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Biographisch - Bibh'ographisches
Quellen-Lexikon
der
Musiker und Musikgelehrten
der
chrisüiclien Zeitrechnung
bis zur
Mitte des neunzehnten Jahrhunderts
von
Rob. Eitner.
9. Band.
Schein — Tzwiefel.
--ti&" gl gjE:-—
Leipzig,
Breitkopf & Haertel
1903.
WAY e 1938
1 %0 5 5'^
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Schein.
Schein, Johann Hermann,
auch unter den Namen Jonah
Heischermann, Jacchus Heremias
Silvauus und Menalca Silvanus
(1623) schickt er seine Werke in
den ersten Jahren seiner Kompo-
sitionsthätigkeit in die Welt, geb.
20. Januar 1586 zu Grünhain in
Sachsen, gest. 19. Nov. 1630 zu
Leipzig. Sein Yater war Prediger,
starb aber schon 1593 und die
Mutter zog nach Dresden. Hier
wurde Seh. als Knabensänger in
die kurf. Kapelle aufgenommen und
hatte Roger Michael zum Lehrer.
Am 18. Mai 1603 wurde er nach
Schulpforta aufs Gymnasium ge-
schickt, kehrte am 26. April 1607
nach Dresden zurück und bezog
1608 die Universität Leipzig, um
Jura zu studieren. Nach vier
Jahren Studium nahm er mehrere
Hauslehrerstellen an, wo er zu-
gleich Hausmusikdirektor war, so
in Weifsenfeis beim Hauptmann
Gottfried von Wolffersdorf. Von
hier aus erhielt er in Weimar die
Kapellmeisterstelle, die er am 21.
Mai 1615 antrat. Am 12. Febr.
1616 heiratete er die Tochter des
Rentsekretärs Hösel in Dresden
und zeugte mit ihr 5 Kinder. In
einer 2ten 1625 geschlossenen Ehe
wurden ihm noch 4 Kinder ge-
schenkt. Als 1615 Calvisius starb,
meldete sich Seh. zu dem erledig-
Rob. Eitner's Quellen-Lexikoii. Bd. 9.
teu Kantorposten an der Thomas-
schule in Leipzig, erhielt ihn und
trat ihn im September 1616 an
(das genaue Datum ist nicht mehr
zu ermitteln). Bis zum Jahre 1617
führte er nur die Titel Musicus
und Cantor, erst 1618 wurde ihm
der Titel Musikdirektor verliehen.
Das Leumundszeugnis, welches ihm
der Weimarer Hof ausstellte, als
er sich in Leipzig meldete, ist im
Leipziger Tageblatt und in Less-
mann's Musikzeitung 1889 p. 257
abgedruckt. Es trägt das Datum:
11. Sept. 1616. (Leichenpredigt ab-
gedruckt in M. f. M. 3, 26. Winter-
feld 2, 231 über seine Bedeutung
als Komponist von Kirchenmelo-
dien. Zahn Bd. 5, 414. In Sch.'s
Venus Kran tzl ein 1609 sein Por-
trät in schlechtem Holzschnitt. In
Viertel]'. 5, 286 das Abgangszeug-
nis von Roger Michael. Arthur
Prüfer, Biogr. u. Bibliogr. Disser-
tationsschrift. Lpz. 1895 Br. & H.
gr. 8*^. Der Verfasser besitzt eine
reichhaltige Samlg. seiner Werke
in hds. Part, die im Druck er-
scheinen sollen. Dr. Riemann in
M. f, M. 26, 83 über seine Suiten-
sätze im Banchetto musicale. M.
f. M. 30, 141 über die Familie
Schein v. Prüfer). Eine ausführ-
liche Beschreibung der folgenden
Druckwerke giebt A. Prüfer in
ehr onolog. Ordnung.
Schein.
Schein.
Geistliche Kompositio'nen :
1615. Cymbalum Sionium sive Can-
tiones sacvae, 5. 6. 8. 10. et 12. vocum,
Auetore . . . Lips. 1615 Abrah. Laniberg.
8 Stb. 40. 31 Gesge. [B. B. B. Brdbg.
B.Hbg. Musüfr. Wien: B. 6a. 7a. br.
Mus.
1618 a. Das Te Deum Laudamus mit
24. Stimmen, in 4. Chor vnd 2. Capellen
ausgetheilet, sampt dem Generalb. . . Dem
. . Herrn Joh. Chr. Braun . . in Lpz. den
2. Nov. 1618 . . in die Music gesetzt . . .
Gedr. durch Joh. Glück. 25 Stirn, a 2 S.
in fol. [B. Br.
1618b. Opella nova, geistlicher Con-
certen, mit 3. 4. vnd 5 Stim. zusampt
d. Generalb., auff Italiänische Invention,
comp. . . Dieser Zeit bestalten Musico
vnd Cantore zu Leipzigk. In Verlegg.
des Autoris, gedr. bey L. Kober 1618.
5 Stb. 40. 31 Nrn. [B. B. B. Br.
B. P. Stb. ? Stockholm, br. Mus.
— 1627. 1. Tbl. Lpz., Selbstverlag.
2. Aufl. 5 Stb. 30 Nrn. [B. B. B. D.
Nr. 79, 40: C 1. 2. B. K. B. Lpz. Stb. ?
B.P. Stb.? B. N. Musikfr.Wien. Kopen-
hagen: Gl. T. B. Hof b. Wien.
— Ander Theil mit 3. 4. 5. vnd 6.
Stim. 1626. Freybergk, Hoffmann. 5 Stb.
32 Nrn. [B. Br. B. D: C 1. 2. B. Kgsbg:
C1.2. T. B. B.N. B.P. B. K. B. M.
Musikfr.Wien. Stockholm Stb.? Hofb.
Wien 5 Stb. br. Mus.
1620. Musica divina. Der 150. Psalm.
Mit 8, 16 oder 24 Stimmen. Nach Ein-
leitung des Textes auf Drommeten vnd
Paucken gerichtet, sampt dem Geueral-
Bass ... 24. Oct. . . Lpz. 1620 Glück.
9 Stbll. 4". AlJeluja, lobet den Herrn.
[B. B. fehlt C 2.
1623. Pontana d'Israel, Israels Brün-
lein Auserlesener Krafft Sprüchlein altes
vnd newen Testaments von 5. vnd 6. Stim.
sambt dem Generalb., auf eine sonderbar
anmutige Italian Maclrigalische Manier . .
In Vorlegung des Autoris. Am Ende:
gedr. bey Joh. Glück 1623. 6 Stb. 4».
26 Nrn. [B. B: C 1. 2. T. B. Bc, Alt
fehlt. B.Br. B. Hbg:A. B. Lpz.? B.
Brdbg: C. B. M: Gl. 2. A. Musikfr.
Wien. Stockholm? Hofb. Wien.
— Ausg. in Lpz. bey Schuster 1651/52.
[B. B. Westeras 5 Stb. br. Mus. fehlt G 1.
1626. Lamentatio ecclesiast. et con-
solat. mit 9 bis 14 Stim. Ratswahl Kan-
tate. Lpz. 1626 Lanckisch. fol. 11 Bll.
[B. Wagen er.
1627. Gantional, oder Gesangbuch
Augspurgischer Confossion, in welchem
des Herrn D. Mart. Lutheri, vnd anderer
frommen Christen, auch des Autoris eigene
Lieder vnd Psalmen, sampt etlichen Hyni-
nis vnd Gebetlein, etc. so in Ghur- vnd
Fürsteuthümen Sachsen, insonderheit . .
allhier zu Leipzig gebräuchlich . . . mit
4. 5. vnd 6. Stim. comp. In verlegg. des
Autoris . . . 1627. 1 vol. 8°. 513 BU.
268 Gesge. [B.Br. B.Hbg. B. Kgsbg.'
B. Lpz. Strafsburg. Werniger. Brüssel
1369.
— 1645 Leipz. bey Jac. Schuster, gedr.
bey Thim. Eitzsch. 8". 592 S. mit 27
fünfstim. Chorälen vermehx-t. [B. Hbg.
Stuttgart. B. Wagener in Part, im Ms.
br. Mus.
Von Schein selbst befinden sich 43
eigene Dichtungen und 55 eigene Melo-
dien im mehrstim. Satze. Becker und
BiUroth gaben sie in Part, heraus, Lpz.
1831 Tauchuitz, 8"^. 8 u. 80 Seit. (Eitner
2, 5). — Zahn 6, 142. 163 teilt sämtl.
Schein'sche Melodien mit.
Oelegenheitsgesänge :
1617. Threnus ä 6. voci co'l Bc. Dem
. . . Herrn Johan- Ernsten, dem Jüngern,
Hertzog zu Sachsen . . den 18. Juhi 1617
selighch entschlaffen . . . Jena 1617 Joh.
Beithmann. 12 Bll. 4«. [Wolfenb.
1617. Manes piae denatae lUustr. &
Christianiss. Dominae . . Doretheae Mariae,
Ducissae Saxouiae . . . Jenae 1617 ib.
12 ßU. 40. [Wolfenb.
1618 a. Lucnim verae pietatis, mit
8 Stim. zusampt dem Generalb. Dem
Herrn Chr. Piuckern, als er seinen Hoch-
zeitl. Ehrentag gehalten, den 23. Nov.
Gedr. durch Joh. Glück. 1618. 9 Stbll:
Sihe, also wird gesegnet. [B. Br.
1618 b. Eesidenza d'amore 6 v. c. Bc.
Lpz. 1618 Kober. [B. B: G 2. T 2. B.
Bc. fol.
1618 c. Echo zu Joh. Webers Hoch-
zeit. Lpz. 1618 Glück. 10 Bll. in fol.
[B. Wag'ener. Bibl. Bohn in Breslau.
1619. Villanellischer Holtzgang, des
Hirten MirtiUi, bey dem hochzeitlichen
Ehren Fest des . . Joh. Winters . . 14. Juni
1619. Lpz. 1619 Kober. 1 Bl. fol, 2 G.
Bc. Mirtillo gut in einem Wald. [B. B.
1620 a. Lyra Davidica, in nuptiis . . .
Höpneri. 8 v. c. Bg. Lips. 1620 Glück.
9 Stbll., 1 Gesg. [B.Br. B. B: 8 StbU.
1620 b. Musica divina 8, 16, 24 v.
Lpz. 1620 Glück. [B. B: 8 Stb. (G2 fehlt).
1620 c. Ewige Himelsfreud 5 voc. Lpz.
1620 Glück. [B. B. 5 Stb.
1620 d. Ballette pastorale 3 v. gez.
Jonah Heischermann. Lpz. 1620 Glück.
[B. B: CM. B.
Scheia.
Schein.
1621a. Voüim pro pace, Frieden-
Wunsch ii 9 overo 14 con il sno Bc. . .
denen Bürgei-meister . . Friedr. Mayer in
Lpz. . . Lpz. 1621 Laüibergianis. 10 Stb.
fol. Verley uns Frieden. [B. Kgsbg.
fehlen 3 Stb., die Jahresz. 1611 ist ein
Di-uckfehler im Kat. Müller's.
1621b. Stipendium peccati, Süuden-
sold, Ex. Genes. 3 Cap. vber das christ-
selige Ahleiben der Frauen Euphrosynen
Gramer . . 20. Nov. Lpz. 1621 Glück.
1 BI. fol. Eva durch ihi- begangne Schuld
östini. [B. B.
(1622 a.) Sterhe-Liedleiu auf Agnes
Beyer, 5 v. Lpz., Mamitzsch. [B. B.
ö Stb. B. Wagener.
1622 b. Specchio damore Liehes Spiegel
. . . mit 5 musikal. Farben . . nachco})ii-t
und dem Herrn Wolfg. Götzeidt . . . offe-
rirt. 28. Jan. 1622 (Lpz.) Glück. 6 Stbll.
fol. In Filii schönen Engelein. [B. B;
C2. B. Bc.
1622 c. Letztes Schwanen- oder A'alet-
Liedlein 5 v. Lpz. 1622 Glück. [B. B.
5 Sth.
1622 d. Der 116. Ps. Dav. 5 v. Lpz.
1622 Glück. [B. B. 5 Stb.
1622 e. "Wasser-Fuhr 5 v. c. Bc. Lpz.
1622 Glück. [B. B: C 2. B. Bc.
16221 Der 90. Ps. 5 v. Lpz. 1622
Glück. [B.B: 5 Sth.
1622 g. Jocus nupt. 1 v. uff 1 Tiorb,
Lpz. 1622 Lanck. [B. B. 1 vol.
1623 a. Kindliches Valet-Külslein (5 v.).
(Lpz.) 1623 Glück. [B. B. 1 Bl. in fol.
1623 b. Eegulae vitae zu Ehren dem
Herrn Schmucken. 5 St. Gedr. bey
Lanckisch. 6 Stbll. fol. 1 Gesg. [B. Br.
1623 c. Angst-Seufftzer (.5 v.). (Lpz.)
1623 Glück. [B. B. 1 Bl. fol.
1623d. Der 25. Ps. Dav. (4 v.). (Lpz.)
1623 Glück. [B.B: 1 BL fol.
1623 e. Der 88. Ps. (3 v. u. Bc.) Lpz.
1623 Glück. [B.B: 1 Bl. in fol.
16231 Pastura divina Ps. 23. (4 v.)
Lpz. 1623 Glück. [B. B. 1 Bl. fol.
1623g. Vendetta d'aniore 3 v. (Lpz.)
1623 Glück. [B. B. 1 Bl. fol.
1623 h. Gardinetto d'amore 3 v. (Lpz.)
1623 Glück. [B. B. 1 Bl. fol.
16231. Villanellische Glückwündschung
des Hirten Mirtilli . . . bey hochzeitl. Ehren-
frewden des Herrn Georg Lochners, 11.
Febr. auff einem dreistim. Hümmelchen
gepfiffen von Menalca Svlvano . . Anno
1623. Lpz., Glück. 1 Bl. fol. 2 St. u.
Bc. [B. B.
1623 k. Madrigale ä 5 con il suo Basso
cont. auff die Hochzeit des Herrn Gerh.
Beckers. 26. Maij 1623. (Lpz.) Glück.
[B.B: Gl. B. Bc. 0 Ama-
Lpz. 1624
Lpz. 1624
6 Stbll. fol.
rilH zart.
1024a. Cauzonetta dolorosa 4 V. Lpz.
1624 Lanckisch. [B. B. 1 Bl. fol.
1624 b. Eegula vitae (4 v.)
Lanckisch. [B. B. 1 Bl. fol.
1624 c. Ultimae lachrimae
Glück. [B. B. 1 Bl. fol. 3 Stirn, u. Bc.
1624d. Der 13. Ps. Dav. 4 v. Lpz.
1624 SchedÜer. [B. B. 1 Bl. fol.
1624e. Applausus musicus per con-
certo ä 3 voci con Bc. in honorem . . .
Putschen. Lips. 1624 Eitzsch. 4 Stb. in
fol. 1 Gesg. [B. Br.
16241 Ana ä 3 v. Lpz. 1624 Glück.
[B. B: 1 Bl. fol. (1 Stim. 1 V. Fag. Bc.)
1624g. Der 30. Ps. vber den Chiist-
seligen Hintritt, Herrn Dav. Wuilfpfeunigs
mit 4 Stim. 11. Aug. 1624. Lpz., Glück.
1 Bl. fol. [B. B.
1625 a. Vilanella a 3. Auff hochzeit-
hche Ehrenfrewde des Zach. Schürers.
1. März 1625. Lpz., Lanckisch. 1 Bl.
fol. 2 Sopr. Bc. [B. B.
1625 b. Questione di Coridone contra
filli, gerichthcher Liebes- Handel .. die
Nupt. 6. Sept. 1625. (Lpz.) Eitzsch.
1 Bl. fol. [B. B.
1625 c. Cui-a d'Amore Liebes -Cur ä
3 voci, Seb. Eothen. 26. Sept. 1625.
(Lpz.) Eitzsch. 1 Bl. fol. [B. B.
1625 d. 23. Psalm zu Mostel's Hochzeit.
Lpz., Eitzsch. fol. 13 Bll. [B. Wagener.
1625 e. Letztes Schwanen-Liedl. 5 v.
(Lpz.) 1625 Eitzsch. [B. B. 1 Bl. fol.
16251 SchmertzHche Liebes-Preis 5 v.
(Lpz.) 1625 Eitzsch. [B. B. 1 Bl. fol.
1625 g. Gupressus luctus acerbioris
gratiss. virtutuni odoris . . . Pro capulo
Annae Mariae pueUulae
vini, 4. Apr. 1625. s. ]
4 st: Herr dein Ohren
[B. Zw.
1625 h. Ana 3 v. Lpz. 1625 Eitzsch.
[B. B. 1 Bl. fol.
1625 i. Aria 3 v. Lpz. 1625 Lanckisch.
[B. B. 1 Bl. fol.
1626a. Schmertzl. Trauer- Klage 5 v.
Lpz., Lanckisch. [B. B. 1 Bl. fol.
1626 b. Ghrist- Seliger Abschied 4 v.
Lpz., Eitzsch. [B. B. 1 Bl. fol.
1626o. Grab - Liedlein 4 v. Lpz.,
Eitzsch. [B. B. 1 Bl. fol.
1626 d. Christi seligen Abschied . .
Joh. Eothcäupts . . 23. Mai 1626. Lpz.,
Fr. Lanckisch. 1 Bl. gr. fol. P. 5 st.
Ich hah mein Lauft vollendet, [ß. Zw.
1626 e. Der 112. Psalm auff das ade-
hche .. Leichen -Begengnis .. Otto von
Dilskaw . . . und Frau Elisab. Pflügin.
Andreae Cor-
2 Bll. m P.,
zu mir neige.
Schein.
Sclieia.
7. Febr. 1626. Lpz., Lancldsch. 1 Bl.
gr. fol. P. 5stim. 0 wie wol ist dem.
[B. Zw.
(1626?) f. Christliches Trostliedlein bey
des selig Verstorbenen letzten Ehren Be-
gangnüs in der Kirchea zu St. Johannis
... s. 1. 3 Bll. 40. P. 5 Stirn: Ciagen,
trawern, weynen. [B. Zw.
1626g. Commendatio concordiae . . zu
hochz. Ehren . . Herrn Schwendörffern
vnd Jungfraw Concordiae Göluitz. 1626.
Lips., Ritzsch. 1 Bl. gr. fol. Concordia
zu jeder Zeit, 3stim. [B. Zw.
1627 a. Patiens impatieutia (5 V.). Lpz.,
Eitzsch. [B. B. 5 Stbll.
1627 b. Scherzo niusicale 3 v. Lpz.,
Eitzsch. [B. B. 1 Bl. fol.
1627 c. Villanella ä 3 auff die hoch-
zeitl. Ehrenfr. des David Morliai, 7. Mai
1627. (Lpz.) Eitzsch. 1 Bl. gr. f ol. [B. B.
1628a. Nozze pastorali (5 v.). Lpz.,
Eitzsch. [B. B: C 2. B. Bc.
1628b. Trauer Klage (5 v.). Lpz.,
Eitzsch. [B. B. 1 Bl. fol.
1628c. Trost -Liedlein (5 v.). Lpz.,
Eitzsch. [B. B. 1 Bl. fol.
1628 d. Christliche Trostl-Liedl. 5 v.
Lpz., Eitzsch. [B. B. 1 Bl. fol.
1628 e. Letzte Ehr 5 v. Lpz., Eitzsch.
[B. B. 1 BL fol.
1628f. Symbolum oder tägl. Trost-
spruch, Ps. 73 vers 28, mit 5 Stirn, vnd
Bc. [Musikfr. Wien nur 1. Pars.
1628 g. Grabe - Liedlein 4 y. Lpz.,
Eitzsch. [B. B. 1 Bl. fol.
1629 a. Consolatio animae Seelen Trost
an . . weyland Zachar. Schürer, 22. Jan.
1629. [B. Göttingen: C 1. 2. A. T. Bc.
Zwing dich, 0 liebe Seele.
1629 b. Selige Hinfarth 5 v. Lpz.,
Lanckisch. [B. ß. 1 Bl. fol.
1629 c. Himmlische Ehren-Kron 5 v.
Lpz., Eitzsch. [B. B. 1 Bl. fol.
1629 d. Christi. Abschied. Lpz., Eitzsch.
[B. B. 1 Bl. fol.
1630 a. Precalio ecclesiae pro pace
mit 10 St. u. Gb. zur Eaths-Wahl. Lpz.,
Eitzsch. 1 Mot. in fol. [B. Kgsbg. B.
"Wagener.
1630b. Creutz-Ruthe (5 v.). Lpz.,
Eitzsch. [B. B. 1 Bl. fol.
1630 c. Confect der Liebe 3 v. per
conc. Lpz., Eitzsch. [B. B: Bc.
1630d. Coucerto amoroso 3 v. Lpz.,
Eitzsch. [B. B: Bc.
1630 e. Concertinn nuptialis 2 V. Lpz.,
Eitzsch. [B. B. 1 Bl. fol.
s. afi. Palma ecclesiae Christianae. Lpz.,
Lanckisch. fol. „Gott der du." 5 — 16 St.
[B. Kgsbg.
s. ab. Votum uuptiale ä 14 overo
20 voc. Lips. 15 Stb. [B. Bohn in Br.
Choralgesänge im Casp. Cranier 1641.
— 8 geistl. Gesge. im Gothaer Cant. 1646,
nur 6 in der 2. Aufl. 11 Nrn. im 2. Thl.
1655. 11 Nrn. im 3. Thl. 1657. — In
Job. Francken's Geistl. Sion 1674, 1 Gesg.
— Gesänge in Erhardi's Gesgb. 1659. —
In Vulpius Gesangb. 1682: 98 Choräle.
— In Peter Sohr's Musical. Vorschmack
1683. — In Zelle's H. Ein feste bürg ist
uns. got (M. f. M. 27, 72).
Weltliche Lieder und Gesänge:
1609. Venus Kräntzlein, mit allerley
liebhchen vnd schönen Blumen gezieret
vnd gewunden. Oder newe weltl. Lieder
mit 5. Stim. Neben etzlichen Inti'aden,
Gagliarden vnd Canzoneu, gemacht vnd
comp, von ... In Acad. Lips. pro tem-
pore. L. L. Studioso. Wittemberg 1609
Thom. Schürers Buchf. gedr. durch Job.
Gormau. 5 Stb. 4". 25 Lieder, mit
seinem Porträt. [B. B. Darmst. B. Hbg.
Hannov. Wolfenb. B. Zw: B. br. Mus.
1621. Musica boscareccia, Wald Lie-
derlein, auff italian-Villanellische Inven-
tion, beydes für sich allein mit lebendiger
Stim., oder in ein Clavicimbel, Spinet,
Tiorba, Lauten etc. Wie auch auff musi-
calischen Instrumenten anmuhtig vnd lieb-
lich zu spielen, fingirt vnd comp, von . . .
In Verlegung des Autoris. Ao. 1621.
3 Stb. 4". 16 Gesge. [B. M: C 1. B.
B. L: C2. V. Winterfeld besafs die Ausg.
kompl. u. Frz. Commer setzte sie in Part.,
die sich in seiner verkauften Bibl. befand.
— Editio sec. correctior, mit der Dedic.
von 1621, 30. Mai. Ib. 1627. 3 Stb.
40. 16 Gesge.
— Ander Theil der Musica boscareccia
... In Verlegg. des Autoris 1626. 3 Stb.
40. 16 Gesge, Am Ende: gedr. bey Fr.
Lanckisch.
— Dritter TheU der ... Ib. 1628.
3 Stb. 40. 18 Lieder.
[Alle 3 Theile von 1626, 1627 u. 1628
in B. B. kompl. B. Liegnitz. Helmstedt
Stefanskirche: C. 1.
— Eine Ausg. aller 3 Teile Strafsburg
1628 bei Ledertz. [B. B: C 2. B. Han-
nover: Cl. fehlt der 3. Teil.
— Eine Ausg. aller 3 Teile. Selbst-
verlag 1631. 4''. 3 Stb. [B. B: C2.
— Der 1. Teil erschien ferner: 1632
in Strafsburg bey Ledertz. [B. B: C 1.
B. G. 3 Stb.] 1643 in Leipzig bei Schuster.
3 Stb. 4". [B. G: B. ß. Dresd: B.
Darmst: B.] 1644 in Erfurt, Spangen-
berg. [B. ß: C. 1.
Schein.
Scheinpflugk, Peter.
— Der 2. Teil erschien ferner: 1632
in Strafsburg bey Ledertz. [B. G.] —
1641 bei Schuster iu Leipzig. [B. G: B.
B. B: Gl. B. B. Dresd: B. Darmst: B.
— Der 3. Teil erschien ferner: 1632
bei Ledertz in Strafshg. [B. (}.] — 1643
Lpz. Schuster. [B.G: B. B.B: Gl. B.
B. Dresd: B. Darmst: B.
— Alle 3 Teile 1651 in Erfurt bei
Dedekind. [B. B. Gotha.
— Eine geistliche Umdichtung erschien
unter dem Titel : Erster Theil der Musica-
bosc. Sacra: Das ist . . . mit geistl. Texten
gezieret . . Erffurdt 1644 Martha Spangen-
bergin, Witben. 3Stb. 40. [B.B: Gl.
1624. Diletti pastorali, Hirten Lust
von 5 Stim. zusampt dem Gb. auf Madri-
gal-manier. Lpz. 1624 Selbstverlag. 6 Stb.
40. 15 Nrn. [B. B. 0. Bc. B. Brdbg.
C 1. Stockholm 6 Stb. Hannover C 1.
B. Bohu in Breslau, fehlt B. Ms.
— 1650. Lpz., Schuster-Könen. [B.B:
C 1. 2. defekt.
1626. Stndenten-Schmaufs ä 5. Einer
löbl. Compagui de la Vino-biera, praesen-
tirt von . . . Lpz. 1626 Selbstverlg. 5 Sth.
40. 5 Gesge. [B. B: C2. A. T. B.
Brdbg: Gl.
— Leipzig 1634 Schuster. [B.B: Gl.
Instrumentahverke :
1617. Banchetto musicale, newer an-
muhtiger Padoaueu, Gagliarden ... mit
5 Instrum. Lpz. 1617 Lamberg. 5 Stb.
40. [B. K. Doubl. B. B: 5 a.
In David Oberndorffer's Allegrezza mus.
1620, Paduanen u. a. Nr. 25—28 von
Seh. [B.B: G.
Manuscripte :
In B. B. Z 55 eine moderne Kopie des
Gantional (siehe 1627) Part. 149 S. —
Zahlreiche Gesänge in Mss. ZllO u. 111
von Peitsch. Ms. Z 38 in einem Zwickauer
Gesgb. — Z40 Nr. 22. — Z 42 Nr. 9
und 18. — W53: 10 Ghoralgesge. zu 4
u. 5 St. Nr. 1320. 21 geistl. Gesge. zu
4 St., dito in ^^ 96 Nr. 1318. — W 101
Nr. 1614 vier geistl. Gesge. u. Nr. 1623:
23 geistl. Gesge. — T 107 Ghoralgesge.
aus Vopelius 1682. T 50 andere Gesge.
— Ms. 151 in K. Ghoräle aus 1627 in P.
— Ms. 152 in K. Hymnus, 1 Bl. P.
In B. Br. 3 lat. u. 43 deutsche Gesge.
In B. Dresd. B 1266,5: Gott ist mein
rechter ernst 8 voc. Stb.
Lobe den Herrn meine Seele, 8 voc.
9 Stbll. 2 Trombetta im Ritornell, dat.
29/10 1655. Ms. [B. Kgsbg. Ebendort
noch in Mss: Nu lob mein Seel den
Heeren, 6 voc. mit 2 Clareten u. 4 Po-
saunen, gez. 4. Aug. 1651. — Nun dancket
aUe Gott, 7 Stbll. 4».
13 Motetten und 6 figuiirte Ghoräle
zu 5 Stim, P. Ms. 288—89. — 11 geistl.
Goncerte f. 2 u. 3 St. P. in 4». Ms. 53.
[B. Lpz.
Die Gerechten werden ewig leben,
5 stim. Ms. 51, 42 in B.Zw.
In B.L: 12 geistl. Lieder und 2 Mo-
tetten zu 4 u. 5 St. in Stb.
In alten Samlwk. 7 Nrn. (Eitner 1).
In neuen Ausg. 119 Nrn. (Eitner 2). In
Gottfr. Wegener's geistl. Oden von 1682,
4. Thl. eine Ode. Eine Gesamtausgabe
in 8 Bden. bereitet 1901 Dr. Arthur
Prüfer bei Br. & H. vor.
Scheines Sohn, Joh. Samuel., der am
24. Mai 1619 in Halle getauft wurde, er-
hielt eine Organistenstelle in Halle, mel-
dete sich 1657 zu der Organistenstelle an
St. Nicolai in Leipzig, erhielt sie aber
nicht, auch 1758 bewarb er sich um die
Kantorei an der Thomasschule (Prüfer's
Biogr. Schein's p. 113/114 und Eatsakten).
Scheinpflu^, Christian Oott-
lielf, geb. 1722 in Sachsen, gest.
1770 zu Rudolstadt, im 48. Lebens-
jahre. Er trat als Tenorist in die
Fürstl. Rudolstädter Kapelle ein u.
wurde nach Gebel's Tode Kapell-
meister. Er genoss als Komponist
einen guten Ruf (Marpurg 3, 77.
6, 105 ein Brief an Seh. — Ger-
ber 1. 2. Lpz. Ztg. 13, 249. 251).
Yon seinen Kompositionen lassen
sich nachweisen in
B. B., Ms. 11990 die Kantate: Heiligt
euch, der Tag ist da, 4 stim. mit Instr. P.
In Schwerin F. 1. Ana f. Tenor aus
der Oper Giuseppe riconosciuto, c. istrom.
Ms Sth. — 2. 11 pastore alla caccia, Par-
thia in D, a 2 Gor. 2 Fl. 2 V. Va. Bc.
Stb. — 3. Sinfonia in D jj a 2 V. 2 Ob.
2 Fl. nell'Andante, 2 Glarini, 2 Gor. Va.
e B. Stb.
In Brüssel Gons: Gantate zu 4 Stim.
u. Instram. Ms. 897 Stb: Dein Wort, 0
Gott, ist unsers Fufses Leuchte. Im Kat.
fälschl. mit G. G. gez.
Scheinpflugk (Scheunpflug), Pe-
ter, um 1573 ff. Tenorist u. Kan-
toreiknaben-Praeceptor an der Hof-
kapelle in Dresden mit 94 Gld.
Scheipflug.
6
Schelle, Johann.
9 gr. 51/2 Pf. Gehalt (sächs. Staats-
arch. Fürstenau 3, 201).
Schei pflüg, R. P.
unter diesem Namen verz. der Kat.
der Musikfr. in AVien eine Kaatate für
Chor und Orch. mit 1787 gez: Froh-
lockung des Fiiedens und der Einheit
Ms. in Stb.
Scheitfus, Samuel, s. Scheiclt.
Schejansky, P . . . W . . .,
bekannt durch Sechs Fugen für die
Orgel oder Pfte. op. 6. Wien, Kk. che-
mische Druckerei. 13 S. [B. "NV agener.
Seheker, Anton.
• Die Bihl. der Musikfr. in Wien besitzt
von ihm: Variationen für Violoncell und
Guitarre.
Scheich, J . . . J . . .
In Amsterdam befinden sich ,,Deux
Senates pour le pfte. av. acc. d'uu V. obl.
oe. 8. La Haye, Letter & Co. qu4'*.
2 Stb. Muss an der Wende des 18. Jhs.
gelebt haben.
Schele, Ernst. Anno 1619.
Einstiger Besitzer oder Schreiber (Ver-
fasser) eines Lautenbuches (Ms. 3238 in
B. Hbg.) betitelt: Tabulatur Buch. Musica
et vinum laetificant cor hominis etc. (ist
der Deukspruch Johann Ott's). Eücks.
des Deckels: Systeme pour accorder le
luth. 154 S. Lauteupiecen, als Praeambl.
Praelud. Fautas. Pavan. Corant. Sarab.
Toccat. etc. Ein Komponist ist nicht ge-
nannt.
Schelhamer, Christoph, ge-
krönter Poet, Vorsänger an St.
Jakob in Hamburg u. Schulkollege
a/d. Johannis-Schule, aufserdem ein
guter Musiker, starb den 23. j^J"ov.
1637, 63 Jahr alt (Mattheson 1,
827. 328).
Der von Gerber 1 erwähnte Dr.
Günther Christoph Schelhammer
war Arzt, 1649 zu Jena geb., und
soll über die menschliche Stimme
geschrieben haben.
Schelhorn, Johann (reorg, ein
Dichter geistlicher Lieder, geb. 1694
zu Memmingen, gest. 1773 ebd.
Siehe Rheineck^ Christoph.
Schelius, Jacobus, Kantor zu
liiisfeld in Franken im Anfange
des 17. Jhs. Gerber 2 führt von
ihm an
Christlicher Wunsch und Segen aus
dem 121. Ps. genommen und mit 6. Stim-
men komp. Eifsfeld 1618. 40.
Schell, Joseph Ludwig,
bekannt durch 6 Lieder mit GuitaiTe,
s. 1. op. 1. 18 S. [B. M.
Auserlesene Lieder, Romanzen, Balla-
den ernsten und heitern Inhalts, s, 1. 4
Bände in 9 Heften. [B. M.
Schell, Sebastian, 1608 Bas-
sist an der Hofkapelle in Stuttgart
(Sittard 2, 39).
Schelle, G-eorg, Cornettist, trat
am 9. Mai 1665 in herzogl. braun-
schweigsche Dienste (Chrysander 1,
183).
Schelle, Johann, geb. 6. Sept.
1648 zu Geisingen (Meifsen), gest.
10. März 1701 zu Leipzig. Er
war 2 Jahre an der Wolfenbüttler
Hofkapelie Knabeusäuger, auch in
Dresden w-ar er vielleicht nach
dieser Zeit a/d. Hofkapelle Alum-
nus, denn er studierte nach dem
Besuche eines Gymnasiums auf der
Leipziger Universität, avo er bei
dem damaligen Organisten Ger-
hard Preis Wohnung und Kost u.
wohl auch Belehrung in musikali-
schen Sachen fand. Von hier kam
er als Kantor nach Eilenburg und
1677 wurde er zum Kantor a/d.
Thomasschuie gewählt und am
19. März 1677 eingeführt (M. f. M.
27, 45. 34, 8). Die Nachrichten
über sein Leben sind äufserst spar-
sam und erhält erst durch das
Funeralprogramm in M. f. M. 34,
8 einen sicheren Verlauf (siehe
Stallbaum, Dörffel 1, 3. 121. v.
Winterfeld 2, 555. 3, XHI. Viertel].
6, 162. Fritzsch' Musik. Wochen-
blatt 1, 462 u. 494, die nur Brocken
mitteilen. Am redseligsten ist von
Wiuterfeld).
Gedruckt sind nur einige Lieder in
Liedersammlungen. 1. in Feller's Andäch-
tigen Student von 1682. 1697 uud 1718
Schelle, Johann.
Schelte.
einige 30 Melod. mit B. (nur in der
1. Ausg. sind die Komponisten Schelle u.
Petzhold genannt). 2. in Vopelius Gesgb.
1682: Mein Lehen war ein Streit (eine
Partit. des Gesgb. in Ms. T 107 der B. B).
— Dagegen besitzt die B. B. folgende
Manuscripte gröfserer "Werke:
19780. Cantaten f. 2—5 Singst, und
Instr. in P.
1. Also hat Gott die Welt geliebet.
2. Aus der Tiefe rafe ich zu dir.
3. Christus der ist mein Leben.
4. Die Liebe Gottes.
5. Der Segen des Herrn.
6. Der Abgrund thut sich auf.
7. Das ist mir lieb.
8. Die auf den Herrn hoffen.
9. Es ist genug mein matter Sinn.
10. Gesegnet ist der Mann.
11. Gott sey mir gnädig.
12. Gott sandte dein Licht.
13. Gott segTie dies vertraute Paar.
19 781 dito für 1—10 St. mit Instr.
in P.
1. Herr deine Augen.
2. Hemmt eure Thränenflufh.
3. In dich hab ich gehoffet.
4. Ich hielte mich nicht dafür'.
5. Nun giebst du Gott.
6. Nun dantet alle Gott.
7. Uns ist ein Kind geboren.
8. Vom Himmel kam.
9. Wohl dem der den H. fürchtet.
10. Lobe den Herrn meine Seele.
11. Schaffe in mir Gott.
12. Wohl dem der den H. fürchtet.
Christus ist des Gesetzes Ende, 8 st.
Trauermusik mit Bc. 1684 Ms. 690. [B.
Zw.
Scheller, Jakob, geb. 12. Mai
1750 zu Scbettal bei Rackonitz in
Böbmen, nach Pougin starb er um
1800 in einem Dorfe in Friesland.
Schüler von Abt Yogier in Mann-
heim, wo er im Orchester angestellt
war, später eine Zeitlang herzogl.
Württembergischer Konzertmeister
zu Mömpelgard. Ein virtuoser
Geiger, besonders angestaunt durch
sein Flageolett und Doppelgriffe,
dabei ein durch und durch lüder-
liches Subjekt. Vortrefflich ge-
schildert im Eochlitz 2, 356. Auf
S. 225 schreibt er „ein verkom-
menes heruntergekommenes Genie
ohne Anleitung und Studien". Er
selbst sagte von sich ,,Ein Gott —
ein Scheller"! Wo er sein Ende
fand, ist fi'aglich (Lpz. Ztg. 3, 705
Urteil).
Schelte, Abraham Wolf gang,
ein Musikverleger in Amsterdam
Ende des 17. Jhs., gab 12 Bände
Opern heraus, im Besitze der B.
Wagener in Giefsen. Der Haupt-
titel lautet:
Eecueil des Opera, reppresentes par
l'Academie royale de musique.
1. Tom. 1712. Les fetes de Tamouret
de Bachus. Psiche. Cadmus et Hermione.
Alceste. Theseus. Atys.
2. T. 1712. Isis. Bellerophon. Pro-
serpine. Triomphe de l'amour. Peisee.
Phaeton.
3. T. 1701. Amadis. Roland. Armide.
Temple de la paix. Balet des Jeuuesse.
Acis et Galates. Achill.
4. T. 1693. Zephire et Elore. Palais
de Flore. Thetis et Pelee. Orphee.
Eneas et Laviuie. Coronin. Astraea.
5. T. 1700. Aleide. Dido. Medea.
Circe. Cephalus et Procris. Theagenes
et Charidea. Jason,
6. T. 1700. Les amours de Momus.
4 Saisons. Aricia. L'Europe galante.
Balet de ViUe neuve St. George. La
naissance de Venus.
7. T. 1700. Meduse. Venus et Adonis,-
Isse. Le Triomphe de la Raison sur
ramonr. Apollo et Dafne. MirtiU et
Mehcertes. Cameval Mascarade. Amadis
de Greco. Carneval de Venise.
8. T. 1700. Marthe.sia. Les fetes ga-
lantes. Triomph des arts. Hesione. Are-
thusa. Scylla. Omphale.
9. T. 1706. Pomone. Peines et plai-
sirs d'araours. Idylle sur la paix. Canente.
Medus. Fragment de Lully. Les Muses.
Le Carneval la folie.
10. T. 1708. Tancrede. Ulysse. Iphi-
genie en Tauride. Telemaque. Alcine.
Philomele. Alcione. Cassandra.
11. T. 1701. Polixene et Pirchus.
Bradamente. Hippodamia. Semele. Mele-
agre. Diomede. Fetes venetiennes. Manto
tafee.
12. T. 1718. Idomene. Amours de
Venus. Callitioe. Medee et Jason. The-
lephe. Theonor.
Der älteste der Verleger obigen
Samlwks. ist Abraham "Wolfgang Schelte
1693. T. 4.
Scheits.
8
Schenk.
Antoine Schelte Heritiers, 1700 : T. 5.
6. 7.
Henri Schelte 1700—1712. T. 1. 2.
8-11.
Tome 12 ist im Haag hei Giiill. de
Voys gedruckt.
Sehelts , H . . . E . . . Zuyd-
plein, Maitre de musique ä Delft
zeichnet er sich und ist bekannt
durch
Marche favorite de Madlle. Gallo, variee
p. le pfte. ä 4 ms. Rotterdam, L. Platt-
ner. 4P. Plattner verlegte im Anfange
des 19. Jhs. [Amst.
ScheMiis, s. Sceltttiis, Joan.
Scliemellus, Georg Christian,
der Yater, geb. in Herzberg, kam
am 30/3 1695 auf die Thomas -
schule im Alter von 15 Jahren,
war also c. 1678 geb. Er wurde
Schlosskantor zu Zeitz, nachdem
er vorher wahrscheinlich in Treuen-
britzen angestellt war. Sein Sohn:
Christian Friedrich Seh., geb.
30/10. 1713 inTreuenbritzen (daher
die Mutmafsung, dass der Vater
dort vor Zeitz angestellt gewesen
sein muss) kam am 5/5 1731 auf
die Thomas -Schule nach Secunda
und nennt seinen Vater „Cantor
aulicus". Der Rektor der Schule
bemerkt bei ihm am 17/8 1734
„üiscedere maluit, quam aequa
lege parere". Er trat später in
das Amt seines Vaters (Akten der
Thomas-Schule. Spitta, Bach 2,
590).
Vom Vater Oeorg Christimi besitzen
wir ein Gesangbuch mit Melodien und
Bass, betitelt:
Musicalisches Gesaug-ßuch , darinnen
954 geistreiche, sowohl alte als neue
Lieder und Arien, mit wohlgesetzten Melo-
dien, in Discaut \md BaTs, . . . heraus-
gegeben von . . . Schlofs-Cautore (zu Zeitz
. . . Lpz. 1736 Bernh. Chrstph. Breitkopf.
8». 22 Bll. 654 Seit. 69 und 21 Melodien).
Das Buch hat noch einen besonderen
"W'ert, indem die Bässe teils von Seb.
Bach verbessert, teils neu hinzugefügt,
auch ist eine Melodie mit seinem Namen
gez., während bei noch 21 Melodien Bach
als Erfinder gut. Siehe ausführlichen
Bericht, nebst genauer Inhaltsangabe bei
Zahn 6, 315 Nr. 913. [B. B. B. M. B.
W. B.Lpz. B. Wagener. Hofb. Wien,
br. Mus.
— C. F. Becker gab 1832 die 69 Me-
lodien heraus: Choräle mit bez. B. von
Joh. Seb. Bach . . . Lpz. Br. & H. qu40.
[B. Lpz.
Sclicmenaiier, Franz, in Mün-
chen geboren, wird 1790 als Vio-
linist an der Hofkapelle in Mün-
chen angestellt. 1794 und 1799
erhält er Gehaltszulage (Kreisarch.).
Sclienek, . . . aus Strafsburg,
wurde am 28. Juli 1685 zum Or-
ganisten an St. Thomas zu Strafs-
burg i/Els. ernannt und wegen
Unfähigkeit am 20. Dez. wieder
entlassen, worauf er die Stadt ver-
liefs (Lobstein 60).
ScLencker, . . . nach einer An-
nonce im Avant-Coureur vom 17/5
1762 war er Mitglied im Orchester
de La Poupliniere zu Paris. An-
gezeigt wird sein opus 1, ä Paris,
chez Moria. Eine spätere Annonce
vom 16. Juni 1766 bez. ihn als
Musiker in der Kapelle des Prinzen
von Conti (Brenet, Les concerts en
France 1900 p. 268). Gerber 1
zeigt Sonaten für Harfe, Violine
u. Bass 1775 an, ebenso im gleichen
Jahre im Breitkopf'schen Ver-
zeichnis.
Sclienckh, Augustin, 1608 u.
1610 Altist an der Hofkapelle in
Stuttgart (Sittard 2, 39).
Sclienius, Joachim Franciscus
Baren, siehe Bareneliein.
Sclienk, Johann L, ein älterer
Komponist als der Singspielkom-
ponist in AVien, wird auf den 12
Sonaten für die Gambe „Kammer-
rat des Prinzen Joseph. . . du Rhyn"
genannt. Walter 69 bezeichnet
ihn näher als Gambisten an der
pfälzischen Hofkapelle in Düssel-
dorf, der gegen das Ende des
17. Jhs. dort diente und am Aa-
Schenk, Johann I.
9
Schenk, Johann II.
fange des 18. Jhs. unter Herzog
Job. Wilhelm Düsseldorf verliefs
und nach Amsterdam ging. Die
BouATst. 1, 99 beschreiben ein
Porträt von Seh., worauf man als
Unterschrift liest „apud Amstelae-
damenses Musicus famigeratissi-
mus". Ein alter Auktionskatalog
verz. op. 2 — 10 Gambenpiecen u. a.,
auch die unten verz. Scherzi op. 6
und Les Fantaisies op. 10. Bekannt
sind von seinen Kompositionen:
Zangwyze uitbreiding over't Hooglied
van Salomon. Op zaugniaat gestelt met een
Cantus en B. door Joan Schenk. Amst.
1724. 4P. Gedichte von Matth. Gargou.
[Amst.
Koninklyke Harpliederen, versierd met
150 niemve airen. Nevens een kunstig
prae- en posthidium. Gecomp. door den
mucicyn Joaa Schenk op. 4 a. Geschikt
om te kunnen zingen of speien, met een
of twee stemmen, als ook met of zonder
Violen en Bc. In 5 partyen. Amsterd.
qu4'^. Die Gedichte von C. van Ecke.
[Amst.
Les Fantaisies hisarres de la goutte.
Cont. 12 Senates p. 1 Viele de Gambe seul
av. la Bc. ou av. 1 autre Viole de Gambe
ou theorbe. Amst., Roger & Le Cene.
[B.B: Bc. 40.
Scherzi musicali per la Viola di Gamba
c. Bc. op. 6. Amst., Eoger. 2 Stb. im
Stich. [Sondershausen. B. Wagener.
Rostock.
Schenk, Johann II., geb.
30. Nov. 1761 zu Wiener-Neustadt
in Unterösterreich, gest. am 29. Dez.
1836 in Wien. Von armen Eltern
gebürtig, nahm sich seiner Antonio
Tomaselli an, durch die schöne
Stimme des Knaben aufmerksam
gemacht, und brachte ihn in den
Kurort Baden bei Wien als Chor-
knabe an, wo er auch Unterricht
in Wissenschaften und Musik er-
hielt und fast auf allen Instru-
menten sich üben musste. 1773
kam er nach Wien zu dem Dom-
prediger Schneller, der ihn 1774
dem Hofkapellmeister Wagenseil
als Schüler übergab. Hier trieb
er sehr ernste Musikstudien an
Fux, Palestrina und Seb. Bach, u.
es war nicht Schuld seiner Lehrer,
dass ein in der klassischen Rich-
tung Erzogener ein Volkssänger
wurde. Seine letzte Arbeit bei
Wagenseil war eine Messe, die
sein väterlicher Freund Schneller
1778 bei einer festlichen Gelegen-
heit in der Kirche zur Aufführung
brachte. Sie fand selbst bei Jos.
Haydn Anerkennung und es folg-
ten derselben andere Kirchenwerke.
Aufgefordert zu dem Trauerspiel
„Erwina von Steinheim" die
Zwischenaktmusik zu schreiben,
machte er seine erste Bekannt-
schaft mit dem Theater und der
rauschende Beifall, den seine
Musik erzielte, berauschte ihn in
einem solchen Grade, dass er der
Kirchenmusik entsagte und Sing-
spielkomponist wurde. Er trat
aber zuerst anonym auf u. brachte
1785 auf dem Leopoldstädter The-
ater „Die Weinleise", 1786 ,,Die
Weihnacht auf dem Lande" zur
Aufführung. Beide Opern waren
so echte Volksstücke und erlebten
noch bis ins 19. Jh. hinein Auf-
führung an Aufführung. 1787
schrieb er für das Hoftheater die
Operette „Im Finstern ist nicht gut
tappen" und gab von da ab seine
Anonymität auf. 1794 erhielt er
eine Einladung des Fürsten Karl
von Auersperg auf seine Güter u.
wirkte er dort teils als Musik-
direktor, teils als Opernkomponist.
Wann er wieder nach Wien zurück-
kehrte lässt sich nur aus der Auf-
führung der Oper „Achmet und
Almanzine schliefsen, die am
17. Juli 1795 auf dem Hoftheater
in Wien gegeben wurde, sowie aus
dem am 7. Nov. 1796 ebendort
aufgeführten Dorfbarbier, beide im
Auftrage der Hofbühne geschrieben.
Schenk, Johann II.
10
Schenk, Johann 11.
Hier sei auch erwähnt, dass er
eine Zeitlang der heimliche Lehrer
Beethoven 's war, dem er seine
Aufgaben^ die er von Haydn er-
hielt, korrigierte und ihn in den
strengen Kontrapunkt einführte
(Thayer 1, 262). Seh. selbst be-
kam zeitweise Gewissenbisse über
sein leichtsinniges Musiktreiben u.
versuchte mehrfach wieder im
strengen Stil zu schreiben, doch
die Bestellungen der Theaterunter-
nehmer und die leichte glückliche
Naturanlage zum Volkstümlichen
war stärker als sein Wille. Auch
als Gluck mit seinen Opern alle
Welt begeisterte, versuchte er
etwas Aehnliches zu schaffen und
da es ihm nicht glückte, versank
er in Schwermut und ein Nerven-
fieber warf ihn aufs Krankenlager.
1819 schuf er für den grofsen
Musikverein zwei Kantaten: „die
Huldigung" und „der Mai" und
schloss damit seine Kompositions-
thätigkeit. Da man zu seiner Zeit
die segensreiche Einrichtung der
Tantiemen noch nicht kannte und
der Komponist vom bestellenden
Theater eine lumpige Summe er-
hielt, so musste Seh. sich mit
Unterrichten kümmerlich ernähren,
während die Theater sich an seinen
Schöpfungen mästeten (Biogr. von
Seyfried nach sicheren Quellen in
Schilling's Lex. Lpz. Ztg. 39, 165
Nekrol. Biogr. von Ed. von Bauern-
feld. Wien 1837 [Musikfr. Wien].
Verxeiehnis seiner Werke.
(an Singspielen werden viele Theater-
archive, besonders die in "Wien, noch
Manches besitzen, was hier nicht auf-
geführt ist).
Kyrie, Gloria, Credo 4 voc. 2 V. 2
Clar. Org. Autogr. in B. B., aus Fuchs
Saailg.
Litania, Ms. P. [Klosterneuburg.
Achmet und Alraanziue, in 2 Akten
1795. Ms. P. [Musikfr. Wien.
Der Dorfbarbier, komisches Singspiel
in 1 Akt. Autogr. 1796. P. u. Kl.-A.
[Musikfr. Wien. Dresd. Ms. P. Münch.
Oper in 2 Akten. Darmst. Dresdner
Opernarchiv.
— Autogr. aus dem Dorfbarbier. [B.
B., Grasn. B. B. Ms. 19800 in 1 Akt. P.
— Kl.-A. in 2 Akten. Lpz. 1856 Re-
clam jun. 4". [B. B. Musikfr. Wien.
— neue Ausg. mit Dialog im Kl.-A.
Lpz., Senff 1890. [B. B. etc.
Die falsche Catalani, Siugsp. in 2 Akt.
Ms. P. [Münchener Oper.
Der Fassbinder, Singsp. Ms. P. [Mu-
sikfr. Wien. Ms. 16 156, P. Hofb. Wien.
Im Finstern ist nicht gut tappen. Sing-
spiel. Ms. P. [ib. und Ms. 16149. P.
Hofb. Wien.
Pantomime f. Ks. Franz componirt, zur
Feier des Namenfestes der Kaiserin Maria
Theresia, aufgef. zu Laxemburg am 15/8
1798. P. Autogr. vollendet 7/8 1798.
[Musikfr. Wien.
Der Schatzgräber, Singsp. Ms. P. [ib.
Das Singspiel ohne Titel, Operette in
3 Akt. P. 1790. [ib. und Hofb. Wien,
Ms. 10480, P. im Autogr.
Das unvermutete Seefest, Singsp. Ms.
P. 1789. [Musikfr. Wien.
Die Weihnacht auf dem Lande, Singsp.
in 3 Aufz. Ms. P. [Musikfr. Wien, sämt-
liche Singsp. in der genannten Bibl. sind
aus dem Nachlasse Sch.'s erworben.
Dieselbe Bibliothek besitzt noch fol-
gende Lieder und Gesänge:
Aufmunterung zum Trinken f. S. T. B.
Autogr. Juni 1805.
Lyda, Lied von Graf zu Stollberg f.
1 Sgst. V. Va. Vcl. u. Pfte. Autogr. von
183L
Die Erscheinung, eine Arie. Autogr.
von 1779.
Glückwunsch 4 st. mit Orch. Autogr.
von 10/8 1798.
Maigesang, 4 st. Autogr. Juni 1805,
umgearb. April 1818.
Blumengesang 2 T. B. u. Kl. Autogr.
in 2 Bearbtg. von 1825 u. 1829.
Cavatine : Vergiss mein nicht. Autogr.
6/9 1826.
13 Canons nebst Coda für 3 St. auf
Burger's Zechliod. Autogr. 1812 P.
Cidli, oder das Rosenband von Klop-
stock f. 1 Singst, und Kl. 2 Bearbtgen.
im Autogr. von 1805 u. 1831.
Lied: Des Tages Kufs erglüht, Autogr.
vom 27/5 1833.
Das Veilchen v. Goethe für 1 St. 2
Clarinetten, 2 Hörn. Fag. u. Kl. P. Autogr.
Mai 1832.
Schenk, Johann II.
11
Scherer.
Denispnich, Schweig, meid, leid, zu
2 S. 2 A. 2 Ob. 2 Clarin. P. Autogr.
Juli 1819.
AiiTserdem TKotturui f. Gesg. u. Orch.,
1 Duett mit Bc, Ein Spinulied, Wien,
Torricella.
Einzelgesge. aus seinen Opei'n in P.
oder Kl.-A.
Der Mai. Cantate für Soli, Chor u.
Orch. P.
Huldigung. Cant. v. Hölty (tnaku-
liert).
Die Schäferstunde, Cant. f. 3 Soli und
Instr. P. Autogr. von 1779.
Das traute Stündchen der Liehe. Cant.
3 Soli u. lustr. P. Autogr. von 1779.
2 Canoni f. 3 S. u. Klav.
Eondo aus Sultan Amet, in Arien und
Duetten K.-A. u. Orchesterstim. In 13040
Nr. 2. [B. B. Dasselbe verlegt von Joh.
Andre. 8 Hefte, ib.
2 Vocalgesänge (sie?) Autogr. in B. B.,
Grasn. Terzetto aus der Weinlese. Lise, i
der Graf und Kaspar. Ms. 16157. P.
[Hofb. Wien.
11 Sinfonien f. Orch in P. im Autogr.,
einige mit den Jahreszahlen 1786 u. 1791
gez. [Musikfr. Wien, wie alle folgenden,
ebenfalls aus dem Nachlasse Sch.'s er-
worben -.
Ouvertüre und Eutr'acts zum Trauer-
spiel: Erwine von Steinheim f. Orch. P.
in Autogr. ao. 1780.
Concertante in Es f. Clarin. V.n;mit 2
Violen, 2 Hörn. Vcl. u. B. P. Autogr.
4 Konzerte für die Pedalharfe im
Autogr. gez. mit den Jahren 1784—1788.
AUegro und Andante zu einem Wald-
hornkonz. mit Orch. P. Autogr.
Andante zu einem Clarinettenconc. P.
März 1784 Autogr.
Quartette in F. f. Fl. 2 engl. Hörner
u. Fag. P. Autogr.
5 Quartetti f. 2 V. Va. Vcl.
6 Trios f. 2 V. u. Vcl. P. Autogr. 1776.
Pezzi diversi per il Cembalo, 27/3 1764
dedic. Joseph IL Ms. 16598. [Hofb.
Wien.
Caprice pro cla\ichord. 21/5 1823.
Autogr. Ms. 18390. [ib.
Im Samlwk. Künstlerverein, Var. über
ein Thema von Diabelli f. Pfte. 1 v. Seh.
Grundsätze des Generalbasses durch
Beyspiele erläutert. Ms. Autogr. [Mu-
sikfr. Wien.
Schenk, Jolianii Cornelius,
ist in der Bibl. der Musikfr. Wien mit
folgenden Autographen vertreten: 1. Li-
tania de B. V. 4 voc. c. orch. 1778. P.
2. Stabat mater, ebenso, ao. 1779. 3.
Benedictus, ebenso, ao. 1831. Ueber sein
Leben weifs ich nichts zu berichten.
Schenliirz, Fat. Augiistin, geb.
1736 in BöhDien, st. 1797 im
Kloster Emaus in Prag, in welches
er 1764 eintrat und Chorregent
wurde. Er galt für einen guten
Komponisten (Kornmüller 1, 232).
Die Musikfr. in Wien besitzen von ihm :
Se cousistant adversum me castra, 4 voc.
et instrum. P.
Sehenncr, . . . trat 1781 in Lon-
don als Violinvirtuose auf (Pohl 2,
370).
Schepp, H . . . Gr . . ., gab heraus:
Serenade für Klavier. Breslau 1804.
[Berlin K. H.
Scheppers, Oeleyn, bekannt
durch
Vlaemsche Vrede-feeste, besonder-
lick ghehouden ende vertoont door die
van Brugghe ... in de trioraphelicke Vie-
ringhe en Vreughtslof op Mars sterf-dach,
mits de publicatie van den pays . . .
tusscheu Spaignen en Vrankryck . . . ghe-
componeert by . . . Brugghe 1660 Lucas
vanden Kerchove. 4". 12 BU. (mit
Musik). [Straeten 3, 22 nebst Mitteilung
einer Ballade, Istim.
Sclierbaum, Joseph, ein Böhme
und Servitermönch, soll sich nach
Gerber 2 als kunstfertiger Kompo-
nist gezeigt und besonders in An-
fertigung von Kanons eine grofse
Gewandtheit besessen haben.
Scherer, ohne Yornamen, wahr-
scheinlich Flötist, und Kammer-
musikus am Kasseler Hofe, den
Gerber 1 Scheerer und Gerber 2
als Verbesserung Johann Scherer
nennt. Er war eigentlich Oboist,
spielte aber auch die Flöte u. um
1768 die Bratsche in der Kapelle.
Da Flötenpiecen gesuchter als Oboe-
piecen waren, so kennt man nur
Flötenkompositioneu von ihm, und
zwar
3 Sonate ä 3 Flauti ö 3 V. da . . . Amst.
Joh. Fr. Gronemann. 3 Stb. [B.Hbg.
Scherer, N . . .
12
Scherffer.
Ms. 6652 in B. B: 5 Duette zu 2 Fl.
trav. 2 Stb. Beide Werke ohne Vor-
namen.
1 Sonata per Flauto trav. e B. Ms. P.
inkompl., nur 2 Seiten in fol. vorh. [Ber-
lin Th.
Seilerei* (Scherrer, Scheerer),
N . . . Gerber 1 glaubt fälschlich,
dass er in Genua lebte, doch er-
schienen seine Werke sämtlich in
Geneve, das ist nicht Genua, son-
dern Genf in der Schweiz. Die
Fürstenbibl. in Schwerin besitzt
von ihm ein Dedikations-Exemplar
an den Prinzen Friedrich Franz
von Mecklenburg-Schwerin, da letz-
terer erst 1785 zur Eegierung ge-
langte und damals erst Erbprinz
war, so giebt dies zugleich einen
Anhaltepunkt für seine Lebenszeit.
Er bezeichnet dies Werk als sein
erstes, was er in den Druck giebt.
Obige Bibl. besitzt von ihm fol-
gende Werke:
Six Senates mises en Trio pour le
Clavecin, Violon e Vcil. Dediees ä Son
Altesse . . le Prince Frederic Frau(,;ois de
Mecklenbourg- Schwerin. Geneve, chez
l'auteur, op. 1. 3 Stb. fol. (auch in Brüssel
Cons. und in Rostock).
3 Senates p. le Clav. av. acc. de V.
obl. op. 3. Geneve, l'auteur. 2 Stb. fol.
3 Sonates (ebenso) op. 4. Ib. 2 Stb. fol.
6 Senat, p. le Yioloncel av. acc. de B.
op. 5. Ib. 2 Stb. fol.
Six Simphonies k huit parties obl. op.
6. Ib. 8 Stb. fol.
3 Sonat. p. le Clav, et V. obl. op. 8. Ib.
6 Sonat. p. le Vcl. et B. op. 9. Ib.
Symphonie periodici^ue, No. 1. ä 8 par-
ties obl. Ib. 8 Stb. fol.
Sechs Sonaten f. d. Pfte. . . Ms. (gleich
op. 1).
Seherer, ßegiiiald, Frater sacri
ordinis Praedicatorum sacerdote,
lebte im Kloster in der Steiermark
nach der Dedications-Unterschrift
vom 21. Dez. 1643. Er ist be-
kannt durch
Vespertina omnium solemuitatum Psal-
modia cum 8 Magnif . sec. 8 eccles. tonos
ä 4 vocib., una cum B. pro org. Auetore
(wie oben mitgeteilt). Lucernae Helvet.
1644 David Hautt, Bibliopolae Viennensis,
ac typogr. Lucernensis. 5 Stb. 4". [B.
Frkft.
Sclierer, Sebastian Anton,
aus Ulm, lebte dort in der 2ten
Hälfte des 17. Jhs. als Yiceorganist
(Titel) u. wurde nach Lobstein 60 am
4. Nov. 1684 zum Organisten an
St. Thomas in Strafsburg i/Els. u.
zum Aufseher über die Musikalien
und Instrumente der Kirche er-
nannt. Man kennt von ihm:
Musica Sacra, h. e. Missae, Psalmi et
Motetti, ä 3. 4. 5. vocibus cum iustrum.,
quarum 1. Caut. prim. — 5. BalTus. 2.
Cant secundus — 6. Violin. 1. 3. Altus.
— 7. Violin. 2. 4. Tenor. — 8. Violin.
& pars pro organo. Opus 1. editum. S.
A. Seh. Musico Ulmensi. Ulmae, typis
& impensis Balth. Kühnen, Reipubl. Typogr.
1657. Dedic, im Bc. gez. 24/4 1656.
Nur der Bc. hat obigen Titel, während
den anderen Stimmen die ersten 4 Worte
fehlen und beginnen mit Missae, Psalmi
... 9 Stb. 2 Mess. 7 Ps. u. 3 Mot. [B.
Kgsbg: Gl. 2. A. T. B. 2 V. Violone u.
Organum. Berlin Kircheninstitut: Cl.
B. 2 V. Violone, Org. Musikfr. Wien.
Paris Nat. Stockholm: C 1. Lübeck
Stb.?
Sebast. Ant. Schereri vicae organistae
Ulmensis Operum musicorum seeundum,
distiuctum in libros duos: Tabulaturam
in cynibab et organo iutonationum bre-
vium per octo tonos, et partituram toc-
catarum usui aptam cum vel sine pedali,
ad modernam suavitatem concinnatum . . .
Ulmae 1664 typis Balth. Kühn, im Stich,
vom Komponisten selbst gestochen (Ger-
ber 2). [Lüneburg. Paris Nat.
Sonatae a 3. due Violini e Viel da
Gamba vel Fagotto e Bc. op. 3. Ulmae
1680 ib.? 3 Stb. fol. 14 Sonat. [Up-
sala. Paris Nat.
Mss. in Upsala: Jubilate Deo, 3 voc.
3 V. e Va. sive Fag. c. Bc. Stb. 4". —
0 quam mirabilis, 3 voc. 4 Viole et Org.
Stb. 40.
Im Ritter 2 Orgelsätze Nr. 89/90.
Scherffer, Wenzeslaus(Wenzel),
von Scherfenstein, ein schlesischer
Dichter zur Zeit Opitz', war Orga-
nist in der fürstl. Schlosskirche zu
Brieg um. 1636 ff. und wurde am
2. Sept. 1674 beerdigt (Titel und
M. f. M. 21, 107). Man kennt
Scherle.
13
Schetky, Cluistoph.
von ihm eiuige Gelegenheitsgesänge,
die sich in der Stadtbibl. Breslau's
befinden:
1. Psalraus 133. Siehe wie fein und
lieblich ist: &c zue Ehien Herrn Mart.
Schmieden . . mit 3 Stirn, sambt dem
Generalb. concertweise gesetzet . . . Gedr.
zum Brieg 1636 Aug. Gründer. 4 Stbll. fol.
2. Braut Lied . . zu Ehren . . defs Herrn
Matth. Apellis von Löwenstern zu Bern-
stadt Äo. 1637, mit 3 Stim. u. Gb. Ibid.
4 StbU. fol. Ich bin eine Blume Sarons.
3. Concertus mit 8. Stimmen, dem . .
Herzog Georg zu Liegnitz vnd Brieg . .
28/2 1688. Ibid. 9 Stbll. fol. Seelig
ist der gepreiset.
In seinen 1652 erschienenen Gedichten
befindet sich im 11. Buche ein Gedicht
„Der Musik Lob".
Scherle (Scher]), Ambrosius,
um 1621 Karainermusikus, Violinist
an der Hofkapelle in Berlin mit
300 Thlr. Gehalt, wird 1651 vom
Kurfürsten nach Cleve befohlen
(Schneider 35. 42). Am 20. April
1666 trat er in herzogl. Braun-
schweigsche Dienste mit 200 Thlr.
Gehalt. Schon 1661 wurde er zar
Aushülfe von Celle aus verschrieben,
muss demnach nach 1651 in Celle
gedient haben (Chrysander 1, 182.
183).
Scherley, Joseph,
ist in Thom. Simpson's Taffei Cousort
1621 mit einem Instrumentalsatze ver-
treten.
Seherli, Leopoldo Maria, Ka-
pellmeister an der Oper in Brescia
um 1770 (Burney 1, 82).
Sclierlitz, Johann Talentin,
geb. zu Gössel im Gothaischen,
starb 1793 zu Gotha, 61 Jahr alt.
Schüler von Peter Kellner zu
Gräfenrode. Mit 19 Jahren wurde
er Organist im Hessischen, dann
Direktor des Oboistenchors des
Fürst von Hohenlohe, wo er noch
Unterricht bei Georg Benda nahm,
der in Gotha angestellt war. Hier
erhielt er bald darauf eine Stelle
als Yiolinist und später die Hof-
organistenstelle.
Nach Schilling war er auch als Kom-
ponist beJiaunt, doch kann ich nur Einiges
im Samlwk. Canzonette f. Klavier 1781 an
Variationen nachweisen, sowie in Ettiuger's
Samlwk. Variationen von 1781. — In
Dresd. Mus. im Ms. ein Menuetto con
Variaz. per il Cembalo.
Schermer, Anton, geb. um
1760 zu Beilengries (Mittelfranken),
studierte zu Amberg Theologie, trat
zu Eichstätt in den Priesterstand
und wurde im Domstifte Chor-
direktor. Er bekleidete noch 1814
die Stellung. Lipowsky erwähnt
ihn als Komponist von Operetten,
Oratorien, Messen u. a. Werken,
ohne Näheres mitzuteilen. Loren%
Sch.^ ein Bruder, war Tenorist u.
später Kapellmeister am Dome ebd.
Ein zweiter Bruder Franx Xaver
Seh. Violinist an der fürstbischöfl.
Kapelle ebd., wurde aber später
Brauverwalter in Hirschberg (Li-
powsky).
Sehers, . . . bekannt durch
Sei Sonate per il Fl. trav. solo o Vio-
line e Bc. del Signor Sehers Libro primo
. . . Paris, chez Boivin. Stich in fol. aus
dem 1. Drittel des 18. Jhs. [Kaiisruhe.
C. F. mit 1741 gez.
Seherzer, . . . Organist an der
Domkirche zu Merseburg, „ver-
fertigt auch sehr schöne wohl-
klingende Claviere'' (Magazin 1780).
In der B. B. befindet sich eine Motette
mit Scherxer gez., Ms. 19230, 4. Stück:
Quidquid vivitur sub sole, 4 voc. 2 Instr.
et Org. Möglich, dass es von obigem her-
rührt.
Ein Q . . . Seherzer ist in B. Darmst.
mit Instrumentalkomp. vertreten:
Concerto pour Clarinette avec. äcc. de
l'orch. Ms. P.
Varie con Eondo p. Clarinette princip.
avec acc. de 2 V. Fl. etc. Ms. P.
Schetky (Schettky, Schedtky),
Christoph, auch mit J. Cr. C. als
Vornamen gez., um 1740 in Darm-
stadt geboren, gest. um 1773 in
Edinburgh, doch ist die Jahreszahl
nur mutmafslich aufgestellt. Schüler
seines Vaters, der Kammersekretär
Schetky, Cliristoph.
14
Scheuenstuhl.
und Tenorist au der Hofkirche in
Darmstadt war. Er bildete sich
besonders zum Yioloucellisteu aus
und wird seine enorme Fertigkeit
darauf gerühmt mit der er öffent-
lich gläuzte. Sein erster Ausfkig
in Begleitung der ganzen Familie
ging 1761 nach Hamburg, wo er
nebst seiner Familie konzertierte.
Der Aufenthalt währte ein halbes
Jahr. Nach der Rückkehr wurde
er au der Hofmusik angestellt.
Thoma S. 5 sagt zwar, dass er
schon 1758 a/d. Hofkapelle Mit-
glied war. 1 768 befand er sich
wieder in Hamburg und trat vom
11. Juni ab bis Oktober 1769
sechsmal in Konzerten auf; auch
ein Bruder von ihm liefs sich am
20/3 1769 als Flötist hören. Von
hier ging er nach London, dann
nach Edinburgh, wo er eine reiche
Partie machte (Gerber 2. Lpz. Ztg.
2, 35. 81. Sittard 1, 177). Von
seinen Kompositionen sind nach-
weisbar:
Die verschiuachtende Verspottung des
zum Tode verurtheilten Heylandes. Üs. P.
[Darmst.
Aria: Conservati fidele pensa, per Sopr.
c. Ycllo. solo ed arclii. Ms. Stb. [Rostock.
3 Sinfonie in Cd. Dd. Dd. Ms. Stb.
[Darmst. Ebendort noch ein Trio in C.
a Fi. trav. V. et ß. Ms. Stb. Die Themen
der 3 Sinfonien die nur mit Schetkv gez.
sind befinden sich in M. f. M. 32, "87/88
Anmkg.
6 Senates pour Vcl. av. Bc. op. 1.
Paris, Sieber, 2 Stb. [Brüssel Cons.
6 Trios for 2 V. & a Vcl. op. 1.
London. 3 Stb. fol. [br. Mus.
6 Trios p. harpe ou Clav., Y. et Vcl.
op. 3. London, Bremner. Stb. [Biüss.
Cons.
6 Solos for the Vcl. op. 4. London,
fol. [br. Mus., ebd. noch eine 2. Ausg.
6 Duets for 2 germ. flutes. op. 5.
Lond. c. 1770. fol. [ib.
6 Quartettes for 2 V. T. and Vcl. op.
6. London 0. 1777 (sie?), fol. [ib. Mu-
sikfr. Wien, in einer deutschen Ausg.
12 Duetts for 2 Vcl. op. 7. London,
fol. [br. Mus.
6 Sonatas for the harps. "with a V.
op. 8. Lond. fol. [ib.
6 Solo for a Vcl. and B. op. 13. Lon-
don, fol. [ib. Musikfi-. Wien.
Practical and progressive Lessons for
the Vcl. Lond. fol. [br. Mus. Dort
noch mehrere Gesge. in Einzeldrucken.
6 Solos a Vcl. e B. Ms. P. [Schwe-
rin F.
Sonata in D per Vcl. solo e B. Ms.
in Mailand Cons.
Ms. 19810 Nr. 1—4: 4 Konzerte fürs
Vcl. mit Orch. in Stb. [B. B.
Ms. Berlin K. H: Sonata in A. a Vcl.
solo e B.
Schetky (Schetzky), Ernst (xott-
lieb, um 1745 Sekretär und
I Kammermusiker in Darmstadt,
dessen Frau a/d. Hofkapelle mit
900 Gld. als Sängerin angestellt
war und um 1767 als Verstorbener
bezeichnet wird (M. f. M. 32, 65 ff.),
dort werden noch genannt: Georg
Carl Jacob Schctki/, ein Sohn des
obigen 1767 a/d. Hofmusik an-
gestellt (ib. 87). In der Hofb. in
Darmstadt unter Carl Schetky vom
Jahre 1765 (Autogr.) ein Trio für
Flaute trav., V. e Basso (Mus. 3438).
Scheuenstuhl, Michael, geb.
den 3. März 1705 zu Guttenstetten
im Bayreuthischen (Baiern), wurde
1722 Organist in Wilhelmsdorf
(Hohenlohische Kesideuz) u. 1729
Stadtorganist in Hof (Baiern). Mit
letzterem Amte sind auch seine
Drucke gez., von denen ich kenne
Concerto auf das Ciavier comp, von . . .
zu finden 'bej Barth. Schmidt in Nrnbg.
qufol. 7 S. (nur für Klav. allein, meist
im 2stim. Satze in GmoLL: AUegro, Largo,
Vivace, Menuet. Der 1. Satz zeigt eine
gewisse Frische, doch sonst unbedeutend.
Spitta 2, 631 setzt es ins Jahr 1738).
[B. B. B. M. besitzt 2 Conc. zu 6 u. 7 S.
Gemüths und Ohr ergötzende Kavier
Übung, bestehend in VI leichten . . . Par-
thien. Thl. 1. verbesserte Aufl. Nrubg.,
Haifner. 18 S. [ß. Wagener. Fürstl.
Fürstenberg. Bibl.
Gerber 1 (Mattheson 1, 316) verz. von
letzterem Werke 3 Teile.
Die beschäftigte Muse Clio oder zum
Vergnügen der Seele u. Ohr eingerichtete
Scheuerwegh.
15
Schiatti.
III. Galanterie-Suiten auf das Ciavier . . .
Neuer Theil. In Verlag J. Ulr. Haffner.
[Fürstl. Fürstenberg. Bibl.
In B. Zw. Ms. 3S0, 1 Parthie f. Klav.
Scheuerwegh, . . . um 1772
Organist an der Abtei St. Bernard
bei Antwerpen (Straeten 4, 366).
Scheuiiiiaiiii, Pat. FlaTius, geb.
1744 zu Luhe im Eegenkreise,
trat 1762 in den Franzikanerorden
und zeichnete sich als Organist u.
Komponist von geistlichen Gesängen
aus (Lipowsky).
Schew, Greorg, ein Lautenstück
im Fuhrmann 1615.
Scheycheiisperger, Benedict,
Tenorist a/d. Hofkapelle in Wien
mit 8 GId. monatl. vom 15. Okt.
1582—1597 (Köchel 1).
Scheyermaiiii, Greorges, geb.
um 1767 zu Verrerie de Montherme
(Ardennes) von Eltern aus der
Schweiz, gest. 29. Juni 1827 zu
Nantes. Mit 15 Jahren wurde er
schon Organist in der Abtei Fon-
carmont in der Normandie, nach
3 Jahren ging er nach Paris und
wurde Schüler MehuFs und Sejan's.
1789 erhielt er die Organistenstelle
zu Rochelle und dirigierte auch
die Konzerte. 1801 kehrte er nach
Paris zurück, fand aber keine An-
stellung und ging nach Nantes.
Fetis verz. von ihm eine Oper „Le
couronnement de Numa Pompilius'' für
Nantes gesckrieben, Kantaten, Sinfonien.
Sonaten u. a., doch fehlt ein Fundort.
Nachweisen lässt sich: Deux Senates pour
le piano dediees a Mehul. [Mailand Cons.
wahrsch. Ms.
Scheyrer, P. F. Bernardus,
„des Ordens der Mindern Brüder
S. Francisci der reformierten Pries-
ter" heilst es auf dem Titel Anno
1663. Fetis fügt dem hinzu: in
der Yorstadt Au iDei München. Er
gab heraus:
Mvsica choralis Theoro-pratica, Das ist
Ein nutzliche Underweisung, ^vie man
das Choral Gesang dui'ch leichtes specu-
lieren odei Nachdencken auch würcklich
in kurtzer Zeit ergreiffen möge. Auss
vnderschidlicheu, sowol lateinisch: als
teutschen Authoribus etc. Durch . . . Ge-
druckt zu München 1663 durch Joh. Jcäck-
liu, kurf. Hoff-ßuchtrucker. kl. 4«. 3
Ell. 92 S. 1 Stirn. Beisp. [B. B. B. A.
Gotha. B. M. Proske. B. Wagener.
Musikfr. Wien. br. Mus. Glasgow. Briis-
sel. Freising. B. Lpz.
Manche Kataloge schreiben „Schi-eyer".
Schiappacasse, Francesco, ein
römischer Priester,
schrieb um 1801 die „Missaangelorum"
8 voc. für die päiistUche Kapelle. 1 vol.
fol. 40 BU. [Cap. sistina im Ms. P.
Schiassi, Gaetaiio Maria, Bo-
lognese, bez. sich auf den Concerti
op. 1 mit „Sonatore di Yiolino e
filarmonico" (zu Bologna). Man
kennnt von ihm
Pastorale per il SSi^o Natide di nostro
Jesu, k4:2 V.Va.Vcl, Ms. fol. [üpsala.
Demofoonte, opera in 3 atti, Metas-
tasio. Yen. 1735. Ms. 2355. P. [Brüs-
sel Cons.
Arie: Sporosi, che la speranza, ä Sopr.
c. orch. u. Mio ben ricordati, ä Sopr. c. orch.
Ms. 1150 P. auf Ol. [Dresd. xMus., dort
noch in Ms. 756 zwei Arien für Alt und
Instr. P. quf ol. und 3 Concerti a V. con
V. Ya. e B. Ms. Cx. 855/58, in Stb.
Concerti a 1 Violine principale, 2 V.
Alto 0 Ya. Ycl. o Cemb. Üp. 1. Lib. 1
et 2. Amsterd., Mich. C. Le Cene. In
jedem Buche 6 Konzerte. [Paris Nat.
B. Wagener.
Fetis verz. 5 Opern von ihm. Von
der Oper II Demetrio, Milano 1732 das
Textb. in Rom Cecilia.
Schiatti, Gliaciiito, nach op. 1
war er im 18. Jh. Direktor des
Konzerts des Prinzen von Baden
Durlach. Nach Gerber 1 ging er
von hier 1717 nach Petersburg u.
wurde Mitglied der Ksl. Kapelle
als Violinist. Schubart 170 schreibt
über ihn, dass er nur ein ganz
mitte huäfsiger Komponist aber guter
Dirigent war und seit etwa 1780
oder 85 ein Verstorbener sei. Er
schrieb:
Sei Sonate ä 3. 2 V. et Bc. op. 1.
Amst., Hummel. 3 Stb. fol. [B. Wagener.
In der Hofb. zu Karlsruhe in Mss:
870. 871. 887: 3 Concerti ä Fl. trav. con
Schiava.
16
Schicht.
2 V. Va. e Vcl. (Allegr., Adag. Allgr. in
gleicher und auch wechselnder Tonart,
das 3. defekt), Stb. 869. 873—889: 17
Trii ä Fl. trav. Viol. col B., oder für
2 V. u. B., 3 sätzig, wie oben, Stb. 890
ohne Namen, daher fraglich: Solo c. B.
In Schwerin F. ein Trio ä Oboe, V. et
B. Ms. Stb. in Gd.
In Darmst. im Ms: Sonata a 2 V. e
B. Nr. 1—4 m Gd. Fd. Dd. Cd. 3 Stb.
— Trio, 2 V. e Vcl. ex B. Ni. 2 ex Ad.
3 Stb.
Schiava di Lucca,
hekaunt durch eine Sonata da organo
im Samlwk. 1700 s. d. Nr. 6 (Eituer 1).
Die B. Zw. besitzt unter Nr. 691 mit
Schiava gez. eine Arie: Dove vada
sventurato für Sopr. mit Instr. Ms. 9
Stbll. fol.
Scliiavetto, D. M. (xiiilio, lebte
1563 zu Treuta im Dienste des
Monsignore Girolamo Savorguano
Yesco di Sibenico und gab dort
sein 1. Buch Motetten zu 5 Stirn,
heraus. Ob es überhaupt sein
erstes Werk war, lässt sich aus
dem Wortlaute der Dedic. nicht
ersehen, doch es war das 1. Werk,
welches er im Dienste (sua casa)
obigen Herrens komponierte (Druck-
werk von 1563). Er wendet in
den Motetten vielfach den Canon
in 2 St. an. Manche der Motetten
ist von grofsem Wohlklange. Man
kennt von ihm
Motetti a 5 voci et a 6 voci. Lib.
Vineggia 1563 Scotto, 5 Stb. qu40.
[Celle, hds. Part, im Besitze des Herrn
Eeinbrecht in Verden (Hannover).
... Li Madrigali a 4 et 5 voci. Nuou-
amente composti. Vinegia 1563 Scotto.
Stb.? qu40. 30 Madr. [Verona S. f: C.
A. T.
In alten Samlwk. 2 Gesge. (Eituer 1)
und in Blessi's 1. lib. delle Greghesche
1564: Giathi tanda fantiga 4 yoc. u. Deh
non far 5 voci.
Fetis schreibt fälschlich SchiaveUi.
Schicht, Johann Gottfried,
geb. 29. Sept. 1753 zu Reichenau
bei Zittau (nach Stallbaum), gest.
16. Febr. 1823 zu Leipzig (nach
Dorf fei 1, 121). Sein Vater war
Leinweber u. nalim ihn ein Onkel,
Chrstph. Apelt, frühzeitig zu sich
um ihn zu erziehen, was er bis
zum 18. Jahre Sch.'s redlich er-
füllte. Seine musikalischen Anlagen
bildete er schon auf dem Gym-
nasium in Zittau beim Organisten
Joh. Trier aus und als er nach
Leipzig ging, um Jura zu studieren,
fand er an Hiller einen treuen
Helfer, dem er sich ganz anschloss
und ihm stets zur Hand war.
Trat in sein Orchester als Violinist
und spielte öfter Klavierkonzerte.
1785 legte Hiller die Direktion der
Gewandhauskonzerte nieder und
übertrug dieselbe Seh., doch be-
schnitt ihm der Stadtrat den Ge-
halt von 400 Thlr. auf 300. Er
behielt die Direktion bis 1810, in
welchem Jahre er Kantor an der
Thomasschule wurde. 1798 hatte
er noch den Organistendienst a/d.
Neuen Kirche erhalten u. grlmdete
zur selben Zeit mit dem Baumeister
Limburger eine Singakademie, deren
Direktion er 1807 an Wilh. Eriedr.
Riem abgab. 1810 gab er alle
Nebenämter ab und widmete sich
ganz den Pflichten eines Kantors
und Musikdirektors an St. Thomas
(Dörffel 2, 24. Gerber 2 eine
Selbstbiogr. Döi'ffel 1, 3. 6. 49.
121. Ein Brief in La Mara 1,
311. Urteile in Berliner Ztg. 1,
417. 3, 194. Lpz. Ztg. 14, 403.
20, 601. Nekrol. 25, 132. Anderes
40, 656. Winterfeld 3, 483 über
seine Kirchen-Melodien. Zahn 5,
464 mit Angabe von 298 geistl.
Melodien und 6, 395). Verzeichnis
seiner Werke:
Grundregeln der Harmonie nach dem
Verwechsluugs- System entworfen und mit
Beispielen erläutert von J. G. Schicht.
Leipzig, 1812 Breitkopf u. Härtel. fol.
[B. B. Dresd. Dresd. Mus. B. Lpz.
Brüssel, br. Mus. in 3 Ausg. Musikfr. Wien.
Das Ende des Gerechten. Passions-
Orat. v. Eochlitz. Lpz., Fr. Hofmeister.
Pai't. qufol. 255 S. [B. B. Leipz.
Schicht.
17
Schicht.
Thom. Berlin Singak. B. Lpz. Dresd.
Mus. Schwerin F. Amst. Musikfr.Wieu
im Kl.-A. Hofb. Wien P. br. Mus. P.
Die Feier der Christen auf Golgatha.
Orator. von Rost, in 2 Abtlg. f. Soli,
Chor u. Orch. im Kl.-A. Lpz. 1785 F.
Böhme. [B. B. Darmst. Dresd. Mus.
B. Lpz. Leipz. Thom. B. Kgsbg. Rostock.
Wolfenb. Musikfr. Wien. br. Mus.
Oratorium , Die letzten Stunden des
Erlösers, im Autogr. [B. Lpz.
Missae in Cd. Em. [Lpz. Thom. im
Ms. P.
Missa a 8 voc. Ms. P. [B. Lpz.
Messa a 4 voc. c. ström. Lpz. 1819.
P. Ms. 345 Autogr. [Dresd. Mus.
1 Messe, siehe Martin v Solar 1785.
Missa in C. 8 voc. P. fol. Ms. 2G2, 31.
[Dresd.
Te Deum laudamus. Hymnus Ambro-
sianus in usum 4 vocum et chori comit.
Omnibus instram. musicis. Lips., Hof-
meister. P. Dd. qufol. [B. B. Lpz.
Thom. Darmst. B. Kgsbg. Musikfr.
AVieu.
— Im Ms. ein Te Deum in Ed. (1818).
P. [Lpz. Thom. Dresd. Mus. Ms. 346,
fraglich welches, 2 Ex.
Te Deum laudamus composto in occa-
sione del giubbileo acaderaico di Lipsia.
P. [B. M.
De Teum f. 4 Männerst. Ms. 225 f.
[Dresd.
Motetto Veni sancte sp. heiliger Quell
der ewigen Seligkeit, f. 4 Singst, ä capella.
Part. HS. Lpz., Kühnel. [B. B. Darmst.
Berl. Singak. Regensbg. Dombibl. Dresd.
Musikfr. Wien.
— Lpz. , Peters. P. [B. Wagener.
Dresd. Mus.
Motetten, Heft 1—7, für Sopr., Alt,
T. u. B. Part. Lpz., Br. & H. 12 Nrn.
[Schwerin F. Lübeck, br. Mus: Heft 9.
10. 11.
13 Mot. zu 4 St. Ms. 1232. [Dresd.
11 Motetten f. Solo und Chor, eine mit
Posaunen. P. [Musikfr. Wien.
9 Motetten im Ms. P. 290—292. [B.Lpz.
Hymne: Ertöne Jubelgesang 1817. Ms.
P. [Lpz. Thom.
Friedenskautate 1794. Autogr. P.
I B.Lpz.
Cantate, Gelobet sei Gott. Ms. P.
[Lpz. Thom.
Gott! du giebst dem Könige langes
Leben. Ps. 61, Vers 7—9. Motette.
Ms. P. 347. [Dresd. Mus.
Grofs ist der Herr, Motette. P. 5. Heft
des obigen Druckes bei Br. & H. fol.
[B. B. Dresd. im Ms. P.
Rob. Eitner's Quellen-Lexikon. Bd. 9.
Ich will dich erhöhen, 4stim. Ms. P.
[Berl. Singak.
Psalm 100: Jauchzet dem Herrn alle
Welt, Motetto in zwey Chören . . . Part.
Lpz., Br. & H. fol. Bd. [Schwerin F.
Darmst. Dresd. Mus. B. Marienberg in
Sachs. Elbing Nr. 302. B. Lpz. B. B.
im Ms. 19820. P. Dresd. Ms. br. Mus.
Jesus meine Zuversicht, Motette. Lpz.,
Br. (fc H. 2. Heft obiger Ausg. von Br.
& H. [Dresd. Mus. B. Lpz. B. M.
Lied von Geliert, Auf Gott und nicht
auf meinen Rath, 4stim. Ms. 1234, 1. P.
[Dresd.
Lied von Klopstock f. 4 St. Ms. 1234, 2.
P. [Dresd.
Lobet den Herrn, 8stim. P. [Berlin
Singak.
Meine Lebenszeit verstreicht, Motette.
Nr. 3 in Ausg. Br. & H. [B. Lpz. Dresd.
Mus.
Schwingt euch, frohlockende, 4 st. mit
Posaunen. P. [Berl. Singak.
Nach einer Prüfung kurzer Tage, 4 st.
Nr. 1 der Motetten in obiger Ausg. Br.
& H. [Dresd. Mus. B. Wagener s. 1.
Dresd. B. Lpz.
Das Vater unser und die Worte des
Abendmahles, f. 1 Singst, mit Orgel. Lpz.
(1805) Kühnel. P. [B.Lpz. Musikfr.
Wien. Brüssel Cant.
Wie lieblich, Motette. Ms. P. [Lpz. Thom.
Cantate zur Teschener Friedensfeier.
Ms. 888. P. qu40. [Dresd. Mus. im Autogr.
Allgemeines Choralbuch für Kirchen,
Schulen, Gesangvereine, Orgel- und Pfte.-
Spieler vierstim. gesetzt von ... 1. Thl.
Bey Br. & H. in Lpz. (1819). qu4".
Ausführliche Angaben nebst Liederverz.
im Zahn 6, 395, sowie Abdruck der Melo-
dien. — 2. Thl., 3. Thl. mit 1285 Lieder
auf 547 S., dabei 306 Melodien von Schicht
erfunden. [B. B. Dresd. B.Lpz. B.
Wagener. Hofb. W^ieu. Musikfr. Wien.
B. Zw.
64 Choräle, Ms. [B. Lpz.
43 Choralmelodien f. 2 Sopr. u. 2 Alt,
gesammelt von . . . Lpz., Peters, qufol.
[Dresd.
Drey- und vierstim. Choralmelodien f.
2 Sopr. und 2 Contr'alte zum Gebrauch
f. Gymnasien . . . Lpz. (1808) A. Kühnel.
qufol. 19 S. 32 Choräle. [B. Lpz. B. M.
bei Peters. Musikfr. Wien. B. Kgsbg.
br. Mus.
Coro nell'opera L'Asilo d'amore di
Metastasio. 1789. P. Autogr. qufol.
[Dresd. Mus.
Coro ä 4 V. c. ström. Ho composto
nel'mese d'Apiile. Kl.-A. Ms. P. — Reci-
2
Schicht.
18
Schickhaxd.
tativo ä Sopr. e Coro c. ström. P. 1790.
qufol. [Dresd. Mus.
Amynts Freuden über die Wiederkehr
der Lalage, ein Singstück für den Diskant
od. Tenorstimme. Klav.-Ausz. als auch
mit Begl: 2 Waldhörner, 2 Oboen, 2 Flöten,
2 Fagotts, 2 Violinen, 2 Bratschen u. Bafs.
Leipzig 1778 Junius. qufol. Klav. u. Stb.
Presd. Mus. Schwerin F. nur Kl. - A.
Musikfr. Wien. br. Mus. inkompl. Brüs-
sel Cons.
Der Preis der Poesie, Cautate. [C. P.
Dies ist der Tag, Lied. Autogi'. nebst
seinem Portr. [B. B., Grasn.
Sechs Gesänge von Matth. Claudius,
Matthison und von Salis für 4 u. mehrere
Stimmen. Lpz., Hofmeister. P. fol.
17 S. [B. Kgsbg. Schwerin F. B. Wa-
gener. Musikfi'. Wien.
Preis der Dichtkunst. Gedicht von
Nostitz. Lpz. P. [Darmst. br. Mus. Kl.-A.
Variationen p. le Clavec. Ms. 1106, 8m.
[Dresd.
Orgelstücke in C. F. Becker's Caecilia.
Lpz.
Seh. ist als Komponist nicht bedeutend
und erhebt sich nur selten über die da-
mals gebräuchliche Ausdnicksweise ; seine
Themen sind schwach und der Kontra-
punkt spielt eine sehr untergeordnete
Rolle. Am längsten hat sich seine Mo-
tettensamlg. erhalten, die besonders für
Schülerchöre, durch ihre leichte Ausführ-
barkeit gepaart mit Wohlklang, sich ganz
besonders eignen. Im Eitner 2 nebst
anderen neuen Ausg. verz.
Schick, Ernst, Ehemann der
Sängerin Schick, geb. Hamel, geb.
im Okt. 1756 im Haag, gest. 10.
Dez. 1815 zu Berlin (Becker 3,
139 schreibt ISU). Sein Vater
war Tanzlehrer in Amsterdam und
bestimmte den Sohn zu demselben
Fache. Seine glückliche musika-
lische Veranlagung zeigte sich
schon früh bei Erlernung des Vio-
linspiels, so dass sich der Konzert-
meister Kreusser vom Vater aus-
bat ihn auszubilden. 1770 hörte
er die Virtuosen Esser und Lolli
und nahm sich besonders letzteren
zum Vorbilde. 1774 kam er als
Viohnist an die kurf. Kapelle in
Mainz und hatte daselbst später
auch die Opern zu dirigieren, wie
Eeichard 1791, 221 mitteilt. 1779
unternahm er Konzertreisen, spielte
am .5/11 in Frankfurt a/M.; 1780
am 9/4 dirigierte er das Konzert
der Madame Steffani und spielte
selbst im Konzert. 1783 unter-
nahm er mit dem Violoncellisten
Tricklir eine Kunstreise und rich-
tete mit demselben nebst Benda
und Hoffmann in Berlin Quartett-
Soireen ein, in denen er ganz
besonders Joseph Haydn pflegte
(Sittard 1, 130). 1793 wurde er
Kammermusikus au der Kgl. Ka-
pelle in Berlin und rückte 1813
zum Konzertmeister herauf, er-
richtete auch 1804 mit Bohrer
Abonnementskonzerte (Gramer 1,
749. 764. Gerber 1. 2. Ledebur.
Israel 69. 72). Ledebur und Ger-
ber führen 6 Konzerte von ihm an.
Nachweisbar sind nur:
Concerto poui* Violon avec acc. de 2 V.
A. B. 2 Hautb. et 2 Cors. Ms. Stb. in Fd.
[Briissel Cons. Ledebur fühi't es als op. 1
bei Hummel in Berlin erschienen an.
Concert p. le V. principale av. 2 V.
A. B. 2 Hautb. & Corui. Oe. 5. Berhn
(1783) Hummel, fol. [br. Mus.
Li G. C. Grosheim's Melodien m. Klav.
ist er auch vertreten.
In Ambrosch Freymaurer Lied. 3. Thl.
1 Lied.
Li Böheim's Maurerlieder 1798, 1. Thl.
Nr. 65. Warum sind der Thränen. Nr. 73
Fühlt, Maurer, des Lebens erhab'nen Werth.
Nr. 74, Wenn einst vom Staube losge-
rissen.
Cramer 1, 755 führt noch einen Jo-
Immi Andreas Schick an, der 1783 Kon-
zertmeister in Gotha war.
Gerber verz. C . . . G . . . Schick^ der
1798 ein Andantino p. le Clav. av. 8 Variat.
in Augsbg. herausgab.
vSchickliard (Schickhart), Jo-
liaim Christian, aus Braun-
schweig, ist am 18. Nov. 1745
als Musicus an der Universität zu
Levden mit Schickhart eingeschrie-
ben (Bouwst. 3, 7). In seinen
Drucken liest man Schickhard und
Schickhardt. Er ist bekannt durch:
Schickliard.
19
Schiedermayr.
Senates a une flute et ime basse cont.
. . . opera 1. Amst, P. Mortier. [B.
Wolfen b.
Senates pour uu hautbois, ou V. et
Bc, Oeuvre 2. Amst., Roger. [Paris Nat.
Wolfenb: P. Mortier.
6 Senates pour 1 flute & B. oeuv. 3,
ed. 2. augment. d'une Sonate. Ib. 2 Stb.
40. [B. B. Wolfenb: P. Mortier.
Senates p. la charabre ä 2 flütes et Bc.
ee. 4. Ib. Nr. 37. 3 Stb. [B. Wagener.
br. Mus.
6 Senates ä 1 FI. 2 Hautb. 1 Ya. de
Gambe & B. ee. 5. Amst.. ib. [br. Mus.
12 Sonatas er Solos fer a Fl. with a
Th. B. for the harps. er Bass Viol. op. 7.
London, fol. [br. Mus.
6 Concerts ä 4 Flütes & B. cont. ded.
de Brandt. Amst. oeuv. 9. [Linköping
Fl. 1. 2. 4. Bc.
6 Cenceits pour ? oeuv. 13. Ib. [Paris
Nat.
6 Senates ä une flute trav., uu Hautb.
ou Vielen & Bc. Liv. 1. oeuv. 20. Ib.
Nr. 359. 19 S. [B. Wagener.
6 Senates ä une flute trav., un Hautb.
eu "Violen & Bc. oeuv. 20, liv. 2. Amst.,
Le Cene Nr. 480. 22 S. [B. Wagener.
— Solos for a germ. flute ... op. 20.
London, fol. [br. Mus.
L' Alphabet de la musif^ue cont. 24 Se-
nates-Solos p. la flute trav. ou p. le V.
av. Bc. oeuv. 30. London, qufol. [br.
Mus.
12 Senates p. 2 flütes et Bc. Amst.,
Roger. 3 Stb. [Briissel Cons.
6 Sonatas fer 1 Fl. & 2 Hob. er 2 V.
with a Yiol Bass & Th. B. London, fol.
[br. Mus.
Mss. in B.Rostock: Sonate f. Y. u. B.
Stb. — Sonate f. Fl. u. B. Stb. — G So-
naten f. Fl. ä bec mit B. Stb.
Mss. in Upsala: Concerto ä 9: 2 V.
2 Ob. Fl. Va. Vcl. cencert. Bc. Basse rip.
fol. — Concerto ä 9: V. coucert., 2 V.
2 Ob. Fl. Alte, Ycl. Bc. B. rip. fol.
Es werden auch eine Flötenschule
op. 12 und eine für die Oboe, Amst.,
Roger angezeigt.
In Schwerin F: Trio ä 2 flütes et B.
Ms. Stb.
In Wolfeub. Ms. 298: IG Flötensoli.
Sclückbardt, siehe Sclial)hart.
SchidloiüUa (Schidtloril, Scbit-
lovita, Schiclloiiit), Johann Sdu-
neck, von 1571 — 1584 als Bassist
a/d. Hofkapelle in Dresden in den
Listen mit wechseLider Namen-
schreibung verzeichnet. In späterer
Zeit, 1587 und 1595 tritt er in
den Listen nur unter dem Namen
Sdimeck, Sduneccius und Stuneck
auf. Im Jahre 1587 empfängt er
eine „Begnadung" von 200 Gld.
(s. Staatsarchiv. Fürstenau 3, 200
nennt ihn Schidlouit).
Schiebel, Johann Gfeorg, geb.
18. Juni 1656 zu Dresden, gest.
2. Mai 1684 zu Radeburg. War
Magister der Philosophie, 1679
wurde er zum ksl. gekrönten Poeten
ernannt und erhielt das Schul-
rektorat in Radeburg {Leichen-
sermon in M. f. M. 8, 3).
In Ahle's Herbstgespräch wird eine
Abhdlg. erwähnt, die aber mit Musik
nichts gemein hat, von Gerber 1 aber au-
geführt wird: Curieuseste Wunderwerke
der Natur, so sie durch den einstimmen-
den Klang au Menschen, Yieh und aUen
Creaturen ausübet.
Sehieck, Johann Andreas, aus
Goldbach bei Gotha, Violinist an
der Hof kapeile in Gotha um 1754
(Marpurg L 270). Forkel 1, 140
verz. ihn 1781 als Konzertmeister
an der Coburg -Gothaischen Hof-
kapelie.
Schiecke, Johann, geb. zu
Grimma i/S., studierte in Leipzig
auf der Universität und gab am
22. Dez. 1693 die Dissertationen
heraus :
Organum musicum, historice extructum
. . . placide probaudum offeii. Lips. 1693
Georg. 4P. [B. B. Brüssel.
Meo Jesu mitissime succurrente. Lips.
1693 ib. 40. [B. B.
Schiedermayr (Schiedermaier),
Johann Baptist, geb. 23. Juni
1779 zu Pfaffenmünster bei Strau-
bing in Baiern, gest. 6. Jan. 1840
zu Linz. War Domorganist in Linz
(im Wurzbach Bd. 29 ausführliche
Biogr.). Er war ein sehr frucht-
barer Komponist und reichen die
Opuszahlen seiner Druckwerke
über 100 und zwar beschränken
2*
Schiedermayr.
20
Schieferdecker, Job. Chrstn.
sie sich fast nur auf kirchliche
Gesänge :
Choral -Messe, riebst Tautuni ergo et
genitori zum Gebrauch für ordinäre
Aemter, auch wohl für Advent . . . für 1
und mehrere Männerstini. in unisono mit
. . . Orgel. Linz (1830) Cajetan Haslinger.
kl. qufol. P. 6 Bll. [Hofb. Wien.
Die Praefatiouen f. die Sonn- und Fest-
tage ... mit Orgel. Ib. (1830). 11 S.
in qufol. [ib.
In Kremsmünster einige Messen.
Die Bibl. der Musikfr. in Wien besitzt
zahlreiche 'S^'erke, bei denen eine kurze
Angabe genügen wird: 13 Messen op. 18.
31. 32. 33. 34. 36. 66. 72. 94. 101 und
3 ohne opus. — 3 Requiem, op. 29. 46.
— 2 Te Deuin op. 40. — Vesper op. 42.
— Litania op. 41. — Asperges. — 3 Tan-
tum ergo. — Fange lingua. — 6 Offer-
torien op. 68. 74. (op. 109 u. 110 f. Solo
n. Instr.) — 2 Gradualion op. 67. 73. —
Evangelien (Lauda Sion). Sämtliche Ge-
sänge für Cbor, Solo u. Orch. meistens
nur in Stb. gedruckt,
6 Orgel -Stücke (Praeludien) für die
hlge. Weihnachtzeit, op. 76. Wien, Has-
linger. 15 S. [B. Wagener. Musikfr.
Wien. Brüssel.
Der Antiquar Leo Liepra. besafs einst:
Litaney f. 4 Singst. 2 V. 2 Clarin. 2 Tromp.
Pauken, Contrabass u. Orgel op. 41. Wien,
Haslinger. Stb. — Messa nebst Graduale
u. Offeicorium ebenso. Wien, Steiner. Stb.
— Requiem in Fmoll 4stim. 2 V. Ya. obl.
2 Corni c. org. Linz, C. Haslinger. Stb.
Seliiefertlecker
Cliristiaii,
Vater des Johann Christian, aus
Zeitz gebürtig, ein Bruder des
Weifsenf eiser Superintendenten,
wurde 1676 Kantor und Organist
in Teuchern, 1678 Substitut des
alten Rektors Andreas Crusius
und 1679 dessen Nachfolger in
Teuchern, 1684 Musikdirektor und
Prof. am Gymnasium zu Weifsen-
fels, 1701 nebenbei auch Stadt-
organist daselbst und starb 1711
(Viertel]. 6, 160).
Seliiefertlecker, Johann Chri-
stoph und Wilhelm Christian
sein Vater. Letzterer war 1720
bereits verstorben und Stadtorganist,
sowie Kantor am Gymnasium zu
Weifsenfeis gewesen. Sein ältester
Sohn, Joh. Chrstph.^ war Hofkantor
in Weifsenfeis und heiratete 1720
(J. 0. Opel's Liste der Weifsen-
fels-Querfurter Hofmusiker).
Schieferdecker, Johann Chri-
stian, geb. zu Zeitz, denn er bez.
sich mit „Cizensi", die Viertel]. 6,
160 sagt zwar: geb. 10. Nov. 1679
zu Teuchern, besuchte 1692 — 1697
die Leipziger Thomasschule, gest.
1732 in Lübeck, war vor 1707
Cembalist am Hamburger Opern-
theater, wo auch die Opern Alarich
1702, Victor Regnerus 1702 und
1703, Justinus 1706 von ihm auf-
geführt wurden (Lindner, Hbg.
Oper S. 182 Nr. 96. 98. 99. 114
Nr. 99 Berenice ist aber von Bron-
ner. Siehe Allg. mus. Ztg. Lpz.
1877, 219). Am 23. Juni 1707
erwählte ihn der Stadtrat zu Lü-
beck zum Organisten an St. Marien
(Stiehl,Lexikon, Jimmerthal's B uxte-
hude p. 7. Mattheson u. Walther
erwähnen ihn auch). In Lübeck
veranstaltete er die gebräuchlichen
Abendmusiken und schrieb dazu
von 1707—1729 geistliche Kan-
taten und Oratorien, doch haben
sich auf der Stadtb. zu Lübeck
nur die Textbücher zu 22 Abend-
musiken erhalten. Nachweisbar an
Kompositionen sind folgende:
Pbilureischer Nacbklang, dem . . Herrn
Joh. Severino Weissen, Cizensi, alfs ihm
der . . Lorbeerkrantz zu Leipzig den 26.
Jan. 1660 überreichet wurde . . Lpz., gedr.
bey Jahn. 1 Bl. gr. fol. Part: Sollen
denn die Pierinnen, 5 Str. 2stii'n. [B. Zw.
Hochzeitslied vom Jahre 1707. Lübeck,
Jäger und ein 2tes vom 28. Nov. 1707
ib. in der Stadtb. Lübeck.
In Mss. der Kgl. B. B. 12261 (ohne
Vornam.) Stü(;k 13: Heilig ist der Herr,
4stim. 4 Instr. u. Bc. P. — Ms. 444,
16. Stück mit Vornamen J. C. Kyrie et
(rloria 4 voc. .5 Instr. et Bc. P. — Ms.
1100, Stück 20: In te Dne. speravi, f.
Tenor, V. u. Cent. P.
3 Kantaten: 1. Auf, auf, mein Herz.
2. Weicht ihr schwarzen Trauer-Wolken.
3. Triumph! Belial ist nun erleget, für
Schieferdecker, Job. Dav.
21
Schiffelholz.
Bass und Violinen. Ms. 899—901. P.
[Biiissel Cons.
12 Musicalische Coucerte bestehend
ans etlichen Ouvertüren und Suiten. Ham-
burg 1715 Phil. Hertel. 3 Y. 3 Ob. B.
u. Bc. [B. Wagener.
Schiefcrdeeker, D. Johann
David, Dr. u. Prof. der Theologie;
am 9. Nov. 1672 zu Weifsenfeis
geb., gest. 11. Juni 1721 ebd., gab
ein Gesaugbuch mit Melodie und
Bass heraus:
Hoch-fürsthches Sachsen-"Weirsenfelsi-
sches Gesang- und Kirchenbuch . . in
2 Tbl. verfasset. Weifenfels 1714 Job.
Chr. Brühl. 4«. 816 S. mit 150 Ps. u.
217 Lied. Siehe Zahn 6, 293. [B. Lpz.
Stuttgart.
ScliiefPerlein (Schieferlein), . . .
Die Bibl. des Consei'v. zu Briissel be-
sitzt von ihm 3 Sonate a Viohno e Vio-
loncello concertato e Bc. Ms. Stb. 18. Jh.
Schiefholz, siebe Schiffelholz.
Schiele, Ämbrose, wird am
24. Oktober 164-1 Violinist und
Kammermusikus an der Hofkapelle
zu Berlin; 1646 erhöht sich sein
Gehalt auf 150 Thlr. jährl. (Schnei-
der 41).
Schiele, Johann, bekannt durch
drei Hochzeitslieder:
Als . . . Herr Peter von der Linde 1674
sein hochzeitlichen Tag . . feierte. Lpz.
1 Bog. fol. [Bibl. Bohn in Bresl.
Vetterliche Schuldigkeit, welche an
dem . . Ehe-Feste, des . . Herrn Job. von
Gutts-muths . . den 18. Nov. 1675 . . in
geringen Zeilen und Thönen . . aufs Leip-
zig überschickt Job. Seh.. Lpz. 1675
Chr. Uhmann. 2 Bll. fol. 2 Arien: Ach
mir fehlet gixter Muth mit Eitornell und
Nun eilt mein ganzer Sinn, beide f. 1 St.
mit Ritornell f. 2 V. u. Orgel. [B. Br.
Schiere, . . . (Fürstenau im Kat.
der Dresd. Musikaliensamlg. ver-
mutet darunter Schüre, er meint
aber wohl Schürer, denn ein
Schuere lebte im 16. Jh.)
In obiger Bibl. befindet sich im Ms.
769 eine Cantata per Alto con ström, von
1753 in P. f[ufol.
Schierrentinger, Nikolas,
bekannt durch einen Psalm in 2 Teil.
zu 4 St. im Petrejus 1539 m (Eitner 1).
Schiesl, Jonas,
im Samlwk. 1624b eine Motette f. 2 C.
u. Bc. (Eitner 1). Ein Jonas Schiefst^
der wohl derselbe ist, steht um 1635 und
1640 in baierschen Diensten mit 300 Gld.
Später wird er als Sänger mit nur 140 Gld.
Gehalt bez. (Kreisarchiv). Siehe auch
Schüefsl^ Johann.
Schieti (Schietti), Cesare, Ka-
nonikus zu Urbino am Ende des
16. Jh. Er gab das Sammelwerk
heraus:
Motetti et Salmi, a 8 voci, coraposti
da Otto eccell. autori, con la parte de i
Bassi per poter sonarli nell'organo. Ven.
1599 Vincenti. 8 Stb.? (9 Stb.) _ 4».
15 Gesge., darunter 5 von Schietus, siehe
Eitner 1. [B. B. B. D. Proske nur 4 Stb.
In alten Samlwken. ist er von 1562
bis 1599 mit 10 Gesgen. vertreten (Eit-
ner 1). Dazu kommen nach Vogel noch
in Bonagionta's Corona 1568: Virtü che
la pocchi, c. 2. p. 5 voci. Siehe dort
auch die verschiedenen Ausg. obiger
Samlwke.
Schiff, Christian, um 1694
Musikdirektor in Lauben in Baiern.
Mattheson 1, 317, der auch seine
Schrift und vernuuftmaefsiges Lob der
in Gottes "Wort wohlbegründeten Vocal-
und Instrumental-Kirchenmusik . . . Lau-
ben 1694. S^. 21 Bll. anzeigt und be-
schreibt. Sie befand sich einst in seinem
Besitze. Gerber 1 zeigt auch eine Trauer-
Ode für 5 Stmi., Görlitz 1679, 1 Bg. fol.
an. Die Lexika schreiben alle für Lauben:
Lauhan in Schlesien und da die Trauer-
Ode in Görlitz erschien, so könnte wohl
Lauhan richtiger als Lauben sein.
Schiffelholz (Schieflholz), Jo-
hann Paul, war nach Gerber 1
um 1727 Musikdirektor an der
Pfarr- und üniversitätskirche zur
lieben Frauen in Ingolstadt und
fügt dem noch bei, dass ihn Wal-
ther Scheiffelholz nennt (im ge-
druckten Lexikon fehlt der Name,
doch besafs Gerber sein Hand-
exempl. mit vielfachen Zusätzen).
Er soll 1727 in Augsburg 8 Violin-
konzerte herausgegeben haben, betitelt:
Thesaunim reconditus, quem, qui qua erit,
inveniet.
In der Kgl. Musikalien-Samlg. in Dres-
den befinden sich eine Anzahl Komposi-
Schiffl.
22
Schildt, Anton.
tionen unter demselben Namen, doch. |
scheint es mir zweifelhaft, ob es derselbe j
obige Autor ist. Er wendet in denselben i
ein' Instrument „Gallichoua" an, welches |
wohl eigene Erfindung und Benennung
sein muss, da es sonst nirgends weiter
genannt wird. Sämtliche Tonsätze im
Ms. i;nd zwar
Parthia ä 2 Gallichone, 2 V. c. Vcl.
qufol. G Trio ä 2 Gallichone, 2 V. e Vcl.
qufol. — 5 Trio k 3 instrum. Gallichona
e V. 1., Gallich, o V. 2. con Vcl. — 6 Trio
a V. e Vcl. — 6 Duetti a Gallich, e Vcl.
concertante. 2 Stb. qufol.
Schiffl, Georg-, Altist an der
Hofkapelle in Wien mit 12 Gld.
monatl. vom 1. Nov. 1583 — 84
(Köchel 1).
Schikaiieder, Emaimel, geb.
1751 zu Eegensburg, gest. 21. Sept.
1812 in Wien in der Alservorstadt
im Irrsinn, nach dem Verlust seines
ganzen Vermögens. Er zog in der
Jugend in den Schulferien mit
Kollegen als Geiger in Baiern um-
her, kam auf seinen Wanderungen
nach Augsburg, wurde Schauspieler,
bald darauf des Theaterdirektors
Schwiegersohn, dann Direktor der
Truppe selbst, für die er nun Lust-
spiele und Singspiele schrieb. Nach
mancherlei Irrfahrten kam er nach
Wien. Die Zauberflöte von Mozart
— die übrigens nicht von Seh.
herrührt (der eigentliche Verfasser
war der Schauspieler Ludw. Gie-
seke ; Schikaneder änderte nur nach
Belieben und setzte Papageno u.
Papagena hinzu, doch bildet Gie-
seke's Buch die Grundlage. Siehe
Jahn's Mozart, 3. Aufl. Bd. 2, 586)
— machte ihn zum reichen Manne.
1800 erhielt er die Konzession zur
Erbauung des Theaters auf der
Wiedeu und eröffnete es 1801,
zog sich aber schon 1802 zurück,
doch übernahm er noch zweimal
die Direktion. 1807 erbaute er
in Brunn eine grandiose Arena,
worin er glänzende Vorstellungen
gab. Der Krieg von 1809 und
seine verschwenderische Lebens-
weise brachten ihn schliefslich an
den Bettelstab und in den Irrsinn
(Brummer). Seine theatralischen .
Werke erschienen in einer Ge-
samtausgabe in Wien und Leipzig
1792. Brummer giebt das Inhalts-
verz., sowie ein Verz. seiner separat
erschienenen Lustspiele und Ope-
retten.
Die Musikfr. in Wien besitzen an Kom-
jjositionen von ihm:
Die lustigen Bauern vom Land, aus
der Oper „Der wohlthätige Derwisch",
ein Duett iu Stb.
Sieg der London und Coburg, 1 Lied.
7 Terzette f. S. T. B. oder 2 T. u. B.
Scliilclia, Anton, gest. 1795
als Schulrektor zu Brzezno in
Böhmen. Vordem Organist in
Jungbunzlau. Auf dem Kirchen-
chore zu Eaudnitz befindet sich
nach Dlabacz eine Litanei von ihm.
Schild, . . . Gerber 2 verz.
einen Komponisten des 18. Jhs.,
der um 1790 in London Instru-
mentalpiecen herausgab , glaubt
aber, dass es William Shield sei,
siehe diesen.
Schild, J . . . T . . ., bezeichnet
sich auf op. 2 mit „of Vienna".
Er muss in London im 18. Jh.
gelebt haben, wie seine Druck-
werke andeuten. Bekannt sind
davon:
Three Sonatas for the Pfte. or Harps.
with a V. op. 1. Loud., John Kerpen.
2 Stb. fol. [B.B.
Three Sonatas (wie oben) op. 2. Ib.
2 Stb. fol. [B.B.
Schildt, Anton, aus Hannover,
wo er an der Marktkirche (SS. Ja-
cobi u. Georgii) von 1593 — 1621
und von 1626 —1629 Organist war.
Seinen letzten Gehalt erhielt er
am Osterquartal mit 20 Gld. aus-
gezahlt. Sein Nachfolger war Mel-
chior Schildt. 1596 befand er
sich in der Prüfungskommission
der neu erbauten Orgel in Grü-
Schildt, Gerdt.
23
Schildt, Melchior.
uingon (Werckmeister's Organ.
Gruningense redivivura § 11). Mau
könnte vermuten, dass er der
Vater des Melchior sei (Viertel]. 7,
221 ff.).
Schildt, (xerdt (Kurt), stammt
wohl aus derselben Hannover-
schen Familie und bekleidete bis
zu seinem Tode 1569 den Orga-
nistenposten an der Aegidienkirche
zu Hannover (Viertel]. 7, 226).
Schildt, Ludolph, ein Bruder
des Melchior, von 1621—1626 Or-
ganist an der Marktkirche (8S. Ja-
cob! und Georgii) in Hannover,
folgte dann 1626 als Organist an
der Hauptkirche ß. M. V. in Wol-
fenbüttel seinem Bruder; 1630 er-
hielt Delphin Strunck das Amt
und von 1632 — 1637 wurde Lud.
Schildt zum zweiten Male gewählt
(M. f. M. 23, 127. Viertel]. 7, 221).
Schildt (Schild), Melchior, nach
einer Aeufserung Strunck's in
einer Urkunde von. 1660 muss er
1592 geb. sein, gest. 22. Mai 1667
zu Hannover. Da er Hannover
ein Legat vermachte, nimmt man
Hannover als seine Geburtsstadt
an, doch bedachte er die Stadt
Lübeck weit reichlicher; vielleicht
war aber seine erste Frau eine
Lübeckerin und rührte der Haupt-
bestandteil des Vermögens von ihr
her. Uebrigens giebt er 1660 sein
Vermögen mit 6322 Thlr. an, für
damalige Zeiten schon eine hohe
Summe. Er war ein Schüler Swee-
linck's und wohl der begabteste,
der sich die guten Seiten seines
Meisters aneignete und die ge-
ringeren zu vermeiden suchte.
Dies zeigt sich besonders in der
mafsvollen Form seiner Tonsätze,
die Sweelinck u. Scheidt so selten
zu finden verstanden. Seine Har-
monie und Figuration ist wohl-
klingend und geschmackvoll, nur
' hin und wieder erinnert er an die
Unbehilflichkeit seiner Zeit. 1623
I wurde er Nachfolger Christph.
Seile's als Organist an der Haupt-
kirche B. M.V. zu Wolfenbüttel.
Im Sommer 1626 berief ihn König
Christian IV. von Dänemark als
Organist nach Kopenhagen mit
300 Thlr. Gehalt und 1629 folgte
er dem Anton Schildt (seinem
Vater?) als Organist a/d. Markt-
kirche (SS. Jacobi u. Georgii) zu
Hannover. Da Anton seinen letz-
! ten Gehalt am Osterquartal mit
20 Gld. ausgezahlt erhielt, so muss
I er vor Johanni schon eingetreten
I sein, denn am Johannisquartal er-
hielt Melchior schon den Gehalt,
der auf 45 Gld. erhöht wurde.
Ein Beweis für den Ruf, den er
bereits genoss. Am 26. Nov. 1646
verheiratet er sich mit Margarete
Cassel, einer Wittwe, die ihm wohl
reiche Geldmittel zubrachte, denn
beide, da sie ohne Kinder waren,
errichteten reiche Stiftungen. Seine
Frau starb 1653. Erst am 12. Juli
1655 verheiratete er sich mit Mar-
garete Scher (Scheer) und zwar aus
dem Grunde, weil ihm bei seinem
podagraischen Leiden die rechte
Hilfe fehlte (!). Er zeugte mit ihr
trotz Podagra von 1656 — 1664 vier
Kinder (M. f. M. 23, 127. Viertel]*.
7, 220 auf Dokumente begründet.
Die Eutlassungsurkunde aus dä-
nischem Dienste in Viertelj. 9, 80).
A^on seinen Kompositionen sind bis
heute erst folgende bekannt:
Ms. B. Upsala, Cantate: Ach mein
hertzliehstes Jesulein, 4 voc. c. Bc. 1657.
Ms. B. Kopenhagen, angebunden an
Voigtländer's deutsche Oden und Lieder
von 1642 mehrere Klavier- und Orgel-
stücke in Tabulatur, dabei 2 Orgeisätze
von Seh. abgedr. in M. f. M. 20 p. 35 :
Variationen über „Gleich wie das feuwr"
und „Paduana Lagrima".
Ms. Stadtb. Lüneburg, Tabulaturbuch,
2 Orgelstücke, verz. im Junghans p. 33,
Schilling, Christoph.
24
Schimpke.
Nr. 41. .58: ,,Herzlich lieb hab ich dich.
Allein Gott in der Höh sey Ehr. Das
erste re abgedr. in Viertel]. 7, 252.
Ms. aus Gerber's Bibl. in Musikfr.Wien,
2 Choralbearbeitungeu 1. Christ, der du
bist der helle Tag. 2. 0 Vater, allmäch-
tiger Gott 1. 2. und 3. Vers.
Schilling, Christoph, aus Fiei-
berg wird 1593 an Trinitatis Kan-
tor in Sonnenwalde (Kr. Luckau)
bis 1598 (M. f. M. 6, 125).
Ein späterer C . . . Schilling ist
in der B. Darinst. mit Choral-Melo-
dien aJs Waldborn-Duette, Leipzig,
2 Stb., vertreten.
Schilling, F . . . W . . ., lebte
am Ende des 18. Jhs. und ist
in Eellstab's Sanilwk. Melodie und
Harmonie 1788 mit einer Gesangspiece
vertreten.
Schilling, Johann Baptist,
diente als Flötist in der Hofkapelle
in München und ist 1765 in den
Listen mit 475 Gld. Gehalt verz.,
1770 mit 500 Gld., 1777 wieder
mit 475. Am 6/8 1778 tritt er
in Pension und am 8/2 1792 wird
dem Kurfürsten sein Tod gemeldet.
Schilling, Johann Ferdinand,
Instrumentist an der Hofkapelle in
"Wien mit 20 Gld. monatl. vum
16. Nov. 1675 bis f im Februar
1684 (Köchel 1).
Schillingk, Joachim, Lautenist,
Ratsmusikant in Hamburg von 1524
bis 31, 1533 pensioniert (Sittard
1, 16).
Schilson, . . . der Name ist
wohl verstümmelt. Craraer 1, 532
zeigt 6 deutsche Tänze ä 5 p.,
AVien 1783, an.
Schlitz, . . . bekannt durch den
Druck :
Le Decameron des jeunes Cornetistes,
20 petites Fantaisies pour Cornet ä piston
seul (arranges) par Schütz. Paris, Alph.
Leduc. 2 Hefte ä 11 S. [B. M.
Schim, Hendrik, gab heraus:
Gezangen op de iuwijding van 't Maess-
luische orgel. Delft 1782. 80. [Amst.
Schiman, Christian Franz,
aus dem Brandeuburgischen ge-
bürtig; unter Kaiser Joseph I. als
Sängerknabe an der Hofkapelle an-
gestellt, wurde 1712 entlassen.
Hält sich in Wien auf und bittet
1723 um eine Unterstützung (Köchel
2, 398).
Schiniert, Peter, Schüler Seb.
Bach's; 1750—1780 Organist in
Hermannstadt (Lpz. Ztg. 16, 784).
Schimf, Christoph, s. Schimpf.
Schimmel Pfennig, Dorico.
Bekannt durch ein Ms. in B. Kassel.
Der Autorname ist soweit weggeschnitten,
dass man ihn, wie Israel S. 74 sagt, nur
erraten kann. Dort befindet sich der Ge-
sang, betitelt: La buona e felice mano
Per la Serenissima Piiucipessa e Signora
Sig. Elisabetha Landgrauia d'Hassia Signora
mia graciosissima. Tolte (Volte '?) dalle
gentilissime rime di sua Altezza e per
me in musica humilis simamente com-
posta . . . Seruitore ... kl. fol. in Sanimet
gebunden. 12 Gesänge f. Tenor u. Bc.
Die Kompositionen scheinen dem 17. Jh.
anzugehören.
Schimmer, Johann, lebte im
17.-18. Jh.
In der B. B., Ms. 19230. Part. 5. Stück:
Unser waudel ist im Himmel 4 voc. 4 iu-
strum. et Org.
Schimperlin, Christian, nach
Draudius war er zu Ochsenhausen
geb. und gab heraus:
4 Missen von 8 Stimmen. Augsburg
KjlG. 4".
Schimpf, Christoph; Fetis verz.
ihn mit Schimf und nennt ihn
einen Priester und Kapellmeister
an der Kathedrale zu Eichstaett
in Baiern. Folgender Titel be-
stätigt das Amt, er lautet:
Augustissimae Virginis Mariae Anti-
phonae et Lytauiae a 2. 3. 4. 5. vocibus,
e 2. Violinis decantatae a R. D. M. . . .
Oeniponti 16.58 Mich. 'Wagner. 5 Stb.
40. [B. B: Yox 1. 3. 4. Bc.
Schimpke, Christoph, in Tet-
schen in Böhmen geb., war zuerst
Fagottist, dann Komponist und
Kapellmeister beim Grafen von
Schindelar.
25
Schinu.
Thun, später zn Jobannisberg in
Scblesien. Er wurde als Kom-
ponist seiner Zeit (18. Jh.) ge-
schätzt (Diabacz). Gerber 2 führt
nach Traeg's Hds.-Kat. Sinfonien
und Konzerte an. Er starb 1789.
ScLindelar, Wenzeslar, ein
Komponist des 18. Jhs.,
von dem die B. B. im Ms. 19830
Nr. 1. 2. zwei Coneerte f. Violoncell mit
2 V. Violetta u. B. in Stb. besitzt.
Schindele, Joliann Viktor,
bekannt durch ,, Kleine Liedersammlung
in Musik gesetzt von . . . Kempten 1789."
13 Lieder. [B. M. Einsiedeln.
Schindler, senior und junior,
beide um 1733 Hornisten an der
Hofkapelle in Dresden mit je
300 Thlr. Gehalt (Fürstenau 1, 134).
Eeichard 1776, 2-41 führt einen
Schindler als Musikdirektor an der
Döbbelinschen Truppe in Berlin an.
Schindler. C . . . Gr . . ., geb.
3. Sept. 1779 in Dresden, 1810
Organist an der Sophienkirche in
Dresden (Leipz. Ztg. 37, 71).
Schindler (Schindeler), Christian
Paul, s. Paul Christian Schindler.
Schindler, Johann Chr . . .
Oottlieb, um 1783 Violoncellist
und Lautenist an der Hofkapelle
des Kurfürsten von Mainz, gab im
Jahre 1768 Kompositionen für
Violoncell und Klavier heraus
(Gerber 1).
Schindler, Johann (r . . ., Fa-
gottist an der Hofkapelle in Wien
mit 500 Gld. jährl. vom 1. Mai
1722 bis t 15. März 1725, 55 J.
alt (Köchel 1).
Schindler, Paul Christian,
geb. 16-18 zu Kopenhagen, gest.
92 jährig ebd., begraben am 21. Okt.
1740. Er war Mitglied der Kgl.
Kapelle in Kopenhagen seit dem
Regierungsantritte Christian V.,
wurde im Herbst 1670 nach Dres-
den geschickt (Empfehlungsschrei-
ben vom 6. Sept.) und komponierte
1689 die Barchard'sche Oper „Der
Götter Streit'', bei deren Auffüh-
rung das Schloss Amalienborg in
Brand geriet und viele Personen,
darunter auch Schindler's Frau
und Tochter, ums Leben kamen.
Auf einem Stammbuchbl. von 1674
bez. er sich als Violdigambist
(Viertelj. 8, 502).
Schindlöcker (Schindlecker),
Philipp, geb. 25. Okt. 1753 zu
Mons im Hennegau, gest. 16. April
1827 zu Wien; bildete sich in
Wien unter Himmelbauer zum
Violoncellisten aus, wurde Mitglied
an mehreren Wiener Kapellen und
erhielt endlich am 1. Juli 1806
a/d. Hofkapelle Stellung (Köchel 1.
Fetis).
Die Musikfr. in Wien besitzen 1 Rondo
für Vcl. u. B. und 1 Solo für Tel. u. B.
— In 3 Sonates p. 2 Vcl. par differents
auteurs clioisiees par Pleyel. Offenb.,
Andre. 2 Stb. sind enthalten: Boccherini,
Schlich und Seh. [Schwerin F. B. Wa-
gener.
Sein Neffe. Wolf gang Seh., gehört dem
19. Jh. an; er war ebenfalls Violoncellist.
Schinetti, L . . . Gerber 2 verz.
von ihm:
Concerto pour une Clarinette principale
avec acc. Paris 1787 Bignon.
Schinge (Schönge), . . , Violinist
der Mannheimer Hofkapelle, zu-
gleich Kepetitor, erhält 130 Gld.
Gehalt und extra 125. 1778
siedelt er mit der Kapelle nach
München über, erhält am 29/7
1779 eine Zulage und ist bis 1799
zu verfolgen (Kreisarchiv).
Schinn, Georg- (Johann Georg),
geb. 14. Sept. 1768 in Sinzig
(Niederbaiern), gest. 18. Februar
1833 zu München. Erhielt seine
Erziehung im Kloster Priefling
(Baiern), dann im Seminar zu
Neuburg a/d. Donau, besuchte die
Universität zu Dillingen und stu-
dierte Philosophie u. Rechtskunde.
Nebenbei betrieb er mit Vorliebe
Schinn.
26
Schii-m, Lieiihard.
Musik, übte Yioline, Flöte und
Fagott. Auf einer Reise wurde
er von Studiengenossen in Eich-
staett festgehalten und bestimmten
ihn, mit in die fürstbiscliöfl. Ka-
pelle daselbst als Flötist einzutreten;
studierte unter ßachschmidt, dann
auf Kosten des Fürstbischofs bei
Mich. Hajdn Theorie. 1808 den
2. Sept. wurde er an der Hof-
kapelle zu München als Bratschist
angestellt und blieb daselbst bis
zu seinem Lebensende (Lipowsky.
Lpz. Ztg. 35, 507. Kornmüller 1,
203). Von seinen Kompositionen
sind bekannt:
Rec[iüera 4 voc. Ms. P. [Proste-M.
2 Offertorien und 1 Tenebrae für 3
Männerst. Ms. P. [B. M.
Tenebrae factae sunt 3 voc. c. org.
im Autogr. (wahrsch. dasselbe wie B. M.)
in Ms. 19083, 3. Ed. letztes Stück. [Hofb.
"Wien.
4 Graduale u. Offertor. f. Chor u. Instr.
Ms. P. [München alte Hofkap.
Gebet um Frieden (Summe Dens) f.
Chor u. Orchester. P. im Autogr. 1796
komp. [B. M.
— München, Sidler. P. oe. 13. [B. B.
B. M.
— ib. im Kl.-A. [B. M.
6 deutsche Gesänge mit Ciavier. Augs-
burg, Gombart. (Seh. ist mit Kgl. baiersch.
Hofmusikus gez. [B. B.
2 Gesäuge mit Ciavier, op. 10. Mün-
chen, Sidler. qufol. [Drescl.
2 deutsche Gesänge mit Klav. und 0
esca viatorum 4 voc. c. instrum. P. 1819,
beide im Ms. [B. M., dort auch noch
2 Lieder.
Nationalhvmue der Bayern, 4stim.
[Miisikfr. Wien.
Ein Gesang zu 4 Mst. (Er flieht, und
kömmt nicht mehr zurück). Dedic. seinem
Lehrer Mich. Haydn am 21. Juli 1802.
P. Autogr. Ms. 18406. [Hofb. Wien.
Das Patrocinium 4 voc. Ms. 18542
P. [ib.
Der Musikdirektor, musikal. Schwank
für Bass u. Instr. Ms. P. [B. M.
Wiegenlied in Berlin K. H. Ms. ?
In den Melodien zu den Ehapsodien
aus den Norischen Alpen, Landshut 1805,
Lieder von ihm. — In Musikalischer
Jugendfi-eund, 1. Heft 1814 Nr. 48 ein
Lied, [beide Saralwke. in B. Kgsbg.
Schiörring, Niels, ein Däne
des 18. Jhs., Schüler von Em.
Bach in Hamburg, wurde Kgl.
Kammermusikus in Kopenhagen
und war eifriger Büchersammler,
gest. zu Kopenhagen 1800. Seine
Samlg. verbrannte leider. Er gab
ein dänisches Gesangbuch heraus,
betitelt:
Chorals d'eglise ä 4 voix. Kiöbenh.
1781 Hallager. [Brüssel Cons. Der Titel-
wortlaut wird wohl dänisch sein. Der
Katalog von Wotquenne verz. das Werk
nicht, auch der Kopenhagener Katalog
der Kgl. Bibl. enthält das Werk nicht.
Er gab auch Em. Baeh's 2 Litaneyen in
Kopenhagen 1786 heraus [Brässel Cons.].
(Schilling Biogr. Siehe auch Cramer 2,
121 sein eigener Bericht. Gerber 2.)
Scliipfl, Anton, von 1769 bis
1780 Chorvikar und Praefekt am
Kapellinstitute in Salzburg (Pere-
grinus 167).
Schippen, TTilliam, Theoretiker
des 16. Jhs., war Professor der
Musik in London (Gerbert 5, 324),
Gerber 1 führt noch Eduard und
Robert an; der letztere war der
9. Prof. am Gresham-Kollegium zu
London und der erstere der 10. Prof.
ebd. für Musik.
Sehirer, Joseph, wird von Fetis
als Operukomponist angeführt, der
in Rom bei Jannaconi Kontrapunkt
studiert hatte und dann nach Ne-
apel ging, wo er 1776 die Oper
Didone, Creso in Media 1779 und
Amor e Psiche 1781 zur Auf-
führung braclite. Die Partituren
sollen sich in der Bibl. des Kon-
servatoriums zu Neapel befinden,
sowie ein 6stim. Gloria patri im
Palestrina- Stile. — Im C. P. die
Oper „Galatea".
Schirm (Schirmer), Lienhard,
um 1509 Männeraltist an der Hof-
kapelle in Stuttgart unter Herzog
Ulrich, mit Schirmer gez.^ 1510
wird er unter Schirm angeführt
(Sittard 2, 6. 8).
Schirm, S . . .
27
Schlegel, Joseph.
Schirm, S . . ., ein Musiker des
18. Jhs., ist in der B. Upsala mit
folgenden Mss. vertreten:
Capriccio, Gigue et Gavotta, ex E [?. —
Ballette per camera. — Zoppa, Gavotta
ex Gl?: 3 Y. 3 Yiole.
Scilirmer, siehe Philipp Stolle,
1654.
Scilirmer, David, fährte 1650
zu Dresden das Ballet „von dem
Paris und der Helena" auf und
1670 ebendaselbst „Der triura-
pliirende Amor" (die Quelle habe
ich versäumt anzugeben).
Schitlovita, siehe Scliidlouilla.
Schitz, siehe Schüz.
Schlacke. Kaspar, ein Musiker
des 17. oder 18. Jhs., ist bekannt
durch die Motette:
Tribularer si nescirem, 5 voc. c. 3 Viel,
et Bc. Ms. fol. [B. Upsala.
Schläger, C . . . 1) . . .. nur durch
Anzeigen erfährt mau von seinen
Kompositionen, die von c. 1795
bis ins 19. Jh. hinein erschienen,
als Yerlagsort Hannover u. Braun-
schweig nennen und aus Liedern
und Klavierpiecen bestehen.
Schlaeger, Slatthäiis, Lebens-
zeit unbekannt.
Die Bibl. der Musikfr. in "\\^eu besitzt :
Der unter dem Schutze Christi sich
bekehrende Siinder. Ein Oratorium f.
Chor, Soli, 2 V. Ya. u. Org., Ms. in Stb.
Nach der einfachen Instrumentalbesetzung
könnte man auf die erste Hälfte des
18. Jhs. schliefsen.
Schlahinhaiiffen (Schlachin-
hauffen), Wolfgaiig, diente schon
1550 unter dem Herzoge Ulrich
in Stuttgart und wird von 1554
bis 1561 als Tenorist u. Pusauner
an der Hofkapelle mit jährlich
20 Gld. Gehalt angeführt. Die
freie Wohnung und Kost nebst
ein bis zwei Kleider ergänzten zu
damaliger Zeit den geringen Ge-
halt. Bezog doch selbst der Ka-
pellmeister Sigm. Hemel zur selben
Zeit nur 50 Gld. baar (Sittard 2,
; 14. M. f. M. 31, 2. 10). Ein Wolf
Schlagenhanffcr diente um 1672
als Instrumentist und Trompeter
: an der Hofkapelle in München
mit 450 Gld. Gehalt (Kreisarch.).
j Schlecht, Franz, um 1780
I Kapeilmeister am fürstbischöflichen
Hofe in Eichstätt in Baiern (Raim.
Schlecht, Gesch. der Kirchenmus.
Regensbg. 1871 p. 141). Gerber 1
; erwähnt ihn als Komponisten, ohne
Näheres anzugeben.
In der B. M. befinden sich im Ms.
2 Trios f. 2 Y. u. B. in Stb. nur mit
Schlecht gez. Yielleicht gehören sie
obigem an. 1 Gesang in neuer Ausg.
(Eitner 2).
Schlechta, . . . nach Reichard's
! Gothaer Kalender 1793 p. 151 war
i er Klaviermeister (d. h. ein Pianist)
! und Korrepetitor am Theater in
Linz seit 1791. Dlabacz verz. drei
Böhmen Schlechta: 1. Andreas,
Schulrektor f 1742, wird als her-
: vorragender Orgelspieler erwähnt.
2. Johann^ Bruder des Ludwig,
ans Böhmisch Krummau geb., lebte
1796 zu Linz, das wird der oben
erwähnte sein und 3. Ludwig, ein
Cisterzienser im Stifte Wilhering
in Oberösterreich, unweit Linz,
f 1785; zeichnete sich als Orgel-
spieler aus und soll zahlreiche
Orgelkompositionen geschrieben
haben.
Schlegel, Franz Anton (nicht
Friedrich), gab heraus:
Gründliche Anleitung die Flöte zu
spielen nach Quanzen's Anweisune:. Graz
1788 J. G. ^Yeingand und Fr. Fefstl. 8".
166 S. mit Tafehi. [Freising. Musikfr.
Wien.
Schlegel, Johann Ad . . .,
bekannt durch: Sammlung geistlicher
Gesänge. 3. Thl. Leipz. 1766—72. S".
[Amst.
Schlegel, Joseph, Kantor in
Freiburg (Titel), ein Komponist des
16. Jhs.,
von dem sich in der B. Löbaus (jetzt
in Dresd.) Nr. 7, angebunden an Wan-
ScUegel, Peter.
28
Schlett, Joseph.
ningus Seiitentiae 1584, als 5. Ms. die
Motette: Doniine dirige gressus meos,
6 voc. befindet. Stb. — Ferner im Samlwk.
1568 ein 4 st. Te Deum mit deutschem Text
(Eitner 1). — In G. Engelmann's Quod-
libetum 1620 ein Satz. — In Joh. Rüh-
ling's Orgelbuch von 1583 ein Orgelsatz.
Schlegel, Peter, von Wilstroff,
wird am 8. Juli 1588 mit 160 Gld.
als Musiker und Tenorist an der
Dresdner Hofkapelle angestellt (s.
Staatsarchiv).
Schlegel, Valentin, s. Slegelius.
Sehleger, Franz, Violinist an
der Hof kapeile in Wien (Köchel
verz. ihn nicht), gab 1770 zu Paris
6 Violintrios, oeuvre 1, heraus
(Gerber 1).
Schlehiiher , 3Iichael , seit
Pfingsten 1602 als Tenorist mit
100 Gld. an der Hofkapelle in
München angestellt. 1604 erhält
er 125 Gld. Gehalt (Kreisarchiv).
Schleicher, PaL Maiiriis, geb.
10. Sept. 1753 in Schwäbisch
Gemünd, gest. 30. Mai 1822 in
Eaufbeuern. Trat 1772 ins Kloster
Irsee in Baiern und wurde Chor-
regent; nach der Säcularisation
des Klosters zog er sich nach
Kaufbeuern zurück. Die gesamte
Bibliothek wurde als Staatsei2:en-
tum erklärt, doch ging ein Teil
der Musikwerke in die Hände des
nachmaligen Stiftspropstes Mich.
Hauber über (Kornmüller 1, 233). |
Schleiler, Wolfgaiig, 1525
Kantor an der Katharinenkirche
in Zwickau, kam 1529 an die St.
Marienkirche und starb den 18.
März 1557 als Oberpfarrer zu [
Penig. Martin Agricola widmet
ihm die Motette: Domine non est
exaltatum 5 voc. (Kat. ]S!"r. 388
der B. Zw. Vollhardt, die Kantoren
in Sachsen 1899, 365).
Schlemmer, (xeorg Michel,
Sopranist an der Hof kapeile in
Wien von 1772—1799 (Köchel 1).
Schlemmer, Peter, seit 1572
Bassist an der kurf. Kapelle zu
Berlin (Friedländer).
Unter Schlemmer befindet sich in
B. M. im Ms., 10 Stb.. eine Solenne Messe
f. 4 Stim. u. Orch., die aber einem Kom-
ponisten des 18. Jhs. angehört.
Schlend, Mag. Johann, Orga-
nist in Zabern (Elsass), wie er im
Ms. 23 (F X. 1.— 4) der B. Basel
bez. wird.
Dort unter Nr. 21 das 4 stim. Lied:
Ich stond an einem morgen.
Schlesinger, Martin, geb. um
1751 zu Wildenschwert in Böhmen,
gest. 12. Aug. 1818 in Wien. Lebte
zuerst in Königgrätz, wurde um
1771 Violinist in der Kapelle in
Pressburg, später daselbst Musik-
direktor, ging darauf nach Wien
und trat um 1808 in den Dienst
des Grafen Erdödv (Becker 3.
Pohl 4, 53. Thayer 3, 47. Fetis).
Man verz. von ihm mehrere Vio-
linpiecen, die in Leipzig und Wien
erschienen sind.
Schlete, Johann, war von 1640
bis Michaelis 1641 in der Vakanz
nach dem Tode Peter Hasse's und
der Anstellung Tunder's an der
Marienkirche zu Lübeck Organist
und wurde in letzterem Jahre an
der St. Aegidienkirche daselbst
mit 352 M. 12 sh. augestellt (M. f.
M. 18, 122). Stiehl im Lex. von
Lübeck führt ihn als Organisten
an St. Jakobi um 1657 an.
Schlett, Joseph, geb. zu Was-
serburg a/Inn um 1763, gest. 26.
Dez. 1836 in München. Er verlor
noch in jungen Jahren seine Eltern
und wurde Chorknabe, vertrat auch
den Organisten, besuchte dann die
Universität zu Ingolstadt und liefs
sich als Musiklehrer in München
nieder, wurde Organist an der
Hofkirche zum hlg. Michael und
Lehrer am Seminar, später am
Kgl. Edelknabenhause (lipowsky.
Schlett, Joseph.
29
Schlick, Amolt.
Lpz. Ztg. 39, 227 Nekrol. Eben-
dort 7, 673 u. a. Bde. Urteile).
Von seinen Arbeiten sind bekannt:
J. J. Rousseau's Brief über die Musik.
Ein Wort noch gültig für unsere Zeit.
Neu bearbeitet und mit Anmerkg. be-
gleitet von Professor . . . Sulzbach 1822
J. E. von Seidel, kl. 8«. 80 S. [Frei-
sing. Musikfr. AYien. Brüssel.
Kyrie, Credo, 4 voc. c. instrura. Ms.
P. — Magnificat. — Eegina coeli. Mss.
P. [B. M.
Offertorium: Scapulis suis, 4 voc. c.
org. Autogr. P. Ms. 18398. [Hofb.
Wien.
2 Sonaten f. Pfte., die in Gismoll ist
mit 1788 gez. Mss. [B. M.
Deux Senates pour i'Harmonica com-
pos. par . . . Leips. chez Br. & H. Nr. 281.
qufol. 10 S. [B. Kgsbg.
In der Hofb. AVien, Ms. 16698. P. in
gr. fol. 285 BU. aus dem 19. Jh., enthält
als vorletzte Nr. 2 Gesge. mit G[iuseppe?]
Schlett gez. 1. Scapulis suis. 2. Kyrie,
beide zu 4 Stim. mit Orgel und der 2te
mit Instr.
Nach Schafhäutl's Biogr. Abt Yogler's
war er 1791 Organist an der Michaelis-
kirche und zugleich Lehrer am Kadetten-
corps, hatte sich an einer Preisaufgabe,
einem Magnificat, beteiligt und den Preis
gewonnen. Abt Vogler war der Preis-
richter und verbesserte eine Stelle in
seinem m Frankfurt a/M. erschienenen
„Erste musik. Preisaustheilung" 1791.
Schlett, W . . .
Die B. M. besitzt von ihm: Cautate zu
3 St. u. Orch., komp. 1819, Ms. P. Missa
(mit deutschem Text) f. 4 Singst, u. Orch.
1819. Ms. P. und ,,Stimmt an im ächten
Baversinn", für 4 Stim. u. Orch. 1819.
Ms'. P.
Schlettuer, Matteo, bekannt
dnrch das
Oratorio „Gedeone da Dio scelto per
liberazione del popolo Ebreo, da Madianiti,
e da altre infedeli Nazioni. Componi-
mento sagro. Per musica di . . ." In-
troduzione für 2 Corni, 2 Fl. 2 Ob. 2 V.
Va. e B. Ms. A 348 in Dresd. Mus. qufol.
P. starker Bd. Die Komposition lässt
sich an die Grenzscheide des 18. — 19. Jhs.
ansetzen ; der Bass ist nicht mehr beziff.
Schleusingk, Joliaim Yaleii-
tin, gab heraus:
Musices choralis practicae meduUa.
Colouiae Agrip. 1657 Metternich. 8".
[B. B.
Schleycl (Schlevden), Hans, ge-
nannt „der blinde Hans von Zabern",
daselbst von 1519 — 1552 Organist
(Stadtarchiv Zabern),
Scliliclit, Leviii Johann, geb.
26. Okt. 1681 zu Calba (Kalbe in
der Mark), gest. 7. Jan. 1723 zu
Berlin, wo er Prediger an der St.
Georgenkirche war.
Winterfeld 3, 14 teilt das geistl. Lied
„Ach mein Jesu sieh' ich trete'S 1710,
1 voc. c. Bc, mit.
Schlicht, Liulolf Ernst, geb.
4. Nov. 1714 zu Brandenburg, gest.
4. März 1769 in Herrnhut. Ein
protestantischer Prediger, trat unter
die Herrnhuter und zog im Lande
umher.
Er ist der Komponist der Melodie zu
dem geistl. Liede: Dem heihgen Blut des
Herrn (Zahn 5, 449, Abdruck der Melodie
Nr. 2046).
Schlick, Arnolt, ein blinder
Organist an der Hofkapelle des
Pfalzgrafen in Heidelberg um
1511, soll nach Dlabacz ein Böhme
sein. Ornitoparchus widmet ihm
1517 das 4. Buch seines Mirologus
und Yirdung greift ihn in seiner
Musica getutscht 1511 in scharfer
Weise wegen der Anwendung des
Ausdruckes ^,per fictam miisicam
spilen" au (siehe M. f. M. 1, 123).
Schlick hat sowohl im Theoretischen
als Praktischen zwei Werke her-
ausgegeben, die ihn als tüchtigen
Musiker kennzeichnen. In seinem
Spiegel der Orgelmacher giebt er
eine genaue Anleitung, wie eine
Orgel zu bauen und einzurichten
ist, spricht über das Material, die
Aufstellung, über die Stimmung
und viele andere technische und
theoretische Gegenstände. In seiner
Tabulatur auf Orgeln und Lauten
zeigt er sich, besonders in den
Orgelsätzen, als ein gediegener,
kenntnisreicher und künstlerisch
gebildeter Komponist. Wenn es
Schlick, Arnolt.
30
ScHick, Joh. Konr.
auch keine frei erfundenen Orgel-
kompositionen sind, sondern für
Orgel bearbeitete geistliche Ge-
sangssätze, die er melodisch aus-
schmückt und mit Verzierungen
versieht, so zeigt sich in den
Sätzen ein so edles Streben nach
einem reinen Stile, verbunden mit
geschmackvoller Kontrapunktik,
dass er zu den Besten seiner Zeit
gezählt werden kann. Sehr treffend
und eingehend spricht sich A. G.
Elfter in seiner Geschichte des
Orgelspiels S. 97 aus. Beide oben
erwähnten alten Drucke befinden
sich im Neudruck in den M. f. M. 1.
lieber den Spiegel der Orgelmacher
finden sich umfangreiche Kom-
mentare u. Yerbesserungen eben-
dort Bd. 1, 205. 2, 165. 3, 117.
8, 112. Siehe auch Bd. 26, 26. —
Sein Sohn, mit gleichem Namen,
den wir in den Tabulaturen kennen
lernen, der auch Musiker gewesen
zu sein scheint und im Vorworte
einen Brief an den Vater richtet,
ist bis jetzt nicht weiter bekannt.
Das theoretische Werk, welches
sich im Ms. (Mus. theoret. 4^. 57)
auf der Kgl. Bibl. zu Berlin be-
findet, wird ihm ohne jeglichen
triftigen Beweis zugeschrieben
(siehe M. f. M. 21, 192). Titel der
beiden alten Drucke des Vaters
Arnolt Schlick:
Spiegel der Orgelmacher vfi Organisten
. . . mit Titelbild. 40. Dem einzig be-
kannten Exempl. fehlt am Ende das Bl.
mit der Yeilagsfirma. Da das Privilegium
auch das ^"erk von 1512 jnit inbegreift,
so muss es auch von P. Schöffer verlegt
sein. Da Virdung das Buch 1511 schon
nennt, so ist 1511 die späteste Erschei-
nungszeit desselben. [B. Wagener.
Tabulaturen Etlicher Lobgesang vnd
lidleia vff die orgeln vfi lauten . . . Ge-
truckt zu Mentz durch Peter Schöffern.
Uff sant Matheis abent. Ao. 1512. qu.4P.
(Firma am Ende.) [B. B. B. Leipz. (In
der Neuausgabe streiche man bei Nennung
des Autors die Worte „des Jüngeren").
Im Bitter 1 Orgelsatz aus den Tabula-
turen Nr. 59.
Schlick, Franz Heinrich, Graf
Ton, lebte zur Zeit der Kaiserin
Elisabeth Christine (in Wien?), der
er folgende Komposition widmete:
Dialogo pastorale h 5 voci, da cantarsi
nel giomo del . . . imperatrice regnante.
Ms. 17 628. P. [Hofb.Wien. In Ms.
17 624 eine Aria. In Dresd. Mus. 2 Arien
(Ms. 756) f. Sopr. u. Alt mit Instr. P.
qufol.
Schlick, Johann Konrad, geb.
um 1759 in Münster, gest. gegen
1825 in Gotha. Beide Daten ohne
Gewähr. Ein Violoncell -Virtuose,
zuerst an der bischöfl. Kapelle in
Münster, dann an der herzogl. in
Gotha um 1776 angestellt. Er
befand sich viel auf Konzertreisen
und genoss einen grofsen Ruf.
1785 verheiratete er sich mit
der Violinvirtuosin Regina Strina
Sacchi^ die 1764 in Mantua ge-
boren, im Conservatorio della Pietä
in Venedig ausgebildet war und
nun mit ihr gemeinsame Konzert-
reisen unternahm. Nur über die
in den Jahren 1793—1800 ver-
anstalteten Konzerte in Leipzig
sind wir durch Dörffel's Geschichte
der Gewaudhauskonzerte genauer
unterrichtet (s. 194 ff.). Sie geben
auch Kunde, dass Frau Regina
auch eine gute Guitarrspielerin war.
Die letzte Nachricht, welche die
Lpz. Ztg. bringt, beti'ifft ein Kon-
zert in Rom im Jahre 1809 (Ger-
ber 1. 2). Von seinen Komposi-
tionen sind nachweisbar:
Trois Quatuors p. 2 V. A. et Ycl.
oeuv. 2, hv. 1. 2. Gotha et St. Peters-
bourg, Gerstenberg et Dittmar, in je
4 Stb.' [B. Wagener.
7 Sonaten f. Vcl. u. B. in Stb. [Mu-
sikfr. Wien.
Sonata f. Mandoline u. B. nur- mit
Schuck gez. [ib.
1 Sonate für 2 Violonc. in Pleye^s
Saralwk. Offenb., Andre.
In B. B. ein Autogr. in P. 19 Bll:
Concert f. Ycl. u. Orch.
Schlick, Rudolph.
31
Schlupper.
Iq Schwerin F: 2 Sonate in G. et in
F. ä Violoncello c. Basso. Ms.
Im Conserv. zu Mailand 8 u. 4 Sonate
a YcUo. solo e B. Mss.
Schlick, Rudolph, ein Medi-
ziner, geb. in MeiTsen, Verfasser
von:
Exercitatio, qua musices origo prima,
cultus antiquissimus, dignitas maxima, et
emohmienta . . . Spirae 1588 typis B.
Albiui. SO. 48 S. [B. B. Dresd. B.
Wagener. Brüssel. Kopenhagen. "NVol-
fenb. Oxford Bodl.
Schlimhacli (Schlimmbach), GrC-
org Christian Friedrich, geb. um
1760 zu Ohrdruff, Schüler von dem
dortigen Organisten Job. Bernhard
Bach, verliefs aber 1782 seinen
Geburtsort, wurde darauf Kantor
und Organist in Prenzlau (Ü./M.j
und ging Anfang des 1 9. Jhs. nach
Berlin, wo er 1805 eine Schule
für Gesang, Klavier u. Harmonie-
lehre errichtete (Gerber 2. Lede-
bur). Man kennt von ihm
Ueber die Structur, Erhaltung und
Stimmung der Orgel, nebst einer Dis-
position derselben. Lpz. 1801 Br. & H.
8". 40 und 300 S. 5 Taf. fB. B. Dresd.
B. Lpz. B. M. Musikfr. Wien. Brüssel.
— 2. Aufl. Ib. 1825. 80. 284 S.
34 S. Vorwort, 5 Taf. 1 Bl. Noten. [B.
Dresd. B. Lpz.
— Neue Aufl. von C. E. Becker. Lpz.
1843 ib. [ß. Lpz.
Ueber des Abt Vogler's Umschaffung
der Mai'ienorgel in Berlin. In der Ber-
liner musikal. Ztg. 1805 Nr. 97. 99. 102.
Ideen und Vorschläge zur Verbesse-
rung des Kirchenmusikwesens. In ßei-
chardfs musikal. Ztg. 1805 Nr. 59—103.
— Einige Briefe über den Unterricht in
der Musik, ebd. 1805 Nr. 13 — 17. —
Luthers Denkmal, ebd. Nr. 67. — Be-
merkungen über musikal. Kunstausdrücke,
ebd. Nr. 68. — Auch im Jahrg. 1806
finden sich noch mehrfach Artikel, die
Ledebur einzeln aufzählt.
Schlingiuann, Greorg, von 1693
bis f 1725 Organist am Dome zu
Hamburg (Ratsakten).
Schlobas (Sclobas), Arnold, von
1662 — 1681 Sangmeister an St.
Walburge zu Audenarde; vorher
an der Kirche St. Julien zu Ath
(Dokumente im Straeten 1, 215),
In der Kirche St. Walburge be-
fanden sich 1734 noch Komposi-
tionen von ihm.
SchlÖ8-el[ius], Joseph, lebte im
16. Jh. und befinden sich unter
den defekten Mss. des Archivs der
Pfarrkirche in Glashütte (Sachsen)
einige Passionsmusiken von ilim.
Schlöger,3Iathaeus, Hofklavier-
meister am Ksl. Hofe in "Wien,
t 1766 (Pohl 4, 111).
Die Musikfr. in Wien besitzen ein Trio
für 2 V. u. B. — In B. Darmst. 2 Sin-
fonien in Cd. u. Gd. Ms. Stb.
Schlözer, Karl von, geb. 28.
Dez. 1780 zu Göttingen, gest. 13.
Febr. 1859 zu Lübeck als Ksl.
russischer Generalkonsul daselbst.
Er trat auch als Komponist auf
und führt Stiehl in seinem Lexikon
Lieder, Gesänge und Klavierpiecen
an. Nachweisbar sind:
8 Oden von Klopstock f. 1 Singstimme
mit Pfte. op. 9. Hbg., A. Crauz. [B. B.
Schlosser, Xavier, gab 1760
sein opus 1 heraus: 3 Klavier-
partien. Xürnberg (Gerber 1).
Schlüiuhach, Johann Julius,
Organist an der Hauptkirche zu
Windsheim. Er gab 1756 zu
Nürnberg 3 Klaviersonaten und
6 Mourki heraus und lebte noch
1771 (Gerber 1).
Schlüssing", . . . nach einer Sub-
scriptiousiiste von 1783 Organist
in Ebstorf im Lüneburgischen.
Schlütter , F . . . (^ . . . , gab
1792 heraus:
Lieder mit Melodien nebst einigen
Tänzen fürs Klavier (Gerber 2).
Schlupper, Johann Heinrich
Friedrich, geb. 3. Sept. 1764 ver-
mutlich in "Wunsiedel, gest. 25.
März 1813 ebd., Avar Stadtkantor
und Lehrer am Lyceum in Wun-
siedel (Zahn 5, 468).
Derselbe spricht dort auch von einem
Schmaltzing.
32
Schmelz, Simpertus.
4stira. Choralbuche für den Chor der
Stadt „Wonsiedel", welches er im März
1805 schrieb. In demselben befinden sich
lO'^vou ihm erfundene Melodien. Eine
davon teilt Zahn unter 6034 mit. Bd. 6
S. 560 teilt er den Titel des Ms., in
seinem Besitze befindlich, mit: 213 Seiten
in qu-l" mit 172 Gesängen. Aulserdem
kennt man von ihm:
20 Lieder zum Singen bei dem Ciavier
oder Fortepiano. Leipzig c. 1793. qufol.
jbr. Mus. Berlin K. H.
Schmaltzin!^, Theophiliis, Kit-
thingensis Fr.[ater], ist bekannt
durch den Gelegenlieitsgesang:
Proteleios Euehe . . . Witbergae 1566.
5 Stbll. Text: Ut late serpunt 5 voc.
[B. Bohn in Br.
Schmalz, Jobaiiii Daniel, geb.
um 1734, gest. 20. Febr. 1822 zu
Berlin. Anfangs Klavierspieler in
der Kapelle des Markgrafen Hein-
rich in Berlin, wurde 1762 nach
dessen Tode Organist an der fran-
zösischen Kirche auf dem Gens-
darmmarkte zu Berlin und 1772
an der Garnisonkirche, 1818 pen-
sioniert. Man nannte ihn all-
gemein „den alten Schmalz". Er
wurde 88 Jahr alt (Ledebur).
Schmalz, Leopold Christian,
gest. um 1771 in Berlin, war seit
1748 Organist an der Garnison-
kirche zu Berlin und auch ein
tüchtiger Orgelbauer, der die Orgel
in der französischen Kirche auf
dem Gensdarmmarkte in Berlin
vor 1757 gebaut haben soll (Le-
debur).
Schmasdehurg, Johann Anton,
wird am 8. Nov. 1748 zum Kam-
mermusikus an der kurf. Kapelle
in Bonn ernannt (Thayer 1, 28).
Schmeinberger, Anton, war
um 1697 lustrumentist a/d. Hof-
kapelle in Dresden mit 266 Thlr.
Gehalt (Fürstenau 1, 111).
Schmeltzel, Wolfgang, Samm-
ler und Herausgeber der Quodlibets
von 1544, geb. in Kemnat in der
Oberpfalz im Anfange des 16. Jhs.,
war dann protestantischer Kantor
in Amberg und verheiratet, ging
heimlich von dannen, liefs seine
Familie im Stich, verleugnete Frau
und Kinder und wurde „papistischer
Pf äff". Um 1540 war er Schul-
meister bei den Schotten in Wien
und führte daselbst Dramen, wahr-
scheinlich mit Schlusschören, auf
(Leipz. Ztg. 24, 236), machte dann
den Feldzug gegen die Türken,
wahrscheinlich als Kaplan, mit und
war um 1556 Pfarrherr bei St.
Lorenz auf dem Stein feld in Oester-
reich (M. f. M. 13, 164. Metten-
leiter 2, 155, der auch seine Werke
verz.). An Kompositionen ist nichts
von ihm bekannt, doch ist sein
Verdienst die alten Quodlibets und
einige alte deutsche Lieder ge-
sammelt zu haben für uns Nach-
kommen von grofsem Werte. Das
Samlwk. ist in Eitner 1 genau be-
schrieben und führt den Titel:
Guter seltzamer vnd kunstreicher teut-
scher Gesang, sonderlich etliche künst-
liche QuodHbet, Schlacht (bei Pavia) vnd
dergleicheu mit 4 oder 5 stimmen . . .
1544. Am Ende: Nürnberg, durch Jo.
Petreium. 1544. 4 Stb. qu4". 25 Ge-
sänge, dabei 12 Quodlibets. [B. B. B. M.
B. Jena C. def. A. B. Proske: C br.
Mus. Basel 4 Stb.
Das Vorwort abgedr. in M. f. M. 3, 201
und der gröfste Teil der Tonsätze in Part,
in Eitner: Deutsches Lied B. 1. Schmeltzel
bez. sich dort als Bürger in AVien.
Schmelz, Philipp, ein am Ende
des 18. Jhs. lebender Komponist,
gab nach Gerber 2 heraus:
Krämers hundert neue Schulgesänge,
nebst einigen Bemerkungen über den
Schulgesang und einem Anhange. Mit
Melodien versehen von . . . Salzburg 1800.
8''. — In den Melodien zu den Rhapsodien
aus den Norischen Alpen, Landshut 1805,
ist er auch vertreten. [B. Kgsbg. Nr. 360.
Schmelz, E. P. Simpertus, gab
heraus :
Fundamenta musica cantus artificialis,
das ist, musicalisch Regulär gestelltes,
zwey theilig- figural- und choralkünst-
Schmelzer, Ant. Andr.
33
Schmelzer. Joh. Heinr.
liches Sing-Fuadament: für alle 4 stimmen,
Disc. A. T. u. B. . . Herausgeg. von . . .
Yrrsee 1752 freves Keichs-Stifft und
Gottes -Haitis. qii40. 4 Bll. u. 56 Seit,
mit zahlreichen Istini. Beisp. Einige Aus-
züge in M. f. M. 11, 85. [B. B. Proske.
MÜsikfr. Wien. Brüssel, br. Mus. Ein-
siedeln.
Schmelzer(Schmeltzer)abEhren-
rueff, Anton Andreas (auch um-
gekehrt gestellt), Sohn des Joh.
Heinrich, war Violinist an der Ksl.
Hofkapelle in Wien vom 1. Jan.
1671 bis zu seinem Tode im Dez.
1700 mit 45 Gld. jährlich (?) Ge-
halt. Er schrieb zu den Opern,
die auf der Hofbühne gegeben
wurden, wie sein Vater einstmals,
zahlreiche Balletmusik, besonders
zu den seit 1681 aufgeführten Opern
Draghi's (Koch ei 1. Köchel 2 giebt
im Opernverz. nähere Angaben).
Vieles davon befindet sich im Ms. in
der Hofb. Wien und zwar in den Mss. 16588:
Arien zue den Baletten, welche a/d. K. K.
Maj. Leopoldi des 1. Hoff, vom 15. Nov.
1680 bis auf den Fasching 1685 gehalten
worden. 1. Buch. — Ms. 16028 die Tänze
zu Draghi's La Eosaura. — Ms. 16036 zu
dessen La patienza. Ebenso Ms. 16845.
16849. 16853. 16862 u. 63. 18835 bis
18944, siehe den Kat.
Schmelzer(Schmeltzer) abEhren-
ruelf, Johann Heinrich, geb. um
1630, gest. im Juni 1680 in Wien.
Instrumentist a/d. Ksl. Hofkapelle
in Wien vom 1. Okt. 1649—1670
mit 50 Gld. Gehalt; begleitete den
Kaiser als Hofmusikus nach Prag
und zur Kröning nach Frankfurt
a/M. Am 1. Jan. 1671 wurde er
Vice-Kapellmeister mit 1080 Gld.
und den 1. Okt. 1679 Kapellmeister.
Er schrieb von 1672 ab bis zu
seinem Tode die Balletmusik zu
den auf der Hofbühue aufgeführ-
ten Opern, besonders zu denen
von Draghi (siehe im Köchel 2 das
Opernverz. Im Köchel 1 obige
Daten). An Druckwerken sind fol-
gende bekannt:
Rob. Eitner's Quellen-Lexikon. Bd. 9.
Sacro - prof anus concentus musicus fi-
dium aliorumquo instrumentoram . . .
Noribg. 1662 Mich. Endter. 9 Stb. kl.
fol., enthält 13 Sonaten. [Hofb. Wien
fehlt pars IV. Paris Nat. Upsala: 2 V.
4 Viole, 2 Trombe, Org.
Sonatae unarum fidium, seu a Violino
solo; (c. Bc. pro Clavic.) Norimbergae
(1663/64) Mich. Endter. qufol. 40 S.
[B. Wagener. Hofb. Wien.
Duodena selectarum Sonatarum appli-
cata ad usum tarn honesti fori quam de-
voti chori. Ab aufhöre . . . Norimbg.
1669 ib. 4 Stb. fol. [B. Kassel.
Arie per il Balletto U Cavallo nella
festa . . . Leopoldo I. Vienna 1667 Matteo
Cosmerovio. P. fol. 6 Bll. (siehe La
Contesa von Sbarra). Enth. 1 sechsstim.
Corrente, 1 siebenstini. Giga, 1 sechsst.
Follia, 1 fünf st. Allem ande und 1 sechsst.
Sarabanda für 2 Clarini e Violini, oder
Trompeten und Paucken in P. [B. Br.
B. M. Wolfeub. B. Zw. Salzburg. Hofb.
Wien. B. Hbg. Florenz inlcoinpl. br.
Mus. Bologna.
Ifi Manuscriptcn.
In der Hofb. Wien in Mss. 17329:
Vesperae bre\issimae de beatissima Vir-
gine ... 4 V. 2 V. 2 Tromboni in conc.
und Eipieninstr. Enth. 8 Psalmen, 1 Cau-
ticum und 1 Magnific. 1742—1744 gez.
— Ms. 17 328: Compieta a 4 voci, 2 V.
2 Tromb. u. Eiepienstim. 7 Gesge. —
Ms. 16915: Le meniorie dolorosa, 1678
gez. mit 2 Gesgen. von Kaiser Leopold I.
— Ms. 16913: Serenata, Le veglie osse-
quiose, 1679. — Ms. 16583: Arien zu
den Balletten, die in Wien vom 16/2 1665
bis 23/2 1667 gesungen wurden. 2 voll.
— Ms. 16883: Stärcke der Lieb. Bey dem
big. Grab in Ihrer Mayestätt Frauen
Frauen Maria Antonia . . . 1677 und Ms.
18572, 2. — Ms. 18898: Die fsieben Alter
stimben zu fsamben anwintschent dem
geburtlstag Ihro Durclüeicht der Ertz-
herzogin Maria Antonia in einem vorbilt
der fsonnen. 1680 18/1. Opus dramati-
cum. P. Die übrigen im Kat. verz. Nrn.
sind Balletmusik zu Opern von Draghi u. a.
Sonata a 5. Ms. [B. K.
In B. Upsala: 3 Motetten f. Singst, u.
Instr. in Tabulaturpart. und Stb. und
— 13 Souate a 2 stroin. Viol. Viol. di
Gamba, Bc. 8. Juli 1672. Fol.
— 19 Sonate ä 2, ebenso. 1677.
— Sonate ä 7. — ä 5. — ä 4. — ä 2,
zusammen 14 Stück.
— Harmonia a 5.
— 4 Sonatine ä 2 und k 4, Violini e
Bc. 40.
Schmelzer, Peter Clemens.
34
Schmidli.
— Sonata ä 7: 2 Cor. 2 Clariui, 3
Tromboni. Tabulatur-Part.
— Intrata con Trez a Yiennese (Nr. 9)
ä 4 Instr. 4«.
— Sarab. vai'iata. V. solo c. B. o
Cemb. 40.
— Sonata, Allem. Cour, a V.solo c.
Bc. 40.
— Aria, Gique, La Galline, Gique, Y.
solo, Bc. 40.
— Sonata ä 4 Yiole c. Bc. 1667. 4".
Schmelzer, Peter Clemens,
Violinist an der Hofkapelle in
AYien vom 1. Aug. 1692 bis zuüi
30. Juni 1740, wird pensioniert
und St. 20. Sept. 1746, 74 Jahr
alt. Von 1712 ab betrug sein Ge-
halt jührl. 540 Gld. (Köchel 1).
Sclimerl>aiicli, Gottlob Heiu-
ricli, geb. 12. Febr. 1715 zu Gom-
mern (Magdeburg), gest. 22. Juni
1782 zu Luckau, wo er seit 1753
Rektor an der Schule war.
Gerber 2 verz. von ihm die Einladungs-
schrift: Proiusio I. de organis und Pro-
lusio U. de organis hydraulicis, gedr. 1770.
Schmertzliaffter
Lieb und Creutz-Weeg | Welchen Auf!
Erden zum Eud seines Lebens | . . . Nem-
lich I der Aufs Lieb der Menschheit ein-
verleibte Gott Christus Jesus, | Als Er
durch ein liägliohen Todt, auff dem |
Calvari-Berg am Creutz erwöblet | zu-
sterbeu. | Glatz, druckts Audreas Pega
1682. kl. 8". 671 S. mit Melod. u. Bc.
Die Melodien sind recht innig, [besafs
einst Dr. 0. Lindner in Berlin.
Sclimetzer, Georg, geb. zu
Augsburg, gest. 1701 oder 1702
ebd. Schüler Kriegsdorf er's, ging
darauf auf Reisen und war dann
von 1676 oder 1677 — 1697 Kantor
und Praeceptor an der Schule St.
Anna in Augsburg (Ratsakten).
Mattheson 1, 235 giebt obiges
Todesdatum (Gerber 1). Von seinen
Kompositionen sind bekannt:
Motetae seu Cantiones 2, 3, 4, 5, 6,
7, 8 et 9 voc. c. Bc. Aug. Yind. 1671
Andreas Erfurt. 20 Mot. [B.B: C 1. 2.
A. T. Yiol. 1. 2. Bc.
Sacri concent. latin.-german. 5 — 17
vocum. op. 2. Aug. Yind. 1689 Kopp-
maier. 18 Stb. [B. B.
Fahr hin du Schatten dieser Zeit, 4stira.
Part. 2 Bll. Ein Trauergesang auf Frau
Jacobina Hentschlin. Gedruckt zu Augs-
purg bei Schöuigk. (Zusammen mit Joh.
Fischer.) [B. Zw.
Ms. 2964 in B. B. Bl. 15, Part, von
Pölchau: Magnus est Dominus.
Ms. in Upsala: 5 Motetten, 1 Messe,
1 Miserere f. Singst, und Instrum., teils
in Tabulaturpart., teils in Stb.
Ms. in Paris Nat. 16 Motetten aus
obigem Diiicke von 1671 in P.
Scliuiid, Schmied^ Schmidt,
Schmit und Schmitt stehen alle
uutcr Schmidt, alphabetisch nach
den A^oruaraen geordnet.
Schmidbauer, Franz Anton,
Gambist an der Hofkapelle in AVien
mit 60 Gld. monatl. vom 1. Jan.
1707 bis t 1. Dez. 1737, 48 Jahr
alt (Köchel 1).
Sclimidbaur, Johann Georg;,
1715 Kautor an der Hofkapelle in
Stuttgart mit Summa 257 Gld. Ge-
halt. 1725 wird er Choralist ge-
nannt (Sittard 2, 91. 120).
Im Archiv zu Göttweih befindet sich
ein Ave regina im Ms. P. Welchem Seh.
dies angehört, ist zweifelhaft.
Schmidbauer, Karl, Garabist
an der Hofkapelle in Wien mit
45 Gld. monatl. von 1682 bis 1.
Okt. 1711; wird pensioniert und
t 29. März 1714, 53 Jahr alt
(Köchel 1).
Schmideke, siel.e Schmidlein.
Schmidg-eu, ... Violinist in
Diensten des Grafen Amade in
Wien um 1808 (Thajer 3, 47).
Schmidlein (Schmideke), Cajus,
wird 1585 an der neuen grofsen
Orgel der Marienkirche in Danzig
als Organist angestellt und f 1611
(Döring 200).
Schmidli, ... um 1701 Pastor
zu Stallikon (Schweiz), gab in
diesem Jahre die Psalmen Lob-
wasser's in der Lesart des Pastor
Hardmeyer's mit mehrstimmigen
Tonsätzen heraus (G. Becker 1,
140).
Schmidliu, Joliacu I.
35
Schmidliu, Jobannes IL
Sclimidliii, Joh.aiin I., um
1605 Instrumentist an der Hof-
kapelle in Stuttgart (Sittard 2, 33).
Das Dienerbuch verz. p. 210 einen
SchmidUn als Hof Organisten in
Stuttgart, der eines Predigers Sohn
war und Dr. der Medizin. Er
starb 1691.
Schmidliu (Schraidli), Jolianiies
II., geb. 22. Mai 1722 zu Zürich,
gest. 5. Nov. 1772 zu Wetzikon.
1736 wurde er Alumnus, trat 1743
ins geistliche Ministerium, wurde
1744 Tikar, um 1752 Pfarr-Yikar
in Dietlikou und 1754 Pfarrer zu
AYetzikon. Er war geistlicher
Liederdichter und Komponist, der
in der Schweiz ein grofses An-
sehen genoss (Musikal. Neujahrs-
geschenke, Zürich 1857, S. 14.
Koch 6, 115 fügt noch hinzu, dass
er auch neben Wetzikon in der Ge-
meinde Seegräben amtierte. Georg
Becker 1, 136). Seine AYerke sind
sehr zahlreich, teils gesammelte,
teils eigen gedichtete und kom-
ponierte. Nachweisbar sind fol-
gende (in Zürich wird sich Vieles
vorfinden, doch konnte ich kein
Verz. erlangen):
Singendes und Spielendes Vergnügen
reiner Andaclit, oder geistreiche Gesänge,
nach der "Walil des Besten gesammelt . . .
Zürich 1752 BürgkH. 8^. 608 S. mit
203 Nrn., meist dreistimmig gesetzt, da-
bei auch einstim. mit Bc, siehe Näheres
bei Zahn 6, 338. Diese erste Ausg. be-
sitzt Zahn und einst der Antifjuar Rosen-
thal in München.
— 2. Aufl. Ib. 1758. SO, vermehrt
auf 259 Lieder. [B. Zahn. Musil^fr.Wieu.
— Dazu erschienen „Geistliche Lieder
als Anhang zu dem Singenden u. Spiel.
Vergnüg.'^ Zürich 1758. 8». 85 Melo-
dien zu 3 u. 4 Stirn, und 59 einstim.
[ br. Mus.
— 3. AufL Ib. 1767. 8». 944 S.
stimmt mit der 2ten überein. [B. M.
br. Mus.
— 4. Aufl. Ib. 1777. 80. 221 und
259 Lied, [besafs einst Dr. 0. Lindner.
EinsiedeLa,
— Eine 5. von 1792 ib. gr. S". 3 Ell.
941 S. 488 Lied. [B. Lpz.
Hymni oder Lob -Gesänge auf Gott.
Zu 3 u. 4 St. . . samt einem Gb. Zürich
1758 David Gefsner. 5 Stb. gr. fol. [B. M.
Hofb. Wien. br. Mus. (Siehe auch 1761
Hymnus, viell. dasselbe Werk.)
Musical.-Wöcheutl. Vergnügungen, be-
stehend in geistlichen Gedichten zu 2 Cant.-
Stim. u. Generalb. mit untermengten Soli.
1. Jahr-Theil 1758. 52 Stück 215 S.
2. Jahr-Theil 1759. 52 Stück 211 S.
3. u. letzter Jahr-Theil 1760. 52 Nrn.
Zürich, Bürgkli. gr. 4". [B. B. ß. M.
Hofb. Wien 1. u. 2. Jahrg. Einsiedeln
1—3. br.Mus.?
— 2. verbesserte Aufl. Ib. 1762.
3 voll. 4*^. Stimmen gegen- und unter-
einander. [B. B.
Herrn Prof. Gellerts geistliche Oden
und Lieder in Music gesetzt von . . .
Zürich 1761 Bürgkh. 4". 162 S. mit
mehrstim. Gesgeu. [B. B. B. Wagener.
Hofb. Wien. br. Mus. Bologna.
Hymnus od. Lobgesg. auf die Allmacht
. . . Gottes. Part. Zürich 1761 Bürgkli.
40. [B. B. Einsiedehi. br. Mus. (Vergl.
Hymni 1750.)
Die Tages - Zeiten in 4 Cantaten v.
Zachariae. Part. ib. 1762. 4«. [B. B.
Einsiedeln, br. Mus.
100 geistl. Lieder (f. 2 C. u. bez. B.).
Zürich 1764 Bürgkli. 8". 324 S. [B. M.
br. Mus. Einsiedeln.
Herrn Hofprediger Cramers geistl. Oden
u. Lieder ... ib. 1767. 4". [B. B.
Schwerin F. br. Mus.
Schweizerlieder mit Melodieen. Bern
1769 Abr. Wagner. Veriegts Lud. Walt-
hard. 4''. Vorbericht von Schm. datiert:
Wezikon 2/3 1769. 79 S. 2 u. 3 st.
Lied., die Texte von Lavater. [B. B. B.
Kgsbg. mit 1770 gez. B. M. ebenfalls
von 1770. 40, ohne Autornamen. br.
Mus. s. a.
— Zürich 1786 Bürkli, 3. verra. Aufl.
[B. B.] 4. verm. Aufl. Ib. 1796. [br. Mus.
Musikalisch- wöchentl.Ergetzungeu, best,
in geistl. Liedern zu 2 Cantstim. u. einem
Generalbass. Zürich 1773 Bürgkli. 4".
[B. B. br. Mus.
Die B. B. besitzt noch einen Druck
von 1806, betitelt: Geistl. Lieder mit Choral-
melodieu zum allgemeinen Gebraucb, Zü-
rich, Bürkli. dp. Obgleich dasselbe obigen
Namen trägt, bedarf es doch der Unter-
suchung, ob Schm. auch der Verfasser ist.
In Christmann und Knecht's Choral-
melodien zum Orgelspielen 1799, 1 Melod.
von Seh.
3*
Schmidt.
36
Scliniid, Bernhard.
Schmidt (Schmicl,Schmit,Schmitt,
Schraiedt) sind nach den Yornamen
alphabetisch geordnet.
Schmidt, Alexander, Vokal-
imd Instrumental-Musikus, trat am
26. Jan. 1663 in herzgl. Braun-
schweigsche Dienste mit 100 Thh\
Gehalt, 15 Thlr. Miethe und freiem
Tisch (Chrysander 1, 183).
Schmid, Andre,
bekannt durch 6 Lieder mit Begleitung
des Pfte. Augsbg., Andr. Böhm. 15 S.
[ß. M.
Schmid, Andreas, in Nores-
heim Cav. (?),
bekannt durch Variationen für Kla\aer.
[B. M.
Schmid, Anton I., war im
18. Jh. zu Dillmgen Stadtpfarr-
Organist u. Musiklehrer am Gym-
nasium wie Seminar und gab
heraus :
Scala-Partitura. Ein kurzer und leicht-
faislicher Unterricht die Partitur richtig
zu spielen, von . . . Augsburg, Andr.
Böhm. 4". 51 S-, Porträt, Text und
Musik im Stich. [B. B.
Schmid, Anton II., ein ge-
borener Baier, wurde 1772 Chor-
direktor an der Frauenkirche in
München. Er zeichnete sich auch
als Sänger und Gesanglehrer aus.
Fetis verz. von ihm 3 Messen, 1 Offer-
torium, 1 Dies irae, 1 Requiem und 1
Trauergesang für Chor und Orch., die
alle in Augsburg bei Böhm erschienen
sein soUeu.
Schmidt, Balthasar, Organist
an der Hospitalkirche in Nürnberg,
begann um 1726 seine eigenen
Kompositionen nebst denen ande-
rer in Kupfer zu stechen und im
eigenen Verlage herauszugeben nnd
zu vertreiben. Da seine Wittwe
schon 1750 das Geschäft leitete
und sich als Firma zeichnet, so
ist die Angabe Gerber 1, dass er
noch 1773 lebte, falsch. Gerber 1
verz. eine Anzahl eigener Kompo-
sitionen. Nachweisbar sind
Ein Dutzend auf das Ciavier gesetzte
Menuetten. Nürnbg. (1728 nach Ger-
ber 1) B. Schmidt. [B. Lpz.
Menuet et Sarabande p. clavec. Nurem-
berg chez l'auteur. [Brüssel Cons.
Ciavier Uebung, bestehend in einem
Andante, Allegro, Siciliana, Menuet, Trio.
Nürnbg. qufol. 5 BlI. [B. Wagener.
In B. Lpz. eine Ausg. 1.— 6. Heft 1783.
— In Schwerin F. ein Exempl. des
2. Heftes mit dem Titel: Clavier-Uebuug,
best, in einer Capriccio, Saraband, Me-
nuett, herausgeg. von B. Seh ... in Nürn-
berg Anno 1735 Nr. 2. qufol.
Nürnbergische alte und neue Kirchen-
Lieder, welche für das Ciavier nach ihren
gewöhnlichen Melodien mit bezieforte Bafs,
zum Gebrauch . . . von Balth. Seh . . . Or-
ganisten in Nrnbg. 1748. quS». 208 S.
170 Choräle. [Strafsbg. i/Els. B. Wage-
ner. Bibl. Zahn. br. Mus.
— 2. vermehrte Aufl. Nürnbg. 1773
J. Mich. Schmidt. qu40. 234 u. 16 S.
[B. M. br. Mus.
Zwölff Menuetten mit Abwechselungen,
welche nach der leichtesten und neuesten
Art in Berlin vors Ciavier gesezet und in
Nürnberg von Balthasar Schmidts seelig.
Wittib gedruckt xxxx. [besafs einst
Schletterer.
Sinfonie in Dd. f. 2 V. A. B. 2 Fl.
2 Ob. 2 Hörn. Ms. in Stb. [Brüssel Cons.
In B. Lübeck im Ms. Samlbd. von Ge-
sangs- und Klavierstücken.
Schmidt, Bartholomaeiis, um
1756 Bassist an der Hofkapelle in
Wien, mit monatl. 12 Gld. Gehalt
(Köchel 1).
Schmid, Bernhard (der Aeltere),
war nach Aufhebung des Interims
in Strafsburg i/Els. der erste Or-
ganist an der Thomaskirche von
1560—1564 (Lobstein 59). Fetis
fügt dem bei, dass er dann an den
Strafsburger Münster als Organist
kam. Auf den Titeln seiner bei-
den Orgel tabu! aturen von 1577
nennt er sich Bürger und Organist
zu Strafsburg. Fotis schreibt das
Orgelbuch von 1607 ihm fälsch-
lich zu, während es von seinem
Sohne ist, der ebenso hiefs wie
der Yater. Obige Angabe von
Fetis, dass der Vater von der
Thomaskirche nach dem Münster
Schmid, Bernhard.
37
Schmid, Chrstff. Nik.
kam, bestätigt sein Sohn in der
Dedicat. zu seinem Orgelbuche
nebst der Angabe, dass er 1607
ein Verstorbener ist. Dies muss
in der Zeit um 1592 geschehen
sein, da Lobstein den Sohn bis
„c. 1592'' an St. Tiiomas verz. und
von da ab am ilünster. In der
Strafsburger Chronik von Künast
S. 377 (Bull. Non. bist. T. XVI)
ist die Unterschrift zu Schmid 's
Porträt mitgeteilt, weiche lautet:
„Bin H. Bernhard Schmiden, vor-
maligen Organisten und E. E. Raths
alten beysitzers" . . . Unter seinem
Wappen steht geschrieben: „Qui
non amat musicara | Plag S. Veits-
tanz und podagram.'' Adelung
(Forts. Jöcher's Gelehrten Lex.),
Gerber 2 und alle späteren führen
ihn unter dem Namen Bernliard
Fabricius an und sein Orgelbuch
mit lateinischem Titel 1577 und
1677. Nach Grandidier's Alsat.
litt. p. 459 wird sein Tod 1592
in Strafsburg angezeigt. Der Titel
zu seinen Orgelbüchern lautet:
Zwey Bücher einer neuen künstlichen
Tahulatur auff Orgeln vnd Instrumenten
(d. h. Klavierinstrum.), deren das Erste
aufserlesene Moteteu vnd Stuck zu sechs,
fünft vnd vier Stimmen, aufs den kunst-
reichsten vnd weitberürabtesten Musicis
vnd Componisten diser vnser zeit ab-
gesetzt. Dan ander allerley schöne
teutsche, italienische, frantzösische, geist-
liche vnd weltliche Lieder mit füuff vnd
vier Stimmen, Passamezzo, Galliardo vnd
Täntze in sich begreifft . . . Gedr. zu
StraJsburg 1577 bei Beruh. Jobin. fol.
4 BU. 23^2 Bog. mit dem Portr.; das
1. Buch besteht aus 52 Bll. und das 2te
aus 46 Bll. Beide Bücher enthalten 13
Autornamen, die im Wolfenbüttler Kata-
loge S. 223 verz. sind. [B. B. B. Lpz.
B. M. B. Wagener. Proske. Wolfenb.
Paris ilazarin. Stadtbibl. Grenoble. In
der Dombibl. zu Magdeburg eine hds.
Part, in moderner Notenschrift von A. G.
Bitter hergestellt.
lu neuen Ausg. mehi'ere Piecen (Eit-
ner 2) und im Ritter ein Orgelsatz
Nr. 65.
Schmid, Beriiliarcl der Jüngere,
Sohn des Aelteren, wie er selbst
angiebt, folgte seinem Vater 1564
als Organist an St. Thomas in
Strafsburg i/Els. bis 1592 und kam
dann als Organist an den Strafs-
burger Münster. Auch er nennt
sich Bürger von Strafsburg. Lob-
stein 59 bestätigt nur die erstere
Anstellung, die 2te das folgende
Druckwerk:
Tabulatur Buch von allerhand auss-
erlesenen, schönen, liebliehen Praeludijs,
Toccaten, Motteten, Canzonetten, Madri-
galien vnnd Fugen von 4. 5. vnd 6. Stim-
men : dessgleichen künstlichen Passomezen
vnd Gagliarden. So von den bertihmbte-
sten vnd besten Componisten vnd Orga-
nisten, deutsch vnd welscher Landen
componirt worden. Auff Orgeln vnd In-
strumenten (Klavierinstrum.) zugebrauchen
. . . Strafsburg 1607 in Verlegg. Lazari
Zetzners. fol. 6 Bll. u. 114 Bll. 28 Kom-
ponisten sind genannt, siehe Kat. TVolfen-
büttel p. 224. [B. B. B. M. Heilbronn.
Strafsburg i/Els. "Wolfenb. B. Wagener.
Prag. Paris Nat.
Eine Gagliarde in neuer Ausg. (Eitner 2)
Sclimid, Bernhard, ein Musiker
des 18. Jhs., von dem die Kgl. Musi-
kalien-Samlg. in Dresden besitzt:
6 Senates pour le Clavecin avec acc.
d'un V. oeuv. 3. A la Haye, chez B.
Hummel, fol.
Schmidt, Bernhard, s. Smith,
genannt Father Smith.
Schmid, Christian Ernst, ein
Magister und zuletzt Superinten-
dent, geb. 14. Mai 1715 zu Ra-
ben au bei Dresden, starb Anfang
1787 zu Merseburg, wo er seit
1771 Superintendent war (Gerber
2, der ihn aber Schmidt schreibt).
Er gab heraus:
De ritu cantandi per noctes dienim
festorum apud Hebraeos, ad Jes. XXX,
29. Lipsiae 1738. 40. 16 S. [B. Lpz.
Schmidt, Christian Heinrich,
Chronologie des deutschen Theaters.
1776. S**. Näheres mir unbekannt. [Dresd.
Mus.
Schmid, Christoff Nikolaus,
um 1671 Violdigambist in Eise-
Schmitt, E . . . J
38
Schmidt, Jakob.
nach, nach einem Stammbuchbl.
(Yiertelj. 8, 501).
Schmitt, E . . . J . . ., starb um
1819 zu Frankfurt a/M., wo er
seit 1811 Kapellmeister am Theater
war (Leipz. Ztg. 13, 354. 21, 26).
Schmidt, Ferdinand, gest. 11.
Aug. 1756, 62 Jahr alt in Wien.
Er war anfänglich Chordirektor
(Eegens-Chori) an St. Dorothee und
bei den Augustinern in Wien rait
24 Gld. Gehalt (monatlich?) und
wurde später Kapellmeister am
Dome (Stephanskirche). Auf seinem
Eequiem liest man: Kapelhneister
„della Madonna di S. Steffano".
Er war ein fruchtbarer Kirchen-
komponist und sollen sich viele
seiner Kompositionen in geistl.
Stiften in Oesterreich erhalten
haben (Pohl 3, 49).
Nachweisbar sind in Mss. in der Bibl.
der Musikfr. in Wien: 1 Eequiem, 3 Li-
taniae lauretanae 4 voc. c. instnini. Stb.
Im Stifte Göttweih mehrere Eequiem.
Im Stifte Klosterneuburg: 2 Salve re-
giua, 2 Alma und 5 Eegina coeli.
In Hof b. Wien, Ms. 19278: Litania
lauretana del ... 4 voc. c. ström. P.
Schmidt, F . . . L . . ., gab heraus :
Älmanach fürs Theater. Hamburg
1809. [B. B.
Schmidt, Franz, geb. 20. Dez.
1766 zu Dresden, gest. 18. Mai
1842 ebd., Schüler des Fagottisten
Braun, seit 1785 an der Hofkapelle
in Dresden angestellt. 1813 be-
trug sein Gehalt 600 Thlr. (Für-
stenau 1, 171. 178).
Schmid, Georg, lebte 1641/43
zu Eedwitz und ist der Schreiber des
Ms. Z97 der B. B., welches allerlei
geistliche Lieder von verschiedeneu Kom-
ponisten enthält. Der Pai-titurband in 4"
von 718 Seit, umfasst 200 mehrstim. Ge-
sänge. Einige ohne Autorbez., bei man-
chen ist der Dichter genannt, das vor-
handene Eegister ist sehr sorgsam an-
gefertigt. Enthalten sind Melch. Vulpius'
Geistl. Gesangbuch von Nr. 8—153. Dar-
auf folgt Melch. Franck's Christi. Gesäug,
Nr. 154 — 164, dann dessen Andächtige
Betrachtung des bittern Leydens u. Ster-
bens . . ., 2 Nrn., hierauf 1 Satz von
Dilliger, sowie Nr. 168—179 von Dil-
liger und 1 von Jacobi Finetti. Von
Nr. 180 — 200 geistl. Lieder, einige von
Calvisius, Dilliger u. Melch. Franck, die
übrigen anonym. Georg Schmid war ent-
weder selbst Musiker oder ein musik-
gebildeter Dilettant.
Schmidt, Oeorg,
bekannt durch 3 Fugen für das Pfte.,
op. 3. AYien, Cappi. qufol. 8 S. [Hofb.
Wien.
Schmid, Giovanni (Roma), liest
man im Kat. Otto Kade's der Grofs-
herzgl. Schweriner Fürstenbibl.
Dort ist eine Sinfonia F J{ (Fdur) ä 2 V.
2 Ob. 2 Cor. Va. e B. Ms. Stb. angezeigt.
Schmidt, Hans, dient von 1585
an der kurf. Kapelle zu Berlin als
Sänger (Friedländer). Schneider 21
verz. um 1603 einen Sänger
gleichen Namens in Berlin mit
131 Thlr. Gehalt. Fürstenau 1, 39
verz. um 1606 einen Instrumen-
tisten gleichen Namens mit 150
Gld. Gehalt. Ob dies derselbe ist,
bedarf noch des Beweises, den
Jahreszahlen nach würde es passen,
und dass aus einem Sänger ein
Insti'umentist wird ist nichts Un-
gewöhnliches.
Schmidt, Hendrik Carel, trat
1781 als Adjunkt des Organisten-
postens an der Hofkapelle im Haag
und bekleidete ihn dann von 1783
bis 1796 in fester Anstellung
(Bouwst. 2, 165).
Sehmied, Hermann, von 1634
bis 1640 Organist an St. Blasius
in Miihlhausen i/Th. (Spitta 1, 331).
Schmidt, Jakob; Döring 45 u.
78 kennt ein Gelegenheitsgedicht,
in dem er „Musicus aus der Waag"
genannt wird; seine Geburtsstadt
bez. er mit Elbing, wo er auch
nach 1642 starb, dass er aber in
der herzgl. Kapelle um 1622 in
Königsberg diente, ist aus Winter-
feid 2, 103 entnommen und bis
Schmidt, Jakob.
39
Schmidt, Joh. Chrstph.
7 I
jetzt nicht zu beweisen. Nach
einer Eingabe an den Kurfürsten
Ton Brandenburg vom Jahre 1621,
diente er demselben schon seit
20 Jahren, er muss demnach 1601
in Berlin Hofmusikus geworden
sein. Noch 1620 nennt er sich auf
Zaugius' nachgelassenen „Lustige
deutsche Lieder", die er heraus-
gab, „kurf. brandenburg. Musicus".
Li der Zwischenzeit nach Zaugius'
Tode und "Wilh. Brade's Anstellung
als Kapellmeister war er inter-
mistischer Direktor der Kapelle
und als Ende 1620 Brade starb
wurde er zum Kapellmeister er
nannt, doch betrug sein Gehalt
nur 200 Thlr., während Brade 500
erhalten hatte. Er petitionierte
beim Kurfürsten und verlangte
900 Thlr., da ihm die nicht ge-
währt wurden, ging er ab. Fried-
länder sagt: 1621 Kapellmeister,
hat die Stadt verlassen, und Döring
schreibt, bald darauf ging er in
seine Vaterstadt Elbing. Da Win-
terfeld und Döring das Jahr 1622
nennen, in dem er Kapellmeister
in Königsberg gewesen sein soll,
so wäre doch diese Angabe nicht
ganz von der Hand zu weisen.
Noch sei erwähnt, dass ihn Schnei-
der p. 29 im Jahre 1612 u. 1618
als Falsetisten mit 192 Thlr. Ge-
halt bez. (Aufser den genannten
Quellen finden sich noch Notizen
im Schneider p. 30. 33. 37 und M.
f. M. 11, 184, die aber nach obiger
Darstellung zu verbessern sind.)
Schmidt, Johauii I., Mitglied
der "Warschauer Hofkapelle um
1643. Li Scacchi's Cribrum 1643
S. 220 ein Kanon.
Schmidt, Johann II., bez. sich
1710 mit „Org. Lell. S. plasii Anno
1710", das kann nur heifsen, 1710
Organist an St. Blasii zu Lellen-
feld in Baiern.
Man kennt bis heute nur ein ITs. der
Bibl. des Instituts f. Xirehenmusik in
Berlin, 1 vol. in qufol. von 11 Bll. in
goldbedrucktem Einbände. Enthalt den
CXXI Psalm. Dd: Paul: Gerhard: fol.
643. Ich erhebe Herr zu dir, meiner
beyden Augen Liecht etc. de Compose. . . .
Darauf folg-t die Melodie. Rucks. „Nota:
Maniere" (folgt eine Seite Erklärungen der
Zeichen, resp. der Verzierungen). Darauf
Prelude ex Gr^, dann 17 Partita.
Schmidt, Johann III.
In ßöheim's Maurerliederu ist er mit
einem Liede vertreten. Ob er derselbe
ist, den Gerber 2 erwähnt, ein Sohn eines
Kommerzienrats in Königsberg i/Pr., der
1796 ein Vorspiel mit Arien und Chören
für die Schuch'sche Truppe schrieb, bedai"f
noch des Beweises.
Schmit, Johann lY., ein Tanz-
kompouist aus dem Anfange des
19. Jhs., der 1805 op. 4—6 her-
ausgab (Anzeige).
Schmidt, Johann Adam, um
1764 Flötist an der Hofkapelle in
Dresden mit 300 Thlr. Gehalt
(Fürstenau 1, 156).
Unter Oio. A. Sclimid befinden sich
in der Egl. Musikaliensamlg. zu Dresden
6 Rondo per Cembalo o Pfte. Venezia,
A. Zatta e figli. qufol. Zatta di-uckte
zur selben Zeit, wie oben angegeben,
doch bleibt es immer fraglich, ob es ein
und derselbe Autor ist. Dieselben 6 Ron-
dos for the harps. London, fol. mit G. A.
Schmid gez. im brit. Museum.
Schmidt, J . . . B . . ., Virtuose
auf dem Klaviere und der Harfe,
aus Wien, gab um 1768 zu Paris
6 Clavierquatuors mit 2 V. u. B. und.
zu Amsterdam 1 Sonate periodique Nr. 1
heraus. Er soll sich um diese Zeit im
Haag aufgehalten haben (Gerber 1).
Schmidt, Joh. Christoph, siehe
Smith, John Christoph er I. , aus
Ansbach, HändeFs Factotum. Sein
Sohn ebendort unter Smith IL
Von einem Joh. Christ. Schmidt be-
sitzt die Egl. Musikalien -Samlg. Ms. Cx.
849—851 drei Ouvertm-e a V. Va. Ob.
Fag. e B. in Fd. 14 Stb. Em. 26 Stb.
Fd. 14 Stb.
Schmidt, Johann Christoph,
geb. um 1664 zu Hohenstein, gest.
13. April 1728 zu Dresden. Trat
Schmidt, Joli. Chrstph.
40
Schaiidt, Joli. Mich. 11.
1676 in die Dresdner Hofkapelie
als Chorknabe ein und wurde
später Instrumentist. Da er gute
Anlagen zur Musik zeigte und ein
fleissiger und gewissenhafter Mann
war, stieg er von Stufe zu Stufe.
1687 wurde er Praeceptor der
Chorknaben, erhielt 1692 noch die
zweite Hoforganistenstelle u. 1694
die Erlaubnis nach Italien zu
gehen, wozu ihm der Kurfürst
100 Thlr. Eeisegeld aufser seinem
fortlaufenden Gehalte auszahlen
liefs. Wer damals nicht einige
Zeit in Italien zugebracht hatte
und das Zeugnis irgend eines
italienischen Meisters aufweisen
konnte, dem waren alle höheren
Aemter im Musikfache verschlos-
sen. Schon kurze Zeit darauf am
31. März 1696 erhielt er den Vice-
kapellmeisterposten mit einem Ge-
halt von 600 Gld. u. nach Strungk's
Pensionierung am 19/7 1698 den
Eapellmeisterposten; zugleich wurde
ihm die ganze Verwaltung der Ka-
pelle übergeben mit einer Summe
von 12 000 Thlr. 1717 erhielt er
den Titel Oberkapellmeister und
hatte somit die höchste Stufe er-
reicht, die einem Musiker offen
stand. 1720 wurde das Amt eines
Komponisten Louis Andre über-
geben, da die Arbeitskraft Sch.'s
bereits begann zu erlahmen (Für-
stenau 1, 109. 112. 129. — 2 a,
264. — 2 b, 14. 33. 50). J. A.
Hiller spricht sich über ihn aus,:
dass er zwar etwas gelernt habe
und den Kontrapunkt wohl ver-
stehe, aber ein trockener und un-
fruchtbarer Kopf sei. Da Seb.
Bach seine Motette: Auf Gott
hoffe ich, kopierte, so scheint
Hiller's Urteil unbegründet zu
sein, da sich nicht voraussetzen
lässt, dass Bach eine schwächliche
Komposition kopiert haben sollte.
1 Brief vom 28/7 1715 an Mat-
theson (Mattheson 3, 266).
Die B. Dresd. Mus. besitzt, wie es
scheint im Druck das Intermezzo: Les
quatres saisons, Divertissement de musique
et de dance. 1719. P. fol. und im Ms.
Nr. 760: Ans de Divertissement de mu-
sique 1719 im Ell.-A. qufol. Ferner 3
Suiten f. 2 V. 2 Ob. Va. u. B.
In B. Joach. Nr. 398 Motetta: Auf
Gott hoffe ich ä 4 Trombe, Tvmp. 2 Fl.
allem. 2 V. 2 Viole, Vcl. Fag. u. 4 Singst,
nebst Organo. P. 25 S. im Ms. — Im
Ms. 26, 1: Missa, Kyr. Glor. a 2 Ob.
2 V. 2 Viole 2 Sopr. A. T. B. et Org.
P. 16 S. die lustr. fehlen.
In B. B. Ms. 19230. Part. Stück 6 bis
11: Bonum est confiteri, A. solo, 2 V.
Fag. et Org. Am Ende gez. mit 20. Dec.
1696. — "\Vo ist solch ein Gott wie du
bist, 10 voc. 4 Instr. et Cent. Am Ende :
Anno 1701 nebst Namen. Beide Mss.
scheinen Autogr. zu sein. — Sie ist fest
gegründet auf den hlg. Bergen, 8 voc.
2 Trombe, 2 V. 2 Viole, 2 Corn. 2 Trom-
boni et Org. 14 Bll. — Mein Herz ist
bereit, Tenor solo, 2 V. 2 Ob. Fag. et
Org. — Labe mich durch deines Mundes
kuss, S. solo, 2 V. 2 Viole, Fag. et Org.
— Ms. 172 u. 23100: Kyrie et Gloria
5 voc. Bc. P. — Ms. 1620, Missa 6 voc.
P. — Ms. 187 Auf Gott hoffe ich, die-
selbe Motette wie in ß. Joach. Nr. 398
hier aber in einer Kopie von Joh. Seb.
Bach. — Ms. 19920. Latona in Delo,
Opera seria, P. 79 Bll.
Ms. Strafsburg in St. Thomas: 1. Gott,
du bleibest doch mein Gott. 2. Schmng
dich auf zu deinem Gott. 3. Lobe den
Heirn meine Seele, Cantaten zu 4 u. 5 St.
mit Instr.
ScUinidt, Jolianu Eusebius,
seit 1692 Prediger zu Siebleben
(Gotha), wo er noch 1745 lebte.
Winterfeld 3, 31 bringt unter Nr. 12
ein geistl. Lied für 1 Stim. u. Bc.
Schmitt, Johann 3Iichael I.,
aus Prag, Kapellmeister am Dome
zu Augsburg, wurde 1742 an der
kurf. Mainzer Hofkapelie Kapell-
meister und starb gegen 1780
(Forkel 1, 127. Gramer 1, 748.
Gerber 1. 2).
Schmidt, Mag. Johann Michael
II., geb. 1728 zu Meiningen, gest.
1799 zu Marktbreit (Baiern), stu-
Schmidt, Joh. Mich. HL
41
Schmidt, Joh. Phil. Sam.
dierte seit dem 12. März 1749 auf
der Leipziger Universität, und
wurde darauf Magister und Ad-
junkt im Ministerium zu Markt-
breit (Adlung 2, 48. Gerber 1. 2.
Spitta 2, 740). Er schrieb:
Musieo-theologia, oder erbauliche An-
wendung musicalischer Wahrheiten, ent-
worfen von . . . Bavreuth u. Hof 1754
Vierling. kl. 8'\ 312 S. U S. [Brüssel.
B. Lpz. Musikfr. Wien. B. B. B. Hhg.
Glasgow. Amsterd.
— ... of stigtelj^ke toepassing van
niuzikaale waarheden . . . A^ertaald door
Jac. Wilh. Lustig. Amst. (1756) Olofsen.
120. [Brüssel.
Schmidt. Johann Michael III.,
Kupferstecher, Musikverleger und
Buchhändler in Nürnberg um 1780
u. f. Jahre. Er gab auch 2 Sam-
mehverke heraus, betitelt:
Sammlung verschiedener Lieder von
guten Dichtern und Tonkünstlern. 1. Thl.
Ao. 1780. fol. 20 Lieder von Joh. Andre,
G. Benda, E. C. Drefsler, F. G. Fleischer,
Disma Hattasch, Hiller, König, Eeichardt,
J. Phil. Schönfeld und D. Weis. [B. Lpz.
Sammlung vermischter Ciavierstücke
von verschiedenen Tonkünstlern 1. Thl.
1782. — 2. Thl. 1783, herausgeg. von
J. F. M. 48 S. kl. qufol. [B. Wagener.
Der Inhalt ist mir nicht bekannt.
Schmidt, Johann Philipp Sa-
muel, auf seinen Kompositionen
meistens nur mit J. P. Schmidt
gez., geb. 8. Sept. 1779 zu Königs-
berg i/Pr., gest. 9. Mai 1853 in
Berlin. Studierte Jura, ging 1798
auf Eeisen und betrieb mehr Musik
als die Juristerei, nahm bei Nau-
mann in Dresden und mehreren
anderen Unterricht und schrieb
Operetten, Lieder und Instriimen-
tahverke. Auf Zureden seiner
Eltern versprach er die Künstler-
laufbahn zu verlassen und trat am
17. Mai 1801 als Keferendar in
die Domänenkammer in Berlin
ein, 1804 machte er das Assessor-
Examen, dabei wurde aber der
Musik nicht vergessen und ihr
jede freie Zeit gewidmet. Der
Krieg von 1806 raubte allen
preufsischen Beamten den Gehalt
und Seh. sah sich genötigt Klavier-
unterricht zu erteilen und lebte
ganz der Kunst; in diese Zeit
werden auch seine zahlreichen
Arrangements der klassischen Sin-
fonien, Quartette u. Opern fallen.
Erst 1811 erhielt er an der Kgl.
Seehandlung eine Anstellung und
1819 wurde ihm der Hofratstitel
verliehen. 1845 wurde er als Be-
amter pensioniert. Für die Spe-
ner'sche Berliner Ztg. war er stän-
diger Recensent der Musikauffüh-
rungen und wird besonders seine
Milde im Urteil gerühmt, auch in
der Leipziger und Berliner Musik-
ztg., sowie in Schott's Caecilia be-
finden sich zahlreiche Artikel. An
Klavier-Auszügen sind allein 38
"Werke erschienen (Schilling sehr
ausführlich. Ledebur. Berliner
Echo 1853, 156 ein Nachruf von
Ed. Grell). An Kompositionen
haben sich bis heute erhalten:
1. Gesangsmusik:
Der, den alle Himmel 4 voc. Ms. P.
1814. [Berlin Singak., nebst 1 Briefe an
Zelter.
Dich preifst Allmächtiger 4 voc. Lpz.,
Peters. P. [ib.
Der Engel auf dem Schlachtfelde. Ber-
lin, Schlesinger. [B. B.
Heiliges Lied von Matthisson f. 4 Stirn,
u. Pfte. Lpz., Peters. [B. B., im Ms.
19940 die Partitur für Chor u. Orch. mit
der Bemerkung: aufgeführt 1821 u. 1827.
Der Herr ist erhöhet f. 4 Singst, mit
Orgel. Berlin, Trautwein. P. [B. B.
Berlin Singak.
Hinunter in der Erde Schofs, 4stim.
Ms. P. [Berlin Singak.
Jesu dulcis memoria 4 voc. c. instnun.
P. Autogr. nebst mehreren Motetten. [B. B.
2 Messen, Mss. P., gez. J. P. Schmid
von Berlin. [Dresd. liath. Kirche.
7 Passions - Motetten, 4stim. Ms. P.
[Berlin Singak.
Motetten in Samlg. 91 Ms. \ß. Kgsbg.
Gesangs-Quartett. Ms. B 908. [Dresd.
Lobgesang, 4stim. P. Ms. B 1232.
[Dresd.
Schmidt, Joh. Phil. Sam.
42
Schmitt, Pet. Jos. I.
Schalle, klagender Laut, 4stim. mit
Harmonika. Ms. P. [Berlin Siugak.
Wenn ich rufe zu Dir, 4stim. Ms. P. [ib.
Fest -Gesang dem 3. Aug. gewidmet.
Berlin, Kupfer. [B. B.
Preulsens Huldigungslied , 4 Männer-
stim. Berlin, Schlesinger. P. [B. B.
und im Ms, 19955 im Kl.-A.
Hoffnung von Schiller. Berl., Gröben-
schütz & Seiler. [Berlin K. H.
Hj^mne bei Gelegenheit der Huldigungs-
Feierhchkeit zu Königsberg i/Pr. als Sere-
nade am 8. Juni 1798 aufgeführt. Kl.-A.
vom Komponisten. Berlin, Starke.
Lied au die Hoffnung, 1. Heft. Ber-
lin. [Berlin Singak.
Monolog der Jung-frau von Orleans von
Schiller Act 4, Sc. 1 in Musik gesetzt von
. . . (Berlin, gestoch. von Günther, qufol.
20 S. mit Pfte. 1802 erschienen.) [B. B.
B. Kgsbg. Berlin K. H.
Preis der Liebe, 2 Hymnen f. 4 Stirn.
u. Pfte. Ms. 166. P. [B. B.
Rinaldo, Cantate von Goethe f. Alt u.
Chor. Ms. P. [Berlin Singak.
Trost von Mahlmann, Lied mit Pfte.
Ms. unter den Autogr., Kopie. [B. B.
Volkslied am Einzugstage des Königs
in Berlin zu singen, 1814. Ms. [Ber-
Hn K. H.
"Würde der Frauen von Schiller. Ms. [ib.
Ein Abend in Madrid oder das ver-
borgene Fenster, Singspiel in 3 Akten.
Ms. P. [B. B., Ms.' 19951. Dresden
Opernarchiv.
Alfred der Grofse, Oper in 2 Abthlg.
von Körner. Ms. 19952. P. [B. B.
Die Alpenhütte, Oper in 1 Akt von
Kotzebue. Ms. 19948. P. [B. B. Dresd.
Oper.
Der blinde Gärtner, oder die blühende
Aloe. Liederspiel in 1 Akt von Kotzebue.
Berlin 14. Jiüi 1813 aufgef. Ms. 19947.
P. [B. B.
Feodore, Singspiel in 1 Akt von A. von
Kotzebue in Mus. gesetzt und Herrn B.
A. Weber gewidmet von . . . Vollst. Kl.-A.
Lpz. u. Berlin, Kunst- u. ludustrie-Compt.
qufol. [B. B. B. Kgsbg. B. Lpz. Musikfr.
Wien.
— Die Partitiu- in Ms. 19946, 1813
aufgef. [B. B.
Das Fischermädchen oder Hass und
Liebe, lyrisches Drama in 1 Act. Clav.-
Ausz. vom Comp. Berlin, Christiani.
[B. B. Dresd. Mus. br. Mus.
— Die Partitur in Ms. 19950, Text
von Körner. [B. B.
Der Kyfhäuser Berg. Singsp. in 1 Akt.
von Kotzebue. Ms. 19949. P. [B. B.
Das verborgene Fenster, siehe Ein
Abend in Madrid.
Instrumentalwerlce :
Sinfonia: 2 V. 2 Fl. 2 Cor. Va. e B.
Gd. 3 Sätze. 8 Stb. Ms. [Wolfenb.
Sonatine f. Pfte. Im Musik. Wochenbl.
f. Pfte. Berlin, Kupfer. [B. B.
Variationen f. d. Pianof. auf die Ro-
manze: Mir bot mit innigem Verlangen
etc. a. d. Oper: ,,Das Waisenhaus'-. Ber-
lin, Schlesinger, qufol. [Dresd. Mus.
In Sammelwerken :
Theomele. Auswahl classischer Arien
... 3. Bd. Gütersloh, Bertelsmann, 1 Nr,
In Sander's Cäcilia 1818, 3 geistl. Ge-
sänge.
In J. G. Hientzsch Samlg. 3- u. 4stim.
Gesge. Züllichau 1822. [B. Kgsbg. Nr. 53,
1 Gesg.
In Freimaurer Lieder, Berlin s. a.
3 Gesge.
In der Lpz. Ztg. 8 Beiige. zu Nr. 48
das Lied: Laue Lüfte. In 7, 180 ein
Lied aus der Oper: Der Onkel.
Ledebur führt noch zahlreiche Werke
an. Dr. 0. Lindner besafs im Autogr.
neben Bekanntem:
6 Motetten oder Besponsorien f. die
Hedwigskirche zu Berlin, komponiert 1832
u. 33.
Sclimidt, Johann Wolfgang,
um 1711 Organist und Notist an
der Hütkapelle in Dresden mit
200 Thlr. Gehalt, der 1733 auf
300 erhöht wurde (Fürstenau 1,
113. 134).
Schmitt, Pater Joseph I., ein
Cisterciensermönch in der Abtei
Eberbach im Rheingau, ein tüch-
tiger Violinist, verliels vor 1780
das Kloster und ging nach Amster-
dam, wo er sich verheiratete. In
beiden Lexika Gerber's sind zahl-
reiche Instrumentahverke verz., die
alle in Amsterdam erschienen und
die er durch seine Notenstecherei,
die er angelegt hatte, selbst stechen
liefs und vertrieb. Ich fand Drucke
von ihm, w'elche die Jahreszahl
1780—85 tragen. Durch die Revo-
lution vertrieben, tauchte er 1803
Schmitt, Jos. I.
43
Schmidt, Ludwig.
in Frankfurt a/M. wieder auf und
wurde Musikdirektor am Theater.
Fotis bez. seinen Tod mit der Zeit
um 1808. Nachweisbar sind von
seinen "Werken:
Symphonie a gr. orch. . . . lib. 1. Ches
J. J. Hummel a Berlin . . . Amsterd.
11 Stb. fol. [Wolfenb.
Six Symphonies, oe. (5, ib. Stb. [Ber-
lin K. H. nur 1 Fl. vorhanden.
Sinfonie periodique ä 2 V. Taille et B.,
Fl. ou Hautb. et Cornes de chasse. Amst.
chez l'auteur. Stb. Dd. [Schwerin F.,
dort noch eine 2. Sinf. period. in Dd.,
besetzt wie oben, ib. Stb.
6 Quatuors ä 2 V. A. B. (beziffert),
oeuv. ö. Amsterd., Hummel. 4 Stb. [B.
Wagener. br. Mus. in 2 Ausg.
3 Quatuors pour le Clavecin, Fl. trav.
V. et Vcl. oe. 9. Amsterd. chez l'auteur.
4 Stb. fol. [B. B.
6 Quatuors ä 1 Fl. V. A. et Vcl. oe. 10.
Amst. 4 Stb. fol. Tbr. Mus.
6 Trios per 2 V. et Vcl. obl. Paris,
Madme. Berault. 3 Stb. fol. [B. M.
6 Trios ä 2 V. ou Fl. et Vcl. oe. 7.
Amst. 3 Stb. [br. Mus. Paris Nat.
G Trios, oeuv. 11. Amst., J. J. Hum-
mel. 3 Stb. fol. [Berlin K. H.
6 Trios pour la Fl. V. et Vcl. oe. 13.
Amst. 3 Stb. [br.Mus.
6 Senates ä 3 pour le 2 V. et Vcl.
oe. 4. Amst. [üpsala. 3 Stb. fol. Paris
Nat.
2 Senates pour le Clavecin. Vienne,
Eder. 23 S., mit Joseph Schmid gez.,
daher fraglich. [B. M.
Siehe AVendling(J. B.): 6 Duos, arrang.
par J. Seh. fol. [br. Mus.
In der Stadtbibl. Leipzig befindet sich
unter J. Schmitt ein Te Daum 4 voc. c.
Strom, im Ms. 296, Part. Fraglich, ob
es dem obigen angehört.
In Musikfr. Wien unter Joseph Schmid
I Trio per Clav. V. e Vcl. op. 36. —
II Sonatinen f. Klav. — 2 Sonate (in B.
u. G.) per Clav, e V. op. 3. 4. — 8 Variat.
sur ime Theme de Mozart, per Clav, e V.
op. 5. — 6 Eondos p. Clav, e V. op. 57.
— 3 Rondos nach Eossiui'schen Themen
(dies kann unmöglich von obigem sein).
— 13 Variationswerke op. 5. 6. 19. 22.
26. 28. 30. 37. 38. 44. 49. 51. 54. (Einiges
mag von obigem sein, doch bedarf es
näherer Untersuchung, da man einst die
Autornamen zu ungenau schrieb.)
Sclimid, Joseph 11., gab in
Wien in den Jahren 1798 u. 99
mehrere Klavierpiecen heraus (Ger-
ber 2). Dlabacx sagt: geb. zu
Niemes in Böhmen, wurde 1803
Accessist des zweiten Schulpreises.
Ob dies derselbe ist, den Gerber
meint, ist sehr fraglich, da letz-
terer bedeutend jünger sein muss.
Fetis steckt sie allerdings in einen
Artikel zusammen. Richtiger trennt
die beiden Joseph Schmid Schilling
in seinem Lexikon. Von dem
Wiener Musiker führt er eine Reihe
Kompositionen nach den Katalogen
an und sagt dann: zu gleicher Zeit
(sie?) lebte in Prag ein Klavier-
spieler, Schüler Segert's, Musik-
direktor an der Stephans- und
Ignazkirche.
Schmidt, Josei)h Adam, lebte
am Ende des 18. Jhs. und gab
1788 sein op. 1, 6 Duos p. 2 Fl. in
Offenbach, 1 Concert p. le Clav. av. acc.
op. 2, ib. und 1798 6 Praeludien in Würz-
burg bei Eöl heraus (Gerber 2).
Schmitt, Lorenz, geb. 27. April
1731 zu Obertheres (Würzburg),
gest. im Juni 1796 zu Würzburg.
Einer der bedeutendsten Violinisten
seiner Zeit, Schüler von Enderle
und Tartini. Der Fürst Adam
Friedrich von Würzburg nahm ihn
1755 in seine Dienste und blieb
er sein Leben lang daselbst. Ger-
ber 2 ausführliche Biogr.
Schmidt, Ludwig, Tenorist,
Violinist, Komponist und Direktor
der Markgräfl. Ansbach-Ba3^reuth-
schen Hofschauspieler-Gesellschaft;
befand sich dann um 1782 als
Mitglied des gräfl. Nostitz'schen
Opern-Theaters in Prag und über-
nahm 1784 die Direktion des
Theaters, die von Gerber 1 als
vorzüglich geschildert wird. Auch
kamen mehrere Operetten von ihm
zur Aufführung, wie ,,Das gräf-
liche Fräulein".
Im Stifte Klosterneuburg befinden sich
im Ms. 1 Salve imd 4 Regina coeli, mit
Schmidt, Martin.
44
Sclimiedt, Siegfried.
L. ScJunid gez.; es ist fraglich, voq -n^em
sie herrühren.
Schmidt, Martin, gab 1782 zu
Paris 6 Violiuquatuors, op. 1, her-
aus (Gerber 1).
Xach einer Anzeige kam im selben
Jahre op. 5, 3 Sonaten f. Klav. u. Y. in
Paris heraus, mit Martin Schmit gez.
Schmidt, Mathias.
Fetis verz. eine Sonate f. Klavier, op. 1,
die 1796 in Gotha u. Petersburg bei Ger-
stenberg u. Dittmar erschien. Näheres
unbekannt.
Sclimidt, Melchior, ein be-
rühmter Lautenist und Theorbist
zu Nürnberg, geb. daselbst 1608,
von dem sich aber nur sein Por-
trät erhalten hat (Gerber 1).
Schmied, Michael, um 1651
Bassist und Instrumentist an der
kurprinzlichen Privatkapelle in
Dresden, trat später in die kurf.
Hofkapelle als lustrumentist ein
und empfing 1668 zu seiner Hoch-
zeit vom Kurfürsten 2 vergoldete
Becher (Fürsteuau 1, 70. Sachs.
Staatsarchiv).
In Dresden Mus. Ms. 649 eine Cantata
ä Sopr. c. Strom. Text von der Eur-
fürstin Maria Antonia. P. qufol., mit
Michel Selimid' gez. Da obige Kurfürstin
erst 1724 geb. ist, so ist der Komponist
der Kantate ein späterer als der obige.
Schmitt, Nikolaus; da seine
Kompositionen zum gröfsten Teile
fürs Fagott geschrieben sind, so
wird wohl dies sein Instrument
gewesen sein, worauf er konzer-
tierte.
Gerber 2 führt in den Jahren 1788
bis 1793 sechs Drucke an, die in Paris
erschienen. Petis berichtet über ihn, dass
er seit 1779 in Paris lebte und Chef des
Garde-Musikchores war. Er blies die Flöte,
Klarinette und Fagott. Fetis lernte ihn
1802 kennen, als er Fag'ottist am Theater
Montansier wai'. Darauf verz. Fetis 11
Pariser Drucke von Kompositionen für
Blasinstrumente.
Schmidt, Philipp Jakob, 1750
bis 52 Organist an der St. Aure-
Henkirche in Strafsburg i/Els. (Lob-
stein 92).
Schmid, Samuel, bekannt durch
die Dissertation: Samuel Schmid mo-
deraus. E. A. Gözze & David Martin,
Illustri Quedleo vale dicturi. Musicologia
s. oratt. quibus musica collaudabitur.
Quedliüburgae 1691. 40. [B. Hbg.
Schmiedt, Siegfried, geb. zu
Suhl um 1756, gest. 1799 ebd.,
war seit 1786 Korrektor in der
Breitkopf'schen Offizin in Leipzig
und zeichnete sich dabei auch als
Komponist und Arrangeur aus, er-
richtete darauf 1796 mit Eau in
Leipzig eine Musikalienhandlung,
gab das Geschäft aber nach einigen
Jahren wieder auf, ging nach Suhl
und heiratete die Wittwe eines
Eisenhändlers, starb aber bald dar-
auf (Gerber 2). Yon seinen Kom-
positionen sind bekannt:
Die Feier des 18. Jhs. Melodrama von
C. F. Schlenkert. Lpz. P. [Darmst.
br. Mus.
Pfingst-Cantate, mit S. Schmidt gez.
[Gotha.
Hvnine an die Tonkunst von Schubart.
Lpz.,- Breitkopf. fol. [B. B.
Auswahl aus Langbeias Gedichten. In
Musik ges. von ... (f. 1 St. mit Pfte.)
Lpz. (1790). ciufol. 2 BU. 24 S. [B.
Kgsbg. B. B.
Fröhliche und gefühlvolle Lieder am
Klavier zu singen. Lpz. (1794) Breitk.
qufol. [br. Mus.
Lied der Schwermuth von Matthisson,
für 4 Stim. u. Instr. Ms. 19970. P.
22 Bog. [B. B.
Er nennt sich hier „Corrector in der
Breitk. Notenstecherei''.
Trinklied in optima forma: Es lebe
Freund Bachus, für Solo und Tutti mit
Ciavier. Lpz., Breitk. [Dresd.
Ciavier- und Singstücke. 1. Samlg.
Lpz. 1786. [B.Lpz.
Drey Sonaten auf das Ciavier oder
Fortep. Herrn Capellm. Hiller gev;. Leipz.
1787 J. G. J. Breitk. qufol. 2 BU. 19 S.
[B. Wagener.
6 kleine und leichte Sonaten fürs Cla-
\'ier oder Pfte. Lpz. 1788 Breitkopf,
qufol. [Dresd. Mus. B. B.
Die Klavierauszüge von HiUefs Singsp.
besitzt die B. Kgsbg., auTserdem machte
er noch Kl.-A. von Dittersdorf's Sing-
spielen.
Eine Piece im Samlwk. Breitkopf 6.
Schmidt, Siegmund.
45
Schmiedeknecht.
Sclimidt, Siegiimnd, um 1606
Sänger an der Hof kapeile in Dres-
den mit 120 Gld. Gehalt (Fürste-
nau 1, 38). Nach dem s. Staats-
archiv ist nachzutragen, dass er
1612 ein Geschenk von 12 Gld.
erhielt und in demselben Jahre
ein Tenorist genannt wird, der
nach Trier geht. Einmal ist er
mit Siegmund Schmid, das andere
Mal mit Sigra. Schmidt gez.
Sebmid. Theodor. Im 18. Jh.
in Paris geb., lebte noch 1783.
Er war Violinist am Theater de
Beaujolais und Komponist (Fetis).
Als letzterer ist er bekannt durch:
Six Sonatas for the Harps. ^vith ou
acc. for a V. & Ycl. obl. Dedic. G. Pitt.
s. 1. op. 1. 3 Stb. [B.Wageuer.
— In der B. Kgsbg. unter Tbeodor
Schmith scheint sich ein Arrangement
obiger Sonaten zu befinden, betitelt: Trois
Senates en Duo f\\\i peuvent etre executes
par deux Pei'sonnes sur un Clavecin ou
Pfte. comp, par ... oe. 1. Ms. fol. 8 BlI.
In der Natioualbibl. zu Pai'is befinden
sich:
op. 1. 6 Sinfonie a 8. Paris, au bureau
musical.
op. 2. 6 Duos pour V. et Vcl. ib.
op. 3. 6 Senates ä 3. ib.
Schmid, T . . . B . . ., bekannt
durch :
6 Sonates de Clavecin avec acc. ad
Hb. de 2 Ycl. et Bc. Gravee pour le
Compte de l'Autheur. fol. [Dresd. Mus.
Schmid, Viiiceiiz Ton, 1741
bis April 1755 Stiftsorganist in
Kremsmünster, ging als fürstl.
Kapellmeister ins Hochstift in
Passau (Hueraer 34).
Die Bibl. in Xremsmünster besitzt von
ihm G Messen, 3 Offertorien, 1 lauret.
Litanei, 2 Sub tuum, 1 Regina coeli u.
1 Salve reg. im Ms.
Schmidt ohne Vornamen.
Schmidt^ um 1G66 Violinist au der
Hüfkapelle in Dresden mit 400 Thli-. Ge-
halt; wurde löSO verabschiedet (Fürstenau
1, 93).
Schmidt^ Kapelldirektor (in Dresden ?j,
lässt sich am 12/6 1698 mit Ruck in
einem Konzert in Warschau hören (s.
Staatsarch.).
Schmidt^ 1719 Organist in Zella am
Thüringei'walde (Spitta 2, 464).
Schmidt, tritt am 18/4 und 14/9 1777
als Hornist in Frankfurt a, M. auf (Israel
62. 63).
Schmidt, ein Schreiben an Mattheson,
abgedr. in seiner Critica musica p. 7,
S. 266.
Schmidt, 3 Messen und 1 Litanei im
Ms. P. [Klosterneuburg.
Schmid, 17/18. Jh. Ms. 19230 in B. B.
Part. Stück 6, Der Herr ist mein Hirte,
4 voc. 2 Clarini, 2 V. et Oboi, 2 Violette
et ürg. in C t|. 13 BU.
Schmidt (vielleicht Joh. Phil. Samuel?):
La Laitiere et les deux chasseurs, opera
bouffon. Canto cou fondam. Ms. Stb.
[Darmst.
Der Schutzgeist. Ballet. Ms. P. [Darmst.
Schmitt. Lied der Schwermuth. P.
Ms. 25. [B. Lpz.
Schyjiitt. Siofonia (Esdur 74) ii Stb.
In Ms. 1Ö300: 6 Simphonieu. [B. B.
Schmidt. Ms. 19855 in K. B. B. Sin-
fonia a 3. Viola d'amore, Violine e B.
3 Stb.
Schmid. Ms. 391 br. Mus. Samlwk.
mit Orgelkompos.
Schmitt, in J. J. Hummel's Samhvk. 7
eine Sinfonie.
Schmidtbauer, s. Schmittbaur.
Schmidtchen, M. Christoph
Benjamin, gab heraus:
Kurzgefasste Anfangsgründe auf das
Ciavier . . . von einem Liebhaber der
Musik . . . Lpz. 1781 Schwickert. [B. B.
Dresd. Musikfr. Wien. Brässel.
Schmidthaimer, Sigmund, um
1546 Kapellsäuger ad. Hofkapelle
in Wien mit 10 Gld. monatl. Ge-
hah (Köchel 1).
Schmiedeknecht, Johann Mat-
thes. geb. in Brume, einem Dorfe
nahe bei Gotha, gest. 1727 in
Gotha, wo er seit 16S6 Kantor ge-
wesen war. Man kennt von ihm:
Tyrociniuui musices, d. i. erster An-
fang zur Singe -Kunst ... Gotha, zum
Viertenmahl gedruckt durch Reyhern 171Ü.
8«. 11 Bog. [Musikfr. "Wien^ aus Ger-
bers Bibl.. der in seinem Lexikon 2
Näheres mitteilt. Ferner sind an Kom-
positionen nachweisbar:
Leichen-Arie mit 4 Stim. Gotha 1688.
[B. Lpz.
Da pacem Dne. 8 voc. Bl. 47 in
Ms. 28, 13 in B. Joach.
Schmiedel.
46
Schmittbaur, Joseph. Alois.
Sclimiedel, A . . .,
bekannt durch 2 Sinfonien in Gd. u.
Dd. Ms. n. Part. [Dresd. Mus. und eben-
dort Ms. U. eine Ouvertüre in P. qufol.
Vielleicht ist es derselbe, der in Viertel].
10, 366 als Schüler Christn. Ehregott
"Weinlig genannt wird.
Schmieden, Johann, führt
Mattheson 1, 339 als Kantor in
Buttstädt um 1675 an.
Schmieder, Dr. Heinrich Grott-
lieh, ein Jurist, lebte zuerst in
Erfurt, wurde 1786 Premierleut-
nant und Quartiermeister im Kü-
rassierregiment zu Düben, ging
1788 ab und wurde Theaterdichter
zu Mainz, dann in Mannheim; 1797
befindet er sich in Hamburg und
1800 in Altena, wo er Direktor
des Nationaltheaters war.
Er ist der Dichter und Uebersetzer
zahlreicher Operetten, Herausgeber von
Theaterkaleudern , Theaterjournalen u. a.
Genaueres im Geiber 2. Auch als Kom-
ponist versuchte er sich. Die Egl. Musik.-
Samlg. in Dresden besitzt von ihm: Auf
dem Borsberg bei PilUiitz, f. 2 Singstim.
mit Pfte.-Begieitg. Lpz. 1783 Breitkopf.
4**. — Die Musikfr. in Wien besitzen ein
Taschenbuch fürs Theater auf das Jahi'
1798—99. Mamz.
Ein L . . . Schmieder "wird als Kasseler
Hofmusikus und Komponist des Singspiels
„Die beiden Savoyarden", c. 1785, an-
geführt. In B.Dresden, Ms. B712, 5v.
u. 5 z befinden sich die beiden Singspiele
1. Die beiden Savoyarden. 2. Der rei-
sende Student. Part.
Schmiedichen, Christian, ein
Violinvirtuose, geb. 1775, gest. 24.
April 1812 zu Wien (Becker 3, 53).
Er ist jedenfalls derselbe, den die
Leipz. Ztg. in den Jahrgängen 9
bis 15 unter H. C. Schmiedigen
anzeigt als Violinisten aus Olden-
burg, der am 20. Okt. 1807 im
Gewandhause zu Leipzig mit einem
eigenen Konzerte auftrat (Dörffel
2, 199 Nr. 163 zeigt ihn unter
denselben Namen an); in dem-
selben Jahre trat er auch in Dres-
den auf, 1812 in Wien, wo ihn
der Tod ereilte. Im Bd. 15 wer-
den Variationen seiner Komposi-
tionen besprochen.
Schmittbaur, Joseph Alois,
da er am 24. Okt. 1809 in Karls-
ruhe 91 Jahre alt starb, so muss
er um 1718 geb. sein (Oscar Paul
schreibt in seinem Tonkünstier-
Lex, geb. den 8. Nov. 1718 in
Bamberg, giebt aber keine Quelle
an). Bossler nennt ihn Pater Jo-
seph und auf einem Drucke, der
erst 1820 erschien, wird er sogar
Joseph Seh . . . Pfarrer genannt,
doch wie Zahn 5, 464 nachweist,
ist dies sein Sohn, der Ludwig
Joseph Seh . . . hiefs. Da obiger
auf seinen Kompositionen sehr oft
nur Joseph Seh . . . genannt wird,
so ist bei der Feststellung seiner
Werke Vorsicht zu gebrauchen.
Gerber 1 berichtet über ihn, dass
er ein Schüler Jommelli's in Stutt-
gart gewesen ist. Da JommeUi
aber erst 1754 nach Stuttgart kam
und Seh. zur Zeit bereits 36 Jahr
alt war, so ist die Schülerschaft
sehr fraglich und kann sich nur
auf Katschläge und eigenes Stu-
dium der AVerke desselben be-
schränkt haben. Von Stuttgart aus
ging er nach Rastatt und 1772
nach Karlsruhe. Forkel in seiner
musik. krit. Bibl. 1, 316 bez. ihn
1777 als Kapellmeister in Köln,
während Gerber ihn schon 1772
Kapellmeister in Karlsruhe nennt
und nur 1776 bei einer Festlich-
keit als Dirigenten in Köln vor-
übergehend wirken lässt. Später
wurde er am Kaiisruher Hofe Ober-
kapellmeister des Grofsherzogs von
Baden. Auf den mir bekannten
Druckwerken wird er mehrfach
Markgräfl. Badensischer Kapell-
meister genannt oder Kapeil meister
beim Markgrafen von Baden-Baden.
Auch eine Anzeige von 1783 nennt
Schmittbaur, Joseph Alois.
47
Schmittbaur, Joseph.
ihn Kapellm. in Baden. Schubart
S. 170 sagt über ihn: Er gehört
unter die vorzüglichsten Kompo-
nisten unseres Vaterlandes und
erst jetzt sieht man, was die Welt
schon hängst au ihm hatte. Seine
zu Köln aufgeführten Kirchen-
stücke sind voll Verstand und
Kunsteinsicht. Er bearbeitet die
Fuge gründlich, nur künstelt er
zu sehr in seinen Modulationen.
Seine Kammermusik ist nicht her-
vorstechend, vielleicht liegt die Ur-
sache darin, dass er auf keinem
Instrumente Meister war. Von
seinen Kompositionen sind nach-
weisbar :
Die Freunde am Grabe des Erlösers.
Ms. P. u. Stb. Textb. von Tode, Schwe-
rin 1787. [Schwerin F.
Missa in D. Spirae. Stb. [Darmst.
Missa solemnis 4 voc. c. instnim. Ms.
16 Stb. Er wird hier Gius. Luise Seh
Kapellm. beim Markgr. von Baden-Baden
genannt. [B. M.
4 Messen f. Chor u. Orgel. [Musikfr.
Wien.
Missa in D. für Chor u. Orch. Ms. P.
fol. [Einsiedehi. Hofb. Wien Ms. 19338
eine Missa.
Cantata Die Ur-Eltern im ersten Ge-
witter (Schreckliche Pracht, wenn der
Donner seinen Gebieter verherrlicht).
Ms. 902. P. [Brüssel Cons.
Die Selbstverläugnung, Cantate von
Heinr. Jul. Tode, Prediger zu Pritzier . . .
1783. Ms. P. u. Stb. nebst Textb. von
1784. [Schwerin F.
1806. Friedensfeier in der kurf. Schloss-
kirche mit einem Yorgesang, 1 Chor, 1
Duett u. Te Deum von Joseph Aloys Seh.
Ms. Part. [Karlsi-uhe.
Cantate f. Sopr. u. Orch. Ms. P.
[Briissel Cons.
Lindor und Ismene, Operette. (Karls-
ruhe). Ms. P. [Darmst.
In Bossler's Bibl. der Grazien, Juli,
eine Introduz. ed Arie aas dem Grab in
Arcadien im Kl.-A. [B. B.
Bossler bringt in seinen Samlwerken.
6. 7. 8—11. 13. 14 zahlreiche Komposi-
tionen. Dass er ihn manchmal Pater
Joseph nennt, ist wohl eine Verwechse-
lung.
Symphonie ä plusieui-s Instruments,
oe. 2. Berlin, Hummel. Stb. fol. [hr.
Mus. Schweiin F: Lib. IL op. 2. (Dm.)
Ib. Stb. fol.
2 Sinfonien in Cd. u. Fd. Ms. Stb.
und 1 Quadro per il Fl. V. Ya. e B.
Ms. Stb. [Darmst.
Sinfonie f. Orch. Cm. Ms. P. [Brüssel
Cons.
Symphonie ä plusieuis instruments.
Lib. I. chez Hummel h Berlin. (BmoU.)
[Schwerin F.
Divertimento Cdur ä Clarino, 2 Clari-
netti, 2 Ob. 2 Cor. e 2 Fag. Ms. Stb.
[Schwerin F.
Diveiümenti per usirsi aUa Tavola,
Ms. 891 in Stb: 2 Ob. 2 Fl. 2 Fl. pic-
coU, 2 Cor. 2 Fag. 8 Nrn., alle Sätze in
Fd. [Karlsruhe.
Concerto Fagotto con Comi, 2 V. 2 Fl.
Alto Viola, B. ^ Ms. P. EmoU. [Schwe-
rin F.
Six Quatuors pour une Flute, d'une
Yiolon e Violoncello. Ded. Charles Fre-
deric de Baden, Composes par M. Jos. . . .
Maitre de Chapelle, ou Service du meme
Souverain. Oeuvre I. A Mannheim chez
le Sr. Götz . . ., Carlsruhe chez Fauteur,
ä Offenbach chez J. Andrö. Stich, fol.
4 Stb. 1 Fl. 2 V. Vcl. [Karisnihe.
3 Quartetts pour le Clavecin avec Y.
Fl. & B. op. 1. Spire, ches la societe.
4 Stb. [B. M.
4 Quatuors p. Clavec. Fl. Y. et Vcl.
op. 1. Berlin, Hummel. Stb. [Brüssel
Conserv.
Wie es scheint, sind die beiden letzten
Werke nur Nachdrucke der Six Quatuors.
3 Quatuors, oe. 3. Yienne. 4 Stb.
fol. [br. Mus.
24 Vor- und Nachspiele für Orgel, ge-
stochen von Amon in Heilbronn, qufol.
30 S., 1797 erschienen. Der Titel zeigt
ihn als Badensischen Kapellm. an. [B. B.
B. Kgsbg.
Preludium in Dd. Ms. 150 in K. p. 5,
nur mit Schmittbauer gez. [B. B.
In Ms. B 1086, 1 der B. Dresden, aller-
lei Klavierstücke.
Selimittbaur. Ludwig Joseph,
Sohn des Jos. Alois, geb. gegen
1755 zu Rastatt, gest. zu Karls-
ruhe 1829. War Geistlicher im
Kloster zu Gengenbach, später
Pfarrer in Dundenheim, dann in
Daxlanden; pensioniert ging er
nach Karlsruhe (Zahn 5, 464. Im
Baden- Durlachischen Choralbuche
Schmitte.
48
Schmuzer.
1787 befindet sich eiue Melodie,
die Zahn Nr. 1990 mitteilt).
In der Grofslierzgl. Bibl. iu Kaiismhe
befindet sich folgendes Druckwerk von ihm :
Neue Kirchen -Melodieen mit unter-
leg-tem deutscheu Text für den kathol.
Gottesdienst von Joseph Seh. Pfarrer.
Caaisruhe 1820 bei Müller. Enth. 4 Messen,
2 Seelenämter, 4 Antiph. 2 Ave Maria.
Schmitte, Ulrich, „ordinario di
capello di Mayence JProfessore del
Cembalo" heilst es auf folgendem
Werke :
Concei-tino I. per il Cembalo o Pfte.
a piii stromenti. Paris, Tarade. 7 Stb.
fol. [B. B. Gehört dem 18. Jh. an.
Schmoll, Friedrich, gestorben
1792 zu Kirchheimbolanden (Pfalz);
war zuerst Organist in Grünstadt
(Pfalz, Baiern) und dann in Kirch-
heimbolanden, wie es auch auf
folgendem Ms. 196 der B. B. heilst,
ein Samlbd., dessen 10. Nr. von Seh.
herrührt:
6 Lieder- Vorspiele auf eine Orgel mit
2 Ciavieren und Pedal. — Gerber 1 führt
noch opus 1—3 an , 3 Werke Klavier-
sonaten mit 1 Violine, gedr. in Offen-
bach 1780 und Speyer 1789. Op. 1 be-
sitzt Dresd. Mus., betitelt:
6 Sonate per il Cembalo obl. coji V. e
Vcl. ad lib. Op. 1. Offenbach, Andre,
fol. 3 Stb.
In der Bibl. Glasgow ein Werk ohne
Titelbl, der Katalog zeigt es au: Musical
illustrationes of Fux „Gradus ad parnas-
sum". qu4".
Schmtigel, Johann Christoph,
geb. 1726, gest. am 21. Okt. 1798
auf der Orgelbank seiner Kirche
in MöUen (Lauenburg), wo er seit
lange Organist war. Junghans
S. 36 berichtet: Schraügel kam als
Mitbewerber um die erledigte Or-
ganistenstelle in Lüneburg 1754
aus Hamburg, löste die gestellten
Aufgaben in meisterhafter Weise,
Avurde aber nicht gewählt. Fetis'
Angaben sind wertlos und falsch
aus Gerber übersetzt (Gerber 1. 2).
Gegen obige Angabe Junghans'
spricht übrigens der Titel zu den
Sing- und Spieloden von 1762,
denn hier nennt er sich „Haupt-
Orgauist zu Lüneburg". Auf Ms.
19990 der B. B. wird er „Org. zu
Mölln" genannt. Von seinen Kom-
positionen lassen sich nachweisen:
Friedens -Cantate, 1763. Poesie von
Ebeling (Ihr Könige auf Erden, um alle
Leute). Ms. 903. P. [Brässel Cons.
Segne Gott mit frischem Leben, Chor
zu 3 Stim. mit '2 Tromp. 2 V. Va. et Bc.
Ms. autogr. datiert: Lüneburg 22/4 1760.
P. [Ibid.
Du schämst dich nicht, o Gottes Sohn,
Cantate für 1 Stim. mit 2 V. Va. Bc.
Ms. P. [Ibid.
Feyerlicher Weihnachts- Gesang, Can-
tate f. 2 Stim. mit 2 Hörn. 2 Tromp. 2 V.
Va. Bc. 1768. Ms. P. [Ibid.
Sing- und Spieloden vor musikalische
Freunde. Lpz. 1762 Breitkopf. 31 Lied.
[B. B. Brüssel Cons.
4 Choräle in Joh. Chrstph. Kübnau's
Choralgesänge 1786.
6 Sinfonie da chiesa e 4 stromenti.
Ms. P. [B. Lpz.
Divertimento in B. f. Fl. 2 V. A. u.
Vcl. Ms. iu Stb. [Brüss. Cons.
Quatuor (in B.) p. 2 V. A. et Vcl.
Paris, Chevardiere. Stb. [Brüss. Cons.
Quatuor in C. f. Fl. V. Va. u. Vcl.
Ms. Stb. [Brüss. Cons.
Trio in D. f. 3 Flöt. Ms. Stb. [Brüss.
Cons.
Preludes, Fugues, et autres pieces pour
l'orgue. Oe. 1. Chez J. J. Hummel ä
Berlin et Amst. 19 S. [Kloster Gries
bei Botzen, Tirol. B. B., auch im Ms.
19990. B. Wageuer. Briissel Cons. br.
Mus.
24 Orgel-Praelud. 1784. Ms. [B. Lpz.
Ein Lied in neuer Ausg. (Eitner 2).
Schmutz, Andreas, Alumnus
im Wilhelmitanerstifte in Strafs-
burg i/Els., war vom 17. Juli 1694
bis c. 1698 Organist an St. Thomas
ebd. Erbat sich im letzten Jahre
seine Entlassung (Lobstein 60).
In der Bibl. des Konservat. zu Brüssel,
nur mit Schmutz gez: Symphonie (Fd.)
pour Claveciü 2 V. A. et B. Offenb.,
Andre. 4 Stb.
Schmuzer, Fritlerich, wird
1586 vor Michaelis Kantor in
Sonnenwalde, Kreis Luckau (M. f,
M. 6, 125).
Schnabel, Jos. Ign.
49
Schnabel, Jos. Ign.
Schnabel, Joseph Igiiaz, geb.
24. Mai 1767 zu Naumburg a/d.
Queis, wo sein Vater Joseph Scli.
Kantor an der katholischen Kirche
war (st. zu Breslau 3. Dez. 1809).
Sein Sohn starb den 16. Juni 1831
zu Breslau. Chorknabe an der
Vincenzkirche in Breslau, besuchte
dann das Seminar und wurde im
Dorfe Paritz Sclnümeister. Doch
schon hier regte sich sein musi-
kalisches Organisationstalent, in-
dem er seine Schuljugend so weit
gesauglich bildete, dass ihre Lei-
stungen weit uud breit bekannt
wurden. Der Kautor Scholz in
Hoheustein gab ihm nun Unter-
richt in der Musiktheorie und
durch weitere Empfehlungen kam
er am 5/3 1797 nach Breslau als
Organist an St. Klara und Yioli-
linist an der Vincenzkirche. Förster
übernahm seine Aveitere Ausbil-
dung uud schon 1799 erschienen
3 Messen von ihm und in der
Maria-Magdalenenkirche wurde ein
Oratorium von ihm aufgeführt. Bei
seinen ersten Kirchenkompositionen
beging er den Betrug, sie für Mo-
zart'sche Kompositionen auszugeben
und waren sie ihnen in betreff der
melodischen leiciiteu Erfindung u.
der opernhaften Ausputzung nahe
verwandt. Bald darauf kam er ins
Theaterorchester als 1. Geiger, der
auch den Kapellmeister zu ver-
treten hatte. Am 1. April 1805
wurde er zum Domkapollmeistor
gewählt, worauf er alle anderen
Aemter abgab. Er hatte einen
regen und unternehmenden Geist
und was er in seiner Jugend schon
mit der Dorfjugend unternahm,
setzte er hier im Grofsen fort.
Ohne Sch.'s Mitwirkung war kein
j\Iusikunternehmen in Breslau
denkbar. 1800 führte er zum
ersten Male am grüueu Donuers-
Eob. Eitnor's Quellen-Leslkon. Bd. 9.
tage Haydn's Schöpfung auf und
diese Einrichtung hat sich bis
heute erhalten. Ueberhaupt war
es stets sein Bemühen, Haydn und
Mozart den Breslauern bekannt zu
machen. Auch an der Gründung
des Instituts für Kirchenmusik war
er lebhaft beteiligt; am kathol.
Seminar wirkte er als Musikiehrer
und übte dadurch auf die ganze
Provinz einen wohlthätigen Ein-
fluss aus. Als Kirchenkomponist
wurde er von den Zeitgenossen
und noch bis in die 60 er Jahre
sehr geschätzt. Seine Musik ist
wohlklingend und f liefsend, aber
von einer entsetzlichen Charakter-
losigkeit. (Hoffmann. Kosmaly und
Carlo's Schlesisches Tonk.-Lexikon.
Allg. deut. Biogr. Leipz. Ztg. 1831
Sp. 465 vom Prof. Aug. Kahlert.
Eine Biogr. von Friedrich Meh-
wald, Breslau 1831 Leuckart. 8».
32 S. [Brüssel.])
Mit seinen Kompositionen miiss die
Dombibl. in Breslau reichlich versehen
sein, einen Katalog kenne ich aber nicht.
Ebenso reich war sie einst mit den Wer-
ken des 16. Jahrhunderts ausgestattet, doch
wurden dieselben um 1820 in 2 grofsen
Fracht wagen als Makulatur fortgeschafft.
Jetzt wären sie viele 1000 M wert. Nach-
weisbar sind von seinen Kompositionen:
8 Messen für Chor, Soli u. Orch. im
Drack. Breslau, Förster. Breslau, Leu-
ckart. [B. B. B. Kgsbg. Proske-M. Mu-
sikfr. Wien.
In Mss. 7 Messen. [B. B. Lpz. Thor
mas. Dresd. Mus. Auch in Kremsmünster
einige Messen.
Offertorien f. Chor u. Oi'cb. l'.reslau,
Leuckart. [B. B. Di'esd. Mus.
10 Gradualien. Br., Leuck. Stb. [D. B.
Klosterneuburg.
Vesperae solemnes. Br., Förster. Stl).
[ß. B. Dresd. Mus.
Salve regina f. 4 St. 2 V. Va. 2 Ob.
2 Hörn. u. Orgel. Br., Förster. [Dresd.
Mus.
2 Vespern bei Leuckart. [B. B.
3 Litaniae, eine deutsche Litanei, 4
Hvmnen, Kegina coeli, i'salm. Br., Leuck
[B. B.
6 Hymni facil. Br., Förster. [B. B.
4
Schnabel, Liidwig.
50
Schneegafs.
Stationes. Br., Weinhold. P. [B. B.
UDcl andere im Ms. 20010.
Canon als Graduale u. Offertorium.
Augsbg., Böhm. Stb. [B. B.
Hvmnus: Veni creator. Br., Leuck.
[B. B.
Trauer-Ode 1811. Br., Cranz. P. [B. B.
Eeligiöser Gesang: Mein Gott. Br.,
Cranz. P. [B. B.
Kachgelasseue Kirchen Compos. P.
Br., Gleis. Nr. 1. 2. [B. B.
Pange üngua, 4 voe. c. orch. P. iui
Autogr. [B. B. Grasn.
Hallelujah von Klopstock (4 Mst).
Leuckart.
Morgengesang 4 Mst. Förster. Stb.
2. Aufl. Leuckart. P. [B. B.
2 Lieder zu Ehren Nepomuk. Leuck.
P. [ib.
Wann der Abend kühl, Mst. Förster.
— 3 Gesge. f. Mst. Leuck. — Mäuner-
chöre. Leuck. P. [ib.
Samlg. mehrstimmiger Gesänge ohne
Begleitung. Br., Förster. 4 Stb. [B. B.
B. Xgsbg.
3 Gesge. f. 4 Stirn. Br., Leuckart.
4 Stb. [ß. B.
Zum Emdtefest „Du öffnest". Chorst.
u. Orgel. [Elbing Nr. 92.
Das Veilchen, Lied. 2. Aufl. Förster.
[B.B.
Ms. T 40 in B. B., Gesge. in Pai-t.
In der Abtlg. Proske- Mettenleiter in
Regensburg zahlreiche Werke.
Teschner gab 6 Mäuuergesänge 1860
bei Leuckart in P. u. Stb. neu heraus.
Männergesänge in Ms. B225b, 1244,
64k. [Dresd.
Scliiiabel, Ludwig-, ein Augu-
stiner-Mönch, wurde am 1/1 1601
als Musikus an der Hofkapelle in
München mit 100 Gld. Gehalt an-
gestellt (Kreisarchiv).
Scliiiautz, Anton, Violoncellist
an der Hofkapelle in Wien von
1710 bis 30. Juni 1740 mit 40 Gld.
mouatl. Gehalt. Von 1721 ab ist
er unter den Contrabassisten mit
480 Gld. und von 1741 ab mit
700 Gld. Gehalt verz. Er starb
2. Febr. 1756, 67 J. alt (Köchel 1).
Mit gleichem Zunamen an derselben
Xapelle sind noch angestellt:
— Fnmx. Peter, Violoncellist vom 1.
Jan. 1722 mit 45 Gld. mouatl. Gehalt,
dann als Contrabassist mit 540 Gld.,
t 18. Juni 1755, 54 J. alt (Köchel varürt
mit der Altersangabe).
— Johann, Contrabassist von 1752 bis
zu seinem Tode am 24. Apiü 1768, 44 J.
alt (Köchel 1).
— Anna Rogenhofer, geb. Schnautz,
Sängerin ebd. von 1726 — 1740, wird mit
1000 Gld. pensioniert (Köchel 1).
In Viertel]. 8, 184 steht fälschlich
Schmautz, dagegen S. 192 Schnauz.
Schneegafs (Snegasius), M. Cy-
riakus, geb. 5. Okt. 1546 zu Buf-
leben bei Gotha, gest. 23. Okt. 1597
in Friedrichsroda im Gothaischen.
Besuchte die Schule in Gotha unter
Lindemann, studierte Theologie in
Jena, wirkte eine Zeitlang als Kan-
tor und Schulkollege, der Ort ist
nicht bekannt, und wurde 1573
Pfarrer zu Friedrichsroda, wo er
sich mit einer Grofsnichte Luther's
verheiratete (Brummer. Zahn). Er
muss eine gründliche musikalische
Bildung besessen imd die Musik
sein Leben lang eifrig gepflegt
haben, so dass er selbst als Kom-
ponist auftreten konnte. Man
kennt von ihm:
Nova et exquisita Monochordi dimensio.
Erphordiae 1590. 8". 32 S. Seinem
Schwager dem Kantor Joh. Liudemann
in Gotha gewidm. [ß. B. br. Mus.
Isagüges musicae . . . inethodus, libri II.
Erphordiae 1591 Baumann. 8*^. O'/j Bog.
[B.B. br.Mus.
— Isagoges musicae Mbro duo. Tarn
theoricae quam practicae studiosis in ser-
vire jussi ... Ib. 1596. kl. 8«. 16 ßll.
Vorrede, 11 Bogen Text mit \-ielen Bei-
spielen, Fugen u. a. vom Autor. Bog. I 6
ist eine Fiiga mit Joh. Steuerlin gez.
[B. Heilbroun. B. Wagener. Brüssel.
Deutsche Musica für die Kinder vnd
andere, so nicht sonderlich Latein ver-
stehen ... In Frag vnd Autwort . . . mit
Exempelu. 1592. Am Ende: Erffordt
1592 Baumann. kl. 8«. 22 ßll. [B. G.
B. D.
Bei den folgenden Gesangswerken tritt
er nur ausnahmsweise als Komponist auf,
während die Gedichte von ihm sind. Einige
Melodien zu deaselben sind nach Zahn
5, 405 neu und entweder eigene Erfin-
dung oder von seinem Schwager Linde-
mann. Zahn teilt 3 Melodien mit.
Schneidei,
51
Schneider, Georg Abraham.
XV Psalmi graduum, das ist: die XV
Lieder im höhern Chor. Sainpt andern
zweien l'salmeu vnd sonst dreyeu Lie-
dern. Eheiin vnd Gesangweise durch
M. Cyricum Seh . . . Und mit 4 Stimmen
künst: vnd lieblicher art, in mancherly
Modis abgesetzt, Durch Joachiiniün ä
Burck ... Am Ende: Eiifurdt 1595 G.
Baumann. 4 Stb. in 8". 20 Lieder.
[Gotha: Tenor, br. Mus: B.
Zwey vnd Zwanzig christliche vierstim.
Bete vnd Trost- Gesänglei u. In jetziger
fehrlichen Zeit, sonderlich wider den Erb-
feindt, den Türeken . . . Zusanieu getragen,
durch . . . L597. Am Ende wie oben.
4 Stb. 8". 3 Bog. 22 Tousätze. Texte
von Schueegafs, Helmbold u. a. Tonsätze
von Burck 7, Gallu.s Dressler, A. Onm-
peltx heimer 2, Joh. Josejjh, Dav. Palla-
dius, (hi. Lassiis., Sehneegafs 2, Steiier-
lin 3, Dar. Thusius 1. [Gotha leider
auch nur der Tenor.
Leo Liepm. besafs 1894 einen Brief
an Calvisius von 1594 aus Fridrichsroda
im Autogr.
Schneider.
Kantor an der
Predigerkirche in Strafsburg i/EIs.
von 1688 bis c. 1727 {Lobstein
46).
Schneider, . . . bekannt durch
ein Concerto ä 5. Oboe concertino, 2 V.
Va. col Bc. Ms. Stb. Ddur. Gehört
sicher dem 18. Jh. an. [Schwerin F.
Schneider, Franz, geb. 1737
zu Pulkau in ünterösterreich, gest.
5. Febr. 1812 im Stifte Molk. Ent-
wickelte frühzeitig seine musika-
lische Begabung, so dass ihn der
Kantor des Ortes im Violin-, Kla-
vier- und Orgelspiel unterrichtete.
Von armen Eltern, verdiente er
früh sein Brot, kam 1757 durch
Albrechtsberger's Fürsprache als
Supplent und Pfarrorganist nach
dem Stifte Molk und erhielt zu-
gleich Unterricht vou demselben,
■wurde dann dessen Nachfolger, als
Albreciitsb erger nach Wien ging
und 1768 Schulrektor. Als die
Schule nach St. Pulten verlogt
wurde, leitete er in Mülk auch
den Kirchenchor (Biogr. Lpz. Ztg.
31, 446. Wiener Zeitg. 2, 366.
Schilling. Kat. der Hofb. Wien,
Ms. 15 977).
Von seinen Kompositionen besitzt die
B. B., Ms. 20020 ein Miserere 4 voc. c.
orch. in P. und im Autogr. Grasn. ein
Graduale 4 voc. c. instrum.
Schneider, Franz Joseph,
Stadtmusikus in Liegnitz um 1723
(Mattheson 1, 415).
Schneider, F... X...,
bekannt durch ein Salve regiua 4 voc.
Ms. 128 p. 57, P. in B. B.
Schneider, Creorg; Abraham,
geb. 9. April 1770 zu Darmstadt,
gest. 19. Jan. 1889 zu Berlin. Als
Lehrling eines Stadtmusikanten be-
gann er seine musikalische Lauf-
bahn. Hier zeichnete er sich bald
als Virtuose auf dem Waldhorn
aus, nahm theoretischen Musik-
unterricht bei dem Kantor Port-
mann, seinem späteren Schwieger-
vater, trat darauf als Oboist in
ein hessisches Regiment und wurde
dann zum Kammermusiker an der
Hofkapelle in Darmstadt ernannt,
stets in Anerkennung seiner Vir-
tuosität auf dem Waldhorne. 1790
berief ihn der Prinz Heinrich von
Preufsen nach Rheinsberg in seine
Kapelle. Hier hatte er Zeit und
Gelegenheit sein Talent nnter
Kuustgenossen zu entwickeln und
zeigte nicht nur als Komponist
eine grofse Thätigkeit, sondern gab
auch in Berlin mit seinen Genossen
sowohl im AVinter wie Sommer
Abonnemeutskonzcrtc, die sich
grofser Beliebtheit erfreuten. Als
1802, nach dem Tode des Prinzen,
die Kapelle aufgelöst wurde, fan-
den die Mitglieder Aufnahme in
der Kgl. Kapelle zu Berlin. 1812
(oder 1814?) erhielt er Urlaub, um
die Musikdirektorstelle am Theater
in Reval zu übernehmen, ging dann
mit seinen Kindern auf Kunst-
reisen und kehrte 1816 in sein
Dienstverhältnis am Opernorchester
4*
Schneider, Georg Abraham.
52
Schneider, Georg Abraham.
in Berlin zurück, wurde hier 1820
zum Musikdirektor und 1825 zum
Kapellmeister und zum Direktor
sämtlicher Garde -Musikchöre er-
nannt. Seh. besafs eine umfassende
Kenntnis aller Orchester- und Mili-
tär-Instrumente und die Kunst,
sie Avirkungsvoll zu verwenden, so
dass er darin als Autorität galt
und sowohl von Spontini als dem
Fürsten Eadziwil bei der Instru-
mentation ihrer Werke als Berater
und Helfer herangezogen wurde.
Yon seinen zahlreichen Instrumen-
talkompositionen ist nur ein kleiner
Teil gedruckt und nur Weniges
davon erhalten. (Siehe das Yer-
zeichnis nach den alten Verlags-
katalogen im Ledebur. Nekrolog:
Lpz. Ztg. 41, 124 und aufserdem
zahlreiche Urteile.) Seine nach-
weisbaren Kompositionen sind fol-
gende:
Oratorium Die Pilgrime auf Golgatha
von Zachariä. Autogr. P. [B. B.
Christi Gehurt. Orator. 1813. Ms. P.
PDarmst.
In B. B. im Autograph:
1. Messe Nr. 2, Cd. Chor u. Orch. P.
2. Messe in Bd. 3/5 1809. P.
3. Magnificat Cd. 4 v. mit Begl. d. Vio-
line. P.
4. Magnific. Cd. 4 St. m. Orch.
5. 4 Chöre, geistl, ä ca|)ella.
Nachtfeier nach der Einholung der
Leiche der Königin (Louise). Eine Can-
tate V. Arnim. Berlin (1810). Kl.-A.
qufol. [B. B. Darmst. in P. Drcsd. Mus.
In B. B. im Autograph:
1. Vermählungs-Cuntate, Ged. v. För-
ster, 4 St. u. Orch. P.
2. Fest-Cantate, Berl. 1830. P.
3. Feier-Cantate, 1836.
4. Der Stralauer Festzug. Ein Volks-
fest v. Yoss. P.
Ms. 200G9. Cantate zu Vermählung
des Prinzen Friedrichs der Niederlande.
Beriin 1825. P. (Scli. bez. sich als
Ka])ellmeister.) [B. B.
Ms. 20070. Cautate zur Vermählung
des Prinzen Karl von Preulsen. 1827.
P. (B.B.
.Jubel -Cantate zum Feste der öOjähr.
Vermählung des Grofsherzogs Ludwig von
Hessen mit Luise, gedichtet von D. G. G.
Mehring. Ms. P. 1836. [Darrast.
Die Alpenhütte. Oper. Autogr. P. [B. B.
Aucassin und Nicolette, oder die Liebe
aus den guten alten Zeiten. Oper in
4 Akt. 231 1820 im Autogr. und Kopie.
20075. P. [B. B.
Das entschlossene Mädchen, in 2 Akt.
Autogr. P. [B.B.
Er amüsirt sich doch. Vaudeville in
1 Akt. Ms. 20081. P. [B.B.
Das Heirathsgesuch , eine Berliner
Lokalposse mit Gesang in 2 Akt. Ms.
20080. P. [B.B. Dresd. Opernarch.
Hero, ein Ivrisches Monodrama von
Herklots. Autogr. P. [B. B. Darmst.
Kopie.
Die Hottentottin oder Hass Deutsch-
lands Schönen. Vaudeville in 1 Akt.
Ms. 20076. P. [B.B.
Luzie, Kriegs-Scene mit Gesg. in 3 Ab-
thlg. Autogr. P. [B.B.
Der Onkel, Singspiel in 1 Akt von
Herklots. Autogr. P. [B.B.
Der Orakelspiiich von Contessa. Ber-
lin 13/5 1813. Autogr. P. [B. B.
Das preufsische Feldlager. Ms. o. Sign.
P. [B. B.
Der Traum, romantische Oper in 3 Aufz.
Autogr. P. [B.B.
Die ungebetenen Gäste. Singsp. in
1 Akte von Voss. Ms. 20079, 2 P. [B. B.
Verheirathet und Begraben. Vaudev.-
Burleske in 1 Akt von L. Schneider.
Autogr. P. 20078. [B. B.
Die Verschworenen. Oper in 1 Akt
von Castelli. Ms. 20077. P. (Derselbe
Te.xt wie ,.Der häusliche Krieg" von
Schubert komp.) [B. B.
Der Währwolf. 0[ier in 2 Akt. Autogr.
P. [B. B.
4 Akte aus unbekannten Opern im
Autogr. P. [B. B.
Grande Symphonie (Dd.) ä plusieurs
iusti'um. oe. 9. Augsbg., Gombart & Co.
13 Stb. [B.M. Darmst. im Ms. P. u.
Stb.
Sinfonie pour gr. orch. Esd. Ms. P.
[Darmst.
G Entreacts und 1 Sym]jhonie in Dd.
Ms. Stb. [Darmst., ohne Vornamen.
G Entre Actes ä moyen orch. op. 77.
Lpz., Fr. Hofmeister. Stb. fol. [Schwe-
rin F.
Ouvertüre concertant a gr. orch. ä 14
iustruni. obliges; oe. 60. Leips., Breitk.
& H. 14 Stb. [B. M.
Concert concertant pour V. et Alto
Sclineider, Georg Abraham.
53
Scliaeider, Lorenz.
principale av. acc. de 2 Y. etc. Dd.
Augsburg. Stb. [Darmst., auch in Kopie.
Concert j). Fl. priuc. av. 2 V. 2 A.
2 Fl. 2 Cors et B. oe. 12. Augsbg.,
Gombai-t & Co. 9 Stb. [B. M.
Concerto p. 2 Fl. av. acc. Augsbg.,
Gombart & Co. Stb. [B.B.
Coucerto p. la FI. av. orch. oe. 63.
Lps. et Berlin, Bureau. [B. B.
Gr. Conc. p. la Clarinette av. orch.
Lps. et Berl, Bureau. [B. B. Darmst.
Concerto p. le Hautbois av. acc. d'orch.
oe. 102. Bonn, Simrock. Stb. [Darrast.
Gr. Conc. p. le basson av. orch. Lps.
et Berl., Bureau. [B. B.
Coucerto ä Cornu principale av. acc.
2 V. 2 Viele e B. 2 Cor. 2 Fl. Ms. P.
[Dai-mst.
5 Concerti (oder Concertant) pour 2
Cors av. instnim. in Ed. u. Fd. Ms. P.
[Darrast.
3 Conceiti (oder Concertant) p. 3 Cors
av. instrum., in Ed. Ms. P. [Darmst.
Concerto pour 4 Cors av. instrum.
Ms. P. [Darmst.
In B. B. im Autoüraph: 1 Violinkonzert,
1 Concert f. Horu, TConc. f. Flöte. 1 Cou-
certante. 12 Harmonien f. 2 Fl. 2 Clan-
netten, 2 Hörner u. 2 Fag. 36 Zwischen-
Akt-Musiken. Mehrere Ouvertüren f. Har-
monie-Musik arrangiert. Alle in Partit.
Ferner 6 Sextetten, 7 Quintetten f. Blas-
instrura. 1 Quintett f. 2 V. Ya. Flöte u.
Bc. — 9 Quartette f. Fl. V. Va. Vcl. —
12 Quartette f. Fag. V. Va. Vcl. — 1
Quai-t. f. Hörn, V. Vcl. u. Klav. 5 Quar-
tette f. 2 V. Va. Vcl. AUe in P.
Trois Quintuors p. 2 V. 2 Viele et Vcl.
oe. 3 (nennt sich Musiker des Prinzen
Heinrich von PreuTsen, dedic. den Manen
Mozarts). Augsbg., Gombart & Co. 5 Stb.
FR R
Quintuor p. Fl. V. 2 A. Vcl. oe. 37.
Berün, A. Kuntze. .5 Stb. fol. [Dresd.
Mus.
Quintette per Fi. V. 2 Viole e Vcl.
op. 54. Offenb., Andre. 5 Stb. fol. [ib.
3 Quatuors p. 2 V. A. et Vcl. op. 20.
Bonn, Simrock. Stb. [Darrast.
3 Quatuors (dito). Augsbg., Gombart
& Co. oe. 14. 4 Stb. [B. M.
Quatuor p. Basson, V. A. et Vcl.
oe. 43. Offenb., Andre. 4 Stb. [B. B.
6 Quatuors p. Fl. V. A. Vcl. oe. 62,
liv. 1. 2. Lps. et Berl., Bureau, je 4 Stb.
[B.B.
3 Quatuors p. 2 V. Va. Vcl. oe. 65.
ib. [B. B.
3 gr. Quatuors p. 2 V. Va. Vcl. oe. 68,
ib. [B. B.
3 Quatuors p. Fl. V. Va. Vcl. oe. 69,
ib. [B. B.
3 Quatuors p. Claiin. V. Va. Vcl. ib.
[B.B.
3 Quatuors p. 4 Fl. Hbg.', Böhme.
4 Stb. [B.B. B. Kgsbg. br. Mus: Lon-
don. 4 Stb. fol. und 3 gr. Quart, concert.
for 4 Fl. London.
3 Quatuors p. 2 V. A. et Vcl. Augsbg.
Stb. [Darmst.
Gr. Trios concert. for 3 Fl. sets 1. 2.
Lond. 3 Stb. fol. [br.Mus.
18 Trios p. 3 Cors, compos. . . par
.J. (?) A. Schneider. Lpz., Br. & H. Stb.
[Schwerin F.
3 Duos p. 2 Fl. oe. 21. Bonn, Sim-
rock. 2 Stb. [br. Mus.
3 Duos p. 2 Fl. op. 23. London, fol.
[br. Mus. Dort noch op. 24 u. 28, Lon-
don, 2 Stb.
3 Duos concert. p. V. et A. oe. 25.
Gombart h Augsbg. 2 Stb. [B.B.
3 Duos p. 2 Fl. oe. 36. Ib. [B.B.
br. Mus : Berlin, Bureau.
3 Duos pour V. et Alto. oe. 44. Liv. 2.
in C. F. G. Offenbach, Andre. Stb.
[Lübeck.
3 Duos p. 2 Fl. oe. 56. Lps. 2 Stb.
[br. Mus.
3 Duos p. 2 FI. oe. Ol. Gomb. & Co.
ä Augsbg. [B. B.
Etüde de Flute en 3 Duos concert.
oe. 28 und oe. 55. Lps. fol. [br. Mus.
Variations avec tous les coups de langue
pour la Flute, oe. 44. Augsbg., Gombart
& Co. [B. M.
8cliiiei(ler, Oeorg Friedricli,
Musiker in Regensburg um 1788.
In der Autographen - Saralg. Grasnick's
Nr. 30 in B. B. em Brief mit Bestel-
lungen von Notenwerken von Kauer,
Martin, Pleyel, WanhaU u. Zimmermann.
Schneider, Cleorg Lorenz, geb.
1765 zu Burgpreppach (Baiern),
kam in den Knabenchor zu Regens-
burg und besuchte darauf in Nürn-
berg die Schule, 1778 wurde er
bereits bei der Fürstin von Hohen-
lohe-IngelfingenMusikdirektor,1782
in Hildburghausen u. endlich 1792
am herzogl. Hofe in Koburg. Er
schrieb dort mehrere Opern und
Instrumentalmusik, von denen Ger-
ber die Titel mitteilt. Die Leipz.
Ztg. bringt mehrfach Nachrichten
und Besprechungen seiner Kern-
Schneider, Johann.
54
Schneider, Martin.
Positionen, nach ihr lebte er in
Koburg noch 1841, war aber seit
1837 pensioniert (39, 394. 43, 84).
Bekannt ist von ihm:
Lieder zum Singen am Ciavier und
Eortepiano. Mannheim, Götz. 23 S. [B. M.
Abschiedslied. Yergiss mein nicht,
Avenn dir die Freude -wiutet. Braun-
schweig, Magazin. qufol. 6 S. unter
Mozart's Namen erschienen, Seh. erklärt
aber selbst in Schott's Cäcilia 1829 p. 157,
dass er der Komponist des Liedes sei.
Sinfonie ä grande orch. . . Hildburg-
hause chez Tauteur. 12 Stb. fol. ["S^'olfeub.
3 Senates pour le Pfte. ä differents
accomp. ad lib., la I. Sonate av. 1 Y. et
Ycl., la n. av. A. et VcL, la IlL av. 1 Y.
et 2 Cors. Oeuv. 5. Augsbg., Gombart
& Co. qufol. [Dresd. Mus.
Zahn teilt eine Kirchen-Melodie aus An-
ding's Choralbuch von 1868 mit (Nr. 8591).
Schneider, Johann, geb. 17.
Juli 1702 in Lander bei Koburg,
ein Schüler Seb. Bach's um 1717,
erhielt 1721 zu Saalfeid die Stelle
eines Hof Organisten und ersten
Geigers, trat 1726 in die Weimar-
sche Hofkapelle und wurde 1729
zum Organisten an der Nikolai-
kirche in Leipzig gewählt; in den
Jahren 1743 — 56 (mutmafslich,
sicher in den Jahren 1746 — 48),
dirigierte er vom Flügel aus das
grofse Konzert in Leipzig, wurde
1766 als Organist pensioniert und
starb 1788 in Leipzig (Gerber 2.
Spitta 2, 92. 723. Monatshefte i.
M. 26, 14). Er war ein tüchtiger
Orgel-, Klavier- und Violinspieler.
Von seinen Kompositionen sind
bekannt:
Fantasie und Fuge f. Orgel. Lpz.
[B. Lpz.
12 leichte Orgelstücke. Meifscn. [B.Lpz.
Thema mit Yariat. f. Orgel. Ms. 149
in K. [B.B.
Eeligiöse Chorgesänge für 3 Sopran-
stim. Ms. Nr. 286. [Elbing. Fraglich, ob
dieselben etwa einem späteren angehören.
Siehe Joh. Gottl. Schneider.
Schneider, Johann Oottloh,
geb. 1. Aug. 1753 zu Alt- Walters-
dorf b. Zittau, St. 3. Mai 1840 in
Gersdorf in der Lausitz als Schul-
lehrer und Organist, Schüler vom
Organisten Trier (Biogr. Leipz. Ztg.
42, 495). Bekannt ist von ihm
Eeligiöse Chor -Gesaenge f. 3 Sopran-
stim, oder 2 T. u. B. mit obl. Orgelbegltg.,
i gedichtet von Hohlfeld ... 2 tes Werk.
Lpz., Br. & H. qufol. 81 S. 8 Gesge.
[B. Kgsbg.
Schneider, Karl August Ton,
j Kgl. baierscher Hof- und Kapell-
sänger in München, f 23. Nov.
1833 (Kat. der B. München), gab
■ heraus:
1 Erinnerungen an Aigen, Lied mit Gui-
tarre. s. 1. 2 BIl. [B. M.
6 Gesänge. München, Falter &■ Sohn.
j [B. M.
j Samlg. einstim. Gesge. mit Guitarre.
Ib. 7 Lfg. [B. M.
Sachsens Jubeltag zum 13. Juni 1829.
Ein Yolksgesang (4stim. mit Pfte.). qufol.
s. 1. [Dresd. Mus.
Schneider, Konrad ]IIichael.
In einem Briefe Bümler's an Mat-
theson (2, 11) wird er 1722 Musik-
direktor in Ulm genannt; auch
Majer erwähnt ihn 1732. Sein
Y^ater lebte in Onoltzbach als Stadt-
organist. Bekannt ist vom Sohne:
Cla^^e^-TJebuug. Augsbg., J. F. Fride-
rich. [Brüssel Cons. Bannst: Erste
Parthie, bestehend in Allemanden, Cou-
ranten, Sarabanden etc. Ms.
Du Friedensfürst zu 4 Stim. 2 Y. Ya.
B. u. Org. Ms. Strafsliurg in St. Thomas.
Wird mit Schneider aus Ulm bez.
Schneider, Lorenz, siehe Oe-
org Lorenz Sehn.
Schneider, Martin, ein Instru-
mentist in Hirschberg, der seine
geistlichen Lieder dem Magisti-at
von Hirschberg widmete und als
sein erstes "Werk bez., betitelt:
Erster Theil: Neuer geistl. Lieder.
Ariaetten, Canto solo, cum Sonatella ä 5.
Yiolin. 2 Yiolini. 2 Yiola di braccio e
Yiolono c. Bc Compou. von ... In
verleg, des Authoris, druckts zur Lieguitz,
Zach! Schneider 16(37. Stb. 4". 40 Lied.
Zahn druckt 10 Mal. ab. [B. Br: C. Alto
Yiola. B.Grimma: Bc. Löbau 8 Stb.
Upsala: C. 2 Y. Alto Yiola, Ten. Yiola,
Yioloue, Organo.
Schneider, M ,
G... A.
55
Schnittelbacii.
Sclmeidor. M... 0... A...,
bekannt duixli 3 Duos concert. p. V.
et A. op. 23. Liv. 1. Mavence, Ziüehuer
Nr. 135. 2 Stb. [B. Hbg.] — 3 Duos (dito).
Liv. 1. op. 44. Offenb., Andre, 2749.
2 Stb. [B. Hbg.] — 3 Duos (dito). Alten-
burg. [B. Lpz.] Seine Lebenszeit scheint
mehr dem 19. Jh. anzugehören.
Schiieidewin, Johann, nennt
sich „Juris C." In Ms. 15, 50
B. L. eine Passion.
Schnell, . . .
ist in der Bibl. Darmstadts mit 2 Con-
certi ä Violine principalo con 2 V. Va.
e B. Ad. und Dm. Mss. in Stb. vertreten.
Ferner mit 2 Trios ä Flute trav. c. V. e
B. Nr. 1 in Dd. Nr. 2 in Ad. Mss. Stb.
— Sonata (Dd.) ä 2 V. e B. Mss. Stb.
Möglich, dass sie von Johann Jakob her-
luhren, doch gehört der obige wohl dem
Ende des 18. Jhs. an, wälirend der fol-
gende im Anfange des 18. Jhs. lebte.
Schnell, Johann Jakoh, lebte
im Anfange des 18. Jlis. imd ist
nicht der Pariser lustriimenten-
macher, den Gerber 2 anführt,
sondern wie uns folgendes Druck-
werk belehrt, um 1736 hochfürstl.
Bamberg. Kammer- a. Hofmusikus.
Man kennt von ihm:
Vesperae breves, 2 de Dominica ...
4 voc. 2 V. 2 Cor. vel Clarini . . . Bam-
berg 1736 sumpt. autoris. 10 Stb. [B. M.
VI. Neue Ernst- und schertzhafte Par-
thien, deren Erste mit 2 Viol. und B.,
dan 2 Clarinen und Paucken ad Hb. Die
anderen 5 aber mit 2 V. u. B., dann 2
Comibus vel Clarinis non obligatis. Op. 9.
(Firma u. Jahr steht wohl nur auf dem
Bc, der aber fehlt.) [B. B: Bassus, 2 V.
2 Tromp. oder Hörner.
Schnell, Louis.
Im Ms. 20120 der B.B: Das Schnee-
glöckchen am Grabe der hochseligen
Königin Louise von Preufsen, für Gesg.
u. Pfte. (die Königin st. 1810).
Schnell, Thaddaeus.
Im Ms. 505 der Bibl. Proske's ein
Magnificat 4 voc. In B. M., Ms. 256 ein
6stim. Magnif. u. ein 5stim. Lied.
Schnelllnser (Snellinger), Ya-
lentin (Veyt; im Schmeltzel: N.
Schnellinger), ein Liederkomponist
aus der 1. Hälfte des 16. Jhs., der
im Schmeltzel 1544 e 2 Quodlibets u.
1 Nachtwächterlied veröffentlichte. Ein
geistliches 4 st. Lied im Kugelmann und
1 Motette 5 voc. 1545 im Ulhard. Mög-
lich, dass er in Nürnberg lebte (Eituer,
Bibliogr.). In neuen Ausg. im 1. Bd.
deutsches Lied von Eitner, Beilage zu
M. f. M. Jahrg. 8 u. f. S. 26. 38. 136,
ein Quodlibet u. 2 vierst. Lieder.
Sehnei)f, Joseph, kam als
ScäDgerknabe von Freistadt nach
Kremsmünster, besuchte die latei-
nische Schule, trat aber dann zum
Kanzleidienst über. Später ging
er als Sänger zum Theater in Prag,
verliefs es aber wieder und wid-
mete sich der Musik (Huemer 68
giebt keine Daten, doch fällt seine
Lebenszeit ans Ende des 18, und
Anfang des 19. Jhs.).
In Kremsmüuster befinden sich im
Archiv: 4 Messen, 3 Gradualien, 6 Off er-
tönen, 2 Vespern, 2 Veni sancte Spiritus,
2 Kirchenalien, 3 Lieder für 3 Singst.,
Pfte. u. Flöte u. 1 Canon zu 4 Stim. —
In Dresd. Mus: Mailied von J. Chr. Haug
für S. A. T. B. u. Pfte. Prag, Karl Haas,
qufol.
Schnevogl, Albert,
im Ms. 121 eine Samlg. lat. u. deutsche
geistl. Lieder mit Bc. aus dem 17. und
18. Jh., enthcält unter Nr. 68 und 73 zwei
Gesänge. [B. M.
Schnips, Moses, ein Pseudo-
nym. Auf folgendem Druckwerke
ist auch der Yerlagsort und Ver-
leger fingiert, doch scheint Letz-
terer ein Hamburger zu sein. Der
Druck ist betitelt:
Ebs Rores, Oder: Samlg. auserlesener
Stücke zum Scherz u. Schäkern auf Harfe
u. Ciavier, theils gesammelt, theils in
Musik gesetzt von . . ., Dilettant, Cantor
u. Organist in Bethlehem. 1. Heft. Jem-
salem bei Levi Abram, Buchhdler. auf der
Hamburger Strafse. 1789. qu4''. [Dresd.
Mus. B. Wagener. Brüssel Cons.
Schnittelbach (Snittelbach), Xa-
tan, geb. 16. Juni 1633 zu Dan-
zig, gest. 16. Nov. 1667 zu Lübeck,
ein bedeutender Violinist u. Rats-
musikus zu Lübeck, Schwiegersohn
des Ratsmusikus Nikol. Bleyer,
Lehrer Strunck's.
Schnitz.
56
Schnüffis.
Die Bibl. der Michaelisscliiüe in Lüne-
burg besafs einst von ihm: Magnificat
a 7. 2 V. & 5 voc. in G jj (Mattheson 1,
353. Fürstenau 2 a, 299.' Stiehl, Lex.).
In Upsala, Mss: Preludiuin, Alleniande,
Courante, Sarabande ä 4 ex E. 4". —
Pavana, Oalliarda, Allem, a 4 Yiolis. 40.
Scliiiitz, Anton Wilhelm, lebte
in der Mitte des 18. Jhs. Das
br. Mus. besitzt von ihm
6 Sinfonie con 2 V. A. e Vcl. o Bc.
op. 3. La flaye. 5 Stb. fol.
6 Sonatas for 2 V. with a Th. B.
London, fol.
Selinitzer, Pater Franz, geb.
13. Dez. 1740 zu Wurzach, gest.
9. Mai 1785 im Kloster Ottobeureu;
trat 1760 in dasselbe ein, Avar ein
fleifsiger Komponist und guter Or-
ganist.
Das Stift Ottobeuren besitzt Kirchen-
liompositionen, 15 Theaterstücke, 3 Con-
certmessen, 6 Sonaten von 1784 u. a.
(Kornmiiller 1). In anderen Bibl. finden
sich:
Alma redemptoris 4 voc, 2 V. Cornu
solo et org. Ms., gez. mit „ordmis S.
Benedict, a monaster. Ottobaraeno". [B. M.
Octotonium Ottob. Titel fehlt. 4 Stb.
in 4P in Kapsel. 8 Magnificat in den
8 Tönen zu 4 Stirn. 1768/69. [Freising.
Missa 4 voc. c. org. mit Fr. Schuizer
gez. Mss. 19082, Nr. 1. P. [Hofb.Wien.
2 Antiphonae: Mandatum novum de
vobis, 4 voc. — De mandato fratrum
(Ubi charitas) 4 voc. Ms. 16 220. P.
[Hofb. Wien.
Sei Sonate per il Cembalo ed organo.
s. 1. op. ]. 32 S. [B.Wagener.
Sclinitzkius (Schnitzky), Crregor,
ein Danziger und um 1607 u. f.
Jahre Schulkollege an St. Maria
zu Danzig. Ist bekannt durch:
Sacrarum cantionum. Quatuor, 5. 6.
7. 8. 10. & 12 Vocum. Quibus addita
est Missa super perche non debbo, 8 voc.
A . . . 1607 Dantisci ap. Mart. Rhodum.
Stb.? 40. 18 Gesge. 5 Seit. Dedic.
[B. Br: C. A. T. 5a. 6a.
Sacrorum Modulorum 3 voc. Pars I.
Dantisc. 1612 Ehode. — Pars IL Ib.
1618 Andream Hunefeld. — Pars III.
Eostock 1625 Sachse. [B. D. kompl.
Musices praecepta maxime necessaria
latino germanica pro iucipientibus Ulius
artis coUecta h . . . Dantisci 1619 Andr.
Hünefeld. 8", in 6 Teile geteilt mit Beisp.
[B. Zw.
Ms. Z 39, 12 Stb. von 1628 in B. B.
Unter Nr. 35: Beati omnes 8 voc. —
In B. Br. unter Schuitzkius und Schnitzger
(Gregor) 1 Missa sup. Tibi laus, tibi gioria
u. 4 Motetten.
In Ms. B 1274, 3 Stb. fiu40. [B. Dresd.]
unter Georg (sie?) Schmtxky Nr. 9 u.
10: Jubilate Deo u. Domine Dmis. noster.
Die Gesge. sind mutmafsHch aus obigem
Drucke von 1612 und daher der Vorname
Georg falsch.
Sclinizer, P . . . F . . .
In Traeg's ' hds. Kat. von 1799 sind
6 Senates pour le Clavecm angezeigt.
Sclmöckcr, Anton, bekannt
durch
3 Fugen f. die Orgel oder das Pfte.
nach Albrechtsberger's kontrapunct. Fugen-
satz komponiert, op. 1. Wien, Ascher,
fol. 8 S. [Hofb. Wien.
Selmoor, H . . . C . . ., ein Dilet-
tant, Sekretär beim Prinzen von
Koburg, ging 1796 nach Hamburg,
dann nach Altena und nahm dar-
auf eine Stellung beim Kaufmann
Bauermann in Gretsjl in Ostfries-
land an. Musik betrieb er neben-
bei, von der Gerber 2 sagt „mit
Wissenschaft und Kunst, nicht
ohne Talent". Er führt 5 Werke
an. Nachweisbar sind nur ein
Erinnerungslied für Fortep. u. Guitarre.
Hbg., Rudolphus. 1 Bog. [B. B.
Lieder von Heidenreich, Baron v. Schlip-
penbach und Shakespear, in Musik ge-
setzt von ... 1. Heft. Lpz., Voss und
Leo. qi;4o. [Brüssel Cons.
Forkel 4, 91 nennt ihn Schnoer und
zeigt 1788 ein Heft Lieder in Hamburg an.
SclinoiT, Heinrich Theodor
Ludwig-,
bekannt durch „Lieder für frohen
Lebensgenuss am Ciavier zu singen".
Braunschweig, Magazin auf der Höhe.
[B. B.
Singstücke f. Klavier. Braunschweig.
[Stadtb. Augsburg.
Lieder f. 2 Stimmen und Pfte. Lpz.,
Voss. [Brüssel Cons.
Fötis und Abschreiber verwecheln ihn
mit Schuoor.
Schnüffis, siehe Laiu'entius.
Sclinyder,
57
Schobert.
Schnyder, P. Aegid, geb. zu
Sursee, gest. 1710 im Kloster
Muri (Schweiz), war ein berühm-
ter Sänger von grolsem Stimm-
umfange (man sagt, er hatte den
Umfang von allen 4 Stimmsorten)
u. hinterliefs viele Kompositionen,
die grofse Verbreitung fanden
(Kornmüller 1, 434).
Sclio.irsbacli, . . . lebte im 18. Jh.
und ist bekannt durch
Sei Quaitetti a 2 V. A. e B., composte
dal Signor . . . Paris, de la Clievardiere.
4 Stb. [Brüssel Cons.
6 Quatuors ä 2 V. A. et B. Ms. Stb. [ib.
Gerber 1 erwähnt ihn auch, glaubt aber,
dass sein Name verstümmelt ist. Das
zweimalige Vorkommen desselben beweist
wohl, dass er wirMich so hiefs.
Schob aclier, C . . . P . . .
Die Bibl. der Musikfr. in Wien besitzt
ein Oratorium von ihm „Der Tod Jesu'",
op. 7, für Soli, Cbor und Orch. in Stb.
Ferner: Deutsche Vesper, Sstim. mit In-
stmm. Stb.
Schob as, Arnold, Sangmeister
an St. Walburge in Audenarde von
1664—81 (Audenarde 15).
Schober, 3Iatthias, Sopranist
an der Hofkapelle in Wien mit
30 Gld. monatl. vom 1. Okt. 1677
bis 1693 (Köchel 1).
Schobert, ... zu Strafsburg i/Els.
geb. und erzogen, bildete sich zum
Klavierspieler aus, ging um 1760
nach Paris, wo er in Dienste des
Prinzen Conti trat, wie ihn auch
Haffner im Oeuvre melee bez.
1768 vergiftete er sich an selbst
im "Walde gesammelten Pilzen.
Jahn 1, 50 berichtet: Als der
Knabe Mozart 1763 in Paris auf-
trat, liefs er seiner Eifersucht
gegen ihn so öffentlich freien
Lauf, dass er sich zum Gespött
machte. (lieber ihn siehe Hiller,
wöchentl. Nachricht 1, 135. Junker,
20 Kompon. 89.) Die kurze Zeit
seines Lebens hat er redUch be-
nützt und noch lange nach seinem
Tode waren seine Klavierpiecen
allgemein verbreitet und besonders
gesucht. Schubart S. 230 äufsert
sich über ihn in anerkennender
Weise, doch sagt er: das Adagio
gelang ihm als Klavierspieler nicht.
Da er sehr darauf bedacht war,
aus seinem Können Geld heraus-
zuschlagen, so schrieb er sehr viel
Modesachen, die wenig Wert haben.
Sein Bruder lebte noch 1784 als
Fagottist in Paris. Von seinen
Kompositionen sind nachweisbar:
3 Sinfonies p. le Clavecin, av. acc.
d'une V. et 2 Cors de chasse ad üb.
oe. 5. (;\ 2 Cembali). Amst. , Hummel.
fol. [Dresd. Mus.
3 Sinfonies (dito) oe. 6. (ä 2 Cembali).
Ib. fol. [ib., beide Hefte Sinfonien auch
im Ms. III in Stb.
Sinfonies pour le Clavec. avec de Y.
ad üb. Paris. Oe. 9. [B. B. br. Mus.
Sinfonies p. le Clav, seul, qui peuvent
de jouer av. acc. de Y. et cors de chasse.
oe. 10. Paris, l'auteur. [B. B. nur Pfte.
Schweiin F. kompl. br. Mus: London,
Bremner.
2 Sinfonien in Bd. u. Dd. f. Clav., V.
u. 2 Hörner. Ms. Stb. [Brüssel Cons.
Concerto pour le Clavecin av. Tacc.
des 2 V. A. & B. 2 Cors ad lib. Liv. 1.
2. 3. 4. h. 6. Amst., Hummel. Stb. fol.
[Dresden Mus., auch im Arrangem. f. 2
Klav. B. Wagener, je 7 Stb. B.B:
hv. IV. 7 Stb. B. M. liv. 5. 6. 7 Stb.
Stadtb. Breslau lib. 2. 7 Stb.
Concertos pour le clavecin, oe. 11. 12.
13. 15. Paris, Venier. [Paris Nat. br.
Mus. und op. 12 als Concerto H. av. orch.
Paris, l'auteur. Viol. Et.
Concert in F. p. Clav. av. Face. 2 V.
A. et B. Ms. P. [Brüssel Cons.
Quatuor pour le Clav. av. Face, des
2 Y. et B. oe. 2. Amst., Hummel. 4 Stb.
fol. [Dresd. Mus.
Sonates en Quatuor p. le Clav. av. 2 Y.
et B. oe. 7. Paris, l'auteur. [B.B: Pfte.
— 3 Quatuors p. . . London, Bremner.
4 Stb. [Brüssel Cons. br. Mus.
Sonata 3. per il Cembalo c. Y. e 2
Cornu. Ms. 2 Stb. fol. [Stadtb. Breslau.
3 Sonates pour le Clav. av. Y. et Ycl.
oe. 1. Amst., Hummel. 3 Stb. fol.
[B. B. Dresd. Mus.
4 Sonates (dito), oe. 3. Amst, Hum-
mel. 3 Stb. [Dresd. Mus. Schwerin F.
Schobert.
58
Schoeffer, Peter.
Sonates en Trio p. le Clav. av. V. et
B. oe. 6. Paris, l'auteur (Claveciniste
de Prince de Conti). 1 vol. [B. B.
Schwerin F.
Sonates p. le clav., qui peuvent se
jouer av. acc. de V. oe. 1. 2. 3. Paris,
Venier. [Paris Nat.
Six Sonates p. le clav. av. V. par
Sr. ... oe. 4. Amst. , Hummel. 2 Stb.
[B. B. Dresd. Mus.
4 Sonates p. le Clav. av. V. oe. 7,
ib. [Dresd. Mus. Musikfr. Wien.
4 Sonates p. le clav. av. V. oe. 8.
ib. [Dresd. Mus.
— Journal de Sonates p. le Clav. av.
V. oe. 8. Paris, l'auteur. [B.B: Pfte.
1 Sonate in Dd. p. le clav. av. V.
[Musildr. Wien.
2 Sonate per il Cemb. coH'acc. di V.
qufol. Ms. Stb. [Dresd. Mus.
Divertimento per il Clavi Cembalo et
V. Ms. Stb. fol. [Stadtb. Bresl.
Siehe in Leonzi Honauer's 4. Samlg.
Sonaten f. Kl. u. V., 1 S. von Schobert.
Sonaten f. V. u. B. op. 3. Ms. 550.
[br. Mus.
3 Sonaten f. Klav. [Musikfr. Wien.
1 Sonate im Haffuer, oe. melee, part.
12. [B. B., um 1760 erschienen.
Deux Sonates p. le pfte. Lond., Har-
rison & Co. 22 S. [B. Wagener.
Two Sonatas for the pfte. Lond., ib.
24 S. [B. Wagener.
Ein sonderbares Musical. Stück, wel-
ches auf dem Ciavier, der Violin u. dem
B. u. zwar auf verschiedene Art kann
gespielt werden. 1 Bl. in querfol. o. 0.
u. Veri. [B. Wagener. B. ß. im Ms. 148
in K. Er nennt sich hier: Musicus der
Princessiu Conti.
In London druckte man nach seinem
Tode seine Kompositionen zahlreich nach,
wovon das br. Mus. in Kürze besitzt:
2 Sonatas op. 1. — 2 Son. op, 2. —
6 Son. op. 2. — 2 Son. op. 3. op. 4. 5.
— 8 Son. op. 6.-2 Son. op. 8. —
2 Senat, op. 19. Amst. chez Hummel,
qufol. — 3 Senat, op. 20, London u. a.
In neuen Ausg. 4 Piecen (Eitner 2).
Sehoeber , David Grottfried,
ein zu Gera lebender Bürgermeister
(Gerber 2), der herausgab:
Beytrag zur Liederhistorie betreffend
die evangelischeu Gesang-Bücher, welche
bey Lebzeiten Lutheri zum Druck be-
fördert worden; aufgesetzt von D. G. S,
Lpz. 1759, 1. Tbl. — 1760, 2. Thl. 8».
128 u. 160 S. Unterm Vorberichte sein
Name ausgeschrieben. [B.B,
Schockier (Schögkler), Gleorg.
Im Ms. 4 von 1534, 6 Stb. in qu40.
[B. Zw.] Nr. 61 : Deus venemnt gentes
(Adjuva nos deus) 5 voc. Nr. 17 im
Original gez. — Derselbe Satz in B. Dres-
den, Ms. B 1270, 28.
Seliöifer, Johann, junior, um
1617 Organist in Regensburg (Mu-
sica Sacra v. Witt, 1880 p. 63).
Schoeifer, Peter, ein Musik-
drucker, der neben Oeglin am
nächsten den Petrucci 'sehen Noten-
druck in Deutschland einführte.
Er war in Gernsheim geb., ver-
band sich anfänglich mit Joh. Faust
in Mainz, trennte sich aber von
ihm und druckte 1512 Arnold
Schlick's Orgeltabu] atur, 1513 das
erste vierstim. Liederbuch. Von
Mainz zog er nach Worms, das
Jahr ist unbekannt. 1536 findet
man ihn in Strafsburg sociiert mit
Mathias Apiarius, der bald darauf
nach Bern in der Schweiz über-
siedelte. 1539 druckte Schoeffer
wieder allein in Strafsburg (Nähe-
res in der Allg. deutsch. Biogr.).
Man kennt von ihm selbst ge-
sammelte drei Musiksammelwerke,
die in meiner Bibliographie genau
beschrieben sind , es sind fol-
gende:
1513. Liederbuch in Mainz gedruckt.
4 Stb. in kl. qu80. TitelbU. nur der
Namen der Stimme mit Abbildungen um-
geben. 62 Lieder von verschiedenen
Autoren. [B. M. B. B. eine moderne
Part. Dr. Bohn in Breslau ebenso. Eit-
ner eine Stimmenkopie.
(153Ü.) 65 teutscher Lieder. Argen-
torati ap. P. Schoeffer. Et Math. Apiarium,
s. a. Nach dem Berliner Exemplare vor
dem 20. Dez. 1536 erschienen. 5 Stb.
kl. qü8P. 65 Lieder von Verschiedenen.
[B. M. B. Zw. B.B. fehlt 5 a. Partitur
hds. in Bibl. Bohn in Breslau.
1539. Cantiones 5 vocum selectissimae,
a primarijs . . . Mutetarum lib. I. Argen-
torati ap. P. Seh. Mense Aug. anno 1539.
5 Stb. qu4". 28 Gesge. von Verschie-
denen. Dedic. von Schoeffer, abgedr. in
M. f. M. 3, 206. [B. A. Jena. Heil-
bronn : T. 5 a. B. M. B. B : 5 a. Bi-üssel:
Schön,
59
Schöndorff.
C. T. B- Verona S. f. 5 Stb. Bologna,
Kat. 2, 358.
Ein 4. Sainlwk: Viginti Cantiunculae
gallicae 4 voc. excusae Argeutorati 1530,
ist bis jetzt noch, nicht wieder aufgefun-
den und wird nur in älteren Verz. er-
wähnt.
Schön, . . . Gerber 1 erwähnt
1. einen Hornisten Schon, der
1782 in Diensten des Erbprinzen
von Darmstadt stand und vordem
Kgl. Kammermusikus in Paris war,
auch vieles komponiert haben soll.
2. einen Kapellmeister Schön des
Neugebauer 'sehen Infanterie-Regi-
ments in Innsbruck, der dann als
Civilversorguug 1793 Landschafts-
bote in Innsbruck wurde. Eeichard
im Goth. Kalend. 1788, 127 und
1793, 116 bestätigt es.
Er schrieb die Singspiele: Der Irrwisch
1787 i;nd Gesänge zum Mädchen im
Eichthal.
In St. Einsiedeln eine Parthia a 5:
2 Oboi, 2 Corni, 1 Fag. im Ms. qu4<'.
Pait. mit Schön gez.
Schön, LiidTvig-, Oboist an der
Hofkapelle in Wien mit 21 Gld.
40 Kr. mouatl. Gehalt, später mit
500 Gld. jährl. vom 1. Aug. 1711
bis 30. Juni 1740; wird pensioniert
und t 13. April 1763, 68 J. alt
(Köchel 1). Dlabacz schreibt ihm
zur Krönung Ks. Karl YI. zu Prag
die Oper zu : Constanza et Fortezza.
Schön, Salomon, Lubenensis
Lusatus, d. i. Lübben im Spree-
thal (Brandenburg), geb. 1593,
gest. 8. Sept. 1633 zu Breslau;
seit 1631 Kantor und Schulkollege
am Maria-Magdalenen-Gvmuasium
zu Breslau (Kat. Breslau, Hds.
S. 364).
In B. Br. in Mss: 1 latein. Mot. und
21 deutsche geistl. Lieder. Zwei davon
(Dies ist der tag und Wie heblich sind
deine "Wohnungen 6stim.) auch in B. L.
Schönbeek, Karl Siegmund,
geb. 26. Okt. 1758 zu Lübben,
bildete sich zum Stadtmusikus aus
und später besonders zum Violon-
cellisten; als er dann an verschie-
denenPrivatkapellen Mitglied wurde,
kam er auch nach Königsberg i/Pr.
und erhielt die Organistenstelle an
der Löbenichtschen Kirche, kaufte
dann bei Lübben eine Landwirt-
schaft und zog um 1800 nach
Lübben als Musiklehrer. Gerber 2
teilt die Autobiogr. mit und ein
Verz. seiner Kompositionen. Nach-
weisbar sind davon:
3 Duos pour 2 Volles, oe. 5. Hummel
a Berhn. 2 Stb. [B. B.] — 3 Duos con-
cert. p. le VcUes. oe. 12. Lpz., Hoff-
meister und Kühnel. [B. B.] — Concert
in G. f. Fl. mit Orch. Ms. Stb. [Brüssel
Cons.] — In Mailand Cons: 3 Duos con-
cert. pour 2 Volles, a l'usage des ama-
teurs et des commen(,-ants, op. 12. Lpz.,
Hoffmeister & Kühnel.
Schönberger, Johann Ulrich,
geb. in Weiden (Oberpfalz), war
blind. Ein Theoretiker und Kom-
ponist, st. zu Königsberg i/Pr. am
1. Mai 1649, 47 Jahr u. 5 Monate
alt (Printz, Kling-Kunst, Abdruck
im Mettenleiter 2, 219).
Schönenherger, Philipp, seit
1572 (bis c. 1580) Kapellmeister
an der Marienkirche in Danzig
(Döring 23).
Schoenche, TV . . .
6 deutsche Tänze, einen Ecossaise und
einen Monferiue. München, Sidler. 8 S.
[B.M.
Schöncy, Salomon,
bekannt durch eine Missa super Wirff
dein anliegen auff den Herren, 8 voc. in
Ms. 23 (600), ein Tabulaturbuch von 1643
in B. Joach. Seite 408. Der Name ist
fraglich.
Schöndorff (Schöndorfer, auch
Schöndorff), Philipp Jakob, letz-
terer Vorname nur in den Listen
der Wiener Hofkapelle. Er bez.
sich auf seinem Samiwk. mit „Leo-
dius (Lüttich), S. C. M. Musicus",
d. h. Sr. Ksl. Majestät Musicus.
Letzteres wird bestätigt durch
Köchel 1, wo er als Instrumentist
der Ksl. Hofkapelle in Wien vom
Schöner.
60
Schönfeld, Tobias.
1. Juli 1655—1662 verz. ist mit
monatl. 20 Gld. Er gab heraus:
Odae suavissimae in gratiam et liouo-
rem admodum Rev. ac Illustris Dni. D.
Jacobi Chimarrhaei Euremuadani . . . a
diversis excellent. musicis partim 5, par-
tim 6 voc. s. 1. et a., im Kupferstich,
4P. 2 Bll. Dedic. von Seh. 32 S. und
nochmals 6 Seit, mit 38 Gesg. von Ver-
schiedenen, darunter auch 2 von Seh.
5 Stb. 40. Eitner 1 unter 1610 a, was
aber richtiger in c. IGCO zu verbessern
sein wird, da Seh. erst 1655 Kgl. Musikus
wm-de. [Proske: A. B. 5"«. Wolfenb:
T. mit dem Porträt Chimarrhaeus.
In B.B. Ms. T186 ein Magnificat 4 voc,
wahrsch. dasselbe, welches sich in Yinc.
Neriti da Salo's Magnific. Yen. 1593 [B. K.]
befindet und sehr fraglich ist, ob dasselbe
bei der friiheu Jahreszahl ihm zuzuschrei-
ben sein wird. Es ist allerdings mit Ph,
Schöndoiif gez.
Noch sind in Samlwk. aus dem Jahre
1600 drei geistl. Gesänge zu finden, dar-
unter auch ein Mag-nific. VI. toni 5 voc,
welches sich auch im Ms. in B. Br. be-
findet. Es gut hierbei dieselbe Frage wie
bei dem zuerst genannten Magnificat. —
Veni sancte Spiritus 5 voc Nr. 38. in Ms.
mus. qSQa— f. [B. D.] Missa 6 voc. in
B. Lorenzkirche in Nürnberg, Cod. 148.
In Frz. Commer's Musica Sacra Bd. 27
eine Motette zu 5 Stim.
Schöner, . . . wird von Burney
im 4. Bd. 's. 682 seiner Musik-
gesch. als Yioliuist erwähnt, der
1788 bis etwa 1802 in London
lebte (Gerber 2, Zusatz).
Schönfeld, Heinrich,
bekannt durch ein Salvum fac regem,
Ms. 558 P. in Dresd. Mus.
Schönfeld, Johann Ferdinand,
Edler Ton, Hofbuchdrucker in
Prag, gab heraus (anonym):
Jahrbuch der Tonkunst von "Wien und
Prag. Prag 1796. 8". [B.B. B. M.
Musikf r. Wien.
Es enthält besonders kurz gehaltene
Biographien.
Schoenfeld, Johann Philipp,
geb. 1742 zu Strafsburg i/Els., gest.
5. Jan. 1790 ebd. Studierte Theo-
logie, war seit 1772 Hofmeister
beim Herrn von Münchhausen in
Braunschweig (Em. Bach stand in
der Zeit mit ihm im Verkehr, doch
muss dies nicht erst 1772 gewesen
sein, denn 1770 erschien Bach's
Yielerle}^ in dem sich ein Gesaug
von Seh. befindet und ihn Bach
„Schönfeld in Braunschweig" nennt).
1777 erhielt er den Kapellmeister-
posteu an der Prediger- oder Neuen
Kirche in Strafsburg. 1779 ging
er zur weiteren Ausbildung nach
Italien, wozu ihm der Stadtrat
150 Gld. bewilligte. Nach der
Rückkehr ernannte ihn der Rat
am 28/4 1781 auf 6 Jahre zum
städtischen Konzertdirektor.
Er schrieb Opern. Kirchenmusik u. a.
(Lobstein 48. 118). Schubart S. 232 bez.
seinen „Geschmack als hart und sein Kolo-
rit zu glühend (?); der Ausdnick seiner
Empfindmigen oft zu erkünstelt" (Wider-
spiiiche!).
An Kompositionen lassen sich nach-
weisen :
Das Milchmädchen und die zween
Jäger, komische Operette. Darin eine
Arie von Pacini imd Vieles von H. Dimy.
Ms. 20150 P. [B.B.
Recueil de quelques pieces pour le
chant acc. du Clavecin par uu Amateur.
Grave par Winterschmidt ä Nüi'nberg.
24 S. Dies muss in seine Braunschweiger
Zeit fallen. [B. Wagener.
Lieder aus der Iris und 1 Arie mit
Begleitung einer Violine zum Singen beym
Ciavier verfasset von . . . Berlin 1778
Haude & Spener. 17 Lieder in 4». [B. B.
Dresd. Mus. B. Lpz. Brüssel Cons.
Neue Lieder auf das Ciavier, in die
Music gesetzt von . . . Verfasser des Re-
cueil compose par un Amateur. 1. Tbl.
Am Ende: Braunschwg. in Commission
der fürstl. Waisenhaus - Buchhdlg. Ham-
bui-g, gedr. bey Mich. Chr. Bock. 4».
26 S. 10 Lieder. Fällt noch in seine
Braunschweiger Zeit. [B. Lpz. B. Wa-
gener. Brüssel Cons.
Lieder mit 2, 3 und 4 Stim. mit Begl.
des Clav. Ms. [Brüssel Cons. nach dem
alten Kataloge.
In Samlwk. ist er veiireten bei Bossler
9. 10. 11. — In Em. Bacii's Musikal.
Vielerley 1770 eine Nr. — In Samlg.
verschied. Lieder, 1. Tbl. 1780 bei Joh.
Mich. Schmidt m Nürnberg.
Schönfeld, Tobias,
Kopist und Sammler des Ms. Nr. 18
Schönfelder.
61
Schol.
der B. Liegcitz. 6 Stb. mit deu Jahres-
zahlen 1(513—1635.
Schönfelder, Jörg (Georg), ein
Komponist aus dem Ende des 15.
und Anfange des 16. Jhs.,
der im Samlwk. Schoeffer's von 1513
mit 6 Liedern vertreten ist (Eitner 1.
M. f. M. 26, 1). An letzterem Orte Ab-
druck von 3 Liedern: Da ich mein lieb
von erst ansach. — Ich "weifs ein hübschen
pawren kuecht. — 0 wee der zeit, die
mir an leit, 4stimmig. — In Ms. W9t)
Nr. 1241 der B. B. in P. „Von edler art^'
4stim. — In B. M.. Ms. 207, 19 „Von
edler art'-.
Seböufeldt, Jakob.
In Chr. Schwartz's Musae teutonicae 1705
[B. Kgsbg.] 1 Lied mit bez. Bass. ^Slr. 134.
Scilölilierr, (xottlob Friedrich,
geb. um 1763, Avie die Lpz. Ztg.
2, 280 angiebt, zu Freiberg i/S.,
gest. 5. Febr. 1807 zu Jever (nicht
Jauer wie Fetis schreibt) als Opfer
eines kärglichen Einkommens (nach
Gerber 2). Nach seinem Tode
wurde ihm auf Subscriptiou eine
Trauermusikfeierlichkeit veranstal-
tet. Er bekleidete in Jever das
Kantorat, den Organistenposten,
war Lehrer der 3. Klasse und
leitete die Kirchenmusik. 1799
gab er auf eigene Kosten in Jever
Gesänge
heraus (Ger-
ein Heft
ber 2).
Schönsleder, Wolf, auch Wolf-
gang. Sein Name, der von 1568
bis 1608 als Tenorist und Musikus
der kurf. Kapelle in München in
den Listen genannt Avird, variiert
anfänglich in ganz mannigfacher
Weise, bis er sich endlich in obigen
entpuppt. Anfänglich schreibt ihn
der Sekretär Schönswötter, dann
Schönswetter, Schoensletter, Schen-
fletter, erst 1575 kommt der rich-
tige Name zu Tage. Sein Gehalt
betrug anfänglich 144 Gld., der
später bis auf 335 Gld. stieg. Nach
1008 verseil windet er aus den
Listen (Kreisarch.). Der als Schrift-
steller bekannte Woifg. Schönsleder
ist ein anderer und lebte etwas
später (s. d.).
Schöpperlin, Oeorg Wilhelm,
Organist in Nördlingen um 1671,
bekannt durch:
Die frey gesinte Schäffeiün Fillis inn
einem schoenen Ballett mit artigen und
kunst-zierUchen Eutreen . . . von der hoeli-
gräfl. Hohen Balderischen Hoffstatt aus-
gefiihret ... den 20/10 April 1671. (4st.)
Ms. [B. M., aber nur 1 V. u. 2 Viele
vorhanden. Enthält allerlei Tcänze und
7 Lieder.
Schöps, . . .
machte sich um 1780 durch Sinfonien,
Klavierkonzerte, Trios u. a. seiner Kom-
position bekannt (Gerber 1). Im hds.
Verz. von Breitkopf 1780 p. 22 wird er
mit einer Sinfonie f. kleines Orchester
angeführt.
Schoerö, Jan, aus Leyden, ist
am 15. Juni 1778 als Musikus an
der Universität in Leyden ein-
geschrieben (Bouwst. 3, 10).
Schöttel, Johann Philipp, war
von 1738 — 41 Organist an der St.
Aurelienkirche in Strafsburg i/Els.
und vom 17/6 1741 ab an der
Thomaskirche. Am 27. Nov. 1756
wurde er zum Chordirektor an
St. Thomas gewählt und starb am
16. Nov. 1774 zu Strafsburg (Lob-
stein 60, wo er aber den 2. Okt.
1756 angiebt, an dem er Chor-
direktor wurde. Ferner S. 71.
84. 92).
Schotter, ChristianlmmanucI,
geb. 6. Dez. 1760 oder 1762 zu
Gebesee in Thüringen, studierte
Theologie, wurde am 27. Sept. 1804
Kautor in Schwerin, 1829 pensio-
niert und st. 12. März 1838 (Chry-
sander 3, 39).
Schol, Cornelis, war um 1675
Organist an der Hofkapolle im Haag
(Bouwst. 2, 165). Ein Hmibertiis
Cornelis Scholl war Organist und
Giockenist au der Neuen Kirche
zu Helft von 1727 bis zu seinem
Tode am 12. Juni 1741 (Gregoir,
Pauth. 5, 21 das Epitaph). Nach
Scholl, C . . .
62
Schollenberger.
den ßouwst. 3, 22 war er der Solm
des Dirk und der Nachfolger seines
Vaters im Amte. Gregoir bez. ihn
fälschlich als Sohn des Cornelis
Schol. Die Bouwst. 1, 99 rühmen
ihn auch als Alolaspieler u. geben
die französische Kirche zu Delft
an, wo er zuerst Organist war.
Ein dritter Schol, Peter mit Vor-
namen, war im 17. Jh. Sangmeister
zu Amsterdam (Bouwst. 1, 100).
Seholl, C . . .
Die B. B. besitzt von ilim ] . Mechanica
hidraulico pneumatica. Herbipoli 1G57.
(De organi hydr. aliisque instruiu. barm.).
2. Organum matheniaticum. Herbipoli
1668.
Sclioll, Dirk, geb. um 1641,
gest. 21. März 1727 zu Delft. War
anfänglich zu Arnhem Organist und
Glockenist und seit 1665 zu Delft
an der Neuen Kirche. Nachrichten
auf seinem Porträt und dem Epi-
taph (Bouwst. 3, 22. 1, 99. Gre-
goir, Panth. 5, 21. Straeten 4,
280 ff. In der Tijdschrift 2, 220
wird ein Dokument mitgeteilt, worin
es heilst: Dirck Scholl van den
Briel, organist te Delft, met sijn
Taeler Jan Schol am 3. Juni 1665).
Seh. genoss einst eines guten Rufes
als Orgelspieler, Glockenist und
Komponist. Leider kann ich nur
ein Spottgedicht von ihm nach-
weisen :
Weergalm op het onderste gedeelte
van de quint essense des Nouvelles van
14 Maart IGO"). No 21. 2 den dr. Delft.
Piano, mit D. Schol gez. [Amst.
Straeten verz. und beschreibt nebst
Auszügen drei Drucke, deren Fundort er
aber verschweigi, so dass er seiner Mit-
teilung jeglichen ^Yert benimmt. Man
findet sie in Bd. 4, 281 u. 282 verz. und
sind in Kürze folgende:
D'onuaspeurlyke naspeuriug, bestaande
in vraag, antwoord en toesaug, door T.
Van der WUt. Op muzvk gebragt . . .
Delft 1717 Kloeting. fol. 3 Sätze in
Sonatcuform.
Troust in ouderdom, door d'Hr. A.
Alewyn. En Tegenzang voor de jonkheyt,
door . . . Wilt. Op muzyk gebragt vor
1 stem en Grond-geluyd ... Ib. 1717.
Rou'^-en liefde-Trauen mitgestort over
de smartelyke dood van de . . . Maria
Stuart, koniuginne ... ib. 1717. Yierde
druk. Straeten bringt den Tonsatz im
Abdrucke 4, 282 nebst seinem Porträt.
Ein alter Auktionskatalog verz. Koning-
lijke airs a 2, een Hand-Fiool met een
Eiool di gamba en Bc. op. 8.
Kermiswerk, bestaende in Gigen, Pal-
leten en Sarabanden voor en Viool en
1 Bass, op. 9.
Scholl, Karl, geb. 8. Jan. 1778
zu Quolkiew in Polen, ein seiner
Zeit berühmter Flötist, wurde am
1. Mai 1797 ins Orchester des Hof-
theaters in Wien aufgenommen,
schrieb zahlreiche Flötenpiecen u. a.
n. erzog manchen tüchtigen Schüler
(Schilling).
Die Musikfr. in Wien besitzen ein
Quartett f. den Czakan, V. Va. u. Vcl.,
6 A^ar. f. Fl. u. Guit., 8 Werke für- Flöte
mit Begltg. op. 20—29 und Flöten-Scala.
Wien, Cappi & Diabelli.
Scholl, Petrus, Singmeister u.
Vorsänger der hochdeutschen refor-
mierten Gemeinde in Amsterdam
1646. Gab die Psalmen Lejeune's
heraus (s. d.).
Schollenberger, Kaspar, Ka-
nonikus regularis zu Ulm, lebte im
Anfange des 18. Jhs. Abt Gerbert
in seiner Geschichte der Kirchen-
musik Bd. 2, 341 behauptet, dass
er der erste war, der Instrumente
zur Kirchenmusik gebrauchte, dass
dies ein Irrtum ist, bedarf kaum
der Widerlegung, denn schon Prae-
torius wendet sie an und als Er-
satz für fehlende Singstimmen ver-
wandte man sie schon im 16. Jh.
(Gerber 1). Man kennt von seinen
Kompositionen, auf denen er sich
mit „Canonicus et Decanus" bez:
Psalmodia ariosa tripaiiita, complectens
integras 3 ariosas Vesperas ... 4 voc.
2 V. Violoue et organo . . . Aug. Vind.
1713 Schlüter etHappach. 14 Stb. [B. M.
Gaudia et luctus in uuum concinnata;
sive Missae 6 ariosae, solemuis una 4 pri-
vatae lugubris defunctorum . . ;i 4 voc.
Sclioltz, Gottfried.
63
Scliop, Albei-t.
2 Y. 2 Violone, org. ac 2 Clarini ... I
Op. 3. Ib. 1718. ISStb. [B. M. fehlen
V. 1 rip., V. 2 concert. et rip., 2 Clarini.
B. B. nur 11 Stb. in 4».
Tliyiniama arioso-eccles. complectens
Offeitoria festiva ... 4 voc. 2 V. . . .
Ulmae 171S Job. Chrph. Bäurlein. fol.
12 Stb. [B. M.
Scholtz, Gottfried, geb. 1667,
wurde 1697 Organist au St. Bem-
harclin in Breslau und starb ebd.
29. Nov. 1739 (Hoffraann).
Unter Ootfrid Sci/olx befinden sich
im Samlwk. 1622 b 3 Paduanen, 1 Cou-
rante xmd 1 Galliarde für 4 Instrnm.
(Eituer 1).
Von einem Johann Scholx. befindet
sich ebd. eine Intiade für 4 Instr.
Scholtz, Joachim, war von
1564 bis zu seinem am 12. Jan.
1567 erfolgten Tode Organist an
St. Bernhardin in Breslau (Hoff-
manu).
Sclioltz, Johann Christian;
in der Schweiiner F.-Bibl. befindet
sich ,,Une Douzaine de Tierces musicales
a la flute trav. et ä la Viole av. la ß.,
composees et gravees pai' Jean . . . ä Ham-
burg, Anno 1736. 3 Stb.
Scholz, Leonhard, Organist an
St. Sebald in Nürnberg um 1783
(Gramer 1, 649).
Gerber 2 zeigt von einem Scholz aus
derselben Zeit 6 Ideine Klaviersouaten,
Breslau 1788, und Lieder am Klavier,
Berlin 1792, an.
Scliomhag, siehe Koesfelt, L.
Z. van.
Schomler, Bartholomäus, ist
nur durch Draudius Bibl. german.
bekannt, der dort verz:
Ethche Psalmen vnd geistl. Lieder, aufs
dem geraeinen Psalmenbuch in ihrer ge-
wöhnlichen Melodev auff 4 Stim. comp.
Herbom 1608. 12".
Schondorf, siehe Schöndorff.
Schone, Matz, Lautenist in
Hamburg, Ratsmusikant von 1524
bis 29, pensioniert 1530 (Sittard
1, 16).
Schonsledcr, Woltgau;^, nennt
sich in lateinischer üebersetzung
Volupi/is Decorm, ein Jesuit und
Sänger zu München, geb. daselbst
1750, gest. 17. Dez. 1651 za Halle
in Schwaben, gab heraus:
Architectouice universalis, ex qua Melo-
poeara per universa et solida fundamenta
musicorum, proprio marte condiscere pos-
sis. Autore ... Ingolstadii 1631 W.Eder.
4". 2 Teile, der 2te mit Musikbeisp.
235 S. [B. B. B. G. B. M. Mainz.
Proske. Glasgow.
— andere Ausg. Ingoist. 1684 Mae-
nardus Zeller. 4". 235 S. [B. M. .
Schoockius, Martin, geb. um
1614 zu Utrecht, gest. um 1669
zu Frankfurt a/0. ; zuerst Professor
zu Deventer, dann zu Groningen
und zuletzt in Frankfurt.
Er schrieb Dissertationes variae. Utrecht
1663. Die 30. handelt von der Kirchen-
musik (Fetis "Weiteres, auch C. F. Becker
1, 123. 227).
SchoonhOTen (Scoonhovio), Cor-
nelis, war um 1600 Organist an
der alten Kirche in Delft (Doku-
mente in Bouwst. 1, 34/35).
Ein Gesaug im Samlwk. 1605 a (Eit-
ner 1); ein anderer in Phalese's II HeU-
cone 1616: Donna ch'ornata.
— Sein Sohn Jati wurde sein Nach-
folger, das Jahr ist unbekannt (l. c).
Schoonwald, Samnel,
gab 1725 Neander's Geistreiche Glaub-,
Liebes- und Bundes-Lieder in vermehrter
Ausgabe heraus (siehe Neander).
Schop (Schope), Albert, der
Sohn des Johann, ist um 1654 bis
1660 nach Mattheson 1, 396 Or-
ganist in Güstrow. 1667 nennt er
sich fürstl. Mecklenburgischer Hof-
organist (Niederrh. Ztg. 3, 364/65,
ebenso auf dem Drucke von 1667):
1666. 1. Theil musicalischer Audachteu.
Rostock 1666. 1 vol. A— P. 1 st. Gesge.
mit Bc. [B. Bohn in Breslau.
1667. Exercitia Yocis, oder Theils
Deutsche, Theils Lateinische Concerteu
mit einer Stimme und bej"gefugtem Basso
continuo gesetzt von . . . Hbg. 1667 Job.
Naumann. 1 Bd. in gr. 4". 6 S. Vor-
wort. 1. Abtlg. 56 S. 2. Abtlg. 50 S.
Part, mit 22 Nrn. 10 Psalmen von Seh.
u. 12 von Mali. Cokrits. [B. B. B. Becker
in Lancy, Beschrbg. in M. f. 31. 10, 161.
Klingenthal. Paris Nat. von 1677?
Schop, Johann.
64
Schop, Johann.
Ms. Bibl. Upsala: Cantemus omnes et
jubilemus, 3 voc. c. Bc. fol.
In Dr. Schuppius Passion und Bufs-
Lieder, Hbg. 165.5, sieben Gesge. von ilim.
In Jakola Schwieger's Liebes Grillen
21 Melodien mit Bc.
Schop (Scbopp, Schoope), Jo-
liauu, eiu ,,kimdiger" Instrumen-
tist auf der Violine (Discantgeige),
Laute, Posaune und dem Zinken,
trat am 27. Febr. 1615 in die Hof-
kapelie in Wolfen büttel und erbielt
in allem 220 Tblr. jäbrl. Gebalt
(Cbrysander 1, 155, der binzu-
fügt, dass er ein sehr bewegtes
und von langer Dauer wahrendes
Leben geführt, „über welches ich
gelegentlich Mitteilungen machen
werde"; ob und wo dies geschehen
ist, habe ich nicht in Erfahrung
bringen können). Nach einem
Aktenstücke im sächs. Staatsarchiv
Gunter Ambr. Götze) war er um
1618 in dänischen Diensten als
Violinist und genoss eines weit-
verbreiteten Rufes, so dass Schüler
aus allen Gegenden seinen Unter-
richt suchten. Li Viertel]. 9, 76
wird sein Aufenthalt in Dänemark
vom 1. Nov. 1615 bis 17. März
1619 augegeben und wäre dem-
nach seine Stellung in Wolfen-
büttel von sehr kurzer Dauer ge-
wesen. Mattheson nennt ihn in
der Ehrenpforte einen Künstler,
dessen Gleichen so leicht nicht in
kgl. und fürstl. Kapellen gefunden
wird. Die Niederrheinische Musik-
zoituug berichtet im 3. Bde. p. 365,
dass er sich auch eine Zeitlang
in Paris aufgehalten habe. Gegen
1621 ti'at er in hamburgische
Dienste und wurde Direktor der
ßatsmusik mit 800 M Gehalt. Job.
Rist bezeichnet ihn im Parnass
p. 76 um 1649 als Organisten an
St. Jakob in Hamburg und in den
,,Himlischer Lieder'' von 1644 wird
er der Stadt Hamburg Capell-
meister genannt. In Georg Neu-
mark's fortgepflanzten poetischem
Lustwalde wird er und Scheide-
mann, nachdem sie sich in einem
Konzerte haben hören lassen, in
überschwenglicher Weise gepriesen.
Nach Sittard 1, 19, der ihn aber
fälschlich Paul nennt, empfängt er
1633 eine Verehrung von 100
Rchsthl. und sein Tod wird mit
dem Jahre 1664 oder 65 bezeich-
net. Ueber seine Kompositionen
siehe das Urteil in der Allg. deutsch.
Biogr.
Von Yiolinkompositionen sind bisher
nur 3 Piecen aufgefunden, desto mehr
aber von Gesangswerken. Ich führe zu-
erst diejenigen "W^erke an, die er selb-
ständig herausgab und diesen folgen dann
diejenigen in Liederbüchern von Rist u. a.
1630 a. Ehren Wunsch vnd Gesang
bev hochzeitlichen Fremden Fest. Dess
. . \ Barth. Müller . . . Hbg. 26. April 1630
Rebeulein. 7 Stbll. „Steh auf meine
Freundin." [B. Hbg.
1630 b (?). Ehrn: vnd Frewden Liedt
auff hochz. Ehrenbg. dess Hen-n Erasm.
Sartorii. Mit 6 Stim. Hbg. 1630 L.
Pfeiffer (Jahreszahl abgeschnitten). 4°.
„Nun kompt der winter." [B. Hbg.
1635. Ehren "Wunsch u. Gesang bei
hochz. Frewdenfest dess . . . Job. MüUer
. . . mit 8 St. u. Bc. Hbg. 17. Aug. 1635
Eebenlein. (Mein Freund komme in seinen
Garten.) [B. Hbg.
1636 a. Hochzeitl. Frewden Gesang
dem . . . Job. Schlebusch . . . mit 8 Stim.
u. Bc. 15. Febr. 1636 ib. „Danket dem
Herren denn er ist freundlich." [B. Hbg.
1636 b. Hochzeitl. Lobgesang . . . dem
Job. Koel ... zu 8 St. u. Bc. 29. Febr.
1636. ib. „Wol dem der den Herrn
fürchtet". [B. Hlig.
1637. Frölicher Ehrenscheiiz bey hoch-
zeitlichem Ehren Tag, defs . . . Erasmi
Sartorii beriihmbten Cantoris in Hamburg
. . . mit 2 Stim. nebens einem Bc. ge-
setzet. Hbg. 1637 Rebenlein. [Lübeck: Bc.
1643. Erster Theil Geistlicher Con-
certen. Mit 1. 2. 3. 4. und 8. Stim.
Sambt bevgefügten Bc. vor die Orgel.
Hbg. 1643 1644 Rebenlein. 5 Stb. 4».
30 Nrn. [Musikfr. Wieu. Stuckholm 1.
u. 2. Tbl. AVulfenb. 1. Tbl.
1655. Der Flüchtigen flüchtige Feld-
rosen; lu unterschiedlichen Lust-Gesängen
Schop, Jobann.
65
SchoiTinaier.
vorgestellet. Gezieret mit allerhand köst-
lichen, neuen, noch unbekannten Melo-
deyen, deren etzlicbe von dem vortreff-
lichen Componisteu J. S., die andern aber
von unterschiedlichen guhten Freunden
in der Sing- u. Orgelkunst wolerfahrnen
verfertiget. Hbg. 1655 J. Carstens. 16"
für C. u. B. [Strafsburg. B. Lpz. B.
Wagener.
Lieder in den Rist'schen Gedicht-
Santnilungen.
1641. Himmlische Lieder mit sehr an-
muthigen, niebrentheils von J. S. in Hbg.
gesetzten Melodeyen. Das erste bis fiinfto
Zehen. Lüneburg 1641/42 bei Stern. 8«.
50 Lieder. [B. B. B. Hbg. Lüneburg.
— 1643 ib. [B.B. B. Zw.
— 1644 ib. (das 2te Zehen mit 1647
gez.) [B. M.
— 1648 u. 1650 ib. [B. W. im 3. Zehn
Nr. 7 von Mich. Jacobi. B. Kgsbg. von 1 648.
— 1651'. ib. Dedic. von 1652. 13 u.
351 S. [B. Br. Hofb. Wien. B. Hbg.
B.B. Karlsruhe. B. Lpz. B. Kgsbg.
— 1658 ib. kl. 80. 14 Bll. u. 351 S.
[B. Lpz. B. Hbg. (auch von 1657). Bx-üs-
sel. br. Mus.
1642. Der edlen Dafnis Galathea einige
Lieder (s. Rist).
1654. Frommer und gottseliger Christen
alltägliche Hausmusik oder musicalische
Andachten, bestehend in neuen geistlichen
Liedern mit Job. Schoopen Melodej'en.
ib. 1654. 80. 70 L. mit 48 Mel. von
Schop und 22 von M. Jacobi. [B. M.
B. Br. B. Lpz. B.B. B.Hbg. B.W.
B. Wageuer.
Die B. in Kopenhagen besitzt im Ms.
unter Eist 98 Lieder zu Eistschen Texten
von 1644—57.
Ferner finden sich Liedkompositionen
in folgenden Liedersammlungen: 1642 in
Grummer's Daphnis. In Zesen's Jugend-
flammen 1651 pag. 99, in dessen Liebes-
flammen 1653, in Saloraonis hohem Liedo
1657 und 4 Lieder in dessen Kosen- u.
Lilienthal. In Öchupp's Passions -Lieder
1655 zwei Gesge. In Erhard's Gesgb. 1659.
In der New-vermehrte christl. Seelen-
harpf . . . Onoltzbach 1664 65 bei Job.
Hornung. 38 Melod. von Schop. (Heidel-
berg Univers., siehe Zahn 6, 224.)
In Joh. Francken's geistl. Sion 1674.
In Saubert's geistl. Liedern 1676 sechs
Nrn. In Vopelius' Gesgb. 1682 drei Lieder.
In F. Sohren's Music. Vorscliinack 1683.
In Matthyl'z Samlwk. 1646 IStücke für
3 Violen.
Ms. B. W^agener Orgeltaliulaturen von
1689 im 2. Bde. (siehe Heiur. Sclieidemanu).
Rob. Eitner's Quellen-Lexikon. Bd. 9.
Ms. B. B. T 1Ü7 Choralgesänge aus
Vopelius in Part.
Isis,. 52 in B. Br. Tabulaturpart. u. Stb.
12 geistl. Gesänge zu 4 — 8 Stim.
Zahn teilt eine Anzahl Melodien mit,
von denen auch einige in den Kirchen-
gesang übergegangen sind, wie 3687. 5741.
5813. 5817. 5819. Siehe Bd. 5, 416.
In Jak. Schwieger's Liebes GriUen von
1656 ist im 1. Buche Nr. 9 ein Lied mit
/. Schop der Junge gez. und muss dies
neben Albeii Schop ein zweiter Sohn des
Johann sein.
10 Gesge. in neuen Ausg. (Eitner 2).
Schope, J . . . A . . .
In Chrstn. Schwartzen's Musae teu-
touicae, Kgsbg. 1705 unter Nr. 132. 136.
138. 144: 4 Melodien mit bez. B. über
geistl. Lieder. [B. Kgsbg. p. 30 u. 322.
Scliormaiiii , Stephan , lebte
1590 in München, wo er die
Dedicat. zu folgendem Samlwke.
unterschrieb :
Suavissimorum modulorum selectissimae
Cantiones sacrae, ex praestantissimis qui-
busdam musicis collectae, 4, 5, 6 et 8
vocum . . . Monachii 1590 Ad. Berg.
6 Stb. qu40. 30 Gesge. ohne Angabe
eines Autors, siehe Eitner 1, 216. [B. A.
Proske.
Sehorii, Johann Paul, ein in
erzbischöfl. Diensten zu Salzburg
stellender Musiker, von dem Ger-
ber 1 verz.
Duodenarium harnioniae selectae deü-
cium, vario instnimentorum genere ordi-
uatum. Aug. Vindel. 1724. Schon Wal-
ther zeigt dasselbe Wei'k an und Ger-
ber 2 fügt noch die Angabe der Instra-
mente hinzu: 2 V. 2 Ob. u. B., oder für
2 V. 2 Vcl. u. B., auch für 2 V. 2 Hörn,
u. B. Es sind Partien für Instrumente.
Walther zieht dasselbe aus Lotter's Ver-
lagskataloge.
Schornhurg, Heinrieh, bekannt
durch die Schrift
Elemeuta musica . . . qualia nuuquam
antehac ordine, brevitate, perspicuitate et
firmitate visa; cum vera monocordi de-
scriptione, hactenus desiderata, Instni-
menta musica fabricare volentibus ante
onmia cognita necessaria . . . Coloniae
Agrip. 1582 Nicol. Grapheus. 4". 20 Bll.
(Edit. I.) [B.M.
SchoiTinaier, Pater Wollgang-,
geb. 1676 zu Augsburg, gest. 5. Mai
5
Schott, Bernhard.
66
Schott, Kaspar.
1720 im Kloster S. Ulrich u. Afra
in Augsburg. Trat 1694 in das-
selbe und wurde Chordirektor.
Es werden zwei geistliche Schauspiele
von ihm erwähnt, die 1712 zur Auffüh-
rung gelangten (Kornmüller 1, 217).
Schott, Bernhard, der Gründer
des heutigen Musikverlagsgeschäfts
B. Schott's Söhne in Mainz. Be-
gann als l^otenstecher, errichtete
dann eine Verlagshandlung und
wurde 1780 kurfürstl. Hofmusik-
händler. Der älteste Druck, den
ich bis jetzt von ihm fand, trägt
das Datum 1770, auf dem er sich
nennt: B. Schott in Mainz, Kupfer-
stecher. 1817 starb er und ging
das Geschäft auf seine Söhne An-
dreas (geb.1781, f 1840) und Joh.
Joseph (geb. 1782, f 1855) über
(siehe Näheres in Allg. deutsche
Biogr.). Ein vom Gründer in der
ersten Zeit seiner Thätigkeit her-
ausgegebenes Samlwk. trägt den
Titel:
Eecueil d'Ariettes et Romances choisies
des operettes les plus belle p. 1 Fl. Liv. 3. '
No. 273. 14 Nrn. defekt. [Schwerin F.
Seine Nachfolger gaben die Bibliotheque
de mus. d'eglise u. a. heraus (siehe Eit-
ner 2).
Schott, Oeori» Balthasar, seit
Juli 1719 Organist an der Neuen
Kirche in Leipzig, meldet sich
1722 zum erledigten Kantorat an
der Thomasschule, erhält es aber
nicht, sondern Seb. Bach; dagegen
wird er am Collegium musicale,
von Tolemann gegründet, Direktor
und zugleich Musikdirektor am
Theater in Leipzig. 1729 beruft
man ihn als Kantor nach Gotha
(Dörffel 2, 3. Spitta 2, 5. 50).
Schott, Johann (icorg-, widmete
sich der Poesie und Musik, lebte
1590 zu Erbach im Utlenwald,
dann beim Grafen von Nassau zu
Ottweiler und bez. sich 1603 als
Ksl. Notar und Stadtschreiber zu
Butzbach in Oberhessen. Er gab
heraus :
Psalmen vnd Gesangbuch. Darinn die
Geistliche Lieder D. Mart. Luheri ... zu
4 Stirn, cootrapuncts weifs ordentlich col-
ligiort vnd zusammengesetzet durch . . .
Franckf. a/M. 1603 Sigism. Latomus. 12».
Stirn, gegenüber. 196 vierst. Tonsätze.
[B. Stuttgart. Darmst.
Zahn teilt 11 Melodieu mit.
Dies ist das Gesangbuch, welches Ger-
ber 2 und Fetis unter dem kuriosen Titel
mitteilen.
lu Darmstadt, Hofbibl., Ms. 2901, be-
findet sich ein Gelegenheitsgesang, auf
dem er sich Ksl. Notar und Musikdirektor
zu Butzbach nennt. Es trägt den Titel:
Paraphrasis brevis ps. 45 In solemnitatem
nuptialem dui. Fhilippi Laudgr. Hassiae.
Butisbach 29. Juli 1610. Wahrscheinlich
Autograph.
In Zelle's II. Schulprogramm: Ein feste
bürg ist unser got (M. f. M. 28, 72). In
neuen Ausg. 11 Gesge. (Eitner 2).
Schott, P. Kaspar, ein Jesuit,
geb. um 1608 zu Königshofen bei
Würzburg, gest. 22. Mai 1666 zu
Würzburg, lebte lange in Italien
und ging erst am Ende seines
Lebens nach Würzburg, wo er
seine Werke redigierte (Fetis).
Unter denselben befindet sich
auch eins, welches sich vielfach
mit Musik beschäftigt und selbst
theoretische Regeln giebt (siehe
Gerber 1); es ist betitelt:
Organum Mathematicum hbris IX. ex-
plicatum ä P. G. Schotte e societate Jesu,
quo per paucas ac facillime parabiles Ta-
beilas, intra cistnlam ad modum organi
pneumatici constructam reconditas, jjle-
raequo Mathematicae discipliuae, modo
novo ac facili traduntur. Opus posthumum.
lIorbii»oli 1668 Jo. Andr. Eudtor et Wolfg.
junior haeiedum. Excudebat Jobus Hertz
tvpogr. 40. 2 Portr. 31, 858 u. 8 Seit.
[B. B. C. P. Brüssel. B. Lpz.
Magia universalis naturae (.'t artis sive
recondita. Pars I. — III. llerbipoli et
Bamberg. (Die mir vorliegenden Titel-
Iciipion variiren in den Jahreszahlen, Leo
Lie|ini. besal's eine Ausg. 1657 — 59. Rosen-
thal eine von 1672—74 und die Musdifr.
in AVien eine von 1677). Im 2. Bde.
über Musik.
Die B. B. besitzt noch einen Druck:
Schottelius.
67
Schramm, Melchior.
Mechanicahydraulica-pneuraatica. Francof.
1657 Schönwetter.
Schottelius , Justiis Georg,
der Dichter des Neu erfundenen
Freuden-Spiel 1648. Musik von
der Prinzessin Sophie Elisabeth,
Herzogin von Braunschweig. [B.
Br. (siehe den Artikel Sophie
Elisabeth).
Schotteiiberger, Kaspar, aus
Klein Wenge bei Ulm (Titel), gab
heraus :
Psahnodia curiosa tripartita ... (3
Vesperae), op. 1. August. Viud. 1724
Schlütter et Happach. 4P. [Einsiedeln
fehlt C 1. ripien.
ScliOiiw, (xeorg-, aus Kopen-
hagen, ist am 29/2 1780 an der
Universität zu Leyden als Musicus
eingeschrieben (Bouwst. 3, 10).
Scliow, Pt.,
bekannt durch eine Dissertatio de usu
et ahusu rausices. Havniae 1737. 40.
8 Seit. [Kopenhagen.
Sclu'aderiis, Joannes, bekannt
durch
New verbessert . . . Kirchen Formular,
allerhand Chiistlicher Wort und Cere-
monien . . . Franckft. u. Lpz. 1G70 Chrstn.
Gerlach u. Simon ßeckenstein, gedruckt
in Helmstadt bey Henning Müller. 4".
[br.Mus: 3 pt.?
Schräg, ... 1G95-98 Organist
. an der St. Aurelienkirche in Strafs-
burg (Lobstein 92).
Schrainb, Melchior, aus Offen-
burg, erhält 1607 vom Kurf. von
Baiern für übersendete Komposi-
tionen ein Geschenk von 12 Gld.
(Kreisarchiv).
Schramh, Joseph, Violinist an
der Hof kapeile in Wien vom 13.
Juli 1796 bis f 10. Jan. 1816, 61 J.
alt (Köchel 1).
Schraiueck, J... J...,
bekannt durch das historische Singsjiiel:
Die Hütte bei Moskwa oder der Czar und
der Bauer. Ms. P. Parmst.
Schramm, Christoph Gottlob,
Kantor in Hederslebuu, dann Kau-
tor und Organist a/d. St. Georgen-
kirche und 1. Lehrer a/d. Bürger-
schule der Parochie Glaucha zu
Halle (Titel). Ist bekannt durch:
Alte und neuere Choral-Melodieen der
evangelischen Kirche für Bürger- und
Landschulen 2- und 3stim. bearbeitet von
. . . Lpz. (1801) Br. & Haertel. quiP.
130 Chorcäle. [B. Lpz. B. B.
Vermischte Tänze, als 12 Ecossoisen.
Halle 1804 in Com. bei Schimmelpfenning.
[B.B.
Von einem J. C. Schräm tn besitzt das
Conserv. zu Brüssel, Ms. 907 : Herr, mich
verlaugt nach deinem Heil, Cantate zu
4 Stim., Solo und 2 Hörn. 2 V. Va. Bc.
fol. P.
Scliramm, Melchior, ein Schle-
sier, nach Walther aus Münster-
berg gebürtig, woraus die neueren
Lexika einen Organisten in Mün-
sterberg gemacht haben. Er kam
1574 als Musikus in den Dienst
des Grafen Karl von Hohenzollern
in Sigmaringeu, wie er in der
Dedication zu den Sacrae^ cantiones
von 1576 selbst sagt und bezeich-
net dieselben als sein erstes Werk.
(Die Sacrae Cantiones von 1572,
die in allen Lexika angezeigt sind
und auch irrtümlich im Kasseler
Kataloge p. 61 stehen, sind daher
die von 1576). In den Cantiones von
1606 nennt er sich auf dem Titel-
blatt: Bürger zu Olfenburg, Orga-
nist und Musicus. Fetis sagt, er
trat den Posten um 1595 an. Dies
ist nur eine angenommene Jahres-
zahl. Von seinen Kompositionen
ist noch keine in neuerer Partitur
crschieuen, dass er aber ein tüch-
tiger und hochgeachteter Meister
war, beweist das in der Hofbibl.
in Wien befindliche Ms. mit den
3 Hochzeitsgesängen von Lassus,
Kerle und Sehramm. Wer sich in
solcher Gesollschaft befindet, muss
ihrer auch wert sein. Erschienen
sind von ihm:
1. Sacrae cantiones 5 et 6 voc. Noribg.,
Katharina Gerlachius et haeredes Job.
Montanus. 157G. 5 Stb. in qu40. 25 Nrn.
5*
Schrammen.
68
Schreiber, Friedr. Gust.
[B.A. B.K. B.B: B. B. M. 6 Stb. ?
Kopenhagen. Lüneburg. Hofb. Wien
6 Stb. br.Mus: C. A. T. B.
— Einzelne Stb. tragen die Jahreszahl
1577.
2. Neuwe aufzerlesene Teutsche Ge-
sang, auff ein besondere art vnd manier
mit 4 St. Comp. Frkft. a/M., in verleg.
Sig. Feyerabends 1579. 4 Stb. kl. qu40.
9 Nrn. weltliche Lieder. [B. B. B. M.
3. Cantiones selectae quas vulgo mo-
tectas appelant, quinis, 6 et 8 v. Francf.,
AVolfg. Richter, impensis Nie. Stein. 1(306.
6 Stb. 29 Nrn. [B. B. B. K. nur 4 Stb.
Darmst. fehlt A. T.
4. Ms. Hofb. Wien : Officium nuptiale
Octavio IL Fuggero. 1 Gesang: Deus
patram nostr. 2 andere von Lassus u.
Kerle. Ferner in I, 51 (alte Signatur):
Domine Deus patrum 6 voc.
5. Mss. B.Proske: 986, 38 Ein edler jäger
wolgemuth, in 4 Tl. 5 st. — 26 Gesänge
in alten Mss. (s. Kat. A IV.) — Motetten
zu 5 u. 6 St. in 807 (Ms. von 1577).
821—823. 862, 11. 887 aUerlei Gesge.
6. In B. L. Ms. 7 ein Ave Maria 6 voc.
— In B. Br. Ms. 12, 94 Da nobis auxi-
lium 6 voc. in Stb. In Brieg ein Laudate
pueri, 6 v. IVIs. def.
Im Gothaer Cant. 2. Thl. 1655 ein
geistl. Gesg. — 2 Gesänge in alten Samlwk.
(Eitner 1). In Kargel's Lautenb. 1586
eine arrang. Piece.
Sclirammen, Jakob, ein Lau-
teüist im Dienste der Hofkapelle
in München, wird in den Akten
nur 1554 erwähnt (Kreisarchiv).
Scliratteiibach, J . . .,
gab in Wien seit 1785 mehrere Hefte
Lieder und Divertissements pour l'harpe,
2 V. et B. bei Artaria heraus (Gerber
1. 2).
Schraub, Franz, ein Wiener
Musiker, der um 179Ü bei Koze-
luch in Wien herausgab:
3 Senates pour le Clavecin, op. 1
(Gerber 2). Die Hofb. in Wien besitzt
Ms. 18701: Missa ex B. und Missa III.
ex Es für Chor u. kl. Orch. in V.
Schreiben an die Tonkünstler
in Berlin, siehe Wenkel.
Schreiber, Andreas, geb. 18.
Mai 1593 zu Friedrichroda, gest.
G. Juli 1660 zu Schmal kalden,
Schüler Vulpius' in Weimar, ging
1618 nach Gotha, 1614 als Orga-
nist nach Friedrichroda, 1616
Schullehrer u. Organist in Kalten-
Nordheim (Henneberg), 1635 in
gleichen Aemtern in Schmalkal-
den. Er wird als Liederdichter
und tüchtiger Orgelspieler gerühmt
(Leicheusermon in M. f. M. 8, 3).
Schreiber, Christian, Konsi-
storialrat und Superintendent zu
Lengsfeld bei Gotha, lebte um
1803 zu Eisenach und zeichnete
sich als Dichter u. Komponist aus.
In der Lpz. Ztg. 8, 259 das Lied:
Meine Ruh ist dahin. Auch Bd. 5, Bei-
lage 25 ein Lied, ebenso in Bd. 6. Auch
Artikel lieferte er für die Zeitung und
anderes wurde dort besprochen (siehe das
Generalregister).
In der 13. Kgsbg. befinden sich: 16 Lie-
der von Goethe, Mahlmann, Matthesius . . .
mit Begltg. des Bfte. Lpz. (1804) Br. &
H. qufol. 28 S.
Folgende Drucke sind wahrscheinlich
auch von ihm:
12 Balladen und Lieder für Gesang mit
Pfte. op. 3. Lpz., Br. & H. qu4o. [B. B.
mit D. Chri.stian Schreiber gez.
Sehnsucht von ... in Musik gesetzt
von . . . Mainz, B. Schott, fol. [B. B.
Gesänge mit Pfte. 2. Samlg. Lpz.,
Br. & H. qufol. [B. B.
C. Schreiber, F. W. Carove, Winkler,
K. Schmidt, Anonymus. (5 Lieder f. 1 St.
mit Pfte.) s. 1. qufol. [B. B.
Die letzten 3 Drucke sind mit Chr.
Schreiber gez. Da er auch zum Teil als
Dichter sich nennt, so kann nuxu sicher
seine Autorschaft derselben annehmen.
Sclireiber, Christoph, aus Dres-
den, w^ar von 1622 — 1634 Organist
an St. Petri in Freiberg i/S., ging
1634 kurz vor Weihnachten nach
Zittau in der Lausitz und st. dort
1639 (Freiberger Chronik von Andr.
Moller 1653 p. 269).
Ms. Bibl. Freiberg: Königh Davidts
Seuffzerleiu aus dem 90. Psalm mit 6 Stim.
e. ](;22, in fol. 7 Dil.
Schreiber, F . . . A . . ., Hofrat
und Advokat zu Leipzig, gab 1792
heraus: Harfenstücke, 1. Samlg.
(Gerber 2).
Schreiber, Frietlricli Oiistav.
Die B. Kgsbg. besitzt im Ms. 3 Lieder,
Schreiber, Georg Heinr.
69
Schleyer, Gregor.
op. 1. in qufol. 8 S. Suchst du den Frie-
den. — Die schlafende Laura v. Lessing.
— Sehnsucht des Schweizers v. Jueh, mit
Pfte. Er scheint noch dem 18. .Ih. an-
zugehören.
Schreiber, Grcorsi IleinricL,
bez. sich mit „der hoch -Edlen
Teutsclien Dicht-Kunst Liebhaber"
und gab heraus:
Neu aiifsgesclilagene Liebes- und Fräh-
lings Knospen, das ist keuscher Ehren-
uud Liebes-Lieder Erstlinge: ]\Iit schönen,
anmutigen, mehren theils neu und unbe-
kandten Melodeyen angefeuchtet, und zu
sondern Ehren ... des lieb- und lob-
würdigsten Frauenzimmers ans Licht ge-
geben von . . . Franckft. a/M. 1664 gedi'.
bey Joh. Görlin, in Verleg. Joost Kölers
jun. Bremens, kl. 8". 190 S. 26 Melod.
mit Bass. [B. Wagener.
Der Autiq. Butsch besafs noch ange-
bunden: Nachschösslinge mit anmuthigen
Melodien. Ib. kl. 8".
Die Melodien sind mit C. H. gez.
Schreiber, Fat. Joh.iiines Evan-
gelist, geb. 1716 zu Arth (Schweiz),
st. 1800 im Kloster S. Urban, in
welchem er 1738 das Ordensgelübde
ablegte. Er war ein fleifsiger Kom-
ponist (Schubiger 2, 49. G. Becker
1, 140). Bekannt sind an Werken:
Fasciculus Ariarum 24 gloriosae vir-
gini ... 12 Duetti, 12 Soli a diversis
vocibus, 2 V. Va. . . . op. 1. Friburgi
Nuithonum (1747) H. J. N. Hautt. 7 Stb.
s. a. 18. Jh. [B. M. Einsiedeln.
Missale Cisterciense musicum complec-
tum 6 Missas . . . cum 2 Eeriuiem a 4
vocibus (c. instrum.), op. 2. Friburgi
Helvet 1749 Hautt. 11 Stb. [B. M. Ein-
siedeln.
Adoratio Dei per XV Offertorio (4 voc.
c. orch.). op. 3. St. GaUi, Monast. 1754.
Stb. fol. [Einsiedeln, br. Mus. 8 Stb.
Schreier, Joseph, Organist an
der Kirche zu Indersdorf, gab heraus :
Missae YI una cum 6 Offertoriis pro
divini cultus ä 4 vocibus, 2 V. et Org.,
2 Corn. et Vcl. Op. 3. Aug. Vind. 1798
Lotter. 8 Stb, fol. [Antiquar Eosenthai,
Kat. 49.
Schreiter, . . . Kantor in Alten-
burg um 1739. Nach Mattheson
1, 420 ein tüchtiger Kirchen-
komponist.
Schrem, J..., lebte am An-
fange des 16. Jhs. und befindet sich
im Ms. FX. 1—4 Nr. 61 in B.Basel
das 4 Stirn. Lied: Ich seufftz vnd klag.
Schreyber, siehe Orammateiis.
Schreyer, Christian Heinrich,
geb. 24. Dez. 1751 zu Dresden,
ein Kandidat der Theologie, der
sich aber mehr mit Musik be-
schäftigte und zahlreiche Werke
veröffentlichte. Gerber 2 widmet
ihm einen langen Artikel. 1771
zog er nach Wittenberg auf die
Universitcät, 1776 nach Dresden
als Hauslehrer. Bis 1795 hatte er
es noch nicht zu einer Pfarrstelle
gebracht und lebte daher ganz der
Musik. Nach dem Ms. 17 910 der
Hofb. Wien war er um 1815 Pastor
u. Adjunct zu Ortrand bei Grofsen-
hain. Von seinen im Gerber an-
geführten Kompositionen sind mir
nur eine theoretische Schrift und
einige Kompositionen bekannt:
Neue Generalbass- Schule oder Geist
vereinfachter Grundsätze des General-
basses, mit 100 Beispielen nebst einem
Anhange über das Accompagn. der Gene-
ralbassstimme bei Kirchenmusiken . . .
Meifsen (1821) Gödsche. 4». 34 S. [B.
Lpz. Musikfr. Wien.
Neue Melodie des Herr Gott dich loben
wir. Meifsen (1820) Goedsche. 4«. [B. Lpz.
Vorspiele für Orgel. Lpz., Hofmeister.
[Dresd.
Motetten ohne Text in Ms. 91 B. Kgsbg.
Samlwk.
Empfindnngen der Freunde des ster-
benden Jesu. Passions-Kantate. Gedichtet
u. komp. von . . . Pastor und Adjunct . . .
1815. Part. Ms. 17 910. [Hofb. Wien.
Schreyer, F...
In der Schweriner Fürstenbibl. befindet
sich im Ms: Ciavier -Buch, bestehet aus
12 Concerten und ein kleiner Anhang aus
unter Schiedlicher Stücke vohr dass Cia-
vier nebst 7 Sonaten auf der Violin und
Clavicembalo. fol.
Die von Gerber 1 unter Schreier, . . .
angeführten 3 Sonaten sind nach Ger-
ber 2 von Christian Heinrich Schreyer,
dalier die Angabe in Kade's Katalog falsch.
Schreyer, Pat. (jrregor, geb. zu
Kirchenpingarten (Oberpfalz), gest.
Schrej'fogel.
70
Schi'öder, Job. Adam.
6. Jimi 1767 im Kloster Andechs
(Baiern). Er trat in das Bene-
diktinerkloster Andechs 1740 ein
(Kornmüller schreibt 1670 sie?)
und wurde später daselbst Chor-
direktor. Nach Mettenleiter 1, 141
befand er sich 1751 an St. Emme-
ram in Regensburg, jedenfalls nur
zeitweise (Kornmiiller 2, 213). Li-
po wsky giebt ein Verz. seiner
Werke. Er zeichnet seine Werke
mit „P. 0. S. B. Andechs". Be-
kannt sind mir:
Sacrificiura ... 8 Missae (f. Chor u.
lustr.). Aug. Vind. 1756 Eieger. Stb.
[Einsiedeln.
Sacrifieium matutiuum seu Missae sex
hreves, a 4 voc. 2 V. . . op. 2. Anno
1673. Aug. Vind. 10 Stb. fol. [Salz-
burg. Einsiedeln.
Sacrifieium vespertinum seu Vesperae
4 . . . a 4 voc. (c. iustr.). op. 3. Aug.
Yind. 1766 Mattb. Eieger et filii. 11 Stb.
[B. M: Org. fehlt.
Schreyfogel, Johann Fr . . .
Die Kgi. Musikalien-Samlg. in Dresden
besitzt von ihm im Ms. Cx. 871 — 878:
3 Concerti a V. concert. c. V. Va. e B.
in Part. Ms. Cx. 875, eine Sonata a V.
e B. EmoU. Part. Ms. 874, ein Solo a
V. e B. Dmoll. in 4".
Sehreyrer, P. F. Bernhard,
Ordensbruder der Mindern Brü-
der S. Francisci der reformierten
Priester, lebte in München im
Konvent des Hlg. Antonius von
Padua um 1662 (Titel). Er gab
heraus:
Musica choralis theoro- practica, d. i.
Ein nützliche Vnderweisung, wie man
das Choral -Gesang durch leichtes specu-
Heren oder Nachdenken ... in kurtzer
Zeit ergreiffen möge . . . München 1663
J. Jäcklin. 4". 15 Kap. 92 S. [B. A.
Schriwaneck, Jean, geb. gegen
1770 in Yalschim (Böhmen), gest.
zu Paris gegen 1830; diente eine
Zeitlang als Oboist an der Oper in
Antwerpen (Gregoir Pauth. 6, 49).
Schröclel, Friedrich Ludwig,
Violoncellist, geb. 4. Febr. 1754
zu Baruth, gest. 16. Jan. 1800 zu
Ballenstedt, wo er in der fürstl.
Kapelle seit etwa 1770 als Violon-
cellist angestellt w^ar und sich öfter
als Solist hören liefs (Gerber 2 aus-
führlich). 1800 erschienen Duos f.
Violoncell und Bass. Dulon er-
wähnt ihn schon 1784 als Violon-
cell-Virtuosen.
Schröder.
giebt am 3/9 1780
in Frankfurt a/M. mit seiner Fa-
milie ein Konzert und bez. sich
mit Kgl. polnischen kurfürstl. sächs.
u. Hessen-Hanauischen Hofmusiker
(Israel 72).
Schröder, Daniel I., Sohn des
Lorenz, geb. in Kopenhagen, war
Organist an der Marienkirche zu
Stralsund und st. daselbst am 9.
Jan. 1682 (Mattheson 1, 319, der
seine Kompositionen, besonders
seine wohlfliefsenden Melodien
aufserordentlich lobt). An Kom-
positionen ist auf Bibliotheken
nichts mehr zu finden.
Schröder, Daniel II., lebte zur
selben Zeit wie Daniel L, jedoch
bez. er sich als einen Lünebiirger
und 1669 als „beyder Rechte Be-
flissener". Er war also noch Stu-
dent und scheint zur Zeit in Jena
studiert zu haben, worauf folgen-
der Gelegenheitsgesang deutet:
Wunsch- und Ehren -Ode, welche . .
Herrn Phil. Mullero . . ßector . . wie auch
Herr Adamus Heinr. Jollenhoff aus Lübeck,
Magister . . . sätzte Daniel Schröder . . .
Jena 1669 Sam. Müller. [B. Zw.
Schröder, Johann, um 1665
Kgl. dänischer Kammerorganist u.
Organist an der St. Peterkirche in
Kopenhagen (Mattheson 1, 147).
In B. Upsala, im Ms: Adesto virtutum
choi-us, 4 Yoci c. 2 V. e suoi ripieni, et
Org. in Tabulaturpart.
Schröder, Johann Adam, geb.
zu Sondershausen um 1712, gest.
zu Schwerin um 1770. Flötist und
Fagottist an der Schwerin-Mecklen-
burger Hofkapelle (Gerber 1).
Schröder, Joh. Heinr.
71
Schröter, Chi-stph. Gottl.
Schröder, Johann Heinrieh,
aus dem Calenbergischen, um 1696
Pfarrer zu .Uersebert;' (Magdeburg),
bekannt durch das geistl. Lied:
Eius ist uoth (AYiiiterfeld 8, 30 und
Beilage Nr. 27 der Toiisatz).
Sehröder, Laurenz, der Yater
Daniel's I., geb. zu Kopenhagen und
Organist an der Hlg. Geistkirche
daselbst (Mattlieson 1, 320. Ger-
ber 1).
Mau keunt von ihm die Abhandlung:
Ein nützüch Tractatlein vom Lobe Gottes,
oder der hertzerfreuenden Musica, worin
kürtzlich und einfältig gezeiget wird, wie
die iJusica samt ihrer Comodität und Nutz-
barkeit, einig und allein zur Ehre Gottes
soll gerichtet seyn . . . Kopenhagen 1639
Melch. Mai-tzan. 8°. 226 S. [Kopen-
hagen. B. G.
Mattheson u. Gerber 1 geben Auszüge.
In Freimaurer Lieder s. a. kommt ein
F. L. Schröder vor.
Sehröter, Cliristoph Gottlieb,
geb. 10. Aug. 1699 zu Hohenstein
i/Sachs., gest. im Nov. 1782 zu
Nordhausen. Kam als Knaben-
sänger an die Hofkapelle in Dres-
den und dann 1711, 20. Nov. als
Alumnus an die Kreuzschule da-
selbst (Viertel]'. 10, 319), studierte
1 7 1 7 in Leipzig Theologie, schw enkte
dann zur Musik um, kam nach
Dresden zurück und studierte unter
dem Kapellmeister Schmidt. Wurde
von einem vornehmen Herrn als
Sekretär und musikalischer Gesell-
schafter angenommen und begleitete
ihn auf seinen Reisen. 1724 liefs
er sich in Jena nieder und hielt
an der Universität öffentliche Vor-
lesungen, bis er 1726 einen Ruf
als Organist nach Minden und 1732
nach Nordhausen erhielt (Selbst-
biographie im Gramer 2, 96; Mar-
purg 7, 456 eine 2te Selbstbiogr.,
Gerber 1 abgedruckt; Ferkel 3,
203). Gerber's Bemerkung, dass
er entgegen Seb. Bach's Art auf
der Orgel stets staccato statt legato
spielte, lässt sich wohl auf die
ältere Art die Orgel zu beliandeln
durchweg beziehen. Sein in Mar-
purg's kritischen Briefen, Bd. 2,
139. Brief abgedruckter Schrei der
Entrüstung über die ihm gestoh-
lene Erfindung der Hammermecha-
nik am Klavier, dem Pianoforte,
hat viel Staub aufgewirbelt und
ist erst durch die Beweise, Ab-
bildungen und Dokumente in den
M. f. M. 5, Nr. 2/3 geklärt worden.
Ohne Sch.'s Aussage in Zweifel
zu ziehen, kam er doch nach
eigener Aussage mit seiner Er-
findung 6 Jahre später als Cristo-
fori zu Stande, zeigte sie erst
nach 27 Jahren das erste Mal in
Mizler's music. Bibliothek (3, 474)
an und nach 42 Jahren bean-
sprucht er als der alleinige Er-
finder anerkannt zu werden, ob-
gleich er weiter nichts aufzuweisen
hat als ein ganz kleines Modell,
welches in der unentwickeltesten
Weise eine Hammermechanik dar-
stellt (die Abbildg. in M. f. M. o,
Nr. 2/3). Von seinen Arbeiten
sind nachweisbar:
Deutliche Anweisung zum General-
Bass, in beständiger Veränderung des uns
angebohrnen harmonischen Dreyklanges,
mit zulänglichen Exempeln; wobey ein
umständlicher Vorbericht der vornehmsten
vom General -Basse handelnden Schriften
dieses Jahrhunderts; von . . . Halberstadt
1772 H. Gross. XXIV u. 200 S. [B. B.
Dresd. B. M. Musikfr. Wien. Brüssel
br. Mus. B. Lpz. Brüssel Cons.
Chr. G . . . Sch.'s letzte Beschäftigung
mit musicaUscheu Dingen , nebst sechs
Temperatur-Plänen und einer Noten-Tafel.
Nordhausen 1782 (o. Verleg.). 4P. 52 S.
[B. B. Dresd. B. M. Brüssel, br. Mus.
B.Lpz.
Streitschriften .1 Schriften in Zeit-
schriften u. a. :
Sendschreiben an . . . Herrn M. Lor.
Mizler. Nordhausen 1738. 8». [B. B.
Christliche Beurtheilung des von Herrn
M. Bidermann . . . im Monat Mai des
1749. Jahres edirten Programmatis de
vita musica. 1749. 4". 4 S, ohne Na-
men, ist von Seb. Bach zum Druck be-
Schröter, Corona.
72
Schröter, Joh. Heinr.
fördert. Siehe Näheres Spitta 2, 738 ff.
[B. Lpz.
UmstäDdliche Beschreibung seines neu-
erfundenen Clavierinstruraents, auf wel-
chem man in verschiedenen Graden stai"k
und schwach, so leicht als auf einem
Clavichord spielen kann, nebst 2 Rissen.
Um das Jahr 1763. In Mizler's mus.
Bibl. 3, 461 und S. 5 in obiger Schrift
„letzte Beschäftigung'-.
Der musikalischen Intervallen Anzahl
und Sitz. Handelt 1. von der Veranlas-
sung und Absiebt dieser Abhandlung,
2. 3. 4. ... In Mizler's mus. Bibl. 3,
605—713.
Vollständiger Plan der pythagorischen
gleichschwebenden Temperatur, welche
durch die Verhältnisse der gröfsern Quinte
^/g und kleinern Quarte ^4 entdeckt ist.
In Mizler's 1. c. 3, 580.
Ein Sendschreiben über Temperatur-
Berechnung, im Marpurg 7, 417. S. 448
über den Streit zwischen Marpui'g und
Sorge.
Siehe auch G. Andr. Sorge's Gründ-
liche Untersuchung von 1754.
Choralbuch nebst Vorspiel und Fugen.
Ms. 20190, 41 S. [B.B.
Schi'öter, Corona Elisabeth
Wilhelmine, geb. um 1748 in
Warschau, gest. 1803 in Ilmenau
bei Weimar. Zog mit Vater und
Brüdern in den Städten umher
und gaben Konzerte (ich halte
den Schröder^ . . . der sich Kgl.
polnischer Hofmusikus nennt, für
den Vater). Als sie nach Leipzig
Yor 1764 kamen, lernte sie Adam
Hiller kennen und bewog den
Vater, dass er dieselbe ihm als
Schülerin und Zögling überlasse.
Er gab ihr Wohnung, Kost und
Unterricht und bewirkte, dass sie
1764 am grofsen Konzert, später
am Gewandhause mit 400 Thlr.
angestellt Avurde. Reichardt in
seiner Selbstbiographie lernte sie
1772 in Leipzig kennen und be-
richtet über sie, dass sie nur un-
gern bei den Konzerten mitwirkte
und nur des Gehaltes halber aus-
hielt und aushalten musste. Im
Jahre 1778 trat sie in herzogl.
Weimarsche Dienste und wurde
von Goethe ganz besonders ge-
schätzt (siehe seine Dichtung und
Wahrheit), trotzdem treffen wir sie
von 1782 — 84 wieder als Konzert-
sängerin in Leipzig am Gewand-
hause mit nur 250 Thlr. Gehalt,
während ihre Nachfolgerin Made-
moiselle Starke 400 Thlr. erhielt
(Dörffel 2, 23). Auch als Schau-
spielerin war sie bedeutend und
in Goethe's Iphigenia soll sie un-
übertrefflich gewesen sein. Auch
als Komponistin trat sie auf und
zeigt im Gramer 2, 692, 1785 ein
Heft Lieder in hübscher Weise
an (Koch, Weimars Glanzzeit S. 33).
Bekannt sind:
25 Lieder. In Musik gesetzt von . . .
Weimar 1786 Hoff mann. 4°. [B. B.
br. Mus.
Gesänge mit Begltg. des Pfte. 2. Samig.
Weimar 1794 Industiie-Comptoir. qufol.
[B. B. Dresd.
Schröter, Johann Heinrich.
Gerber 1 bez. ihn als Bruder der
Corona Schröter, geb. um 1762 zu
Warschau, bildete sich zum Vio-
linisten aus und trat schon mit
7 Jahren im grofsen Konzert in
Leipzig mit einem Konzerte von
Dittersdorf auf (Dörffel 2 verz. ihn
aber nicht). 1782 begab er sich
auf Reisen und soll auch London
berührt haben, wo er 6 Duette f.
V. herausgab. Die Existenz des-
selben ist so wenig geklärt, dass
man überhaupt Zweifel an der-
selben haben kann. Geschwister,
die Musik betrieben, hatte der
ältere Bruder Joh. Samuel aller-
dings und zog der Vater mit ihnen
in Europa herum, doch werden
sie nirgends uiit Namen genannt
(siehe Schröder, . . .).
Fetis führt 2 Hefte Duos f. 2 V. u.
V. u. Vcl. an, die er 1782 in London
herausgegeben haben soU. Später lebte
er in Paris und gab dort Duos und Trios
heraus. Belege führt Felis nicht an.
Schröter, Joh. Sam.
73
Schröter, Joh. Sam.
Sis Trios for a V., a Tenor and a "Vcl.
ohlig. Op. 3. (Lond.) W. Forster. 3 Stb.
fol. [hr. Mus.
Schröter (Schixkler), Johann
Samuel, ein Bruder der Corona
Schröter, geb. um 1750 zu "War-
schau, gest. 1. Nov. 1788 in Lon-
don (Pimlico) nach Pohl 2, 217.
1765 war er Knabensänger im
Chore des gi'ofsen Konzerts in
Leipzig, neben seinem Vater und
Schwester. Bildete sich zum Kla-
vierspieler aus und trat 1767 in
Leipzig öffentlich auf. ]S[achdem
soll er mit seinem Vater Holland
bereist haben. 1772 kam er nach
London, trat im Mai als Virtuose
und Komponist auf, in dem auch
seine beiden jüngeren Geschwister
mitwirkten. Er nahm darauf eine
Organistenstelle an der deutschen
Kirche an, um sein Leben zu
fi'isten, und erhielt nach Christ.
Bach's Tode am 7. Jan. 1782 die
Musikmeisterstelle bei der Königin
von England. Nachdem er eine
reiche Heirat gemacht hatte, zog
er sich vom öffentlichen Leben
zurück, doch wie Gerber 2 be-
richtet, wurde ihm das Leben von
den Anverwandten seiner Frau in
jeglicher Hinsicht verbittert (Ger-
ber 1. 2. Pohl 1. c. u. 1, 162.
Brown). Von seinen Komposi-
tionen sind nachweisbar:
6 Concertos for the harps. with an
acc. for 2 V. & a B. op. 3. London,
Napier. 4 Stb. fol. [B. B. br. Mus.
Paris Nat. Ausg: Paris, Boyer.
3 Concerts pour le Clavecin ou le Pfte.
av. acc. 2 Y. Ya. et B. op. 4. Berlin,
Hummel. [Dresd. Mus.
3 Concerts p. le Clav. . . 2 Y. et B.
op. 5. Ib. [Dresd. Mus. B. Wagener:
Amst., Hummel.
— 6 Concertos for the harps. ... op. 5.
London, Napier. 4 Stb. fol. [br. Mus.
6 Conceitos pour le Pfte. av. 2 Y, et
B. oe. 6. Paris, Bover. [Paris Nat.
3 Concerts p. le Clav. av. 2 Y. T. et
B. op. 7. Hummel ä Berlin. 5 Stb.
fol. [B. B.
3 Concerts (wie vorher) op. 8. Ib.
5 Stb. fol. [B.B. Dresd. Mus., dort
auch 12 Conc. im Arrangem. f. 2 Klav.
Concerto in Cdur per il Clavic. 2 Y.
2 Corni e B. Ms. in Stb. [B. Br., mit
Schröter gez.
4 Concerts p. le Clav, ou le Pfte. av.
l'acc. des 2 Y. et B., in Dd. Gd. Fd. Cd.,
die beiden letzten mit Oeuv. 4 gez. Ms.
Stb. [Wolfenb. Ebd. ein 5. Konzert mit
ßegltg. von 2 Y. Ya. B. in Cd.
Ein 4e Concerto mit Schröter gez. be-
findet sich in Mereaux Samlwk. (siehe
Eitner 2, Nachü'cäge). Da es um 1780 ge-
schrieben ist, kann es nur von obigem sein.
3 Qiüntetti pour le Clavecin, avec Fl.
Y. Alto et Ycl. in op. 1 von Gaet. Pug-
nani: 3 Quintetti. Nr. 1 u. 3 von Schrö-
der, Nr. 2 von Pugnani. Offeubach, Andre.
5 Stb. fol. [B. B. B. Wagener. B.
Dresd. Mus. und auch im Arrangem. f.
2 Klaviere. Musikfr. AYien.
6 Senates p. le Clavecin ou le Pianof.
av. acc. 1 Yiol. et YcUe. Op. 2. Amster-
dam, Hummel. 3 Stb. [Dresd. Mus.
Schwerin F. br. Mus.
6 Trios concertans ... oe. 3. Paris,
Boyer. [Paris Nat.
6 Senates pour Clav., Flute ou Y. op. 4.
[Musikfi-.Wien. br. Mus. englischer Druck.
3 Sonatas for the harps. Y. & Ycl.
op. 6. London, Birchall, set 1. and 2.
3 Stb. [br.Mus.
3 Sonatas (yrie vorher) oeuv. 8. Schott,
graveur ä Mainz. 3 Stb. [B. B.
3 Senates (wie vorher), oe. 9. Schott,
graveur ä Mainz. 3 Stb. fol. [B. B.
1 Sonate f. Cemb. Y. u. Ycl. Ms.
[B. M. nur mit Schröter gez.
Sonate I. a Clavi-Cembalo, Y. et Ycl.
Dd. Ms. 128, IS in B. B. nur Klav. vorh.,
Yomame fehlt.
6 Senates p. le Clavecin ou le Pianof.
av. racc. 1 Yiol. ou Flute, oe. 6. A la
Haye, B. Hummel, fol. 2 Stb. [Dresd.
Mus. B. Wagener.
3 Sonatas for the hai-ps. with Y. op. 7.
Edinburgh. 2 Stb. fol. [br.Mus.
2 Senates p. le Clav. av. Y. in Dd. u.
Gd. Ms. Stb. [Wolfenb.
Ms. 1210. B. ß. G Senates p. le clav.
ou le pfte. av. Y. ou Fl. (fehlt).
Divei-timento per il Clavic. et Y. Bd.
Ms. Stb. hochfol. [Stadtb.Br.
Petits airs d'une execution facile ar-
ranges p. le Clav. av. Y. ou flute. (Schot-
tische Yolkslied.) Paris, Mms. Le Menü
6 Boyer. 2 Stb. fol. [B. B.
6 Senates p. le Clav. op. 1. Amst.,
Hummel, fol. [Dresd. Mus.
Schröter, Kaspar.
74
Schi'öter, Leonliart.
— London, fol. [br. Mils. Paris Nat:
Ausg. Paris, Boyer.
6 Souate* p. le Clav. oe. 2, oe. 4 und
oe. 11. Paris, Boyer. [Paris Nat.
2 Sonate per ü Cembalo und Sonata
per ü Cemb. Mss. LXV u. 59 a in Dresd.
Mus.
The field of battle for the Pfte. Lon-
don, Harrison & Co. 14 S. [B. Wagener.
The Conquest of Beigrade, a Sonata
for the harps. London, fol. [br. Mus.
Letztere Bibl. besitzt noch 1 Trauer-
gesang und Arrangements im Drack.
Schröter, Kaspar, Organist an
der Pfarrkirche in Brieg um 1700
(Mattheson 1, 189).
Schröter, Leonhart, aus Tor-
gau gebürtig, war seit etwa 1572
an der altstädtischen Lateinschule
in Magdeburg Kantor und 4. Schul-
kollege. Friedr. Weifsensee wurde
1600 sein Nachfolger und kann
man dies oder das Jahr vorher als
sein Todesjahr bez. "Weifsensee
giebt ihm im Opus melicum von
1602 grofses Lob. 1587 widmet
er dem Kurfürsten Christian I. von
Sachsen ein Symbolum und erhält
10 Thlr. zur Verehrung (s. Staats-
archiv). Seh. 's Satz ist einfach
und kraftvoll und bildet zum ita-
lienischen Tonsatze seiner Zeit das
volle Gegenteil; besonders seine
mehrstim. Choralsätze zeichnen sich
in der Weise aus. Von seinen
Werken ist bekannt:
1562. (55 geistüche Lieder.) "Witten-
berg 1562 Georg Rhau. 5 Stb. qu40.
Titelbl. fehlt. [B. Bohn in Br.
1576 a. Cantiones suavissimae quatuor
vocum ante hac in Germania nunq; editae.
Tomus I. Tenor. 4 Stb. in kl. qu40.
Dedic. den Räten von Erfurt von Leon-
hartus Schroter Torgensis. 1575. 28. Oct.
Am Ende: Erfurdiae, Georg Bawmann ex-
cudebat Anno 76. Nr. 1. Pectoribus re-
cedat. Nr. 25. Dulcis quies brevisque.
Die Texte sind von Lud. Helmbold. [B.
Elbing. B. M.
— Cantiones . . . Tomus secundus.
Erpfordiae, Georgius Bavmann excudebat
1580. 4 Stb. kl. qu40. Dedic. an die
Senatoren von Vinariensis, gez. von L.
Schroterus in Magdeburg 1580. Nr. 1.
Quicquid est ubique rerum. Nr. 25. Cre-
didit Abraham. [B. Elbing.
1576b. Der schöne Lobgesang Te Deum
Laudamus durch D. Mart. Luth. verdeutscht,
jtzo mit 8 Stirn, vff zween Chor compo-
niret, durch .. . Magdebg. 1576 Kirchner.
4 Stb. qu40. [Heilbr. Löbau: C. A. T.
5 a. B. Bohn in Br.
1576 c. Der zwölfte und 124. Psalm
Davids, sarapt dem schönen christUchen
Kinderiied, D. Mart. Lutheri, Erhalt uns
Herr bey deinem "Wort . . . Magdebg.
1576 W. Kirchner. 4 Stb. qu40. 4 bis
8stim. [Heilbr. B. B. br. Mus: Diso.
1576 d. Ein Hochzeit-Gesang zu Ehren
des Herrn Galli Dressleri, Predigers zu
Zerbst mit 5 Stirn. Magdeburg 1576
Kirchner. 5 Stbll. qu4''. [Löbau.
1577. Ein Hochzeitgesang. Magde-
burg 1577 ib. 5 Stbll. qu4". [Löbau.
1584. Canticum sanctorum Ambrosii
et Augustini Te Deum . . . Magdeburg.
15S4. [br. Mus. fehlt T.
1586. Newe "Weihnacht Liedlein mit
4 und 8 Stirn. . . Helmstadt 1586/87 Jac.
Lucius. 4 Stb. qu40. 16 Gesge. [B. B.,
auch im Ms. T 64 in P. von Teschuer.
B. D. B. Zvr. fehlt T.
1587 a. Hymni sacri, quorum in eccle-
sia per festa maxime solennia usus est,
ad harmoniam musicam applicati ä . . .
Erphordiae 1587 G. Baumaun. 6 Stb.
qu40. 28 Hymnen. [B. B. B. Br. B. Br.
B.L. fehlt 6 a. B. M.
1587 b. Epithalamü cantilena, de sacro
sancto conjugii foedere, ex XES. capite
Matthaei. hi honorem nuptiarum , . .
Melch. Papae . . et -sargiuis Mariae . . .
10 vocum harmonia compos. ä . . . Magde-
burg! 1587 Andr. Gena. 3 StbU. qu40.
Stim. gegenüber, inkompl. „Accesserunt
ad Jesum Pharisaei". [B. Zw.
In Mcmuscripten.
In B.B., "W34, 364—371: 8 Motetten
in P. Ms. "W97, 1363—1369: 7 Choral-
gesänge 4—8 Stim. Ms. T60. 106. 141
Deutsche geistl. Lieder in P. — Ohne
Sign. 5 defekte Stb. 4». 16. Jh. Nr. 3:
0 lux beata 6 voc. ist aus 1587 a.
Passion nach dem Ev. Johannis, deutsch,
4 st. [B. K. fol. 49, so weit beschnitten,
dass man nur noch Leonhart liest.
In B. Zw. 696, 6 Bll. fol. in parätur-
mäfsiger Einrichtung, vielleicht Autogr. „Te
Deum laudamus'' 8 voc. i^octo auff zwen).
1571. Ferner 1 Motette: „Freue dich des
"Weibes" 5 v. inkompl. und „Wo der Herr
nicht das Haus bauet" 8 voc. kompl.
In Löbau (Dresd.) „Homo quidam erat
dives" 5 voc. c 2. p.
Schröter, Michael.
75
Schuback.
In B. Dresd. Ms. B 1240 moderne Part.
Nr. 9: Freut euch ihr lieben Christen u.
Nr. 44: Ein Kiudelein so löbelich, 4 voc.
B 1244, 64 s fälschl. mit C. G. als Vor-
namen: Weihnachtslied von 1587, 6 voc.
in Stb. tl. 40.
Tu Musikf r.Wien : Freut euch ihr lieben
Christen, 4stim. Stb.
19 Gesänge in neuen Ausg. (Eitner 2).
In Rühling's Orgelbuch 1583 ein Tonsatz.
In Zelle's U. Ein feste bürg ist unser
got (M. f. M. 26, 72). Im Ambros 5. Bd.
S. 465 ein Te Deum laudamus von 1571,
8 voc. in P., \ierieicht dasselbe wie 1576 b.
Siehe auch B. Zw.
Sehröter, Miehael, Kantor zu
Liebenwalde, f 1592 (Taubert 2,
19).
SeliroU, Franz, Organist an
unserer lieben Frauen in Breslau
um 1740 (Mattheson 1, 414).
Sehrotenbaeh, Johann Adam,
um 1756 Primarius Organist an
St. Peter in Wien (Marpurg 3, 68).
Sehrj^er (Schrijver), Reniigius,
Organist zu Middelburg, wo er zu-
gleich Musik-, Kunsthändler und
Buchdrucker war, st. den 11. Febr.
1681 (Bouwst. 1, 36. 2, 127. 3, 76
ein Schreiben von ihm). Er gab
heraus :
Utbreyding over het boek der Psalmen,
in verscheyde dichtmaat (von Joachim
Oudaan). Op musijk gebracht, met 1 en
2 stem., en 1 en 2 Violen ; benevens een
bas cont. in partituer. Door . . . Rotter-
dam 1680/81 P. Terwout. kl. 8°. 1 vol.
[Amst.
Schnhaek, Jakob, geb. um 1726
zu Hamburg, gest. ebd. 15. Mai
1784, studierte Jura, wurde Licen-
ciat und Syndicus der Stadt Ham-
burg. Musik betrieb er nebenbei,
doch so gründlich, dass Schubart
S. 181 über ihn sagt: er ist ein
Universalkopf, spielt nicht nur das
Klavier als Meister, sondern setzt
auch ganz vortrefflich (Forkel 4,
105. Gramer 2, 241. Gerber 1
nach Gramer). Seine nachweis-
baren Werke sind folgende:
Im Druck:
Von der musicalischen Declamation
(anonym). Göttingen 1775 Vandenhoecks
AVittwe. kl. 80. 48 S. [B. B. B.M.
Dresden. Lübeck. Brüssel.
In Forkel's Musik.-krit. Bibl. 3, 226
ein Auszug.
Nachricht von dem Siege Institut bey
der Rumbanmschen Armen Schiüe in Ham-
burg. Hambg. 1780. [B. Hbg.
Dieses Siuginstitut soll durch seine Be-
mühungen ins Leben gerufen sein.
Die Jünger von Emaus (anonym, doch
erkennt man ihn aus dem Vorbericht).
1. u. 2. Tbl. Hambg. 1778/79 Bock. P.
fol, f. Chor u. Orch. [B. B. B. G. B.
Wagener. Schwerin F. Musikfr. Wien.
Rostock. Berlin Singakad. R. C. of Mus.
— In B. B. das Autogr. von 1778.
Text anch von ihm. Wurde am 12. April
1778 unter seiner Direktion in Hamburg
aufgeführt (Sittavd 1, 113).
Vierstimmig gesetzte Kirchenchoräle,
biblische Sprüche, auch geistliche und
moralische Lieder zur Singe -Uebung für
die Rumbaumsche Armenschiüe. Hbg.
1779/1780/81 Mich. Chrstn. Bock. 1. bis
3. Stück, [ß. B. B. Hbg. 1. 2. St. Schwe-
rin F. ebenso. Anonym, gez. mit Syndi-
cus in Hbg.
In Manuscripten :
La Betulia liberata, Orator. P. 176
u. 165 S. Ms. 20210. [B. B.
La passione di G. Cr. Orator. P. 152
u. 109 S. [B. B. Ms. 20212. Darmst.
Rostock.
Passions-Oratorium. Der für die Sünde
der Welt ... P. 64 S. Ms. 20213; an-
gehängt 1 Fuge 4 voc. c. instr. Ferner:
„Cantabo Dno." 2 voc. c. Bc. „Ich will
dem Herrn singen," Canon. [B. B.
Oster-Cantate : Auf, heiliger Jubel, f.
Solo, Chor u. Orch. Ms. P. u. Stb.
[Schwerin F.
Herzlich lieb hab ich dich, Lied f. T.
u. B. mit Oboe, 2 V. Va. Bc. Ms. P.
[Schwerin F.
Ich will den Namen des Herrn preisen,
Cantate zur Einführang des Predigers
Schuhmacher in Hbg. f. Chor u. Orch.
Ms. P. 348. Autogr. 1771 nebst Em. Bach.
[B. B.
Lobet den Herrn alle Himmel. — 0
Haupt voU Blut und Wunden, 2 Cantaten
f. Chor u. Orch. Ms. 20218. P. [B. B.
Schwerin F. die 2te im Ms. P. u. Stb.
Nach einer Prüfung kurzer Tage, Choral
f. Chor u. Orch. Ms. P. [Schwerin F.
Der 14. Ps. mit untermischten Cho-
rälen: Die Thoren sprechen, f. Chor u.
Schubaii, Andreas,
76 Schubart, Chrstn. Friedr. Dan.
Instr. P. 77 S. Autogr. [B. B., und
Kopie Ms. 20215. Schwerin F. P. u. Stb.
Psabnus 33 und 67 f. Chor u. Orch.
Mss. P. [Darmst.
Salnio 42 di Mattei: Come le limpide,
4 V. c. Strom. P. 28 S. Ms. 20216.
[B. B.
Psalm 90. HeiT Gott, der du bist,
4stim. mit Instr. P. 99 S. Ms. 20217.
[B.B. Schwerin F. mit 1765 gez. P. u.
Stb.
"Wacht auf, ruft uns die Stimme, Chor
u. Orch. P. 67 S. Ms. 20219. [B. B.
Schwerin F. Ms. P. (in den Stimmen
heilst es „der Wächter").
Canon zu 3 Stirn, im Autogr. und Sey
getreu f. 4 Stirn, u. Instr. — Ein Recitat.
und Arie u. a. im Autogr. [B. B.
Die Grofsmuth des Scipio, Drama von
Schiebeier. Ms. 20222 P. 190 S. [B. B.
Gioas, Oper. Ms. P. [Darmst.
Cantate: Die Schönheit des göttlichen
Mannes, f. Chor u. Instr. Ms. 20224. P.
40 BU. [B. B.
Cantata La tempesta: No non turbati.
Ms. 20225. P. 64 S. [B.B.
Cantata: Nice e Tirsi von Metastasio.
Ms. 20226. P. 40B11. [B.B. 'Schwerin F.
In B. Rostock 2 Arien und 1 Duett
in Stb.
3 Sinfonien in Ed. Bd. Dd. 1. 2 V.
Va. Ob. 2 Hörn. Bass. 2. 2 V. Ya. B.
3. 2 V. Va. obl. 2 Hörn. Ob. Tromp.
Paucke u. B. 1. 2. in P., 3. in Stb. im
Ms. [B. Upsala.
Schubart, Andreas, 1572/73
Bassist an der kurf. Kapelle zu
Berlin (Friedländer),
Schiibart, Christian Friedrich
Daniel, Dichter, Komponist und
Virtuose, geb. am 26. März 1739
zu Obersontheim (Limburg), gest.
10. Okt. 1791 in Stuttgart, Seine
Selbstbiographie „Schubart's Leben
und Gesinnungen. Von ihm selbst
im Kerker aufgesetzt. 2 Theile"
erschien in Stuttgart bei Mäutler
1791/93. Der 2. Thl. ist von seinem
Sohne herausgegeben. [B. B.] Sch.'s
Vater war sehr musikalisch und
in seinem Hause spielte die Musik
eine grofse Kolle. Daniel, der Sohn,
zeichnete sich schon mit 8 Jahren
als musikbegabt aus, komponierte
auch schon mit 9 Jahren kleine
Stücke. In JSTördlingen besuchte er
die Schule, wo er wenig Gelegen-
heit fand Musik zu treiben, dennoch
geriet er in die Gesellschaft lieder-
licher Fiedler, die, wie er selbst
sagt, ihm seine Sitten verdarben.
1756 kam er nach Kürnberg, dort
erhielt er vom Stadtkapellmeister
Gruber Unterricht im Generalbass
und Komposition, lernte die Werke
Sebastian Bach's kennen, die er
zeitlebens als höchste Leistungen
in der Kunst schätzte und in Zeit-
schriften darauf aufmerksam machte.
Der Unterricht bei Gruber scheint
die einzige Anweisung gewesen zu
sein, die er in der Musik erhalten
hat und es ist bei seinem Naturell
sehr fraglich, wie weit derselbe
anhaltend war. ISToch Schüler, er-
hielt er schon eine Stelle als Früh-
messer, gab Klavierunterricht und
spielte oft in Familienkreisen,
Einige Lieder auf durchziehende
preufsische Husaren gedichtet und
komponiert fallen in diese Zeit,
sie flogen in alle Welt, wurden
in Schwabach gedruckt und vom
Volke gesungen, ohne den Kom-
ponisten zu nennen oder zu kennen.
Das gleiche Treiben setzte er in
Erlangen als Student fort. Von
hier kam er mit ziemlich wüstem
Kopfe nach Hause und führte ein
Bummelleben in Aalen, wesentlich
durch Musik ausgefüllt. Er organi-
sierte eine Stadtmusik, eine Art
Orchesterverein, worin auch der
Handwerker Aufnahme fand, kom-
ponierte Kirchenstücke, Sinfonien,
Sonaten, Arien und andere Kleinig-
keiten in Menge, die später unter
seinem und fremden Namen in
alle Welt ausflogen. Nach einer
planlosen Streiferei im Limpurgi-
schen trat Seh. die Stelle eines
Präzeptors und Organisten in Geis-
lingen an. Wo er — um wenig
Schubart, Cbrsfu. Fiiedr. Dan.
77
Schubart, Chrstn. Friedr. Dan.
Geld — neben der Schule noch
die städtische Musik nebst dem
Organistenamte zu versehen hatte.
In dieser elenden Stellung- heiratete
er eine jener hausbackenen deut-
schen Frauen. Ein Besuch in
Ludwigsburg reifte den Entschluss,
Geislingen mit Ludwigsburg ^ der
pächtigen Eesidenzstadt, zu ver-
tauschen. Hier schwamm er mit
Wonne so ganz in seinem Element.
Die Hofkapelle unter Jomelli's
Leitung bestand zur Zeit aus aus-
gezeichneten Musikern, denen er
teils vorspielte, teils von ihnen
lernte. Bald war er in den höchsten
Kreisen der gesuchteste Musik-
lehrer. Eine Liebesaffäre brachte
ihn ins Gefängnis und dann wurde
er Landes verwiesen. Auf dem
nun folgenden Wanderleben war
die Musik allein die Ernährerin.
In Mannheim hätte er fast an Kur-
fürst Karl Theodor's Hofe eine An-
stellung erhalten, doch sein „loses
Maul" brachte ihn darum. Er ging
nach Augsburg und wurde Zeitungs-
schreiber. Hier fand er eine sess-
hafte bürgerliche Existenz und ver-
lebte die glücklichste Zeit seines
unruhigen Lebens. Er gründete
1774 die „Deutsche Chronik'', ein
politisches Blatt mit zahlreichen
Kritiken von Musikwerken, Kon-
zerten und anderen Kunstwerken,
welches sich bald einen weiten
Leserkreis erwarb und Schubart
gute Geldeinnahmen verschaffte,
doch die freimütigen religiösen
Ansichten schufen ihm viel Feinde,
die den Kurfürsten zu bestimmen
wussten. Seh. das Land zu ver-
bieten. Er ging nach Ulm, setzte
die Herausgabe der Deutschen
Chronik fort, liefs seine Familie
nachkommen, bis ihn auch hier
seine Feinde stürzten, ihn am
22. Januar 1777 nach Blaubeuren
lockten, wo der Arglose festge-
nommen und nach der Feste
Hohenasperg transportiert wurde.
Erst in einem düsteren Felsen-
loche eingesperrt, wo er 377 Tage
schmachtete, dann erst in ein
freundliches Zimmer im Komman-
dantenbau gebracht; doch erst
1782 wurde ihm eine humanere
Behandlung zu teil. Für die Fa-
milie sorgte der Herzog. Am 11.
März 1787 schlug seine Erlösungs-
stunde und der Herzog kündigte
ihm selbst sein Freilassung an, er-
nannte ihn zum Direktor der Hof-
musik und zum Theaterdichter in
Stuttgart, damit er im Lande bleibe
und nicht etwa im Auslande seine
gerechten Anklagen laut werden
lasse. Ferner erhielt er die Er-
laubnis, seine Zeitung unter dem
Titel ,,Vaterlands- Chronik" fort-
führen zu dürfen, die auch von
1787 — 1791, seinem Todesjahr, er-
schien. Geistig und körperlich ge-
brochen, lebte er nur noch vier
Jahre.
Verzeichnis seiner noch nachweisbaren
Werke:
Chr. Fr. Dan. Schubart's Leben und
Gesinnungen. 2 Thle. Stuttgard 1791
bis 1793. [B.B. Salzburg. Musikfr.
Wien.
Ideen zu einer Ästhetik der Tonkunst.
Herausgeg. von Ludwig Schubart, Kgl.
preuss. Legationsrath. Wien, J. V. Degen
1806. 8". X, 382 S. [B. B. und auf
allen gröfseren Bibl.
— Neue Aug. 1840 in der Gesamt-
ausg. seiner Schriften, ed. von Ludw.
Schubart. 5. Bd. Stuttgart bei Scheible.
160.
Musicalische Rhapsodien. 1. — 3. Heft.
Stuttgart 1786, Xarlsschule, herzgl. Buchdr.
4*^. 64 S. mit literarischen und Musik-
beiträgen. 1. Heft 3 Nrn. 2. Heft über
Orgelspiel u. 10 Nm. 3. Heft an Beeke,
ein Katalog, Klaviei-piecen, Cautate „Die
Macht der Tonkunst" und „Die Katzen".
[B. M. B. B. nur 1. Heft. Karlsruhe
1. Heft.
Das Vonvort ist im Jenner auf Hohen-
asperg gez.
Scliubart, Chrstn. Friedr. Dan.
78
Schubaur.
— Die Macht der Tonkunst (1 Stirn,
u. Pfte). Spira, Bossler. G BU. [B. Wa-
gener.
Salve regina, Part, mit Portr. [B. B.
Autogr. Grasn. Hofb. Wien, Ms. 16 842
mit deutschem Text f. Solo u. Instr. auf
Hohenasperg komp. Autogr.
Der Bauer im Winter. Ein Ged. v.
Schubart f. Foitep. Chez B. Schott ä
Maieuce. qufol. [B. B. Scheinbar ist
auch Seh. der Komponist.
Klaggesang an mein Klavier auf die
Nachricht von Minettens Tod. Herausg.
von Chr. F. W. Nopitsch, Musikdir. in
Nördliugen. Augsbg. 1783 Conr. H. Stage.
[Bv M.
Lied einer Mutter, für 1 Stim. mit
Guit. in G. Schinn's beliebte Lieder. [B. M.
Treize Yariations p. le Clav, ou Pfte.
(Bd.) Spiro, chez Bossler Conseiller. fol.
5 Bll. [Dresd.Mus. B. Wagen er.
2 Piecen in Bossler's ßlumenlese 1. Tbl.
1782, nur Seh . . rt gez. 3 Piecen im
2. Tlü. 1782. 2 P. im 2. Tbl. 1783. 3 P.
im 1. Tbl. 1783. 2 P. im 1. Tbl. Neue
Blumenlese 1784 (s. Bossler 6. 7. 8. 9.
10. 12).
1 Lied im Samlwk. Klavierstücke 2,
1784. — In Freimaurer Lieder s. a.
Ende 1899 erschien im Staatsanzeiger
für Württemberg von Ernst Hoher ein
Artikel „Schubartiana" (auch im Separat-
abzuge), der sich ausführlich über Schu-
bail's Leistungen und sein Leben ver-
breitet, auch auf der Stadtbibliothek in
Zürich einige ümcke fand, die in Zürich
erschienen waren. Es sind 4 Sonaten für
Klavier u. a. Die genauen Titel teilt der
Verfasser nicht mit. Im Jahre 1902 er-
.schien eine zweite ., Schubartstudie" von
demselben, mit einem Bilde Sch.'s, Verz.
seiner Werke, Gedichte und Musikbeilageu
in Ulm, Druck von Gebr. Nübling im
Separatabzuge, ursprünglich in der Ulm er
Yereinspublikation erschienen. Dort wer-
den noch folgende Biographien citiert:
Stranff;, Chr. F. D. Schubart's Leben in
seinen Briefen, 2 Bde. 1849. Pfarrer
Hauff, Biographie 1885, 400 Ö. E. Naegele,
Aus Sch.'s Leben und Wirken, Stuttgart
1888 Kohlhammer. R. Krcmfs, Seh. als
Stuttgarter Tlieaterdirektor, in Württemb.
Vierteljalirsbeft f. Landesgeschichte. Neue
Folge X. 1901 S. 2.52—80.
Schubaii's Karakter von seinem Sohne
Ludwig . . . Erlangen 1798 der Verfasser.
8"^ [Bi-üssel.
Die von Hölzer veröffentliche 2. Schu-
bertstudie von 1902 bringt als Beilage
6 Lieder und 3 Klavierpiecen, die aber
keineswegs geeignet sind, von Schubart's
Kompositionstalent ein günstiges Urteil
hervorzurufen.
Schubart, Johann Martin, geb.
8. Mär^ 1690 iu Gehra bei Ilme-
nau, gest. 2. April 1721 in Wei-
mar, ein Schüler Seb. Bach's in
Weimar, wurde 1717 sein Nach-
folger als Organist u. Chordirektor
daselbst (Niederrh. Ztg. 6, 324.
Spitta 1, 839. Gregoir, Panth. 5,
118 teilt die Grabschrift mit, ohne
Daten).
Schubarth, Johann Kaspar,
geb. 1. Aug. 1756 zu Kodach
(Koburg), 1781 Kantor in Regens-
burg, 1802 Inspektor der Alumnen
ebendort, st. daselbst 19. (?) April
1810 (Biogr. u. Bibliogr. Metten-
leiter 1, 226. Gerber 2).
Er gab 1786 Jos. Eiepers Bassschlüssel
in Regensburg heraus (siehe Riepel).
Von einem Schubarth in Ms. B 910 in
B. Dresden : Lieder. A''ielleicht ist aber
Chr. Fr. Daniel Schubart gemeint.
Schubaur (Schuhbauer), Lukas,
geb. 25. Dez. 1753 zu Lechfeld
(Baiern), studierte Medizin, wurde
ein vielgesuchter Arzt, 1791 Medi-
zinalrat und Hofarzt in München.
Schon als Knabe betrieb er fleilsig
Musik und setzte dies bis zu seinem
Lebensende fort (Lipowsky ausführ-
lich). Man kennt von ihm mehrere
Kompositionen :
II Sacrifizio, Cantate der Kui-fürstin
Maria Anna, Wittwe von Bavern gew.
Ms. P. [B. M.
In monte oliveti (in 3 Sätzen) 4 voc.
c. org. Ms. P. [B. M. ß. B. Ms. 20240.
Die Dorfdeinitierten nach Goldoni, ein
Singspiel in 2 Aufzg. c. 1784. Ms. P.
[München Oper. B. B. Autogr. Grasn.
4 Bll. Darmst.
— Im Kl.-A. München, Selbstverlag.
Mannheim bei Götz. 82 S. [B. B. B. M.
Dresd. Mus.
— Arie aus denselben. Ms. P. [B. M.
Darmst.
Die treuen Köhler, ein Singspiel. Mauuh.
u. München, K1.-A. [Dresden.
Tamaro. Singsp. Ms. P. [Proske-M.
Schubert, Anton.
79
Schubert, Joseph.
Arie. Sollt ich mich durcli Undank.
Ms. P. [B.M.
Reichard 1783 und 1788 führt noch
einen zweiten Sehubav£r an, der sich aber
vordem Schubert nannte und die Sing-
spiele schrieb: Rosaha. — Der Gasthof
von Genua. — Die Landplagen oder das
blaue Ungeheuer. (Siehe Joseph Schubert.)
Schul)ert, Anton, Bruder des
Franz Anton, geb. 28. Juni 176(3
zu Dresden, wurde 1790 als Contra-
bassist an der Hofkapelle angestellt
und 1844 pensioniert (Fürstenau
1, 170).
Ein anderer Anton Seh . . war
1817 Hoforganist ebd. mit 460 Tlilr.
Gehalt (ib. 190).
Schubert, Balthasar, um 1701
Oboist an der "Weifsenfeis - Quer-
furter Hofkapelle (J. 0. Opel).
Schubert, Franz Anton, geb.
20. Juli 1763 zu Dresden, gest.
ebd. 5. März 1824. Violinvirtuose (?)
und Komponist, Avurde 1790 an der
kurfürstl. Kapelle angestellt. Für-
stenau 1, 170 sagt als Contrabassist,
setzt auch das Geburtsdatum mit
20. Juli 1768 'an. Auch Gerber 2
bez. ihn als Contrabassisten und
zeigt ein Streichquartett op. 4 an.
1807 wurde er Musikmeister mit
500 Thlr. Gehalt. 1817 bezog er
1200 Thlr. Er zeichnete sich be-
sonders als Komponist aus (C. F.
Becker 3, 31. Fürstenau 1, 170.
175. 187). Bekannt sind:
RalvG regina 4 voc. concert. c. instnun.
IVLs. 48.8. P. von 1821. [Dresd. Musik.,
Ms. 482 ein anderes Salve. In Ms. 384
ein Offertorium in P. Ms. 92 a von 181.5
enthält „Kleine Dienst Regeln über den
Kirchendienst".
Schubert, Johann Friedrich,
geb. 17. Dez. 1770 zu Kudolstadt.
gest. im Okt. 1811 zu Mühlheim
bei Köln a/Rh. Erlernte die Musik
handwerkmäfsig beim Stadtmusikus
Hesse zu Frankenhausen, dann in
Sondershausen, zeichnete sich be-
sonders als VioKnist aus, ging dann
auf die Wanderschaft und wird
1777 von Reichard als 2. Violinist
im Orchester der Döbbelinschen
Truppe in Berlin verz. und 1798
als Musikdirektor bei derselben
Truppe, die auch in Stettin und
Frankfurt a/0. spielte. 1801 war
er Musikdirektor in Glogau und
seit 1804 in Ballenstedt am Theater
(Gerber 2, der auch eine Reihe
Kompositionen und Schriften an-
zeigt). Bekannt ist nur
Neue Singschule oder griindliche und
vollständige Anweisung zur Singkuust in
3 Abtlg. Lpz. (1804) Er. & H. 8 u.
146 S. [B. ß. Musikfr. Wien.
Concei-to per Clavic. 2 V. 2 Fl. 2 Clarin.
2 Corni, Fag. Va. e B. Stb. [Musikfr.
Wien.
Schubert, Johann Josei)h, be-
kannt durch:
Die Zeitalter, ein pantomimischer Tanz
f. Pfte. qufol. Ms. 19. [Dresd. Mus.
Ohne Zeitbestimmung.
Schubert, Joseph, geb. um
1757 in "Warnsdorf in Böhmen,
gest. 28. Juli 1833 zu Dresden.
Erlernte bei seinem Vater, einem
Kantor, die Anfangsgründe, be-
suchte dann die lateinische Schule
in Prag und erhielt vom Abt
Fischer Unterricht in der Musik.
1778 ging er nach Berlin, wo er
sich beim Kammermusikus Kohn
als Violinist ausbildete. Von hier
kam er als Hofmusikus an die Ka-
pelle des Markgrafen von Schwedt,
wo in den Jahren 1780 — 81 vier
komische Opern von ihm zur Auf-
führung gelangten (Rosalia; Der
Gasthof von Genua; Die Landplage
oder das blaue Ungeheuer und 1781
Die Entzauberung). 1788 wurde
er Kammerjuusikus (Bratschist) an
der Hofkapelle in Dresden. Sein
Gehalt betrug 1813: 400 Thlr. Er
war einer der fruchtbarsten Kom-
ponisten seiner Zeit; in allen For-
men und für alle Instrumente hat
er massenhaft produziert, Gerber 2
Schubert, Joseph.
80
Schuck.
äufsert sich sehr günstig über seine
Werke und liebt den Reichtum an
schönen Melodien, seine harmo-
nische, modulatorische und instru-
mentale Gewandtheit hervor. Nach
dem heutigen Urteile war er ein
Kind seiner Zeit und schrieb in
dem damals gebräuchlichen und
vom Publikum beliebten Stile, der
durch die drei Heroen Wiens der
Vergessenheit anheim gefallen ist.
Nur Weniges hat sich im Verhält-
nis zu seiner Vielschreiberei er-
halten (Gerber 1. 2. Fürstenau 1,
168 und in Mendel -Eeifsmann's
Lexik.). Nachweisbar sind an Kom-
positionen :
Missa Sacra ä 4 voci c. ström. (Fd.)
Ms. 353 im Autogr. P. [Dresd. Mus.
— Ebd. noch 2 Missae sacrae a 4 v.
c. ström. (Emoll im Autogr. — Cd. iüi
Autogr.)
2 Missae sacrae in Dm. und Hm. im
Ms. P. [B.Kgsbg.
Missa ä 4 v. c. ström. (Gd.) Dresdae
1819. Ms. 3.Ö5. P. [Dresd. Mus.
— Ebd. noch 2 Missae in obiger Be-
setzung in Esd. u. Adur. Ms. 356/57.
Missa cantata ad sanctum — Antonium
de Padua, a 4 v. c. ström. Dresd. 1758,
Titel vom Komponisten. Ms. 358 P. [ib.
In Dresden kathol. Kirche: 13 Messen
in obiger Besetzung.
2 Arien f. Sopr. mit Klav. Ms. 1036
im Autogr. [Dresd. Mus.
Concerto per il organo ö Pfte. Ms. 22,
P. u. Orgelst, qufol. im Autogr. [ib.
2 Concei-ti per Viola princip., 2 V.
Va. 2 Fl. 2 Ob. 2 Corni e B. Ms. IV.
Stb. [ib.
12 deutsche Tänze f. Orch. Ms. I.
Stb. [ib.
Nach Gerber 1. 2. sind von ihm die
Singspiele, die am Ende des Artikels
Lukas Schubaur nach Eeichard angeführt
und bereits erwähnt sind.
Schubert, ohne Vornamen, sind
noch folgende Kompositionen zu
verzeichnen :
Pamela Nubile, eine Oper in Stb.
Ms. LXV. [Dresd. Mus.
Die beiden Galeei'ensklaven, ein Melo-
drama in 3 Akten. Ms. 20320. P. [B. B. I
Schilling schreibt es Franz zu.
Concert pour le Vcl. princip. av. acc.
orch. oeuv. 7. Bronsvic, ä la Höhe.
9 Stb. [B. B.
Sinfonia I. ä 11. 2 V. 2 Viola, 2 Ob.
Fl. 2 Clarini, Tymp. e B. Stb. im Ms.
[Schwei-in F.
Im Samlwk. Künstlerverein, Variat.
über ein Diabelli'sches Thema.
Scliuberth, Grottlob, geb. 11.
Aug. 1778, gest. um 1846 zu Ham-
burg. Oboevirtuose, lebte zu Magde-
burg und seit 1833 in Hamburg.
Er befand sich oft auf Konzert-
reisen (Schilling und Fetis), letz-
terer verz. aus Verlagskatalogen
eine Anzahl erschienene Kompo-
sitionen für Klavier.
Schubhardus, Christoph,
ist in der B. Kassel mit Canzonetten
zu 3 Stirn, in 3 Stb. im Ms. vertreten
(40. 59).
Schuchard, Theodor, Kantor
zu Eisenach in der Mitte des 17.
Jhs., gab nach Gerber 2 heraus:
Christlich Gespräch eines betiübten
Vaters mit seinem abgelebten Söhulein,
in dem mit 4 Stiin. komponirten Liede:
Ach Gott wie ist mein Hertz betrübt.
Gotha 1656. — Im Ms. o. Sign. B. B.,
8 Stb. von Gräffenhain von 1643 Nr. 184:
Nun dancket alle Gott, 8 voc.
Schuchart, ... war um 1680
zu Leipzig ein beliebter Lautenist
(siehe Walther, Artikel Kropff-
ganfs).
Schuchart, M... J... Gr...
n . . . , nach einer Subscriptions-
liste von 1783 Organist zu Wiburg
in Finnland.
Schuchbaiier, . . . Gerber 1
nennt ihn einen Mönch in Nieder-
altap (?), der 1781 in den Abhand-
lungen der baierischeu Akademie,
Bd. 1, über die Singspiele schrieb.
Ob damit der Komponist folgender
Fiecen gemeint ist, bleibt fraglich.
Die Kgl. Musikalieu-Samlg. in Dresden
besitzt in Ms. Cx. 861 u. 62 zwei Trios
a Viola d'amore, FI. e B. in Stb. und für
2 Vidle d'amore e B. in Stb.
Schuck, Johann Daniel, aus
Würzburg, ist am 27. Febr. 1744
und den 17. Mai 1746 als Musikus
Schübe.
81
Schiirer.
an der Universität zu Leyden ein-
geschrieben (Bouwst. 3, 7).
Sehübe, siehe Freimaurer-Lieder
1749.
Sehübler, Christian Ludwig,
gegen 1755 zu Heilbrouu geb.,
gest. 14. April 1820 ebd., ein
Mathematiker und Akustiker,
veröffentlichte in Bossler's nmsik. Cor-
respondenz 1791 Nr. 23. 24. 3(3. 37 und
in 1792 Nr. 51 u. 52 eine Abhandlung
über eine Stelle von Leibniz zur Theorie
der Musik und Ueber die Verschiedenheit
der Tonleitern bei blasenden und bei
Saiten-Instrumenten.
Sehübler, Johann (xeorg-, lebte
in der 2ten Hälfte des 18. Jhs.
Im Ms. 194 der B. B. ein Trio f.
Orgel in Dd.
Sehiieehpaur, Franz Simon,
seit c. 1699 im Dienste der kurf.
Kapelle in München, anfänglich
mit 300 Gld., 1726 mit 500 Gld.
Gehalt. Während der österreichi-
schen Besetzung Baiern's erhielt
er nur 100 Gld. 1706 heilst es
in der Personalbeschreibung: ist
noch nicht lange im Dienst (Kreis-
archiv).
Sehüler, Anton, Organist an
St. Katharina zu Braunschweig von
1632 — 1640. A^on einem J.. Schüler.
der aber später lebte, sind bekannt
10 Variat. für das Pfte. Augsburg,
Gombaii & Co. (18. Jh.) [B. M.
Schüler, Friedrich, Oboist an
der kurf, Kapelle zu Berlin um
1711 mit 100 Thlr. Gehalt (Schnei-
der H 35). Dort noch ein Haits
Michael mit 130 Thlr. Gehalt, incl.
Kleidergeld. In der Beilage S. 55
sind im Jahre 1712 ein Senior,
Fagottist und ein Junior, Oboist
verz., beide mit 150 Thlr. Gehalt.
Jedenfalls sind es die beiden obigen,
von denen Friedrich der junior sein
wird.
Schüler, U . . ., Klarinettist und
Komponist an der Hofkapelle zu
Rob. Eitner's Quellen-Lexikon. Bd. 9.
Darmstadt, seit etwa 1780. 1782
bezog er 48 Gld. jährl. 1804 aber
580 Gld. Gehalt. Er starb 1814
(Thomas 22. 28. 37. 68. 84). Dr.
Xagel verz. ihn in M. f. M. 32 nicht,
dagegen einen E... Chr... Schüler,
der 1759 Hof-, und 1760 Kammer-
musiker in Darmstadt wurde. 1760
wird ein Violinist J. P. Schüler
als Hofmusikus genannt, 1758 ein
Accessist ebendort, dann wieder
ein Senior und Junior, ferner ein
Pauker Johann Schüler. Ueber
den Ersteren erfährt man S. 86,
dass er kurz vor dem 21. März
1766 starb (siehe Seite 94 das
Register).
Schüller, E . . . E . . ., ein Flötist
und Klarinettist, der am 17/11 1769
ein Konzert in Frankfurt a/M. giebt
(Israel 51).
Schuere, D'oude (der Alte), ein
Komponist des 16. Jhs., der im
Ms. 124 Nr. 27 zu Cambrai (1542)
mit der Chanson:
De tous Mens plaine 4 part. vertreten
ist. Im Coussemaker 6 Beilage S. 9 Ab-
druck.
Schür er, Johann Greorg, wie
er sich selbst schreibt und Ädani,
wie ihn die Lexika nennen, aulser
Mendel -Eeifsmann. Letzterer Ar-
tikel rührt von Fürstenau her, der
ihn aus Raudnitz in Böhmen als
gebürtig bezeichnet. Dlabacz sagt
nämlich, dass er ein Böhme sei
und in der Stadtkirche in Raud-
nitz 1786 ein Offertorium von ihm
fand. Das ist die einzige Nach-
richt, die Dlabacz giebt und daraus
schmiedet Fürstenau den Geburts-
ort. 1746 finden wir ihn in Dres-
den als Opernkomponist bis 1748
genannt. In letzterem Jahre Avurde
er zum Kircheukomponisten an der-
selben Hof kapeile mit 500 Thlr.
Gehalt ernannt, der gegen 1764
auf 700 Thlr. erhöht wurde. Man
6
Schürer.
82
ScMirmann.
warf ihm stets vor, dass er nie
Italien besucht habe und seinen
Kompositionen daher auch der
wahre Ausdruck fehle. Trotzdem,
dass allein das Kapellarchiv der
katholischen lürche in Dresden an
615 Partit. hds. besitzt, sind seine
Werke heute völlig unbekannt und
es bleibt einer künftigen Zeit über-
lassen festzustellen, worauf sich
obiges Urteil stützt. Yielleicht
schrieb er für den damaligen Ge-
schmack zu ernst und gediegen,
welches ihm dies absprechende
Urteil zuzog. 1780 trat er in den
Ruhestand und starb am 16. Febr.
1786 zu Dresden (Fürstenau 1, 155.
165 ff. 2 b, 2-44).
Mss. im Archiv der kath. Kirche in
Dresden, Schrank IV, P. u. Stb. (die Noten
sind dermafsen verstaubt, dass eine dicke
schwarze Lage auf ihnen liegt). Der in
der B. B. Ms. 34 Eol. befindliche auto-
graphische Katalog trägt genaue Daten,
die von 1742—1770 reichen; die mittlere
Zeit ist am stärksten vertreten. Er ent-
hält:
40 Messen von 1748 ab. 21 Ad Mis-
sam offertoria. 17 Hymni zu verschie-
denen Festen, alle für Chor, Soli u. Orch.
18 andere Gesänge. 10 Motetten f. Soli
u. Orch. 3 Ad Missam Eerjuiem. 4 Mo-
tetti ad Missam. 1 Te Deum laudamus.
3 Litaniae Lauretanae. 9 Alma redemp-
toiis. 9 Ave regina. 10 Regina coeli.
23 Salve regina. 2 Litaniae Xaverianae.
6 Miserere. 85 Psalmi ad Vesperas, da-
bei die Magnificat. 54 andere Psalmen
und Magnificat. 3 Magnificat. 7 Com-
plectorium. 2 Oratorien: II figliuol Pro-
digo 1747. — Isacco figura del Eedentore
1748.
Mss. in B. B: Gloria 4 v. c. orch. Dd.
P. im Autogr. u. Kopie, Ms. 187.
— Christus natus est, 4 v. c. instr. P.
33 Bl. Ms. 20340.
— Missa 4 V. c. instr. Dd. P. Ms. 20341.
Mss. in Dresd. Mus. Ope7-n:
Astrea placata, Dramma per musica.
Ms. 764. P. qufol.
Calandro, Comedia p. mus. Der Titel
vom Komponisten. Ms. 765. P. qufol.
L"Ercole sul Termodonte. Ms. 767. P.
[auch in Neapel Turch.
La Galatea, opera in 2 atti. Ms. 768.
P. [auch Brüssel Cons. und in Neapel
Turch.
Doiis. Ein Singspiel. Ms. 766. P.
qufol. [auch in Neapel Turch. mit deut-
schem Text.
Kantaten :
Pastorali di Nice, Dorisbe e Fitti, a
3 voci Nel felicissimo giorno del gloriose.
Ms. 768 a. P.
Disgrazia accaduta al Nicolino ä Sedlitz,
ä Alto solo c. Strom. P.
3 andere Kantaten f. Alt u. Instr. ohne
Titel, Ms. 769, die mittlere mit Dresda
1753 gez.
2 Arien im Autogr. f. Sopr. u. Instr,
P. 1759. Ms. 769 a.
Litaniae Xaverauniae, Ms. 24. P.
In Hofb. ^4en, Ms. 18344: Regina
coeli laetare, 1759. Autogr. Part.
Ein Wolfgang Schürer ist um 1575
als Musikus und Kopist an der sächs.
Hofkapelle augestellt (sächs. Staatsarclüv,
Cop. 407. 103 b).
Scliürmaiiii, Georg Kaspar,
das von Fotis verzeichnete Ge-
burtsjahr 1665 ist eine willkür-
liche Annahme, ebensowenig sind
wir über das Todesdatum benach-
richtigt. Nur aus Walther's Lexi-
kon wissen wir, dass er ein Sohn
eines Pfarrers aus dem Hannove-
rischen war, sich früh der Musik
widmete und zum Sänger aus-
bildete. 1693 kam er nach Ham-
burg und trat an Kirche und
Theater als Männer- Altist (Falset-
tist) auf. 1697 berief ihn der
Herzog von Braunschwg. an seinen
Hof. Auf der Reise dorthin, die
er in Gemeinschaft von Schau-
spielern machte, geriet er mit
einem Mitreisenden in Streit und
erstach ihn im Zweikampf. Seine
Yerteidigungsschrift in M. f. M,
22, 3. Auf Kosten des Herzogs
besuchte er Italien, stand von 1702
bis 1707 mit Erlaubnis des Her-
zogs in Meiningschen Diensten
und von da ab lebte er, wie es
scheint, bis zu seinem Tode am
ßraunschweigscheu Hofe, denn von
1708 ab folgt Oper auf Oper, die
Schürinanii.
83
Schürmann.
er für Braimsclivveig komponierte,
wo er anfänglich auch die Kapell-
meisterstelle interimistisch verwal-
tete, dabei aber stets seine Rolle
auf der Bühne sang, bis er dann
thatsächlich zum Kapellmeister er-
nannt wurde. Yon 1731 — 35 war
ihm und dem Kapeil direkter (In-
tendanten) die ganze Verwaltung
der Oper selbständig übergeben,
doch von 1735 tritt er wieder in
das alte Dienstverhältnis, wohl aus
dem Grunde, weil die Einnahmen
die Ausgaben nicht deckten und
der Herzog mit seiner Kasse doch
immer wieder anshelfen musste.
1731, vielleicht schon 1730, erhielt
er K. H. Graun zum Vicekapell-
meister, möglich dass er ihn selbst
anstellte, da es in die Zeit seiner
Verwaltung fällt. Aus dem Jahre
1735 erhalten wir Kunde über
seine Gehaltsverhältnisse, demnach
empfing er 500 Thlr. festen Ge-
halt, 12 Thlr. für Papier und an
jeder (Markt-) Messe aus der Kasse
des Herzogs noch 100 Thlr. (Chrj-
sander 1, 254. 260. 279. 284).
Mizler führt ihn im Jahre 1741
im 2. Bd. 3. Tbl. p. 174 der Mu-
sikal. Bibliothek noch als Kapell-
meister an. Mattheson 2, 231 be-
richtet, dass er von einer Messe
(Markttag) zur anderen 3 Opern
schreiben und dabei noch die
Kirchen- und Kammermusik be-
sorgen musste. 1722 komponierte
er die Oper Rudolphus I. Habs-
burgensis. Seh. kann man als
Komponisten ohne Bedenken sei-
nen grofsen Zeitgenossen Bach und
Händel als Dritten anreihen. Er
besitzt alle die Eigenschaften, die
wir an den beiden obigen Meistern
so hoch schätzen. Seine Erfindungs-
kraft ist bedeutend und stets dem
Hohen und Erhabenen zugewandt,
seine Gewandtheit in Form und
Kontrapunkt ist der Händel's völlig
gleich. Er ist in der Darstellung
des Tragisch -dramatischen ebenso
bedeutend wie im Komischen und
seine geistlichen Kompositionen
atmen Tiefe und Innigkeit. Die
Instrumentation ist belebt und be-
teiligt sich mit Geschick an den
Ideen der Komposition. Dass er
so ganz vergessen werden konnte,
lag an seiner Stellung an einem
kleinen Fürstenhofe und wohl auch
daran, dass er selbst zu wenig
darauf achtete, in weiteren Kreisen
bekannt zu werden. Nur in Ham-
burg gab man einige seiner Opern;
gedruckt ist nichts von ihm. Was
sich aber von ihm hds. erhalten
hat, stammt zum gröfsten Teile
aus dem Nachlasse des Hamburger
Theaters, während in Braunschweig
alles vernichtet ist (M. f. M. 14,
48 über die Oper Ludwig der
Fromme u. 26, 142).
Verzeichnis seiner Opern u. a., teils
nach Textbüchern , teils nach den vor-
handenen Partituren:
1700. Endimione, Favola per musica,
in 3 atti. Seh. nennt dies ün Vorworte
zum Textbuche [Wolfenb.] seine Erstlings-
oper. 1720 wieder gegeben.
1703. Ixion, in einem Singspiel von
Gottlieb Fiedlern, in 3 Aufz. Textb. in
Wolfenb. In B. B. Ms. 23 101 S. 125 die
Ouvertüre, darauf 2 Akte mit Arien.
1708. Der erfreuten Ocker-Schäfer an-
gestelltes Fest über Ihrer Majestät der
Kgin. Elisabeth Christiua iu Hispauieu . . .
Textb. in Wolfenbüttel.
1715. Regnerus und Olaus, mutmafs-
lich. Dedic. des Textbuches vom 2. Febr.
Titel des Buches fehlt. (Chrys. 1, 265.)
1716. Die Pleiades. (1735 neu aufgef.)
Textb. [Wolfenb.
1717. Atis, oder der stumme Ver-
liebte, 3 Akte. Dedic. von Seh. 6. Febr.
gez., mutmafslich auch von ihm komp.
Textb. [ib.
1717. Telemachus und Calypso, 3 Akte.
Den Komponisten erfähi't mau erst aus
dem Textbuche. Hbg. 1721. Textb. iu
Wolfenb. u. B. Hbg. In Ms. 21206 der
B. B., Stück 17, Arien aus der Oper Tele-
machus und Calypso : Verhasste Liebes-
6*
Schürmanu.
84
Schütz, Heinrich.
lust. 'Wehrte Hoffnung. Es schertzen
die Hertzen, Duett und Deiue Schönheit.
8 Bll. Part.
1718. Heinrich der Yogier in 3 Akten.
Textb. in Wolfenb. Ein Fragm. der P.
in demselben obigen Ms., Stück 18, be-
titelt: Henricus Auceps. Ao. 1718. 8 Arien
in P.
1718. Doppia festa d'Hiraeneo. 12. Sept.
Dedic. von Seh., der wohl auch der Komp.
ist. Textb. Wolfenb.
1719. Die getreue Alceste. 3 A. nach
Mattheson von Schürniann. Textbuch in
Wolfenb. — In B. B., Ms. 20360: Alceste,
eine deutsche Oper. Hbg. 1719. P. 1.54 BU.
1720. Tiridate oder die tyrannische
Liebe. Dedic. von Seh. [Wolfenb. Textb.
1721. Heinrich der Yogier, 2. Thl. in
3 Akten. Textb. Wolfenb.
1722. Orlando furioso, opera in 3 atti.
Textb. Wolfenb. u. B. B. die Pai-tit., von
der nur ein Teil von Seh. ist, das übrige
von Italienern. Die Tänze von Mr. Jahnen.
1722. Das eroberte Jerusalem, oder
Armida und Rinaldo. Schürm. sang selbst
den Einaldo. (1727 \\ieder aufgeführt.)
Textb. \Yolfenb.
1722. Das von Jason eroberte giildene
Flüfs, 3 A. Textb. AYolfenb.
1723. Eudolphus Habspurgicus, 3 A.
Textb. Wolfenb.
1726. Ludovicus Pius, 3 A. Wieder-
holt 1727 u. 1734, ohne Autor. Part, im
Ms. im Besitze Dr. Hans Sommers in Braun-
schweig. Ausgabe in Publikation Bd. 17.
1730. Clelia, eine deutsche Oper.
Textb. in "Wolfenb., Part, in Berlin, Ms.
20361. 175 S.
1734. Procris und Cephalus, Textb.
ohne Namen in Wolfenb., in B. B. Ms.
21206, 8. Stück, Alien und Tänze aus
der Oper . . . 1734. 3 Seiten.
Troja, opera. Ms. 23 101 in B. B. S. 69.
Arien u. Duette, ohne Instrumentalstücke
120 S. Auf S. 157 noch eine Arie.
Ms. 11500. Stück 48: Schönste Wangen,
eure Pracht. Sopr. solo et Cont. e. Ritor-
nellen k 4 iustr. P. [B. B.
Ms. 20600, Stück 17: Es wird ein
Stern aus Jacob aufgehen, 4 voc. c. istrom.
et Org. ex G ^, Cantata. P. [B. B.
Ebd. Stück 18: Pflüget ein Neues u.
säet nicht. Motetto 4 voc. c. Instr. et
Org. Abgedr. in M. f. M. Beilage zu Bd. 17
p. 89.
Ferner: Gott ist unsere Zuversicht.
Siehe eine Jungfrau. Auf! jauchzet, lob-
singet. Komm, 0 Tröster. Aber über das
Haus Davids. Gnädig und barmherzig ist
der Herr. Siehe, siehe, ich wil meiner
heerde mich selbst annehmen. Diese Ge-
sänge sind zwar nicht mit seinem Namen
gez., aber von derselben Hand kopiert
und schliefsen sich an die obigen an. Der
Kopist zeichnet: Meiningen 27. Mai 1705.
Aus der Oper Henricus auceps die Arie
,, Deine Krone samt dem Throne", f. Sopr.
u. Instr., abgedr. M. f. M. 17 p. 148.
Franz Commer besafs im Autogr. kl. qu4°,
3 Seiten, eine Cantate a 2 voc. „Andacht
und Gebeth".
Schüefsl, Joliami, wird am
21/8 1607 als Musicus und Instrii-
mentist an der Hofkapelle in Mün-
chen mit 100 Gld. ane:enommen,
die 1608 auf 127 Gld. 54 Kr. 5 Pf.
erhöht wurden (Kreisarch.)
Schütz, Georg Grabriel, geb.
1. Febr. 1633 zu Lübeck, gest.
1711 in Nürnberg. Schüler des
Ratsmusikus Mk. Bleyer, ging dann
nach Hamburg, 1655 nach Nürn-
berg, erhielt von der Stadt 1659
ein Stipendium und wird 1666
Eatsmusikus. Als Virtuose auf der
Gambe und Cornet begiebt er sich
öfter auf Konzertreisen (Mattheson
1, 321).
In Heinr. Müüer's Erquickstunden 1691
ist er mit 2 Liedern mit Bass unter den
Buchstaben G. G. S. und G. S. vertreten.
Schütz (Sagittarius), Heinrich,
geb. 8. Okt. 1585 in Koesteritz im
Vogthmde (ei selbst schreibt zwar
am Tage Burkhardi, d. i. der 11.,
da er aber nach dem Kirchen-
buche am 9. getauft ist, so ist der
8., wie ihn die Grabrede bez.,
allein richtig), gest. 6. Nov. 1672
in Dresden. Sängerkuabe in der
Hofkapelle zu Kassel, nach Lyncker
p. 245 im Jahre 1599. Nachdem
er mutierte, besuchte er um 1607
die Universität Marbarg's, um die
Rechte zu studiereu, wurde aber
1609 gegen den "Willen der Eltern
voDi Landgrafen von Kassel nach
Italien zu Giov. Gabriel! geschickt,
um sich als Komponist auszubilden.
1613 kehrte er nach Deutschland
zurück und wurde in Kassel als
Schütz, Heiurich.
85
Schütz, Heinrich.
Organist angestellt. Am 25. April
1615 findet sich ein Schreiben
des Kurfürsten Joliann Georg an
den Landgrafen Moritz vor, in dem
er demselben seinen Dank aus-
spricht, dass er ihm seinen Orga-
nisten auf einige Jahre abgetreten
habe. 161G verlaugt der Landgraf
aber Schütz wieder zurück und
entspinnt sich eine längere Kor-
respondenz zwischen den Fürsten,
die Fürstenau 1, 54 auszugsweise
mitteilt. Schliefslich willigt der
Landgraf am 16. Jan. 1617 in die
gänzliche Uebersiedlung Schütz"
nach Dresden. Seine erste Be-
rufung nach Dresden geschah
wegen der Festlichkeit einer Kind-
taufe am kurf. Hofe (La Mara 1,
77. Fürstenau 1, 49 ff.). 1619
verheiratet er sich mit Magdalene
Wildecke. Text zur Hochzeitsode
in B. Dresd. im Druck. Die Kriegs-
zeiten, in denen Sachsen sehr zu
leiden hatte, trieben Schütz mehr-
fach ins Ausland, so 1628 nach
Italien, dann nach Kopenhagen, wo
ihn der König sehr hoch schätzte
und alles daran setzte, ihn zu
fesseln. Die Yiertelj. 9, 82 be-
richtet darüber nach den Akten:
Schütz war dreimal in Kopen-
hagen als Kapellmeister besuchs-
weise zu besonderen Festlichkeiten
vom König von Dänemark ein-
geladen. Das erste Mal vom 10/12
1633 ab mit einem Gehalt von
800 Thlrn. Im Mai 1635 geht er
wieder nach Dresden. Der Pass
datiert vom 25. Mai 1635. Das
2te Mal muss 1637 gewesen sein,
da er am 1. Febr. beim Kurfürsten
um Urlaub eiukommt. 1638 ist
er in Wolfeubüttel u. um Pfingsten
1639 wieder in Dresden. Das
3. Mal ist er den 3. Mai 1642 in
Kopenhagen wieder mit 800 Thlr.
Gehalt. Am 30. April 1644 wird
ihm der letzte Gehalt ausgezahlt,
doch erst 1645 trifft er wieder
in Dresden ein. Siehe auch das
Generah'eg. Sein Gehalt in Dres-
den betrug 1666 auch nur 800
Rthh\, während Bontempi, Albrici
und die übrigen Italiener 1200
Rthlr. erhielten. Schon 1645 ver-
langte er seinen Abschied, da ihn
die Verpflichtungen gegen den
König von Dänemark seine Dres-
dener Stellung sehr erschwerte,
doch erhielt er ihn nicht. Bis
1655 war er oft im Auslande, von
da ab unterliefs er die Reisen.
Amtliche Schreiben und Briefe
sind abgedruckt im Chrysander
1, 159—172. Auch mit Braun-
schweig stand er in dienstlichen
Verhältnissen, so 1655. Chrys. 1,
164. Winterfeld 2, 207. 5, 168.
M. f. M. 10, 148 ein Bericht, 1,
171 der Leichensermon. Fürstenau
2 a, 23. 36 ff. amtliche Schreiben,
La Mara 1, 68 Briefe von 1624.
1632. 1641. 1651, letzterer mit
seiner Selbstbiogr. Spitta, Gesamt-
ausgabe seiner Werke. Bibliogr.
M. f. M. 18, 48 ff. Beurteilung
ib. 20, 53. ib. 15, 91 ein Gedicht
an Schütz v. Kaldeubach. Zahn
5, 414 teilt Näheres über die Psal-
men Ton 1628 nebst einigen Melo-
dien von Seh. mit. Da bei Breit-
kopf &Haertel seit 1885 die Werke
Sch.'s in einer Gesamtausg. in P.
in 15 Bd. erschienen sind, kann ich
mich mit dem Verz. seiner Werke
kurz fassen, welches aufserdem
schon in M. f. M. 1886 erschie-
nen ist.
1611. II 1. lib. de Madr. Yen., Ang.
Gai-dano e frat. 6 Stb. 19 Nrn. [ß. K.
Wolfenb. T. B. 5a.
1618a. Conceii; mit 11 Stirn. Drefsd.,
G. Bergen. 12 Stb. [B. Kgsbg.
1618 b. Die Worie Jesus Sj'rach: Wol
dem der ein tugends. Weib. Dresd. 1 vol.
[B. K.
Schütz, Heinrich.
86
Schütz, Heinrich.
1618 c. Concei^t mit 2 St. Dresd.
1 vol. [B. K.
1619 a. Psalmen Davids sauipt etlichen
Muteten u. Concerten mit 8 u. mehr St.
Dresd., Bergen. 13 Stb. 26 Nrn. [B. B.
B. Br. Brandenburg. B. K. Brüssel.
Musitfr. AYien. Proske. B. Kgsbg. hds.
Kamenz. Pirna. Güstrow.
1619 b. Der 183. Psalm Siehe wie
fein n. lieblich ists. 8stim. Lpz., L. Kober.
9 Stb. [B. Kgsbg.
1621. Syncharnia niusicum tribus
choris adornatmn . . . Vratislav. , Bau-
mann. 13 Stb. „En novus Elysiis."
[B. Br. B. K.
1623 a. Historia der frolichen n. sieg-
reichen Aufferstehung . . . Dresd., Bergen.
7 Stb. [B. B. Grimma. Kamenz ohne
I. IL B. Kgsbg. hds.
1623 b. Kläglicher Abschied . . . Freibg.,
Hoff mann. 1 Bl. in fol. [Kat. Mai in Berlin.
1625 a. Cantiones sacrae 4 voc. c. B.
ad org. Fribg., Hoffmann. 5 Stb. 41 Nrn.
[B. B. B. Br. 0. Bg. B. K. dito. C. P.
dito. "\S"olfenbütt. B. Hbg: A. Löbau.
B. L: C. A. Stockholm 5 Stb.
1625 b. De vitae fugacitate Aria 5 voc.
Ich hab mein Sach Gott heiragestellt. Ib.
6 Stb. ediert von Kr-üger. [B. B.
1628. Psalmen Davids, . . . durch Corn.
Becker mit 103 eigenen Melodeyen, dar-
unter 92 neue u. 11 alte nach gemeiner
Contrapuncts art in 4 Stim. Ib. 1 vol.
in kl. 8". 609 S. u. Reg. [B. B. B. Br.
B. Lpz. B. Kgsbg. B.Hbg. Wolfenb.
"Wernigerode. Amst.
— 1640. Güstrow, Jägers Erben. 1 vol.
in 40. 708 S. u. Eeg. [B. B.
— 1661 verraehii. Dresd., Seyffert.
1 vol. in fol. 171 (172) S. u. Reg. [B.
Lpz. B. Gotha. Lüneburg. B. G. B.
Kgsbg. Wolfenb. B. B. Dresd. B. Zw.
br. Mus.
— 1676. Geistreiches Gesangbuch.
Dresd., Hamann. 1 vol. in 4'*, ed. von
Bernhardi, nur für Diso. u. G. B. 371 S.
[ß. 'V. B. L. Gotha. Biüssel. Commer
in Berlin.
— 1712. Hoch -fürstl.- Sachsen -"U^eis-
senfelsisches vollst. Gesang- u. Kirchen-
Buch . . . Weissenf., Brühl. 1 vol. in
gr. 40. 816 S. [B. Lpz.
1629. Symphoniae sacrae a 3 — 6 voc.
Opus eccles. 2. Ven., Bai-t. Magni. 6 Stb.
20 Xrn. [B. B. B. Br. Wolfenb. Ber-
lin Kircheninst.
1631. Verba D. Paiüi: Das ist je
gewisslich war, 6 voc. Manibus Dn. Jo.
Herm. Scheinii. Dresd., Sevfferl. 7 Stb.
[B. Kgsbg. B. Br. B. Joach. hds. Part.
1636 a. Erster Theil kl. geistl. Ck)n-
certen mit 1 — 5 St. u. Bc. Lpz., Grofe.
Gedr. bei Ritzsch. 4 Stb. 17 Nrn. [B.B.
B. Frkft. Musikfr. Wien. B. K. 2 Stb.
B. N. 3 Stb. 1. 2. 3. Wolfenb. Stockholm.
1636 b. Musical. Exequien bey Leichen-
bestattung des Herrn Heinrichen . . ,
Eeiifeen mit 6, 8 und mehr St. Dresd.,
Seyffei-t. 8 Stb. 3 Nrn. [B. Kgsbg.
1639. Anderer Theil kl. geistl. Con-
certen mit 1 — 5 St. sambt G. B. Dresd.,
Bergen. 5 Stb. 31 Nrn. [B.B. B. Br.
Brandenbg. Grimma. Biäissel. Musikfr.
Wien 4 Stb. B. Kgsbg. II. Elbing.
Wolfenb. B. M.
1647 a. Symphonianim sacrar. 2. pars
. . . deutsche Concerten mit 3 — 5 St. u.
Bc. op. 10. ib. , in Verlegung Joh.
Klemmeus u. Alex. Hering. 7 Stb. 27
Nrn. [B. B. BerMn Kircheninst. B. Br.
Grimma. B. K. br. Mus. Elbing. B.
Dresd. Wolfenb. Löbau mit Seh. 's hds.
Widmung. Pirna und B. M. ohne Bc.
Proske fehlt 1 Stb.
1647b. Danck-Lied für die hoch-
erwiesene fürstl. Gnade in Wevmar. Vom
7. lih zum 13. Hornungs-Tag 1647. 2 BU.
fol. Part. Am Ende: Gotha, J. M. SchaU.
für T. Bc. u. Ritorn. [B. Zw.
1648. Musicalia ad Chonim. sacrum,
d. i. geistl. Chormusik mit 5 — 7 St. ib.
7 Stb. 29 Nrn. [B. B. Grimma. B. K.
Elbing. Pirna. B. Dresd. Wolfenb. u.
B. M. ohne Bc. B. Kgsbg. ohne VI. et
VII. vox.
1650. Symphoniarum sacrarum 3. pars
. . . deutsche Concei-ten mit 5 — 8 St. u.
Bc. op. 12. Dresd., Bergen. 12 Stb.
21 Nm. [B.B. B. Br. B. Dresd. Mu-
sik-fr. Wien. B. M. Hofb.Wien. B. Lpz,
Pirna. Wolfenbüttel iukompl. B. K. nur
9 Stb. Proske: 3a. Lübeck inkompl.
br. Mus. 6 Stb.
1657 a. Canticum B. Simeonis: Herr,
nun lassest du deinen Diener in Friede
fahren, mit 6 St. Dresd., Seyffert. 7 Stb.
in fol. 2 Nrn. [B. Lpz. ohne C I.
1657 b. 12 geistl. Gesänge mit 4 St.
m. Bc. ed. von Christoph Kittel, op. 13.
Dresd., Seyffert. 5 Stb. 12 Nm. [B.B.
Wolfenb. Pirna ohne T. br. Mus:C. A.
T. Bc.
1664. Historia, der Freuden u. Gnaden-
reichen Geburth Gottes u. Marien Sohnes
. . . mit 10 Concerten. Dresd., Seyffert.
1 vol. in 4". 2 Bog. [B. B.
Die Ms. sind in M. f. M. 18 nach den
Textanfängen aiphabet, geordnet, doch
fehlen die aus Breslau und Dresd. Hier
lühi-e ich nur kurz die Bibl. mit Ms. an.
Schütz, Heinrich.
87
Schuhbauer, Thoni. Joach.
In B. B. Ms. W 39. 52. 95. 96 in P.
mit zahlreichen geistl. Liedern zu 2 bis
13 Stirn, lateiu. Psalmen u. a. — Ms. T CO.
141. 153, Gesge. in P.
— Ms. 110 Peitsch, Part. Ms. Gräffen-
hain 8 Stb. oline Signatur Nr. 143.
Das ist je ge\Yisslich wahr, ü voc. c.
Bc. Ms. P. u. Stb. [Berlin Kircheninst.
"Wer will uns scheiden, 4 v. Bc. Ms.
P. u. Stb. [Berhn Kircheninst.
In B. Br. Mss. 1 Messe HaUeluja, lobet
den Herrn. En novus Elysiis u. 34 deutsche
Gesge. (siehe Bohu's Kat. S. 364).
In Berlin Kircheniustitid, siehe M. f.
M. 18, 65, Nr. 15 u. 79.
In B. Dresd. 8 deutsche Gesge. (s. Kat.).
• B.Kassel. B.Kgsbg. ß. Liegnitz. Dresd.
Mus. B.Lpx. B. Löbau: Auferstehung, Ms.,
in Löbau angehängt an "Wolfg. Figulus
Cantionura sacrae 1575. 6 Stb.
0 Jesu süfs, wer Dein gedencket. 2 C.
2 T. c. 2 V. fol. 59, q. [B. K. im Kata-
loge Seit. 29 unter OrancU gestellt.
In B. Joach. 399. Reinschrift, P. Mo-
tette auf J. H. Schein's Absterben 1631:
Das ist je gewisslich wahr, 6 voc. et org.
B. Upsala unter Sagittaiius : Erbarme
dich mein, C. solo c. 5 Viele et Bc. —
Magnif. 4 v. 5 instr. ad plac. 2 capeUae,
Bc. und 4 Motetten.
B. Proske. Ms. 968 u. 1014, 3 Gesge.
In Job. Hildebrandt's Geistl. Zeit-Ver-
ti-eiber 1656 Nr. 25. Mehrstim. Gesge.
in Casp. Cramer's Animae 1641. Geistl.
Lieder in Vopelius Gesgb. 1682. 2 geistl.
Gesge. im Gothaer Cant. 1646, 3 in der
2. Aufl. 1651, 6 im 2. Tbl. 1655.
In alten Samlwk. 7 Gesge. (Eitner 1).
In neuen Ausg. aufser der Gesamt-
ausg. noch zahlreich vertreten (Eitner 2).
In Zelle's Ein feste bui'g ist unser got
im n. Bde. (M. f. M. 28, 72). Frz. Wüll-
ner gab bei Rieter-Biedermann 1882 drei
Psalmen mit Vortragszeichen heraus.
Schütz, Jakol) Balthasar, geb.
5. Jan. 1661 iu Nürnberg, Sohn
des Gabriel, gest. 22. Jan. 1700
ebd. Anfänglich Diskantist, trat
als solcher mehrfach in Opern auf,
unter anderen auch iu Ansbach,
bildete sich dann zum Violinisten
und Gambisten aus und wurde
1686 in Nürnberg Ratsmusikus
(Mattheson 1, 323).
Von ihm befindet sich ein Lied mit B.
unter den Buchstaben J. B. S. in Müller's
Erquickst unden 1691.
Schütz (Sagittarius) , Johann,
ein Komponist aus dem Anfange
des 17. Jhs., der
im Samlwk. von 1624 b mit 3 Motetten
f. 2 C. B. u. Bc. vertreten ist. In der
Hofb. Wien Ms. 16218 und 16240 die-
selben Mot. in P.
Schütz, 3Iatthias, wird am
23. Nov. 1623 zum Organisten an
der Barfüfserkirche (jetzigen Pauls-
kirche) in Frankfurt a/M. gewählt,
unter Matthias Sagittarius geschrie-
ben (Chronik von Frkft. a/M.).
Ein Schüfjc kommt auch im
Liederbuche Erato und Euterpe;
Hbg. 1789, vor.
Schütze , Christiernus , aus
Bamberg, war von 1570 — 1575
Organist an der Stadtkirche in
Torgau (Taubert 2, 17).
Schütze, Dr. Stephan, geb. 1.
Nov. 1770 zu Olvenstädt (Magde-
burg), gest. 19. März 1839 zu Wei-
mar, wo er als Schriftsteller lebte
und den Titel Hofrat führte. Er
war ein grofser Musikliebhaber
und veröffentlichte
in Schott's Cäcilia Bd. 9, 137: Ueber
Bestimmtheit in der Musik. Bd. 12, 237:
lieber Gefühl und Ausdruck. Bd. 16, 197 :
Ueber das Verhältnis der Komik zur Musik.
Käferstein brachte S. 245 eine Erwiede-
nmg (Lpz. Ztg. 41, 490 und Becker 1).
Schütze von Wientzig, siehe
Teucher.
Schüz (Schitz), Hans (Johann)
Christoph, um 1608 bis 1625
Männer-Altist an der HofkapeJle
in Stuttgart (Sittard 2, 34. 46).
Schuhbauer, Lukas, siehe Schu-
baur, wie er auf allen Drucken
und Mss. heilst.
Schuhbauer, Thomas Joachim,
ein Benediktiner im Kloster Nieder-
Altach in Baiern, gest. 17. Dez.
1812. Gerber 2 verwechselt ihn
mit Lukas Schubaur.
Er veröffentlichte in den Schriften der
Akademie in München eine Abhandlung
über Opern und in den akademischen
Schnijt.
88
Schulthesius, Joli. Paul.
Schriften in Passau, betitelt: Entwurf zu
der öffentl. Vorlesung über die Aesthetik,
Passau 1786. Wieland gab in seinem
Merkur 1801, April Nr. 3 Auszüge (Fetis
und Gerber 2).
Schuijt, siehe Scliiiyt.
Scliukueclit, JohaunChristian,
geb. in Tbüriiigeu um 1745, gest.
17. Febr. 1803^ ein Mathematiker
im Kloster Rossleben in Sachsen,
wird auch citiert als Komponist
von „Min netto, Pollacca e Rondo
per il Cembalo". Lips. c. 1781
(Fotis. Gerber 1. 2).
Sclmlflng, Johann Adam, um
1781 Lehrer an der Solitude bei
Stuttgart (Forkel 1, 134). Nach
Sittard 3, 148 hiefs er Schulfinck
und war 1773 Bratschist an der
Stuttgarter Hofkapelle.
Schul grafft, ... war 1773 Contra-
bassist a/d. Stuttgarter Hofkapelle
(Sittard 3, 148).
Schuliz, . . .
Wohl dem den keine Thräne. Nürn-
berg 1798. qufol. 2 Ell. [B. Wagener.
Schulte, Jakol), lebte in der
Mitte des 16. Jhs. als Schreiber
und Organist an S. Jacobi zu Ham-
burg, so liest man auf einer Kom-
position in der B. Kopenhagens,
betitelt:
Cantilena sacra a 1554 scripta per
Jacob Schulte, Scribam et Orgauistam in
templo S. Jacobi (Hamburgi) est eanim
usus foret in organis. Ms. Wenn nicht
alles täuscht, ist dies der Vater des Hie-
ronymus Praetorius. Siehe Jakob Prae-
torius U.
Schulten, ... ein Vikar an der
Andreaskirche in Köln, hat nach
Gerber 1 daselbst 1749 heraus-
gegeben :
Cantus choralis gregoriauus, d. i. Der
Chor-Singekunst leicht und kurtzgefasster
Unterricht ... 2 Bog. in 8".
Schultes, Jakob, ein Dr. beider
Rechte, wie er sich auf folgenden
Drucken bez.
Ein Hochzeitgespräch des Herrn Gottfr.
Grofsen, Buchh. zu Leipzig mit seiner
Braut . . . gesangweise in 4 Stim. mit
einem Bc. gestellet . . . Lpz. 1618 Lor.
Kober. Stbll. in fol. „Gott hat durch
seine Güte." [B. Kgsbg: 2. B. u. Bc.
Frewden Gesang damit bey den hoch-
zeitl. Ehren des Herrn Michael Thomae
und Jungfr. Annen Schiütessen. In 7 Stim.
gesetzt durch den Braut Vater. Lpz. 1618
Lor. Kober. Stbll. Fol. [B. Kgsbg: Bc.
Schultesius, J. C, ist Johann
Christoph Schultze in Berlin.
Schultezius, Hilarius,
ein Lied, Serenata überschrieben, in
Rellstab's Clav.-Mag. 2. Viertel]. S. 94.
Schulthes, Benedict, in Lieder-
büchern und den Lexika wird er
SchuUheifs genannt, Organist an
St. Egidien zu Nürnberg, gest. am
1. März 1693 (Gerber 2). Man
kennt von ihm
Muth und Geist ermunternder Clavier-
Lust Erster Theil. Nrnbg. 1679 Endter.
([ui^. Enthält Praearabel, Allemanden
u. a. [B. B. In der B. Wagener der
erste und ander Theil ohne Titelbll. 39
und 46 Seit. Pranckfurt (1680j Job. Phil.
Gerhardt.
2 Lieder in Sigm. von Birken's Sonn-
tags-Wandel 1712 mit Ben. Schultheife
gez. — 13 Lieder in Heinr. MüUer's Er-
quickstundeu 1673 u. 1691 mit B. S. gez.
— 11 geistl. Arien in Defsler's Liederbuch
von 1692 mit B. S. gez.
Schulthesius, Johann Paul,
geb. 14. Sept. 1748 zu Fechheim
(Coburg), gest. 18. April 1816 zu
Livorno (Italien), studierte Theo-
logie und nebenbei sehr eifrig
Musik, so dass er sich Zeit seines
Lebens neben seinem Prediger-
amte als Klavierspieler und Kom-
ponist auszeichnete. Um 1773
wurde er in Livorno an der prote-
stantischen deutschen und hollän-
dischen Gemeinde Prediger und
wirkte dort sein Leben lang. In
seiner „Sulla musica'" bez. er sich
mit ,,Segretario della IV classe
neH'accademia di scienze, lettere
ed arti di Livorno". Von seinen
Kompositionen lassen sich folgende
nachweisen (Urteile finden sich
zahlreich in der Lpz. Ztg. von
Schultseu.
89
Schulz, Christian.
Bd. 3 ab. Biogr. im Fetis, Ger-
ber 1, Gervasoni 68).
Sulla niiisica da chiesa. Memoria.
Livorno 1810 Masi e Co. #. [Florenz.
3 Sonate per il Cembalo o Tfte. c.
l'acc. d'un V. obl. op. 1. Livorno 1780.
qufol. [B. B. B. AVagener in 2. Ausg:
Livorno, R. Corboncini. 26 S.
Sonata a solo per il Cemb. o Pfte.
op. 2. Livorno, R. Carboncini. qufol.
5 S. [B. B. B. Wagener.
Otto Yariazioui facili. Sopra un Andan-
tino per Cimbalo, o Pfte. con acc. di Y.
Va. e Vcl. obblig. composte, e dedicate
. . . Giacomina Maddelena de Schwarz da
. . . op. 4. Livorno presse Rauieri Car-
boncini Librajo (auch zu findeo in Lon-
don). Stich von Gius. Poggiali in Firenze.
qufol. 4 Stb. [B. B.
Allegretto avec 12 Yar. p. le Clavec.
ou Pfte. op. 6. Augsbg. , Gombart.
[Stadtb. Augsbg.
Andante graziöse de Pleyel varie p. le
Clavecin ou Pfte. , Y. et Ycl. op. 6.
Basel, Gombaii;. [Stadtb. Augsbg.
— Ausg. in Augsburg bei Gombart
mit op. 7 gez. [Dresd. Mus., der Kat.
zeigt noch an: a 2 Cembali (im Arrange-
ment).
7 Vaiiat. p. le Fortep. ded. Ferkel.
06. 9. Augsbg. (1797) Gombart & Co.
[B.B. B. Kgsbg.
Sonata pour le Clav, d'un Y. 2 Stb.
im Ms. [B. M.
Schultseu, A..., lebte um 1720
und gab
nach Gerber 2 bei Roger in Amster-
dam 2 Hefte mit je 6 Sonaten für Flöte
oder Oboe mit Bc. heraus.
Schultz, Scliultxe und Schulz^
Schuhe sind nicht getrennt, son-
dern alphabetisch nach den Yor-
namen geordnet. Siehe auch den
Namen Praetorius.
Schultz, . . .
Die Kgl. Musikalien-Samlg. in Dresden
besitzt im Ms. Cx. 852. 853. 865 drei
Concerti a Y. concert. c. YV. Ya. e B.
Dd. in Stb. 4".
Schulze, A . . .
bekannt durch eine Hymne im Ms,
[B. Gotha. Dort noch unter Schulze ein
Choral im Ms.
Schulz, Andreas I., aus Riesen-
burg, wurde um 1550 auf Kosten
des Herzogs Albrecht von Preufsen
vom brandenburgischen Hoforga-
nisten Job. Hornburg aasgebildet,
wozu er 5 Jahre bedurfte (M. f. M.
8, 66).
Schulz, Andreas II., ist jeden-
falls ein anderer als der vorher-
gehende, da Traeg im letzten Vier-
tel des 18. Jhs. verlegte.
Die B. M. besitzt: 6 Yariaz. con finale
. . . per la Chitarra. Yienna, Traeg.
Schulze, A . . . B . . .
kommt in Böheim's Maurerliedern vor.
Gerber 2 führt noch an: Die Stationen
des Lebens fürs Klavier, 1796. In J. A.
Boehme's An die Freude von Schiller ist
er auch vertreten.
Schultz, Andreas Heinrich,
geb. 4. Febr. 1681 zu Braun-
schweig, gest. 12. Okt. 1742 zu
Hildesheim, wo er seit 1706 Or-
ganist an der Lambertuskirche
war und sich als Kirchenkompo-
nist auszeichnete. Er war mit
Stephan Bach verschwägert, der
auch sein Gesanglehrer gewesen
war (Spitta 1, 13. Gerber 1. 2.
der auch 6 Konzerte für Klavier
allein im Ms. von ihm besafs).
Bekannt ist in der B. B., Ms. 198 eine
Kantate: Lobet den Herren ihr Berge,
f. Chor, 2 Y. 2 Ob. 2 Hörn. Bc. P.
Schulz, Anton, Hofmusikus in
Dresden, macht 1574 im Nov.
Hochzeit (s. Staatsarch.).
Schultz, Barthold, aus Marien-
burg, war 1617 kurfstl. Branden-
burgischer Musicus und Instrumen-
tist und lebte wahrscheinlich zu
Königsberg, wo folgender Gelegen-
heitsgesang erschien:
Hochzeitliedlein zu Ehren . . dem Peter
MicheLu dem Jüngern . . . mit 4 Stim.
compon. von . . . Königsbg. 6. Nov. 1617
durch Joh. Schmidt. Kein gröfser Frewd
alss wo zwey gleiche Hertzeu. 4 voc.
qu4''. 4 Stbll. [B. Kgsbg.
(Siehe auch M. f. M. 4, 230.)
Schulz, Christian, ist 1570
Hofmusicus in Dresden (s. Staats-
archiv).
Schulze, Chrstn. Andr.
90
Schultz, Friedr. WOh.
Seliiilze, Christian Andreas,
um 1680 Domkantor in Meifsen.
Gerber besafs von ihm die Motette im
Ms : Habe deine Lust an dem Herrn, für
Bass solo, 2 V. 3 Yiole und Bc. In der
B. B. befinden sich folgende Kantaten:
Ms. 19230, Samlbd. Part.
Stück 12. Das ist meine Freude, 3 v.
6 Instr. et Org.
St. 13. Das Blut Jesu Christi, C. A.
c. 3 Instr. et Org.
St. 14. Bessre dich Jerusalem, 5 voc.
4 Instr. et Org.
St. 15. Wie der Hirsch schi-eit, Basso
solo, c. 4 Instr. et Org.
unter demselben Namen, jedoch
Schultz geschrieben, Kantor in
Meifsen, besitzt die St Thomas-
kirche in Strafsburg:
1. Missa a la breve, 5 voc. 2 Y. 2
Zinken, 2 Violen, Fag., B. u. Org.
2. Te Deum laud. 5 voc. 2 V. 2 Tromp.
3 Posaun. Fag. Pauk. u. Org.
3. Cantata: Veni sancte spiiitus, 6 voc.
2 V. etc.
4. Herr Jesu Christ, du höchstes Gut,
10 voc. mit Instr.
5. Ich schreye mit meiner Stimme zu
Gott, 5 st. u. Instr.
6. Der Gott Abraham, Hochzeitsgesang
zu 5 St. 2 V. 2 Violen, 2 Quai-t-Zinken,
3 Posaun. B. u. 0.
7. Ach Gott und Herr wie grofs und
schwer, 7 Solo- u. 6 Chorst. mit 2 V.
2 Violen 4 Posaun. Fag. u. B.
8. Wanmi sollt ich mich dann grämen,
5 st. u. Instr.
Schnitze , Christian Angnst,
geb. 1. Apr. 1759 zu Klingen thal
im Sachs. Voigtlande. In Nürnberg
besuchte er die Schule und war
stets bemüht sich musikalisch aus-
zubilden. 1779 studierte er in
Altdorf Theologie, 1783 erhielt er
in Nürnberg eine Hauslehrerstelle.
Gerber 2 bringt seine Selbstbio-
graphie, die hiermit abschliefst.
Weiteres ist über ihn nicht be-
kannt, als dass Gerber bis zum
Jahre 1803
vier Kantaten seiner Komposition auf-
führt; 12 Tänze erschienen in Speyer bei
Bossler 1792 und in Bossler's musikal.
Ztg. einige Abhandlungen über die Hai'-
monika. Nachweisbar ist nur ein Trio in
Cm. f. 2 Fl. u. B. Ms. Stb. [Bmssel
Cons.
Schultz, Christoif, geb. zu
Sorau, war um 1647 Kantor in
Sorau und um 1659 zu Dölitzsch
(Delitzsch). Er komponierte einen
Teil der Lieder von Benjamin
Praetorius:
Jauchtzendes Libanon, darauff die an-
dächtige Seele dem Allerhöchsten für seine
Wöhlthaten ihr demütiges Danck-Opffer
überreichet . . an 80 geisti. Liedern . .
mit so wol sonst bekanten, als gantz
neuen Herrn Christoff Schultzens . . . wol-
gefügten Melodeyen vermehret . . . Leipz.
1659 Chr. Kirchner, gedr. Joh. Erich Hahn.
8". 197 S. 80 Lieder. 11 Lieder von
Schultz, 7 mit J. A. (Inceiii auct.), 3 ohne
Chiffer. Zahn 6, 212 teUt 8 Mel. mit.
[B. B. Dresd. B. W. B. Stuttgart.
Kai'lsnihe.
In Benjamin Praetorius Spielende Myr-
ten Aue von Gott, Engel u. Menschen,
als Gedritter Heiligen . . . vermittelst
150 Stück geisti. Gedichte . . . in . . neuen,
Herrn Chi'istoff Schultzens aumuthigen
Melodeyen, eröffnet dui'ch M . . . Lpz.
1664 Joh. Wittigauu. 8". 20 Melod. von
Öch. 181 S. [B. G. Merseburg Regie-
rungsbibl. Im Zahn 6, 222 Beschrbg.
CoUegium musicura delitii Charitativum
Das ist Zehen geistliche Leibspräclilein,
dem ohn längst neuauffgerichteteu Collegio
Musico in Delitzsch zu Eiiren, auff itzige
Madrigalen art mit 5 Stini., sammt einem
General Bals comp, von ... In Verlegg.
des Autoris. Gedr. zu Lpz. 1647 Friedr.
Lanckisch seel. Erben. 6 Stb. 4». 10
geisti. Gesge. [B. B: C 1.
Das bittere Leiden und Sterben unsers
Herrn nach Lucas ä 4 voc. Lpz. 1653
Lanckisch Erben. 1 vol. P. 20 S. [B.
Wagener. Hochschule f. Mus. in Berlin,
Abtlg. Spitta.
Ms. Samlwk. 73 c. 1656 in einer Mo-
tetten-Samlg. der B. Kgsbg. nur C. vor-
handen, ist er aach genannt.
Schulz, C . . . F . . ., ist einer
der Komponisten in J. A. Boehme's
14 Kompositionen zu Schiller's Ode
An die Freude.
Schultz, Friedrich Wilhelm,
geb. um 1766, gest. 10. Mai 1799
zu Berlin. Er war Hofmusikus
der Königin -Mutter von Preufsen
und gab Lieder am Ciavier heraus.
Schulze, Georg.
91
Schulz, Joh. Abr. Peter.
Ledebur glaubt, dass es derselbe
sei, den Gerber 2 unter Gottfried
Schultze anführt.
In Böheim's Maurerlieder 2 Nrn. gez.
W. F. Schulz und W. T. (sie?) Schulz.
Gerber 2 fiUui ihn auch unter W. F.
Schulz an und sagt, dass sich auch iu
Rellstab's AVinterbluineu ein Lied befindet.
— In G. C. Grosheim's Melodien mit
Klavier ist er mit W. F. Schulz gez.,
ebenso in Ambrosch Freymäurer Liedern.
Schulze, Greorg-,' erhält 1588
das Kantorat an der Fürstenschule
in Meifsen (M. f. M. 9, 127).
Schnitz, Jakob L, Musicns um
1572 am brandeuburg. Hofe zu
Berlin mit 6 Thlr. 1 Sgr. 1 Pf.
Gehalt und 6 Thlr. 8 Sgr. Kost-
geld (Schneider 6). Ebendort ist
1572 ein Hans SchulU, Trompeter,
verz., der noch 1585 genannt wird
(ib. 6. 20).
Schulze, Jakob II., um 1663
Instrumentist an der Hofkapelle in
Dresden (Fürstenan 2 a, 136).
Schultze, Jakob, s. Praetorius.
Schultz (Scultetus) , Johann,
aus Lüneburg gebürtig und fürstl.
Braunschweig- Lüneburgischer Or-
ganist zu Dannenberg (jetzt im
Hannoverschen). Man kennt von
ihm :
40 neuwe ausserlesene schöne liebliche
Paduanen, Intraden, vnd Galliard mit
4 Stirn. .. Hamburg 1617 H. Carstens.
40. 4 Stb. 40 Nrn., dabei Variat. über
1 Passamezzo zu 8 Stirn. fWolfenb
B.B: C. B.K: B. u. 6a.
Thesauras musicus continens cantiones
sacras 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 12. 16. vocum
. . . Lunebg. 1621 excudeb. Andr. Michae-
lis, sumpt. H. Meieri. 8 Stb. 4». 62 Ge-
sänge. [Wolfenb. Lüneburg. B. Hbg.
Musikfr. "Wien.
Mu>sicalischer Lüstgarte darinnen neun
vnnd funfftzig schone newe Moteten,
Madrigalien, Fugen, Phantasien. Cantzonen,
Paduanen, Intraden ... Mit latein. vnd
teutsch. geist- vnd weltl. Texten .. mit
2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. Stirn. Lüneburg 1622
gedr. Michaelsen, in Verleg, des Auctoris.
5 Stb. 40. f\\'olfenb.
Epithalamium musicum in honorem
nuptiarum ... Dn. Joh. u Dassel . . .
8 vocib. Lunebg. 1028 typis Michaelis.
8 Stbll. 40. [Wolfenb.
Glückselig Fried vnd Freudenreich
rausicahsch New Jahres Wunsch dem
Hertzog August zu Braunschweig . . .
Hamburg 1645 Rebenlein. 8 Stb. 4°.
7 Gesänge zu 4, 5 u. 8 Stirn. ["Wolfenb.
Schnitze, Johannes, der Keffe
des Lorentz und Stadtschul-Eektor
in Gardelegeu (Titel), ist bekannt
durch den Gelegenheitsgesang:
Als der Wohl Ehrenfeste . . Lorentz
Schultze in Hamburg . . bei einem Gast-
mahl . . hat absingen lassen . . Hainbg.
1680 G. Rebenlein. 1 Bog. in fol. Gesg.
f. 2 Alt mit Bc. [Wolfenb.
Sehulz,JohannAbrahaniPeter,
geb. 30. März 1747 in Lüneburg
(nach Keichardt's Biogr. in der
Lpz. Ztg. 3, 153 ff.), gest. 10. Juni
1800 zu Schwedt. Schüler von
Kirnberger und später dessen hilf-
reicher Sekretär bei Abfassung der
theoretischen Werke, da Kirnberger
einen ungeschickten Stil schrieb.
Seit 1770 war er Reisebegleiter
der Fürstin Sapieha. Bei einem
Besuche in Esterhaz lernte er
Haydn kennen (Pohl 4, 27). 1774
war er wieder in Berlin uud wurde
von Sulzer beauftragt für sein Lexi-
kon die Buchstaben S — Z im Fache
der Musik auszuarbeiten. 1776 bis
78 war er Musikdirektor am fran-
zösischen Theater, 1780 trat er
beim Prinzen Heinrich von Preu-
fsen in Rheinsberg die Konzert-
meisterstelle resp. das Dirigentenamt
an SteUe Salomon's an und be-
vorzugte geradeso wie sein Yor-
gänger die süddeutschen Kompo-
nisten (Haydn und Gluck) zum
grofsen Missvergnügen seines Leh-
rers Kirnberger. 1787 w^urde er
Kapellmeister in Kopenhagen, nahm
wegen Kränklichkeit 1795 den Ab-
schied und lebte zeitweise in Ber-
lin, Rheinsberg und zuletzt in
Schwedt, wo er Heilung für seine
Blutungen erhoffte (Gerber 2).
Schulz, Joli. Abr. Peter.
92
Schulz, Joh. Ahr. Peter.
Eeicbardt 1. c. und Gerber geben
recht ausführliche stückweise Le-
benssclülderuugen, doch eine voll-
ständig umfassende Biographie
fehlt noch. Am besten |ist die
von Ledebur in seinem Lexikon.
Seh alz schickte seine Athalia der
Prinzessin Amalia von Preufsen,
Schwester Friedrich des Grofsen,
die ihm am 31/1 1785 einen sehr
charakteristisch ablehnenden Brief
schrieb (siehe Echo, Musikzeitung,
Berlin, Schlesinger 1857 p. 74 und
wieder abgedruckt im Jahn 3, 367.
Ein Brief von Seh. aus Kheinsberg
1797 in La Mara 1, 276. Lpz.
Ztg. 1 [1798] berichtet, dass Seh.
sich in Stettin befindet und sehr
leidend ist. Ein Brief an Wevse
vom 22/4 1800 abgedr. in Bock's
Berliner Musikztg. 1884, 50. S. 58
ein zweiter au seinen Pflegesohn.
In Weyse's Biographie von Möller,
ebd. im Auszge. mitgeteilt, findet
sich auch Einiges über Seh. Im
Hosäus p. 73 ein Brief au Rust
vom 28/10 1785). Durch seine
Lieder im Yolkston hat er sich
ganz besonders ausgezeichnet und
dadurch der Liedkomposition eine
ganz neue Richtung gegeben. Er
selbst spricht sich im Vorwort zu
den Liedern darüber aus und auch
Reichardt in seinem Kunstmagazin
1, 3. Siehe auch Viertel]". Gene-
ralregister.
VerTieichnis seiner ncichweisbaren Werke :
Entwurf einer neuen und leichtver-
stÜEdHchen Musiktabulatur, ... nebst einem
Probeexempel von . . . Berlin (1786) EeU-
f Stab. 8". 58 S. [B. B. Dresd. Musikfr.
Wien. B. Wagener. Briissel.
Gedanken über den Eiufluss der Musik
auf die Bildung eines Volks, und über
deren Einführung in den Schulen der
Kgl. dänischen Staaten . . . Kopenhagen j
1790Proft. 80. [B. B. B. Hbg. Musikfr. '
Wien. B. Lpz.
Ueber den Choral und die ältere Lite-
ratur desselben. Neuer Abdrack. Eii.,
Weingart 1872. [B.B,
Geistliche Qemngsiverke :
Christi Tod, Passion von Baggesen.
Ms. 20402. P. 161 S. [B.B.
Denk ich Gott an deine Güte. Cantate
f. 4 Stirn, mit Orch. Musik von Haydn,
arrang. f. Yocalmusik von ... P. Lpz.,
Br. & H. fol. [B. B.
Des Erlösers letzte Stunden, Oratorium
nach dem Dänischen. Ms. 20400. P.
72 S. [B. B.
Maria und Johannes, Passion von
Ewald. 2 Theile. Ms. 20401. P. 40 BU.
u. 84 Seit. [B. B. im Autogi-. u. Kopie.
Lübeck. Brüssel Cons. Berlin Singak.
Hofb. AVien 17 533.
— Part, in Chiffern von Maria u. Jo-
hannes. Mit einem Yorbericht. Kopen-
hagen 1791 S. Sönnichsen. 60 S. [B. M.
br. Mus. Amst. B. Lpz.
— Dasselbe in dänischer Sprache. Ib.
P. [B.B.
— Kl.-A. von Craraer. Ib. 1789. 30 S.
[B.B. B. M. Brüssel Cons. B.Wagener.
Dresd. Mus. Lübeck, br. Mus.
— Im Autogr. Kl.-A. 11 Bog. [B. B.
Das Lob Gotttes, Oratorium. Ms. 17 534.
P. [Hofb. Wien.
Hymne. Gott Jehova sey hoch ge-
preiset! Text von Thaarup, übersetzt von
Voss. Ms. 20404. P. f. Chor u. Orch.
25 Bog. [B. B. Schwerin F.. auch das
Textb. von 1794. ßeriiu Singak.
— Kl.-A. Kopenhagen, Sönnichsen.
aufol. [B.B. B. G. Amst. B. Lpz.
Hymne af Edvard Storni og Lovsang
af Prof. Baggesen (Vi love dig God).
Ms. 20406. P. 71 BU. [B.B.
— Kl.-A. Kopenhagen, Sönnichsen.
qufol. [B. B. B. M.
Guid! du es stör. Hymne f. 4 St. u.
lustr. Ms. 20403. P. 96 S. [B. B.
Lvsenes Vader. Hymnus v. Frimann.
Ms. 20405. P. 74 S. [B.B.
Hymnus: Te splendor et virtus patris;
in vespere S. Michaelis. Cl. 2. 3. A. c.
instr. Ms. 15925. P. [Hofb. Wien.
Psahnus : Laudate Dnum. omnes gentes,
4 V. c. mstr. Ms. 15 021. P. [Hofb. Wien.
Hymne: Unendlicher Geist, der die
Welt erschuf. Ms. P. u. Stb. [Lübeck.
Vater, bester Vater, lebe. Cantate.
Autogr. P. 8 Bog. [B. B.
Der Versöhnungstod, Cantate, bearbeitet
nach 6 Adagios von Jos. Haydn. P. [B. B.
Musikfr. Wien.
Vor dir, o Ewiger, Motette 4 voc.
Ms. B 1232 u. B 1278. [Dresd., dort noch
eine 4 st. Mot. u. ein Tischlied im Ms.
Elbing Nr. 83 die 1. Motette sowie in
B. Lpz. und Berlin Singak.
Schulz, Joh. Äbr. Peter.
93
Schulz, Joh. Abr. Peter.
Zu Zions Höhen, 4st. P. [Berlin
Singak.
2 Chöre zu 4 Stiiu. Ms. 652. P.
[B.B. Berlin Singakad.
Eeligiöse Oden u. Lieder aus den
besten deutscheu Dichtern mit Melodien
bey dem Clav. Hbg. 1786 Herold. 50 S.
qufol. [^Yolfeub. B.B. B. M. B. Kgsbg.
B. D. 62. B. Hbg. Musikfr. Wien. Brüs-
sel Cons. Proske-M. Hofb. Wien.
— 2. Aufl. Berlin, Rellstab. 58 S.
[B. Wagener.
Weltliche Gesangsicerke :
Aliue, Reine de Golcoude, opera in
3 actes. Ms. 20410 P. in 3 voll. [B.B.
— Kl.-A. von Cramer. Kopenhag.
1790 J. Sönnichsen. fol. [B. B. ß. M.
Musikfr. AVieu. br. Mus.
Athalia. Trauerspiel mit Melodien und
Chören in 5 Akt. P., das Orchester von
Aigner vermehrt. [Musikfr. Wien.
— Polyhymnia. Chöre u. Gesänge zur
Athalie von Racine. Herausgegeben mit
beygefügter Uebersetzung von C. F. Cra-
mer. Hbg. u. Kiel 1786 Hof mann. P.
120 S. [Hofb. Wien. B. Lpz. B. M.
Brüssel Cons. B. Wageuer. br. Mus.
E. C. of Mus.
— Kl.-A. im Ms. 22407. [B. B.
Lübeck.
— Kl.-A. Hbg. u. Kiel 1786 Hof-
manu. 43 S. [B. M. B. B. in 3 Ex.,
das eine mit hds. Zusätzen. Wolfenb. in
2 voll, zu 38 u, 43 S. qufol. Lübeck.
Dresd. Mus. B. Kgsbg.
— Kl.-A. von Klage. Lpz., Br. & H.
[Berlin K. H.
La Fee Urgele oder was den Damen
gefällt. Operette in 4 Aufz. Kl.-A.
Ms. 20411c. [B. B.
Hoest-Gildet. Et Syngespil i een Act
Ted Thaarup. Kop., Sönnichsen. Kl.-A.
qufol. [B. B. br. Mus.
Musique de Flmpromptu. Commedie
an 1 act eu vers melee d'Ariettes. Ms.
116 Bll. zmn Teil Autogr. 1779. [B.
Wagener. Berlin K. H. Kopie.
Peters Bnilup. Et SyngespU. Kl.-A.
Kiobeuhavn 1791. [B. Lpz.
Das Lob der Harmouie, Cantate. Ms.
P. u. Stb. [Lübeck.
Aria a S. e Cemb. 2 V. 2 Ob. 2 Cor.
Va. e B. ,,Moi seule au temple de me-
moire." Ms. 15955. P. [Hofb. Wien.
— Im Druck: Rellstab h Berlin: Aria
di bravura. [B. B.
4 Arien im Ms. 15630, 14. [B. B.
Ah, que l'amour est chose johe! Sopr.
e. istrom. Ms. 18561. P. [Hofb. Wien.
Eundgesaug „Freund, ich achte nicht
des Mahles" . . . Hbg., J. A. Bölime.
[B. M.
21 mehrstim. Gesge. Ms. 19059. P.
[Hofb. Wien.
Gesänge am Ciavier (Italien., französ.
u. deutsche Texte). Berlin u. Lpz. 1779
G. J. Decker. 4". 56 S. 25 Lied. [B. B.
B. Lpz., auch im Ms. B. M. Dresd. Mus.
B. Wagener.
Joh. Peter Uzens lyrische Gedichte
religiösen Innhalts. nebst einigen andern
Gedichten gleichen Gegenstandes von
pp. Kleist, Cronegk, Schmid u. Escheu-
burg, mit Melodien zum Singen bey dem
Claviere, von . . . Kapellm. des Pr. Hein-
rich von Preufsen . . . Hbg. 1784 Herold,
qufol. 5 Bll. Yora^ort in Hambg. gez.
46 S. Musik in qufol. [B. B. B. M. B.
Hbg. B. Wagener. B. Lpz. Musikfr.
Wien. Dresd. Wolfenb. Hofb. Wien.
B. B. auch im Ms. 546.
— 2. Aufl. Berlin, Rellstab. 58 S.
kl. qufol. [Stadtb. Breslau. B. Wagener.
Au die Freude von Schiller, f. 4 Stim.
Ms. 18449,3. [Hofb. Wien.
Lieder im Volkston bey dem Klav. zu
singen. Berlin 1782 Decker. Vorrede
über Voss' Lieder. [Lübeck. B. M. ß.
Wagener. Musikfr. Wien.
— 1. Thl. 2. Aufl. Ib. 1785. [Dresd.
B. G. B. M. B. B. B. Kgsbg. B. Lpz.
— 2. Thl. Ib. 1785. [B. B. B. M.
B. Kgsbg. B. G. Hannover. Berlin
Kircheninstit. Musikfr. Wien. B. Lpz.
— 3. Thl. Beriin 1790 Heinr. Aug.
Rottmann. 27 Lied. [B.B. B. M. Han-
nover. B. G. Lübeck. Schwerin F. mit
Reg. im Kat. ohne Titel. Berlin Kirchen-
instit. Musikfr. Wien. B. Lpz. Stadtb.
Augsbg.
. . . Ode an die Freude von Schiller.
Berlin, Rellstab. qu40, wird ihm fälsch-
lich zugeschrieben, wie er selbst am 13,
April 1791 in der Musical. Korresp. der
teutsch. Füarm. Gesellschaft erklärt.
In iSammeliccrkoi :
Musikal. Blumenstraufs. Berliner Musik-
hdlg. Freimaurer-Lieder 1788 und s. a.
In Marzius Samlwk. 1784. 51 L. in Voss'
Musenalmanach 1781—96. [B. M.] 5 L.
im Götting. Musenalmanach 1802. [B. M.]
In Theomele 1. Bd. Gütersloh qu40. In
Böheim's Maurerlieder. In Ambrosch Frey-
mäurer L. 1 L.
In Samlg. vierstim. Gesänge von ver-
schied. Comp. Lief. 2. Bremen, Stock,
auch Seh. vertreten [Lübeck]. Im Samlbd.
vom Jahi-e 1776 auch Seh. vertreten
Schulz, Joh. Abr. Peter.
94
Schnitze, Joh. Nik. Wilh.
[Lübeck, Kat. S. 18]. In Rellstab's Ciavier-
Magazin 2. Viertel], kl. fol. „In deinen
Thälern" S. 72. S. 75 ein anderes. In
The german Erato und The german Song-
ster mehrere L. Verleger Nauck. In Erato
u. Euterpe, Hbg. 1789.
In Chr. Gottlieb Hilscher's Auswahl
von Arien.
In Auswahl maui'erischer Gesge., s. 1.
(1802).
In Joh. Fr. Eeichardt's Lieder geselliger
Freude 1796, 1. Thl., und Neue Lieder
geselliger Freude 1. Heft, 1799.
Lied zum Andenken der Bauernfreiheit
in Dänemark (Umkränzt mit Eichenlaube)
in V. Schmidt's Gedichte. Brnschwg. 1794
p. 47. [B. M.
32 Lieder m. Klav. im Ms. Davon
einige gedr. im Götting. Musenalmanach
1802 u. in Voss' Mus. 1781—96. [B. M.
In Kellstab's Frohe und gesellige Lie-
der, 4stim. op. 320. [B. Kgsbg. Nr. 389.
B. B.
Cherubin's Lied aus Figaro's Hochzt.
in Lieder u. Gesge. beym Ciavier. Kop.,
Sönniclisen. [B. B.
Mss. in B. Kgsbg: Laut durch die
Welten tönt, f. Chor u. Instr. 28 Stb.
(auch in Berüu Singak.) — Samlg. 402
zwei Lied. — Samlg. 83 religiöser L. 1787.
Instrumcntalwerke :
Entr'actes p. 2 V. A. B. et 2 Fag.
Ms. P. [ßrüss. Cons.
Sonate fürs Ciavier mit einer Violine.
Dd. Ms. 194. [B. B.
Sonata per il Clavic. solo, op. 2. (Esd.)
Berlin. Hummel, fol. [B. B. B. M.
— Berhn, Trautwein. 16 S. [B. Wa-
gener.
6 diverses pieces pour le Clavecin ou
le Pfte. oe. 1. Beriin, Amst., Hummel,
fol. 17 S. [B. B. B. Wagener. Dresd.
Mus. B. M.
In neuen Ausg. 39 Gesge. (Eitner 2).
In Rellstab's Ciavier - Magazin 1. Vier-
tel]'. S. 19 Naiver Scherz und 1 Lied im
2. Viertel].
3 Allegri f. Pfte. siehe Weisse. In
Theomele im 1. Bd. 10 Lieder, im 4. Bd.
2 Lieder.
Schnitze, Johann Christ . . .,
bez. sich 1729 mit Kammermusikus
des Herzogs von Württemberg und
Oels und gab heraus:
0 Sonate ;i 2 fl. trav. senza basso, cou
una Ciacconna tramischiata di 2 Canoni
nella medesima nascosti. Hamburg Ao.
1729. 2 Stb. in qufol. [B. B.
Sehnlze (Schultze) , Johann
Christian, von 1708—1712 zwei-
ter Violinist an der Hof kapeile in
Berlin mit 100 Tlilr. Gehalt. 1713
wurde er entlassen (Schneider H 35
u. Beilage 55. Ledebur).
Schultze, Johann Christoph,
geb. um 1733, gest. 22. Aug. 1813
zu Berlin, war seit 1768 Musik-
direktor u. Yorgeiger am Orchester
des Döbbeliu 'sehen Theaters in
Berlin (Ledebur. Lpz. Ztg. 15,
757). Man kennt von ihm:
Drama per musica. Unterschiedene
gründliche Nachrichten, od: Einleitung,
was eigentlich zur Musik gehöret und ver-
langet wird, aus einigen Schriften ent-
lehnt, theils selbst verfertigt und in Kürze
verfasst und mit einigen Compositionen
als Beispiele. Ms. 4'^. 45. 1768 gez. als
Musikdir. beim teutschen Theater in Ber-
lin. 52 Bll. [B. B.
Musikalische Magie pour Clavecin (dar-
unter ein 4stim. Chor, der auch räck-
wärts gesungen und gelesen werden kann)
comp, di J. C. Schidtesius. [B. B. im Ms.
Zelter hat darauf geschrieben: „Die gute
Seele hiels Schultz. Er hat mich eine
Zeitlang auf der Violine unterrichtet und
ist bis an seinen Tod mein Freund ge-
blieben."
Wer wollte sich mit Grillen plagen,
von Hölty, Ariette, kann auch vor- und
rückwärts gesungen werden. [B. B.
Ledebur zeigt noch die Drucke an:
Musikalische Belustigung oder Badinage
(enth. Tänze). Berlin 1788 Hummel. —
Musikalischer Luftballon für Ciavier, ib.
1791.
In Schwerin F. Mss. in Stb. 1 Concerto
a 5 ä Fl. a bec concert., 6 Ouvertüren
für 2 Fl. u. B. und ein Drackbl. mit
Musikalische Badinage f. Klav. qufol.
Schulze, Johann Gfeorg, wird
am 4/7 1(501 zum Hof Organisten
in Dresden ernannt (s. Staatsarch.).
Schultze , Johann Nikolaus
Wilhelm, geb. zu ßostock, stu-
dierte Philosophie und Theologie
zu Rostock und gab die Disser-
tation heraus:
De usu musices in ecclesia christiana,
sub auspiciis divinis et consensu summe
Eev. Theol. facultatis . . . Rostock 1729
Schulz, Christian.
95
Schulz, Karl.
Schwiegerow. 8^. 124 S. Gerber 2 zeigt
den Inhalt au. [B. B. B. T41Z. Musikfr.
Wien. br. Mus.
Schulz, Johann Philipp Cliri-
stiaii (in Drucken nur C. oder
Chr. gez.), geb. 24. Sept. 1773 zu
Langensalza, gest. 30. Jan. 1827
in Leipzig. Besuchte 1783 die
Thomasschule in Leipzig und stu-
dierte darauf Theologie, entsagte
aber letzterer und bildete sich
unter Engel und Schicht zum
Musiker aus. 1787 trat er bereits
als „Discantist" in Konzerten auf
und zeichnete sich durch seine
schöne Stimme und seelenvollen
Vortrag auj. 1795 wurde er als
Musikdirektor au der Sekonda'schen
Theatergesellsciiaft angestellt. Als
Schicht das Kantorat an der Tho-
masschule übernahm, trat er einen
Teil der Direktion der Gewaud-
hauskouzerte ab und Schulz wurde
am 31. Juli 1810 zum Direktor
gewählt. Er leitete die weltlichen
Konzerte der Gesellschaft. In
einer Eingabe an den Magistrat
beklagt er sich, dass Sorgen um
das tägliche Brot und das Unter-
richterteilen ihn bisher verhindert
hätten, sich durch gröfsere Kom-
positionen bekannt zu machen.
Sein Gehalt betrug 200 Thlr. und
90 Thlr. für Stellung der Chor-
sänger. Als er dann 1817 die
Direktion allein übernahm, erhielt
er 300 Thlr. ohne für den Chor
sorgen zu müssen. Schulz grün-
dete etwa um 1810 eine zweite
Singakademie, die erste und ältere
war durch Limburger und unter
Direktion Schicht's, Riem's und
Schneider's begründet und als
Schulz gegen 1820 zum Direktor
der älteren gewählt Avurde, ging
seine eigene ein. Auch muss er
Dirigent der Liedertafel für Männer-
gesang gewesen sein, denn dieselbe
errichtete ihm auf seinem Grabe
ein Denkmal. Nach Schicht's Tode
meldete er sich zum Kantorat an
der Thomasschule^ wurde aber
nicht gewählt (sächs. Staatsarchiv).
Gerber 2 rühmt seinen Komposi-
tionen nach, „dass sie vorzüglich
durch eine ganz eigene Lieblich-
keit sich auszeichnen, die unmittel-
bar zum Herzen spreche; sein Satz
sei rein und verständig, seine Me-
lodie schlicht und empfunden, seine
Instrumentierung erfahren, einfach,
auch wo sie prächtig werde, wie
dies in seinen Chören und Ouver-
türen oft der Fall sei" (Dörffel 2,
45. Gerber). Von seinen Kom-
positionen ist nur Einiges be-
kannt:
Salvura fac regem (4stim. mit Blas-
instrumenten, zur 25 jährigen Eegierungs-
Feier des Königs von Sachsen Friedrich
August). Lpz., Peters. P. qufol. [ß. B.
Dresd. Mus. Lpz. Thomas. Schwerin F.
im Druck u. Ms.
Monolog aus Schiller's Jungfrau von
Orleans im Kl.-A. Lpz., Eichter. [B. B.
12 vierstim. Lieder mit Begltg. des
Pfte. 14. Werk. Lpz., Hofmeister. [B.
Kgsbg. inkompl.
8 vierstim. Lieder mit willkührlicher
Begltg. des Pfte. Bey Br. & H. in Lpz.
qu40. 5 Stb. [B. Kgsbg.
6 Volkslieder mit Begltg. des Pfte.
rCarl Schulz gew.) op. 5. Lpz., Br. &
H. [B. Kgsbg.
6 deutsche Lieder von Schiller . . . für
1 Singst, mit Pfte. Lpz. qufol. [br. Mus.
Ouvertüre k gr. orch. h la Tragödie
Faust par M. Klmgeraann, ded. Eochlitz.
Oeuv. 8. Lips., Hofmeister. 16 Stb. fol.
[B. B.
Er gab auch von Mozart heimis: Opern-
gesänge, welche zu seinen bekannten Opern
nicht gehören, sondei'n von ihm einzeln
geschrieben worden sind. Im Kl.-A. 2
Hefte. Lpz., Br. & H. qufol. 12 Arien,
[ß. Kgsbg. im Kat. der Inhalt verz.
Siehe J. H. C. Bornhardt's Canzonetten
und Eomanzen.
Schulz, Karl, Tenorist und Ge-
sanglehrer am Dome zu Salzburg
von 1769—1779 und 1783—1787
(Peregrinus 168).
Schultz, Lebrecht.
96
Schumann, Friedr. Theod.
Schnitz, Lebreclit, ein Musiker
des 18. Jhs. ist in der Grofsherzgl.
Hofbibl. in Karlsruhe mit folgen-
den Mss. vertreten:
Ms. 893. Concerto ä Fl. trav., 2 V.
Viola, Contrahasso e Violoncello. Stb.
Allg. Adag. Tempo giusto, Gd. Cd. Gd.
Ms. 894-896. 3 Soli a Fl. trav. e Vcl.
in Part. Satzordnung in älterer u. neuerer
Form in gleicher Tonart.
Ms. 897. 898. 2 Sonate ä 2 Fl. trav.
(ö Fl. Viol.) Vcl. e Fag. zu 4 Sätzen:
Alig. And. Menuet, Presto in wechselnder
Tonart.
Mit L. Schulz gez: 7 Sinfonien im
Ms. Stb. [Darmst.
Schulz, L . . . J . . ., bekannt
durch
6 Quatuor ä Cembalo obl. Flute, V.
et B. ad lib. Amst., Hummel. Stb.
[Dresden Mus. In B. Br. im Ms. Stb.
1 Quart, in Dd.
Auch in Bossler's Samlwk. 6 eine Nr.
Schulz, Ludwig, Oboist an der
Hofkapelle in "Wien mit 600 Gld.
jährl. von 1721 bis f 28. Febr.
1740, 55 J. alt (Köchel 1).
Schulz , Sebastian Ludwig,
1663 Instrumentist an der Hof-
kapelle in Dresden (Fürstenau 2 a,
136).
Schulze (Schulciades), Yalentin,
aus Kadan in Böhmen gebürtig,
war anfänglich Kantor in Lom-
matzsch, dann 8 Jahre lang Lehrer
in Oschaz, am 27. Aug. 1596 Kan-
tor ebendort und den 21. Aug.
1602 Kantor an der Fürstenschule
in Meifsen. Starb dort im Dez.
1615 pL f. M. 9, 196).
Schultz, Wilhelm, ist bekannt
durch
Canzonette italiane composte e dedic.
. . . Doornii. Hummel ä Amst., f. 1 Stim.
mit Bc. [Schwerin F. Dresd. Mus.
Au die Freude von Schiller in J. A.
ßoehme's Samlwk. mit W. Schulz gez.
Schulz, W. F., siebe Schultz,
Friedrich Wilhelm.
Schulz, ohne Vornamen. Einige
liefsen sich als dem Job. Abraham
Peter angehörig feststellen. Die
übrigen sind:
Schuh. Ms. 10803. B. B. Auf, alle
mit Danken, Cantate f. B. mit 2 V. u.
Bc, datiert 1738.
Schulze. In Bossler's Samlwk. 6. 10.
Schulz. Neujahrshed : Des Jahi'es letzte
Stunde. In Hilschers Auswahl der neue-
sten Singestucke. Heft 1, Nr. 5. Schwe-
rin F.
Schulz. Tout Tunivers est plein. Chor
mit Orchester. Ms. P. u. Stb. Dd.
[Schwerin F.
Schulz. Der politische Zinugiefser.
Musik -QuodUbet. Ms. P. Stb. [Darmst.
Schuh. Freude, schöner Götterfunken,
von Schiller, f. Chor u. Orch. 15 Stb.
Ms. [B. Zw. 702.
In Freimaurer Lieder 1788 a ein Schuh.
In Freimaurer Lieder s.^a. Berhn ein
Sehultze.
Schulz. In K. W. Justi's Gedichte mit
musikal. Beilagen, 2. Aufl. Siegen 1810.
8". [besafs Antiq. Butsch.
Schultxe. Siiifouia in G. Ms. Stb.
[Berlin K. H.
Schuhe. Smfonia in G. Ms. Stb. [ib.
SekuUz. 3 Concerte ä Fl. trav. 2 V.
Va. e B. in je 3 Sätzen. Ms. 900—902.
Stb. [Karlsmhe.
Schulz. 1 Concerto ä Fl. 2 V. e B.
in 3 Sätzen. Ms. 899. [ib.
Schulz. Trio es Ad. Fl. trav. Vcl, et
B. Ms. Stb. [Dai-mst.
Schulz. In Klavierstücke 1. 1794.
Schultz. Sonata ä 5. 2 Fl. 2 Ob. c.
Bassono. Ms. fol. 18. Jh. [B. Upsala,
Schuh. 2 Märsche f. die Flöte. Ms.
fol. [Schwerin F.
Schumacher, A . . . Gl . . ., lebte
an der Grenze des 18. Jhs. bis
ins 19. hinein und ist bekannt
durch
Sechs deutsche Lieder mit Begltg. des
Klaviers von ... Berhn 1801 G. Fr.
Starke. qu4o. [B. Kgsbg.
Tischlied von Härtung und Schumacher
..Ergreifet die Gläser-, 4 st. P. 3 S.
s. I. [ib.
Schuman, Arnold, aus Braun-
schweia:, ist am 29. Mai 1726 als
„Musices Magister" an der Univer-
sität zu Leyden eingeschrieben
(BoLiwst. 3, 5).
Schumanu, FriedrichTheodor,
lebte im 18. Jh. u. ist bekannt durch
Schumann, Georg Heinr.
97
Schunte.
3 Sonatas for the harpsichord "n-itli
acc. for a V. or germ. fl. & Vcl. op. 3.
2. ed. London . Lougman , Luckev . . .
3 Stb. fol. [B. B.
Six Sonatas, tliree for a Y. and 2 Ycl.
Three for a germ. fl. and V., or 2 V.
and Vcl. op. 8. London, Wm. Napier.
3 Stb. [ß. Wagener.
6 Sonates pour le Clavecin ou Fortep.
av. 1 V. oe. 9. Amst., Marckordt. 2 Stb.
[B. B.
Gerber 1. 2. führt noch Hehreres an,
dass er aber in London gelebt haben soll,
weil einige Drucke dort erschienen, ist
kein Beweis. In England druckte man,
wie in Amsterdam, sehr fieifsig auf Eaub.
Scliumanii, Oeorg Heiuricli,
eia Musiker des 16/17. Jh., von
dem sich im
Ms. 732 der B. Proske Nr. 86 der fünf-
stim. Satz: Allein Gott in der Höh be-
findet.
Scliumanu, Jobaiiii, Kantor in
Halle a/S., wie Fetis angiebt, der
ans dem Yerlagsorte des folgenden
Druckes obigen Schkiss zieht:
Musicae compendium latino-gennanicum
M. Henrici Fabri per Melchior Vulpium,
Vinareusium Cantorem. Adjecta est in
fine Compendium musices, gerraanice Jo.
Schiunanni. Halae 1620. 8'^. Die Ausg.
ist mir unbekannt und eine Quelle giebt
Fetis nicht an. Siehe Vulpius.
Schumann, Johann Greorg,
geb. 12. Okt. 1698 zu Meifsen,
gest. 4. Nov. 1777 zu Lüneburg.
Besuchte 1717 das Gymnasium in
Gera, geht 1721 nach Lüneburg,
beendigt dort seine .Studien und
erwirbt sich den Lebensunterhalt
durch Unterrichten, wird dann
1727 Kantor am Johanneum und
der Johanniskirche daselbst und
wirkt dort bis an sein Lebensende.
Zu seinem Amtsjubiläum hielt
Chrstn. Friedr. Oldecop eine Rede,
die im Druck erschien (Forkel 4,
374 nebst der Rede des Jubel-
festes. Junghans 8. 9. 23. 24).
Ein Johann Gottlob Schumann richtete
Kospoth's Serenate „Um Mitternacht" für
Gesang und Klavier ein, Ms. gez. Lübeck
2. April 1798. [Lübeck.
Eob. Eitner's Quellen-Lexikon. Bd. 9.
Schumann, JustusAntonPeter,
geb. 20. Mai 1740 zu Hildburg-
hausen, Schüler von Meisch, wurde
herzgl. Kammermusikus und Stadt-
organist zu Hildburghausen. Ger-
ber 2 verz. von ihm eine Passion
und Das Lamm Gottes in sieben
Fasten-Stücken.
Cantate auf das Dankfest wegen der
Vermählung Friedrichs Herzogs von Sach-
sen. Ms. P. mit J. P. A. Seh . . . gez.
[Darmst. (man könnte versucht sein dar-
unter an J. P. A. Schulz zu denken).
Schumarius, DanieL „Sunthe-
mio M. P. J. G." (?),
I gab ein Hochzeitslied in nuptüs claris-
I simi . . viri Jos. Hettleri . . et Annam
Eüsabeth . . Böringeri, celebratis 23. Apr.
1594 . . Tubingae ap. G. Gruppenbach.
j 6 Ell. 40 heraus. „Im Paradeiis hat Gott
mit fleifs.^' 4 voc. fB. Zw.
Schumier, Barthol omaeus, ein
Komponist aus dem Anfange des
17. Jhs., gab nach Draudius und
Fetis heraus:
Etliche Psalmen und geistliche Lieder
aus dem gemeinen Psalmenbuche mit ihrer
gewöhnlichen Melodev auff vier Stimmen.
Herborn 1603. 12».^
Nachweisbar sind:
Geistliche ßeuterheder. Gestellet durch
Pliilipsen Freiherrn zu Winuenberg und
ReUielstein. Itzuud mit 4 Stirn, zu singen
zugerichtet durch B . . . Seh . . . Gedr. zu
Herborn 1619. [Halle, Waisenhaus 54 I.
28. 80.
Schummcl, Johann G ottlieb,
Dr. phii., Prorektor am Elisabeth-
Gymnasium zu Breslau, geb. 8. Mai
1748, gest. 23. Dez. 1813 in Bres-
lau. Hoffmann in seinem schlesi-
schen Lexikon verz:
Reise durch Schlesien und Breslauer
Abnanach. Br. 1801 Grafs & Bai'th, in
denen sich Notizen über schlesische Mu-
siker befinden.
Schummer, Johann, Obeikantor
in Rostock an St. Marien, starb um
1682 (Mattheson 1, 144).
Schunke, Eine weitverzweigte
Hornisten- Familie, deren Stamm-
vater in der Mitte des 18. Jhs.
Bäckermeister in Schkortleben bei
Schunke, Gottfried.
98
Schuppanzigli.
Weilsenfels au der Saale war und
neben seinem Handwerke durch
musicieren manchen Nebenver-
dienst erwarb. Obgleich er seine
sieben Söhne fleifsig zur Musik
anhielt, so wünschte er doch, dass
sie das Bäckerhand werk als Haupt-
erwerb wählen sollten, doch keiner
derselben blieb ihm treu, obgleich
sie alle es erlernen mussten.
Grottfried S., der älteste Sohn,
geb. 3. Jan. 1777, lebte noch 1837,
wurde in Halle, wo er bei dem
Stadtmusikus in die Lehre ge-
gangen war, durch Türk zu einer
höhereu Auffassung der Musik
herangezogen, kam dann 1798 als
Waldhornist an das Stadttheater
in Magdeburg, 1800 nach Berlin,
wo er durch Lebrun's Vorbild die
letzte Feile an seine Virtuosität
anlegte. 1806 ging er in Ko-
burgische Dienste, trat 1807 eine
Kunstreise bis Paris an und be-
gründete seinen Ruf als Virtuose.
1809 wurde er Mitglied der Ka-
pelle in Kassel unter Jerome's
Regiment. Als die Herrlichkeit zu
Ende war, begab er sich mit seinem
Bruder Michael nach London und
konzertierte, durchzog bis ins Jahr
1815 Europa kreuz und quer und
liefs sich endlich in Stuttgart häus-
lich nieder, wo er Kammermusiker
an der Hofkapelle wurde.
Michael S., der zweite Sohn,
trat in des Bruders Fufstapfen und
lebte von 1809 ab mit ihm zu-
sammen, sowohl als angestellter
Musiker in Kassel, dann in Stutt-
gart, wie auch als Reisegefährte
auf den Kunstzügen durch Europa.
Ihr Duett auf 2 Waldhörnern war
seiner Zeit w^eltberühmt. Er st.
in Stuttgart 1821. Man stellte
Michael noch höher als Gottfried,
sowohl im Tone als in der Vir-
tuosität,
Andreas S., der dritte Sohn,
1778 geb., machte dieselben Wand-
j lungen vom Bäckergesellen zum
Virtuosen auf dem Waldhorue
durch. Er kam nach Berlin uud
wurde 1812 Kgl. Kammermusikus
und der Stammvater der Berliner
Waldhornistenfamilie Seh. 1834
trat er in den Ruhestand und st.
26. Aug. 1849.
Christopli S., 1796 geb., wairde
Waldhornist an der Hofkapeile in
Karlsruhe.
Oottliilf S., 1799 geb., Wald-
hornist an der Kgl. Kapelle in
Stockholm (Schilling, v. Ledebur.
Lpz. Ztg. 23, 822).'
Au Ivompositioneu der älteren Brüder
fand ich nur in der B. des Conserv. zu
Brüssel eine Sinfonie in G. für 2 V. 2 Fi.
u. B. im Ms. Stb. (nach dem Kataloge
von Lamperen. AYotquenne verz. nur ein
Autograph von Charles Schunke 6205:
Divertissement brillant sur TEclair op. 52,
für Klavier).
Sclmpliens, Rev. P..., Kapell-
meister an der Kirciie in Lierre;
nahm am l.'5/r2 1741 seinen Ab-
schied (Grregoir, Galerie p. 113).
Scliupp (oder Schuppe? nennt
sich stets Sc]mppms\ Dr. Joliaiiii
Baltliasar, Dr. der Theologie, Uni-
versitätslehrer und Prediger, geb.
1. März 1610 zu Giefsen, gest. 26.
Okt. 1661 in Hamburg, gab Lieder-
bücher mit Melodie u. Bass heraus:
1. Morgen- und Abendlieder mit neuen
Melodien geziert von Peter Mcijcr. Hbg.
1655 Mich. Pfeiffer. 12». 66 1511. [Hofb.
Wien.
2. Doctoris Schuppii Passion und Bues,
auch Trost- Bitt- und Dank-Lieder. Mit
neuen Melodeyen geziert von unter-
schiedenen vornehmen Musicis in Ham-
burg. Hbg. 1655 M. Pfeiffer. 8«^. sig.
A— D. 12 Mel. mit B. von Peter Meier
B, Ä. Schop 7, Joh. Schop 2. [B. W.
Hofb. Wien.
Zahn teilt 2 Mel. mit. Die Biogr.
Seh. 's im Brummer.
Scliuppauzigli, Ignaz, geb. 1776
in Wien, Sohn eines Professors an
Schuppauzigh.
99
Schuster, Tguaz.
der Eealsclmle daselbst, starb 1830
ebd., betrieb anfangs die Musik
nur als Dilettant und spielte vor-
trefflicii Bratsche, Gegen 1792
vertauschte er dieselbe mit der
Violine und machte die Musik zu
seinem Lebensberufe, leitete auch
mit Geschick Orchesteraufführungen
nnd genoss, noch ehe er das 21. Jahr
erreicht hatte, in dieser Thätigkeit
einen gewissen Ruf, obgleich Hans-
lick an anderer Stelle sagt: er war
wieder ein grofser Virtuose, noch
guter Dirigent. Seine Stärke lag
im Quartettspiel. Beethoven fand
an ihm einen vortrefflichen 1. Geiger
seiner Streichquartette und wusste
dies auch zu schätzen, obgleich er
oft seinen Spott über seine Falstaff-
Figur mit ihm trieb. Schon im
Ms. brachte Beethoven ihm die-
selben und wurden so lange pro-
biert bis sie gingen. Dass Seh.
die damals so schwer verständ-
lichen und von jedermann ver-
achteten Quartette stets und über-
all wo er spielte vortrug, giebt ein
treffliches Zeugnis seines künst-
lerischen Begriffsvermögens und
seiner Urteilskraft. 1795 diri-
gierte er die Augartenkonzerte bis
1813, in welchem Jahre er auf
einige Zeit Wien verliefs. Im
Herbst 1808 trat er als Quartett-
spieler in den Dienst des russi-
schen Gesandten in Wien, Fürsten
Rasoumowsky auf Lebenszeit und
konnte [sich den Bratschisten und
Violoncellisten selbst aussuchen.
Der erstere war anfänglich Weifs
und der andere Linke. Von 1827
bis 1830 war er Violinist an der
Hof kapeile in Wien (Hanslick 71.
Thayer 3. 48. Köchel 1. Lpz. Ztg.
18, 423. 32, 618).
Von seinen Kompositionen lässt sicla nur
nachweisen: Solo pourle V. con acc. Quart.
Wien, Diabelli & Co. [Musikfr. Wien.
Im Hofmeister bind uocli Variationen
für Quart, angez.
Sehiirer, Wolfgaiig-, aus Anna-
berg, anfänglich Schreiber beim
Grafen Albrecht von Hohenlohe,
wird 1575 vom Herzog August
von Sachsen an Joachim Ernst
von Anhalt als Musiker empfohlen
(s. Staatsarchiv).
Seliassi,
ein Musiker des
17. oder 18. Jhs., der in der ^
B. Upsala mit einer Cantate: „Ahra
vare gud i hojden,'^ 4 voc. c. 4 Instr. Ms.
P. u. Stb. vertreten ist.
Schuster, August; des Leip-
ziger Konzertsängers Wirksamkeit
fällt in die Jahre 1827—1832, er
kann daher nicht der Autor des
folgenden Druckes sein:
Lob der Musik, Cantate von Meisner.
Leipz. 1784 gedr. bei Breitkopf im Ki.-A.
72 S. [ß.M.
Schuster, Christian Detlev,
lebte im 18. Jh. als Musiklehrer
in Hamburg und gab heraus:
Ciavierstunden für Kinder. 2 Bde.
Hbg. 1799/1800 Günther & Böhme. [B. B.
B.Lpz. Ausg. Oldenbg. 1804. 8°.
3 Lieder, 2. Lfg. Braunschwg., Musi-
kaüeuverlag. [Dresd.
8 Variationen fürs Klavier. Lpz., Hof-
meister, nur mit C. Schuster gez., daher
fraglich. [Musikfr. Wien.
Schuster, Iguaz, geb. 1777 in
Wien, Bassist an der Hofkapelle
in Wien, trat am 1. April 1812
ein und muss dann Hofkapellmeister
geworden sein, wie er sich auf
den 6 Gesängen bez. Er starb
am 6. Nov. 1835, 58 J. alt (Köchel
1, der ihn aber nur als Bassist
verz.). Schilling schreibt: geb. 20.
Juli 1770 in Wien, Sängerknabe
bei den Schotten, später Choralist,
ging dann zur Bühne und glänzte
besonders in humoristischen Rollen.
Als Sänger an der Hofkapelle nahm
er am 14. Okt. 1835 seinen Ab-
schied. Man kennt von ihm:
Die falsche Primadonna, eine Posse mit
Gesang in 3 Aufz. von Ad. Bäuerle. Musik
Schustei', Joseph.
100
Scliuster, Joseph.
von Ign. Schuster und Sclineider. Ms.
20450. P. [B.B.
6 Gesänge komischen und ernsten In-
halts (für Männerst. u. Klav.). AVien,
Ascher. Stb. [B. B.
Ms. T94. 110. 153 in B.B. Gesänge
in P. Autogr. Grasn. 1 Lied mit Orch.
u. sein Porträt.
2 Arien in B. Dresd. Ms. B 712, 6. 7.
Schuster, Joseph, geb. 11. Aug.
1748 zu Dresden, gest. 24. Juli
1812 ebd. Sohn eines Bassisten
an der Hofkapelle in Dresden,
empfing Scbürer's ünterricbt und
war wahrscheinlich Knabensänger
an der Hofkapelle, in die er nach
der Mutation 1664 (mit 16 Jahren!)
als Bassist eintrat (Fürstenau 1,
155). 1765 begleitete er und sein
Altersgenosse und Freund Fr. Ign.
Seydelmann Naumann nach Italien,
zurückgekehrt, wetteiferten sie beide
im Komponieren und wurden vom
Kurfürst reichlich dafür belohnt.
25. April 1772 erhielten sie beide
die Anstellung als Kirchenkompo-
nisten und am 17. Febr. 1787
wurden sie wieder gemeinsam zum
Kapellmeisterposten befördert. In
den Jahren 1774—76 und 1778
bis 82 hielt sich Seh. in Italien
auf, teils um beim Pater Martini
in Bologna zu studieren, teils für
italienische Bülmen bei ihm be-
stellte Opern aufzuführen. In ISTe-
apel genoss er ein solches An-
sehen, dass ihn der König von
Neapel zum Titular- Kapellmeister
ernannte. Trotz seiner scheinbar
fleilsigen kontrapuuktischen Studien
war seine Natur nichts weniger als
dazu veranlagt. Eine leichte Er-
findungsgabe mit einem geschick-
ten Gestaltungstalent verschaffte
ihm beim damaligen Publikum
einen stets sicheren Erfolg, mochte
es eine Oper oder eine Messe sein.
Wie bei allen seinen Zeitgenossen
gehörte Notenschreiben zum täg-
lichen Bedürfnis und so schuf er
massenhaft in seiner Kunst, sowohl
für die Bühne, die Kirche, als für
Haus- oder Kammermusik. Ge-
druckt ist nur sehr Weniges von
ihm. Es ist gerade, als wenn sie
sich gar nicht Zeit liefsen, das
schnell Geschaffene länger als für
das nächste Bedürfnis aufzubewah-
ren und zu schätzen. Er teilt
diese Eigenschaft mit den meisten
seiner Zeitgenossen. Scb. war auch
Lehrer der kurf. Kinder (Fürstenau
1, 164. 176. Biogr. Lpz. Ztg. 1812
Sp. 685 u. Bd. 15 Beilage 7 sein
Porträt. Yiertelj. Generalreg.).
Verzeichnis seifier Kompositionen:
La Betulia liherata, Oratorium 1796.
Ms. Autogi.P. [B.B. Dresd. Mus. Kopie.
Gioas. Ee di Guida. Orator. 1803.
Ms. P. [Dresd. Mus.
Mose ricouosciuto. Orator. Ms. P.
[Dresd. Mus.
La Passione di Gesü Cristo. 1778.
Autogr. P. 100 Bg. [B. B. Dresd. Mus.
in Kopie. B. Proske Bd. 12 Hauser.
Musikfr. Wien.
2 Messe piena in Gd. u. Dm. 4 st. Chor
u. Orch. Autogr. P. [B. B., dort noch
ein Credo u. 2 Sauctus im Autogr.
2 Misse piena in Am. u. Bd. 4stim.
Chor u. Orch. Ms. 20460/61 zu 96 Bll.
u. 134 Seit. [B. B.
5 Messen in Dresd. Mus., zwei in Em.
u. Bd. f. Chor u. Orch. Ms. 369 von
1768 u. 370 von 1777.
Missae für Chor u. Orch. Mss. P.
[Musikfr. Wien.
Missa in Fd. zu 8 Stim. mit Orch.
Ms. Stb. [Mailand Cons.
19 Messen, 2 Oratorien im Ms. P. u.
Stb. in Dresd. kath. Kirche.
Messenteile in Ms. 1451 und 20462
B. B. Ms. 372 in Dresd. Mus. B. Lpz.
Hofb. Wien, Ms. 15758. Musikfr. Wien.
Laudate pueri 4 voc. c. instr. Ms.
Autogr. P. nebst s. Porträt. [B. B. Grasn.
Litania u. 3 Offertorien in Musikfr.
Wien. In Hofb. Wien Ms. 18348 Litauiae
4 voc. c. Strom. P. Autogr. 1773.
Magnificat f. Chor u. kleines Orch.
[B. Kgsbg. Lpz. Thomas. Dresd. Mus.
2 Miserere in C. u. Dm. im Kl.-A.
xUs. [B. Lpz. 1 in P. Dresd. Mus. Ms. 375.
Salve regina 4 v. c. instr. Autogr.
1793. P. [ß. B. Dresd. Mus. Ms. 376 a.
Stabat mater in Cm. f. Chor u. Orch.
Schuster, Joseph.
101
Schuster, Joseph.
Ms.P. 66 S. [Bologna. B.B. Ms.20 463/64.
16 u. 22 Ell.
Stabat mater a 4 v. c. instr. 1782.
Ms. 376. P. [Dresd. Mus. Musikfr.Wien.
Te Deura, f. Chor u. Ürch. P. Stb.
im Ms. [Schwerin F.
Veni sancte Spiritus a 4 v. concertati
c. Strom. Ms. 72. P. [Dresd. Mus.
In B. Dresd. Mss. B 262 Et iucai-natus
est. Kyrie a 4. im Autogr. 2 Messen in
A u. Es. Miserere im Autogr. Offer-
torium. Pange lingua 2 Sopr. c. instr.
2 Salve reg. 1 Tauti;m ergo f. Alt u. Instr.
Die kathol. Kirche in Dresden besitzt
aufser obigen 19 Messen, noch 21 Offer-
torien, 2 Vespern, 4 Ijtaneien, 59 Psal-
men, 1 Hymnus, 2 Miserere, 2 Versetti,
1 Complettorium , 13 Magnif. , 1 Stabat
mater, 4 Alma redempt., 8 Salve reg.,
4 Regina coeli, 3 Ave reg., 1 Te Deum.
alle für Chor, Solo und Orchester in Part,
u. Stb.
Musikalisehe Todtenfeyer den Manen
Leopold's des "Weisen geheiligt. Kl-A.
Lpz., Baumgärtner (1792j. qufol. [Dresd.
Mus. B. Lpz.
Weltheke Gesanyswerke :
Der Alchymist, eine komische Oper
von Meifsner in 1 Act. Ms. P. [Hofb.
Wien 16161. Dai'mst. Dresd. Mus.
B. B. Part. 113 S. B. Proske Bd. 12,
Hauser im Autogr.
— Im Kl.-A. im Ms. [B. M.
L'amore artigiano, opera in 2 atti.
(Yen. c. 1776.) Ms. P. [Brüssel Cons.
Amor e Psiche, Dramraa per musica.
Ms. 772. P. Napoü 1780. [Dresd. Mus.
Neapel Turch.
Gli avari in Trappola. Dramnia gio-
cosa. Ms. 773. 2 voll. P. [Dresd. Mus.
Creso in Media. Dram. p. mus. Na-
poli 1779. P. im Autogr. [Dresd. Mus.
Neapel Turch.
Demofoonte, Dram. p. mus. 1776. 3 voll.
P. [Dresd. Mus. C. P.
La Didone abbandonata. Dram. ]). mus.
Napoli 1776. P. 3 voll. [Dresd. Mus.
Neapel Turch.
Doctor Muraer oder die Einwilligung aus
Trotz, kom. Singsp. Ms. P. [Darmst.
Die falsche Catalani. Posse mit Ge-
sang. Ms. P. [Darmst.
La fedelta in amore. Azzione comica
per mus. Dresda 1773. 2 voll. P. [Dres-
den Mus.
11 giorno natalizio. Dram. per mus.
Ms. P. 2 voll. [Dresd. Mus.
Der gleichgültige Ehemann. Singsp.
Ms. 20471. 2 voll. P. [B. B,
L'Idolo cinese. Dram. giocoso. Ms. P.
3 voll. [Dresd. Mus.
U marito indolente. Dram. giocoso p.
mus. Ms. P. 2 voll, (siehe der gleich-
gültige Ehemann). [Dresd. Mus. 2. Akt
Finale in B. Kgsbg.
Osmano, Dey d'Algeii. Dram. gioc.
Ms. P. 2 voll, presd. Mus.
H pazzo per forza. Opera. Ms. B 646.
2 voll. [Dresd. Dresd. Mus.
II ritorno del sole. Allegoria. Ms. P.
[B. Lpz.
Rübenzahl osia il vero amore. Dram.
giocoso. Ms. P. 2 voU. [Dresd. Mus.
Musikfr. Wien im Kl.-A.
Der Schauspieldirector. Singsp. Ms.
P. [Darmst.
La schiava liberata. Dram. serio comico.
1777. P. 3 voll. u. Kl.-A. [Dresd. Mus.
II servo padroue ossia l'amor perfetto.
Dram. gioc. Ms. P. 2 voll. [Dresd. Mus.
Li spirito di contradizione, Dr. giocoso.
Ms. P. 2 voll. [ib.
La sorpi'esa, einmal als Cantata und in
den Stb. mit Dramma bez. Ms. 788 und
83. P. [ib.
Die wüste Insel, Singsp. in 1 Akt.
Ms. 16158. P. [Hofb. AVien.
Amor prigioniero. Cautata a 2 voci
c. Strom. 1769. Ms. P. [Dresd. Mus. Im
Ms. 790 eine Kantate von 1807 ohne Titel.
n nome . . . Cantata im Autogr., Schluss
fehlt. Ms. 791. P. [ib.
Per il felice ritorno di Carlsbad. Cau-
tata. Ms. 793 a. P. [ib.
II ritorno del solo nell'orizzonte. Ms.
793. P. 1808. [ib.
La tempesta. Cant. a voce sola c.
ström. Autogr. 792. [ib.
Gesang zur Feyer des Friedens und
der sächsisch. Königswürde (f. T. u. B.).
Kl.-A. Lpz.. Br. & H. [Dresd. Musikfr.
Wien.
Lob der Musik. Cantate von Meisner
(f. Solo, Chor u. Orch. P. im Ms. [Dresd.
Mus. Berlin K. H. Schweriu F.
— Im Kl.-A. Lpz., Breitk. 1784. [Dresd.
Mus. B. B. Dresd. B. Lpz. Darmst.
Berlin Singak. Musikfr. Wien. Arast.,
Utrecht 1806, hoUänd. Text.
Operngesänge mit Pfte. herausgeg. von
Rup. Becker. Dresd. u. Lpz., Richter.
[B. B.
Arie mit Pfte: Pria che in lang. s. 1.
rpifol. [B. B.
Rondo: Ecci nii (Arie in Recueil d'airs.
Nr. 13). [B. B.
Ms. 121 u. 134, B. B., 3 Sopranarien,
eine 1779 f. Venedig kom. [B. B.
Schuster, Joseph.
102
Schuyt, Cornelis.
Arie, Wonne meines Lebens. Ms. P.
[Darmst.
10 Arien u. Recitative, Ms. 648. 650.
[Dresd.
Arie aus der wüsten Insel. [B. Kgsbg.
und noch 3 andere im Ms.
In Lübeck Samlbd. von Gesang- u.
Klavierst. von 1.776.
3 italien. Arien im Ms. Samlbd. 807
in P., 308 im Kl.-A. [Wolfenb.
In Mnsikfr. Wien: Ariette aus der Oper
Othello in Wien. — Quodlibet (Um Mitter-
nacht) ;f. ] St. u. Klav. — Tyrolerlied aus
Die Stimme der Natur. — Polonese (Le
donne han tanti inganni) f. Sopr. u. Bc.
— Aria (Ah, non lasciarmi) f. A. u. Orch.
in Stb.
3 Arien mit Orch. Ms. P. [Anist.
Arie e Duetti, Samlbd. Ms. 2624 in
B. Brüssel.
Aria: Son regina e sono amante, per
S. c. orch. Venez. 1779. Ms. P. [Bo-
logna.
3 Rec. u. Arien u. 1 Duett aus Opern.
Ms. P. [Mailand Cons.
Lieder am Ciavier, siehe Kriegel.
Lieder im Samlwk. Freimaurer Lieder
von 1782. — Andere im Böheim.
2 Arien in Joh. Andre's Samlwk. 1.
Arien in C. A. Wagner's Thalia 1790.
In Reichardfs Lieder geselliger Freude
1796, 2. Tbl.
In Joh. Ad. Hiller's 2. Samlg. Arien
u. Duette 1776; dito 3. Samlg. 4. Samlg.
5. Samlg. 6. Samlg. 2 Lieder. In Theo-
mele 1. Bd. 1 Lied.
Es währt der Liebe Glück. — Fern
von dir, du Auserwählte, 2 Lieder in
Florian's Novellen, deutsch von Meilsner.
Lpz. 1786 Göschen. 8«. [Hof b. Wien.
3 Sinfonien von 1788. Ms. P. [Darmst.
10 Sinfonien (zum Teil Ouvertüren zu
Opern) f. Orch. in P. u. Stb. [Dresd. Mus.
1 Sinfonie ä 11 in Cd. Ms. Stb.
[Schwerin F.
2 Sinfonien in Dd. f. 2 Y. Ya. B. Fl.
trav. 2 Ob. 2 Cor. 2 Fag. 2 Tromp. Pauk.
Ms. Stb. [B. Wolfenb.
2 Sinfonien in Dd. f. Orchester. Stb.
Ms. [B. Zw.
1 Sinfonie in Dd. f. Orch. Ms. P.
[Musikfr. Wien.
4 Sinfonien, resp. Ouvertüren in Stb.,
eine in P. Mss. [Mailand Cons.
3 Concerti per il Cembalo c. ström.
Ms. P. und 1 Conc. ä 2 Cembali c. ström,
in Stb. [Dresd. Mus.
Concerto per 2 Cembali et Orch. Ms.
Stb. [Schwerin F.
Ouartetto in Cd. per istrum. d'arco
(1780). [Padua.
Trio a V. e B. Ms. P. [Dresd. Mus.
Sonata per il Clavic. et Y. Ms. [Mu-
sikfr. Wien.
Sonata in sol per cembalo c. acc. di
Y. Ms. [Mailand Cons.
Sonate di Comb, col Y. Ms. [Neapel
Turch.
8 Divertimenti per il Cemb. e Y. Ms.
[Dresd. Mus.
Duetto per il Clavic. e Y. 2 Stb. Ms.
[B. M.
6 Sonate per il Cerab. dell'opera „Rüben-
zahl". 1791. Ms. 101. aufol. [Dresd.
Mus-, dort noch Ms. 102. 103. LXY.
4 Divertimenti per il Cemb. Andante
sosten. per il Cemb.
Recueil des petites pieces pour le Clav,
ou Fortep. ä 4 ms. I. partie. Dresden,
Hilscher. qufol. [B. B. Dresd. Mus.
lü Dresd. Mus. noch 7 Piecen im Ar-
rangem. f. 2 Klaviere und 6 Pieces ä
2 Clavecins im Ms.
In neuer Ausg. ein Lied (Eituer 2).
Schuster, Vincenz, bekannt
durch
Anleitung zur Erlernung des Stauffer-
schen Guitarre-Yioloncells. Wien. — Pot-
pourri p. Clav, et Guit. oe. 14. Yienne.
[Beide in Musikfr. Wien. Zeit unbekannt.
Schutte, Rutger, ein Holländer,
W. L. Krieger schrieb ihm vor
1785 einen Nachruf, betitelt:
Gedachten by 't verneemen van den
dood van R . . S . . 2 de druk. Amst.
1785. 8«. [Amst.] Die B. zu Amst.
besitzt:
Zwangwyzen voor stichtelyke gezangen,
by verseheidene gelegenheden gedieht.
Naar den besten Ital. smaak in musiek
gebragi, voor de sang, clavecimbaal en
Bc. 3 dln. Amst. 8". [Amst. Dort
noch 3 Werke mit ähnlichen Titeln in
mehreren Ausg. von 1762 — 1787. Bei
den zuletzt angezeigten Zangwysen, Amst.
s. a., sind als Komponisten genannt: L.
Frisckmuth und J. Colixzi.
Schutteubach, Leonhard, Rats-
musikant in Hamburg von 1600
bis 1012 (Sittard 1, 19).
Schuyt (Scutius), Cornelis, geb.
um 1557 zu Leyden, Sohn des Or-
ganisten Floris Cornelisz. Schuyt,
begraben am 12. Juni 1616. Auf
Kosten der Stadt wird er zu seiner
Scluiyt, Cornelis.
103
Schwaiger.
weiteren Ausbildims: nach Italien
geschickt. Zurückgekehrt verheira-
tet er sich am 18. Juli 1593 mit
Cecilia Pietersdr. van Uytgeest,
nachdem er am 2. April dieses
Jahres Organist im Bagynhof in
Leyden mit 300 Gld. Gehalt und
freier \Yohnung geworden war.
Am 9. Jan. 1599 Avurde der Ge-
halt auf 400 Gld. erhöht und am
25. Aug. 1611 auf 450 Gld. (Biogr.
mit zahlreichen Aktenstücken und
Auszügen aus Kirchenbüchern in
Bouwst. 2, 128 ff. und Tijdschrift
5, 244). Von seinen Werken sind
nachweisbar
II priino libro de Madrigali a 5 voci
di . . . Hollandese Orgauista delle fomosa
citta di Leyda. In Leyda, del Plautino,
appr. Cliristph. Rafalengio. cio. lo. c.
(1600.) 5 Stb. in 4P. 21 Nrn., dem
Senat v. Leyden am 1. Jan. 1600 dedic.
[B. Hbg. B. D. Kassel. Oxford Bodl.
Libr.
2. Hymeneo, overo Madrigali nuptiali,
et altri amorosi a 6 voci i Con un echo
doppio a 12. ib. 1611. [Paris Nat. einst
auch in B. Becker in Lancy: Ä. T. 5 a.
iu 4".
3. Dodeci Padoane altre tante Gagliarde
composte nelli dodeci modi. Con 2 Cau-
zone fatte alla Francese yer souare k sei:
Di . . . ib. 1611. [Paris Nat. eiust auch
in B.Becker: A. T. 5a iu 40. Befand
sich auch in der Dandelen'schen Bibl.
Die Bouwst. führen noch Gelegenheits-
gesänge nebst der dafür empfangenen Be-
lohnung aus den Akten an, die aber nicht
bekannt sind.
Draudius verz. noch: Hollandsche Madri-
galen, met 5, 6 ende 8 stemmen. Leyden
1603 by Com. Nicolay.
Ein Gesang im Samlwk. 1605 a (Eit-
ner 1). Ein arrangierter Gesg. f. Laute
in Hove's Florida 1601.
Ms. B. B., T 168 ein Madrig. in P. —
Domine, fiant anima mea, 6 voc. von
einem Einzelbl. mit Abbildungen, Kopie
in P. in B. Amsterdam.
3 Madrigale in neuer Ausg. (Eitner 2).
Ein Canon „Bewaert Heer Hollandt'S
4stim. P. in zweifacher Lesung, in Tijd-
schrift 5, 258.
Schuyt, Floris Coriielisz.,Vater
des Cornelis, geb. 1526, gest. 1601
zu Leyden; verheiratete sich 1550
und das zweitemal 1585 und war
von 1559 — 1585 Organist an der
Waalschen Kirche und von 1585
bis 1601 an der Hanptkirche zu
Leyden. Am 30. Okt. 1560 wird
er auch nnter den städtischen
Spielleuten angeführt (Bouwst. 2,
133. 134. 168." 169. 208).
Scliwab, Frater Felicianus, siehe
SueTus.
8chwal)(e), Jakob, Kantor an
der Liebfrauenkirche in Liegnitz
um 1737 (Mattheson 1, 417).
Die Liebfrauenkirche besafs noch 1694
von einem Schwab 13 Offertorien cum
Sonata.
Schwaelihofeii, vier Brüder um
1727 in Diensten des Kurf. von
Mainz. Der älteste war Konzert-
meister, der zweite Violoncellist
(Mattheson 1, 115). In Mizler's
Mus. Bibl. 2. Bd. 4. T. p. 123
werden sie Schwachhofer genannt,
Ignax der Konzertmeister, Joseph
der Violoncellist, die anderen zwei:
Andreas und Anton waren Violi-
nisten. Gerber 1 zeigt vom Violon-
cellisten an: 15 Duo ä 2 Volles,
pour les commen^ans oe. 1. Paris.
Scliwachhofer, Fr. . ., Kammer-
musikus u. Violinist an der Kgl.
Kapelle zu Berlin, geb. um 1780
in Mainz, wurde 1804 angestellt,
1845 pensioniert und st. 3. März
1846 in Berlin (v. Ledebur, gehört
wahrscheinlich zur FamilieSch wach-
hofen.
Schwaiberger, Franz, ein in
Zürich in der 2ten Hälfte des
18. Jhs. lebender Musiker, der
herausgab :
Lieder zum Gesänge mit Begleitung
des Fortepiano. Zürich 1785. qu4" (G.
Becker 1, 141).
Schwaiger, Oeorg, Aquibur-
gensi Tibicine Monacensi (Wasser-
burg?). Nach der Dedic. zu 1588
scheint er in einem Benediktiner-
Schwallen.
104
Schwanenberger.
kloster Baierns gelebt zu haben.
Man verzeichnet von ihm
Cantiones sacrarum 5 voc. 1. Pars.
Monach. 1570 Ad. Berg. 5 Stb. Ciu40.
[Bis heute unbekannt.
Fasciculus selectiorum aliquot cantionum
sacraram 5 voc: II. pars. Monach. 1579
Ad. Berg. 5 Stb. qui». 21 Nrn. [B. B.
Eegii Prophetae Davidis Septem Psalmi
poenitentiales sacratissimi, 5 vocibus . . .
Monachii 158S (Adam Berg, der auch die
Dedic. schrieb). 5 Stb. qui». [B. A. B.
M. Proske.
Mss. in B. Prosl-e: Coeuantibus Ulis
c. 2. p. 4 voc. Ms. 833 von 1572. 2 andere
Motetten in Ms. 837 u. 867 Nr. 11. Im
Samlwk. 1587 im hds. Anhange ein fünf-
stim. geistl. Lied. — In Mss. der B. M. 132
defekt. 159 in Tabulaturpart. — In Ber-
lin Singak. ein Miserere 5 voc. aus 1588.
Ms. P. u. Stb. — Mss. in B. Br. 7 lat.
Gesge. in Stb. — Chorbuch Cod. 96 der
B. Lorenzkirche in Nürnberg 2 Mot. 5 voc.
Scliwalleii, Dcrck toii, Bürger
und Organist an St. Peter und
Pauli iu Danzig, wurde nach
12 jährigem Dienste an St. Elisa-
beth versetzt und diente dort 1633
seit 19 Jahren. Demnach erhielt
er 1602 seine erste Anstellung u.
1614 die zweite (Viertel]. 7, 417).
Schwanenberg, Joseph Franz.
Gerber 2 sagt, wahrscheinlich ein
Harfenist in Wien, was Fetis als
sicher hinstellt. Nach seinen be-
kannten Kompositionen aber schrieb
er für Gesang, Klavier und nur
einmal ist die Harfe begleitend
benützt. Er lebte am Ende des
18. Jhs. Die Schrift:
Gründliche Abhandlung über die Un-
nütz- und ünschickUchkeit des H im musi-
kalischen Alphabete, nebst einer Anmer-
kung die künstlichen Töne betreffend.
Mit 1 Taf. Wien bei Wappler u. Hocben-
leitter und Leipzig 1797 bei Br. & H. kl.
8°. 140 S. ist nicht von Seh., sondern vou
seinem Schüler Anton Wolf von Wolfenau,
doch von Seh. herausgegeben und mit
einem Nachtrage versehen. Siehe Wolf
von Wolfenau.
Die Musikfr. in Wien besitzen an
Kompositionen: Krönungsfeyer zu Pres-
burg. Fantasie f. Klav. — Wiens Dank-
barkeit bey Eröffnung dos Volksgartens-
Amphionada f. Klav. — Yariat. op. 10. 11 f.
Klav. — Portefeuille f. Gesang, Pfte. u.
Harfe, op. 53. — 1 Arie op. 25 — Oester-
reichs Frohlocken op. 56 f. Gesang. — 6
Chansons f. 1 Stim. op. 9. Dass Seh.
ein Wiener ist, ersieht man aus den
obigen Titeln.
Im Conserv. zu Brüssel ,, Sonate pour
clavecin". Ms.
2 Menuts iu Farrenc's Tresor, 2. liv.
Die Musikfr. iu Wien besitzen einen
Druck, gez. m\t Jos. Franz Ignax. Schioanen-
berg., betitelt: Die versprochenen rothen
und blauen Krebsen, eine Belohnung durch
Verwandlung, dem Taleute selcher Zög-
linge zum Andenken. (Ein Klavierstück zu
4 Ed., rot und blau gedruckt.) Kann nur
vou obigem sein.
Sehwaiieiiberger (Schwanen-
berg, Schwanberger, Schwanberg),
Johann Grottlried, geb. in AVolfen-
büttel, gest. 5. April 1804 ebd.
oder in Braunschweig; diente schon
1735 als Violinist in der Hof-
kapelle in Wolfenbüttel mit 200
Thlr. Gehalt, ging später einige
Jahre nach Italien, um sich im
Opernfache zu vervollkommnen und
wurde nach seiner Rückkehr Hof-
kapellmeister. Das Jahr ist nicht
bekannt. Auf seinen Drucken
nennt er sich schon 1762 Kapell-
meister. Reichardt erwähnt ihn
in seiner Selbstbiogr. 1775 als
Hofkapellmeister, Burney 3, 256
lernt ihn 1772 in Braunschweig
kennen. Gramer 1, 350 erwähnt
ihn 1783. Schubart 159 tadelt das
Unmelodische in seinen Opern.
„Bei dem Grübeln verduftet zu
viel Geist.'' Auch seine Kammer-
musik bedeutet nicht viel. Als
Refrain kommt dann: Er stammt
aus der Berliner Schule (Gerb. 1.
2. Chrysander 1, 285. Necrol. Lpz.
Ztg. 6, 529. Spitta, Bach 2, 717
nennt ihn fälschlich Georg Heinr.
Ludw.). Auf seinen Drucken bez.
er sich stets als Hofkapellmeister
des Herzog von Braunschweig,
Lüneburg. Von seinen Kompo-
Schwanenberger.
105
Schwartbauk.
sitionen sind nachweisbar und
zwar unter den oben genannten
4 Lesarten:
Vesper imminis, Mot. ä Sopr. solo c.
2 V. Va. Ob. Ürg. Ms. T. u. Stb. [Dres-
den katli. Kirche.
Erliebets ihr Andachts vollen Chöre,
Kircheukautate für Chor, Solo und 2 Ob.
2 V. Va. Bc. Ms. P. [Brüssel Cons. 908.
Trauercantate zur Beerdigung der Her-
zogin Antouia Amalia von Braunschweig
(Des Lebens Gewinn ist der Tod. 4stim.
mit Instr.) 2 Teile zu 53 u. 101 S. Ms.
20490. P. [ß.B. Brüssel Cons.
Adriane, opera. Ms. P. [B. Lpz.
Autigono, Oper. Ms. Stb. [Berlin K. H'.
Didone abbandonata, Oper. Ms. P. [ib.
Ezio, Oper. Ms. P. [ib.
Le isole fortunate, festa teatrale per
musica. Ms. P. u. Stb. [ib.
Issipile, opera. Ms. P. [ib.
Romeo e Giuüa. Dramma per musica
in 2 atti di Sanseverino. Autogr. P. 1776
in 2 voU. [B. B. 22 a. b. hier ist der
Name Johann Schwaubeig geschrieben.
In Ms. 20496 in Kopie. Darmst. Brüs-
sel Cons. in Kopie. Berlin K. H. von 1782.
2 voll. P.
Solimanno, opera, atto I. Ms. 20495.
P. [B. B. nebst Textbuch von 1762. Hier
ist er Schwanenberg geschrieben. Ber-
Uu K. H.
Talestri, regina delle Amazoni, opera.
Ms. Stb. [Berlin K. H.
Zenobia, opera. Ms. P. [ib.
2 Cantate 4 voci c. ström. Mss. P.
[Brüssel Cons.
7 Arien m Ms. 112. 124. 134, in P.
Ms. ohne Sign, aus Sehicht's Bibl. „Cara
pace" per Sopr. c. ström. [B. B.
Ana: Luci amorose, aus Issipili. Kl.-A.
Druck s. 1. au40. [ß. jj.
2 Arien aus Solimanno. Ms. Stb.
[Brüssel Cons.
Aria: Dal cor dell'Idol mio. Ms. 654.
[B. Dresd.
Mss. in Schwerin F (im Kat. sind die
Daten falsch): 3 Duetti, 4 Arien und ]
Canon zu 3 Stim. teils in P., teils in Stb.
In B. Rostock im Ms. 6 Arien aus
Opern in P. u. 4 Sinfonien f. Orch. 2 V.
Va. B. 2 Ob. 2 Cor. in Stb.
In Cramer's Flora 1. Samlg. 1787
einige Nrn. — In 24. Samlg. kl. Clavier-
u. Singstücke p. 179 : Wohlthat des Lebens,
mächtige Liebe. [B. Kgsbg.].
6 Sinfonie ä piü stromenti, op. 1.
Paris, Venier. 8 Stb. fol. Job. Schwan-
berger, Kapellm. b. Herzg. von Braun-
schweig gez. [B. B.
2 Sinfonien zu Adriano und Zenobia
(Opern) Ms. 20497. P. [B. B.
2 Sinfonien in G. und D. für 2 V.
Va. B. 2 Ob. und 2 Hörn. Ms. Stb.
[Brüssel Cons.
Die B. Wolfenbüttel besitzt in Mss:
Siufonia: 2 V. 2 Ob. 2 Cor. Va. et B.
Cd. in 2 Sätzen, 8 Stb. auch im Kl.-A.
— 2 Sinfonien f. Orch. zu den Opern
Adriano u. L'Olimpiade in 8 Stb. — 20
Sinfonien zu den Opern Adriano, Ezio,
Solimano, Talestris, Didone, Zenobia, Issi-
pile, Antigono, die übrigen gez. mit Sin-
fonie per Camera. Alle im Kl.-A.
— AUegro vivace u. Coro aus II trionfo
della Costanza f. Kl. u. V.
— Balli deU'opera Solimano. Kl.-A.
— Balli dell'opera Zenobia. Kl.-A.
— BaUo e Marcia Dd. f. Klav.
— Concerto per il Cemb. 2 V. 2 Cor.
2 Clarinetti, V. e B. Cd. 2 Sätze. 9 Stb.
— Arien aus der Oper Talestri.
— Marche dell'opera Ezio für Klav.
Ms. 310, 11.
— Sonata Cd. f. Klav. Ms. 310, 20.
— 4 Sinfonien, 1 Marsch und 7 Siof.
f. Klav. Ms. 311, 1—4. 8. 11—18. Noch
2 Sinf. in 312, 5 und 313, 14.
Sonate (3) a 2 V. e Vcl. Brunsvic
1767 libreria della oase degli Orfanelli.
3 Stb. fol. [Stadtb. Augsbg. B. Wagener.
8 Sonate per il Cembalo. Ms. 20498.
[B.B.
2 Sonate und 6 Sonate per il Cemb.
in 7 Heften. Mss. [Dresd. Mus. B. Wage-
ner die 6 Sonaten in Kopie.
1 Marsch im C. F. Cramer. qufol.
[B. B. Nr. 1840.
In Mss. der B. Schwerin F: 4 Sinfonien
ä 10 u. ä 8. 3 Sonaten f. Klav. in Cd.
Bd. Gd.
In Berlin K. H. die Sinfonien (resp.
Ouvertur.) zu den dort vorhandenen Opern
in Stb. auch einige im Arrangement von
Hesse.
In Darmst. Sinfonia in Dd. Ms. P. —
Sonata Nr. 4 per Clavi-Cemb. Ms.
Sonaten f. Klavier, Ms. B 1107, 18.
[B. Dresd.
Schwaner, . . .
Giocondo, Operette. Ms. Stb. Zeit un-
bekannt. [Darmst. Ebendort eine Ouver-
türe f. gr. Orch. Ms. Stb.
Schwartback, . . .
ist in der Kgl. Musikalien-Samlg., jetzt
Kgl. Bibl. in Dresden, mit 4 Suites des
Schwartz, Andreas Francus.
106
Schwartzkopff.
petits airs pour 2 Y. Ä. et B. oe. 2.
Paris chez Borelly in r[u4° veiireten.
Schwartz, Audreas Francus,
Fetis sagt: Jebte in Würzburg,
doch giebt er keinen Beweis an,
weit eher könnte man Nürnberg
annehmen, da er einen Hochzeits-
gesang für den Patrizier Christoph
Hagen in jSTümberg schrieb. Aller-
dings -wissen wir von seinen beiden
Mitarbeitern Jakob Mailand und
Schwartz Scotas nicht, dass sie in
Nürnberg zur Zeit lebten. Seine
Lebenszeit fällt in die Mitte des
16. Jhs.
Seioe Kompositionen befinden sich nur
in Sarnlwk. (siehe Eitner 1, 17 Gesänge),
dazu kommen nocli 2 Gesänge nur mit
Andreas Schwartz gez. in der Bassstimme,
die in M. f. M. 8, 12 beschrieben ist und
auf den Tod Kaspar Othmayer's kompo-
niert sind, siehe Nr. 5 u. 7. Ferner in
Luthers Kinderlied von 1565 : Erhalt uns
Herr bei deinem wort 6 voc. (s. Artikel
Serranus).
In Mss. der B. B: W 94, 1109/10:
Wolauf mit reinem Schalle. Dein soll
sein das Herze mein, 2 voc. P. — In B.
Proske, Ms. 794. 840. 881: 7 Gesge. —
In B. Br. 2 lat. Gesge. in mehrfachen
Exempl.
Schwartz, Andreas, Scotus, ein
Komponist des 16. Jhs., der im
Samlwk. um 1550 (s. a.) mit dem
Gesänge „Dulcia conjugii paradisi''
4 voc. im Berg und Neuber fo. 4
vertreten ist (Eitner 1, die dortigen
Angaben sind nach obigen zu ver-
bessern). Das Wort Scotus könnte
man vielleicht mit Schotte über-
setzen, sein Geburtsland, sowie der
andere Andreas Schwartz sich mit
Francus bez.
Schwartz, Christian, Dichter
geistlicher Lieder, geb. 1652 zu
Neuhausen i/Pr., gest. als Hausvogt
in Memel den 25. April 1709. Er
gab heraus:
. . . Musae teutonicae, oder der geist-
lichen Lieder als des ersten Theils seiner
poetischen Wercke erstes Buch : Von ge-
wissen preüswüi'digen Musicis in Melo-
deyen gebracht. Königsberg 1705 Reus-
ners Erben. qa4<'. 4 BU. 147 Bll. An
Komponisten sind genannt: A. M. ISLieder,
Job. Fraucken 2, C. Haagk 6, Rubach,
Jacob Schönfeldt, J. A. Schope 4. (M. f.
il. 2, 53. Zahn 6, 286 sagt „wertlose
Gedichte mit arienhaften Melodien").
[B. Kgsbg.
Schwartz, Esaia, Bregensis
(Brieg), diente als Musiker beim
Herzog Karl von Münsterberg,
Oels etc. und ist bekannt durch
eine
Missa 8 vocum sup. percussit Said
miUe. Ms. [ß. Brieg nur C 1. vorhanden.
1 sechstim. Gesang im Autogr. Grasn.
B.B.
Schwartz (Swartz, Niger), Ste-
X)hau, aus Sitten in Wallis (Schweiz),
wird von Schubiger 2, 33 als Kom-
ponist des 15. Jhs. genannt.
Tschudi's Ms. Nr. 403 qu40, inkoraflet
in der Stiftsbibl. St. Gallen, enthält 2 Ge-
sänge: Puer natus est 4 voc. u. Viderunt
omnes fines 4 voc, hier mit Stefanus
niger Sedunensis Yalesianus bez.
Schwartzbach und Schwarz-
bach
werden im Magazin 1780 mit op. 4,
Arien und Sonate f. Fortep. oder Clader
und op. 5 6 Duos k 2 V. in Paris 1792
angezeigt.
Schwartzbaiier, Nicola, Musi-
cus an St. Stephan zu Wien. Eine
Quittung vom 29/7 1697 in B. B.,
Autogr. Grasn.
Schwartzkopff, Theodor, kam
1678 als Musiker in die Stuttgarter
Hof kapeile, wurde 1686 Yice-
kapellmeister und am 24. März 1690
nach Magg's Abgang Kapellmeister.
1700 wurde Cousser als Ober-
kapellmeister angestellt. Sch.'s Be-
streben ging von nun an darauf
hin, Cousser zu Falle zu bringen,
was ihm auch gelang und Cousser
im Jahre 1704 seinen Abschied
nahm ; doch sah sich Seh. getäuscht,
denn nun setzte der Herzog Störl
an den Posten und Seh. musste
ihm sogar seine Wohnung ein-
räumen. Von nun an ging Schw.
Schwartzkopff.
10<
Schwarz, Dominicus.
nur darauf aus, Störl beim Her-
zoge anzuschwärzen. Auch 1706
wurde er übergangen als Joh. Chr.
Pez an Störl's Stelle rückte. Näh.
im Sittard 2 von S. 81 ab, sonst
noch S. 68. 119.
S. 241 ff. führt er aus dem Jahre 1684
das Ballet ,,Le rendez-vous de plaisirs",
l(i86 das Schauspiel mit Entreen von
Balletten „Paridis Urthel" und 1688 das
Singspiel .,Endymion" seiner Komposition
an. Die Oper ^.Amalthea'' von 1697 kann
ihm nur mutmafslich zugeschrieben werden.
Die Musik ist verloren, nur Textbücher
finden sich in der Stuttgarter Hofbibl.
Von seinen Druckwerken ist bekannt:
Fuga melancholiae harmouica, id est,
Concentus sacn, missas, psalmos et hym-
nos continentes, a 4 vocibus necessariis
et 5 instrumentis ad libitum. Stuttgart
1684 T\^eyrich. 11 Stb. 40. [B. B.
2 Motetten 1. Herr, wenn ich dich nur
habe, ä 9. 4 voci et 2 V. Va. Vcl. B.
Ms. P. 2. Jesu du mein liebstes Leben.
4 voci e 2 V. 2 Yiole et Org. Ms. P.
[Schwerin F.
Magnificat 7 voci 2 Ob. und 5 andere
Instr. Ms. Stb. [Darmst.
In Strafsburg, St. Thomas : Siehe meine
Freundin du bist schön, 4stim. mit 2 Y.
2 Violen, Fag. B. u. Org. Ms.
In B. Eostock im Ms, 2 Ouvertüren f.
Orch. 4 Konzerte f. Ob. mit kl. Orch.
1 Sonate und Pieces ä ti'e f. Gambe, V.
u. Cemb. 2 Parthien f. 1 u. 2 Gamb. u.
Klav. 1 Sonate f. V. Vcl. u. Klav. 1
Konzert f. 4 Fl. trav. 2 V. B. u. Klav.
1 Sonate f. 2 Fl. allem, u. Klav. 1 Par-
tie f. Gambe vel V. solo e Cemb. 2 So-
naten ä 3: 2 V. Violen u. Cemb. Sonata
alla imitatione del ßossignuolo e del Cucco
ä 5 per il 2 V. 2 Va. Violon e Cemb.
Gerber 2 führt noch ein 2 tes aber un-
bekanntes Druckwerk an: Harmonia sacra
hoc est Psalmi a 1 — 6 voc. et instmm.
Stuttg. 1697. Seh. lebte noch 1725.
Schwarz, ... wurde am 29/7
1779 als Yioloncellist an der Hof-
kapelle in München angestellt und
diente bis dahin in der Mann-
heimer Kapelle mit 370 Gld., 1789
betrug sein Gehalt in München
800 Gld. (Kreisarchiv). Fetis nennt
ihn Anton ScJurarx, geb. 10. Juni
1753 zu Mannheim, Schüler von
Innocenz Danzi, trat schon mit
13 Jahren als Violoncellist Tor
dem Herzoge der Pfalz auf. 1776
spielte er in Paris im Concert
spirituel. 1817 lebte er noch in
München. Fctis erwähnt ein Vio-
loncell-Konzert im Ms.
Schwarz, Amhrosius.
Die Löbauer Ratsbibl. , jetzt in Kgl.
B. Dresd., besitzt ein Chorbuch im Ms.
fol. mit Lamentationes von 1578.
Schwarz, Andreas Gottlob,
trat 1782 in London als Fagottist
auf (Pohl 2, 373). Er ist wahr-
scheinlich derselbe, der als Fagot-
tist in Brandenburg - Onolzbach-
schen Diensten stand und am 24/9
und 1/10 1775 sowie 10/4 1777
in Frankfurt a/M. konzertierte
(Israel 57. 61). Gerber 1. 2. be-
richtet: geb. 1743 zu Leipzig, gest.
26. Dez. 1804 in Ansbach (Becker
3), Schüler von Müller in Karls-
ruhe, machte als Oboist die Feld-
züge des siebenjährigen Krieges
mit, kam 1770 in die Hofkapelle
in Stuttgart (Sittard 3, 73 verz. ihn
schon 1763), seit 1772 Mitglied
der Ansbachschen Kapelle.
— Christoph Oottlob, sein Sohn,
trat 1784 nebst dem Yater als
Fagottist in London auf (Pohl 2,
373). ^'ach Gerber 2: geb. 12.
Sept. 1768 zu Ludwigsburg bei
Stuttgart. Bei seinem Aufenthalte
in London engagierte ihn der
Prinz von Wales und als die Ka-
pelle 1787 aufgelöst wurde, kam
er nach Deutschland zurück und
trat in die Berliner Hofkapelle ein,
wurde 1826 pensioniert und starb
1829 zu Berlin (Ledebur).
In der Schweriner Fürsten -Bibl. be-
findet sich unter Gottlob Sclttcarx ein
Fagott-Konzert im Ms. P. in Fd., welches
der Hofmusikus Brandt am 31. Okt. 1804
in Ludwigslust vortnig. Es ist zweifel-
haft, ob es vom Vater oder Sohn herrührt.
Schwarz, Dominicus, um 1510
.,Singer'' an der HofkapeLle in Stutt-
gart (Sittard 2, 8).
Schwarz, Eberh. Friedr.
108
Schweinberger.
SehTvarz, Eberhard Friedrich,
jüngerer Sohn des Andreas Gott-
Job, geb. 1775 zu Ansbach, wurde
Violinist, ging 1795 auf Konzert-
reisen, liefs sich in Berlin vor dem
Könige hören und wurde Mitglied
der Hofkapelle. 1835 pensioniert,
muss bald darauf gestorben sein.
Er zeichnete sich auch als Klavier-
spieler aus und wirkte viel zur
Verbreitung von Mozart nnd Beet-
hoven (Ledebur).
Schwarz, Fr . . ., wird von Ger-
ber 2 als dänischer Komponist des
18. Jhs. angeführt, der herausgab:
Lommebog for Skuespelyndere 1785
und 1786, 2 Hefte in 80.
Schwarz, Johann, um 1546
Kapellmeister an der Hofkapelle in
Stuttgart, empfängt für Unter-
weisung der Sänserknaben 10 Gld.
(Sittard 2, 12).
Schwarz, Johann Georg Abra-
ham, geb. 1778, gest. 25. Nov.
1825, 47 Jahr alt, war Organist
an der Hauptkirche in Wolfen-
büttel (M. f. M. 23, 127).
Schwarz, Karl (rottfried Wil-
helm, nach Türkei 1, 135, der
zwar J. Gottfried W. schreibt, war
um 1781 Musiker in der Hessen-
Darm.städter Hofkapelle.
Die Bibl. Berlin Ms. 20520 besitzt von
ihm die komische O^Derette in 1 Akt: Der
Käficht oder AVer Andern eine Grube
gräbt . . . P.
An die Geliebte, Gedicht von C A.
WoLEf. in Musik gesetzt von ... op. 12
Nr. 2.' Berün, Wolff. 3 S. qufol. [B.
Egsbg.
Zwei Lieder von Carl Lindow. in Mus.
ges. Berlin, C. A. AN^olff & Co. 3 S.
qufol. [ib.
Schwarz, Polykarp, um 1716
Kantor an der Kirche und Schule
zu Pirna i. S. (M. f. M. 28, 150).
Schwarzmann , Fr ... , ein
Oesterreicher, von dessen Kompo-
sitionen Gerber 2 5 Violintrios in
Traeg's Katalog anzeigt.
Schwedler, Johann Christian,
geb. 1710 zu Zielenzig, um 1754
Violinist in Diensten des Prinzen
Karl in Berlin (Marpurg 1, 159).
Schwegler, P. Johann, von
Altdorf, St. 1612 als Klosterbruder
zu Weingarten in Württemberg,
ein als Bassist ausgezeichneter
Sänger (M. f. M. 3, 102).
Schwegler, Johann Darid, geb.
7. Jan. 1759 zu Endersbach (Würt-
temberg), Schüler der Karlsschule,
ti-at als Oboist und Komponist in
die Hofkapelle und zeichnete sich
besonders in Kompositionen für
Blasinstrumente aus, von denen
Gerber 1 eine Anzahl verz. Auch
seinen jüngeren Bruder Friedrich
erwähnt Gerber 2 als talentvollen
Künstler.
Seh weher, Christoph; da der
Name auf dem einzigen bekannten
Drucke fehlt, so ist man gezwungen,
dem Bibliotheks-Kataloge allein zu
vertrauen. Der Titel lautet:
Bassus VeteiTim ac piamm cantionum
de praecipuis Anni festis. Noribergae
1561 (wahrsch. bei Berg u. Neuber er-
schienen). qu40. 63 1at. Gesge. [B. B:B.
Schweigl, Ignaz, lebte um
1783 in Wien als Violinist und
gab 1786 eine VioHnschule heraus
(Hanslick 114. Gerber 2). Die
B. M. besitzt die 1. Ausg., betitelt:
Verbesserte Grundlehre der Violin zur
Erleichterung der Lehrer ... 2 Thle.
Wien 1786 beim Verfasser. 4«. 48 S.
— 2. ThI. mit dem Titel: Grundlehre der
Violine ... 50 S. [besitzt auch Dresd.
und B. Lpz.
Die Musikfr. Wiens besitzen aus Ger-
ber's Bibl. die 2. Auü. derselben, die
Gerber ausführlich beschreibt, betitelt:
Grundlehre der Violin, zur Erleichte-
rung der Lehrer und zum Vortheil der
Schüler . . . Wien 1794 Selbstverlag.
7 Bogen in qu4", davon 6 Bg. Noten-
beispiele.
Schweinherffer, Oottfried, Bal-
letgeiger a/d. Hofkapelle in Wien
mit 360 Gld. jährl. Gehalt, vom
Schweiuitz.
109
Schweitzer, Anton.
1. Jan. 1727 bis 1740; wird pens.
und t 14. Okt. 1763, 82 J. alt
(Köcliel 1).
Sehweinitz, wahrscheinlich An-
dreas, von dem Marpurg 1, 432
berichtet, dass er um 1720 Orga-
nist in Treuenbrietzen war.
Im Conserv. zu Brüssel befinden sich
iu j\Iss. Part:
1. Jauchzet Dn- Völker, der Eeiland ist
kommen.
2. Ich bin der Erste und der Letzte.
3. V>'^er ist der, der so von Edom
kömmt.
4. Auf Christi Himmelfahrt allein.
0. Das Keich Gottes ist nicht Essen
und Trinken.
6. Schaffe io mir Gott ein reines Herz.
7. Gott der Vater wohn uns hey.
8. Er hat seinen Engeln befohlen.
Kirchen -Kantaten für 4stim. Chor, Soli
und kleines Orchester.
9. Kantate ,.auf die Raths Predigi:
Auf, redliche Bürger, ermuntert die Her-
zen," 4stim. Chor, Solo und 2 Tromp.,
Pauck., 2 V. Va. Bc.
In B. Darmst. unter SchweiniX' ein
Trio ex F ä Cembalo obl. et V. Ms. Stb.
Seliweltzelsi)erger , Kaspar,
lebte um 1720 und gab nach Ger-
ber 2 heraus:
6 Ouvertures ä 2 V. A. et B. Augsbg.
bey Lotter. fol. Die Antiquariatshand-
lung von Rosenthal besals : Opera, genannt
die romantische Lucretia. In einem Sing-
spiel 1715 aufgeführt auf dem Durch-
lachischen Schauplatz. Gedruckt im Jahre
1715. Ms. P. in qufol. 5 voll., schreibt
aber im Kat. 2G Sclnceixelsterg^ Cas.^
jedenfalls ein Druckfehler.
Schweitzer (Schweizer), Anton,
geb. 1737 zu Koburg, gest. 23. Nov.
1787 zu Ootha (Forkel 4, 105
schreibt den 21. Nov.). Nach Dit-
tersdorf Selbstbiogr. war er beim
Prinzen von Hildburghausen Sänger-
knabe u. dann Bratschist, da aber
Dittersdorf die Jahreszahl 1758
angiebt, so war er aus den Kna-
benjahren heraus. Nach Gerber 1
wurde er auf Kosten des Herzogs
von Koburg erzogen, der ihn za
Kleinknecht nach Bayreuth schickte,
darauf kam er nach Hildburghausen
und wurde zum Musikdirektor bei
der Seiler'schen Trappe und Ka-
pellmeister bei der Hofmusik er-
nannt, auch sandte ihn der Prinz
auf seine Kosten 31/2 Jahr nach
Italien. Von Hildburghausen ging
er dann 1772 als Musikdirektor
des herzgl. Theaterorchester nach
"Weimar. Nachdem ein Feuer 1774
das Theater vernichtet hatte, ging
er nach Gotha und wurde herzogl.
Kapellmeister als Nachfolger Ben-
da's, der im Frühjahr 1780 seinen
Abschied nahm (Hosaeus 60/61).
Der Kurfürst der Pfalz beauftragte
im Sommer 1776 Wieland eine
Oper für Schw. zu schreiben. 1777
machte er sich an die Arbeit und
am 4. April beendigte er sie (Brief
an Merck), am 24. Mai 1777 hatte
Schw. schon 3 Akte komponiert.
Auf das absprechende Urteil Merck's
und Goethe's entschloss sich Wie-
land, der sie anfänglich ganz zu-
rückziehen wollte, sie umzuarbeiten
und tröstete sich mit der Ausrede,
dass es bei einer Oper auf den
Text weniger ankomme (sie?).
Durch den Tod des Kurfürsten
wurde die Aufführung der Oper
Eosamutide, die am 11/1 1778
stattfinden sollte, bis zum Jahre
1780 verschoben. Die Zeitgenossen
Schw. 's waren so wenig im Stande,
in die Tiefen des musikalischen
Ausdrucks zu dringen, dass sie
Schw. für einen gröfseren Kom-
ponisten als Gluck hielten. Wie-
land z. B. spricht sich über Schw.
ebenso entzückt aus, wie Schubart
110, der nur bedauert, dass Schw.
aus Bequemlichkeit so selten ein
Werk liefert. Mozart dagegen lässt
seinen ganzen Spott über Schw.'s
Schreiberei los. Er nennt z. B.
seine Alceste „die traurige Alceste"
und ein anderes Mal sagt er von
ihm: er ist trocken und glatt wie
Schweitzer, Aoton.
110
Schweizer, Hans.
unser Haydn (Michael), nur class
die Sprache feiner ist. Ueber die
Rosamunde schrieb ein Anonymus
die Recension: Schweizer's Musik
zu Wielaud's Rosamunde, in Mann-
heim aufgeführt. Frankf. u. Lpz.
1781. 80. 48 S. [B. B.] Jaim
giebt sehr ausführliche Berichte
in 1, 432. 2, 135. 139. 142. 143.
3, 42. Fr. Walter 295.
Verzeichnis seiner nachweisbaren Kom-
positionen :
Missa Cd. 4 voc. c. instr. Als. 20540.
P. 44 BIl. [B. B.
Oster-Cantate nach der Poesie Sr. herzgl.
Durchl. Herrn Ernst Friedrich Karl von
Hildburghausen. Halleluja! Heil und Ki'aft.
Ms. P. 40 Ell. [B. B. Ms. 20542. B.
Kgsbg. mit dem Anhange des Chorals
„Herr Jesu du allein", 8 Bll.
Musick aufs Osterfest. Auch auf
Himmelffihrt, f. Chor und Orch. Ms. P.
u. 18 Stb. [B. Kgsbg.
Grabgesang (Text von H. A. 0. Eei-
chard), Gotha 1783. 4». In Keichard's
Gedichtsamlg. [B. B. br. Mus.
Cantata A sua Altezza Sereniss. il Prin-
cipe Giuseppe Federico, duca di Sassonia,
Hildburghausen 10. Aprile 1769. Ms.
qufol. Autogr. „Furibonde tempeste, irati
venti. MineiTa und Marte." P. 105 S.
[B. Kgsbg.
Alceste. grofse Oper von Wieland in
ö Akten. Mannheim 1773. Ms. 20549.
P. u. Stb. [B. B. Dresd. Mus. Ms. 797 c.
Darmst. Musikfr. Wien. Dresd. Brachst,
im Ms. B656. P. Hofb. Wien 16152 P.
260 Bll. B. Lpz. C. P.
— In E. Clirstph. Dressler's Theater-
schule 1777. S. 169 besprochen.
— H.-A. Leipzig 1774 Schwickert.
4 Akte teils Kl.-A., teils Part. 154 S.
[B. Kgsbg. Lübeck. Hofb.Wien. Dresd.
Mus, Brüssel Cons. B. B. B. M.
Darmst. Musikfr. Wien. Eiusiedeln.
— Kl.-A. Berlin u. Libau 1786 Selbst-
verlag in Commission bey Logardt u. Fried-
rich, qufol. 123 S. [B. B. Hofb.Wien.
Apollo unter den Hirten, ein Vorspiel
mit Arien. Ms. P. 39 Bll. [B. Kgsbg.
Aurora, Oper. Ms. P. 1772. [ß. Lpz.
Die DorfgaUa, eine komische Operette
von Herrn Gotter in 2 Akt. P. im Ms.
20548. [B.B. Dresd. Mus. Dresd. Oper.
— Kl.-A. Lpz. 1777 Schwickert. qufol.
08 S. [B. B. B. Kgsbg. Dresd. Mus.
Musikfr. Wien. Dresd. B. M. B. Lpz.
EHsium, ein musikalisches Drama. Ms.
P. 1773. [Darmst. B. Lpz. R. C. of Mus.
— Kl.-A. Königsberg 1774 Haltung.
36 S, [B. B. B. Kgsbg. B. Bbg. Dresd.
Mus. B. Lpz. B. M. Dresd., auch Ms.
B 1488, 14 m. Brüssel Cons.
Polyxena, ein lyrisches Monodrama von
F. J. Bertuch und Schw. Weimar. Indu-
strie Compt. (1793). P. 56 S. fol'. Vor-
wort von Bertuch. fB. Kgsbg. B. B.
B. M. Einsiedeln 1. Akt im Kl.-Auszg.
Rosamunde, Oper von Wieland in 5
Akten. 1780 in Mannheim aufgefühii.
Ms. P. [Darmst. B. B. Ms. 20547 in
4 voll. resp. 4 Akten. B. Kgsbg. einige
Scenen und Arien im Ms. P.
Die Wahl des Hercules. Singspiel.
Ms. 20545. P. 212 S. [B. B.
In Schwerin F. 3 Arien aus der Al-
ceste in Stb.
Lieder im Ms. B 910. [Dresd.
Sinfonia in Esd. Ms. Stb. [Schwerin F.
Im Saralwk. Rondo, Lpz. 1784 ein Satz.
In Ettingers Canzonetten f. Klavier
1781, Variationen von Schw.
Als Schw. bei der SeUer'schen Truppe
Musikdirektor wai', schrieb er für dieselbe
eine Anzahl Singspiele, dieselben verz.
Reichard 1776, 191. Riemann in seinem
Opernhaudbuch verz. sie bis auf die Musik
zur Komödie „Philemon und Baucis".
Schweitzer, Clemens, um 1577
Schüler des Organisten Christoph
Walter (s. Staatsarchiv).
Schweitzer, Friedrich, be-
kannt durch
Christliches Danck- und Denck-Mahl
zu schuldigsten Ehren dem Gecreutzigten
und Aufferstandenen Jesu von Nazareth,
aus derpffenbarung Johannis auffgerichtet.
In Reymen abgefasset von Simon Dach,
vnd zu singen gesetzet von ... a 6.
Königsberg 1658 gedr. durch J. Reusner.
7 Stb. qu40. Bc. in fol. „Ich hörte,
spricht Johannes, ein Geschrey", 6stim.
mit Bc. [B. Kgsbg.
Schweitzer, We. (Wenceslaus?)
gab heraus:
Tre Trios per 2 V. e Vcl. op. 2.
Vienna, G. Eder. 8 Stb. fol. [B. B. B.
Wagener.] 18. Jh. Die Musikfr. in Wien
besitzen unter W. Schweitzer op. 4. 5.
8 — 10: 7 Sonaten f. Klav. u. V., oder
Klav. u. FL, oder Pfte. u. Vcl.
Schweizer, Ant., s. Schweitzer.
Schweizer, Hans, seit etwa
1554 Posaunist an der HofkapeUe
Schweizer, Leopold.
111
Scliwemmer.
iu Miinchen mit 100 Gld. Gehalt
(Kreisarcb.). 1554 heifst es in den
Akten: dem Hannseu Posauner 20
Gld. Erst 1557 liest man Hann-
sen Schweitzer Pusauner ist be-
zahlt 100 Gld.
Schweizer, Leopold, geb. zu
Nenarad im Bannat, lebte in Wien
und war Violinist im Orchester
der St. Stephanskirche um 1799.
Gerber 2 verz. Variat. f. Klav. Die
Musikfr. in Wien besitzen Differents
pieces p. clavecin, oe. 1, Vienne, Eder.
— Variat. f. Pfte. im Autogr. [B. B.,
Grasü.
Sehwelingv siehe Sweeliiick.
Sehwemmer, Heinrieli, geb.
28. März 1621 zu Gubertshausen
bei Hallburg in Unterfranken, gest.
26. Mai 1696 in Nürnberg. Krieg
oder Pest vertrieb ihn aus der
Heimat und kam er auf seinen
Wanderungen nach Weimar, Ko-
burg und um 1641 nach iSTürnberg;
wird dort Schüler Kindermann \s,
1650 Adjunkt an der Lorenz-
Schule, 1656 Kantor an St. Sebald,
gemeinsam mit Paul Heinlein,
nach dessen Tode allein, später
Kapellmeister an St. Marien, 1693
Schul kollege an der Sebalder
Schule und Organist an St. Sebald
(Gerber 1. Drucktitel. Winter-
feld 2, 456. Zahn 5, 428). Er
war der Lehrer Joh. Krieger's, Jak.
Balth. Schütz', Pachelbel's und
anderer. Von seinen Kompositionen
sind bekannt:
Ms. 2964 in B. B. BI. 51: Surgite
populi, in Orgeltabulatur. In Stimmen
Ms. 75, 1. Abtlg.
Trauergesang f. 4 Stim. Nürnbg. 1655.
[B. Lpz. Wahrsch. derselbe Gesaug den
Dr. Bohn in Breslau ohne Titelbl. in 1 vol.
besitzt.
Mss. in Upsala: Santella vel pusilla?
ä 5 voc. et 5 instr. — Dominus in nomine
tuo, a 5 voci 2 Yiole, 2 Corni, 3 Trom-
boni et Org. (et accomodata a piii instrum.
d. Gustav Duben) 1664 e Tabulatura. 2
Ex, in 40. — Halleluja. Christus natus
est, ä 5 voci et 8 Instr. c. Bc. fol. —
Der Gerechten Seelen ä 5 voci e 4 Yiole
c. Bc. 40.
In B. Zw. Drucke ohne Ort und Ver-
leger in einzelnen Bll, teils P., teils in
Stb. (siehe Katalog Ö. 248) :
1. Trauer- Lied, über den fnihzeitigen
Todt des seeligen Kindleius Thom. Ant.
Besserers . . 14. März 1661. 1 Bl. in
4«. P.
2. Siehe der Gerechte kommt, Begräb-
nislied f. 2 St. u. Instr.
3. Müh u. Arbeit ist das Leben.
4. Meine Stunde ist kommen. 2 Be-
gräbnislieder f. 1 St. u. Instr.
5. "Was ist das Leben doch, 4 st. Part.
6. Erkenne dich, betrübte Seele, f. Disk.
u. bez. B.
7. Nun ists gethan. — So soll es sein.
— Fleug meine Seele f. Cant. u. Bc.
8. Trauergesaug f. 4 st. Chor. Part.
9. Die hohe Ceder ist gefällt, 4 st. P.
10. Erkenne dich, Ist. mit Bc.
11. Nun ists gethan. — So soll es denn
sein, Ist. mit Bc.
12. So ist es nun einmal gethan, Ist.
mit Bc.
13. Herr, du lassest mich erfahren. —
Edler Herr, gute Nacht, Ist. mit Instr.
14. So fahr ich hin. — Nun ist alles
überstanden, 1 st. mit Bc.
15. Nunmehr ist mir gar wohl ge-
schehen. — Was müht ihr die Aerzte
viel. — Nun ich scheide aus dem Leide,
4 St.
16. Ein gefangenes Kerkerleben, Grab-
gesang f. 1 A. mit Instr.
17. Die erste Trauzeit in der "Welt,
Hochzeitsgesg. f. 2 St. mit Instr. P.
18. Unter Nr. 359 Trauer Gesänger ä
4 voc. So dem Seelig Verstorbenen zu
Ehren componiert ;ind musiciert werden.
1 : Nun es kann nicht anders sein. 3 Bll.
iu 4^*. Stim. gegenüber gedruckt, s. 1.
Nr. 1 mit H. S. gez. Nr. 2 mit C. O.
W(ecker).
In geistUchen Liedeibüchern mit Ge-
sängen für 1 Stim. u. Bc: 15 Lieder im
Aruschwanger 1659. — Im Nürnberger
Gesgb. 1676, 8 Melodien, siehe Saubert.
— In Arnschwanger's heiligen Psalmen
1680, 28 Melod. - In Müllers (Heinr.)
Erquickstunden 1675 und 1691, nur mit
H. S. gez., 2 Arien. — Im Zahn Abdrack
einiger Melodien, die mutmafslich seine
Erfindung sind.
In B. Joachimsthal unter H. S. ein
Orgelstück: Fautasia, im Ms.
Ein geistl. Lied im Winterfeld (Eit-
ner 2).
Scliwemmter.
112 Schwenke, Chrstn. Friedr. Gottl.
Scliwemmtiicr, Johann, war
Kantor in Oldenburgischen Diensten,
wahrscheinlich im 17. Jh:
Das Haus- und Centralarchiv zu Olden-
burg besitzt vou ihm „Gott der Vater
steh' uns bei'' 7 Stirn.
Schwencke, C. F. G., siehe
Schwenke.
Schwenckcnhecher, Oünther,
geb. 26. Nov. 1651 zu Mulda bei
Jena, gest. 9. März 1714 zu Königs-
berg i/Pr. Betrieb Musik unter
dem Kantor Job. Hofmann und
David Funck in Eudolstadt, bezog
dann 1672 die Universität Jena,
um Jura zu studieren, ging darauf
auf Eeisen und kam nach Königs-
berg i/Pr., wo er im Hause des
Stadtsekretär Stellung fand ; erhielt
1676 das Sackheimische Kantorat
und 1682 die Musikdirektorstelle
am Kneiphofe nach Ludw. Ditt-
mar's Tode. 1702 wurde ihm vom
Rat noch das Amt eines Haus-
halters am Armenhause übergeben
(Mattheson 1, 334 aus der Leichen-
predigt. Gerber 1). Von seinen
Kompositionen sind nachweisbar
Braut-Tantz-Liedchen auff . . Herren
Balth. Fischers . . u. Annen ßegineu Bred-
loen . . 7. May 1686 . . Hochzeit Fest . .
Egsbg., Eeusners Erben. Auf zum Tantze,
was bey Küssen, ä 3, 2 V. & Violone.
fol. 2 ßU. [B. Kgsbg.
Braut -Tantz bey.. Hochzeit.. Herr
E. 0. Böse und Frau Justine Dorothea
Feyerabends Wittib den 16. April 1693.
Ib. Auserlesn' hochwerthe Gäste ä 2 Ob.
et Fag. fol. 2 Bll. [ib.
Ermunterung der Jugend . . bey Hoch-
zeit-Feyer Herrn Bartschen und Anna
Maria von Derschauea . . . Königsbg. (1603)
Reusners Erben. 2 Bll. fol. Auff zum
Tantz ihr jungen Leut 4 voc. [ib.
Andere Gelegenheitsgesänge erwähnt
Döring inM. f. M. 1 p. 149 ff., sie werden
in obiger Bibl. in Abtlg. Wallrodt's oder
im geh. Archiv sich befinden. Es sind
folgende :
Letzter Ehrendienst beim Leichen-
begängniss Christ. Drejer's 1688. Aria
a 5: Was kann ich dir Herr Zebaoth. —
ßrauttanz f. Joh. Melhorn. Auff ihr
freien Freudengeister. — Aufmunterung
zur Freude und zum Tantze zur Vermäh-
lung des Dr. Krügers, 1700. — Brauttanz
f. d. Pfarrer im Löbenicht Mat. Bohns:
Wo bei keuschen Liebesflammen. Am
Schlüsse 2 Serra's, — Psalm 22. V. 1.^,
16, welcher bei des sei. Chr. Löfflers
Loichenbegängniss ist musiciert worden
(Chor und Solo. 1713).
In B. B. Ms. 19230 P. letzte Nr. ein
Maguificat 5 voc. 2 V. 2 Ob. 2 Viele,
Fag. et Org. 10 Bll. um 1680.
Schwendt (Schvendt) ;
in B. Upsala im Ms. 12 Sonate ä 2:
2 Violini. fol. Gerber 1 verz. einen
Herrn von Sehivend, Ksl. Kgl. Hof Sekretär
in Wien, der 1790 das Melodrama in
Musik setzte: Iramis, das Opfer aus Liebe.
Fraglich ob es der obige ist. Eeichard
erwähnt ihn schon 1789 p. 124.
Schwenke, Anton, Aroltzio-
Waldekkius (Arolsen in Waldeck),
ist am 4. Juni 1751 als Magister
Musices an der Universität zu
Leydeneingeschrieben(Bouwst.3,8).
Schwenke (Schwencke), Chri-
stian Friedrich Grottlieh, geb. 30.
Aug. 1767 zu Wachenhausen i/H.,
gest. 28. Okt. 1822 zu Hamburg.
Zeigte schon als Knabe bedeutende
musikalische Aulagen u. trat am 18/3
1779 in Hamburg in einem Kon-
zerte seines Vaters (Johann Gott-
lieb) als Klavierspieler auf. Em.
Bach wurde hier auf ihn aufmerk-
sam und nahm ihn unter seine
Fürsorge. Er wurde Diskantist im
Kirchenchore und 1781 Clavi-
cembalist bei der Kirchenmusik.
Er zeichnete sich besonders durch
den Yortrag Seb. Bach'scher Fugen
aus. 1782 sandte ihn der Vater
nach Berlin und er fand an der
Prinzessin Amalia, der strengen
Kunstrichterin, und an Kirnberger
freundlich gesinnte Helfer. Von
hier aus ging er auf Kunstreisen,
meldete sich 1783 zu der Orga-
nistenstelle in Hamburg, wurde
aber übergangen, trotzdem Bach
der Examinator war. Er wandte
Schwenke, Chrstu. Friedr. Gottl. 113 Schwenke, Clirstn. Friedr. Gottl.
daher Hamburg wieder den Rücken,
trat als Virtuose auf und besuchte
1787 und 1788 die Universitäten
zu Leipzig; und Halle. Als Bach
1788 in Hamburg gestorben war,
stritten sich Stadt- und Kirchen-
räte lange um die Frage, ob über-
haupt noch die Kirchenmusik zu
erhalten sei, bis man sich endlich
dahin einigte, ihr durch eine ge-
ringe Bezahlung nach und nach
das Leben zu unterbinden. Man
wählte am 1. Okt. 1789 Schwenke
zum Kantor u. Musikdirektor mit
dem Gehalte wie ihn Telemann
erhalten hatte, nämlich 600 M u.
versprach ihm ein jährliches Ge-
schenk von 300 M. Die Stellung
sollte ihm nur Enttäuschung und
Ärger bringen, denn bei den mehr
als um die Hälfte verringerten
Geldmitteln war an eine Anstellung
von tüchtigen Kräften nicht zu
denken. Alle Eingaben Sch.'s
waren vergeblich und die Musik
wurde ihm so gleichgültig, dass er
sich eine Zeitlang mit Lösung
mathematischer Fragen beschäftigte
und einen starken Quartband mit
Logarithmen ausarbeitete. Erst als
die Franzosen Hamburg besetzten,
sein Schwager Paris das franzö-
sische Theaterorchester dirigierte
u. der Fremdenzufluss ein starker
wurde, nahm Seh. wieder teil an
denöffentlichenMusikbestrebungen.
Auch mit Klopstock verkehrte er
viel, der ihn zu bestimmen wusste
seine Dichtungen nach seinen Vor-
schriften zu komponieren, die darauf
hinaus liefen, den Text in seinem
Zusammenhange und seiner Rhyth-
mik nicht zu stören, sondern im
Gegenteil das Versmafs musikalisch
wiederzugeben. Ähnliche Versuche
hatte er bereits mit Gluck, Em.
Bach und später mit Reichardt
gemacht. Sie hatten das Gute, dass
Rob. Etoer's Quellen-Lexikon. Bd. 9.
der unsinnigen Behandlung des
Textes von selten der Komponisten
ein Ende gemacht wurde und sie
sinngemäfser den Text zur Geltung
zu bringen suchten. Schw. kom-
ponierte von Klopstock „das Vater
unser" und „Der Frohsinn". Seh.
war übrigens mehr Theoretiker und
Kritiker als hervorragender Kom-
ponist, da ihm eine ursprüngliche
Erfindungskraft abging. Sein Wis-
sen stand höher als sein Können.
Die Lpz. Ztg. bringt treffliche Ar-
tikel über Musik von ihm (siehe
die Register). (Quellen: Sittard 1,
51. 118. — Lpz. Ztg. Necrolog 24,
756. Aufserdem vielfache Recen-
sionen. — Koller, Klopstockstudien
48. — AUg. d. Biogr.j.
Verzeichnis seiner nachweisbaren Kom-
positionen :
Autogr. in B. B; Lobgesang auf die
Harmonie v. Ebeling f. 5 St. m. Instr.
P. 1789, auch in Kopie Ms. 20564, 62
Ell. P.
Passions - Cantate : Der Du in bangen
Nächten. P. 17 Bog.
Ostercautate : Dich sahen wir.
Cantate 4 Stirn, init Bc. Autogr.
Grasnick in B. B.
Das Vater unser von Klopstock zu 4
Stirn, u. Instr. Ms. 20562. P. 27 BU.
[B. B. Strafsburg Wilhehuitanerstift.
B. Lpz. Schwerin F.
— KI.-A. Lpz., Er. & H. 14 S. aufol.
[B. B. E. Wagener.
Des Wahns u. Irrthums Nacht. Weih-
nachtscantate f. Choru. Orch. Ms. 20560.
P. 56 Ell. [B. B.
Wechselgesang und Terzett (Sey ge-
trost, zage nicht). Ki.-A. Hamburg 1792.
qufol. [B. B.
March and War Song of the German
Patriots composed & dedicated to the Hans-
catie Legion. London, Ciementi & Co.
4 Lieder in Voss'Musenahnanach 1792/93.
[B.M.
Lied: Voller Gefühl des Jünglings, in
Lpz. Ztg. 1, Big. 16.
Hoboe-Concert Cd. Ms. 3680, Autogr.
mit 1803 gez. P. [E. Hbg.
VI Fugen für die Orgel zum Studium
canonischer Sätze. Lpz., Er. & H. 24 S.
[B. B. E. Wagener.
3 Senates pour le clavec. avec V.
8
Schwenke, H . .
114
Schwieger.
oe. 3. Berlin et Hamburg. 2 Stb. fol.
[besals 1894 Leo Liepra.
Drey Sonaten für das Klavier, dem
CoUeg der Scholarchen in Hamburg ge-
widmet. Halle 1789 Selbstverlag (Hendel).
4 EU. 23 S. [B. B. B. Wagener. Brüs-
sel Cons.
Die jMusikfr. in Wien besitzen von
ihm: 6 Fugen zur Erlernung des Contra-
punctes für Orgel. — 2 Sonaten op. 10.
— 1 Sonatine op. 11, beide für Klav. —
12 Divertissements in 2 Heften op. 12.
3 Amusemens a 4 ras. op. 14. — 3 Pieces,
op. 15, Hummel dedic. — 3 petits Eon-
deaux ä 4 ms. op. 56. — Var. über
Gestern Abend war Vetter Michel.
In Eeichardt's Lieder geseUiger Freude
1. Bd. 1796.
In B. Biüssel 5176 befindet sich der
gedr. Kat. seiner Bibl., die am 25. Aug.
1823 in Hbg. verkauft wurde, fälschlich
mit C. F. T. gez.
Die Lpz. Ztg. 3, 250 beuiieüt auch eine
1800 erscliienene Oper.
Sein Sohn Johann Friedrich wird von
Gerber 1 mit dem Tater verwechselt. Er
gehört dem 19. Jh. an imd wurde 1792
in Hamburg geb.
Schwenke, H . . .
15630, 23 in B. B. die Cantate: Un-
nennbar glücklich. P. (im Druckwerk
Arien, angehäng-t). In Dresd. Kgl. Ka-
pelle von einem Schivenk eine Serenade.
Schwenke, Johann Grottliel),
geb. 11. Aug. 1744 zu Breitenau
im Sachs. Erzgebirge^ gest. 7. Dez.
1823 iD Hamburg, stand anfäng-
lich in kurf. sächs. Diensten, 1767
war er Oboist bei den Dragonern
in Hannover. Hier fand sein Fa-
gottspiel viel Anerkennung. 1776
liefs er sich in Hamburg nieder
und wurde zum Ratsmusikus ge-
wählt, wirkte dabei als Klavier-
lehrer, Komponist, im Orchester '
bei allen öffentlichen Aufführungen
und als Virtuose auf dem Fagott
in eigenen Konzerten. Später
wurde er Musikdirektor. Sein Sohn
ist der bekannte Christian Fried-
rich Gottlieb (Sittard 1, 2.3. 128).
Schwenninger, Heinrich, seit
1554 Altist an der Hofkapelle in
München und Knaben -Praeceptor
mit 100 Gld. Gehalt. 1560 fehlt
er in den Listen. Die Akten von
1559 sind verloren gegangen
(Kreisarchiv).
Schwertner, Joseph,
bekannt durch ein Salve regina 4 voc.
et orch. Ms. Stb. und ein Vos fideHs,
Aria per B. solo et orch. Ms. Stb. [Mu-
sikfr. Wien.
Schweser, Johann Friedrich,
Studiosus politicus zu Hamburg,
trat auch als Komponist auf. Be-
kannt sind
1. Der Venus Poppen Krahn oder
Hochzeitlich Schertz Gedicht (an Cornel
de Hertoges und Ehsabeth de Greve)
4. Jan. 1636. Hamburg, Jac. Eebenlein.
kl. 4". Am Ende: Lied für Diso, und
Bass : Unmuth, Melancholey. [B. Hbg.
Angebunden ein 2tes Hochzeitshed füi-
Job. Koel und Anna Catharina von Eitzen
füi- Disc. und Ba.ss, 1636: „Nechst als
meine Laute mir'".
Schwickhardt, Johann Chr . . .,
gab 1758 zu Amsterdam 12 Trios füi-
2 Ob. oder V. mit B. op. 8 heraus (Ger-
ber 1).
Schwieger, Jakob, in seinen
Werken Filidor der borferer ge-
nannt, geb. 1624 zu Altona, sein
Todesjahr unbekannt, 1667 er-
schien seine letzte Schrift in Ko-
penhagen. Studierte um 1650 in
Wittenberg wahrscheinlich Theo-
logie, da er später in Stade als
Prediger auftrat. 1654 ging er
nach Hamburg und liefs sich in
die von Eist und Zesen gestifte-
ten literarischen Gesellschaften auf-
nehmen, in denen er obigen an-
genommenen Namen führte. 1657
nahm er Dienste im Heere des
Königs von Dänemark, 1658 kehrte
er nach Hamburg zurück. Seine
späteren Schicksale sind unbekannt.
Er zeichnete sich als Dichter und
Komponist seiner Gedichte aus.
Seine Lieder sind recht melodisch,
gut deklamiert und zeigen oft
einen guten Periodenbau (Biogr.
im Brummer), Im Vorworte zur
Scliwieger.
115
Schwilge.
geharnischten Yenus sagt er über
seine Kompositionen zu den Lie-
dern ,,wems nicht gefällt der lasse
sie weg, die andern sind von be-
rühmten Tonkünsticrn". Er zeigt
sie, so wie seinen eigenen Namen
mit J. S., nur mit den Anfangs-
buchstaben an, die sich zum Teil
auflösen lassen. Folgende Samm-
lungen enthalten Melodien mit B:
1. Des Flüchtigen flüchtige Feldrosen
in unterschiedlichen Lustgängen vorge-
stellet. Geziert mit Melodien von Joh.
Schopen u. a. Hambg. I(j55 Rebenlein.
120. ey^ Bog. [B. Wagener.
2. Liebesgrillen das ist Lust- unnd
Liebes Schertz- Ehr- und Sitten - Lieder.
Wiederum von neuem durch gesehen von
Autore selbsten und an vielen Orten merk-
lichen verbessert: zugleich auch mit dem
andern Theil vermehret; unnd bestehet
also das gautze Werklein in vier Büchern.
Auf Begehren hervorgehoben von Jacobo
Schwiegeru A. H. Hambg. 1656 Chrstu.
Guht. 120. 1. Buch 30 L. 2. Buch 30 L.
3. Buch (2. Teil) 20 L. 4. Buch 20 L.
f. Cantus u. B. sig. A— F. u. A.-M 12.
[B. Lpz. Strafsburg. B.Zw. Hofb.Wien.
An Komponisten sind genannt: Hans
Hake, J. K? P. H. (Paul Heinlein der
Junge), H. Pape der Alte, Albert Schop,
Joh. Sehop der Junge, H. Strathmann
u. M. z:i
1654 erschien der 1. Teil in 1. Ausg.
3. Waudlungslust, welche in allerhand
Anbindungs- Hochzeit . . . Schäfereien be-
steht . . . Mit gantz neuen und wohl-
klingenden Weisen (von Hans Haken).
Hbg. 16.56 Pfeiffer (Carsten). 12«. 81 BU.
27 Melod. mit B. [B. B. StraTsburg.
Hofb. Wien. B. Lpz. B. Wagener. B.
Wernigerode. Wolfenb.
4. Verlachte Yenus, aus Liebe der
Tugend und teutsch gesinnten Geraüthem
zur ergetzung. Glückstad 1659 M. Koch.
120. 2>/, Bg. Am Ende 5 L. f. Cant. u.
bez. B., jedenfalls von Schwieger selbst,
da er keinen Komponisten nennt. [B. B.
5. Die geharnischte Yenus oder Liebes-
Lieder im Kriege gedichtet mit neuen ;
Gesang- Weisen zu singen . . . von Filidor
dem Dorfferer. Hbg. 1660 Mich. Pfeiffer.
(Guht) Vorwort in Hambg. gez. 12°.
288 S. mit Anhang. 7 mal 10 Lieder
für C. u. B. Die Komponisten nur mit
den Anfangsbuchstaben gez. J. S. ist
Schwieger. — C. B. wahi-sch. Crato Büt-
ner. — M. C. = M. Campanus. — J. M.
R. vielleicht Joh. Martin Rubert. — C. S.
viell. Chi'istian Stephani. — J. K. ist nicht
zu deuten, derselbe ist schon in Nr. 2
tjenannt. [B. B. B. Lpz. B. Wagener.
Hofb. Wien.
Die B. Leipzig besitzt noch den Druck:
6. Gedichte von FiHdor (H. C. L. Senf).
Lpz. 1788 Georg Joachim Göschen. Am
Ende Lieder mit Melodien und Klavier
von A. T. Orahl., J. G. Wifthaiier und
Sterkel.
Ich glaube nicht, dass der obige Fili-
dor gemeint ist, sondern der eingeklam-
merte Name H. C. L. Senf., über den ich
allerdings nichts zu sagen weifs, doch
schon die Komponisten-Namen deuten auf
ein Werk des 18. Jhs.
Scliwietzer, Johann Wolf, um
1727 Organist am Dome zu Ham-
burg (Ratsakten).
Scliwiger (Schwieger), Gleorg,
lebte im Anfange des 17. Jhs. und
ist im
Ms. 26 Nr. 202 der B. Liegnitz mit
dem Gesänge Dens qui Susauua, 4 voc.
in Tabulaturpaiütur vertreten.
Scliwilge, Andreas, etwa um
1608/9 in Thann i/EIs. geb., be-
erdigt am 19. Aug. 1688 zu Ulm.
In Colmar besuchte er die Schule,
studierte dann in "Würzburg Philo-
sophie und trat in den Barfüfser-
Orden als Novize in Luzern ein,
etwa 20 J. alt. Bald darauf stu-
diert er aber weiter in Freiburg,
dann 4 Jahre lang in Wien Theo-
logie. Gegen 1636 verliefs er
Wien, ging nach Rom und Mai-
land, 1639 war er in Zürich und
trat zur evangelischen Kirche über,
wurde einige Zeit später als Vor-
schreiber und Sänger an der Schule
angestellt. 1640 verheiratete er
sich. Sein Gehalt betrug 84 Gld.
nebst Naturalien. 1652 wurde er
PfaiTer an der Spanweid in Zürich,
gab aber die Stelle sehr bald wie-
der auf und ging nach Ulm. Hier
trat er zur lutherischen Kirche
über und wurde Praeceptor der
3. Klasse u. Kantor an der Latein-
Scliwind.
116
Schwindl.
schule. 1681 trat er in Pension.
Neben seinen Schulpflichten leitete
er auch die öffentlichen Konzerte
(M. f. M. 24, 121 ff.).
Von seinen Kompositionen sind nur
die mehrstimmigen geistlichen Lieder in
Simler's Gedieh tsamlg., Zürich 1648 be-
kannt. Siehe Simler, Job. AVilh. und M.
f. M. 1. c. Zahn teilt 2 Melod. mit Nr. 3326
u. 7015. Siehe 16G3 im 6. Bde. Im
Vorworte von Simler wird Schw. ein
Sänger, Kirchen- und Schiüdiener in
Zürich genannt.
Ein Sohn von ihm, Johann Kaspar^
trat in die Fulstapfen des Täters, geb.
1642, gest. 1722, studierte in Tübingen
imd wurde 1676 Organist an der Drei-
faltigkeitskirche zu Ulm. — Ein zweiter
Sohn, Oeorg Andreas, folgte dem Vater
im Amte von 1699 — 1713. — Ein Sc/itcügi,
Theodor Sigmund, geb. 1680 in Ulm,
studierte in Strafsburg und wurde 1718
Praeceptor und Organist in Kaufbeuren
(M. f. M. 24, 126).
Scliwind, . . .
Imbault in Paris druckte 6 Duos f.
2 V. (Anzeige).
Schwinde et Lamot,
bekannt durch Six Senates ä V. et B.
Paris, Sieber (c. 1780). fol. [besafs Leo
Liepm.
Schwindl (Schwindel in den
Lexika), Friedrich, gest. 10. Aug.
1786 zu Karlsruhe, ein Virtuose
auf der Violine, Flöte und Klavier,
führte ein unstetes Leben und
wechselte sehr oft den Aufenthalt
und die Stellung, so dass er ein-
mal in Deutschland, dann in Hol-
land, der Schweiz und anderen
Ländern anzutreffen ist. Dabei
ein vielbegabter Künstler, über
dessen Leistungen jedoch selbst
Gerber nicht unterrichtet war. Auf
op. 1 nennt er sich Konzertdirek-
tor des Grafen von Wiedt Kun-
quell und auf op. 10: Maitre de
Concert de S. A. S. Mj. le Margr^''
de Bade Durlach. Eeichard bez.
ihn 1779 als Stifter und Direktor
eines Liebhaberkonzerts zu Mühl-
hausen in der Schweiz, der ferner
die Singspiele: Das Liebesgrab,
Die drei Pachter und 4 französ.
Operetten komponiert hat. Bur-
nej 2, 102 und 3, 248 lernte ihn
im Haag kennen u. berichtet über
ihn. Schubart schreibt S. 231: ein
beliebter und durch ganz Deutsch-
land berühmter Violinkomponist.
Er setzt nicht schwer und daher
desto anziehender für Dilettanten.
Sein Vortrag ist fliefsend und sein
Geist zur süfsen Schwermuth ge-
neigt, daher wurde er ein Lieb-
lingskomponist für die Sekte der
Empfindsamen (Gerber 1. 2). Von
seinen Kompositionen sind be-
kannt :
Im "Wilhelmitanerstift in Strafsburg
i/Els. ein Chor aus einer Messe: Gehör
den Bittenden. Ferner mehrere Opern
und Operetten (nach Lobstein 53).
Im Cons. zu Mailand: Messe en Mi
bem. a 4 voix av. orch. Ms. Stb.
Six Simphonies Ouvertures ä 2 V.,
TaiUe et B. Clavecin et Violons, 2 Hautb.
et 2 Cornes de chasse ad lib. Oeuv. 1.
Amsterd., Hummel. 11 Stb. fol. Alle
6 mit Ouvert. bez. [Berlin Th. B. AVa-
gener 8 Stb. Upsala 8 Stb. br. Mus. in
englischer Ausg., fehlt Oboe 1.
6 Simphouien, ebenso, op. 2, ib. [Up-
sala in 8 Stb.
3 Simphonies pour 2 V. Va. 2 Fl.
2 Cor. et B. oe. 9. La Have, Hummel.
Stb. fol. [Kat. Eeeves 1882.
3 Syjnphonies ä gr. orch: 2 V. Va. et
B. 2 Hautb. ou Fl. et 2 Cors de chasse,
ad lib. La I. avec Trompettes et Tymp.
ad libit. oe. 10. A la Haye et ä Amst.,
Hummel et fils. 16 Stb. [Karlsruhe.
Wolfenb. Schwerin F., dort noch im Ms.
in Stb. 3 Sinfonien in Dd. und Ed., Be-
setzung wie oben.
6 Sinfonien wie oben besetzt in Bd.
Esd. Gd. Dd. Fd. Dd. zu je 3 Sätzen. In
je 8 Stb. im Ms. [B. Zw.
Sinfonie iu Dd. wie oben. Ms. Stb.
[Brüssel Cons.
The periodical Overture in 8 parts.
London, Bremuer. 9 Stb. fol. [B. B.,
ebendort iu Ms. 14995 in K. eine „Over-
ture". Auch in B. Lpz. eine Ouvertüre
in 8 Stb. in London gediiickt, vielleicht
eine der vorhergehenden.
6 Quatuor a 2 V. T. et B. oe. 7.
La Haye, B. Hummel. 4 Stb. [B. M.
12 Duos pour 2 V. a l'usage des com-
Schwinghammer.
117
Scolari.
men(;'an.s, oe. 4. "Worms. G. Kreitner.
2 Stb. [B. M. B. Wagener in Ausg.
Mayence chez Schott fils. Biüssel Cous.
6 Senates ä 2 Fl. et Bc. oe. 3. Amst.,
Hummel. 3 Stb. fol. [Stadtb. Breslau
fehlt der Bc.
Schwiiighaiiiiuer, Joh. Franz,
lebte um 1743.
Die B. Rostock besitzt „Pioces des
galanteries p. de lute" (Tabulatur). Ms.
Schwiiik, Fat. iinselm, geb. zu
Aisliugen b. DiJiingen 1. Okt. 1725,
gest. 4. April 1793 im Kloster Ir-
see in Baiern. 17-43 trat er in
dasselbe ein, war 25 Jahre daselbst
Chorregeut, dann 12 Jahre Pfarrer
u. zuletzt Subprior. Ein guter Or-
ganist, der auch mehrere Kirchen-
kompositionen herausgab (Korn-
müller 1, 233).
Scialla, Alessandro, bez. sich
mit Gentilhuomo ed Academico di
Tropea. Er gab heraus:
Primo libro de'MadrigaU a 5 voci; del
Signor . . . Napoli 1610 0. G. Carlino e
Costantino Vitale. Scipione Barone gab
das Werk heraus imd nennt es des Au-
tors erste Arbeit. 5 Stb. 4". 24 Gesge.
[Kassel.
Scilders, Mathys, war 1385
Kantor an der Liebfraueu-Bruder-
schaft zu Herzogenbusch (Bouwst.
2, 211). ,
Scio, Etienne, geb. um 1766
zu Bourdeaux, gest. 21, Febr. 1796
zu Paris. Violinist und Komponist,
zuerst am Theater zu Toulouse an-
gestellt, dann 1788 erster Violinist
am Theaterorchester zu Marseille,
wo er mehrere Ballets und Diver-
tissements schrieb. Heiratete die
berühmte Sängerin Crocy, wurde
1791 in Paris als Orchesterdirektor
am Theater Moliere angestellt und
schrieb für dasselbe mehrere Opern.
1792 ging er ans Theater Feydeau.
Fetis verz. seine Opern. Nach-
weisbar ist keine.
Scipione Calabrese,
ist in Aucina's Tempio amionico 1599
mit den 3stim. Canzonen: Hor'eccoti pre-
sente anima mia und Ben scorgi di lou-
tano vertreten. — In Arascione's Nuove
Laudi ariose 1600, 1 Gesg. pag. 33. Cala-
brese ist sein Geburtsland, nicht sein
Eigenname.
Sciroli, Oregorio, geb. gegen
1725, machte seine Musikstudien
j im Conservatorio della Pietä de'
Turchini in Neapel (von Florirao
nicht verz.), wurde dann Lehrer
, der Harmonie u. des Accompagne-
ments am Conservatorio de'figliuoli
j dispersi zu Palermo. Der Breit-
kopfsche Katalog von 1770 nennt
ihn Kapellmeister zu Neapel, Ex
: Maestro de real Conservatorio zu
' Palermo.
1749 gab man seine Oper ,,TJlisse
errante", 1751 „Achille in Sciro" in 3
Akten und später „Merope" in Neapel.
1770 erschienen zu Paris 6 Trios f. 2 V.
u. B. (Fetis). In der Stiftsbibl. zu Ein-
siedeln befindet sich im Ms. der Psalm:
DLxit a 4 e 5 voci, 2 Trombe, 2 Ob. 2 V.
Vcl. c. org. Part. 64 S. — Im br. Mus.
ist er im Ms. 329 u. 357 mit geistl. Ge-
sängen, Kantaten und Arien vertreten.
In der Bibl. des Conserv. Turchini in
Neapel die Oper ., Merope", Milano 1761.
Ms. P.
Im Conserv. zu Mailand in Mss. 1.
Cantata per il S. Natale „Oh! come in
te" per Sopr. c. Bc. P. — 2. Arien mit
kl. Orch. P. 3. Ouvertüre in Dd. für
kl. Orch. Stb.
In Bologna ein Credo in Cd. ä 4 voci
breve con istrom. Ms. P. 14 Bll. Der
Katalog 2, 138 druckt fälschlich Scivoli.
Florinio verz. im 4. Bde. 6 Opern,
siehe Reg.
Im Cons. Paris 1 vol. mit Scenen und
Arien.
Sciictre, Pierre, Sänger in
Valladolid an der Kapelle Philipp
des Schönen 1506 (Straeten VII,
165).
Sclobas, siehe Schlobas.
Seobedo, Bart., s. Escobedo.
Scola, . . . trat 1776 als Viola-
spieler in London auf und 1784
als Violoncellist (Pohl 2, 371).
Scolari, Oiiiseppe, geb. gegen
1720 zu Vicenza, gest. 1770 (sie?),
zeichnete sich als Opernkomponist
Scolari.
118
Scot.
aus (Gasparella 34. Florimo 1, 138).
Bekannt sind von ihm
Cajo Mario, Milano 1765. Ms. P.
[Neapel Turcli.
La Cassina, opera in 3 atti. 1756.
Ms. P. [C. P. Hofb.^len 17852.
La Famigiia in scompiglia, Dramma
giocoso. Ms. 799 P. 3 voll. [Dresd.
Mus.
La conversazione, opera giocosa in 3
atti. Ms. 18042. P. [Hofb. Wien.
Giullia Manmiea, op. in 3 atti. Ms. P.
[C.P.
II Tamerlano, Milano 1764. Ms. P.
[Neapel Turch.
Chi tutto abbraccia uulla striuge, Dram.
gioc. per musica. Ms. 798 P. (Dresden
1766), 3 voll, qufol. [Dresd. Mus.
Viaggiatore ridiculo, opera. Ms. P.
[C.P.
Canzonetta nuova e geniale (Sopr. col
B.). Ms. 756. P. 1785 aufol. [Dresd.
Mus.
2 Arie ä Sopr. c. ström. Ms. 375 P.
[Dresd. Mus., obige Opern auch in Stb.
Aria: Si mora Faudace per Ten. c. orch.
Ms. P. [Schwerin F.
Aria ,,Se al labbro mio non credi" per
Contralto 1758. Ms. jPadua Aut.
Aria: Giil la moi-te, Ms. B 660, 1.
[Dresd.
Petis zeigt 16 Opern an.
Ouvertüre (in D) f. 2 V. Ya. B. 2 Ob.
2 Hörn. Ms. Stb. [Brüssel Cons.
Im Breitkopf'scheu Verz. befand sich
1 Sinfonie und 1 Konzeii f. Violine mit
Orch.
In Berlin K. H. 1 Sinfonia, Ms. Stb.
Scolly, Vestira y, ein spani-
scher Lautenist des 16 Jhs., der
im Ms. Z 32 der B. B. in einem
Lautenbuche mit 2 Lautenpiecen S. 12 u.
14 vertreten ist.
Scomparin, . . .
Die Bibl. Dresd. Mus. besitzt im Ms.
A 470, P. 25 Bll. Eesponsorj a 4 voci
con Concerti ed Assoluzioni per Pontefici
Vescovi Cardinali . . ao. 1670. (Sub venite
sancti, 5 Sätze).
- Ms. A 471. P. 13 Bll: Messa di
Refpüem a 3 voci.
In der Kgl. Bibl. zu Berlin sind be-
findlich Ms. 20580 obige Missa 3 voci ä
2 T. 1 B.. noch einmal in Ms. T 92 und
ein Te Deum 3 voc. (2 T. 1 B.), alle in P.
Seoiicertato, Lo. Der Kat. 3,
24 von Bologna führt den Namen
als Autor in einem Ms. des 17. Jhs.
an, betitelt:
Eaccolta di arie a voce sola, e madri-
gali a piü voci. Obiger Name steht
über einem 2stim. Gesänge,
Seorpione, Fra Domenico, di
Rossano, sein Geburtsort (Calabrien).
Nach den Titeln seiner Werke war
er um 1672 Kapellmeister im
Minoriterkloster S. Francesco zu
Bologna, 1675 an der Basilika der
12 Apostel in Rom und 1701
wieder in seinem Kloster zu Bo-
logna, 1702 fügt er aufserdem
noch hinzu „e del Canto nel Sagro
Seminario di Benevento." Yon
seinen Werken sind nachweisbar:
Eiflessioni armoniche divise in due
Hbri, Nel primo de'quali si tratta dello
stato della musica in tutte l'etä del mondo,
e di materie spettanti al musico speco-
lativo . . . (Titel im Kat. Bologna 2, 256
nebst Vorwort u. Auszüge). Napoli 1701
De Bonis. fol. 8 Bll. 219 S. [B. B.
Bologna. Musikf r. Wien. Neapel Tui'ch.
Brässel. br. Mus.
Istruzioni corali non meno utili che
necessarie ä chiunque desidera essere
vero Professore del Canto Piano . . . Op. 7.
Benevento 1702 stamp. Arcivescovo. 4°.
162 S. [B. B. Bologna, siehe S. 257.
Neapel Turch. Brässel. Mailand Cons.
Sacra Modulamina binis, ternisque
vocib. concinenda, una c. Litanijs B. M.
V . . . Op. 1. Bononiae 1672 Jac. Mouti.
4". 12 Mot. 1 Lit. [Bologna. Angabe
der Stb. fehlt im Kat. 2, 496.
Compieta da Capeila con le quattro
Antifone, e Litanie . . ä 5 voci, col Bc. . .
Op. 2. Bologna 1672 Monti. 6 Stb. 40.
[Bologna. Paris Nat.
Mottetti a 2, 3, e 4 con una Messa
concertata a 5 voci . . . Op. 3. Roma 1675
G. A. Mutij. 6 Stb. mit Bc. 4». 8 Nrn.
[Bologna. Capella Julia in Eom 6 Stb.
Scorziito, Griorauni Maria,
städtischer Kapellmeister u. Orga-
nist zu Asolo Trevigiana, wie er
im Samlwk. 1625 a u. der 2. Ausg.
von 1636, siehe Simonetti, bez.
wird. Dort 2 Gesänge f. 1 Stim.
u. Bc. (Eitner 1, 1625 a).
Scot, Joliiisoii, gab heraus:
Musical Museimi 4 voll, enthält 400
Scotch sons;s.
119
Scotto, Ottavio.
Gesge. mit Bass. Edinburgh 1787—92.
80. [Kat. Eeeves 1882.
Scotch songs
(A collection of original), vrith a Tho-
rough bass to each song for the barpsicli.
Loud., Walsh. fol.- [K. C. ofMus.
Scots songs, A Collection of, adapted
for a voice & harps. Edinburgh (1782)
Neil Stewart, fol. [br. Mus.
Thirty Scots songs, adapted (wie vor-
her). The words by A. Ramsey. Book
1. 2. Ib. fol. [br. Mus.
Scotlaiid.
Select Melodies of Scotland united to
the songs of Rob. Burns, Allan Ramsay
etc. with symphonies and an accomp. for
the Pfte. by Haydn, Pleyel, Kotzeluch etc.
London, Jones. [Lübeck u. a. Bibl.
— T. Preston gab 1803 zwei Bde. mit
100 Schott. Liedern heraus.
— R. Martin in Edinburgh gab 1810
2 Bde. Schott., engl. u. irische Melodien
heraus. Beide Samlg. besafs Sir John
Stainer in London.
Bei Beethoven, Haydn, Pleyel u. a.
sind auch Ausg. verz.
Scotland, Jolui.
Im Catch -Club 3 (Sibbald in Edinb.)
befindet sich im 3. Bd. ein Gesang. In
John Bland's Samlwk. 4 ebenfalls mit
J. Scotland gez.
Scoto, Jolianiies, ein Gallier
und Theoretiker des 9. Jhs., wurde
von König Alfred nach Oxford be-
rufen (Gerbert 4, 282. Fabricius
2, 419).
Scott, Joliii, geb. um 1776 in
England^ gest. 1815 in Jaraaica.
Chorknabe an der St. George -Ka-
pelle in Windsor und am Eton-
College, studierte dann unter "Will.
Sexton und wurde Vertreter Dr.
Arnold's an der Westminsterabtei,
später Chordirektor und Cembalist
an Sadler's Wells. Ging nach
Jamaica, errichtete dort das erste
Orgelwerk und wurde auch Orga-
nist an der Kirche.
Man kennt von ihm das Anthem:
„Praise the Lord, o Jerusalem" (Grove).
Scott (Scotus), Paulus mit dem
Zusätze Ccaifus et Verha, d. h. er
ist der Dichter und Komponist der
Gesänge. Petrucci verzeichnet üin
in seinen Samlwken. nur mit P.
S. Cant et Yerba, oder Paul Scot.
Cant. etc.
5 weltliche 4stim. Gesänge im Petrucci
(Eitner 1). Im 5. Bd. Ambros' Gesch. d.
Mus. p. 535: Fallace speranza 4 v. in P.
Scotto. Eine Drucker- und
Musikverleger-Familie in Venedig,
von denen der Jüngste Girolaino
auch als Komponist sich auszeich-
nete. Die älteren Brüder waren
Brandino u. Oitavio. Von Otta-
tIo berichtet Ant. Schmid im Pe-
trucci 122, dass er aus Monza in
der Lombardei geb. war und sich
in Venedig niederliefs. Er druckte
und verlegte zahlreiche wissen-
schaftliche Werke, während die
Musikdrucke erst in die 30 er Jahre
des 16. Jhs. fallen. Siehe Verde-
lotto, Adrian Willaert, Giov. de
Lage. Dennoch ist er einer der
ersten, der Choralnoten mit Metall-
typen druckte und zwar in kleinem
zierlichen Format. Der erste dieser
Drucke erschien am 29. Dez. 1481
zu Venedig. Siehe M. f. M. 28,
167. Umdruck einer Seite in C.
G. Röder's Jubelschrift 1896. 1587
war er mit Andrea Antiyo da Mon-
tona vereint, der sich als Noten-
drucker bez. und Ottavio als Ver-
leger. Sie gaben das Samlwk.
heraus :
Belli Madrigali a 3 voci, Am Ende die
Firma. Nur der Bassus in Bologna be-
kannt (siehe Vogel 2, 380: 15373).
In demselben Jahre verlegte er mit
Autigo das 2te und 3te Buch Madrigali
von Yerdelotto, worin sich auch andere
Ivomponisten befinden. Exemplar kompl.
in 4 Stb. in B. M. (siehe Eitner 1, 38.
39: 1537 a. b.).
1539 lautet die Firma: Brandino et
Ottavio Scotto ad instautium Andreas
Autiqui (Willaert).
1540 bei Giov. del Lago heilst sie: Ex
praelo Brandini & Octa\dani Scoti fratrum
habentur excussae Yenetiis.
Nur mutmafslich kann ihui das Samlwk.
1535 zugeschrieben werden (Vogel 2, 379).
Scotto, Girolamo.
120
Scotto, Girolamo.
Ottavio's Bruder Oirolamo (nicht
sein Sohn, wie man bisher an-
nahm, siehe M. f. M. 19, 139, Werk
von Archadelt 1539 c) war einer
der fleifsigsteu Musikdrucker des
16. Jhs. Die Zeit seiner Thätig-
keit umfasst die Jahre 1539 bis
1573. Im Sept. des letzteren
Jahres zeichnen die Erben und
lassen sich dieselben bis c. 1607
verfolgen. Wie bereits gesagt,
hatte Girolamo Musik studiert und
trat als Komponist und Heraus-
geber zahlreicher Samlwke. auf,
die er mit Geschmack und Um-
sicht zusammenstellte. Sein Nach-
folger unterz. die Dedic. mehrfach
mit Melchior Scotto, doch stellte
er die Samlwke. nicht mehr selbst
zusammen, sondern beauftragte da-
mit Musiker. Von Girolamo's eige-
nen Kompositionen sind bekannt:
Madrigali a 4 voci di . . . con alcime
a la uiisura breve, et altri a voce pari.
Ven. 1542 apud ipsum Authoreüi. 4 Stb.
qu40. 37 Nrn., davon 4 von WiJlaert.
[B. Jena. Hofb. Wien. Brüssel. Bo-
logna: C.
... I Madrigali a 3 voci con alcuni
alla misura breve . . . Ven. 1541. 3 Stb.
qu4'^. 57 Gesge. [Jena. Celle.
I Madrigali a 3 voci . . . Ven. 1549.
3 Stb. qu40. [br. Mus.
n 2. lib. delle Muse, a 3 voci ...
ristampati. Ven. 1562. 3 Stb. qu40.
23 Madr., 1 von La Martoretta. [Celle.
B. B: B.
Madrigali a 3 voci di . . . Vinegia 1570.
3 Stb. 40. 21 Nra. [AVolfenb.
Corona, il 2. lib. delle Canzoni alla
Napolitana ä 3 voci . . . Vineg. 1571.
3 Stb. 8". 21 Nru. [B. M. Hofb. Wien.
B. Zw: T. Bologna: B. Florenz B. L: C.
Corona, il 3. lib. delle Canz. alla Nap.
a 3 voci. Vineg. 1571. 3 Stb. 8". 23
Nrn., 2 von Oiov. Bassano. [B. M. Hofb.
Wien. B. Zw:C. T. Bologna: B. Flo-
renz: C. Vened. Marco: B. Saaz, Kapu-
ziner-Konvent: C. B.
... II 1. lib. de i Madrigali a 2 voci
. . . Venet. 1541. 2 Stb. qu40. 40 Madr.
und 4 Motetten. [Jena. Celle, T. defekt.
— Et da lui proprio con nuoua giunta
amplati . . Ven. 1551. 2 Stb. 4». 37
Madr. und einige Mot. [Bologna.
— ristamp. Ven. 1558 wie 1551. [Bo-
logna.
— Ven. 1562, nur 31 Madr. von S. 1
bis 31 der Ausg. von 1551. [Celle.
— rist. Vineg. 1572, nur die Madr.
1 — 23 aus 1551. [Bologna.
... II 2. lib. delli Madrigali a 2 voci . . .
Vinegia 1559. 2 Stb. qu40. 33 Nrn. [Celle.
II 3. lib. dein Madrigali a 2 voci . . .
ristamp. Vinegia 1562. 2 Stb. qu4<'.
9 Madr. , 6 Mot. , 6 Instrumentalstücke.
[Celle.
Sämtliche Drucke von Scotto selb.st
verlegt.
In Gombert's Musica 4 voc. lib. 1.
1541 zwei Motetten. — In der Bicinia
1545 e n. 4 Motetten, 2 voc.
An Smnmehverken gab er heraus (siehe
Eitner 1; 1. Abteilung; bei den italieni-
schen weltlichen Gesängen tritt noch
Vogels Bibliothek hinzu):
Fraglich ist 1538 k: De i Madr. di Ver-
delotto et de altri eccelL autori a 5 voci,
ohne Ort und Verleger, entweder von
Ottavio oder Girolamo Scotto verlegt. [B. M.
1539 p. Del 3. lib. de i Madrigah di
Archadelt, et di altri eccell. authori . .
4 voc. Ven. 1539. 4 Stb. qu40. 48
Nrn. von Archadelt u. Festa. [B. M.
1540. Quiuque Missae Moralis ac
Jacheti . . . Venet. 1540. 5 Stb. qu40.
2 von Morales u. Jachet, 1 von Berchem.
[Jena. B. M. München ünivers: C. A. 6 a.
1540 a. Excellentissimi musici Mora-
lis, Gomberti, ac Jacheti c. 4 vocib. Lib. 1.
Ven. 1540. 4 Stb. qu4<*, enthält 5 Messen.
[Jena. br. Mus: C. A. B.
15401. Di Verdelotto tutti li Madrigali
del I. et IL lib. a 4 voci . . . 1540. In-
halt in Eitner 1, 65. [B. M. Wolfenb.
1540 k. Le dotte et ecceUente compo-
sitioni de i Madrigali a 5 voci da diuersi
musici . . . 1540. 5 Stb. qu40. Inhalt
Eitner 1 u. Vogel unter Verdelotto 6 a.
[B. B. B. M. Wolfenb. Bologna. C.P.
15401. Madrigali a 4 voci di Messer
Claudio Veggio . . . Ven. 1540. 4 Stb.
qu4". Inhalt Eitner 1. Vogel unter Veggio
2,287. [B.M. Hofb. Wien. B.B:B.
Bologna: C.
1541. Gomberti . . . Musica 4 vocum
(vulgo Motecta uuncupatur) additis etiam
nonnuUis excell. Morales . . . Lib. 1. Ven.
1541. 4 Stb. qu40. 24 Mot. Siehe M.
f. M. 1878 S. 65. [Dr. Mettenheim in
Schwerin i/M. Celle. Jena. B. M.
1541a. Nie. Gomberti ... Pentaph-
thongos harmonia, que 5 vocum Motetta
Scotto, Girolamo.
121
Scotto, Girolamo.
... Lib. 1. Yen. 1541. 5 Stb. qu40.
26 Mot. von Verschiedenen. [Berlin gr.
Kloster. Jena. Proske. Hofb. Wien.
München Universit. br. Mus : 2 Stb.
— Ausg. 1550. [B. B.
1542. Missarum sex Gombert et Jacheti.
Yen. 1542. 5 Stb. qu40. [B. M. Jena.
Verona S. f : C. A. T.
1542 a. Missae cum 4 vocib. paribus.
decantandae. Moralis . . ac aliomm . .
Ven. 1542. 4 Stb. quA^. 6 Messen von
Versch. [Jena.
(1542 b.) Missae cum 4 vocibus. Ven.
s. a. 4 Stb. qu40. Nach dem mir vor-
liegenden Register ist es ein anderes
Sainhvk. als das vorhergehende und enth.
von Morales 1, Jachet 3 und Gombert
1 Messe. Verona S. f : A. T. B.
1542 c. Magnificat Moralis Hispani
alioramque authoiaim. Lib. 1. Ven. 1542.
Derselbe Inhalt wie 1544 b bis fol. 23
(Eitner 1). 4 Stb. qu4". [Jena. Verona
S. f : A. T. B.
1543. Quinque Missarum harmonia
diapente id est 5 voces referens . . . Ven.
1543. 5 Stb. qu40. [B. B. Proske.
— Antiquar Rosenthal besafs den Altus
einer Ausg. von 1563.
1543 d. Musica 5 vocum: Motteta ma-
terna lingua vocata, ab optimis & varijs
authoribus . . . paribus vocib. . . Ven.
1543. 5 Stb. qu4"^, ohne Autoruamen.
[B. Kgsbg. fehlt 5 a. Jena. Verona S. f.
ohne Altus, der Kat. schreibt es Gom-
bert zu.
1544. Liber 1. Missarum quinque, cum
4 vocibus, ex diversis authoiibus . . . Ven.
1544. 4 Stb. qu4'\ [B. B. Musikfr.
Wien. Bologna. B. reale zu Neapel,
br. Mus: T.
154<Sc. Madrigal! de la fama a 4 voci
. . . Ven. 1548. 4 Stb. qu4". [B. M.
Gardano und Scotto wetteiferten in
gegenseitigem Nachdruck.
1548 d. Madrigal! a 5 e 3 voci, Can-
zoni francese, Motetti etc. Accommodati
per sonare di Liuto. Vinegia 1548. Enth.
einige Pieceu von Nie. Vincentino. [Hofb.
"Wien (mir nicht genauer bekannt).
1549 e. Excellentis. autorum diverse
modulationes qua sub titulo fructus . . .
Lib. 1. c. 5 vocib. Ven. 1549. 5 Stb.
qu4'', gab Gardano schon 1538 d heraus.
[B. Kgsbg. ohne C.
1549 f. II 1. lib. de Motetti a 6 voci,
da diversi eocell. musici . . . Ven. 1549.
6 Stb. qu40. [B. Upsala. B. B. fehlt 6 a.
1549 g. Musica 4 vocum, que materna
lingua Moteta vocantur . . . Ven. 1549.
4 Stb. qu4". [B. M: T. fehlt. Bologna.
1549. Primo libro de'Motetti a 5 voci
da diversi eccell. musici composti & non
piu stampati ... 1549. 4". [Bologna: B.
Enth. Andrea de Silva, Carchillion, Clau-
din. Bald. Donato, Jacquet 3, Jehan du
Billon, Josquin Baston, Morales, Pierrisson,
Cipr. Rore 4, Francesco (della) Viola, Zer-
linus 2.
1549. Lib. 3. de D. Autori eccell. Li
Madrigal! a 4 voce a notte negre . . .
Vineggia 1549. 4 Stb. qu40. 33 Madr.
siehe Vogel 2, 390. [Vened. Marco: C
T. B. Verona S. f: C. A. B.
1550. II 1. lib. de Madrigal! a 4 voci
de diuersi autori a notte negre, con la
sua giunta . . ristamp. Ven. 1550. 4 Stb.
qu4°. Nachdruck von Gardauo's 1548 mit
kleinen Varianten in den Autoren. Siehe
Vogel 2, 391. [Musikfr. Wien.
— Ausg. 1552^ siehe Vogel 2, 392.
[Bologna: C. T. B.
1554n. Motetti del Laberinto, a 4 voci.
Lib. 2. Sacrarum cantionum siue Motet-
toi-um Thomae Ciidiuillon . . . Ven. 1554.
4 Stb. qu40. [Hofb. Wien. Musikfr.
Wien.
1554 0 wie vorher, Lib. 3. Ven. 1554.
4 Stb. qu4ü. [ib.
1554p wie vorher, Lib. 4. Ven. 1554.
4 Stb. qu4o. [ib. und Proske, fehlt A.
1556. Villancicos de diuersos Autores,
a dos, y a tres, y a quatro, y a cinco
Bozes, agora nuevameute corregidos. A
y mas ocho tonos de Canto Uano . . .
Ven. 1656 Scotto. Disc, 64 BU. in 4^
zu 2—5 Stirn. Teste oft vollständig in
spanischer Sprache. Autoreu nur Bl. 45 v.
N. Gombei-t genannt: „Dezilde al Caual-
lero que non se quexe", 5 voc. Cant. 2
steht rechts. [Upsala: C. Org.
1559. Madrigal! a 3 voci di diversi
eccell. auttori ... Lib. 1. Vinegia 1559.
Siehe Vogel 2, 397 unten. [Bologna: B.
1560. De divers! auttori il 1. lib. de
Madrigal! a 4 voci: a notte negre . . .
Vinegia 1560. 4 Stb. qu40. Nachdruck.
Siehe Vogel 2, 398. [Oxford Ch. Ch.
1560 e. II 1. lib. de Villotte alla Pa-
doana. Con alcune Napolitane a 4 voci,
intitolate Villotte del fiore . . ristamp.
A^euegia 1560. 4 Stb. qu40. Siehe Az-
zaiolo 1557, sowie das 2. Buch von 1564.
[B. M.
1561\ 11 1. lib. de le Muse a 5 voci,
composto da diuersi eccell. musici . . .
ristamp. . . Veneg. 1561. 5 Stb. qu4'',
siehe Vogel 2, 399. [Oxford Ch. Ch.
fehlt 5 a.
156P. H 2. lib. de le Muse a 5 voci
... Veneg. 1561. 5 Stb. qu40, siehe
Scotto, Girolamo.
122
Scotto, Girolamo.
Vogel ib. [Oxford Ch. Ch. fehlt 5 a. Flo-
renz B. Rice: C. öa.
1562. II 3. lib. delle Muse a 3 voci.
Di Canzon francese di Adrian Willaert.
Novamente con alcune d'altii autore in-
sienie ristampati. Yen. 1562. 3 Stb.
qu4". Enthält: Claudin, Josijuin, Jo. Mou-
ton, N. Renez u. Willaert 19. [CeUe.
1562. I dolci et hai'moniosi concenti
fatti da diversi eccell. musici sopra varii
soggetti, a 5 voci, Lib. 1. Yineg. 1562.
5 Stb. qu40. [B. A. ß. M.
1562 a. I dolci et harmoniosi . . . Lib. 2.
Yineg. 1562. 5 Stb. ciu4». [B. A. B. M.
1562 b. n 1. lib. delle Muse a 3 voci.
Madrigali de div. autori . . . Yineg. 1562.
3 Stb. kl. hoch S«. [Celle. B. B: B.
Florenz: C.
1562 (siehe 1539 f, Nachdruck): Motetti
del frutto a 4 voci lib. 1 ... Yinegia
1562. 4 Stb. fiu4'>. 21 Mot. ohne die
pai-s 2. [B. M.
1563. Musica spirituale lib. 1. di Can-
zon et Madrigali a 5 voci . . raccolta dal
Eeverendo messer Giovanni dal beue nobil
veronese . . . Yineg. 1563. 5 Stb. qu40,
siehe Yogel 2, 403. [Bologna: B. Ye-
rona S. f: C. A. T.
1564 Nachtrag-, 2. lib. siehe 1560 e von
Azzaiolo.
1565. Li 4 libri delle Yillotte alla
Napolitana a 3 voci. De diuersi eccell.
auttori, con 2 Moresche . . ristamp. . .
Yineg. 1565. 3 Stb. 8» ohne Autoren,
siehe Yogel 2, 406. [ Hof b. Wien. Bo-
logna: T. Florenz B. L: C.
1566 e. Musica lib. 1 a3 voci di Adrian
Wigliar, Cipriano di Rore ... Et altri
Madrigali a 3 voci de div. auttori . . Yen.
1566. 3 Stb. 40. Ein teilweiser Nach-
druck von 1561a Gardano's. [B. M. "NYol-
fenb.
1566*. ^. 2 Bücher Canzon napolitane
a 3 voci von Nicolo Roiccerandet Borgog-
none gesammelt. Yogel 2, 407/8. [Bo-
logna. Hofb. AYien. Yenedig Mai'co: B.
br.Mus: B. B.Zw: C. T.
ISöö'^. Yillotte alla Napoletana a 3 voci,
. . Yineg. 1566. 3 Stb. 8«. Nachdrack.
Vogel 2, 409. [Bologna. br. Mus: B.
Florenz B. L: C.
1567. H 1. lib. de Madrigali de div.
autori a notte negre a 4 voci . . ristamp.
Yineg. 1567. 4 Stb. 4«. Nachdruck
von 1542 Gardane. Siehe Yogel 2, 410.
[Wolfeub.
1567. II 2. lib. de Madrigali (wie vor-
her). Yogel ib. 4 Stb. 4". [Wolfenb.
1569. Musica de'virtuosi, siehe Trojano,
Massimo.
1570b. H 2. lib. deUe flamme Madri-
gali a 5 et 6 voci de diversi eccell. musici
. . . rist. Yineg. 1570. 5 Stb. 4«. Bona-
gionta gab das Samlwk. 1567 heraus, siehe
diesen. [B. A. B. B. B. M. B. K.
1570. Prima SteDa de Madrigali a
5 voci. Di Orlando Lasso, di G. Nascho
. . . Yineg. 1570. 5 Stb. 4'' siehe Yogel
2, 416. [br.Mus: A. Leo Liepm. 1893
den Bassus.
1570c. II 1. hb. de Canzone Napolit.
a 3 voci. Di Jo. Leon. Primavera con
alcune Napolit. di Jo. Leon, di L'arpa . . .
Yineg. 1570. 3 Stb. 8«. 30 Canz. [B. M.
Yogel verz. unter Primavera Ausgaben
von 1565. 1566 u. 1570, siehe Primavera.
1570^. Corona delle Napolit. a 3 et a
4 voci. Di diversi eccell. musici. Yineg.
1570. 3 Stb. 8». [Hofb. Wien. Yenedig
Marco: B. br.Mus: C (Yogel 2, 417
u. 597.)
— Ausg. 1572 ib. 3 Stb. 8». [B. M.
B.Zw: CT. Hofb. Wien. Bologna.
Yened. Marco: B. Saaz Kapuzinercon-
vent: C. B.
1570^. II 1. Hb. delle Justiniane a 3
voci di div. eccell. musici . . . Yineg.
1570. 3 Stb. 80. Yogel 2, 418. [Bo-
logna: B. Florenz B. L: C. (?).
— Ausg. 1572. Fehlt 1 Gesg., dafür
1 von B. Donato. Siehe Yogel S. 597.
[Saaz Kapuzinerconvent: C. B.
— Ausg. 1578^ Yen. l'herede di G.
Scotto. Dedic. gez. von Melchior Scotto.
[Bologna: C. T. Yenedig Marco: B.
— Ausg. 1586^. Yen. ib. Dedic. von
Melchior Scotto. [George Becker besals
einst den Cantiis.
1570'. II 1. lib. della raccolta di Na-
poHt. a 3 voci . . . Yineg. 1570. 3 Stb.
8". Yogel 2, 418. [Bologna. Florenz
B. L: C. br.Mus: C.
Vom Tode Girolamo's ab sind es nur
noch einige Samlwke., die vom Nachfolger
Melchior Scotto herausgegeben weiden,
alle übrigen sind von beauftragten Mu-
sikern gesammelt und die Dedic. von
ihnen unterschrieben, wie Massaini, Botte-
gari, Mosto u. a., siehe Eitner 1 u. Yogel
Bd. 2.
1582. Dolci affetti. Madrigali a 5 voci
. . . Yineg. 1582 l'herede . . Dedic. in
Rom mit l'Accademico Anomato unterz.
5 Stb. 40. [B. A. ß. M. Modena.
Padua B. d. S: C T. B.
— Ausg. von 1585 ib. [B. D. fehlt 5a.
br. Mus: 5a. Bologna. Rom Ceciiia.
London Westm inster Abtei.
— Ausg. 1590 ib. [Briissel. Bo-
logna: A.
Scotto, Melchior.
123
Scutius.
1585". Spoglia amoroso Madrig. a 5
voci di diversi . . . Ven. 1585 l'lierede . .
5 Stb. 40. Dedic. von Franc. Landono
unterz. Vogel 2, 439. [Rom Cecilia.
br. Mus. fehlt C. von 1584. Vened. Marco :
5 a. Padua B. d. S: C. T. B.
— Ausg. 1588 e ib. [B. A. Proske.
B. D. fehlt 5 a. London Westminster.
br. Mus : B. Bologna. Ferrara B. c.
— Ausg. 1590« ib. [Bologna: T. B. 5a.
— Ausg. 16021 ib. [Neapel B. n: A.
br. Mus: T. B. 5a.
— Ausg. 1607 1 ib. [Florenz B. n. Ne-
apel Cons: C. T. B.
Gardano druckte dieselbe mit Varianten
1592 in 3 Aufl. bis 1600 nach, siehe
Vogel 2, 439.
1586 b. Armoniadi scelti authoria 6 voci
sopra altra perfettissima armonia di Bel-
lezze d'una gentil donna Senese . . . Ven.
1586 l'herede ... 6 Stb. qu40. [B. D.
und Proste fehlt die 5 a. Florenz B.
L: 5a.
1586 c. II Gaudio piimo libro de Madrig.
de diversi eccell. musici a 3 voci . . .
ristamp. Ven. 1586 l'herede ... 3 Stb.
40 ohne Dedic. [B. B. Bologna: B.
Der späteste Druck ist demnach 1607,
siehe 1585, 9.
Scotto, Melchior, der N^ach-
folger von Girolamo, zeichnet seit
Ende 1573 mit „l'herede di G.
Scotto". In den Saralwk. Scotto's
zeichnet er 1578 und 1586 die
Dedication. Im Jahre 1590 zeich-
net die Dedic. zudi Samlwk. 1590
(Ausg. von 1585: Spoglia amorosa)
ein Ottavio Scotto.
Scotiis, Paulus, siehe Scott.
Scouler, Alexander, gab her-
aus:
6 Sonatas for the harps. mth a V.
op. 2. London, c. 1788. fol. [br. Mus.
Scozzese, Agostino, aus Leccio,
wie es auf dem Titel heifst. Ob
dies Lecce im Neapolitanischen,
oder Lecco in der Lombardei sein
soll, bedarf noch der Untersuchung.
Ein Amt geben die Titel nicht an
und die Dedic. sind einmal in
Leccio das andere Mal in Bitonte
unterz. Bekannt sind die Drucke:
II 1. Hb di Canzoni alla Napolitana a
3 a 4 & 5 voci . . Ven. 1579 Gardano.
4 Stb. qu80. 28 Gesge. [B. M.
II 1. lib. de Madrigali a 5 voci, di
Don. . . Ven. 1584 Viucenzi & Amadino.
5 Stb. 40. 29 Gesge. [Upsala.
Screvere (Sclirever), Fraiicois,
Sänger in der Kapelle Karl Y. von
1525—1531 gez. (Straeten 7, 309).
Scribano (Scrivano), Joannes,
war von 1507 — 1539 päpstlicher
Sänger in Eom und starb nach
dem Diarium 1558. Am 7. Okt.
wurden in der spanischen National-
kirche S. Giacomo zu Rom die
Exsequien gehalten. 1535 wird
er mit Decanus bez. (Viertel]'. 3,
248. 265).
Die Cap. sistina besitzt im Cod. 44 ein
Magnificat 4 voc. und Cod. 46: Paradisi
porta 5 (6) voc. In dem 10. Buche Frot-
tole, ein Exemplar ist bis heute noch un-
bekannt, befindet sich nach Bottrigaii's
Angabe 1 Gesg. (Canal 23).
Im Samlwk. 1510 unter Jo. Scriuano
2 Canzonen (Eitner 1 u. Vogel).
Scrieck, Mag. ßumoldus, ein
Tenorist, am 1. Jan. 1571 an der
Kirche St. Rombaud in Mecheln
mit 64 liv. 10 s. Gehalt angestellt
(Straeten 1, 3).
Scuderus, Martin, Kleriker aus
Augsburg (Caesar augustanum), ist
1499 päpstl. Sänger (Yiertelj. 3,
247. Haberl giebt ihm den Namen
Sehender).
Scnfi. Cornelio,
ist im Ms. L 200, 3. Stück, in B. B.
mit der Antiphona S. Ceciliae Virginis et
mart. Auetore . . . : Domine fiat anima 6
voc. P. mit Org. vertreten.
Scultetns, Jakob, aus Elbing,
wie er sich selbst bez., studierte
auf der Universität zu Wittenberg
und gab heraus:
Newe vnd lustige weltliche deutsche
Liedlein mit 4 vnd 5 stimmen, so gantz
lieblich . . . Wittembergk 1590 Welack.
5 Stb. qu4ü. 14 Lieder. [Brieg. E. Bohu
in Breslau.
Scnitetus, s. Schultz, Johann.
Scutiferus, Petrus, päpstlicher
Sänger vom April 1425 — 1427
(Viertel]. 1, 454).
Scutius, s. Scliuyt, Cornel
Scyndel.
124
Sebastian, Johann.
ScjTidel, Arnoldus yan, war
1850 Organist an der Liebfrauen
Brudersciiaft zu Herzogenbusch
(Bouwst. 2, 211).
Sdiineck (Sduneccius, Stuneck),
Johann, siehe Scliicllouilla.
Seagar, Francis, gab 1553
neunzehn Psalms heraus, dabei 2
zu 4 Stimmen (Grove IV, 753).
Exemplar im Emanuelkollege in
Cambridge.
Seam, siehe Walther.
Searle, H..., gab heraus:
A set of psalm and hymn tunes, coni-
posed and figured for the organ, pfte. . .
by . . . London, J. Hart. 4". James Hart
verlegte im 18. Jh., doch die Bez. „pfte."
gehört erst dem Ende des 18. an.
Sebastian, Pater a S. Yin-
centio, ist bekannt durch den
Druck:
Melodeyen des "Weynächtlichen Seelen-
Jubel. Im Jabr 1657. Gedr. zu Wien
bei Mattbäo Cosraerovio, K. M. Hofbuch-
druckerei. In Kopie 4". 58 Mel. mit
Orgel. [Proske. B. M. Hofb. Wien im
Druck und in Freising.
Sebastiani, Claudius, aus Metz,
wo er auch einen Organistenposten
bekleidete, gab heraus:
Bellum musicale, inter plani et uien-
suraUs cantus reges, de principatu in
musicae Pro\incia obtinendo, contendentes
... 1 vol. in 4". 5 S. Dedic, dann Bog.
A— E 1, darauf 36 Kap., siehe Forkel 8 p.
470. AufX3 die Firma: Argent. in offi-
cina Pauli Machaeropei Anno 1563 (1553
ist durch einen Druckfehler bei Forkel 8
entstanden, dessen Exemplar auf der B. B.
obige Jahreszahl 1563 trägt). — Deutsch
von Schlecht in Hermes'dorffs Caeciha
1875 — 77. Auch im Einzelabzug Trier
1876. kl. 8". [ß. B. B. Br. B. G. B.
M. Dresd. Hannover. B. N. br. Mus.
C. P. B. Donai. Stadtb. Eouen. Glasgow.
Kopenhagen.
Sebastiani, Johann, geb. 30.
Sept. 1622 zu Weimar, sein letztes
bekanntes Werk trägt das Jahr
1682, doch scheint er schon 1679
pensioniert oder gestorben zu sein
(siehe unten). Er studierte in
Italien Musik und kam 1650 nach
Königsberg i/Pr., wo er 1663 als
Nachfolger Kaspar Case's den Ka-
pellmeisterposten erhielt. Er bez.
sich als churf. Brandenb. Pr. Ca-
pelimeister, Druck von 1663 ab.
Vordem erscheint sein Name ohne
den Titel. Zahn 5, 429 sagt: 1661
wurde er Kantor im Kneiphofe u.
1663 Kapellm. 1672 verheiratet
er sich. Das Aktenstück, was
Schneider p. 47 mitteilt und eine
Restzahlung für die Wittwe des
verstorbenen Kapellmeisters am
2. Mai 1664 befiehlt, kann sich
nur auf die Wittwe Case's be-
ziehen. 1672 erhält Seb. die
restierende Besoldung ausgezahlt.
1679 wird Samuel Sydoiv Direktor
der Hofmusik und damit ist wohl
der Zeitpunkt Seb. 's Ablebens be-
stimmt. Döring widmet seinen
Kompositionen von S. 119 ab einen
breiten Raum, weifs aber Bio-
graphisches nur dürftig mitzuteilen.
S. schrieb zahlreiche Gelegenheits-
gesänge, aus denen Zahn 2 Melodien
mitteilt, ferner aus der Passion von
1672 und 10 aus dem Preufs. Ge-
sangbuche von 1675. Aufser Ge-
legenheitsgesgn. sind bekannt:
Das Leyden und Sterben unsers Herrn
und Heylandes J. Chr., nach dem heiligen
Mattbaeo. In eine recitirende Harmoni
von 5 singenden und 6 spielenden Stim-
men, nebst dem Bc. gesetzt (mit Ein-
fügung von Kirchenliedern). Kgsbg. 1672
Reusner. 12 Stb. 4". Winterfeld 2 pag.
XVin u. Döring 1. c. [B. Kgsbg. Strais-
burg i/Els.
Kurtze Nachricht, wie die Passion
am Char- Freytage zu Schlots, wie auch
in denen dreien Städten, und auff Chur-
fürstl. Freyheiten, in einer recitirenden
Harmonie abgehandelt, Und nebst denen
darin befindlichen Liedern gesungen wird
. . . woraus sie selbsten mit lesen und
singen kan. Wobey mit angefüget ein
Dancksagungs - Liedchen (Was soll ich
liebster Jesu mein, für Disc. u. Bass).
Königsberg 1686 Reusner's Erben, 8°.
2 Bog. hds. Handl's Ecce riuomodo ein-
gelegt. [B. Kgsbg.
Sebastiaui, Johann.
125
Secanilla.
Erster Theil der Parnafs- Blumen, oder
Geist- und ^'eltl. Lieder, welche bey
müssiger Abend Weile abgebrochen Ger-
traudt Mülleiin, geb. Eiffleiin, und in
Melodeyen übersetzet von. . . llanibg. 1672
Job. Naumann u. G. AVolff. fol. 2 Ell.
u. Bogen A— T 2. (jO Lied.
— Ander Theil... Ib. 1675. fol. 2 Bll.
u. A-U 2. 67 Lieder. [B. Kgsbg. Up-
sala. Hofb. "^"ien.
Tanzen ist der Liebe Schul, Braut-Tanz
auff das erfreuliche Myrten -Fest Herrn
M. K. V. . . den 29. Aug. 1678. Königs-
berg, gedr. bei den Eeussnerschen Erben.
80. [br. Mus.
In Mss. B. B. 20600 Samlbd. Nr. 1,
Promite laetifico, 8 voc. c. 8 instr. 12 Bll.
Nr. 2, Nun danket alle Gott, Cantate zu
12 Stirn, u. kl. Orch. 10 Bll. P.
In B. Egsbg. 1. Hymnus ä 9 voci de
extremo judicis ,,Dies irae, dies illa".
Scriptum die 10 Nov. 1668. 2. Motette
dominica 14 p. Trinit. 10 et 15 voc.
„Und es begab sich". 1671. 3. Motetto
dominica Septuagesima a 5, 10 o 15 voci
„Dafs Himmelreich ist gleich einem Haus-
halter" 1680. 4. Im hds. Samhvk. 72 von
Joh. Crone geschrieben, eine Samlg. Mo-
tetten, defekt.
Mss. in Upsala: Omnes sumus debi-
tores, Concerto a 5 voci e 6 ström, con
la capella a 5 ed Org. 4''. — Ad sacram
mensem properate. 5 voc. 2 V. con rip.
e Bc. 4P. — Christliches Sterblied, 5 voc.
4 Viole et Bc. 4».
40 Gelegenheitsgesänge zu Hochzeiten
und Begräbnissen von 1653 — 1673 siehe
Miüler's Kat. von Kgsbg. S. 336 dazu ein
Textregister. Davon befinden sich in
Elbing Nr. 2 im Ms. Nr. 11 im Druck,
sowie Nr. 39 mit der Jahresz. 1666, Kat.
353. Nr. 40 mit der Jahresz. 1602, Kat.
353. Derselbe Samlbd. enthält noch 6
Gelegenheits-Eompositionen: 1. Brauttanz
1663, 5 Stirn, von Eöling u. Sebastiaui 2.
Nachklang. 3. Hochzeitlicher Ehrentanz
1666 mit Nach Tantz. 4. Psalm 16. 5.
Brauttanz 5stim. 1662. 6. Nachklang zu
2 Stirn.
In Stadtb. Breslau noch : Geringes . .
Schertz-Liedchen über die . . Eh Verbin-
dung des . . Dan. Sommerfelds . . 31. Maji
1668. Königsbg., Reusner. 2 ßU. fol.
2 Täntze für C 3 Violen u. Violoue.
Sebastiano de Kavetta 1499 u.
1500 Sänger am St. Peter in Kom
(Viertel]'. 3, 240).
Sebastiano.
Agostino .
ein
italieni .scher Musiker, der im Kreis-
archiv in München 1668 erwähnt
wird.
Sebastiauo, Fabriano, Mönch
des Camaldulenser Ordens von dem
Fetis verz.
Librum Missaram quinis et seuis voci-
bus. Ven. 1593.
Sebastiaiius, Tenorist, 1545 am
St. Peter in Rom (Viertel]. 3, 277).
Sebastiaiius, Frater k S. Vin-
centio, ein Barfüfser Augustiner
(Titel), siehe Sebastian.
Sebastieii, Felstiuensis, siehe
Felsztyn.
Sebeiiico, OiOTaniii, ein Teno-
rist, geb. zu Venedig, Schüler Le-
grenzi's, war am San Marco an-
gestellt, saug eine Zeitlaug in Lon-
don und erhielt dann die Kapell-
meisterstelle in Cividale (Friuli).
1692 wurde seine Oper L'opresso
sollevato in Venedig gegeben.
Textbuch in Privathand (Caffi.
Fetis). Nach Nagel 1, 59 ist er
1668 schon 2 Jahre in London u.
petitioniert um Anstellung als
Meister der italienischen Musik für
Kammer und Kabinet an der Ka-
pelle der Königin von England
(Petition vom 29. April), was ihm
auch endlich gewährt wurde, allein
mit der Bezahlung stand es damals
schlecht. Jahre lang erhielten die
Kapellmitglieder keinen Gehalt.
Secanilla D. P'rancisco, geb.
4. Juni 1775 zu Corollera (Sara-
gossa), gest. 26. Dez. 1832. Säuger-
knabe an der Hauptkirche Pilar
in Saragossa, Schüler von Jose
Gil de Palomas u. Xavier Garcia,
erhielt 1797 den Kapellmeister-
posten a/d. Kathedrale zu Alfano,
1800 zu Calahorra, 1823 erhielt
er ein Kanonikat.
Er schrieb geistliche und ■weltliche
Gesangsmusik. Fetis sagt, dass sich eine
Messe in Eslava's Lii'a-sacro-Hispana im
Secchi, Anacleto.
126
Seebach.
2. Bde befindet. Meines Wissens nach
ist dies ein Irrtum. Ferner verz. er 10
theoretische Abhandlungen, die sich im
Ms. befinden sollen, ohne Fundort, daher
•svertlos.
Secchi (Fetis unter Sicci, Kat.
Bologna unter Secchi, wie auch
auf dem 2. Titel; Gerber 2 u. in
des Autors 1. Buche: Siccus),
Anacleto, aus Cremona, regulierter
Kleriker an S. Paul (Titel), dazu
fügt Fetis noch hinzu „in Bologna";
er gab heraus:
1. De ecclesiastica Hynmodia, libri tres,
in quibus de praestantia, effectibus et
modo rite psallendi in choro copiose agi-
tur. Auetore A. Sicco . . . Bononiae 1629
Clem. Ferronus. kl. #. 381 S. [Bologna.
— Edit. altera auctior. Antv. 1634
Plautin. ßalth. Moreti. 8". [Brüssel.
2. Della Hinnodia ecclesiastica, libri
tre, nei quali della nobUita, de gli effetti,
6 del modo di bene e regolatamente can-
tare i Salmi in choro, copiosamente si
tratta: composti giä da R. P. D. Anacleto
Secchi della Congregat. de'Chierioi rego-
lari di S. Paolo, et hora recasi fedelmente
di Latino iu volgare dal P. D. Donato
Benzoni sacerdote . . Milano 1643 G. P.
Cardi. 8». [Bologna.
Secchi, Antonio, geb. 1761 zu
Concorezzo (Mailand), studierte in
Neapel, gab in Mailand Gesang-
unterricht und wurde 1808 Prof.
am Conservatoriiim, 1831 pensio-
niert, St. 1833 (Leipz. Ztg. 40, 227).
In Musikfr. "Wien ein Duett: Mia spe-
ranza ä 2 Sopr. c. B,
Secchi, Grioseffo, Oboist a/d.
Hofkapelle in München, um 1770
mit 1000 Gld. Gehalt, ging 1776
ab und wurde a/d. Hofkapelle in
Turin mit 1100 Lire Gehalt ange-
stellt (Münchner Kreisarchiv und
Ricordi, Gazzetta 1891, 457. Ger-
ber 2).
Seckendorf [f], Karl Siegmimd,
Freiherr Ton, Kgl. preufsischer
Gesandter an den fürstl. Höfen des
fränkischen Kreises in Ansbach,
geb. 26. Nov. 1744 zu Erlangen,
gest. 6. Mai 1809; studierte Jura,
trat in österreichische Dienste,
1 764 als Hauptmann in sardinische,
avancierte bis zum Oberstleutnant,
ging 1775 als Kammerherr nach
Weimar und erhielt 1784 obigen
Posten (Brummer). Er zeichnete
sich als Dichter und Komponist
aus, von dem man folgende Kom-
positionen kennt:
La foire de village. Ballet comique
1776. Ms. Stb. [Darmst.
Proserpina. Monodrama. Ms. B. [ib.
Darthufa's Grabgesang. Ms. [Berlin
K. H.
Volks- und andere Lieder, mit Beglei-
tung des Fortep. In Musik gesetzt von
. . Weimar 1779 K. L. Hoff mann. Dedic.
Reichardt. 29 S.
— 2. Samlg. ib. 1779. 25 S.
— 3. Samlg. Dessau 1782. 31 S. [B. B.
B. "Wagner 1. 2. Samlg. B. Kgsbg. 1. u.
2. S. in Kopie. Darrast. br. Mus.
Nachtmusik (f. 1 Stirn, mit Instr.)
Part. s. 1. ] Bl. in 4». [B. B.
3 Divertimenti per il Clavic. & Y. (u.
Va. Vcl.) s. 1. in Stb. [B. M.
6 Quartetti op. 3. Ms. Stb., ebenso
op. .5. [Berlin K. H.
Seclin, siehe ßichehe, Jacques.
Second, J., bekannt durch
New Bath Dances, twelve Country
Dances & two Minuets, with proper Fi-
gures adapted for the Harp, harps. &
Violin. London, Fentum. qu4". (18. Jh.)
[br. Mus.
Sedelmaier, . . . lebte im 17/18.
Jh. und befindet sich
in der B. ß., Ms. 444, 18. Stück, ein
Magnificat 4 voc. c. 2 instr. et Org. in P.
Sedler, Joseph Georg, Violinist
an der Hofkapelle in Wien vom
8. Mai 1793 bis f 27. Juli 1829,
79 J. alt (Köchel 1).
Sedlmayr, Mathias, war um
1730 Stadtmusikus in München
(Kreisarch.).
Seebacli, Andreas, geb. 14.
Jan. 1777 zu Tiefenthal bei Erfurt,
gest. 28. Juli 1823 zu Magdeburg.
Orgelschüler von Kittel, dann beim
Stadtmusikus Kose in Rouneburg.
1796 trat er als Hornist ins Theater-
orchester zu Magdeburg, wurde
Seeber.
127
Seel.
1799 Organist und Seminarlelirer
am Gymnasium des Klosters Berge
bei Magdeburg und 1813 Organist
an der ülrichskirche in Magde-
burg. Er gründete dort einen Ge-
sangverein und übte grofsen Ein-
fluss auf die Orchesterkonzerte aus
(Lpz. Ztg. 26, 109). Von seinen
Werken ist nur bekannt:
Der leidende und sterbende Jesus . .
in einem Oratorio und in geistlichen Lie-
dern zur Erweckung heiliger Andacht ans
Licht gesteUet. Gotha 1714. S«. Text-
buch, Musik nicht bekannt. [B. Wer-
nigerode.
Spitta 2, 325 sagt, dass er der Schwieger-
sohn Erlebach's war.
Seeber, Nikolaus, geb. um
1680 zn Hajna bei Landau, gest.
im April 1739 zu Römbild; bildete
sich zum Orgelspieler und Orgel-
bauer aus, wurde 1705 Organist !
zu Themar, dann Hofmusikus und
' I
Stadtorganist zu Römhild. Ger- |
ber 1 schreibt ihm 56 erbaute !
Orgelwerke
zu, aufserdem 132
Musikschüler und als Komponist
zwei Jahrgänge Kirchenmusik.
SeegT (Seeger, Seegert, Segert,
Säger, Zegert, Zekert), Joseph,
geb. um 1716 zu Bzewju in Böh-
men, gest. 22. April 1782 zu Prag,
66 Jahr alt. Schüler von Czerno-
horsky in Prag, erhielt um 1750
an mehreren Kirchen Prags den Or-
ganistenposten, erlangte als Orgel-
spieler einen bedeutenden Euf,
selbst Seb. Bach empfahl ihn als
Musiklehrer, und bildete zahh-eiche
Schüler. Dagegen sind Brixi,
Dussek und Wittassek nie seine
Schüler gewesen, die öfter als
solche angeführt werden. Lauren-
cin hat in der Neuen Zeitschrift
für Mus. 1864 Nr. U eine Bio-
graphie veröffentlicht, in der er
auch S. als Orgelkomponist feiert,
doch geht er zu weit, wenn er
ihn Seb. Bach gleichstellt. S. bat
weder die Erfindungskraft Bach's
noch seine kontrapunktische Kunst-
fertigkeit, ganz abgesehen von
Bach's tiefernster Auffassung der
Kunst. Burney 3, 7 lernte ihn
1772 als Organisten bei den Kreuz-
herrn in Prag kennen. Siehe auch
Dlabacz und Prochazka's Arpeg-
gien 1897, 48. Zu S.'s Lebzeiten
ist nur Weniges von ihm gedruckt,
erst spätere Verehrer haben seine
zerstreuten Orgelkompositionen ge-
sammelt und in neuerer Zeit her-
ausgegeben. C. F. Pitsch gab her-
aus:
Bezifferte Bässe in zwei Noten-Syste-
men vierst. u. mit Beziehung auf hanuo-
nische Zergliedemng durch Angabe der
Hauptklänge bearbeitet von C. F. Pitsch.
Prag-, Berra. kl. fol. Heft 1—6, 95 S.
mit 51 Nrn. (1834.) [Hofb. Wien. Mu-
sikfr. "Wien.
Museum f. Orgelspieler. Prag bei
Marco Berra 3 Bde: 40 Praeludieu imd
Fugen. 7 stehen auch in Führer's Fugen
u. Praeludien. Prag- 1832. [B. B. B. Lpz.
B. Wagener.
Ferner erschienen schon früher:
8 Toccaten und Fugen für die Orgel,
mit einer Vorrede von Türk in Halle.
Lpz. 1793 Breitkopf. 2 Bll. 28 S. in
fol. Er wird hier Organist der Haupt-
kirche in Prag genannt, [ß. B. B. Wa-
gener. Dresd. Brüssel. B. Lpz. Mu-
sikfr. Wien. Amst.
Ms. 125 p. 1. 90. 112 in B. B. enthält
Praeludien u. Fugen. Ebd. Ms. 23 520 u.
Ms. 190 Prael. u. Fug. — In B. Wagener
48, 104 u. 73 Bll. Mss. von allerlei Orgel-
piecen. — In Hofb. Wien 18425 eine be-
zifferte Orgelstimme ün Autogr.
In Körner's Neues Orgeljournal 1 Fuge
(Eitner 2). E. von AVei'ra gab 1887 und
1894 2 Orgelbücher heraus, in denen sich
einige Orgelst. Seeger's, aus obigem Mu-
seum entnommen, befinden. Siehe die
Monatshefte f. M. 26, 22. _
Unter Christian Bach ist ein Samlwk.
Fugen, Toccaten, Sonaten etc. vej'z,, worin
sich auch S. befindet. [Musikfr. Wien.
In B. Lpz. im Ms. 148 Fugen, Praelud.
u. Fantasien f. Orgel.
In Breitkopfs Samlwk. 14: 2 Orgel-
piecen.
Seel, Jakob, Pfarrer zu Unter-
neubrunn im Grunde,
Seelen.
128
Segni.
gab auf die Hochzeit des Superinten-
denten Kessler zu Eisfeld den 4. Psalm
mit 8 Stirn. Coburg 1631. 4P heraus (Ger-
ber 2). Bekannt ist von ihm:
Ein andächtiger Seufftzer um ein gliick-
Mches Jahr 5 voc. Coburg 1625 Forckel.
[B. B: T.
Seelen, Johann Heinrich Ton,
geb. 8. Aug. 1688 zu Asel in Ost-
friesland, gest. 21. Okt. 17G2 zu
Lübeck. Er war 1713 Konrektor
in Flensburg, 1716 in Stade, 24.
Febr. 1718 wurde er Kektor am
Katharineum zu Lübeck. Seine
Schriften über Musik sind folgende:
Q. D. B. V. Principem musicum ex
Sacra et profana historia exhibet et exi-
mios juveues Olaum Mollerum, Flensburg,
de eniditis musicis, ac Petrmn Cramerum,
Flensburg, de historia . . . deceuter rogat
. . . conrector. Flensburg! 1715 Vogelianis.
4". [B. B. B. Hbg. Brüssel.
De patribus edoctis musicum eccles.
XLIV. 5. collaudatis exercitatio philologico-
historica, praemissa a . . . Lubecae 1737
Greenius. 4^. [ib.
Musarum ac musicae felix conjunctio
illustri exemplo Augustini, antistitis Hip-
pouensis, declarata. Promulsis actus publici,
quo D. XXI. Mai A. 1756. Cantor divi-
nis auspiciis iuaugurabitur. Auetore . . .
Lubecae typ. Greenii. 4P. [B. B. Brüssel.
In der B. der Musikfr. in Wien ist
noch ein Werk mit „Miscellanea" Lübeck
1734 verz. Der Inhalt ist mir nicht be-
kannt.
Seelen-3Iusic, Geistliche 1712
etc. siehe Hochreiitiner, Lorenz.
Seeley, L . . . B . . ., gab heraus:
Devotional harmonj-, cont. Psalms and
Hymns, selected from various authors.
2 voll. London 1806. qu4". Näheres
mir unbekannt, [br. Mus.
Seemann, Friedrieh, war um
1745 Hofkantor in Stuttgart und
wurde dann gegen 1772 Hof Orga-
nist, wie er noch von ßurney und
Forkel 1, 133 bis 1781 verz. wird.
Schubart widmet ihm, als seinem
Lehrer, S. 155 einen dankbaren
Nachruf. Er war ein Schüler
Jommelli's, hat nur wenig kompo-
niert, da er zu sagen pflegte: Eine
Kerze figurirt nicht bei der Sonne,
zeichnete sich aber als Begleiter,
Greneralbassspieler in hohem Mafse
aus. Er starb schon im 30. Jahre
seines Lebens. Seine Frau war
die Sängerin Cemri (Urteil ib. 156).
Seerieder (Seherieder, Seeried
sogar Seetriber geschrieben), Jakoh,
Bassist a/d. kurf. Kapelle in Mün-
chen, wurde 1697 vom Kurf. nach
Brüssel befohlen, wo sein Gehalt
1699 sich auf 800 Gld. belief.
Noch 1726 ist er als Mitglied verz.
(Kreisarchiv).
Sega, Horatio. Musicus, In-
strumentist an der Hofkapelle in
München, diente seit dem 20/11
1590 und wurde am 12/2 1591
mit 199 Gld. 46 Kr. fest angestellt.
1592 auf 300 Gld. und 1596 auf
450 Gld. erhöht. Nach 1597 fehlt
er in den Listen (Kreisarchiv).
Um 1619 ist er in den Listen der
Ksl. Hof kapeile in Wien mit 216
Gld. Gehalt verz. (Köchel 1).
Segert, siehe Seegr.
Seg-hi, Francesco, ein Kompo-
nist, der um 1699 lebte und im
Ms. L 297 der Bibl. Berlin, 1 vol. in
8", mit Orgelstücken vertreten ist, betitelt :
Questo libro e di Fr. Seghi 1699. Es
enthält Versetten, Toccaten, Fugen etc.
Segmüller, . . .
ein Tunsatz im Bossler 10 von 1784
Neue Blumenlese.
Segni (oder dal Segnal), Griulio,
auch OiuUo da Modeiia genannt,
nach seinem Geburtsorte. Schüler
von Lusitauo. Am 10. Nov. 1530
wurde er zweiter Organist am S.
Marco in Venedig. 1533 im Febr.
ging er nach Rom in den Dienst
des Kardinals Santa Flora. 1550
war er wieder in Venedig, um
sein Buch Ricercari für Orgel
drucken zu lassen, kehrte aber
nach Rom in seine Stellung zu-
rück und starb dort im Juli 1561,
63 J. alt. Der Kardinal liefs ihm
in der Kirche San Biasio deUa
Segovia.
129
Seidel, Friedr. Ludw.
Strada Giulia ein Denkmal setzen.
Obige Ricercari citiert auch Doni
in den Libreria p. 66 (Caffi 1, 54.
104. Valdnghi 12, Suppl. 8. Fctis).
Seg'ovia, Diego de, um 1490
Kapellan und Sänger am Hofe der
Köniciu Isabella zu Sevilla (Strae-
ten Vn, 104).
Sehliiig, Joseph Auton, aus
Teisiug in Böhmen geb., gest. 19.
Sept. 1756 zu Prag in sehr hohem
Alter. Er studierte Musik in Prag,
war 1739 beim Grafen Wenzel von
Morzin Hofmusikus u. Chordirektor
an der Kirche der Barnabiten, später
Vertreter des Kapellmeisters an der
Kirche St. Veit zu Prag. Er schrieb
zahlreiche Kirchenmusik, auch 2
Opern führt Dlabacz an.
In der Bibl. der Musikfr. in Wien be-
findet sich eine Motette: Ecce nos 4 voc.
c. instr. Ms. P. mit Sehling aus Dresden
t gez., ob dies ein anderer oder der obige
ist, lässt sich, nicht entscheiden.
Seibert (Seybert), ... um 1770
Kapellmeister in Frankfurt a/M.,
führte mit dem Organisten Hau-
eisen am 17/4 1772 Graun's Pas-
sionsmusik auf (Israel 52 — 54).
Seibold, . . .
gab nach Gerber 1 im Jahre 1780 in
Pai'is 6 Harfensonaten mit Violine als
op. 2 heraus.
Seiboldt, Wolfgaiig-, Stadtpfeifer
in Augsburg, 1599 und 1615 ge-
nannt, in letzterem Jahre wird er
mit 50 Jahr alt bez. (M. f. M. 30,
81. 83).
Seiche (Seichert), Lorenz, gest.
28. Juni 1765 zu Prag. AVar um
1712 Sänger an St. Niklas in Prag,
bildete sich zum VioUnisten aus
und trat als Konzertist auf. Dla-
bacz sagt, dass er viele Konzerte
für Violine schrieb und zahlreiche
Schüler bildete.
Seidel, . . .
im Ms. 90 i der Karlsruher Hofb: Con-
certo ä Fl. trav. 2 V. e B. in Stb. besteht
aus Allgr. And. Alleg. in Dd. Gd. Dd. —
Bob. Eitner's Quellen-Lexikon. Bd. 9.
Ms. 903 Sonata ä Fl. trav. 6 V. con V.
e B. 4 Sätze mit Menuet. 2 Expl. in
Stb. 18. Jh.
Seidel, Ferdinand, geb. in
Falkenberg i/Schl. , bildete sich
unter Rosetti in Wien zum Vio-
linisten aus und diente nebst
seinem Bruder Karl 1732 beim
Grafen Zierotin, der auch für ihre
Ausbildung Sorge
trug.
1757
wurde Ferd. Hofkomponist beim
Erzbischof zu Salzburg, wo er auch
abwechselnd mit Eberlin, Cristelli
und Leopold Mozart die Direktion
der Aufführungen zu leiten hatte
(Walther. Gerber 1).
Er soll Sinfonien u. Konzerte geschrie-
ben haben, bekannt ist aber nur: 12 Me-
nuetten f. die Laute von . . . samt einer
Fantasie von Herrn Baron, Kgl. preufs.
Lautenisten. Als eine Probe eines neuen
Drucks von musikaUschen Caractereu für
die Laute. Leipz. 1757 Breitkopf. 11 S.
Vorrede, qufol. [B. B.
Seidel, F . . . C . . .
Im Samlbd. Ms. B 1232 [Dresd.] be-
findet sich unter Werken des 18. Jhs.
auch „Der 8. Psalm'-' von obigem, der
daher wohl auch demselben Jh. augehöii;.
Seidel, Friedrich Ludwig, geb.
1. Juni 1765 zu Treuenbriezen, wo
sein Vater Schuhmacher war, gest.
5. Mai 1831 zu Charlottenburg bei
Berlin (die Lpz. Ztg. schreibt den
7. Mai. Bd. 33, 411. Ledebur ver-
bessert dies in 5. Mai). Auf Ver-
wendung seines Bruders bei Rei-
chardt nahm sich dieser 1776
dessen an und gab ihm Wohnung
und Unterhalt, doch den Unter-
richt erhielt er von Benda. Als
Reichardt 1785 nach Frankreich
reiste, nahm er S. mit. Nach der
Rückkehr erhielt er noch bei Possin
und Kirnberger Unterricht. Er zog
nun von Reichardt fort zu seinem
Bruder und erwarb sich durch
Unterrichten den Lebensunterhalt.
1792 erhielt er die Organisten-
stelle an der Marienkirche zu Ber-
lin, schrieb für ein Privattheater
9
Seidel, Friedr. Ludw.
130
Seide], Friedr. Ludw.
das Singspiel Claudine von Villa-
bella, die B. A. Weber auf ihn
aufmerksam machte und ihn zu
seinem Gehülfen in der Direktion
der Oper am Nationaltheater (jetzige
Schauspielhaus) machte. 1808 ward
er Musikdirektor der Kgl. Kapelle
und 1822 zum Kapellmeister er-
nannt, 1830 pensioniert und zog
nach dem damaligen idyllischen
Dorfe Charlottenburg (Ledebur, der
auch Oratorien, Messen u. a., Opern,
Musik zu Schauspielen, ßallets, Ge-
sänge, Lieder und Instrumental-
werke in grofser Anzahl verz.).
Nachweisbar sind auf der Kgl. Bibl.
Berlin :
Alhnächtiger, wer ist dir gleich, Can-
tate im Autogr. P. 19 Bg.
Auf! preiset den Herrn, 4 voc. P.
[nur in Berlin Singak.
In tiefer heiliger Stille, 4 voc. P. [nur
in Berlin Singak.
Lob Gottes für Chor und Orch. Ms.
20640. P. [auch Dresd. Mus.
Hymnus auf Gott von Friedr. von
Kopien. Ms. P. nebst Textb. von 1798.
[nur in Schwerin F. und Berlin K. H.
Lob der Gottheit, Hymne von Ewald
von Kleist. Ms. P. [nur in Schweiin F.
u. Darmst.
Salve redemptor 4 v. P. [nur in Ber-
lin Singak.
Missa de profunctis 4 v. col org. Ms.
381. P. [nur in Dresd. Mus. und Berlin
Singak.
Requiem, Ms. P. [nur in Lpz. Thom.
Requiescet a labore (Gesang der He-
loise und ihrer Nonnen am Grabe Abelards).
Autogr. P. [nur Berlin Singak.
3 Motetten in Sander's Cäcilia 1. Abtlg.
Nr. .57. 2. Abtlg. Xr. 15. 19. Nr. 15
auch in Hientzsch's Neue Samig. leichter
Chöre Heft 1. [ß. Kgsbg. Samlg. 52. 54.
Lila. Schauspiel mit Gesg. u. Tanz von
Goethe. 1818. Ms. 20643. P.
Chor zum Ti-auerspiel ; Die Almfrau.
Ms. P. u. Stb., nur mit Seidel gez., daher
fraglich. [Darmst.
Hexensceneii aus Macbeth. Ms. 20 642.
Part.
Die Sehnsucht von Schiller f. Sopr. u.
Instr. Ms. 20645. P. 8 BU. (1805.)
[auch in Berlin K. H.
Kirchgang aus Götz von ßerlichingen
f. 4 Stirn. [Lpz. Ztg. Beilage zu Bd. 8
Nr. 1, dort auch der Chor: Introibunt in
domura. Ebd. Nr. 16 Abdruck einer Scene.
Urteil über eine Oper 16, 275.
4 Gesänge mit Pfte. und ein Recitativ.
[nur in Berlin Singak.
1 Aria im Autogr. Grasn. in B. B.
Gesellschaftslied von Gubitz. Berlin,
Gubitz. [auch im Ms. B. Kgsbg. unter
Gumpelzhaimer 2.
Chor zum Trauerspiel die Parias. Ber-
lin, Schlesinger.
Mein Genius, Lied f. 1 St. u. Kl. in
Karl Müchler s Gedichte, 2. Aufl. Berl.
1802, 2. Bd. (fraglich). [Hofb. Wien.
Sängers Lied am 10. März f. 1 Singst.
mit Pfte. Berl., Comptoir.
Aura, Lied von Kuhn. Berl., Compt.
Todtenopfer, Lied mit Pfte. Ms. [Ber-
lin K. H.
8 Lieder f. Guitarre, arrang. von A.
Härder. Berlin, Compt.
Lied aus Baiboa, 1805. [Berlin K. H.
Lieder, 1. Heft (der Jüngling am Bach
etc.). Lied aus dem Lustspiel: die Post-
kutsche. [Beide in Musikfr. "Wien.
Erinnerung und "Weihe, Jubilaeum der
Quelle in Freienwalde 12/7 1809. Ms.
[Berlin K. H.
4 Gesge. mit Begl. von Oswald. Ber-
lin, Bureau.
Empfindungen am schönsten Tage.
Berl., Duncker & Humblot. 23. Dez. 1809.
Hero u. Leander von Schiller. Ms.
[Darmst.
Arietta: In questa tomba (Ist. mit Pfte.
in dem Samlwk. von Mollo in "Wien).
Sehnsucht von SchiUer f. 1 St. m.
Pfte. Berl., Concha.
Drittes Blättchen des 48 er und Elfer
Kleeblattes m. Pfte. Ib.
Sehnsucht von Mablmann. Berlin,
Comptoir.
Lieder mit Begl. des Pfte. 1.-8. Heft. Ib.
Gesänge am Claviere. "V^ou . . . Organist
an der Marienkirche zu Berlin. Berlin,
in der Franke'schen Buchhaudlg. , dedic.
seinem Lehrer dem Kgl. Capellm. Rei-
chardt. qu4". 4 BU. 59 S. [besals einst
Dr. 0. Lindner in Berlin.
24 Lieder verschiedener Ari zum
Singen beim Pfte. in Musik gesetzt von
... Berlin, Rellstab. 4". 38 S. [nur
in B. Kgsbg.
Worte an die Wohlthätigkeit (24/10
181.S) von Oswald. Berl., Schlesinger.
An den König am Tage des grofsen
Siegesfestes den 24/10 1813. Berlin,
Sohlesinger.
Kriegs-Gesang des Hochlöbl, von York-
schen Corps. Ib.
Seidel, Isaac.
131
Seidler, Karl August.
Abendlied eines Mädchens. Mit der
Sonne letztem Funken f. Pfte. mit Ver-
änderungen f. die Siugstimme von Am-
brosch. Ber]., Couclia & Co. rjufol. [B. B.
In Samlwken. teihveis niu' mit Seidel
gez., die ihm aber sicher zuzuschreiben
sind :
Im MusikaJ. Blumenstrauls zum Neu-
jahr. 8°. — In Böheim's Maurerlieder. —
In Keichardt's Lieder geselliger Freude,
1. Abtlg. 1796 Nr. 6. 21. 2. Abtlg. Nr. 53.
80. — In Boehme's 14 Composit. zu
Schiller's an die Freude. — In Reichardt's
Blumenkranz 1803. — In L. W. Wer-
ner's Euphrosyne. — In Eellstab's ^Yiu-
terblumen. — In Theomele ohne Vor-
namen.
Ouvertüren u. a. von 1823. Ms.
20646. P.
Ouvertüre im Kl.-A. vom Kompou. Ms.
[Berlin X. H.
Thema mit Variat. f. Orch. Ms. 20648. P.
Sestetto per le Glavic. Fl. Ob. Fag. et
2 Comi. Berol., Hummel. Stb. [auch
in Brüssel Cons.
Drey Siegesmärsche der Schlesischen
Armee. Kl.-A. Berl., Schlesinger.
Drey Trauermärsche auf den Tod
Moräus. Ib.
3 Variations- Werke. Berl., Bureau.
Blücher's Heimkehr. Gr. Fantasie f.
Pfte. Berl., Schlesinger.
In Klavierstücke 1. 1794.
Alle nicht gez. Pieceu in der B. B.
Seidel (Sevdel, Seidien), Isaac,
war seit etwa 1715 als Organist
an der Hofkapelle in Stuttgart resp.
Liidwigsborg mit 300 Gld. Gehalt
angestellt und ist in den Rech-
nungen bis 1731 genannt (Sittard
3, 91. 120. 123).
Seidel, Samuel, Kantor in Glas-
hütte i/Sachs., ist bekannt durch:
Suspira musicalia cordis ardentissima
ex Septem PsaJmis poenitentialibus ex-
cerpta. Una, et duabus vocibus cum 2
Instrum. & gemino B. gen. pro Orgauo
composita ä . . . Freibergae 1650 typis
G. Beutheri. 5 Stb. 40. 7 Gesge. [B. B.
Augustenburg. B. Kgsbg. B. Zw. besitzt :
In Str. 2. u. Bc.
Corona gloriae, geistliche Ehrenkränz-
lein von 12 schönen Eöslein zu 5 und
6 Stirn. Freiberg 1657 Beuther. 6 Stb.
40. [B. B. Augusteuburg. B. Lpz: 2 C.
A. B. Org.
Geistliches Seelen-Paradies- und Lust-
Gärtlein, voll himmlischer und hertz-
erquickender Lebens - Früchte , aus hlg.
göttl. Schrifft erleseneu Krafft-Sprüchlein,
so auff den hlg. Lauff uusers . . Erlösers
. . . gepflanzet . . Mit 5. u. 6. Stim. voU
Chörig, sambt dem B. pro org. Frey-
bergk in Meifsen 1658 ib. 4». Stb!?
[B. Kgsbg: C. A. T. B.
Seideliuaiiii, Franz, s. Seydel-
mniiii.
Seidenschwanz, Leonliardus,
um 1555 Tenorist an der Hof-
kapelle in Dresden mit 29 Gld.
Gehalt (Fürstenau 1, 25).
Seidl, Pater Alherieus, geb.
1759 zu Hainfeld, gest. 17. Juli
1828 in Josephberg. 1783 trat er
ins Kloster Lilienfeld in Nieder-
österreich und wurde Seelsorger
in Türnitz, dann 1816/17 Chor-
direktor in seinem Kloster und
darauf Pfarrer in Josephberg.
Er komponierte Messen und andere
Kirchenmusik, die sich im Ms. teils in
Türnitz, teils in Lilienfeld befinden (Korn-
müller).
Seidl (Seydl, Seydel, Sedelius
etc.), Wolfg-ang, geb. 1491 zu
Maurkirchen (Niederbaiern), gest.
11. Juni 1562 im Kloster zu Tegern-
see, trat ins Benediktinerkloster zu
Tegernsee und legte am 29/6 1517
das Gelübde ab. Er machte sich
als Dichter bekannt, schrieb auch
eine Abhandlung über den Choral
und eine Anleitung, wie man
Musikinstrumente auf akustischen
Gesetzen beruhend anfertigen soll.
Besonders wird er uns wert durch
die Hochschätzung Senf 1 's, die ihm
derselbe entgegenbrachte und ihm
für sein Kloster eine Messe über-
sandte (Musica Sacra von Haberl
189-4, 134 auf Dokumente gestützt).
Seidien, Isaac, siehe Seidel.
Seidler, ... ein Guitarrist,
bearbeitete die 6 Canoni 11 3 von G. G.
Ferrari (s. d.).
Seidler, Karl August (Gerber 2
nennt ihn Ferdin. Aug.), geb. 13.
9*
Seidler.
132
Seivert.
Sept. 1778 zu Berlin, gest. ebd.
27. Febr. 1840, bildete sich zum
Violinvirtuosen aus und trat schon
im Alter von 6 Jahren öffentlich
auf. 1793 wurde er an der Kgl.
Kapelle angestellt. 1806 ging er
auf Konzertreisen, besonders nach
Eussland und Wien, wo er sich
1812 mit der Sängerin Karoline
Wranitzki verheiratete. 1816
wurde er als Konzertmeister an
der Kgl. Kapelle in Berlin au-
gestellt; ein Schlaganfall setzte
allen weiteren Unternehmungen
ein Ziel (Ledebur). Von seinen
Kompositionen ist nur bekannt:
Thecla's Geisterstimme „Wo ich sitz
und ^Yo mich" . . . von Schiller, mit Pfte.
oder Guit. (Berlin, Lischke.) 1 Bl. qufol.
ohne Yornamen. [B. "Wagener.
Seidler, siehe Sicller, Jos. Bern-
hard.
Seifartli, Job. Gabriel, siehe
Seyffarth.
Seifert (auch Seyfert, wie ihn
Haffner und Gerber 1 schreiben.
Er selbst schreibt sich Seifert),
Joliaim Crottfried, soll der Sohn
Job. Kaspar Seyferfs sein, wie
Gerber sagt, geb. 11. Mai 1731 in
Augsburg, gest. 12. Dez. 1772 ebd.
Schüler seines Vaters, ging 1747
nach Bayreuth zu Leitdorf, be-
suchte nach dreijährigem Kursus
Leipzig, Dresden und Berhn. Hier
genoss er noch Em. Bach's Unter-
richt, fand aber an Graun's Musik
so grofsen Gefallen, dass er ihn
nur allzusehr nachahmte. 1753
kehrte er nach Augsburg zurück
und wurde 1766 Kantor u. Schul-
kollege an St. Anna (Akten). Haff-
ner nennt ihn in den oeuv. melees:
Vicedirektor der Musik an den
Prostanti in Augsburg (Gramer 3,
letztes Stück S. 96. Schubart
S. 212 stellt ihn unter die treff-
lichsten Musiker seines Jahrhun-
derts. Er schrieb Opern, Oratorien,
Messen, Sinfonien, Klavierstücke
u. a. die von Schubart besprochen
werden. Von seinen Kompositionen
sind nachweisbar:
Cantate: Der Herr hat die Erde. Ms.
P. [ß. Lpz. unter J. G. Seyfert.
Ballets delFopera Artaserse „del Graun.
Ms. Stb. [Rostock. Angehängt „BaUets
de la Comedie''.
6 Sonate a 3, per il Cembalo obl. V.
ÖFI. trav. e Ycl. Augusta, Lotter. ,3 Stb.
[B. B. Er nennt sich hier Job. Gottfr.
Seifert in Augsburg.
Haffner teilt im 5. Teile Nr. 5 eine
Klaviersonate mit (Eitner 2).
In B. B., Ms. .023 unter Seifert 1
Concerto per il Cembalo. Dd. 2 Stb.
Im Breitkopf 'sehen Verz. von 1763
sind 6 Sonaten f. 3 Flöten oder 2 Y. u.
Bass angezeigt.
Seifert, J. . . S. . . (?)•
Die Bibl. der Musikfr. in Wien besitzt
1 Sonata a 3 für 2 Y. u. B. Yielleicht ist
Joh. Gottfr. S. der Yerfasser.
Seiff, J. .. (G.?)
Die B. M. besitzt unter beiden Vor-
namen Hof-Ball-Tänze f. Pfte. München
1816 Falter & S. nebst anderen Tänzen.
In Berlin K. H. 36 Tänze für Orch. und
f. Pfte. im Ms. aus den Jahren 1821—23.
SeifiPartli, siehe Seyffarth.
Seiiitomer,Pliilii)i),l 598 Sänger
a/d. Hofkapelle Philipp HI. von
Spanien (Straeteu 8, 400).
Seip, J. . . H. . .,
schrieb zu Ernst Müller's hohem Liede
Salomouis (Lpz. 1662 Yulpius) 8 Melo-
dien. In B. Darnist. unter Johann Hein-
rich Seifp: Trauergesang auf den Tod
der Frau Grolsherzogin Louise von Hessen.
Darmst. s. a. [Darmst.
Er muss demnach in Darm,st. angestellt
gewesen sein.
Seits, Jaeol) Franz, um 1727
Ratsmusikus in Hamburg (Sittard
1, 23).
Seitz, Johannes, Bürger und
Lautenist um 1625/1626 zu Augs-
burg, wird als Stadtmusikus ange-
stellt (Aktenstück in M. f. M. 25,
29. 30, 84. [1625J).
Seivert, Oeorg-, stand 1638 in
Diensten des Fürsten von Jülich
und Cleve (M. 1 M. 28, 94).
Seixas.
133
Selich.
Seixas, Jos6 Antonio Carlos
de, geb. 11. Juni 170-4 zu Coim-
bra, gest. 25. August 1742 als
Chevalier des Christusordens und
Contador des Militärordens von S.
Thingo.
Komponist von Messen, Motetten, Orgel-
stücken u. a. Siehe Näheres bei Vas-
concelios. Nachweisbar ist keine Kora-
posilion.
Sejan, Nicolas, geb. 19. März
1745 zu Paris, gest. ebd. 16. März
1819. Schüler von Bordier, bildete
sich besonders zum Orgelvirtuosen
aus und erreichte darin eine ge-
wisse Berühmtheit. Schon 1760
erhielt er den Organistenposten an
St. -Andre- des -arts und 1772 am
ISTotre-Dame neben Daquiu, Cou-
perin und Balbästre. 1789 w^urde
er zum Kgl. Kapellorganisten und
Lehrer a/d. Ecole royale de chant
et de declamation ernannt. Die
Revolution vernichtete alle Stel-
lungen und erst 1807 wurde er
Organist am Invalidendome und
1814 wieder Egl. Kapellorganist.
Guil. Lasceux bez. ihn in der Dedic.
zu seinen Suiten als Organisten am
Invalidendome; eine Jahreszahl
fehlt. Felis verz. von ihm 4 In-
strumentalwerke, darunter auch
Fugen f. Orgel. Nachweisbar sind
6 Senates pour Fortep. av. acc. de V.
Paris, Bailleux. [Paris Arsenal.
Senates pour Fortep. [C P.
In Gregoir's Panth. 5, 107 ein Lob-
gedicht von Delille auf ihn.
Selby, . . . Organist um 1767
an der Kirche St. Sepulchre in
London (Pohl 2, 212).
In Roberts' Clio and Euterpe 1758 eine
Nr., auch in J. Alcock's The harmony of
Jen;salem 1801.
Morley in seiner Introductiou 1597 er-
wähnt einen Selby, der vor ihm gelebt
hat. Davey hält den Namen Selby und
William Sl/clbye für denselben, giebt aber
nirgends eine Lebenszeit des Letzteren
an. Von "Wm. Shelbye führt er im Ms.
Mulliner [br. Mus.] ein „Felix namque"
und ein „Miserere" au. (Siehe M. f. M,
1902, 64 u. 65, 37 u. 47.)
Seldert (Seiders), Nikolaus,
vom 1. Juni 1567 bis Aug. 1596
Diskantist a/d. Hofkapelle in Wien
mit 6 Gld. später 10 Gld. monatl.
Gehalt (Köchel 1).
Seleet musicall ayres & dialo-
gues, siehe Airs 1652 a. 1659.
Seleneccer, siehe Selneceer.
Selenio de Croci negri.
Die B. M. besitzt im Ms. 56 einen
Caiitus aus dem 17. oder 18. Jh. mit 44
Introitus und 56 Gradualien zu 4 Stim.
Selesses, Jacopinus, Ein Kom-
ponist des 14./15. Jhs.,
von dem sich in der Bibl. palatiua zu
Modena Nr. 568, kl. Pergamentcodex, be-
schrieben von Cappelli p. 6. Kompositionen
befinden.
Seletti, . . .
Bekannt durch eine Sinfonia für Or-
chester in Fdur. Ms. Cx. 865, 18 Stb.
in fol. [Dresd. Mus.] Ob er vielleicht
derselbe wie Sellitti ist bedarf der Prüfung.
Selicli (Selichius), Daniel, unterz.
sich in einem Briefe mit Selichius
Witteb. (La Mara 100), er muss
daher in Wittenberg geboren sein.
Da er seinen Vorgänger als Ka-
pellmeister in Wolfenbüttel mit
Michael Praetorius bez., so muss
er das Amt um 1621 angetreten
haben. Gewissheit giebt die Dedic,
zu 1625 „Opus novum", worin er
sagt, dass er „bereits bei des Her-
zogs (von Braunschwg.) Vater,
Philipp Sigissmund, in die fünff
Jahr vor einen Capellm. unter-
thänig auffgewartet". 1624 über-
sendet er dem Kurf. von Sachsen
einige Kompositionen und bez.
sich in dem Begleitschreiben eben-
falls mit obigem Amte. Chrj-
sander 1, 8 fand ihn in den Akten
zu Wolfenbüttel erst 1625 genannt.
Auch auf dem Gelegenheitsgesange
von 1623 fügt er seinem Namen
dasselbe Amt bei. Man kennt
von ihm;
Seiich.
134
Seile, Thomas.
Christlicher Wundsch aus dem 85.
Psalm . . . Friedrich Ulrichen Hertzogen
zu Braunschwg. vnd Lünebg. . . offeriret
.. Wolffenb. 1623 El. Holwein. 9 Stb:
4 Gesangs- u. .5 lustrumental-Stim. fol.
fWolfenb. B. Kgsbg.
Opus novuni, geistlicher lateinisch vnd
teutscher Concerten vnd Psalmen Davids,
mit 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 11. 12. &c. Stirn,
nebenst dem Bc. vor die Orgel, Lauten,
Chitaron , etc Hambg. 1625 Mich.
Hering. 9 Stb. 4". 24 Gesge. Teil-
weises Register im Frkft. Kat. Einige
Exerapl. mit 1624 gez. [B. B. B. Br.
B.Brdbg. B. Gr. B. Frkft. B. Elbing.
B. Wagener. B. P. Proske 2 Ex. Ber-
lin Nikolaikirche. Musikfr. Wien. Lund
fehlt 6 a u. Bc. br. Mus. Paris Mazarin.
Im Ms. Gräften hain in B. B., 8 Stb. o.
Sign, von 1643 Nr. 192: Der Herr er-
höre dich, 9 voc. Nr. 195: Ich freu mich
dess 8 voc.
In B. Kfjsbg. Motetto ä 2 voc. Herr
wie lang wiltu mein so gar vergessen.
3 Stb. 40. Im Ms. G8 neun Gesänge,
einige mit D. S. W. gez. Schon bei der
obigen Motette wird seinem Namen
Wolf enb. hinzugefügt, doch kann obiges W.
sich auch aiif seinen Geburtsort Witten-
berg beziehen. — In B. Br. Ms. 24 zwei
geistl. Gesge. zu 8 u. 12 Stim.
In Hofb. Wien Ms. 19242 Nr. 131:
Wer unter dem Schirm des Höchsten
sitzt, 2 voc. c. org. P.
Seliprandi, Dou Carlo, 1669
Musiker a/d. Kapelle der Kaiserin
Eleonora, einer Prinzessin von
Mantua. 1671 schreibt der Kaiser
Leopold selbst: „Selibrandi" dient
an meinem Hofe länger als 20 Jahre
in der Musik (nella musica). Er
war ein Priester. Bertolotti S. 111
teilt aulser obigem noch einen
Brief der Kaiserin von 1683 mit,
worin sie S. erwähnt.
Selins, . . .
bekannt durch ein Concerto ä 5 : Flauto
traversiere solo, 2 Y. Va. e Cemb. Ms.
Stb. 4 ö [Schwerin F.
Sellbel, . . .
Im Ms. der B. Upsala eine Ouvertüre
in D U ä 4. 2 V. Viola e B. fol. 18. Jh.
Seile, Christoph, von 1603 bis
1623 Organist a/d. Hauptk. B. M.
V. in Wolfenbüttel. Melch. Schildt
wird sein Nachfolger (Viertel]'. 7,
221. M. f. M. 23, 127).
Seile, Thomas, geb. 23. März
1599 in Zörbig (Sachsen). Auf
dem Drucke von 1624 liest man
„Cervicca-Saxone, auch Zervicca,
gest. 2. JuU 1663 zu Hamburg.
Er war zuerst zu Weslingsbüren
(Wesselburen) im Dithmarschen
und seit 1624 zu Heide Schul-
Kollege (1624 heifst es: Scholae
Heidanae p. t. CoUega); 1632 heifst
es auf dem Titel: „Cervica-Saxone
Scholae Wesseliboreae p. te Rectore.'''
1636 wurde er Kantor in Itzhoe
in Holstein, 1637 Kantor am
Johanneum zu Hamburg und 1641
Stadtkantor, Canouicus minor und
Musikdirektor am Dome. 1649
nennt ihn Rist im Parnass S. 76
Organist a/d. St. Katharinenkirche,
ob mit Recht ist unerwiesen
(Mattheson 1, 336. 398. Sittard 1,
30. — Winterfeld 2, 387 ff. Allg.
d. Biogr.). Von seinen Werken
sind nachweisbar:
1624 a. Concertatio Castalidum, h. e.
Musicalischer streit, welchen die neun
Göttinnen bey dem Parnasso concertations
weise vntereinauder eingesteUet . . .ä 3 voc.
nach jetziger newen Manier comp. Hbg.
1624 M. Hering. 3 Stb. in 4», 10 Lieder.
[B. Br. B. Hbg. B. Wagener. Hannov:
C. br. Mus.
1624b. DeUciae pastorum Arcadiae,
h. e. Arcadische Hirten-Frewd, darinnen
10 newe weltliche mit lustigen Amo-
reusischen Textlein gezierte Pastorellen
begriffen a 3 voc. ib. 1624. 3 Stb. 40.
[B. Br. B. Hbg. Doubl. B. Wagener.
Hannov: C. br. Mus.
1627. Hagio-Deca-Melydrion h. e. 10
geistl. Concertlein mit 1. 2. 3. u. 4 Stim.
zusampt dem Bc. auff jetzo hin u. wieder
gebraeuchliche italiänische Invention. Hbg.
1627 Lor. Pfeiffer, Verl, des Aut. 4 Stb.
[B. M: 2. u. 4. vox fehlt. B. Hbg. 4 Stb.
1630 a. Monomachia h. e. concerti
ecclesiastici binis vocibus c. Bc. Hbg. 1630.
3 Stb. [B. Hbg., auch im Ms. B. D.
1630 b. Ritornelloram quinis et senis
vocibus. Hbg. 1630. 5 Stb. [B. Hbg.
1631. Geistliches Brautlied zu Ehren
Seile, Thomas.
135
Sellitfi.
Vincent Nannen über den 45. Ps. mit 2
bis 12 St. Hbg. 1G31. [B. Hbg. G Stb.
1632. Einstim. Hochzeit -Concertlein
ad Bc. . . dem Du. H. Rosenbomio, Buch-
händler . . . compou. Hbg. 1632 Jac.
Rebenlein. 2 Stb. 40. [Upsala: Bc.
1634a. Coucertus binis voc. Hbg, 1634.
[B. Hbg. kompl.
1634 b. Deliciae juveniles bivocales.
Hbg. 1634. [B. Hbg. kompl.
1634 c. Monophouia harmonico . . . lat.
una tantum voce human, ad Bc. Hbg.
1634. [B. Hbg. kompl.
1635 a. Amores musicalcs, zu 3 St.
1. Tbl. Hbg. 1635. [B. Hbg. Hanuov.
1635 b. Concentus musicus honori
nupt. . . . Herrn Pincieri. Hbg. 1635.
[B. Hbg.
1635 c. Concertuum latino - sacroram
2 et 4 voc. ad Bc. Hbg. 1635. [B. Hbg.
kompl.
1635d. Conceitus 3 vocales . . . Hbg.
1635. [B. Hbg. kompl.
1636. ilouophonetica . . . Hbg. 1636.
[B. Hbg. kompJ.
1637. 3 Hochzeitsgesänge 1. dem
Herrn Hardens. 2. Herrn Jürgens. 3.
Melch. Schumacher. Hbg. 1637. [B. Hbg.
1639. Trostlied dem Herrn Crasio
Pastori Exuli. Wittebg. 1639. [B. Hbg.
1640. 2 Hochzeitslieder 1. des Herrn
Langii. 2. Herrn Sal. Walter. Hbg. 1640.
[B. Hbg.
1641. Naenia manibus . . . J. Fabricius.
5 voc. Hbg. 1641 Eebenlein. 6 Stb.
[B. B. B. Hbg.
1646. Concertuum lat.-sacrar. 2, 4 et
5 voc. ad Bc. Lib. 1. Eostoch. 1646
J. Eichel. 6 Stb. 9 Psalmen u. 1 Messe.
[B.:Frkft. B. Hbg. Musikfr. Wieu. Kopen-
hagen inkompl. Paris Nat.
1649. Der 130. Psalm zu 5 Stim.
Hbg. 1649 Eebenlein. [B. B. 6 Stb.
1651a. Sabbathische Seelenlust, das
ist: Lehr -Trost -Vermahnung- und War-
nungsreiche Lieder . . . von Joh. Bist,
Lünebg. Joh. u. Heiniich Stern. 8", mit
Eist's Portr., 356 pag., 58 Lieder mit
Melod. u. B. [Hofb. Wien. B. W. B.
Kgsbg. B. Lpz. br. Mus. B. Br.
1651b. Der LXV. Psalm Davids. Mit
3 Vocal- und 2 Instrumental - Stimmen
sampt zugehörigen! Bc. vor die Orgel . . .
Hbg. 1651 Mich. Pfeiffer. 6 Stb. fol.
[B. B. br. Mus.
1652 a. 4 stim. Concertlein c. Bc. Hbg.
1652 Eebenlein. 5 Stb. [B. B.
1652b. Trauer - Gesang a. d. 57. Ps.
mit 5 Stim. ib. 6 Stb. [B. ß.
1653. Herrlicher göttlicher Trost mit
8 St. ib. 1653. 9 Stb. [B. B.
1655a. Neue musikalische Fest- An-
dachten, bestehend m Lehr -Trost- Ver-
mahnungs- und Warnungsreichen Liedern,
über alle Evangelien und sonderbahre
Texte . . . mit wohlgesetzten Melodyon
können gespielet und gesmigen werden
. . . von Joh. Bist. Lüneburg 1655 Joh.
u. Heinr. Stern. 8''. 347 S. mit 52 Liedern
mit B. [B. Kgsbg. B. Lpz. B. \V. br.
Mus.
1655 b. Motetta 6 voc. Hbg. 1655
Pfeiffer. 7 Stb. [B. B.
Mss. B. B. 18885. Part. Stück 2: Jube
Domine k 2 cori c. foudam. 6 Bll. — Ms.
W96: 5 geistl. Lieder f. 1 St. und B.
W 102. 20 geistl. Lieder ebenso.
Ms. 100 a. B. Hbg. 3 voll, in Tabulatur-
Partit. 1. Concertuum latino sacrorum
Lib. 1—4. — 2. 1. Tbl. teutscher geist-
licher Coucei-ten; dito 2. u. 3. Tbl.
Ms. B. Hbg. Tabulatur teutsch. geistl.
Coucerten. Vol. 1 — 3. — Dieselben in
Stimmen zu 2, 4 und 5 Stim. mit Bc.
betitelt: Opera musica, auch: Concertuum
latino-sacrorum.
Ms. B. Hbg. 1 vol. enth. 1. Decla-
ratio monochordi. — 2. Kui'ze Anleitg.
zur Singekunst.
Ms. B. Hbg. 26 Gelegenheitsgesänge
von 1623 — 1655. Jede einzeln mit Titel.
Ms. B. Hbg. Geistliche Gesänge mit
4/5 St.
Ms. B. Hbg. Pro capella fidicinia ad
Musicophilum.
Ms. B. Hbg. Chorus fidicinius etlichen
Kirchen-Psalm, mit 3, 4, 5, 6 u. 7 St.
u. Bc.
Ms. B. Hbg. Contrapimctus simplex
componirt in Hbg.
In B. Kgsbg. eine Violinstim. zu einer
Passio sec. Matthaeum.
5 geistl. Lieder mit B. in P. Sohr's
Musical. Vorschmack 16S0.
4 geistl. L. im Winterfeld 2 '^Eitn. 2).
Zahn dnxckt aus Eist's Liedern 22 Me-
lodien ab, siebe 5, 417.
Sellitti (Selitti, SelUte, Seletti
u. a. Varianten), (xioseffo; Ger-
ber 1 sagt, dass er in Eom geb.
ist und 1733 seine erste Oper Ni-
tocri daselbst zur Aufführung ge-
langte. In der Hofb. Wien Ms.
17 566 wird er Maestro di capella,
Napolitano genannt. Da seine
Werke in Deutscliland und Eng-
Sellitti.
136
Selneccer.
land mehrfach verbreitet sind,
muss er sich wohl später in diesen
beiden Ländern hauptsächlich auf-
gehalten haben. Man kennt von
ihm:
Sesostri, re d'Egitto, Opera 1742. Ms.
P. [Kremsmüüster.
L'Orazio, an opera, composed, ,,nel
Carnevale 1746". 3 voll, im Ms. P. qu4P.
[R. C. of Mus.
11 Cinese rimpatriato , Intermezzo in
un'atto, repres. ä Paris 19/6 1753. Ms.
P. [Paris Topera.
Nitocri, Dramma per musica, 3 atti del
Zeno. 3 voll. Ms. 20720. P. [B. B.
Dresd. Mus. 3 voll. Ms. 800.
Cantata „lo che terror del mondo" per
Sopr. ed orch. In occasione delli Spon-
sali tra L'ltlmi. Sig. Marchesi Gius. Mac-
carani, e Maddalena Gabrielli. Ms. 134.
P. [Cambridge FAV.
Aria: Dammi sol l'estremo. Ms. 123.
P. [B. B.
1 Duetto ä 2 Sopr. und 1 Aria ä Sopr.
Ms. 108 u. 756 c. ström. P. [Dresd. Mus.
In Karlsruhe im Ms. 905: Aria: Se
per me sentite amore ä Alto, 2 V. Vio-
letta e Cemb. Stb. — Ms. 908 mit Silliti
gez. Concerto a Fl. trav. 2 V. e B. in
Stb. Gd. 3 Sätze: AUg., Aud. Em., Presto.
In Schwerin F. befinden sich im Ms.
4 Arien in P. u. Stb. von denen drei den
Ort Capränica 1742 (röm. Pro\dnz) tragen,
ferner 1 Siufonia a 2 V. Va. e B. u. im
Druck: Sinfonie h 4 parties en 2 cors ad
lib. Paris, Mr. Bayard. Stb.
In Musikfr. Wien: Cantata a voce sola
(Sopr. c. B.) Ms. P.
Im br. Mus., Ms. 346, Samlwk. von
Arien u. Duette.
In Mailand Cons. 3 Arie per Sopr. c.
Strom., die 3. von 1740.
In Padua, Cap. Antouiana 2 Arien mit
Instr.
In Hofb. Wien, Ms. 17 566 P. qufol.
8 Arie con ström. Nel Carnevale 1733
(wahrscheinlich aus obiger Oper Nitocri).
Sclmer, Heinrich Christoph,
geb. 1725 zu Güstrow, gest. 1770
zu Ludwigslust. Bildete sich zum
Oboevirtuosen aus, trat in die Stre-
litzer Hofkapello, dann 17-48 in
die Berliner, darauf in die Schwe-
riner, musste aber wegen Über-
anstrengung die Musik aufgeben,
wurde als Sekretär bei der Her-
zogin von Mecklenbg.-Schwerin an-
gestellt und erhielt den Titel Hof-
rat (Gramer 1, 980. Gerber 1).
Selneccer (Seleneccer), Niko-
laus, geb. 6. Dez. 1528 zu Hers-
bruck bei Nürnberg, gest. 24. Mai
1592 zu Leipzig. Sohn eines
Protouators, versah schon als zwölf-
jähriger Knabe den Orgauisten-
dienst in der Burgkapeile in Nürn-
berg, kam 1549 nach Wittenberg,
studierte Theologie und übernahm
den seit Jahren unbesetzten Orga-
nistenposten. In der 1581 er-
schienenen Verteidigung gegen die
Schmähschrift von Josua Lagus
sagt er, dass er sich stets in wohl-
habenden Verhältnissen befunden
und sich als junger Mann nie um
einen Dienst beworben habe (sie?).
Als aber das Organistenamt in
Wittenberg seit vielen Jahren un-
besetzt gewesen sei, habe er sich
auf Bitten seiner Freunde bewegen
lassen dasselbe 1557 (sie?) zu
übernehmen. Man habe aber einen
Monat später Hennami Finck „von
Hof aus" verschrieben. Dies
scheiüt S. sehr gekränkt zu haben,
so dass er auf Finck seinen ganzen
Hass warf. Da Finck aber schon
1554 dahin berufen wurde, so ist
obige Jahreszahl falsch (siehe M,
f. M. 11, 63/64 und Koch 2, 191).
1554 wurde S. Magister, 1557
Hofprediger und Prinzenerzieher
in Dresden, muss aber 1561 als
Philippist sein Amt verlassen und
geht als Professor nach Jena, 1568
von den Flacianern vertrieben,
geht er als Professor und Supe-
rintendent nach Leipzig, wird dann
1570 Hofprediger, Konsistorialrat
und Generalsuperintendent in
Wolfenbüttel, legt den Grund zur
Universität Helmstadt, geht 1574
nach Lei]Dzig zurück, wird 1588
durch die Kryptocalvinisten seiner
Selneccer.
137
Selvaggi.
Ämter entsetzt und des Landes
verwiesen, darauf wird er Super-
intendent in Hildesheira, nach
dem Tode des Kurf. Christian von
Sachsen aber in seine Ämter in
Leipzig wieder eingesetzt. Man
sieht aus obiger Biographie wie
unsicher durch die Religions-
streitigkeiten im 16. Jh. jede Lebens-
stellung war und das gepriesene
Jh. gar Manchem grofses Leid ge-
bracht hat. S. war ein fruchtbarer
Schriftsteller, Dichter geistlicher
Lieder und Komponist derselben.
Sein Tonsatz lässt den wohlgebil-
deten Musiker erkennen. Er legt
in den Choralscätzen die Melodie
in die Oberstimme. Urteil im
Winterfeld 1, 404. Zahn 5, 403.
Yen seinen Werken sind nach-
weisbar:
Christliche Psalmen, Lieder, vnd
Kirchengesenge, in welchen die christ-
liche Lehre zusam gefasset vnd erkleret
wird . . . Lpz. 1587 Joh. Beyer. 4".
598 S. mit 4stim. Liedern. Selneccer's
Tonsätze sind mit N. S. gez. Siehe
Näheres bei Zahn 6, 74, der auch Ton-
sätze und Melodien mitteilt. [Gotha.
B.M. B. G. B.K. B. Zw. B. Frkft.
B. B. br. Mus.
Aufgenommen sind von seinen Ton-
sätzen in den Hymnen von Clauderus, in
Vopelius Gesgb. 1682, in Joh. Chr. Küh-
nau's Choralgesge. 2. Tbl. In Joh. Geo.
Ebeling's geistl. Andachten von Ger-
hard 1667.
In Praetorius (Mich.) 8. Teil der Musae
Sioniae 1610 Nr. 273 mit Selneccer gez.,
im Text aber ist Joachimus Magdeburgus
genannt. — In "Wolfg. Ammonius' Libri
tres Odarura 1579 folgen am Ende des
3. Buches Odeu von S. (siehe Bohn's
Kat. S. 196, 1579).
Im Winterfeld 1, Nr. 106, ein Tonsatz.
3 in neuen Ausgaben (Eitner 2).
Seiner. Drei Musiker dieses
Namens standen in Braunschwei-
gischen Diensten. Christoph ist
1606 auf Urlaub, Daniel war um
1614 auf Urlaub in dänischen
Diensten u. wird in Braunschweig
erwartet. Gabriel wird 1606 er-
wähnt und beträgt sein Geh. 270
Gld. (Chrysander 1, 150). Letzterer
wird bereits 1584 vom Kurf. von
Sachsen dem Kurf. von Brandenbg.
empfohlen, bis dahin stand er in
Sachs. Diensten (s. Staatsarchiv).
Seiner (Sülner), Johannes, geb.
um 1525 zu Neuburg i/d. Pfalz,
gest. Ende Nov. 1583 zu Leubnitz
b. Dresden; studierte zu Witten-
berg Theologie (eingeschrieben den
16. Juni 1550), versah die Kantor-
stelle in Wittenberg und wurde
1553 zum Kreuzkantorat in Dres-
den berufen, führte aber das Amt
nicht zur Zufriedenheit. Endlich
sah er seinen Hauptwunsch einer
geistlichen Stelle erfüllt, die er
am Anfange 1560 als Pfarrer in
Leubnitz b. Dresden erhielt. 1577
uuterz. er die Coucordienformel.
In einem alten Verzeichnis von Noten-
bestäuden (Archiv des Landeskonsistoriums
in Dresden und im Ratsarchiv) werden
5 Bände Kompos. von S. angeführt (Vier-
tel]. 10, 255).
Selva, Griovanni Elia, Abbate;
in der B. M. befinden sich 6 Trios für
2 V. u. Vcl. im Ms.
Selvaggi, Gaspare, geb. 13. Jan.
1763 zu Neapel, gest. ebd. um
1847. Florimo nennt ihn mehr-
fach einen Dilettanten, ohne Nähe-
res mitzuteilen. Fetis schreibt: Er
genoss seine Erziehung im Priester-
Seminar, machte unter Zingarelli
Kompositions-Studien, dann unter
Aless. Speranza. 1794 ging er
nach Paris und gab Gesangs- und
theoretischen Unterricht, publizierte
auch 2 Sammlungen Romanzen bei
Nadermann. Von hier ging er
gegen 1811 nach London, kehrte
aber nach 6 Monaten nach Neapel
zurück, von der Königin Murat
zum Vorleser ernannt, dabei er-
füllte er auch wieder seine Pflich-
ten als Priester und wurde Mit-
glied der Akademie in der Ab-
Selvaggio.
138
Senaille.
teilung für Arclieologie. Seine
literarischen Arbeiten bestehen
aus einem philosophischen Werke,
einer üebersetzung der Tragödien
Eiiripides und einer theoretischen
Musik-Abhandlung, betitelt :
Trattato di armouia ordiuato con miovo
metodo, e corredato di tavole a dicliiara-
zione delle cose in esso esposte. Napoli
1823 Eaff. Miianda. Auf dem Titel fehlt
der Autorname. 8". 169 S. 33 Tafeln
mit Musikbeisp. [Bologna. Brüssel. B. B.
Mailand Cons.
6 ßomances Italiens avec acc. de Pfte.
Oll Harpe et V. oe. 4. Paris, Mlles.
Erard. Part. [B. AVagener.
Cavatina „Che fa il mio bene" per
Sopr. c. Quartette. Ms. P. [Mailand Cons.
Selvaggio, siehe Eusliii, Simon.
Sembucci, Micliaele,
ist in Beruh. Schmid's IL Orgelbucho
von 1607 mit 1 Tonsatze vertreten.
Semilli, Richard de, ein Trou-
badour des 13. Jhs., von dem die
Nationalb. zu Paris 14 Chansons
besitzt.
Seiniiiiati, Santino, bez. sich
1619 u. 1620 als Organist an der
Kathedrale zu Ceneda (bei Treviso).
Er gab heraus:
Compieta a 8 voci con il Bc. di . . .
Yen. 1619 Vincenti. 9 Stb. 4«. [Bo-
logna: A 1. B. 1. T. 2 Bc.
Salmi in Coneerto facili et commodi
da cautarsi a 6 voci con la parte grave
contiuuata per l'organo di . . . Op. 3.
Ven. 1620 ib. 7 Stb. 4^. [Bologna nur
1 Stb. mit C bez., Abdr. der Dedic. Kat.
2, 310.
Seniler, Franz Xaver, geb
8. März 1772 (zu Berlin?), gest.
27. Febr. 1857 zu Berlin. Ein
Bratschist, der zuerst in der Ka-
pelle des Markgrafen von Schwedt
diente, 1790 in die Kgl. Kapelle
zu Berlin eintrat u. die Bratschen-
stimme im Quartett König Friedr.
Wilh. IL spielte. Seit 1802 trat
er sogar in Konzerten als Bratschist
auf. 1841 wurde er pensioniert
und erreichte das hohe Alter von
84 Jahren (Ledebur).
Semmler, Christoph, geb. 2.
Okt. 1669 zu Halle, starb ebd. um
1740. Er gilt als der Erfinder
eines Metronoms, der jedoch nicht
praktisch verwertet wurde. In
seiner Schrift:
Jüdische Antiquitäten der hlg. Schrift,
Halle 1708 in 12«, handelt das 15. und
16. Ka|)itel über die Musik der Le\'iten,
die Mizler in seiner Bibl. Bd. 2 p. 71 ab-
druckte. — Im Conserv. zu Brüssel be-
finden sich Cantaten zu 4 Stim. mit 2 V.
Va. u. B. Ms. Stb. nur mit Semmler gez.
1. Ein Kindelein so löbelich, mit 1729
gez., nebst einem 2. variirenden Exem-
plare. 2. Erstaunet ihr Himmel, s. a.
Seiiaill6 (Senallio), Jean-Bap-
tiste, gewöhnlich ohne Vornamen
mit le ßs bez., geb. 23. Nov. 1687
zu Paris, gest. ebd. 29. April 1730.
Violinschüler von Queversin, einer
der 24 Geiger der Kgl. Kapelle
Louis XIV. Castil-Blaze S. 146
bez. ihn als Haute-Contre de Vio-
lon. Wurde darauf Vorsteher
(prevOt) beim Tauzmeister Bonne-
fons. ging dann zu seiner Vervoll-
kommnung nach Italien und hielt
sich längere Zeit in Modena auf.
Valdrighi 12, 79 verz. ihn bis
1719 als Violinisten in Modena.
1719 kehrte er zurück und trat
in den Dienst des Herzogs von
Orleans (Fotis). Er bez. sich auf
seinen Drucken mit „ordinaire de
la musique du Roi". Man kennt
von ihm:
Senates ä V. seul avec la Bc. Paris
chez l'auteur, Boivin, Foucault. fol.
Liv. 1. 1710. 10 Sonaten 44 S.
„ 2. 1712. 10 „ 51 S.
3.
1716.
10 ,
47 S
4.
1721.
10 ,
59 S
5.
1727.
10 ,
53 S
[B. B. Liv. 1—4. B. Wagener Liv. 1—5.
Paris Nat. liv. 1. 2. Paris Arsenal 1. 2.
Stadtb. Besauvon liv. 1. Hofb.Wien 1—4.
Die Musikfr. Wien besitzen auch den
Druck, doch sagt der Kat. nicht welcher
liv., ebenso der Kat. des Cons. zu Paris.
In B. Rostock liv. 1.— 4. Dresd. Mus. liv.2.
In Maupetit's Menuets einige Nrn. mit
Senalier gez. In Deldevez' neuer Ausg.
Senal.
139
Senfl.
(Eitner 2) 1 Sonate. In Moffat's Meister-
schule (Simrock) 1 Fiece.
Senal (Senel), ... ein Böhme,
Virtuose auf der Nagel- oder Stift-
liarmonika, lebte in Wien, begab
sich um 1783 mit seinen beiden
Nichten auf Konzertreisen und
liefs sich in Ludwigsburg mit Trios
hören (Gerber 1).
Seiidel, . . . lebte an der Grenze
des 18. Jhs. und zeigt Gerber 2
eine Kantate: die Harmonie, im
Ms. an.
Ein Scndelius wird im Verz. der Musi-
kalien der Kantoreigesellschaft zu Pirna
vom Jahre 165-4 mit dem Werke Suspiria
musicalia genannt.
Seiieca, . . .
Die B. K. Ms. fol. 61 besitzt in einer
Sanilg. Tänze ein Bransle a 4, gez. mit
le 20. Oct. 1668. Wahrscheinlich ist da-
mit Aut. Senece gemeint.
Senece (Sene(;'ai), Antoine Bau-
derou Sieur de, geb. 13. Okt. 1643
zu Ma^on, gest. 1. Jan. 1737. 1673
wurde er Kammerdiener der Kö-
nigin Marie -Therese, Frau Louis
XIV., dann bei der Herzogin von
Angouleme. Nach deren Tode zog
er sich zurück. Fetis sagt nicht
wohin. Er war als Dichter und
Schriftsteller bekannt und hatte
für Lully mehrere Texte geschrie-
ben. Nach LuUy's Tode gab er
anonym eine kleine Schrift heraus:
Lettre de Clement Marot ä M. de ***,
touchant ce qui s'est passe a Tarrivee de
Jean-Baptiste de Lully aux Champs-Ely-
sees. A Cologne 1688 P. Marteau. 12^
119 S. Beschreibung in Wockerlin's Kata-
log. [C. P. Biüssel.
— Neue Ausg. Lyon 1825. 8". 59 S.
[B. B. Brüssel.
Eine deutsche Uebersetzung in Mar-
purg's bist. Beiträgen Bd. 3, S. 387 und
im Auszuge in HiUer's wöchentl. Nach-
richten 1767 S. 234, der auch den Namen
des Verfassers bekannt giebt.
Senel, . . . trat 1756 als Lauten-
spieler in London auf (Pohl 2, 374).
S6neschal, siehe Le Senesclial,
Giles.
Senf, H . . . C . . . L . . ., Pfarrer
in Chursachseu Ende des 18. Jhs.,
schrieb für das Göttinger Musen-
almanach Gedichte mit Melodien
und gab dieselben dann gesammelt
unter dem Titel heraus: Gedichte
von Filidor mit Musik. Lpz. 1788.
[B. Lpz.
Senif, Johann, um 1621 Altist
an der Hofkapelle in Halle. Scheidt
widmet ihm u. a. seine Sammlung
Paduanen.
Senfl (Sennffl, Senfel, Senffei),
Ludwig, der Schweizer, wie er
sich unterschreibt, ist am Ende
des 15. Jhs. in Zürich geboren
und da ihn David Köler in seinen
Psalmen am 1. Juni 1554 als
einen noch Lebenden und Forster
am 31. Jan. 1556 als Verstorbenen
bez., so wird das Jahr 1555 als
das Zutretfenste seines Heimganges
sein. Er soll ein Schüler Isaac's
gewesen sein, dessen Posten er
nach Isaac's Abreise nach Florenz
am Ksl. Hofe in Innsbruck 1515
erhalten haben soll, er wird im
Wiener Status des Hofgesindes
1519 unter den Altisten verz. (La
Mara 5). Als Ks. Karl V. 1520 auf
den Thron kam, wurde S. mit einer
Provision von 50 Gld. rhein. auf
Engelhartszell angewiesen u. ent-
lassen, gez. 19. Febr. 1520 in
Augsburg. S. muss eine Zeitlang
in Augsburg gelebt haben, denn
er hatte das im Jahre 1520 er-
schienene Samlwk. Liber selectarum
cantionum (Eitner 1, 1520) auf
Konrad Peutinger's Wunsch zu-
sammengestellt und redigiert, wohl
auch die Korrektur überwacht oder
selbst gemacht. 1526 berief ihn
der Herzog Wilhelm von Baiern
an seinen Hof (wie die Quinque
salutationes uns belehren). Seine
Briefe unterz. er mit „Ludwig
Sennffl fürstlicher Componist zu
Senfl.
140
Senfl.
München" (4. Bd. der Publikation,
8°. S. 67. Die dort mitgeteilte
Biogr. bedarf mannigfacher Yer-
besserungen, doch die Briefe und
Bibliographie sind beachtenswert.
Nachschrift. Obige Biographie ist
zum Teil überholt durch die in den
bayerischen Denkmälern 3. Jahrg.
von den Herren Dr. lliürUngs und
Dr. Kroijer umfangreichen biogra-
phischen Untersuchungen, die mir
zu spät bekannt wurden, aber im
Auszuge sich in den M. f. M. 1 903
befinden. Der Biographie schliefst
sich die Partitur der Magnificat
octo tonorum 1537 an, denen
sämtliche "Werke folgen sollen,
Senffs geistliche Kompositionen
sind noch ganz in der damals
niederländischen strengen Satz-
weise geschrieben und zeigen ihn
als einen tüchtigen Kontrapunktiker
von grofser Tiefe bei oft herber
Ausdrucksweise, während er im
deutschen mehrstimmigen Liede
den Kontrapunktiker nicht ver-
leugnet, doch aber sanftere Töne
anschlägt. Mit ihm stirbt das alte
deutsche Lied ans und wird von
Ausländern verdrängt, erhebt sich
aber durch Hassler in moderner
Verjüngung. Senfl 's bekannte
Druckwerke sind folgende:
Varia carminum genera, quibus tum
Horatius tum alii . . . Norimbg. 1534 Form-
schneider. 4 Stb. qu40. 31 Nrn. Das
Vor-wort an B. Schrenck übersetzt im
Winterfeld 1. 169 ff. Abdruck der 4stim.
Oden in P. in Viertelj. 3, 50 ff. fB. M.
B. B: Media vox. Jena: Disc. Glasgow
4 Stb.
In den Hoffhaimer'schen Horaz. Oden
von 1539 befinden sich am Ende auch 9
von Senfl, in Viertelj. ib. S. 26 abgedruckt.
Quinque salutationes D. N. Jesu Christi
ex illustrissimi Priucipis et Domiui Wil-
helm! . . . Noribg. 1526. fol. Wird von
C. F. Becker p. 119 und Proske Musica
divina IV. Vorwort erwähnt. Im Ms.
ohne Jahr mit obigem Titel s. 1. et a be-
sitzt es die B. M., Ms. 89 und die B.
Brüssel im Ms. 1808, fds. Fetis, in einer
Kopie in P. von Ferne, letztes Stück. Es
enthält 5 Gesänge, siehe Maief s Hds. Kat.
Im Kat. des C. P. ist es auch verz. ohne
Angabe ob Druck oder Ms.
Magnificat 8 toni (4/5 voc.) Noribg.
1537 Formschneider. 4 Stb. qu40. [B.B.
B. M. B. K. 4 Stb. defekt. Dresd. Drei-
königskirche : C A. T. Hofb. Wien.
Canon 4 voc. Einzeldruck, Bl. in fol.
[B.M.
In M. f. M. 24, 157 wird ein geduick-
tes Chorbuch der Kgl. Landesb. in Wies-
baden beschiieben auf dessen 2. Bl. Lu-
douicus Senffl 1558 steht und darauf 1
Messe folgt, nach dieser kommen noch
6 andere Messen. Eine Druckfirma fehlt.
Mss. in B. B. 20 740. Part, von neuerer
Hd. Die sieben letzten Worte des Er-
lösers am Kreutz, 9 Sätze zu 4 St.
— Ms. Z 24. Chorb. von Soph. Pa-
minger 1599 geschrieben enth. neben
Isaac's Choralbuch: Addita quaedam von
L. S.
— Ms. Z 13. Chorb. des 16. Jh. fol.
134: Missa sup. Psalm: Nisi dominus 4
voc. — fol. 182: De profundis clamavi,
c. 2. p. 5 voc. — fol. 196 : Nisi dominus,
c. 2. p. 4 voc.
— Ms. 147 in K. Magnific. 8 tonorum.
Stb. Kopie. — Ms. 232 in K. 1. Discu-
buit. 2. Beati omnes. 3. Usquequo, in
Stb. — Ms. 233 in K: Canon, 0 ciux
ave. — Ms. Z 26, Orgelb. von Kleber 1520,
fol. 149: Ich stund an einem morgen, f.
Orgel bearbeitet.
— Ms. W34 in P. 1. Veni sancte
Spiritus 4 v. 2. Genuit puerpera regem
5 V. 3. Ecce Maria genuit 4 v. 4. Na-
tivitas tua Dei fili 4 v. — W 94 in P.
3 deutsche weltliche Lieder 4 v. — AV 96
in P. 4 deutsche weltl. u. 2 geistl. Lie-
der 4—6 Stim. W 99 in P. Christ ist
erstanden 6 voc.
In Joh. Walther's Gesangbüchlein von
1525, 5 Stb. am Ende augehängte hds.
Gesänge von S. [B. B.
Mss. in B. M. Ms. 9 Chorb. Missa
domiuicalis 4 voc. Ms. 10 Chorb. Missa
paschalis 5 voc, und in Part. Missa Sig-
num crucis 4 voc. 1573 kopiei-t. Ms. 60
Chorb. 4 Messen 4 voc. Aufserdem zahl-
reiche Hymnen und Sequenzen, Messen-
officien (Introit. Gradual. etc.), Motetten,
Psalmodie. In Ms. 43 fol. 107 ein Salve
regina 4 voc. in 8 part. wird als Auto-
graph bezeichnet. Siehe Maier's Kat. der
Hds. Einiges auch in moderner P., die
im Kat. fehleu.
Senfl.
141
Senger, .
Mss. in B. Br. 5 lat. Gesänge. ,,Vita
in ligno'' in 5 Teilen, bisher nur in 3
Teilen bekannt in 4 Mss. vorhanden. 1.
Da Jacob das Kleid ansach 5 voc. im
Druck nur zu 4 Stirn. Ms. 10.
Mss. in B. Proske. Missa paschalis,
Part. Also heilig ist der tag 6 voc. Christ
der ist erstanden u. a. t)er Kat. A IV.
verz. 33 lat. u. deutsche Gesänge in alten
Mss. — Im Cod. Pernner befinden sich:
In Gotes namen faren wir 5 v. Maria
zai't 4 V. Discubuit Jesus. Ecce Maria.
0 boue Jesu. Pauge liugua und noch
14 Gesänge.
— In der Abtlg. Butsch, 5 Stb. qu40.
von 1538 (Kat. 211) mit L. Senfel u. L.
S. gez:
Pater peccavi, in 3 Teile zu 4 u. .5 St.
Da pacem 4 voc. Onines gentes c. 2. p.
5 voc. Tota pulchra es in 3 Teil. 5 voc.
Grates nunc, c. 2. p. 5 voc. Christe qui
lux 4 voc. Sum tuus in vita 4 v. Sau-
lus autem, c. 2. p. 5 voc. lllurainare
Hierusalem 4 voc. Nescens mater 4 v.
Media vita c. 2. p. 5 v.
— Im Ms. 940 zwei Gesge.
In B. Kassel, Ms. 4» 24, 4 Stb. von
1535-1550, mit L. S. gez. Nr. 12 (De
profundis), Nr. G3 (Omues gentes), Nr. 74
(Ecce quam bonum), Nr. 94 (Usque quo).
Mss. in B. Dresd. 4 lat. Mot. und 1
Canon im Druck.
Mss. in B. Zw.^ der gedr. Kat. verz.
S. 296 43 lat. und deutsche Gesge.
Mss. in Basel F. X. 1—4 enthält 38
deutsche Lieder u. lat. Ge.sge. meist unter
den Buchstaben L. S. In F. X. 5 — 9
Nr. 27 De profundis clamavi c. 2. p. 5 voc.
Hofb. Wien, Ms. 18810, 5 Stb. von c.
1530: Alles regetz, 4 voc. fo. 3 a. — 3
Carmen 4 voc. ohne Text, fo. 4. 5. 6. —
Die priinleiu die da fliefsen 6 voc. fo. 45.
— Es taget vor dem walde, 5 voc. —
Im Tenor die Melodie zu: M. dein bin
ich. — Helena desiderio plena, 5 voc.
fo. 44 mit der Ueberschiift 28. Sept. 1533,
im Tenor: Fortuna. — Jetzt schayden
pringt mir schwer, 4 voc. fol. 10 = Ott
1544, 74. — Ich stund an einem morgen
5 voc. fo. 44, Tenor: Fortuna. — Ich sag
und clag 4 voc. 3 Str. fo. 49. — Kain
sach mir nye auff erden, 5 voc. 3 Str.
fo. 40. — K. dein bin ich 5 voc. 3 Str.
fo. 48 b 4 mal die Melodie mit anderen
Texten bearbeitet. — Lust hab ich gehabt
zur Musica, 4 voc. 12 Str. fo. 36, das
Gedicht soll auch von S. sein, abgedr. in
Cäcilia von Schott Bd. 25, 120. — M.
dein bin ich, 5 voc. fo. 50 b u. fol. 51b.
— Lamentatio 4 voc. fo. 4 b. — Nasci
pati mori, 5 voc. Ten: Fortuna, im Disc.
21. Sept. 33. Text vollst. — Ob glück
hat ueyd, 4 voc. fo. 11. — Unseglich
schmertz entfindt mein hertz, 4 v. 3 Str.
— Virgo prudentissima, 5 voc. Ten: For-
tuna, 5 voc. fo. 45 überschrieb. 1. Oct.
1533. — Warhafftig mag ich sprechen
wol, 4 v. 3 Str. fo. 47 = Ott 1.534 Nr. 83.
— On allen schertz 4 voc. 3 Str. fo. 52.
— Dem ewigen got, 4 voc. fo. 53 b. —
AI brecht mii-s schwer und gros leid, 4
voc. fo. 51b. — In lieb und freid, hab
ich mein bescheid, 4 voc. fo. 55 b. — Ich
armer man, 5 voc. fo. 56 a, in der 5 a.
Ach Gott wem soll ichs klagen und Con-
tratenor: Mein herz ist alles traurens vol.
In der Universit.-ßibl. in München, 4
Stb. im Ms., beschrieben in M. f. M. 32,
Nr. 6, befinden sich 24 Lieder, siehe das
Eegister in den Monatsheften.
B. Brüssel fds. Felis Ms. 1810 Nr. 15.
Ps. 50, 5 voc. Miserere. P.
Ein Eätzelkauon mit Auflösung in M.
f. M. 14, 94 und Verbesserung S. 190.
Im Gothaer Cantionum ecclesiasticus
lib. Ms. in gr. fol. eine Missa fol. 302.
1 Tousatz in Gallus Dressler's Practica
modoium 1561.
Laudate Dominum 6stim. sechsfacher
Kanon in Nicol. ßoggius' Musicae practi-
cae 1566. — In' Dilliger 1622 c Non
moriar 3stim. bearbeitet.
In alten Samlwk. 189 deutsche Lieder
und 76 lateinische Messen, Motetten u. a.
(Eitner 1).
In neuen Ausg. 94 Gesge. (Eitner 2).
In Ambros' 5. Bd. Musikgesch. S. 385 bis
403: Ave rosa sine spinis 5 v. c. 2. p.
— Wol kumpt der Mai 4 voc. — Im
Maien, im Maien (1534). — Ueber den
GesaDg „Non moriar" M. f. M. 22, 64.
Seiift, Luigi, 1795 Klarinettist
am Kgl. Tiieater zu Florenz (Text-
bucli zu Portoga llo 's Lo stratt-
gemma. B. B.). Ob das folgende
Werk von iliin ist, bleibt fraglich:
Concerto in D f. Ciavier zu 4 Hd. mit
2 V. Va. u. B. Ms. Stb. [Brüssel Cons.,
ohne Yoi'uameu. Ebenso in B. Schwe-
rin F. unter Senfft, ohne Viola. Ms. Stb.
— Gerber 1 verz. ihn 1780; im Breit-
kopfschen Verz. ist er schon 1770 mit
obigem Konz. angezeigt.
Seliger, ... um 1779 Organist
an St. Jakob in Prag, gab öfter
Orgelkonzerte (Gjrowetz, Selbst-
Senger, Job. Friedr.
142
Serafini.
biogr. Ich vermute^ dass er da-
mit Seegr meint).
Senger (nicht Serger wie Forkel
1, 133 schreibt), Joliaim Fried-
rich, war um 1773 neben Fried-
rich Seemann Hoforganist an der
Hofkapelle in Stuttgart (Sittard 3,
149).
Senolier,
ein französischer
Komponist des 18. Jhs., der
im Ms. 6208, einem Samlwk. der Kgl.
Hausbibl. zu Berlin, mit einer Sonate
„ä basse de Yiole avec accomp." vertreten
ist (Basse de Viole ist die Gambe).
Sens, Iml)ert, ein Virtuose auf
dem Serpent in Paris um 1780,
gab eine
Nouvelle meÜiode, ou principes raison-
nes du plain-chant, dans sa perfection,
tires des Elemens de la musique, cont.
aussi une Methode de Serpent . . . Paris
1780 la veuve Ballard. l2o. 268 S. her-
aus (Gerber 2).
Seiiserre, siehe Sanserre.
SensiHo, . . .
In B. M., Ms. P. ein Ave regina 4 voc.
Senter, . . .
gab um 1783 zu Paris 6 Violinduos
op. 1 heraus (Gerber 1). 1796 erschien
op. 2, 6 Duette (Gerber 2).
Seiiterre, Pierre, siehe Sanserre.
Senus, Adrian, Praeceptor der
Chorknaben an der Hofkapelle in
Wien um 1543 (Köchel 1).
Sepp, Pater lldephons(Alphons),
geb. 6. Okt. 1653, gest. 13. März
1713 im Kloster Mariaberg in Tirol,
in welches er 1672 eintrat. Er
wird als Komponist gerühmt (Kom-
müller 1, 419).
Sepp, Karl, diente in der kurf.
Kapelle zuerst in Manniieira, dann
von 1778 ab in München; einmal
verz. ihn die Akten als Violinisten,
dann wieder als Bratschisten. Auch
als Sepp junior wird er schon
1776 in Mannheim mit 220 Gld.
Gehalt als 2. Violinist angeführt.
1780 petitioniert er immer noch
um Ersatz der Reisekosten von
Mannheim nach München. Seinen
Tod fand ich im Totenregister der
Frauenkirche verz., doch wird das
Datum den Begräbnistag bezeich-
nen: 9. März 1798, 44 J. alt. Am
26. wird er erst dem Kurf. ge-
meldet.
Williehn Sepp war auch kurf. Hof-
mubilvus und starb nach dem Totenregister
am 20. April 1791, 76 Jahr alt. Dem-
nach wäre dies der Senior.
Fr. Walter verz. Karl als Violinsten
in Mannheim von 1771 — 78 und Wilhelm
von 1747 ab als Violinisten und von 1759
ab als Bratschisten bis 1778, womit Wal-
ter's Darstellung abbricht. Demnach ist
der Bratschist nicht Karl.
Sepp (Seppi), Paul, Altist an
der HofkapeLle in Dresden, Jässt
1675 seine Familie aus Regens-
burg nachkommen (s. Staatsarch.),
nach Fürstenau 1, 93 — 98, der ihn
Seppi nennt, diente er von 1666
bis c. 1680 mit 600 Thlr. Gehalt.
Die B. B. besitzt im Ms. 20600, P.
Stück 3, ein Kyrie et Gloria 4 voc. c. 3
instrum. et Bc. 8 Bll. aus dem 17. Jh.
mit R. P. Sepp gez. Fraglich ob es von
obigem ist. — In der Bibl. der kathol.
Kirche in Dresden unter Paolo Seppi ein
Beatus vir a 4 voc. a capella.
Septiesme livre des chansons
ä 4 parties, siehe Phalese 1560 d.
Sepulveda, . . .
ist durch Lautenpiecen in Valderavauo's
Musis dicatum 1547 bekannt.
Seracini, Claudio, zu Siena
geb., gab 1624 heraus:
Seste musiche, aus dem Burney 3, 528
eine Passage für Gesang wegen ihrer Ge-
schmacklosigkeit mitteilt. Wo das Werk
selbst sich befindet ist mir nicht bekannt.
Serafleo, siehe Nardö Benedetto
Serafico di.
Serafin, Antonio, war um
1765 Priester und Bassist am S.
Marco in Venedig (Caffi 2, 48).
Serafini, Seraflno, da Salu-
deccio, Kapellmeister am Dome zu
Sinigaglia (Titel), gab heraus:
Tl 1. IIb. delle Canzoni capricciose a
4 voci . . . Ven. 1584 Ang. Gardan o.
4 Stb. qu40. 21 Ganz. [B. D.
Serafino.
I
143
Serini, Giov. Batt.
Seratino, siebe Cantone.
Seraglio. irercole, aus Ferrara,
ist im Samhvk. Viiiceuti's Giartlino de
musici 1591 mit dem Gesänge Occlii vaghi
5 voci vertreten.
Serapliino, Francisco, Heraus-
geber folgenden Samlwkes:
Fior de Motetti e Canzone noui com-
posti da diversi eccell. musici. S. 1. et a.
(1526.) Stb.? 40. [Hofb. ^'ien: Sup.
A. T. Fii'ma wahrscheinlich im fehlen-
den Bass.
Die 14 Nin. sind von Claude^ L'Heri-
tier, Jo. Lebrung. Lanrus Patavus, Fr.
Seraphin 2 und Verde! ot (siehe Eitner 1,
1526c sine dato).
Im Vatican, Ms. Cod. 5318 von einem
Fra Serafino eine „Epistola musicae'^
Anfang des 16. Jhs.
Florenz verz. im Kat: Serafino del
Monte Beate: Candido . . . Tenore deUe
Mascherate musicale.
Im Domkapitel in Verona, Codex cart.
16. Jh. Titel: Motetti, ein Veni sponsa,
gez. mit Franc. Seraphin.
Serassi, Griuseppe, geb. im Nov.
1750 zu Bergamo, gest. um 1817
ebd. Ein seiner Zeit berühmter
Orgelbauer, über den Fetis genauer
berichtet. Er gab folgende Schrif-
ten heraus:
Descrizioue ed osservazioni pel nuovo
organo nella chiesa posto del SS. Croci-
fisso dell'Anuunziata di Como. Como
1808 Pasquale Ostinelü vicino al Liceo.
12". 3 Bll. XI u. 33 S. [B. B. B. M.
Bologna, Kat. 1. 147 Auszüge. Eiusiedeln.
Sugli Organi, lettere a Gio. Simone
Mayr, P. Bonfichi e C. Bigatti. Bergamo
1816 nella stamp. Natali. 8". 75 S. [Bo-
logna. Angebunden: Catalogo degli orgtuii
fabbricati da 'Serassi di Bergamo, 20 S.
Mailand Cons.
Pougin berichtet über einen älteren
Gitis. Serassi, il vecchio genannt, der
1694 geb. und 1760 starb und sich als
Orgelbauer auszeichnete , wahi-scheinlich
ist es der Vater des obigen, da er in
Bergamo lebte, wo obiger geb. ist.
Ferner über einen Oiovanni Battista
Serassi, Sohn des S. vecchio, geb. 9. Mai
1727 zu Bergamo, gest. 13. Mai 1808 ebd.
Ein Geistlicher imd Ordensbruder, der
sich nicht nur als Orgelvirtuose auszeich-
nete, sondern auch als Komponist von
einer Anzahl Sonaten und Vokalwerken.
Auch eine Schwester erwähnt er, Maria
Catarina^ die eine ausgezeichnete Sänge-
rin war, doch schon mit 33 Jahren 1756
starb.
Seratelli, ... vor 1771 Kapell-
meister beim Herzoge in Venedig
(das ist der Doge).
Serces, James, Vikar zu Applebj,
schwor am 25/7 1737 als Sänger
an der Kgl. französischen Kapelle
im St. James Palast zu London,
als Naclif olger des verstorbenen
Philipp Menard (Rimbault 52 u.
232).
Sere, siehe Serr6, Jean.
Sergeant, Pierre, 1563 Bassist
an der Kirche St. Martin zu Ypres
(Straeten 2, 25-4).
Serger, s. Senger, Job. Friedr.
Sergiers, Paul.
Der Katalog der Kirchenbibl. von St.
Walburge zu Audenarde verz. von „Ser-
giers" 1 Mot. f. 1 St. u. 3 Insu-. Er war
nach Straeten 1, 223 um 1716 Sänger-
meister au der Kathedrale zu Antwerpen.
Im 3. Bde. S. 6 verz. er ihn von 1715
bis c. 1718.
Sergius, Martin, Tauch[a bei
Leipzig? als Geburtsort].
Ist bekannt durch einen Gelegenheits-
gesang der 21 Leipziger Männern gewid-
met ist, betitelt: Harmonia ex Syr. 6. In
honorem humaniss. nee non doctiss. viro-
rum-juvenum (folgen die 21 Namen) cum
iis in celeberr. Academia Lipsiensi Magi-
steiii dignitas 30. Jan. ab inclytä facult.
philosoph. ritu solenni decerneretur . . .
Lips. 1617 haered. Valentini. 16 Bll. 4".
A juventute tua elige doctriuam 8 voc.
[B. Zw.
Serigsclie Buchhandlung in Leip-
zig, gab die Samlg. heraus:
Auswahl deutscher Lieder mit ein- und
mehrstimmigen Weisen. 9. verbesserte
Auflage. Lpz. s. a. 12«. 608 S. [B.
Wageuer.
Serini, triovanni Battista, aus
Cremona, wie ihn Haffner bez.
Wahrscheinlich ist er derselbe,
den Bitter 2, 132 als Komponisten
am Schaumburg- Lippe'schen Hofe
verz. mit 480 Thlr. Gehalt, der am
14. April 1756 entlassen wurde.
Auf dem Ms. 137 der B. B. wird
Seiini, Giuseffo.
144
Sermisy.
er mit ,.Music. di Camera a Bücke-
burgo" bez. Man kennt von ihm
nur einige Sonaten für Klavier,
die in Haffner's Raccolta Bd. 2
u. 4 sich befinden. In obigem
Ms. 137 der B. B. stehen p. 12 u.
16 eine Sonata 4 a et Sonata 5 a
per il Cembalo.
Serini, Oiuseffo, lebte ein Jahr-
hundert früher als der obige und
soll nach Gerber 2 und Fetis auch
in Cremona geb. sein. In Wien
wurde 1680 das Oratorium „II
genio deluso, Oratorio per St. Omo-
bono", Text von Eumaschi auf-
geführt, P. im Ms. in Hofb. Wien.
Fetis erwähnt das zu Venedig ge-
druckte Textbuch von 1680.
Der Kat. der Hofb. Wien verz. aber
unter Ms. 17 908 nur eine Serenate: Jl
concerto de dei e delle Muse, 8. Settemb.
1685. — Die B. B. besitzt im Ms. W 56
Nr. 795, Motette: Sum in medio, ä Sopr.
c. 2 V. Va. e B. P. — Im Samlwk. C J.
Latrobe's, London 1806, 6 voll., befindet
sich dieselbe Motette und die Arie: 0
fallaces.
Sermer, siehe Ceruier.
Sennes, Franyois, le Sieure de,
Mersenne's Beiname.
Sermisy, Claude (Claudin,
Claudio), nur selten mit dem Zu-
namen versehen, doch ist unter
Claude, Claudin in der ersten
Hälfte des 16. Jh. nie ein anderer
als der obige gemeint. Die älteste
Nachricht über ihn erfahren wir
durch das Begräbnis König
Louis XII. von Frankreich, wo er
1514/1515 unter den Sängern der
Kgl. Kapelle genannt wird und
zwar auch nur mit Claudin (Thoi-
nan 91). Fetis berichtet über fol-
gende Aktenstücke, die er schon
früher in der Revue musicale XII,
1832 veröffentlichte: 1532 wird er
als ünterkapellmeister genannt —
auch auf dem Drucke von 1542
heilst es noch: „regii sacelli sub-
magister". Er hatte auch die 6
Knabensänger in Verpflegung und
Unterricht und bezog einen Geh.
von 1080 livres. Unter König
Heinrich II, 1547, wurde er erster
Kapellmeister. Die verschiedenen
Titel auf Drucken seiner Werke
lauten: 1549 Regis Galliarum Sa-
celli Magister. 1556, regii Sym-
phoniacorum ordinis praefectus et
in regali parisiensis palatij Sacel-
lus Canonicus. Herr Michel Brenet
fand in den Akten der Ste. Cha-
pelle zu Paris folgende Eintra-
gungen: 1508 Kleriker u. Sänger
a/d. Ste. Chapelle. Vor 1515 an
der Kgl. Kapelle. Am 20. Sept.
1533 wurde er Kanonikus an der-
selben St. Kapelle und Unterkapell-
meister an der Kgl. Kapelle. Er
starb zu Paris 1562. Seine nach-
weisbaren Werke sind folgende:
Nova et piima niotettorum editio 6.
5. 4. et 3 voc. Cum iudice XXVIII
Motectorum. lib. 1. 2. 3. Paris 1542
Attaignant et Juillet. 4 Stb. qu4''. [Cap.
Sistina in Rom. Hofb. Wien.
Missa cum 4 vocibus, ad imitationem
moduli „Ab initio", condita . . . Parisiis
25. Apr. 1556 Nie. du Chemin. Chorb.
gr. fol. [B. Kgsbg. Bologna. Eiusiedeln.
Missa 0. 4 voc. . . . „Voulant honneur",
condita. Paris 1556, 9. Maji. Ib. Chorb.
gr. fol. [ib. u. Hofb. Wien.
Missa c. 4 voc. . . „Tota pulchra es",
condita. Pails 1556, 22. Maij. Ib. Chorb.
gr. fol. [ib. und Wien.
Missa 0. 5 voc. . . „Quare fremerunt
gentes", condita. Paris 1556. Ib. Chorb.
gr. fol. [ib. ohne Hofb. Wien.
Missae tres Claudio de Sermisy Regij
Sacelli Magistro, praestantissimo Musico
Auetore . . . cum 4 vocibus ... IX Lectio-
num fol. 2. Philomeua praevia fol. 13.
Domini est terra fol. 23. Lutetiae 1558
apud Adrianum le Roy et Rob. Ballard.
Chorb. gr. fol. [B. B. B. Kgsbg. Kra-
kau. San Pietro in Rom. Modena. Ein-
siedeln von 1568?
— Ibidem 1583. Chorb. gr. fol. [B. B.
Missa 4 voc. . . . Plurimoium modulo-
i-um. Lutetiae 1558 Le Roy et R. Bal-
lard. Chorb. gr. fol. [besafs 1825 der
Hofprediger Hauber in München.
Sermisy.
145
Serra, Paolo.
Die Samlwke., auf deren Titel er ge-
nannt ist, siehe Eitner 1: 1532, 1534a,
1540 b, 1557 c und 1558.
In Sauilwk. ist er überhaupt mit 208
Gesg. vert]-eten (Eitner 1). Aufserdem
noch in Granjon's Trophee liv. 2., 1559
jnit 1 Chanson. In Scotto's 3. lib. delle
Muse ä 3 V. 1562: On en dire ce qu'on.
— Eine Motette in Scotto's 1. lib. de'
Motetti 5 voci 1549. In Gardane's 1549 a
2 Motetten.
In Mss. in B. M. Ms. 69 Chorb. fol. 1 :
Inclina Dne. aurera 8 voc. — Ms. 92
Chorb. f. 28: Cougratulamini mihi oranes
4 V. u. eine defekte in Ms. 132. Chan-
sons sind in Ms. 202 drei Ch. Ms. 204
sieben Ch. Ms. 205 zwei fragliche. Ms.
207 elf Chans. — Magnific. 8 toni 4 voc.
in P.
In B. Proske, 5 Stb. von 1538 mehrere
Gesänge.
In Cap. sistina Cod. 155: Missa sup.
Domiüi est terra 4 v. — Cod. 17: Missa
Philomene praevia 4 v. — Cod. 76: Do-
mini est terra 4 v.
In B. Cambrai von 1542 Ms. 124
Nr. 21 : Viens tost despiteux 4 voix.
Amour passion increable. Jamais un
coeur qui d'amour. Les yeulx bandes de
trite cognoisauce 4 voix und ein Motette
Nisi Dnus. aedificavit.
In B. Kassel Ms. 4". 24 von 1550 in
4 Stb. Nr. 41 : Dens in adjutorium nieum.
In B. B. in neuerer P. W 87 u. 97
drei Chans. Langiür me fais. Dont vient
cela belle. 11 me souffit 4 voix. Alle
in neuer Ausg. von Commer.
In B. Dresden, Ms. B 1270, 5: Laudate
dnum. 6 voc.
Im Domkajntel in Verona, Cod. cart.
16. Jh. betitelt: Motetti. Unter Claudius
ein Aspice dnus. und Si bona suscepimus.
In B. Modena, Chorb. des 16. Jhs. zu
4_5 Stirn. 1 Missa. In Bologna, Kat. 2,
342, Samlwk. im Ms. Nr. 15: Impetum
iuimicorum 4 voc.
In neuen Ausg. 3 Gesge. (Eitner 2).
In Expert's Maitres musiciens, Paris,
Leduc, Samlwk. 1529 mit 11 Chansons
(M. f. M. 30, 9). In PnbUkation Bd. 23 :
3 vierstim. Chans, auf Seite 54—56 in P.
Serpeiit,
Tablature ou gamme fac. p. apprendre
ä jouer du Serpent. Paris, Boyer. 18. Jh.
[B. B.] Vielleicht die Schule von Imbert
Sens.
Serperio (Serpieri), Fraucesco,
gab heraus:
Fr. . Serperii Romani Missa et Vesper-
Kob. Eitner's Quellen-Lexikon. Bd. 9.
tinum officium dominicale 4 vocib. concin.
c. B. ad org. Romae 1631 Roblettus.
5 Stb. 4". [Bologna fehl. C T. Abdr.
der Dedic. Kat. 2, 139.
Serpilla e Baiocco,
overo il marito giocatore e lu moglie
Bacchettona, Intermezzi coraici musicali,
da rappres. in Brusselle nell'opera di
Lucio Papirio il 1728. Ms. in fol. ohne
Autor. [Brüssel Cons. Kat. 2372 mit aus-
führlicher Beschreibung.
Serra, Antonio; der Kapell-
meister Ignazio Donalo zu Ferrara
widmete ihm 1618 seine Concerti
ecclesiastici. Er war ein Schüler
desselben und nahm 1625 in eine
spcätere Auflage obigen Werkes
die Motette: 0 maguum misterium
a voce sola von ihm auf.
Serra, Michel Angelo, aus
Mantua, ein Priester. Fctis bez.
ihn als Kapellmeister a/d. Kirche
del Yado zu Ferrara. In seinen
Drucken wird er 1618 mit „Ca-
nonicus regulari D. Salvatoris beim
Erzbischofe Petrus Aldobrandini in
Ravenna" als Kapellmeister bez.
Auch 1628 bez. er sich ebenso.
Er gab heraus:
Missae 4 voc. item Missa pro defunct.
Clenientis non Papae. Antverp. 1608
Phalesius. 4 Messen. [B. Habeii inkompl.,
Titel fehlt.
Missae quattuor vocibus decantandae
una cum B. pro org. Auetore D . . .
Lib. 2. Ven. 1615 A'incentius. 5 Stb.
4^^. 4 Messen, 1 Te Deum. [Bologna
fehlt Bc.
Gli Alleluja in contrapunto ä 4 voc.
co'Bc. Ven. 1628 '^incentius. [B. Habeii
inkompl.
In Phalese's Corona sacra 1626 ein
Gesg. unter Michaelis Serra.
In Bologna, Ms. Samlbd. in 8». 4 Psal-
men zu 8 Stim., mit Sarra gez.
Serra, Don Paolo, da Novi,
sein Geburtsort, deren es aber
fünf Orte giebt. Er war 1753
überzähliger Sänger an der päpstl.
Kapelle (Kat. 1, 258 von Bologna)
und ist bekannt durch:
Introduzione armonica sopra la nuova
Serie de'suoni modulati oggidi e modo di
10
Serranus.
146
Serta, Johann.
rettamente, e piü facilnieute intuonaria
di . . . Roma 1768 nella stainp. di S.
Michele a Ripa, per il Giunchi erede del
Bizzarrini. 4". 230 S. Kapitelanzeige 1. c.
[ßoloo-na. Brässel.
Serranus. Johann Baptist, aus
Onoltzbach in Franken (Ansbach),
lebte um 1565 und ist bekannt
durch
Das chiistlich. Kinderlied D. Maii. Lu-
theri: Erhalt vns Herr etc. Itziger zeit
nütz vnd nötig zu singen. In 6 Stim. ge-
setzt, vnd gedr. zu Witteberg. 1565.
6 Stb. r|u4°. 2 Gesge. von Serranus und
1 von Andr. Schwartz Francus. [B. B.
B. Br. fehlt T 2. Brieg, zum Teil auch
im Ms. 10 Nr. 18, 2—5. Proske.
In ß. Rostock eine Ausg. von 1568 (?).
Siehe Joh. Walther.
Cautio Epithalamii, in nuptiis . . . Joan.
Leopoldi Cygoaei et virg. Helenae Eberi
. . . Witeberg. 1566. 5 Stb. ä 4 BU. mit
1 Gesg. in 2 Teü. von Serran. u. 1 von
Hertfelder. [Biieg.
In B. Bohn in Breslau ein Epithalaraion
(Dextera jam dextera). Witebg. 1567.
4 StbU. riu4o.
In B. Br. im Ms. 2 deutsche geistl.
Lieder: Erhalt uns Herr b. d. Wort. Herr
Gott, himml. Vater. Beide aus Das christl.
Kinderlied.
1 Bl. in gr. fol. Das Gebet Josaphat:
II. Paral. XX. Wenn wir in höchsten
nöten sein, 7 Stroph. f. 5 Stim. Paulus
Eberus fac. 1566 . . . Witebergae 1567
Joh. Schwertel. [B. B. in 6 StbU. B. Br.
in gr. fol.
Serrati, . . . aus Castiglione, war
um 1627 Kanonikus und ist
in Marco Ghirlandi's Madrigaletti mit
einem Gesauge vei"treten (siehe Vogel 1,
290).
Serre, Jacques la, s. Laserre.
Serre, Jean, de Rieux, sein
Geburtsort in der Haute -Garonne,
gegen Ende des 17. Jhs. Er
schrieb das Gedicht:
Les Dons des enfans de Latone. La
masique, et la chasse du cerf Poemes
dedios au Roy. Paris 17.34 P. Prault. 8».
330 S. u. 32 S. mit einem Verz. von
Opern von 1645 bis 1733. [Brüssel. Bo-
logna. Bibl. des Herrn Scheurleer eine
Ausg. von La Haye 1737. 12^*. Näheres
bei Fetis.
Serre, Jean-Adam, Maler und
Musiker zu Genf, geb. um 1704
daselbst, lebte um 1751 zu Paris
und kehrte später wieder nach
Genf zurück. Er beteiligte sich
lebhaft an den damals musik-theo-
retischen und akustischen Fragen
und schrieb aufser einigen Artikeln
in Zeitschriften:
1. Essais sur les principes de l'har-
monie, oü l'on traite de la theorie de
rharmonie en general, des droits respectifs
de i'harmonie et de la melodie, de la
hasse fondaraentale, et de Torigine du
mode mineur. Par Mr. Serre. Paris,
Prault fils 1753. S". 159 S. [Brüssel.
Bologna. B. B. B. Dresden. Musikfr.
Wien. br. Mus. Glasgow.
Einige Exemplare tragen nach Fetis
den Druckort „Geneve". (Ist wohl eine
Verwechselung mit dem nächsten Drucke.)
2. Observations sur les principes de
I'harmonie, occasionnees par quelques
ecrits modernes sur ce sujet, et paili-
culierement par larticle fondamental de
M. d'Alembert dans TEncyclopedie , le
traite de theorie musicale de M. Tartini,
et le Guide harmonique de M. Oeminiani.
Par J. A. Serre. Geneve, H. A. Gosse
et J. Gosse 1763. 8". 206 S. [Brüssel.
Stadtbibl. Genf. B. B. B.Dresden, br.
Mus. Bologna. Glasgow.
Eine Beurteilung nebst Auszügen in
Hiiler's wöchentl. Nachricht 1767 S. 49 ff.
Fetis weist noch auf verschiedene
bibliogr. Irrtümer hin, die in früheren
Biogr. begangen sind.
Im Mercure de France 1742 p. 160
befindet sich noch der Artikel : Reflexions
sur la supposition d'un troisieme mode
en musique.
Ein il/. Serre ist in Stef. Bernardi IL
Missae quinque 1619 mit einer Messe
vertreten.
Serta, (xiovanni Oitro,
bekannt durch Coucerto ä 5. Violino
princip., 2 V. Va. et Cembahle dy (!) Mons. .
per scbripficirt (?) P. F. E. Fick. Ms.
Stb. [Schwerin F.
Serta, Johann, von 1710 bis
1729 Violinist und Lehrer am
Domstift zu Salzburg, später wird
er Konzertmeister betitelt (Pere-
grinus 93. 169).
Von einem Serta befindet sich in
einem Ms. der Studienbibl. zu Salburg
ein Samlwk., betitelt: „Musica. Partieen
pro liutho, Violino, Basso ... 45 Piecen
Sertorij.
147
Sessi.
auf 53 Ell. in fol. Wahrscheinlich rührt
dasselbe von obigem her.
Sertorij, siehe Sartorio, Ant.
SerTÜlas (Servillias), s. Hörault.
Seryilliers, de, nennt sich
einen Liebhaber und gab 1780 zu
Paris 6 Arien mit Guitarre heraus
(Magazin).
Serviu (Servinus), Jeau, geb.
zu Orleans gegen 1530, lebte um
1572 in Lyon, wie Fetis sagt. Er
schliefst dies aus dem Verlagsorte
seiner Werke. Man kennt von ihm
Les Cent ciur^uante Pseauuies de David,
composez ä 3 pai-ties, dont l'une est le
chant conimnn, separez par cinquantaines,
ä la fin desquelles, y a prieres devant et
apres le repas, imprimes en 3 volumes et
mis en musique par J. Seiiiyu, pour ser-
vir ä la gloire de Dieu. Orleans 1565
Loys Eabier. 3 Hefte zu je 50 Psalmen,
doch nur 1 Stb. vorhanden, "welches ist
nicht gesagt, besafs 1871 Herr Lutteroth
(siehe M. f. M. 3, 195).
Psalini Davidis ä G. Buchanauo versi-
bus expressi nunc primum modulis 4. 5.
6. 7 et 8 voc. . . Lugduni 1579 Carolus
Pesnot. 5 Stb. qui^. [B. M.
Premier (Second) livre de Chansons
a 4, 5, ö, 7 et 8 parties, par Jean Ser-
vin. Lyon 1578 Pesnot. 4 Stb. qu4<'.
[B. K. B. M.
Meslange de Chansons nouvelles ii 4 part.
par . . . Lyon 1578 Pesnot. 4 Stb. qu4''.
[B. E. B. M.
In B. M, Ms. 132, 5 Stb. defekt, 4 Mo-
tetten zu 6 — 8 Stim.
Seryj, siehe Antonio und Oia-
como de Servj.
Sese y Beitran, D. BLasio, geb.
um 1636 zu Saragossa, wurde Or-
ganist bei den Karmelitern in
Madrid. Er soll Orgelkomposi-
tionen hinterlassen haben. Ueber
die spanischen Bibliotheken, die
aufserordentlich reichhaltig sein
sollen, ist man aber noch gar nicht
unterrichtet. Bisher scheiterten
alle Versuche, dieselben zu kata-
logisieren, an dem AViderstande
der Bibliotheksvorstände, die durch-
aus keinen Einblick in die Bibl.
gestatteten. Sie mögen wohl ihren
Grund haben.
Sese, Don Juan, Organist an
der Kgl. Kapelle zu Madrid im
18. Jh. Fetis zeigt von ihm an:
Verses de organo para el cantico del
Magnificat y demos Psalmos de la Iglesia.
Madrid 1774 Miguel Copin. — Six fugues
pour l'orgue ou le pfte. Ib. 1774.
Sess, . . . war um 1789 Vio-
linist an der Hofkapelle in Mün-
chen (Kreisarch.).
Sessa d'Aranda, ein italienischer
Mönch, wie Fetis sagt, dem Prae-
torius in Syntagma 3, 243 grofses
Lob spendet. Mau kennt von ihm
nur eine einzige Samlg. Madrigale
in 4 Auflagen:
Canto I Del Sessa d'Aranda. II 1. libro
de Madr. a 4 v. Nouam. composti & dati
in luce. Lib. 1. Yen. appr. li figliuoli
di Ant. Gardauo 1571. 4 Stb. in 4».
24 Nrn. Dedic. an Don Pompeo della
Noia, gez. v. Komp. o. Dat. p. 22,23 zwei
Madr. von Cedraro^ der sich nennt: „Dis-
cipolo del Sessa." [B. M. E. C. of Mus.
— ib. 1583. 4 Stb. [B. D. Kathedr.
in Pistoja. Register in der Bibliogr. der
Samlwk. 1583 g.
— Elmstadt 1605. 4 Stb. 26 Nrn.
mit 1 Weelkes. [Proske.
— Elmstadt 1619 Luzius. Ebenso.
[B. L: C.
2 Madrig. 4 voc. in Samlwken. 15901
imd 1641.
Sessa, Donna Claudia.
Im Samlwk. Patto's: Canoro piauto
1613 befinden sich die Gesge: Occhi io
vissi di voi und Vattene pur lasciva,
1 voc. c. B.
Sessa, Giovanni Battista, ein
Buchdrucker um 1495 zu Venedig,
gab heraus:
Tractatus musices. Am Ende: Explicit
musices non inutile compendium: ad
Saluatoris honorem piimorumq. Impres-
sum Yenetiis per ... 4", 8 Bll. [br.
Mus. Bologna (Kat. 1, 262 Beschreibg.).
Sessi, Marianne, verehelichte
Freiin ron Xaforp^ geb. um 1771
zu Bom, gest. 10. März 1847 zu
Wien, 76 Jahr alt.
Eine berühmte Sängerin, die auch
Einiges komponierte. Fetis fülnt 3 Drucke
10*
Sesth alier.
148
Severi.
an, bekannt ist mir ni;r ein Gesang für
1 Singstimnie mit Klavierbegitg. in der
B. der Musitfr. Wien.
Sestlialier, . . . wurde um 1526
am Dome zu Salzburg als Organist
angestellt (Peregrinus 37).
Sesti, Viiieenzo.
Die Kgl. Musikal.-Samlg. in Dresden
besitzt von iJim: Robert u. Klaerchen.
Ballade von Tiedge, mit Pfte. Braun-
sch-n-eig, Mus. Comptoir. riufol.
Scstiiii, Francesco, aus Bib-
biena (Toscana), diente um 1608
als Musiker am Hofe zu Florenz.
Brief von Gagliano vom 12. Aug.
160S (Viertelj. 5, 554).
Setia, Marco de, Contraltist
um 1468 am St. Peter in Rom
(Viertelj. 3, 237).
Settiaiii, Carlo, aus Neapel.
In Padua, Cap. Antoniana, eine Motette
religioso per B. con orcli. im Ms.
Settimia, Signor.
In einer Samlg. Arie e Madrigali in
Bologna im Ms. (Kat. 3, 24) befindet sich
ein Gesang.
Setzkorn, . . . Virtuose auf der
Laute, giebt mit Enderle, einem
Violin -Virtuosen, in Frankf. a/M.
am 16. und 23. Mai 1749 Kon-
zerte (Israel 36. 42).
Seiiberlich, Daniel, pseudonjm
für Fr. ISHcolai^ der den feinen
Almanach 1777 herausgab.
Seiibert, Johann Friedrich,
ein A'iolinist um 1773 an der Hof-
kapelle in Stuttgart. Forkel 1, 134
verz. ihn nocii 1781 (Sittard 3, 148).
Seuche, . . . ein süddeutscher
unbekannter Komponist, von dem
sich
im Ms. P. in Göttweih viele Messen
und in Klosterneuburg 3 Messen und
2 Litaneien befinden.
Senfs, Zacharias, um 1594
Violist am VTeimarer Hofe (M. f.
M. 29, 140).
Sentier, Simon,
ein Lautenist, der in Phaleso's Hortus
Musarum 1552 mit 5 Fantasien ver-
treten ist.
Sevelinges, Charles-Louis de,
Chevalier de St.-Louis, geb. um
1768 zu Amiens, widmete sich
der Militärkarriere, floh beim Aus-
bruch der Revolution und kehrte
erst 1802 zurück.
AVähreud der Zeit hatte er sich der
Literatur zugewendet, schrieb Zeitungs-
artikel, auch Brochüren das Theater be-
treffend und eine kleine Biographie über
Mozart. Auch an Michaud's Biogr. uni-
verselle war er beteiligt (Näheres bei
Fetis). In Fetis' Bibl., B. Brüssel, Nr.
3839 die Schiift: Le rideau leve, ou petite
revue des grands theatres (anonym). Paris
1818 Maradan. B«.
Severdonck , Henricus , ein
Niederländer aus deui 16. Jh., ist
im Ms. 11883, Samibd. Nr. 11, Chorb.,
mit der Missa super Waer ist die aller-
liefste mein, 4 voc. vei-treteu. [B. B.
Severi, Francesco, aus Perugia,
vs^urde am 31. Dez. 1613 Sänger
(Sopranist) an der päpstl. Kapelle
zu Rom (Titel). In der Dedio. zu
den Psahuen nennt er Ottavio
Catalani seinen Lehrer. Er starb
am 25. Dez. 1630 zu Rom und
ward beerdigt in der Kirche Santa
Maria dltria (Fetis nach Baini.
Haberl im röm. Kat. S. 70 verz.
ilm unter Sererus als Sopranisten
bis 1630). Von seinen Kompo-
sitionen kennt man:
Sahni passaggiati per tutte le voci
nelhi mauiera cire si cantano in Borna
sopra i Falsi Bordoni di tutti i tuoni eo-
cles. da cantarsi ne i Vespri della Do-
menica e delli giorni festivi di tutto Tanno
Con alcuni Versi di Miserere sopra il
Falso Bordone del Dentice composti da . . .
Paolo V. Libro 1. Roma 1G15 Nie. Bor-
boui. 1 vol. in qu8* im Kupferstich.
[B. B. B. M. Bologna, br. Mus. R. C.
ofMus. Brüssel. Paris Nat. Mailand Cons.
Rom CeciHa. Florenz Istituto mus.
Arie di . . . a una, 2, et 3 voci da
cantarsi, nel Chitarrone Clauicemb. . . Con
alcune Arie con FAlfabeto per la Chitarra
alla spagnola. Lib. 1. Op. 2. Roma
1(326 P. Masotti. 1 vol. in fol. 97 S.
71 Gesge. [besitzt Dr. 0. Chilesott's in
Bassano-Yeueto.
Im Sanilwk. 1 Mot. (Eitner 1) und in
Robletti's Vezzosetti fiori 1622: 0 di
Severino.
149
Seydelmanu, Franz.
raggi 1 voc. c. B. — Im La Fage 1 Faux
Bordon (Eitner 2).
Severino, (xinlio.
In Vinci's Madrig. 5 voci lib. 1, 15GG
p. 16/'17 ein Madrigal. — Im Sanilwk.
1568 i ein Madr. (Eitner 1). In Molina-
ro's Intavolatura 1599 eine Fantasie. Im
Ms. Z 32. B. B. Lautenb. des 16. Jhs.
5. 3 eine Canzone fraucese und S. 117
Da poi che nidr(?).
Sevcriiake (Scuernake?), John,
Ministrel, spielte die Rebecke und
ist seit Okt. 1518 bis 1558 an der
Kgl. Kapelle in London angestellt.
Sein Gehalt betrug ^ 24. 6. 8.
(Nagel 1, 14 ff. bis 24). Burney
6, 5 nennt ihn John Severniche.
ScA'ero, Antonio, da Lucca,
von dem das Oratorium II raartirio
di S. Erasmo 1700 zu Rom auf-
geführt Tvird (Gerber 2).
Ferner besitzt die B. B. im Ms. 181
die Kantate Lidia e Fileno, per 2 Sopr.
c. istrom. P. — \i\ B M: i Cantate per
voce sola c. Bc. Ms. P. — In Drescl. Mus.
unter Severo de Luca, Ms. B 7.13 : Scene
buffe del Creoute. Tiranno di Teba (Ten.
e B. c. istrom). P. 4". — In Paris Nat :
Serenata a 5 v. 1701. Ms. mit spanischem
Texte. Severo di Luca gez. — In B.
Wagencr 2 Cantate in Kopie. — In Ox-
ford Ch. Ch. 5 Cantate a voce sola. —
In Bologna (Kat. 3, 198 unter De Luca)
Cantata per Sopr.: Stravaganza d'amore
aroade, Ms. DD 50. — In Modena, 2 Can-
tate im Ms. — In B. Brüssel Cons. im Ms.
702 von 1700, Samlwk. Nr. 4: lo sfido
Cupido. Cautata con 3 V., mit Severo
da Luca gez., qnA^.
Severo, Giovanni, aus Venedig,
wird um 1651 a/d. kurprinzl.
Privatkapelle in Dresden als In-
struraentist mit 600 Thlr. angestellt
und ist noch 1663 verz. (Fürste-
nau 1, 69).
Sewe, Ignaz, nach Reichard
1780, 252 war er Orchesterdirigent
u. Korrepetitor am Theater in
Pressburg 1779.
Sewslii, Anton, bekannt durch:
Traite elementaire d'harmonie pratique
ä l'usage des enfans. Paris, fol. [Glasgow.
Sexton, Thomas, diente von
1716—1745 als Sänger in der Kgl.
Kapelle in London (Viertel]. 8, 516).
Sextula, Oirolamo, Lautenist
in Mantua um 1491 bis 1517
(Davari 15).
Seyhold, J . . ., lebte am Ende
des 18. Jhs.
Man kennt von ihm eine Sammlung
neuer Orgelstücke 2 Hefte ä 19 S. Worms,
Kreituer. [B. B. B. Wagner.
Seydel, . . . (vielleicht Fr. Ludw.
Seidel?):
Der alte Robert Gray. Lied f. 1 Singst,
mit Klav. in K. Müchler's Gedichte. 2.
Aufl. Berlin 1802. Bd. 2. [Hof b. Wien.
Seydel, Isaac, siehe Seidel u.
Seidl, Wolf gang.
Seydelniann(Seidelmaun),Frauz,
geb. 8. Okt. 1748 in Dresden, gest.
ebd. 27. Okt. 1806. Schüler vom
polnischen Kapellmeister Weber
und Naumann. 1765 begleitete er
und Schuster Naumann auf Kosten
des Kurfürsten durch Italien, wo
er sich als Komponist u. Tenorist
vervollkommnete. Nach der Rück-
kehr wurde er am 25. April 1772
als Kirchenkomponist angestellt u.
hatte neben Naumann u. Schuster
wöchentlich abwechselnd die Kir-
chen- und Opernmusik zu leiten
und für neue Kompositionen zu
sorgen. Am 17. April 1787 wurde
er zum Kapellmeister ernannt mit
800 Thlr., die später auf 1000 er-
höht wurden. Gemeinsam mit
Joseph Schuster machte er sämt-
liche Stellungen durch u. blieben
unzertrennliche Freunde (Gerb. 1.
Fürstenau 1, 164. 175. Lpz. Ztg. 9,
94 Biogr. Ein themat. Verz. seiner
Kompos. im Ms. in B. B.). Bekannt
sind davon:
Mss. inB. B., im Autogr: Gloriau. Credo
4 voc. et orch. 1802. P. — Kyrie, Gloria,
Credo 4 voc. et orch. 1806. P.
— Ms. 20760 in Kopie-Part., Oratorio:
La Betiüia liberata. 102 Bg. [auch in
Berlin K. H. Ms. 5173.
— Ms. 20762. Missa Dm. 4 v. c.
instr. P. 57 BU.
Seydeluiann, Fracz.
150
Seydelmann, Franz.
— Ms. 20764. Stabat mater Cm. 4 v.
c. instr. P. 40 Ell.
Mss. Leipz. Thom. P. 1. Missa Dd.
2. 2 Missae trevis Cm. u. Bd. 3. Magnific.
4. Salve redemptor f. Chor u. Oroli.
Mss. iü Dresd. Mus. La Morte d'Äbel.
Oratorio. P. Dresd. 1801.
— La Betidia liberata, Orat. P. Dresd.
1774.
— Gioas, Ee di Guida, Orat. P.
Dresd. 1776 (auch in Stb.).
— 2 Missae in Bd. und Gm. 4 v. c.
instr.
— 2 Agnus Dei 1. della Litania de
Santi, per 1 voce c. Clavic. 2. ä 4 con-
cert. coll'orch. P.
— Salve regina ä 4 coneert. coirorch. P.
— An den Schöpfer, Gesg. f. Sopr.
mit B. qufol.
Mss. in der tathol. Kirche Dresden's
nach dem Kat: 36 Messen, 1 Eequiem,
37 Offerier., 15 Vesp., 12 Litaneien, 32
Antiplion., 40 Psalm., 2 Hymn., 4 Mise-
rere, 4 Yersetti, 1 Completorium und 1
Motette. AUe für Chor, Soli und kleines
Orch. in P. u. Stb.
In B. Lpz. Ms. 300, Magnificat a 4 v.
c. Strom. Ms. P.
In B. Kgsbg. 3 Magnificat in C. Es.
B. f. Chor u. Orch. Ms. P.
Hofb. Wien, Autogr. eines Fragments
1 Missa 4 v. c. strom.^1798 im Ms. 18342.
Amor per oro. Dramma giocoso.
Dresda 1790 Ms. P. 2 voll. [Dresd. Mus.
Arsene. Singspiel nach Favart von A.
G. Meilsner. Dresden 1779. Ms. P. 4
voll. [Dresd. Mus.
— Klavier- Auszug in 1 Aufz. Leipz.
1779 Breitk. qufol. 84 S. [B. B. Dresd.
Dresd. Mus. Musikfr. Wien. Brüssel
Cons. B. Kgsbg. br. Mus.
II Capriccio corretto. Dram. giocoso
permusica. Dresda 1783. Ms. P. 2 voll.
[Dresd. Mus. Brüssel Cons: Dresd. 1774.
— Kl.-A. im Ms. 2 voll. [Dresd. Mus.
— ßondo e Cavatine per il Cembalo.
Dresda, Hilscher. qufol. 12 S. [Dresd.
Mus. B. M. Brüssel Cons. Schwerin F.,
dort noch ein 2tes Rondo e Cavatina. Ib.
— 1 Chor aus der Oper . . . Ms. P.
[Darmst.
La Pinta filosofa, opera, Ms. Stb.
[Dresd. Mus.
II mostro ossa da gratitudiue amore.
Dram. giocoso. Dresda 1786. Ms. P.
2 voll. [Dresd. Mus.
La serva scaltra, Dram. gioc. Dresda
1792. Ms. P. 3 voll. [ib.
II Turco in Italia. Dram. gioc. Dresda
1788. Ms. P. 2 voll. [ib.
La Villanella di Misnia. Dram. gioc.
Dresda 1784. Ms. P. 2 voll. [ib.
— Eondo, Coro, Duetto e Cavatina
neU'opera . . . Das Landmädchen zu Mei-
fsen. Dresda, Hilscher. Kl.-A. [Schwerin P.
Cantate: Sie kömmt, die vielgeliebte
Mutter; f. Soli, Chor u. Orch. von Seydel-
mann und Lang (der Dichter?) Ms. P.
[Musikfr. Wien.
II primo amore, Cantata a voce sola
c. Strom. Ms. P. [Dresd. Mus.
Circe, Cantata. Ms. P. ib. ■ — Licenza.
P. [ib.
2 Eondo mit Klav. und Instr. — 12
Duetti per 2 Sopr. c. ström. P. — Duetti
ä 2 Sopr. col B. P. [ib.
Lob des dritten August's. Ein Gesang
S. C. D. zu Sachsen an Höchst dero
Namensfest ge'^'idmet (Sopr. mit Bc.)
qufol. [ib.
Ms. in Wolfenbüttel 308 und 313 ein
ital. Duett ixnd eine Arie im Kl.-A.
Lieder und Gesänge in Saml/cken.
6 Lieder aus Almauachen. Ausschnitt
[B.M.
Im Joh. Andre 1. Samlwk. Arien.
Im Bossler Nr. 14. Arie aus dem
Türk in Italien (Märzheft).
Freimaurer Lieder 1782. 1788b.
Gesänge f. Maurer. Dresden. [B. M.
In Hiller's 5. u. 6. Saralg. Alien und
Duette, von S. 4.
In Hilscher's Auswahl von Arien.
In Kriegel's Lieder am Ciavier 1790/'91.
In Böheim's Maurerliedern.
In Reichardt's Lieder geselliger Freude
1796, I. IL
2 Sinfonien in D. Ms. P. [Berlin K. H.
3 Senates pour le Clavecin ou Pfte.
avec acc. d'un V. oe. 3. Dresd. Hilscher.
[Dresd. Mus. br. Mus.
3 Senates p. le Clavecin av. l'acc.
d'une Fl. trav. Dresde, Hilscher (1787).
[Schwerin F.
6 Sonate a Cemb. e Flauto. Ms.
Dresd. Mus. Ebeudort noch 2 Sonate per
il Cemb. c. V. im Ms. 6 Sonate per il
Cemb. solo. 2 Sonate, Ms.
6 Sonaten für 2 Personen auf Einem
Ciavier . . . Lpz. 1781 Breitk. qufol.
69 S. [B. Kgsbg. Dresd. Mus. B. Wa-
gener.
Sonate ä 4 ms. per Cemb. Ms. [Dresd.
Mus.
Sonata a 2 Cembali. Ms. [Dresd. Mus.
Allegretto del Capriccio Coretto cosa
serve avec uu coi'e & con Yariazioni per
Seydelraann, Franz Ignaz.
151
Seyffert, Martin.
il Cembalo. Dresda, TTilsclior. r|ufol.
(1700). [Dresd. Mus. B. Lpz.
Im Sainlwk. Kundo, Lpz. 1784 ein Satz.
Seydelmauii , Franz Tgiiaz,
lim 1764 Männer- Aitist a/d. Hof-
kapclle in Dresden mit 292 Thlr.
Gebalt (Fürstenau 1, 155).
Seydeuek, IJaltliasar, seit etwa
1663 Violinist a/d. Hofkapelle in
Dresden mit 400 Rthlr. Gehalt;
wird 16S0 verabschiedet (Fürste-
nau 1, 93).
Seydl, Ferdinand, aus Faiken-
berg in Schlesien, von 1745 — 1774
Violinist und Konzertmeister a/d.
Hofkapelle in Salzburg (Peregri-
nus 93). Marpurg 3, 186 nennt
ihn Hofkomponist.
Seyebade, Hermann, Sohn des
Hofpredigers in Eraunschweig,
wurde 1589 zum Organisten an St.
Lamberti in Lüneburg gewcählt u.
St. 24. Dez. 1591 (Junghans 19. 36).
Seyer, Johann Heinrich, 1664
Kantor au der Sackheimer Kirche
in Königsberg,
gab zwei Traiiergesänge zu 1 St. mit
3 Gainbeu und zu 5 Stirn, mit einer 5 st.
Sinfonia in Königsberg 1664 bei Reusner
heraus. [B. Kgsbg.
Seyfahrt, ... In einer Sub-
scriptionsliste von 1783 nennt er
sich Organist in Bremen.
Seyfart, Johann, 1646 Orga-
nist an St. Bernhardin zu Breslau,
wurde 1649 Stadtpfeifer daselbst
(M. f. M. 32, 199).
Sevfarth, Joh. Gabr., s. Seyf-
farth.
Seyfert, Joh. Gottfr., s. Seifert.
Scyfert, Joliann Kaspar, geb.
1697 zu Augsburg, gest. ebd. 26. Mai
1767 im 71. Lebensjahre. Schüler
von Kräuter in Augsburg, erhielt
darauf vom evangel. Scholarchat
von Augsburg ein Stipendium um
zu reisen und sich in der Musik
zu vervollkommnen, wurde Schüler
Pisendel's in Dresden und erhielt
1743 nach Kräuter's Tode die
Kantor- u. Musikdirektorstelle des
evangel. Musikchors in Augsburg.
Er soll auch ein tüchtiger Laiite-
nist gewesen sein.
Gerber 1 erwähnt noch seine zahl-
reichen Kircheukompositionen ,,u. andere
Musiken", ohne genauere Angaben (Gra-
mer 3, letztes Stück S. 101 bez. ihn als
einen wenig veranlagten Komponisten.
Siehe auch Marpurg 1, 78).
Seyffart, Friedrich, Oboist von
1710—11 a/d. Weifsenfols-Quer-
furter Hofkapelle (J. 0. Opel).
Seyffarth, Johann trahriel,
geb. um 1711 zu Reisdorf im Wei-
marschen, gest. 9. April 1796 zu
Berlin. Schüler Joh. Gottfr. Wal-
ther's in Weimar, ging dann nach
Zerbst zu Höckh und Fasch und
bildete sich zum Violinisten und
Komponisten aus, kam dann an
die Kapelle des Markgrafen Hein-
rich zu Berlin und 1740 an die
Kgl. Kapelle, wo er auch die Ballet-
musik zu schreiben hatte. Er
schrieb aufserdem Sinfonien, Kon-
zerte für Violine, Trios u. a. (Ger-
ber 1. Ledebur. Bitter 1, 26
nennt ihn Seifarth u. giebt seinen
Gehalt mit 300 Thlr. an).
In Upsala befindet sich im Ms. eine
Sinfonia ä 4 in Fj{ für 2 V. Va. u. B.,
gez. mit Seiffarth. In Brüssel Cons. die-
selbe in Stb. — In den geistl. Oden in
Melodien gesetzt von einigen Tonkünstleru
in Berhn, 1758 bei Voss erschienen [B.
Lpz.], befindet sich auch eine Ode mit
J. G. Seyfarth gez. In Breitkopf's Sainlwk.
2 von 1759 ein Lied, ebenso in Birnstiel
1760b. In Ms. P 295 in B. B. eine Ga-
votte und 2 Menuette f. Klav. mit Sey-
fart gez.
Seyffert (Seifert), Martin, um
1717 bis etwa 1733 Oboist an der
Hofkapelle in Dresden mit 220
Rthlr. Gehalt (Fürstenau 1, 124).
In der Kgl. Musikalien-Samlg. in Dres-
den befinden sich unter Seyffert ohne
Vornamen 3 Concerti a Oboi e Fagotti con-
certato c. V. Va. e B. Ms. Cx. 868, 6 Stb.
und ä 2 Violini concertat. c. V. Fl. Ob.
Seyffert, "Wolfgang.
152
Seyfried, Ignaz von.
e B. Ms. 866 in Part. Ferner Concerto
a V. coucert. c. V. Va. Ob. e B. in 7 Stb.
Ms. 867. Walu-scheiulich sind dieselben
von obigem.
Seyffert, Wolfgang, zeichnet
auch nur „sumptibus Seyffertinis",
ein Musik-, Buchdrucker und Ver-
leger, der von c. 1625 — 1666 in
Dresden verlegte. Er gab das
Samlwk. heraus:
Varii varioruni tarn in Italia quam
Germania excellentiss. Musicorum concer-
tus, ab 1 — 4 vocib. . . Dresdae 1643. 4
Stb. 40. 25 Nr. Siebe Eitner 1 S. 283.
[B. B. B. Brdbg. Löbau nebst einem Bc.
Paris Nat. B. Kgsbg : ßc. Kopenhagen,
inkompl.
Seyfried, Ignaz Xaver Ritter
YOn, geb. 15. A.ug. 1776 zu Wien,
gest. ebd. 26. Aug. 1841 (Lpz. Ztg.
43, 717). Sein Yater, Hofrat beim
Fürsten von Hohenlohe-Schilliugs-
fürst, bestimmte ihn zum Juristen-
fache, trotz seiner Vorliebe zur
Musik, die er nebenbei fleifsig be-
trieb und unter Mozart's u. Koze-
luch's, später unter Haydn's u. Al-
brech tsb erger 's Leitung in allen
Fächern der Kunst wohl bewandert
war. 1792 bezog er die Frager
Universität und setzte dann in
Wien die juristischen Studien fort.
Als Winter in Wien seine Opern
aufführte, wurde er dessen steter
Begleiter und derselbe erlangte
auch das Zugeständnis des Vaters,
dass S. sich der Musik widmen
dürfe. Am 1. März 1797 wurde
er Kapellmeister am Schickaneder-
schen Theater. Es folgte nun Oper
auf Oper, die er für das Theater
schrieb, doch fanden sie wenig
Beifall, wie die Lpz. Ztg. 3, 346
berichtet. 1827 zog er sich vom
Theater zurück u. lebte als wohl-
liabender Mann ganz sich und der
Kunst, schrieb zahlreiche Zeitungs-
Artikel, gab Albrechtsberger's theo-
retische Werke in einer Gesamt-
ausgabe heraus, sowie Preindl's
Wiener Tonschule und Beethoven's
Studien. Ueber letztere schreibt
Thayer 3, 80, dass sie ein Betrug
sind. Beethoven hatte 1808 aus
Em. Bach, Türk, Kirnberger, Fux
und Albrechtsberger Auszüge ge-
macht, um sie bei dem Unterrichte
des Erzherzogs Eudolph zu ver-
wenden, während Seyfried sie für
Studien ausgiebt, die er selbst bei
Haydn und Albrechtsberger ge-
macht habe (Schilling's Lex. Zahl-
reiche Urteile in der Wiener
Musikztg., der Berliner Musikztg.
und der Lpz. Ztg.). Von seinen
zahlreichen Werken sind folgende
nachweisbar:
Ludwig van Beethoven's Studien im
Generalbasse, Contrapuncte und in der
Compositions-Lehre . . . Wien (1832) Tob.
Haslinger. 8°. 22 und 352 S. 2 Taf.
144 S. biogr. Notizen.
— 2te revidierte im Text vervollstän-
digte Ausg. von Henry Hugh Pierson.
Prof. der Tonkunst zu Edinburgh. Lpz.
1853 Schuberth & Co. 8». 14, 328,
118 S. u. 7 Taf. [Proske. (Davon er-
schien auch ebd. eine Ausg. in engUscb.
Sprache).
— 2 te (?) rev. und im Texte . . . von
Edgar Mansfeldt Pierson. Lpz. 1856 ib.
8". 446 S.
— 1876 erschien ebd. eine billge Ausg.
zu 2 M von 450 S.
[Alle gröfseren Bibl. besitzen die eine
u. a. Ausgabe.
In der Cäcilia von Schott, Heft 8 S. 70:
Mozart der Opernkomponist. — Im 10.
Bde. der Ztschrft. befindet sich S. 278
ein Register, worin 16 Artikel S.'s verz.
sind. Auch in dem folgenden Bd. finden
sich noch Artikel, z. B. in Bd. 13 Selbst-
erfahiiingen.
Messe für 4 Singst, u. Orch. Wien,
Haslinger. 16 Stb. [B. M. Schwerin F.
Darmst. mi Ms. P.
Missa Nr. 3 f. 4 Singst, u. Orch. Roch-
litz gew. Lpz., Hofmeister. P. [B. B.
Leipz. Thom. Schwerin F.
Messe Nr. 1. u. 2. in 20. u. 27. Lifg.
von S. A. Steiner's Kirchen -Musikalien.
[Schwerin F.
4. Messe, Cm. Wien, Haslinger. P.
[Darmst. B. B.
Seyfried, Ignaz vou.
153
Sej'fried, Ignaz von.
2 Messen f. Chor u. Oreh. P. [Mu-
sikfr. Wien.
In Kremsmünster einige Messen, 2
Eequiem.
Rei|uiem f. 4 Chorst. u. Orch. Münch.
Falter. Stb. [ß. B. Amst.
Requiem f. 4 Männersolostimmen und
Chor mit Begltg. von 3 Vol. u. Central).,
2 Tromp. mit Sordinen, Pauken u. Orgel,
den Manen L. vou (?) Beethovens ge-
weiht. Wien, Haslinger. Part. u. Stb.
im Ms. [Schwerin F.
— Trauergesang beyBeethovens Leichen-
begängnis in Wien den 29. März 1827,
4 Stirn. Männerchor, mit willkührl. Begltg.
von 4 Posaunen oder Pfte. Aus Beetho-
vens Ms. . . . mit Text eingerichtet von
... Ib. P. Miserere mei. [Schwerin F.
MusLkfr. Wien, mit dem Texte : Im Lenz
in heitrer Abendstunde, 4 Männerst. u.
Klav. Bannst.
Chor alla capella zur priesterlichen
Benediction. Tantum ergo. s. 1. P. [B. B.
Domiue Dominus noster, 4 voc. Ms.
P. [B. M. nur mit Seifried gez.
Fest -Chor (Hymnus) f. 4 Singst, mit
Orch. Salvmn fac Imperatorem nostium
(Wien 26 11 1829). Autogr. P. Ms.
16808. [Hofb. Wien. Schwerin F. Stb.
Fest-Chor, Domine Judicium tuum Im-
peratori da. 4 voc. c. orch. Wien, Has-
linger. P. n. Stb. im Ms. [Schwerin F.
2 geiätl. Gesge. f. Chor u. Orch. in
Hashnger's Musica sacia.
Graduale Nr. 2. Wien, Haslinger.
[B. B.
Graduale 4 voc. 2 V. Ya. . . Wien,
Nr. 2. [Darmst. Stb.
Graduale. 149. Psalm: Cantate Dno.
cantic. f. Tenor Chor und Orch. in S. A.
Steiner's28. Lfg. Kirchenmus. [Schwerin F.
4 Graduale : Hora dies vita fugit, für
Solo, Chor u. Orch. Wien, Haslinger. P.
[Schwerin F. Musikf r. Wien : 3 Graduale.
In Kremsmüuster Gradualien und
Offei'tor.
Halleluja, 4 st. Chor mit Orch. Bres-
lau, AVeinhold. P. [Schwerin F. B. B.
Musikfr. Wien.
Hymnus: Ueber den Sternen, f. 4 St.
u. Orch. Ms. P. [B. B. Musikfr. Wien:
2 Hymnen f. Soli, Chor u. Orch. P.
Libera me 4 voc. c. instr. Autogr. P.
Ms. 16810. [Hofb. Wien.
Libera, zu Mozart's Requiem, c. Corni
di Bassetto, Fag. 3 Pos. Tron^.p. Pauken,
Violine ed org. Wien, Haslinger. P.
[Schwerin F. B. B. Kremsmünster und
ein 2tes zu Beethovens Begräbn. Musikfr.
Wien, ebenso für Mänuerstim. Darmst.
Motette nach David's 46. Ps. „Tönet
ihr Lobgesänge". In Mus. ges. f. Tenor-
Solo, 4 st. Chor und Orch. Wien, Has-
linger (1838). P. 19 S. kl. fol. [B. B.
Hofb. Wien.
Drev Motetten für Singchöre mit Orch.
Lpz. Br. & H. Samlg. 1. 2. P. [Darmst.
B. B. Lpz. Thomas. Musikfr. Wien.
Schwerin F.
— Im Autogr. Ms. 386a. [Dresd. Mus.
Motette. Ps. 23. Der Herr ist mein
Hirte, f. Chor u. Blasinstrum. Ms. Stb.
[Schwerin F.
Offertorium: 64. Ps. Te decet Hym-
nus, f. B., Chor u. Orch. Steiners 29.
liefg. [Schwerin F.
Offertorium 4 voc. 2 V. Va. . . Wien,
Steiner. Nr. 2. [Darmst. Stb.
4. Offertorium. Wien, Haslinger. P.
[B. B. Musikfr. Wien : 2 Offertor. f. Chor,
Soli u. Orch.
Salve regiua 4 voc. c. instr., Fink ge-
widm. Lpz., Br. & H. P. [B. B.
Salvum fac, 4 voc. c. orch. P. [Mu-
sikfr. Wien.
Te Deum zu dem in Berlin gefeierten
Reformatiousfeste. Ms. 20820. P. [B. B.
In Lpz. Thomas, Mss. in P. u. Stb.
1. Psalm 149: Cantate Dno. 2. Ps. 65:
Te decet für Chor u. Orch.
In Amsterdam noch ein Magnificat.
Motette nach Ps. 46. 5. Graduale. 5. Offer-
torium. Hallelujah.
Alamor der Maure, Oper. Ms. P.
[Darmst.
Cyrus. Heroische Oper. Ms. P. [Darmst.
— Cyrus. Ouveri. u. ausgewählte Stücke
aus der Oper ... im Kl.-A. Wien, Compt.
[Musikfr. Wien. B. B. nur die Ouvert.
Drei Treppen hoch, Posse mit Gesg. in
1 Akt. Ms. P. [München Oper.
Er hält wahrhaftig Wort. Singsp. in
2 Akt. Ms. P. [Brüssel Cons.
Faust. Dramatische Legende. Ms. P.
[Darmst. nebst besonderer Ouvertüre.
Feodore. Singspiel 1812. Ms. P.
[Darmst.
Das Haus Barcelona. Ms. P. [Darmst.
Holga, die Königin der Krystallen-
gebirge. Zauberposse in 3 Aufz. Ms.
20831. P. [B. B.
Der Hund des Aubri de Montdidier
oder der Wald bey Bondy, in 3 Akt.
Ms. 20832. P. [B. B.
Julius Caesar. Trauerspiel. Ms. P.
[Darmst.
Das lebendige Weinfass. Liederspiel
in 3 Aufz. Kl.-A. [Musikfr. Wien.
Seyfried, Ignaz von.
154
Seytz.
Moses, Oper in 5 Akt. Ms. P. [Mün-
chen Opernarchiv. Darmst.
Noah. Ouvertüre. Ms. Stb. [Darmst.
Oberen, Roi des Elfes. Ballet im Kl.-A.
[Mnsikfr. Wien.
Die Ochseumeuiiette. Singsp. in 1 Akt
aus Havdn'schen Werken gezogen. Ms.
9928. "2 Part. [B. B. Dresd. Oper.
B. M. Darmst.
— K1.-A. Berhn, Trautwein. [B. B.
Dresd. Mus. Musiklr. Wien.
Eichard Löwenherz, Oper. Ms. P.
[Dresd. Oper.
Rochus Pumpernickel. Wien. Kl.-A.
41 S. [Hofb. Wien.
Roderich und Kunigunde, Parodie in
2 Akt. Ms. P. [München Oper. Darmst.
Die rothe und weilse Rose. Oper.
Ms. P. [Darmst.
Saul, König in Israel. Melodrama in
3 Akt. (Wien 18/4 1823.) Ms. P. [Mün-
chen Oper. Musikfr. Wien im Kl.-A.
Darmst. P.
Ugolino oder der Hmigerthurm, Melo-
drama in 5 Akten, (Wien 26/9 1821.)
Ms. P. [Biiissei Cons.
Die Waise imd der Mörder. Jtelodrama
in 3 Akt. Ms. 20833. P. [B. B. Mün-
chen Oper. Dresd. Oper. Darmst.
Zum goldnen Löwen, komisch. Sing-
spiel in 1 Akte von Sonuleithner. Ms.
20823. P. [B. B. Dresd. Oper. Musikfr.
Wien.
Die Harmonie. Ein Gedicht für (12 st.)
Männerchor. op. 104. Berlin, Schle-
singer. Stb. [B. B. Musikfr. Wien.
Darmst.
Mänuerchöre in Ms. B 1573s. [Dresd.
Ahasverus. Räuberlied f. 4 Männerst.
u. 2 Höm. Abendfeyer von Matthison.
Tagesfeyer des AViener Aufgebotes am
17/4 1800. 4 Notturni a 4 voc. (Männerst.
2 Hefte ä 4 Nrn.). Oesterreichs Ehren-
tag f. 4 Mänuerstim. Der Löwenbrunn.
Der arme Toms. Alpenlied, Kuhreihen
und Bauerntanz. Der Ruf ins Thal f.
1 St. u. Klav. Cavatine f. Demoiselle
Milder. Lebewohl für 1 Stirn, u. Klav.
Arietten, Terzetten und Einzelnes aus
Opern. [Musikfr. Wien.
Im 3. Hefte der Siona von Weiuhold
in Breslau Einiges.
Ouvertüre zu Faust zu 4 Hd. Wien,
Haslinger. [B. B.
Ouvertüre zu Alemar der Maure.
Kl.-A. Wien, chejnische Druck. [B. B.
6 beliebte Märsche aus Saul, Kg. in
Israel f. Pfte. Wien. [B. B.
12 Menuetten . . . aufgeführt den 23/11
1800 u. 21/11 1819. P. Ms. 15650.
[Hofb. Wien.
Seyfried, Johann Christoph,
Gräfl. Schwartzburg'. Hoforganist zu
ßudolstadt:
Erster Theil Neuer BaUetten, Alle-
manten, Arien, Couranten u. Sai'abauden,
Mit 2 V. und einem geduppelten General-
Bafs. Joh. Birckner in Erfurt, druckts
S. Krebs in Jehna 1656. 4*^. 50 Nrn.
[B. B: Bc. br. Mus: V 2. Bc.
Zweyter Theil neuer Paduanen . . . mit
2 V. und einem General-Bafs. Ib. 1659.
40. 60 Nrn. [Upsala: V 1.
In einem Ms. der B. B. unter Z ohne
Signal. 10 Tänze in 2 Stb. Disc. u. B.,
ein Samlbd., siehe die Nrn. 153 — 159.
162. 163. 169, mit J. C Seyfrid gez.
Seyler, Joseph Anton, geb.
um 1778 zu Lauterbacli in Böh-
men, wurde anfänglich Musikdirek-
tor eines Militär -Musikchores in
Oesterreich und 1808 Chordirektor
an einer der Kirchen Ofen's in
Ungarn. 1841 zog er sich zurück
und lebte noch anfangs 1860 (Fetis).
Im Klosterueuburg 1 Messe u. 1 Gra-
duale im Ms. P., nur- mit Seyler gez.. es
ist daher unsicher, ob von ihm oder seinem
Sohne Karl, der dem 19. Jh. angehört.
Bologna besitzt von einem Giuseppe
Seyler eine Messa solenne a 4 voci con-
certata con orch. Vienne, Cappi e Dia-
beUi. Stb.
Seylinus, Philipp Jakoh; in
dem unten verz. Drama ist der Dich-
ter mit J. J. P. gez. Die Studien-
bibl. in Salzburg besitzt von ihm:
Amor admirabilis quo Deus horainem
complectitur. Ein geistl. Drama von J. J.
P. Auno 1649. Autograph. 109 mehr-
stim. Gesänge mit Insti-umeutal-Begltg.
Seytz, Johann,, aus Irrsee in
Baiern, um 1615 Frater im Kloster
zu Irrsee.
In der Stadtbibl. zu Augsburg befindet
sich eine Psalmodia Vespertina im Ms.
von 1615, deren Verfasser er ist und sich
dort nennt: F. Joh. Seytzius ürsinensis
Monasterij Coenobitam. (Kat. Augsburg
Nr. 15). In Ms. Nr. 40 ebd. befindet sich
ein ,,Contubernii seu Concentus Benedictini
in Monasterio Chiistiferae \'irginis ürsi-
neusi ad R. P. Joannem Seytz Viceprio-
Seyve.
155
Shedlock.
rem honi. oper. scriptorem acclamatio".
Er starb 15. Aug. 1619 (siehe Aiigs-
burger Kat.).
SejTe, Erasmus de, s. SajTe.
Sfondriiio, Griovaniii Battista,
ein Guitarrist des 17. Jus., von
dem man anzeigt:
Tratteuimeuto virtuoso, disposto iü
leggiadrissime Sonate per la chitarra.
Milano 1637 (Pouginj.
Sgabazzi, Domen. Maria, siehe
Seabazzi.
Sgargi, Francesco Antonio,
aus Miuerbio (in der Nähe Bo-
logna's), gab heraus:
Sopra la Viola da sei, o sette corde.
Bologna 1747 Tom. Colli. 4«. 27 S.
[Bologna.
Sgnri, Greorgius, von 1-451 bis
1455 päpstlicher Sänger (Haberl
1, 226).
Sguropulus , (jfeorgius , ein
griechischer Musiker des 15. (?)
Jhs., der
im Ms. 118 (Aruud. Mss. 5-7) des br.
Mus. mit einigen Hymnen vertreten ist.
Sharole (Sharold), Jolin, wird
1685 in der Liste der Miuistrels
an der Kgl. Kapelle in London
verzeichnet u. f 5/8 1687 (Rim-
bault).
Sharp, Abraham, eiu Geist-
licher, gest. 1736. Er scheint
derselbe zu sein, der unter dem
Namen Sharp 1726 als Sänger in
die Kgl. Kapelle in London ein-
trat (Viertel]. 8, 523).
Sharp, C . . .
Im Samhvk. Catch Cluh 2, 18. Jh.,
befinden sich Catches von ihm.
Sharp, Francis, bekannt durch
Six Sonatas for the harps. or Pfte.,
three with an acc. for the Violin etc.
London. Belcker. qufol. 18. Jh. [br. Mus.
Six Sonatas for the Pfte. or haii)S.,
with acc. for the V. (or Fl.) & Vcl. opera
the fifth. London, printed for the author.
[br. Mus. fehlt V. u. Vcl.
Sharp, Richard, geb. im 18. Jh.
in England, ist der Autor von
New guida di niusica, being a complete
bock of instructions for beginners of the
Pfte. London 1794. 4*'. Brown erwähnt
noch Sonaten etc. Fetis bez. ihn als
Contrabassisten und Klavierlehrer in Lon-
don, der 1784 Sonaten herausgab.
Ein Sharp trat 1779 als Oboevirtuose
in London auf (Pohl 2, 372).
Sharpe, Crue (Crew), schwor
am 9/11 1580 als (ientleman an
der Kgl. Kapolle in London, f 21/12
1626 '(Rimbault).
Sharpe, Thomas, war bis 1602
Gentleman an der Kgl. Kapelle in
London (Rimbault).
In Phocion Henley's Divine harmony,
London 1798, befinden sich von einem
T. Sliarp 4 Psalmenbearheitungen.
Shaw, Oliver, ein amerikanischer
Komponist, geb. 1778, gest. im Dez.
1 848 in Providence R. I. Er schrieb :
Instruction book for the pfte., auch
Songs imd Hymnen sind bekannt (Brown).
Shaw, Thomas, ein Violin-
virtuose in London, der 1781
öffentlich auftrat (Pohl 2, 370).
Von seinen Kompositionen sind
nachweisbar :
An Anthem on the death of the Prin-
cess Chaiiotte. London 1817. fol. [br.
Mus.
An Singspielen u. Operetten schi'ieb er:
Cvmon. Overture, Songs and March.
1798'. [R. C. of Mus.
Island of St. Marguerita. The oveiiure,
songs ... in the comic opera called the
... (Kl.-A.) Lond. (1789). qufol. [br.
Mus. E. C. of Mus.
The Merchaut of Venice (Duett). Lond.
[R. C. of Mus.
The Strangers. Music in the opera . . .
Lond. 1798. [R. C. ofMus.
A Concerto for the V. with orch.
Lond. Stb. [R. C. of Mus.
A Trio for 2 V. and Vcl. Lond. [br.
Mus.
3 Sonatas for the pfte. Lond. [br.
Mus.
A Solo for the flute, op. 12. Lond. [ib.
3 Sonatas for the pfte., op. 13. Lond.
[ib. Ebendort dort noch 1 Song, 1 Duett,
1 Glee.
Shedlock, E . . . L . . ., ein Eng-
länder, Lebenszeit unbekannt, von
dem der Antiq. Reeves 1882 den
Druck besafs:
A trip to Music-Land: a fairy tale
Sheeles.
156
Sheppai'd.
forming au expositiou of the elements of
masic. London, 4*^. 1 11 S. (nach Davey
gehört er dem 19. Jh. an.
Sheeles, John, ein tüchtiger
Klavierspieler au.s der ersten Hälfte
des 18. Jhs., von dem bekannt
sind:
The Skylark. A collectiou of all the
Divine Ödes and Hymns. Taken oiit of
the Speetators . . . (Words hy A. Pope,
J. Addison, and R. Tickell). London,
printed for the authors by TVm. Smith.
8". [br. Mus.
Suites of Lessous for the harps. or
Spiunett. London, printed for Wm. Smith
. . . M. Rawlins . . . and J. Barret. rßifol.
[br. Mus.
Im Samlwk. von Watts 1731 (Mus.
Misoell.) ist er mit 35 Gesgen. vei treten.
Ein Sheeles kommt auch in Thomas
Moore I. The Psalm Singers, 2. edit. vor.
Sheffield, Edmund, ein Kom-
ponist in England aus dem 15.
bis 16. Jh., erwähnt von Morley
(Hawkins 2, 533).
Sheffield, Greorg-e, von Diirham,
schwor am 6/2 1G09 als Gentleman
an der Kgl. Kapelle in London und
lebte noch 1641 (Eimbault).
Shelhye, Wm., siehe Selby.
Shell, Thomas, Lebenszeit nicht
bekannt. Im R. C. of Mus. befin-
den sich:
Twenty Psalms, composed by . . . Lon-
don. P. iu fol. Im br. Mus. befindet
sich ein Thomas Shoel (s. d.), von dem
mau glauben könnte, dass es derselbe wie
der obige sei, besonders noch durch das
Verz. seiner Werke bestärkt, siehe Shoel.
Shenal,
Imbault in Paris
verlegte Klavierstücke von ihm.
Shenstone,
lebte am Ende
des 18. Jhs. iu England und gab
bei Preston 1795 Songs heraus
(Gerber 2).
Er wird wohl derselbe sein, den
Brown unter
Shenton, Rev. Robert, verz.,
gest. 1798 zu Dublin. 1750 wurde
er }zu Oxford Baccalaureus, 1757
zu Cambridge Mag. artium, dann
Vicar-Choralist zu Hereford, Deau's
Vicar an der Christ-Kirche, Vicar
an St. Patrick's Kathedrale zu
Dublin, zuletzt üean's Vicar ebd.
1783. Er komponierte Anthems,
Service u. a. Kirchenmusik.
Shepherd, William, ein schot-
tischer Violinist, st. 19. Jan. 1812
zu Edinburgh. Er war daselbst
Musiklehrer und gab heraus:
A collection of Strathspey Peels . . .
with a Bass for the Vol. or Harpsich.
Edinburgh, fol. [br. Mus. Berlin K. H.
Brown führt noch eine ,,S6Cond col-
lection" for the pfte. Violin and Vcl. ib. an.
Im Einzeldruck im br. Mus. noch 1 Song.
Sheppard (Shephard, Shepheard,
Shepherd), John, geb. in der 1.
Hälfte des 16. Jhs., war Chorknabe
an St. Paul in London unter Tho-
mas Mulliner. 1542 wurde er
Lehrer und Organist am Magdalen
College zu Oxford, trat 1543 zurück,
wurde aber 1545 wieder gewählt
und bekleidete die Posten bis 1547.
Von 1549 — 1551 war er Mitglied
des College. Er erwarb sich auch
in Oxford den Grad eines Bacca-
laureus. Nach Burney 6, 6 und
Hawkins war er auch von 1551
ab Gentleman an der Kgl. Kapelle
und zwar ist er als 27. verz. 1554
supplicierte er um den Doctor-
Titei, ob er ihn erhielt ist nicht
bekannt. 1555 erhielt er wegen
roher Behandlung eines Chor-
knabens einen öffentlichen Ver-
weis (Grove. Stephen). An Kom-
positionen sind nachweisbar in Mss.
In Fore.st-IIeyther's Collection 1 Messe
super Cantate. 6 Stb. 1530 geschrieben.
[Oxford Bodl.
In Mulliner's Ms. (br.Mus. Addit. 30513)
befinden sich Instrumentalpieceu. (M. f.
M. 1902, 64/65.)
— Ms. 624, 4 Stb., fehlen einige Stb.,
Messen, Mot. u. Madr. zu 3—8 Stirn.,
Samlbd. — Ms. 574, 4 Stb. 16. Jh. mit
Messen und Motetten, davon 18 von Sh.
— Ms. 140 Samlwk. von Songs u. Lauten-
piecen. — Ms. 226 in ßurney's Samlbd.
fol. 1 1 b Esurientes implevit Mot. 5 voc.
(aus Oxford Ch. Ch.) iu P.
Öherard.
157
Shield.
Nach Grove's Angaben befinden sich
in den Mss. Add. lälGG. 29289. 30480:
2 Moniiug und Eveniug Sernces, 2 Te
Daum und Magnificat, 2 Credo u. 7 An-
thems. Mss. 4900. 29246 euth. 4 Piecen
mit Lauteubegitg. Add. 17 802—17 805
4 Missae super 1. The western wyude.
2. The french Masse. 3. Be not afraide.
4. Playn song, Mass for a Meue. Ferner
4 Alleluja u. 10 lat. Mot. alle zu 4 Stirn.
— In Tudway's Sauilwk. in P. Bd. 4
das Anthem : Haste thee, o God. Ms. 98
des br. Mus. (Harl. Mss. 7337—7342).
Im R. C. of Mus. Ms. 1642 in 7 Stb.
in Barnard's Sainiwk. 1 Service. Ms. 1737
4 Stb. 16. Jh: Siugularis privilegii, 2 mal.
Esto pater. IlJustrissüua.
Oxford Ch. Cb. 2 Samlwke. von 1581
mit geistlichen Tousätzen. Im Ganzen be-
sitzt die Bibl. nach Davey S. 149: 39 Mo-
tetten, aufserdem eine Antiphone und
1 Pavane.
In Baldwin's Ms. im Buckingham-Palast
zahlreich vertreten.
In gednickten Samlwken:
In "johu Day's Morning and Evening
prayer 1560. 1565 einige Gesänge. In
Day's Whole Psalms in 4 p. 1563, 2 Ge-
sänge. In Barnard's SamlM-k. 1641, 2 Ge-
sänge. In John Baldwin's hds. Samlg.
einige Motetten.
In neueren Ausg. 3 Gesge. (Eituer 2),
der letzte Gesang in P. in der B. der
Musikfr. in Wien. Der 2. ist aus Mul-
liner's Ms., Hawkius bez. ihn mit ,,A
Poyute".
Sherard, James, nennt sich auf
seinen Drucken mit italieuisclien
Titeln: „rnacomo Sherard Filar-
monico''. Er war ein Apotheker
in London am Ende des 17. Jhs.
und soll ein ausgezeichneter Vio-
linist gewesen sein, der sich auch
als Komponist hervorthat. Er gab
heraus :
Sonate (12) a tre, 2 V. e Violone col
B. per Torg. op. 1. Amsterdam, Roger.
4 Stb. 4^. [B. Wagener. br. Mus.
Wolfenb.
Sonate a 3, doi V. Vcl. e Bc. op. 2.
Amst., Roger. 4 Stb. 4**. [B. Wagener.
br. Mus.
Shei'by, . . .
In Oxford Ch. Ch. im Ms. 1 Pavane
und 1 Galliarde für Laute.
Shergold, Edmund, schwor am
1/1 1603 als Gentleman an der
Kgl. Kapelle in London, f 19/1
1607 (Rimbault).
Shelley, Joseph, s. Scherley.
Slieryiig'liam, ... ein englischer
Komponist aus dem Endo des
15. Jhs.,
von dem sich in dem sogenannten
Fayrfax'schen Ms., 1 vol. vor 1504 ge-
schrieben, Ms. 203 (Add. 5465) des br.
Mus. fol. 9 b : My wof ull hail in paynf ule
weryness, 2 voc. (im Burney 5, 544 in P.
mitgeteilt) und foL 80 b: A! gentill Jhesu
4 voc. befinden. Schon Morley erwähnt
ihn als bedeutenden Komponisten. In
Smith's Musica antiq. 1 vierstim. Gesg.
Shield, William, der Sohn
eines Singmeisters, geb. uui 1748
zu Swaliwell, Durham, gest. 25.
Jan. 1829 zu London. 1772 war
er 2. V^iolinist am Opernorchester,
1773 Bratschist. 1778 trat er mit
seiner ersten dramatischen Arbeit
auf, der zahlreiche andere folgten.
Seine Musik war beim Publikum
sehr beliebt. 1791 besuchte er
Frankreich und Italien. 1792 als
Komponist am Covent Garden
Theater angestellt (bis 1797). Fetis,
Brown und Grove ausführlicher.
Grove giebt ein langes Yerz. seiner
Theaterstücke, ebenso Stephen.
Opern kann man die englischen
Erzeugnisse dieser Zeit kaum
nennen, da sie nur aus Ouvertüre,
einigen Arien, Duetten u. Chören
bestehen. Das deutsche Singspiel
dagegen ist reicher an Piecen,
wenn es auch durch den ge-
sprocheneu Dialog ebenso zerrissen
wurde wie das englische. Von
seinen Werken sind nachweisbar:
An Introduction to harmony. London
(1799) Robinson. 40. 125 S. [R. C. of
Mus. Cambridge FW. Brüssel. Glasgow.
Rudiments of thorough bass, . . . being
an appeudix to an Introduction to har-
mouv. Lond. (c. 1814) Robinson. 2 voll.
gr. 40. [br. Mus. Cambridge FW. Briis-
sel. Glasgow.
— 2. ed. Ib. s. a. 4°. [br. Mus.
Operetten und Verwandtes.
Abroad & at home. A comic opera
Shield.
158
Shield.
comp, by Grettry, Giornovichi . . . Lond.
1796. qufol. [br. Mus. R. C. of Mus.
The Choleric Fathers. A coniic opera.
London 1785. qufol. [ib.
The Crusade. The songs, dialogues,
duetts, trio & marches in the historical
romance. ib. fol. [br. Mus. E. C. of Mus.
The deaf lover, opera 1793. Lond.
qufol. [E. C. of Mus.
The Enchanted Castle. The pantom.
of . . . London 1787. fol. [br. Mus.
Two faces under a hood, op. com. in
3 acts. Lond. 1807. [R. C. ofMus. br.
Mus. Glasgow.
The Farmer, a comic op. Kl.-A. Lon-
don 1787. qufol. [br.Mus. E. C. ofMus.
The flitcJi of Bacon, 1778. Lond. [R.
C. of Mus.
Fontainbleau, or Our way in France.
A comic op. written by O'Keefe. (Kl.-A.)
Lond. (1784) Lougman & Broderip. [ß. ß.
br. Mus. R. C. of Mus.
Friar ßacon, or Harlequiu Rambler,
pantom. (Kl.-A.) ib. fol. [br. Mus.
Harlequiu's Museum. The overt., songs,
dances ... in the pantom. comp, by ...
the rest compiled by T. Goodwin. Lond.
1792. qufol. [br.Mus. R. C. of Mus.
Hartford Bridge or The Skirts of a
Camp, au operatic farce selected . . .
Kl.-A. Lond. 1792. qufol. — neue Ausg.
1856. fol. [ib.
The Higbland Reel. A musical ro-
mance, select. & com]). . . Lond. 1788.
qufol. [ib.
— The Highland reel. Bound along
witli the songs &c. in the historical ro-
mance of the „Crusade" & the „Sprigs of
laurel", ä comic opera. Lond. qufol.
[Glasgow.
The Lock & Key, a mus. farce. ib.
1796. qufol. [br.Mus. E.C. ofMus.
Lord Mayor's Day. The Overt., songs,
duett, glees ... in the pantom. ib. 1782.
fol. [br. Mus.
Love in a Camp, or Patrick iu Russia,
a Comic opera. (Kl.-A.) ib. 1785. qufol.
[br. Mus. R. C. of Mus.
The magic Caveru. An entertainement.
(L. 1784.) fol. [br.Mus. R.C ofMus.
The Maid of Lodi. L. fol. [br.Mus.
Marian, an opera. (Kl.-A.) L. 1788.
[br. Mus. R. C. of Mus.
The miduight Wanderers, a com. opera.
KL-A. L. 1793. qufol. [ib.
The Mysteriös of the Castle. A drama-
tic Tale. L. 1795. qufol. [ib.
Netley Abbey; a com. opera, comp,
by Baumgarten, Parke, Paisiello, Howar-
dand & Sh. L. 1794. qufol. [ib.
The Noble peasant. A com. op. (Kl.-A.)
L. 1784. qufol. [ib.
The Nuuuery, a com. op. L. 1785.
qufol. [ib.
Omai; or, a Trip round the world,
a pantom. set to music ... L. 1785.
qufol. [ib.
The picture of Paris. The songs, duetts
... in the . . . (zum Teil aus Naumann's
Amphiou entlehnt). L. 1790. qufol. [ib.
The poor Soldier, a comic opera . . .
Lond. (1783) Bland, qufol. [B. B. br.
Mus. R. C. of Mus.
The prophet, an op., comp, by Sacchini,
Purcell, Giordani, Inwich, Cimarosa, Salieri
u. W. Sh. (Kl.-A.) L. 1788. qufol.
[br. Mus. R. C. of Mus.
Richard Coeur de Liou, op. 1786.
Lond. [R. C. of Mus.
Robin Hood or Sherwood Forest, a
com. op. (Kl.-A.) L. 1784. qufol. [br.
Mus. R. C. of Mus.
Rosina, a com. op. (Kl.-A.) L. 1784.
qufol. [br. Mus,
Shakspear's Duel & Loadstars, set to
music. L. fol. [br.Mus. R.C. ofMus.
ShaJvSpeare's Poor Barbara, set to mus.
L. fol. [br. Mus.
The Siege of Gibraltar. An entertain.
L. 1780. qufol. [br. xMus.
Sprigs of Laurel, a com. op., consistg.
of German, Scotch, Irish & Engl, airs,
one by a Nobleman & others by Handel^
Anfossi & Sit. (Kl.-A.) Lond. 1793. [ib.
— Erhielt später den Titel ,,The Rival
Soldiers".
The Travellers in Switzerlaud, a com.
opera. L. 1794. qufol. (Kl.-A.) [ib.
The Wicklow mountains. Com. op.
L. 1798. qufol. (Hiefs früher „The Lady
of the hills.'' oder „AVicklow Gold Mines".)
[br. Mus.
The woodman. A com. opera. L. 1791.
qufol. [br. Mus. R. C. of Mus.
A collection of songs, sung at A'"aux-
hall . . . to which is added „Johnny and
Mary', a Ballad . . and ,,Oxfordshire
Nancy', written by . . D. Garrick . . .
Lond., W. Napier. fol. [br. Mus.
A cento, cousistiug of ballads, rounds,
glees & aroundelay; cavatinas, canzouet-
tas, duettinos, terzettos & a quartettino.
Lond. 1809. P. fol. [Glasgow, br. Mus.
R. C. of Mus.
A collection of Canzouetts & an Elegy.
London. P. foL [br.Mus. R.C. ofMus.
A collection of favourite songs. To
which is added a Duet for 2 V. book 1 st.
P. London, fol. [R. C. of Mus. C. P.
Shiveiiein.
159
Sibelli.
Six trios for V. T. & Vcl. Lond. 1796.
3 Stb. fol. [Glasgow, br. Mus.
6 Duettos, five for 2 V. & 1 for 2
gerni. fl. op. 1. Loudou. fol. [br. Mus.
6 Duets for 2 V. op. 2. ib. [br. Mus.
3 Duets dito. [ib.
Six Minuets in Ms. 9GS. [R. C. of Mus.
(The Relief of Wiliiainstadt.) Great
Britain still her charter boasts. L. 1793.
fol. [br. xMus.
8 Einzelgesänge im Druck, Lond. fol.
[R. C. of Mus. Nr. 1357. In 1922 I. Whilst
witli village raaids, Air, Rosina.
Im br. Mus. ia Einzeldrucken: 42 Songs,
9 Balladen, 4 Duette, 2 Glees, 1 Cauzone.
5 Arien im Hyde I. [B. B.j 1 Glee
in Bishop's Collect, of Glee. In Stewart's
30 Scots sougs, Edinbgh. [Bologna]. In
Corri's Select collection Bd. 2, 3 Gesge.
p. 9. 11. 12. — Ein Gesg. in neuer Ausg.
(Eitner 2).
SliiYerleiii, . . .
In der B. Schwerin F. ein Concerto
ä 5. Violoncello obl. 2 V. Va. de braccio,
Cemb. Ms. Stb.
Shmett, C . . . vaii,
kommt in Playford's Division Violin
1685 mit einer Piece vor.
Sliocl, Thomas, bekannt durch
24 Psalm tunes, 2 hymns etc. Lond.
0. 1801. qu40.
3. book of Psalm tunes hymns & an-
thems. London 1802. qufol.
S.'s 6. book. Thirty tunes comp, by . . .
Lond. '[\ii^. u. 1 Gesangsduett im Einzel-
druck. Sämtlich im br. Mus. Siehe auch
Thomas Shell.
Shorc (Showers), John, der Sohn
des Matthias Shore, Serjant-Trom-
peter 1692 in London, berühmt als
Bläser. John wird schon 1708 als
Lautenist an der Kgl. Kapelle verz.,
während Rimbault erst den 8/8
1715 nennt. Er soll der Erfinder
der Stimmgabel sein und starb am
20/11 1752, nahe an 90 Jahre alt.
In den Listen von 1700 wird auch
ein JoJm Shore unter den Musikern
genannt, ob Säuger oder Instru-
mentist ist fraglich. Aufserdem
kommt noch in den Jahren 1691 ff.
ein Trompeter Williaiu Sliore vor,
für den Purcell die Trompeten-
piecen schrieb (Nagel 1, 63 — 67.
Viertel] . 8, 515 ff.).
Short, . . . Burney 7, 664 bez.
ihn als den ,,alten Short'', der 1744
Organist an St. Sepulchre's church
u. Klavierspieler am Covent Gar-
den war.
Short, Daniel, ist in den Jahren
1694 u. f. Musiker a/d. Kgl. Kapelle
in London (Nagel 1, 65. 67).
Shram, Christopher, trat 1792
in London als Violoncellist auf
(Pohl 2, 371).
Shuttleworth, Obadiah, Orga-
nist an St. Michael, Combi 11 in
London, dann an der Tempelkirche.
Er war ein guter Violinspieler und
wirkte als erster Geiger im Kon-
zert zum Swan in Cornhill mit.
Er starb 1735 (Grove aus Hawkins
5, 181, der noch Mehreres über
ihn und den Vater sagt. Letzterer
lebte in Spitalfields, dem ärmsten
Stadtteile Londons,meistvon\Vebern
bewohnt. Er beschäftigte sich gern
mit Musik und hatte seine Kinder
so weit gebracht, dass er ein Trio
für Klavier, Violine und Gambe,
die er selbst spielte, mit ihnen aus-
führen konnte). Der Sohn spielte
im Swan von Gründung derselben
an bis zu seinem Tode.
Er soll im Ms. 12 Konzerte hinter-
lassen haben und 2 im Druck, die sich
den Corelli'schen in der Form genau an-
schliefsen.
Sianesi, bekannt durch
Metode per Clarinetto-Coruo a machino-
Corno segnale-Tromba etc. Milano. Mög-
lich, dass er dem 19. Jh. angehört. [Mu-
sikfr. Wien.
Sibe, Andre, um 1635 lustru-
mentist an der Hofkapelle in Mün-
chen mit 300 Gld. Gehalt (Kreis-
arch.).
Sibelli (Sivelli), (riovanni An-
tonio, ein Opernkomponist des
17. Jhs.
In Bologna gab man die Opern „I di-
porti d'amore" 1(J81 und ,,Elimaura fuggi-
tiva" 1684 (Gerber 1).
Siber, Georg.
160
Sicher.
Siber, Greorj?, bekannt durch
Die sieben Buss- Psalmen Davids in
teutsche Reimen gerichtet . . . Item Eine
Tischzucht im Haushalten . . mit etlichen
Gesänglein. Nürnbg. 1591, mit 4stim.
Gesg. [besafs einst der Antiq. Eosenthai.
Siber Michael.
Ich will dem HeiTn singen, in 2 Teil.,
5stim. In B. Zw. nur der B. vorhanden.
Siberer, Andreas, Regens chori
im Kloster Admout (Steiermark)
von 1744— t 1778. Ein guter
Komponist, von dem einEequiem ge-
nannt wird (Kornmüller 1, 211).
Sibin, Andre,
Die Kgl. Musikalien-Samlg. in Dresd.
besitzt 3 Senates p. la Harpe av. ou saus
pedule ou le pfte. av. l'acc. d'une Fliite
et Taille tous deux tres obligees. Ms. P.
qufol. — Gerb. 1 nennt ihn einen Bruder
des Gregor, der 1784 in Frankfurt 3 Quar-
tette f. Klav. V. Fl. u. Vcl. herausgab.
Sibiu, Oregor, ein Geistlicher
im Kloster Amorbach in Baiern
um 1784, gab in Frankfurt
3 Sonaten f. Harfe oder Klav. mit Fl.
und Bratsche als op. 1 heraus und La
chasse für Klav. mit 1 Y. Flöte u. Vcl.
(Gerber 1).
Sibire, L'abbe Antoine, geb.
zu Paris um 1757, machte seine
Studien im Seminar St. Sulpice,
trat dann ins Missionshaus und
wurde Missionär in Loango (Gui-
nea). Gegen 1787 kehrte er nach
Paris zurück und lebte als Eccle-
siastiker in der Parochie St. Louis
du Marais (Fetis).
Er schrieb: La chelonomie, ou le par-
fait luthier. Paris 18Ö6 Millet. S». X
u. 288 S. [B. Wagener. Brüssel.
Er bez. sich auf dem Titelbl. mit .,Conc.
Cure de traue. d'Assisi'-.
— Leo Liepmau besafs eine Ausg.:
Brüssel 1820 in 120.
— Ausg. von J. Gallay. Les luthiers
Italiens au XVIIe et XVIIle siecles. Nouv.
ed. du Parfait luthier de l'Abbe Sibire,
suine de notes sur les maitres des diver-
ses ecoles. Paris 18(39 Academie des
bibliophiles. 12o. 260 S. [Brüssel. Bo-
logna. E. C. of Mus.
Sicard, Laurent (der Kat. des
br. Mus. schreibt J. . .)? ii^c'i Fetis
war er an der Sainte-Chapelle zu
Paris im 17. Jh. angestellt.
Er gab 17 Bücher ,,Airs serieux et ä
boire" ä 2, et ä 3 parties avec la Bc.
Paris, Rob. (Chr.) Ballard. 3 Stb. fiul20
heraus. Fetis verz. nur 8 livres von 1662
bis 1668. Im br. Mus. befinden sich zum
Teil inkomplett folgende Bücher:
1. livre Paris 1666 Rob. Ballard.
1667
und
sus
1666.
3.
1668
91
11
4.
1669
M
11
5.
1670
»>
T
6.
1671
Chr.
Ballard.
7.
1673
ji
11
8.
1674
it
11
9.
1675
11
,}
10.
1676
11
i'
11.
1677
11
>,
12.
1678
11
11
13. ., „ 1679 „
In der Pariser Kationalbibl. befindet
sich 1 Exemplar: livres 1 — 8, 1666 — 1674.
Ein 2tes: livres 1—16, von 1666—1683,
in der Stadtb. Besannen, ein Vorname
fehlt. — In Bmssel 2329 Hv. 1—4. 6
bis 17 von 1666—1683 nur das Stb. Des-
sus. Wolfenb. nur vom 5. B. der Bass.
Sicca, Fr..., um 1706 Musicus
an St. Martin in Amberg (Metten-
leiter 2, 98).
Siccus, Anacletus, siehe Secclii.
Sicliardt, ... um 1703 Musicus
an St. Martin in Amberg (Metten-
leiter 2, 98).
Sichart, Lorenz, war Organist
an der Marienkirche in Nürnberg
um 1720 und gab heraus:
Sonata e Fuga per il Cembalo. 2 Bg.
in fol. (Gerber 2). Bekannt ist dagegen:
Sonata per l'organo composta da Lo-
renzo Sichart, Organista del Coro dei
Musici nella Chiesa di Sta. Maria a
Norimberga (Adur). [Schwerin F.
Siclier, Fridolin, geb. 5. März
1490 zu Bischofszell, wurde mit
13 Jahren dem Organisten Meister
Martin Vogclmeier in Konstanz in
die Lehre gegeben; als letzterer
1504 in Baden im Aargau während
eines Besuches starb und Hcnis
Bnclmer den Posten in Konstanz
erhielt, ging Sicher 1512/13 zur
Sicher.
161
Sidler.
weiteren Ausbildimg- zu ihm, nach-
dem er bereits von tlcn Chorherren
zn St. Pehigins in Bischofszeli mit
der Kaplans-Pfründe zu St. Agnes
belelmt worden war und am Sonn-
tage nach Ostern seine erste Xesse
gesungen hatte. Mit der Pfründe
war das Organistenamt verbunden.
Als in St. Gallen im Münster 1515
ein neues Orgelwerk aufgestellt
worden war, verdross Sicher das
schlechte Orgelwerk in Bischofs-
zeil und ging als Organist nach
St. Galleu, überliefs aber den Chor-
herren an St. Pelagius den Ertrag
seiner Pfründe, um davon ein neues
Orgelwerk hei^zustellen. Gegen
1520 war dasselbe fertig u. Sicher
versah abwechselnd beide Aemter
in St. Gallen und in Bischofszeil.
1531 hatte er sich in Eusisheim
i/Els. auf ein Beneficiura investie-
ren lassen. Nach der Restauration
des Stiftes Pelagius gab ihm der
Abt von St. Gallen noch die Kap-
lanei zu St. Jakob vor der Stadt,
eine Belohnung nicht nur für seine
langjährigen Organistendienste, son-
dern auch für seine durch alle Stürme
der Zeit imerschütterte Treue zur
römisch-katholischen Religion (Dr.
Ad. Thürlings schweizerische Ton-
meister 1903, siehe M. f. M. 1903
Nr. 8). Als Komponist ist er nur
in der Bibl. Basel's, Ms. Fx 21
Nr. 52, einer Tenorstimme, mit
dem Liede: „Mich hatt das gluck
ein zyt," 3 Strophen, vertreten.
Schubiger 2, 24 führt zwar eine
Sammlung vierstimmiger Gesänge
älterer und gleichzeitiger Komposi-
tionen in der Stiftsbibl. zu St. Gallen,
Codex 161 — 164 an, doch ist die-
selbe nach Thürlings nicht von
Sicher, sondern vom Magister Jo-
hmines Heer angelegt u. geschrieben.
Sichizzelli, Grins eppe, aus Mo-
dena, bekannt durch
Rob. Eitner's Quellen-Lexikon. Bd. 9.
2 Sonate per V. e B. [Musikfr.Wien.
Eine Siufouia in D. Ms. Stb. [Ber-
lin K. H.
Sichtbare und unsichtbare Son-
nen- und Mondfinsternisse, die sich zwar
im musikalischen Handbuch oder Musik-
almanach fürs Jahr 1782 befinden, aber
nicht augezeigt sind (Vign.). Ebenfalls
zu Alethinopel. B». 16 S. [B. B.
Beschrieben mit Auszügen in M. f. M.
12, 148, wurde Junker zugeschrieben, ob
mit Recht, ist sehr zweifelhaft, da er
selbst sehr schlecht wegkommt und Forkel
gelobt wird.
Sieiliaui, Filippo, päpstlicher
Sänger um 1788 (Haberl, Kat. 70).
In der Münchener alten Hofkapelle
eine Missa 8 voc. Ms. P. nur mit Sici-
Uani gez. — In B. B. L 261 Messa super
Omnium sanctorum 8 voc. P. — T 75
Missa a 3 voc. P. — Cap. sistina Cod. 259
Missa Omnium sanctorum 8 voc. 1788.
Siehe Haberl's Kat. S. 60 Anmkg.
8iculiis, Petrus.
In der B. L. Ms. 7, 1 ein Salve regina
5 vücuni.
Sitlel, M. Ambrosius, Pfarrer
zu Aroldisshausen , Wertrischer
Herrschaft (Titel), gab heraus:
Geistlicher Lieder, so in den Lutheri-
schen Kirchen zu singen gebreuchlich,
mit vier, auch ethche mit füuff vnnd
sechs Stimmen, also, dass der Choral
durch kurtze liebliche Fugen, so viel
mügUch, in allen Stimmen hindurch ge-
fiihret wird. Gesetzt vnd in druck ver-
fertiget durch ... 1. Thl. Erffurdt 1619
Phil. Wittel, Drucker. Stb.V 4P. 20 Lie-
der. [B. B: T.
Sidel, Johann, Kollab orator an
der Schule zu Kölleda (Merse-
burg),
komponierte zur Hochzeit seines Schwie-
gervaters die Motette : Ein freundlich Weib
. . . für 8 Stirn. Erfurt 1614 (Gerber 2).
Derselbe besals von einem späteren Joh.
Skid eine Kantate im Ms. „Komm mein
Freund" a 2 voci e ström, (die Musikfr.
Wien verz. dieselbe ni(;ht im Kat.).
Sidler (Seidler), Joseph Bern-
liard, von Zug, war um 1789
Organist in dieser Stadt und gab
heraus:
Ouvertüre p. le clav., nommee prince
de Cobourg. 1789. qirfol.
Quatre pieces.de preludes ou caprices
11
Sidney.
162
Siebenhaar.
in D, B, A, und EmoU, pour les commen-
9ants de clav. un peu avances. qufol.
Serenade pour le clav. devant l'Jiotel
du baron de Loudon, gencial feldmarechal
de l'empereur, ä Beigrade. 1789. qufol.
(G. Becker 1, 135.)
Nachweisbar sind:
Phantasia per il Cembalo. Tugio, dell'
autore. (Jos. Clausner sculpsit.) 10 S.
[B. M. B. Wagener. Briissel Cons.
Er bez. auf dem Titel seine Gebuiis-
stadt mit di Tugio Scizzero.
12 Münchener Redout- Ländler 1813.
München, Falter & Sohn. [B. M. Dort
noch Walzer ib. 1825. Nur mit Joseph
Sidler gez.
In der B. B. befindet sich ein Druck
für Klavier oder Orgel, der mit Capitaine
Sidler gez. ist und fast denselben Wort-
laut hat wie das zweite oben verz. Werk.
Der Titel lautet:
4 Piece de Preludes ou Caprices pour
le Clavecin ou Orgue. Munich, Goetz.
kl. qufol.
Gerber 2 schreibt über letzteren „-ffff-
jnfain Siedler des Kantons Zug in der
Schweiz"-, ein Dilettant, gab heraus, und
nun verz. er obige Ouvertüre u. Serenate
und nennt sie „Dilettanten -Geklimper". I
Auch Bossler in seinem Samlwke. 15 teilt
einen Tonsatz von Siedler mit.
Sidney, Sir ßol)ert,
setzte Galliarden von J. Dowlaud für
Laute und gab sie zum Druck in Eob.
Dowland's A musicaU. Banquet 1610.
Sidon, Samuel Peter, s. Sidow.
Sidow, . . . wurde 1736 vom
König- Friedrich Wilhelm I. von
Preufsen auf Vorschlag des Ge-
sandten in London nach Berlin,
resp. Potsdam berufen, um die
Musikschule für das Militär -Wai-
senhaus einzurichten. In London
zeichnete er sich als Opern- und
Pantomimen -Komponist aus. Er
soll auch der Erfinder des Murky
sein. Er f um 1754 (Ledebur).
Sidow, Samuel Peter, wurde
am 10. Juni 1679 an der kurf.
Kapelle in Berlin als Kapellmeister
angestellt, ging dann, als Kurfürst
Friedrich IE. den Thron bestieg,
nach London und soll sich als
Komponist bekannt geniacht haben.
Gerber 1 verz. einen Samuel Peter
von Siclon^ der von Rist und Mat-
theson (1, 75) erwähnt wird und
sich als Violinist von 1661 — 1666
in Hamburg aufhielt. Eist stellt
ihn noch über Joh. Schop. Sittard
1, 20 u. 22 schreibt: wurde 1665
der Nachfolger Joh. Schopp's als
Direktor der Ratsmusiker. Es ist
immerhin möglich, dass dies ein
und dieselbe Person ist.
Von Samuel Peter Sidon befindet sich
in Upsala eine Sonata con Allemande,
Courante, Sarabande ä Viollno solo con
Basse. Ms. fol.
Siel), Johannes, um 1510
„Singer" an der Hofkapelle in
Stuttgart (Sittard 2, 8).
Siebeek, Joliann Heinrieh,
Violinist am Gewandhauskonzerte
in Leipzig 1781 (Döiffel 2, 22. 37).
Siebenhaar der Siebenfältige,
Malachias, so gez. im Zesen, zu
dessen Liebesflammen er 1651 die
Musik zu 11 Liedern schrieb, zu
dem Rosen- und Lilienthal 1670
25 Melodien mit Bass und zu
dessen Andächtige Lehr -Gesänge
1675 alle Sangweisen. 3 Lieder
noch in Zesen's Reinw^eisse Hertzo-
gin 1668 und dessen Schöne Ham-
burgerin [Wolfenb. br. Mus.] Ger-
ber 1 berichtet über ihn, dass er
1 644 von Tangermünde nach Magde-
burg als Kantor, Musikdirektor und
Schulkollege berufen wurde und
später das Diakonat an St. Ulrich
erhielt.
Im brit. Museum in London befinden
sich unter Malachias Sieben haar folgende
Drucke :
HiniDilische . . Liebesflammen . . 8 st.
Concert. Magdeburg 1659. fol.
Gängel- Wagen der Jugend u. Stab des
Alters. Genommen aus dem 17. u. 18.
Versiculn des 71. Ps. und . . in ein 6 st.
Epithal. mit u. ohne lustr. . . . übersetzt.
Magdebg. (1661) J. Müller, fol.
Der Kii'chen Jesu köstl. Seelen-Schmuck
. . ein 8 st. Concert mit Tromp. u. Paucken
... ib. 1661. fol.
Siebenkäs, Jeremias Paulus
163
Siebert.
Schiüdige Pflicht und treu -meinender
Unterricht . . . unt 8 St. ib. 16(32. fol.
Himmlisch-lechtzendes Hirschen-Hortz,
welches sich . . nach dorn theüren An-
schauen Christi Jesu sehnet . . in eine
8 st. Motect übers, ib. (166.3). fol.
Himmelsteigendes Danckopfer der Uhr-
Alten Stadt Magdeburg ... 10 st. Coucert
. . . mit Bc. ib. 1065. fol.
Svaaviloquium Dei . . 9 st. Concert mit
Tromp. u. Pauck. ib. 1667. fol.
Siebeiikäs, Jeremias Paulus,
nach 1735 in Kürnbero- e;eb., Sohn
des Johann, war Organist an der
Marienkapelle in Nürnberg (BiogT.
31). Gramer 1, 649 erwähnt ihn
noch im Jahre 1783.
Siebenkäs, Johann, geb. 23.
Dez. 171-4 zu Nürnberg, gest. 22.
Jan. 1781 ebd., bildete sich unter
Förtsch zum Klaviervirtuosen aus,
ging darauf nach Dresden und
wurde Schüler Heinichen's, kehrte
vor 1735 nach Nürnberg zurück
und war gezwungen, die Bäckeroi
seines Vaters zu übernehmen,
wurde aber später Organist an
der "Walburgiskirche, dann an der
Marienkapelle, 1764 Organist an
St. Lorenz und dann an St. Sebald
(Gerber 1. Biogr. 27).
In der B. B. im Ms. 208.50 befindet
sich die Kantate Kommt herzu, f. 4 Stim.
mit Instrum. P. 73 S.
Siebens, Pierre, geb. um 1774
zu Mechehi, begraben am 3. April
1846 ebd. Dirigierte an 40 Jahre
die Musikvereine seiner Vaterstadt
und erwarb sich durch Hebung
des Geschmacks grofse Verdienste.
Von seinen Kompositionen werden
nur einige Klavierwerke genannt
(Gregoir, Galerie).
Sieber, Oeor^es - Jean (oder
umgekehrt), der spätere Musik-
verleger, geb. um 1734 in Franken,
gest. zu Paris um 1815, 81 Jahr
alt. Er bildete sich zum Hornisten
aus, trat in den Musikchor der Garde
und darauf 1765 ins Orchester der
grofseu Oper als erster Hornist
Auf den Rat Christian Bach's, den
er auf einer Reise nach London
kennen lernte, legte er eine Musi-
kalien- und Verlagshandluug in
Paris an und begann 1770 seine
Thätigkeit uiit Haydn's Sinfonien,
denen Mozart'sche u. a. folgten.
Brenet in les Conceils en France 1900
p. 369 zeigt 1772 die Oper von ihm an:
Deucalion et Pyrrha.
Sieber, treorges- Jules, Sohn
des Georges- Jean, geb. um 1775 zu
Paris, gest. ebd. 1834. Schüler
von Nicodami, trat darauf ins Con-
servatoire unter Bertou's Direktion
(Fetis). Von seinen Kompositionen
sind nachweisbar (möglich, dass
Einiges auch von seinem Vater
herrührt, da die Vornamen fehlen
oder nur G. J. zu lesen ist):
Air de vive Henry lY varie pour le
Fortep. par G. J. Siber. 3. liv. variat.
Paris, Tauteur. [ß. B.
Hymne des H . • . Grades avec choeur,
pai'oles du Ch . • . Martin av. aoc. de 2 V.
A. B. et Cors ou Fortep., ded. au . . J.
Koechlin . . par le F . • . Sieber. Paris,
Tauteur. 8°. P. [Brüssel Cons.
La rose et la croix, chant Ma^onique
mis en mus. av. acc. de 2 V. A. B. et
2 Cors ad lib. ou Fortep., precede d'une
Invocation ded. . du Point Parfait, vallee
de Paris, par le F . • . Sieber. Ib. 8'^.
P. lib.
Sieber, Joliann, wird von Joh.
Rist unter dessen Porti-ät, ge-
stochen von Haeckner, in Versen
gefeiert. Gregoir, Fanth. 5, 103
fügt hinzu: f um 1667. Walther
führt einen sich zu seiner Zeit in
Rom aufhaltenden Komponisten
Sieber an, der 6 Sonaten f. Flöte
u. Bass in Amsterdam herausgab.
Siebert. Die berliner kurf. Hof-
kapelle besafs 3 Säuger resp. Kam-
mermusici dieses Namens: Gregor^
Hans u. Peter, die in den Jahren
1585 und Peter 1572 verz. wer-
den (Schneider 6. 20. Friedländer
Dokumente).
11*
Siebigk.
164
Siefert.
Siebigk. Man führt zwei Au-
toren dieses Namens an 1. Chri-
stian. Albrecht, 2. Ludwig Anton
Leopold und giebt beiden die-
selben Daten u. dieselben Aemter.
Nach meinen bibliographischen
Untersuchuugen sind es zwei ver-
schiedene Autoren, der Erste ist
der Verfasser des biographischen
Werkes: Museum berühmter Ton-
künstler und der Zweite ist der
Komponist der Klavierpiecen. Zwei-
felhaft wird man dagegen wieder
durch Hoffmann's Anzeigen von
Aufsätzen in den schlesischen Pro-
vinzialblL, die er dem Zweiten zu-
schreibt, während er das Museum
nicht erwähnt. Hoffmann schreibt
über den Ljudwig Anton Leopold
Siebiqk: geb. 26. März 1775 in
Dessau, gest. ebd. 12. April 1807
im väterlichen Hause, 1797 wurde
er Inspektor u. Lehrer a/d. evangel.
Friedrichschule in Breslau, erhielt
1802 den Titel eines Professors,
wurde 1803 adjungierter Prediger
an der Breslauer reformierten
Kirche und kam 1806 als Dom-
prediger nach Halle.
Er gab heraus: Douze Variations .sur
Uli thenie couuu pour le Claveciu, oe. 1.
Breslau 1797. qufol. Op. 2 mit gleichem
Titel 1799. Ohne op: 25 Var. uud 1
Marsch (Hoffmann).
An praktischen "Werken lassen sich
noch nachweisen: 12 Variations pour le
Pfte. par L. A. L. Stchigk. Op. 5. Lps.,
Br. & H. (72). qufol. 8 S. [ß. Kgsbg.]
und 12 Variations pour le Clavessiu, oe.
6 par L. A. L. S. . . Breslau 1798. [B.
Lpz. Berlin K. H.
Aulserdem ist aber noch das literarische
Werk bekannt, welches den Titel trägt:
Museum berülimter Tonkünstler in
Kupfern und schriftlichen Abrissen vom
Professor C. A. Siebigk. (Mit dem 2.
Titelblatt: Oder Museum deutscher Ge-
lehrten und Künstler 2ter Band). Bres-
lau 1801 Schall, kl. 8». Enthält die Bio-
graphien nebst Porträt von Seh. BacJi 20
Seit, Jos. Haydn 32 S., Mozart 70 S.,
Zumsteeg 29 S., Clementi 19 S., Fr. W.
Rust 29 Seit. [11 B. B. Lpz. B. Wage-
ner. Musikfr. Wien. Brüssel.
In den schlesischen Proviuzialbll. fin-
den sich Artikel in Bd. 26. 28. 29. .31.
36. Die Leipz. Ztg. in Bd. 6 enthält
Briefe über Breslau, gez. mit L. A. L.
Siebigk und die Variationen op. 5 u. 6
bespricht sie in Bd. 4 u. 5, unter den
Buchstaben L. A. C. S. . . Vielleicht
glückt einem Anderen eine bessere Lösung.
Siebolcl, Johann Barthel Ton,
ein Arzt, Prof. der Chirurgie zu
Würzburg, ein geborener Würz-
burger am Ende des 18. Jhs., über-
nahm 1807 die Redaktion der
Fränkischen Chronik und brachte
darin über 30 Biographien von
Musikern, ebenso in den Neuen
artistisch literarischen Blättern von
und für Frauken 1808. Gerber
hat die Biographien für sein Lexi-
kon benützt, wie er selbst sagt.
Siefert(latinisiertSyfertus),Paul,
nach seinem Porträt 1586 in Danzig
geboren, gest. 6. Mai 1666 ebd.,
begraben 10. Mai. Nach eige-
ner Aussage war er ein Schü-
ler SweeHnck's, kam dann in die
Dienste der Hofkapelle in War-
schau und wie er selbst sagt unter
König Sigismund III. (regierte von
1587—1632} wahrscheinlich als Or-
ganist. Schon hier lag er stets im
Hader mit dem Kapellmeister, der
seiner Meinung nach die Aufführung
seiner Kompositionen verpfuschte.
Im Jahre 1620 kurz vor Ostern
trat er in Danzig auf, doch waren
alle Aemter besetzt u. erst 1623,
als Mich. Weyda starb, Avurde er
Organist an St. Marien. Als Kom-
ponist war er sehr thätig und
seine Kompositionen wurden fleifsig
aufgeführt, doch ihm nie zu Dank,
so dass er mit dem jeweiligen Ka-
pellmeister stets in Zank und
Streit lag. Die verschiedenen
Klageschriften, in der Yiertelj. 7
abgedruckt, lassen einen heftigen
und leidenschaftlichen Charakter
Siofert.
165
Siegel, Michael.
durchblicken, der sich durch Zu-
rücksetzung zum Aeufsersteu ge-
reizt fühlt (ricrtelj. 7, 897 mit
Portr.). Der Angriff Marco Scacchi's,
der jedenfalls durch den Kapell-
meister Kasp. Förster veranlasst
wurde und die Schrift Cribrum
musicum ad triticum Svferticum
. . . Yen. 1643 erzeugte, worin
Scacchi Siefert's 16-40 erschienene
Psalmen kritisiert u. scharf tadelt,
veranlasste Siefert zu der Gegen-
schrift:
Auticribratio rausica, ad avenam Schachi-
anam (?), li. e. ocularis demoustratio cras-
sissimoruiu errorum, quos Marcus Scha-
chius, Author libri, an. 1643. Venetijs
editi quem Cribrum musicum ad triticum
Svferticum baptizavit, jmssim in eo coui-
misit, cum aunexa Siferti justii defensioue
honoris ac bonae famae, adversus am-
l^ullas et falsitates Schachianas. In usum
studiosorum Musices et defensionem iuno-
centiae Authoris Publicae luci commissa.
Impressa Gedaui impensis Authoris. Dan-
tisci 1645 Georg ßhetius. foi. 16 Bll.
[br. Mus. 2 Exempl. Bologna, im Druck
u. Kopie. Cap. Julia in Eom.
Näheres in Viertel]. 7, 421.
Die 1640 u. 16.51 erschienenen Psal-
menbftarbeitongen sind betitelt:
Psalmen Davids, nach francösischer
Melodey oder AVeise in Music componirt,
Vüterschiedliche Theil mit 4. vnd 5. Stim-
men zu singen, vnd mit allerhand Instiu-
menten zu gebrauchen, nebenst einem
General - Bals Von P . . S . . Dantiscano,
Vor Zeiten iu Kgl. Capelle Königs in Polen
Sigismundi III. Sei. Hoch!. Gedächtuüls.
itziger zeit der Pfarrkirchen zu Dautzigk
bestalten Organisten. 1. Thl. Gedruckt
zu Dautzigk 1640 Georg Rheten, in Ver-
legung des Authoris. 6 Stb. qu4''. Nr. 1
bis 12 Psalm, dann 2 Concerti mit deut-
schem u. latein. Text. [Stadtb. Danzig
Nr. 41.
— Psalmorimi Davidicorum, ad Galli-
cam melodiam arte compositorum musi-
cah, quid diversis sistuntur partibus, ä 4.
5. 6. 7. 8. Vocibus decantaudi, cum prae-
viis Symphoniis sonandis, ut & Germanicis
Latinisqj Textibus metrice luppofitis cum
Baffo Generali. Pars Secunda . . . (wie
oben, nur lateinisch). Dantisci 1651 Rhe-
tianus, sumptib. Authoris. 9 Stb. qu40.
In der I. vox die Dedic. an Joan. Casi-
miro regi Poloniae ac Sueciae. 28 Gesge.
deutscher u. lat. Text. Den Schluss bildet
eine Canzone für 8 Instruni., darauf sein
Porträt mit einem Kanon in der Hand
und ein danmter stehendes Gedicht bez.
ihn als Schüler Sweeliuck's. [B. D. Brieg
(fehlt im gedr. Kat., wie übei'haupt die
Verwaltung in Brieg das Seltenste nicht
nach Breslau gesendet hat). Upsala soU
eine Ausg. von 1659 besitzen, wie der
Kat. aussagt, fehlt der Altus. Eine mo-
derne Part, besitzt zum Teil aus beiden
Teilen die B. Elbing Nr. 347—349.
Canticmn seu Synibolum divi Ambrosii
et Augustini Te Deum laudamus, compos.
a 1. 2. 3. 4. 5. voc, vivis et iustrum. c.
Bg. Dantisci 1642 Rhetius. Stb. kompl.
qu4". [br. Mus.
Orgelstücke in einem starken hds. Folio-
bande im Minoriten-Convent in Wien mit
Paiü Sivert gez.
Der Herr herrscheu thut 5 voc. Ms. 20
iu B. Br.
Siegel, Daniel Siegmiiiid, geb.
17. Sept. 1774 zu Satzung i/Sachs.
(Zwickau), wurde 1798 Organist
in Annaberg und feierte 1848 das
50 jährige Amtsjubiläum. Er schrieb
an 46 "Werke Variationen und 4
Samlg. Lieder (Fotis. Yollhardt in
seinen Cantoren und Organisten
Sachsens schreibt S. 7 gebürtig aus
Bärenstein).
Siegel, Gregor und Ludwig,
siehe Sigell.
Siegel (Sigillus), 3Iieliael, aus
Thum im Meifsenschen, bez. sich
1622 als Studiosus Musicae, war
seit 1623 Kantor in Hayn und
von 1626 bis 16B2 Lehrer und
Kantor an der Pfarrkirche und
Lateinschule zu Torgau. Wurde
in letzterem Jahre wegen an-
stöfsigem Lebenswandel entlassen
(Taubert 1, 17).
Im Gothaer Cantional 3. Thl. 1648 der
fünfstim. Gesang: Sag, was hilft alle
Welt. Derselbe in P. in Ms. W 101
Nr. 1619 der B. B. Ein 5stim. Tonsatz
unter Sigillus in neuer Aiisg. (Eitner 2).
— Die B. B. besitzt mehrere Gelegen-
heitsgesänge von je 1 Bog. in fol., Stim.
unter einander, doch nicht in Part. Sie
sind betitelt;
Siegfried, Cornelius.
166
Sieve.
1. Jubilum natalitium, 5 voc. Lips.
(1621) Job. Glück.
2. Angeloruüi fimctio, 5 voc. Ib. 1622.
3. Benedictio et valet dictio, 5 voc.
Ib. 1623.
In B. Proske Ms. 372 Nr. 121 ein
deutscbes Lied zu 5 Stirn.
Siegfried, Cornelius, um 1600
Prediger zu Ebertzheim (Leiningen).
Ein 4stizn. Gloria in excelsis mit dem
Laudamus und ein Kyrie in neuen Ausg.
(Eitner 2).
Siegfried, Joliaiiu, Superinten-
dent zu Schleitz im Voigtlande
um 1620, geb. zu Borna, gab nach
"Waltlier heraus: Es erhub sich
ein Streit für 6 Stirn., Motette aufs
Michaelis-Fest.
Siegl, . . . AYaldhornist aus "Wien,
kam 1772 an die Hofkapelle in
Kassel, ging aber 1773 wieder
zurück nach Wien (Apell).
Siegm.iier (Siegmever, Sieg-
majer), Joliaim G^ottlieb, geb.
12/13. Nov. 1778 zu Peritzsch bei
Eilenburg i/Sachs., war General-
postaratsekretär zu Berlin und be-
trieb als Dilettant Musik. Er gab
heraus :
Fundament des General -Basses von
AVolfg. Amad. Mozai-t . . . Beriin 1822
Wilb. Logier. kl. 40. 50 S. [B. B.
Musikfr. "Wien. Brüssel. Freisiug.
Theorie der Tousetzkunst mit Bezug-
nahme auf die Theorie von W. A. Mozart.
Berün 1822 ^Y. Logier, kl. 4». 8 u.
2.02 S. [B.B. Bi-üssel.
— 2. verbess. u. vermehrte Aufl. Ib.
1834. 40. 10 u. 252 S. [B. B. Musikfr.
Wien.
Ueber den Ritter Gluck und seine
Werke. Briefe von ihm und anderen
benihmten Männern seiner Zeit. Eine
historisch -kritische ßeui-theilung seiner
Opern -Musik. Aus dem Französischen.
Beriin 1823 Voss. 8". 384 S. [B. B.
Musikfr. Wien. B. Lpz. Hofb. Wien.
— 2. Ausg. Ib. 1837. (Nur neue
Titelausg.) [B. B. B. Wagener.
Becker 2 schreibt: Der Verfasser des
Originalwerkes ist Abbe Gaspard Michel
(Lehlond.) Gluck's Freund und Bibliothe-
kar am College Mazarin und lautet der
Originaltitel: Memoires pour servir ä
l'histoire de la revolution . . . Paris 1781.
8° (siehe Becker 1, 158).
üeber das 1. Werk von Mozart siehe
Jahn's Biogr. 3. Aufl. 1. Teil 812.
Sieg-mimd, ... um 1585 Mit-
glied der kurf. Kapelle in Berlin
(Friedländer).
Siegmimd, Grottfried, um 1680
Altist an der Hofkapelle in Dres-
den mit 100 Thlr. Gehalt (Fürste-
nau 1, 98).
Sieraliowski, AbbeTVenceslans,
Kanonikus und Propst a/d. Kathe-
drale zu Krakau, geb. um 1741,
trat als Musikschriftsteller u. Kom-
ponist auf. Näheres bei Sowinski.
Siersleben, Nikolaus, um 1618
Instrumentist an der Hofkapelle in
Berlin mit 300 Thlr. Gehalt (Schnei-
der 28).
Siefs (Sies), Jolianiies, aus
Oesterreich. 1512 erhält er vom
Herzoge von Württemberg, in des-
sen Diensten er als Sänger stand,
den Auftrag, in Strafsburg Sänger
für die Kapelle anzuwerben und
erhielt als Beisegeld 49 Gld. 1519
wird er als Kapellmeister bez.
Während der Verbannung seines
Herrn, des Herzogs Ulrich, durch
die Oesterreicher (1519 — 1534)
mag er eine nicht allzugute Zeit
verlebt haben, obgleich dem Propst
Martin von Denkendorf anbefohlen
wird, dem Kapellmeister Johann
Si eisen seinen (behalt und was ihm
zum Unterhalt nötig ist, zu reichen
(Sittard 2, 9—11).
Im Peter Schoeffer, Liederbuch von
1513, befinden sich 4 deutsche vierstim.
Lieder, von denen zwei in Monatsb. f. M.
25, 201. 203 in P. mitgeteilt sind (Eit-
ner 1).
Ein im 17. Jh. lebender Icjnax Sies
war Alunmus an S, Gregorius. Er ist
der Schreiber der Mss. in B. M. Nr. 111
bis 113.
Sieve, Gilles de, um 1615
Sänger an der Kgl. Kapelle in
Brüssel (Straeten 5, 155).
Sievers, Georg Ludwig Peter.
167
Sigefridus.
Sicrers, Dr. Oeorg Ludwig
Peter, Sohn des Job. Friedr. Lud-
wig, geb. um 1775 in Magdeburg,
lebte seit 182-4 in Rum, wo er
aucb starb, das Datum ist uicbt
bekannt. Der Vater uuterricbtete
ibn in der Musik, docb betrat er
die Literaten -Karriere und zwar
als Journalist über Kunst, zumeist
über Musik und Musiker. Seinen
Aufenthaltsort wechselte er sehr
oft. Zuerst lebte er 1807 in
Braunschweig, um 1808 in Kassel,
wo er eine Zeitschrift redigierte
und Romane schrieb, dann in
Altenburg, wo er Mitarbeiter des
Brockhaus'schen Konversationslexi-
kons war, dann in Wien, gegen
1810 in Paris als Korrespondent
deutscher Zeitungen und endlich
seit c. 1824 in Rom.
Artikel über Musik findet man in den
Eegistern der Allg. mus. Lpz. Ztg. von
Bd. 9 ab und in Scliott's Cäcilia, verz. in
Bd. 10, S. 279. Er schrieb über Alles
und Jedes. In der Lpz. Ztg. 32, 551
findet mau Urteile über seine Sclirift-
stellerei. In Buchform erschienen:
Ueber Madame Catalani-Valabregue als
Sängerin, Schauspielerin . . . Lpz. u. Alten-
biu'g 1816 Brockhaus. 8''. Einzeldruck
aus der Zeitschrift: Zeitgenossen. [Mu-
sikfr. Wien. Dresden. Brüssel.
Mozart und Süfsmaver, ein neues Pla-
giat. Mainz 1829 Schott. [B. B. B. M.
Musikfr. Wien. Brüssel.
Einen kleinen Teil seiner Zeitungs-
artikel zeigt Becker 1. 2. an.
Sieyers, Johann Friedricli
Ludwig, geb. 26. Jan. 1742 zu
Oegle im Hannoverschen, gest.
28. Juni 1806 zu Magdeburg (nach
Hoffmanu von Fallersleben). War
anfänglich Organist an der An-
dreaskirche zu Braunschweig und
erhielt darauf 1770 die Organisten-
stelle nebst einem Yicariat an der
hohen Stiftskirche zu Magdeburg, er-
richtete daselbst auch ein wöchent-
liches Konzert, welches noch im
Jahre 1784 seinen guten Fortgang
hatte, wie Gerber 1 sagt. Die
Titel seines letzten Amtes liest
man auf seinen :
Oden und Lieder aus der Geschichte
des Siegwart (für 1 Stimme mit Klav.).
Magdebg. 1779. qufol. Hier findet man
auch die einsbnals beliebte Romanze: Es
war einmal ein Gärtner. 12 Lieder.
[Stadtb. Breslau. B. B. B. G. Musik-fr.
Wien.
Gramer 1, 479 lobt die Lieder.
3 Senates pour le Claveciu . . . oeuv. 1.
Beriin (1782) Hummel, fol. [Dresd. Mus.
Schwerin E.
Miserere 4 voci 2 V. 1 Va. Fag-. Tel.
et Contra- Violon di Sievers ,,Thomorganist
in Magdeburg". Ms. Stb. [Schwerin F.
Sifaee (Sif accio), GrioTanni Fran-
cesco Gri'ossi, detto, ein bedeuten-
der Sopranist (Kastrat) des 17. Jhs.,
geb. um 1666 zu Pescia in Tos-
cana, ermordet in Italien um 1699.
Schüler von Redi, soll zuerst um
1675 in der päpstl. Kapelle an-
gestellt gewesen
sein
sang
dann
in der Oper, lebte um 1686 — 87
in England und stand im Dienste
des Königs James IL, ging dann
wieder nach Italien zurück (Brown
u. Fetis).
Die Bibl. in Cambridge FW. besitzt
von ihm im Ms. 44 fol. 82 eine Motette
„Tantum ergo" f. Sopr. mit Bc. und
Ms. 120 Nr. IGS ,,Why are my eyes".
Sigebertus Gemblacensis, starb
1112 und lebte im Kloster zu
Gemblours in Brabant (Fabricius
1, 221).
Sein Tractat ,,Sententia cuiusdam de
ratione tonorum" mit dem Aufauge „Qiün-
que sunt consonantiae musicae" besitzen
die Hofb. in München, Cod. 14663. Die
Hofb. in Wien, Cod. 55 aus dem 10. (?) Jh.
und Kgl. B. Brüssel Codex 10078—95.
Die Abhandlung ist dieselbe wie der
Anonymus in Gerbert's Scriptores 1, 338
(Viertel] . 1, 173).
Sigefridus, Cornelius, Prediger
zu Ebertsheim (Baiern, Pfalz) und
Martesheim, gab heraus:
Kirchen - Gesang, Psalmen vnd Geyst-
liche Lieder, welche . . . mit 4 Stimmen
. . . componirt vnd gestellt durch . , .
Sigelius.
168
Sigismondo d'India.
Strafsbm-g 1605 Aiit. Bertram. 120. 122
Gesge. [B. Göttingen.
Sigelius, P. Riifinus (keinen-
falls derselbe v.-ie Sigillus), gab
1630 zu Ingolstadt, gedr. von Greg.
Haenlinus, heraus:
Alveus sacer in cellas varias distinctus,
melle et nectare sononis. Quam in cel-
lula sua ut coelo affinior esset, finxit
Eeligiosa apis . . . Monachus Benedictinus
monasterii Seonensis (in Oberbaiern) ad
S. Lambertum Professus. Die Dedic. ist
an dem Abt Franeiscum zu Weingarten
gerichtet (Kornmüller 1, 209). Der In-
halt besteht aus 21 Gesängen zu 1 bis
4 Stirn.; ein Exempl. in B. Proske.
Siffell (Siegel), Grregor und
Ludwig, beide Instrumentisten an
der Hofkapelle in Stuttgart von
1605 bis c. 1634. In letzterem
Jahre werden sie als Posaunisten
und Yiolisten bez. (Sittard 2, 33. 49).
Siger, Paul, aus Herleben (Fetis
schreibt: Herrenthal). Er lebte in
Köln im 17. Jh. Draudius verz.
Pauli Sigeri Herelberani Flandri, Bür-
gers zu Colin, Psalmodia Davidica, Davids
teutsche Psalmen mit 5 vnd weniger Stim.
zugericht. Colin 1590. #. Ritter und
Grässe verz. keinen Ort obigen Namens.
Sigfrid, Johauii, städtischer
Kantor in Zwickau (Cantor Cicen-
sis?), ist bekannt durch
Ms. Z 60, B. B., 8 Stb. des 17. Jhs.
Nr. 12: Ascendo ad patrem 5 voc. — In
B. Proske, Ms. 732 Nr. 15 ein 4 st. lat.
Gesg. — In B. Zwickau 710 eine 12 stim.
Motette „Wem ein ti;gendsam Weib be-
scheret ist^S fehlen C 3, T 1, B2. Ms. in
fol. — In Lübeck, Ms. Cantional 4 Stb.
inkompl. Nr. 74: Es erhub sich ein Streit
0. 2. p. h 6 V. eine spätere Eintragung,
mit der Bemerkung: aus Borne bei Magde-
burg gebürtig. Dieselbe Motette zu 7 Stirn,
(sie?), in B. Löbau, Ms. an Weissensee
Nr. 107, fehlt T., A. u. B. defekt. Auch
hier \^'ird er gebürtig aus Borna bez.
Sigliicelli, eine Musikerfamilie
in Modena, die sich als Violinisten
auszeichneten und an der Hof-
kapelle in Modena augestellt waren.
Der Stammvater ist
FiUppo^ geb. um 1686 zu San
Cesario im Modenaschen, gest. 14.
April 1773. Seit 1760 erster Vio-
linist a/d. Hofkapelle. Sein Sohn
Oioseffo^ geb. um 1737 zu Mo-
dena, gest. ebd. 8. Nov. 1826, seit
1777 erster Violinist. Ein Sohn
des Gioseffo
Carolo, geb. um 1772 zu Mo-
dena, gest. ebd. 7. April 1806.
Seit etwa 1796 erster Violinist.
Antonio und Viticenxo gehören
dem 19. Jh. au (Fetis nach Doku-
menten).
Von dem 2., Gioseffo oder Giuseppe,
befinden sich im Konservat. zu Mailand:
Sonata in F. per V. e B., Ms.
Divertimento in G. per V. e Vcl. (o
2 V.). Ms.
Duetto in C. per 2 V., Ms.
Sigillus, siehe Siegel, Michael.
Sigismondo da Jeime, Padre,
bekannt durch:
Magnificat in Si bem. a tre voci, due
tenori e basso, con organo. Ms. P. [Mai-
land Cons.
Sigismondo d'India aus Pa-
lermo geb., er bez. sich mit Cava-
liero und diente als Musikdirektor
der Kammermusik beim Herzoge
von Savoyen ; später war er Kapell-
meister beim Kardinale Moritz von
Savoyen und Piemont. Obige Stel-
lungen bekleidete er nach den
Titeln seiner Druckwerke seit 1612.
1627 wird der Kardinal Sabandia
von Savoyen genannt. Sein Wohn-
ort war Turin, wie auch Fil. Al-
bini in der Vorrede zu seinen
Musicali concenti 1623 bezeugt.
Fetis nimmt die Städte der Dedi-
kations- Unterschriften für seinen
jeweiligen Wohnort an, doch wis-
sen wir heute, dass der Komponist
damaliger Zeit, sobald er nur ab-
kommen konnte, stets die Ueber-
wachung des Druckes am Druck-
orte selbst besorgte und dort auch
die Dedic. schrieb. Von seinen
Kompositionen sind nachweisbar:
Novi Concentus ecclesiastici binis, ter-
uis vocibus concinendi . . . Yen. 1610
Sigismondo d'India.
109
Sigismand.
Ang. Gardainis. 4 Stb. mit Bc. 4".
23 Mot. Hier führt er noch keinen Titel.
Die Dedic. ist an den Kardinal Sabandia
gerichtet und unterz. Piacenza 12 1610.
Dies kann man als seinen AVohnort bez.
[Bologna, br. Mus : B. Bc.
Lib. 2. sacrorum Concentuum . . . Nobi-
lis Panormitani, ternis, quateruis, 5, 6que
Tocib. concin. Ven. 1610 Gard. & fratres.
6 Stb. 40. 20 Mot. [B. ai. Bologna
fehlt Bc.
Lib. 1. Motectoram 4 vocibus auctore
. . . Divi Itarci Aequitu . . . Yen. 1627
Alex. Vincentius. 5 Stb. 40. 22 Mot.
[B. Br. Bologna: B. Bc. in beiden Ivat.
Abdr. der Dedic.
Lib. 1. de iladiigali a 5 voci, di . . .
MUano 1606 Ag. Ti-adate. 5 Stb. 4^.
21 Madr. [br. Mus: B. 5a.
— Ven. 1607 Aug. Gardano. 5 Stb.
40. 21 Madr. [Bologna.
— ristamp. Yen. 1610 Gardano & fra-
telli. [Rom B. C: C. B. 5a. Oxford Ch.
Ch. br.Mus: B.
Lib. 2. de Madr. a 5 v. . . Yen. 1611
Gard. & fratelli. 5 Stb. 4». 21 Madr.
[Rom B. C: C. B. 5 a. Oxford Ch. Ch.
br.Mus: B.
... II 3. lib. de Madr. a 5 v. con il
suo Bc. da sonar coa diversi instromenti
da corpo ä beneplacito; ma necessaria-
mente per gli otto ultimi. Yen. 1615
B. Magni. 6 Stb. 40. 21 Madr. [Bibl.
•wie vorher, im br. Mus. noch der Bc.
II 4. lib. de Madr. a 5 v. . . Capo della
musica di Camera del Sereniss. & Invitiss.
Duca di Savoia . . . Yen. 1616 Amadino.
5 Stb. 4". 20 Madr. [Oxford Ch. Ch.
Rom B. C: C B. 5 a.
II 5. lib. de Madr. a 5 v. . . Yen.
1616 Amadino. 5 Stb. [Bibl. wie vorher.
IJ 7. lib. de Madr. a 5 v. . . Roma
1624 G. B. Robletti. 5 Stb. 4P. 21 Madr.
[Rom wie oben. Bologna C. T. B.
8. Libro de Madr. con il Bc. del Cava-
lier ... Roma 1624 Robletti. 6 Stb. 4«.
12 Madr. [Bologna. Rom wie oben.
La Musiche e Balli a 4 voci con il Bc.
del . . . composte nelle reggie nozze del
Sereniss. Prencipe di Savoia Yittorio Ama-
deo, Madamma Chi'istiana, Kuovamente
comp. . . Yen. 1621 Ale&s. Yincenti. 5 Stb.
40. 33 Gesge. [Oxford Ch. Ch.
Yillanelle alla Xapolitana a 3 voci di
. . . Lib. 1 . Yen. 1610 Ang. Gardano &
fratelli. 3 Stb. 4«. 19 Gesge. [Bo-
logna. Oxford Ch. Ch. B. B:C1. br.
Mus. 3 Stb.
Lib. 2. delle YiUaneUe alla XapoUt. a
3. 4. & 5. Yoci. Di . . . Yen. 1612
berede Ang. Gardano. 3 Stb. 4». 23 Ge-
.sänge. [Bologna: Cl. 2. br.Mus: B.
Le Musiche di . . . da cantar solo uel
Clavicordo Chitarone Arpa doppia et altri
istromenti simili. Milano 1609 l'herede
di Simon Tini & Eil. Loraazzo compagni.
1 vol. 67 S. 53 Gesge. [Brässel. Paris
Nat. Genua U. B. Yenedig B. M.
Le Musiche a 2 voci di . . . Yen. 1615
Amadino. 1 vol. fol. 41 S. Dedic. in
Turin gez. 28 Gesge. [Oxford Ch. Ch.
C. P. Turin B. n. Bibl. Bohn in Breslau.
Le Musiche del ... Lib. 3. a una e
due voci. Milano 1618 Fil. Lomazzo.
1 vol. fol. 31 S. 19 Gesge. Yogel 1,
327 einen Teil der Dedic. [Bologna.
Paris Xat.
Le Musiche del . . . a 1 et 2 voci da
cantarsi nel Chitarrone . . . con alcuue
Arie, con l'Alfabetto per la Chitara aUa
spagnola. Lib. 4. Yen. 1621 Aless. Ym-
centi. 1 vol. fol. 33 S. 16 Gesge. mit
Angabe der Dichter. [Oxford Ch. Ch.
Le Mu.siche del ... da cantarsi (wie
vorher). Lib. 5. Yen. 1623 ib. 1 vol.
fol. 25 S. 14 Gesge. Die Gedichte zum
Teil vom Autor. [Oxford Ch. Ch.
In alten Samlwk. 2 Motetten (Eitner 1).
Sigismondo, Griuseppe, geb.
13. Xov. 1739 zu Neapel, gest.
10. Mai 1826 ebd. Studierte Jura
und betrieb Musik nur nebenbei,
widmete sich aber später ganz der
Kunst und trat als Komponist auf;
auch als Gesanglehrer hatte er
einen guten Ruf und nannte aus
den höchsten Kreisen seine Schüler.
Als unter der Regierung Murat's
das Konservatorium reorganisiert
wurde, wählte man ihn zum Biblio-
thekar an der sehr reichhaltigen
Bibl., dort findet man auch Einiges
von seinen Kompositionen im Ms.
(siehe Fetis. Florimo nennt ihn
nur beiläufig).
In der B. B. unter den Mss. theoret.
befinden sich 4 Bde., fol. 30—33. mit
Materialien zu einer Geschichte der Musik
! der neapolitanischen Schule. — Das Con-
seiv. zu Mailand besitzt: Scuola di can-
tare e Solfeggi per Sopr. c. B. d'accomp.,
im Autograph.
Sigismimd, Polonos, siehe Po-
loiios.
Sigl, Franc. A . . . M .
170
Signorini, Carlo.
Sigl, Franciscus A . . . M . . .,
ist in der Hofb. in Karlsruhe mit
folgenden Werken im Ms. ver-
treten :
90Ü. Missa triumphalis , ünomastica
pro festo St. Ludovici Confessoris 4 v.,
V.. Clarinis, Com. Alto Viola, Tymp. et
Organo. Autogr. in Stb.
907. Musikalische Serenata die in
Lieb und Treue Bestehende Dankbarkeit
als das . . . Nahmens-Fest des . . . Herren
Ludo\ici Georgii Simperti, Regierenden
Herren Marggrafen zu Baaden Baaden.
Unwürdigster Client und Schutzunterthan
. . . Autogr. in Stirn.
Sigi, Griovaiini (xiorgio,
8 Sonate per il Cembalo, in qufol.
Ms. 106 der Bibl. Dresd. Musikalien-Samlg.
Signac, Sieur, ein Komponist
aus dem Anfange des 17. Jhs.,
der durch folgende Drucke be-
kannt ist:
50 pseaumes de Da^-id, mis en vers
fran^ais par Th. Desportes et mis en
musique ä 4 et 5 parties par le sieur
Signac. Pai'is 1630 BaUard. [Stadtb.
Amiens.
Airs a quatre Paiües Du Sieur . . .
A Paris 1622 Pierre Ballard. 4 Stb.
kl. 8°. ä 40 Bll. [besals G. Becker in
Lancy den Dessus.
10 Airs im Samlwk. Airs 1618.
Signorelli, Pietro, Kapoli, geb.
28. Sept. 1731 zu Neapel, gest.
1. April 1815 ebd. Ein Schrift-
steller, der auch Einiges übers
Theater schrieb. Er führte ein
vielbewegtes Leben, war zweimal
in Spanien und bekleidete amt-
liche Stellen, kehrte aber immer
wieder nach Neapel zurück, be-
teiligte sich 1798 an der Kevolu-
tion, zog sich dann nach Mailand
zurück, wurde dort Lehrer am
Lyceum, ging dann nach Pavia
und Bologna und lebte seit 1806
wieder in Neapel (Fetis). Seine
hierher gehörigen Werke sind:
Storia critica de'Teatri antichi e mo-
derni libri 3. Napoli 1777 stamp. Simo-
niana. 8". [B. B.
— Ausg. Napoli 1787, 6 voll, in 8»
und Napoli 1813 in 10 voU. [Glasgow.
Bologna u. Bibl. Scheurleer.
— Addizioni alla storia critica de'teatri.
Napoü 1798. [B. B.
Fetis verz. noch: Lettera sullo spetta-
colo musicale del 1803. Nap. 1804. 8».
Signoretti, Rev. D. Aurelio,
aus Reggio, wo er auch um 1615
an der Kathedrale Kapellmeister
war (Titel). Fetis bez. seinen Tod
mit 1635. Man kennt von ihm:
II 1. üb. de Motetti a 2, 3, 4, 5, 6, &
8 voci. Con il B. per sonar nell'org. . .
Yen. 1615 G. Yincenti. 5 Stb. l". [Bo-
logna. B.B: C. B. Bc.
Yespertinae omnium solemnitatum Psal-
modiae quinis, seu novenis vocibus concin.
una c. B. ad org. . . Yen. 1629 Aless.
Yincentius. 10 Stb. 40. 23 Gesge. [B.
Frkft. im Kat. das ßeg. Bologna.
In Z. Zanetti's Sacrae et divinae can-
tiones 1619: Ducite fideles Christi 3 voci.
In Seraphin Patta"s Sacra cantica 1611
eine Motette.
Fetis schreibt, dass sich im Archiv der
Kathedrale zu Reggio Magnificat und
Messen bis zu 16 Stirn, befinden. Letz-
tere tragen das Datum 1626.
Signoretti, Joseph, ein Vio-
linist, Schüler von Tartini, liefs
sich gegen 1770 in Paris nieder
und gab dort Streichquartette her-
aus (Fetis).
Im Kat. Leo Liepm. ist ein P. Signo-
retti mit dem Dmcke : Methode contenant
les principes de la musique et du Yiolon.
La Haye 1777 Williams. 3 Teile in 1 Bde.
in 4P vertreten. Allen Anzeichen nach
ist es derselbe Autor und das P. ein
Di-uckfehler.
Sigiiorile, Nicolo, Sopranist an
der Hofkapelle in Wien, wird von
1721 ab als Altist verz., diente-
mit 1000 Gld. (von 1740 ab nur
mit 500) vom 1. Mcärz 1721 bis
1. Aug. 1719, wird dann pensio-
niert und stirbt am 2. April 1759,
76 J. alt (Köchel 1).
In der B B., Ms. 17 108 eine Messa
a 4 voci alla Palestrina. P. — In Musikfr.
Wien: 3 Missae a 4 voc. P. — Duetto:
Come lasciar per 2 Sopr. col Bc. — In
Hofb. Wien, Ms. 15 756/57 : 2 Missae alla
breve, 4 voc. P.
Signorini, Carlo, stand um
1639" als Musiker in städtischen
Signorini, Giov. Batt.
171
Silbermaain.
Diensten zu Bologna, nach dem
Ms. B 300 des Liceo daselbst.
Sis;uoriiii, (xiOYaniii Battista,
beteiligte sich 1615 an der Kom-
position der Oper „Guerra d'Amore'',
zu Florenz aufgeführt (Viertel]". 5,
515).
Signorini, Pier 3Iaria, um
1683 Kapellmeister zu Siena,
ist in Caifabri's Salmi 1683 mit Beati
omnes 4 voc. c. Bc. vertreten. In B. B.,
L303, Ms: Solfeggi ä 2 voci.
Signorucci, Ponipeo, aus Borge
San SepoJcro (Toscana, Arezzo), wo
er Kapellmeister und Organist um
1594 war. Um 1608 ist er Ka-
pellmeister am Dome zu Pisa und
bez. sich aufserdem mit Accade-
mico Unisono di Perugia. Nach
Banchieri's Lettera armen. Bl. 142
"wird er Kapellmeister zu Siena
genannt (Titel). Man kennt von
ihm:
Concerti ecclesiastici ä 8 voci. Con ü
ßc. Lib. 1. Yen. 1602 Vinceuti. 8 Stb.
40. 13 Nrn. [Hofb.Wien: Cl.
Salmi, Falsibordoni, e Motetti a 3 voci
commodiss. per cantare & concertare nell'
organo, con ogni sorte di strumento: con
2 Magnif -. uno intiero l'altro a versi spez-
zati, di . . . E con il Bc. Op. 6. Yen.
1603 Viücenti. 4 Stb. 4«. [Bologna,
Kat. 2, 311 Abdr. der Dedic. u. a.
Messe a 8 voci di . . . con un Magni-
ficat nel fine del 8. tuono. Lib. 1. Con
il Bc. per commoditä de gl'Organisti.
Op. 7. Yen. 1603 Yincenti. 9 Stb. 4^.
3 Mess. 1 Magn. [B. Br.
II 2. lib. de'Concerti ecclesiastici a 8
voci di . . . Cioe'Salmi, Magnif., Motetti,
& una Messa deU'S. tono ... Et con il
Bc. . . Op. 11. Yen. 1608 Yincenti.
9 Stb. 40. 13 Gesge. [B. Br.
In B. L. im Ms. 10 Mot. 2 Magn.
1 Messe zu 2—8 Stirn, (s. Kat.). — In
B. Br. im Ms. 1 Missa octavi toni und
Yidi conjunctos.
Madrigal! a 5 voci con nn Ecco a 8.
Di . . . Lib. 1 . . . Yen. 1602 Yincenti.
5 Stb. 40. 17 Madr. [Yerona S. f.
In alten Samlwk. 2 Motett. (Eitner 1).
Ferner in G. Torelli's 2. lib. Canzon. 1594
S. 6: Cnidel s"el mio 3 voci. Hier ist er
nur als Organist bezeichnet.
Sigo, Musiker des 11. Jhs., lebte
nach Mabillon als Abt des Klosters
S. Florentii Salmurensis, nach Ger-
bert als Magister Scholae und Kan-
tor der Kirche Carnutensis (Ger-
bert 4, 285 u. 5, 36). Gregoir,
Panth. 5, 114 teilt aus Mabillon
folgende Verse mit:
Karitate Sigo noster plenus atque gratia,
Multa praebens ore, manu, advenis solatia
Singularis organali regnabat in musica.
Sigonio, Cfandolfo,
schrieb eine Abhandlung über das
Madrigal, die in Hercole Bottrigaro's II
Melone 1602 abgedruckt ist.
Sigora, siehe Eulenstein.
Sikkel, Lanrens, wird am 22.
Juni 1744 als Organist in Zalt-
Bommel angestellt (Bouwst. 2, 172).
Silao da Lucca, siehe Caseu-
tini, Silao.
Silber, Magister Euchariiis,
I alias Franck, Buchdrucker in Rom
1493, gab ein Drama heraus:
,,Historia Boetica" in fol. ohne Autor,
an dessen Ende sich 2 Lieder und 2 Chöre
befinden, die nach Rimbault's Angabe mit
beweglichen Typen gedruckt sind. Exem-
plar in Oxford Ch. Ch. Obiges Y^erk ist
in Riemann's Abhdig. nicht angeführt
(M. f. M. 28, 166).
Silbermann, eine Orgel- und
Instrumentenbau - Familie , deren
Stammvater Andreas 1678 in
Strafsburg lebte. Siehe Näheres
im Lobstein 106 ff., der sie bis
Johann Heinrich einzeln anführt
und ihre Orgelwerke verzeichnet.
Siehe auch Fetis und über Gott-
fried in M. f. M. 2, 129. 149. 4,
149. 5, 17. 37. 165.
Einige Mitglieder der Familie
bekleideten auch Organistenstellen
und traten als Komponisten auf:
— Friedrich Theodor^ ein Sohn Job.
Andreas', gest. 5. Juni 1816 zu Paris (?),
war Yioloncellist und auf dem Konser-
vatorium zu Paris ausgebildet (Lobstein
107).
— Johann Daniel, ein anderer als der
um 1764 ernanute sächsische Hof-Orgel-
bauer (Fürstenau 1, 157), war auch Orgel-
Silesius.
172
Silva, Andreas de.
bauer, wurde aber am 20. April 1746
Adjunctus des Organisten an der Prediger-
oder Neuen Kirche zu Strafsburg i/Els.
Im Ms. 131 fol. 12 der B. B. der Tonsatz
„Le Moulinet" f. Klaxier von 1757. Der-
selbe Satz auch im Ms. 4221 ib. von
Marpurg's Hd., der ihn auch in seine
Eaccolta von 1756/57 aufnahm (Lob-
stein 45).
— Johann Friedrich^ Sohn des Joh.
Heinrich, starb im Alter von 42 Jahren
am 9. März 1805 an den Folgen einer
Geisteszerrüttung. Er war von 1782 bis
Anfang 1804 Organist an St. Thomas in
Strafsburg, Komponist und Klaviermaeher.
Lobstein 61 führt von ihm Kla%'ier- und
Gesangstücke an, darunter eine 4 st. Hj'mne
„ä la paix".
Silesius, J. A., siehe Seheffler.
Silietri, ... Lebenszeit unbe-
kannt.
Im Conservat. zu Mailand befinden sich
Sei Trii per flaute, violino e basso. Ms.
in Stb.
Silleari, Armondo, Sammler
und Herausgeber des Samhvkes:
Sacri Concerti a 2, a 3 voci raccolti
da diuersi eccellenti compositori, e dati
in luce ä publico comodo da persona, che
H costodina. Dedicati . . Card. Cerri Ves-
covo di Ferrara. Bologna 1675 G. Monti.
4 Stb. 40. Enthält an Autoren: Franc.
Alessi, Oraz. Benevoli, Yinc. de Grandis,
Giov. Batt. Giansetti, Girol. Guiducci 3,
Paolo Lorenzani, Gio. Mantomoli 4, Aless.
Melani 2, Pere Vaunarelli 2. [Bologna,
Eeg. im Kat. 2, 360.
Sillobod, A. R. D. Michael,
parochi in Martinszka Vesz. (?),
bekannt durch die Abhandlung:
Fundamentum cantus gregoriani, seu
choralis pro captu tyronis discipuli, ex
probatis authoribus coUectum, et brevi,
ac facili dialogica methodo in lucem ex-
positum opera, ac studio A. E. D . . .
Zagrabiae 1760 typis Cajetani Francisci
Häri. 40. 72 S. [Bologna.
SilTa, Alberto Giuseppe de,
zeichnet sich mit „Comes da Lis-
bona M. d. Mus." Die Abkürzungen
bedeuten wohl Musikdirektor oder
Maestro di musica. Er ist be-
kannt durch
Sei Sonate per Cembalo. Kupferstich
ohne Ort und Verleger. 26 S. [B. Wa-
gener.
Gerber 1 und nach üim VasconceUos
verz. einen Games Silva, von dem auch
0 Sonaten für Klavier angezeigt werden,
aber bis heute nicht bekannt sind.
Unter GomeX' de Silva erschien das
schon im Buchstaben G. angezeigte theo-
retische Werk (Bd. 4 p. 304), welches nach
dem Kataloge des br. Mus. dem obigen
angehört und nach Felis eingeordnet
wurde. VasconceUos dagegen schreibt es
einem anderen ohne Vornamen zu, wie
es unter G. verzeichnet ist. Leo Liepm.
besafs den Dnick im Jahre 1900 und
verz. ihn unter Silva (Alberto Joseph
Gomex, da) : Eegras da acompanhar . . .
1758. 40. 48 Seit.
Silva (Sylva), Andreas de, von
1519/20 ab Sänger in der päpstl.
Privatkapelle Papst Leo X., erhielt
vom Januar ab monatl. 8 Duk.
Die Akten bez. ihn als „Cappelle
nostre cantori et compositori no-
stero" (Yiertelj. 3, 255. 257). In
den Akten der Kapelle in Mantua
ist er am 17/12 1522 gez. und
empfängt vom Marchese 21 Duc.
21 braccia di daraasco (? Berto-
lotti 34).
In alten Samlwk. finden sich 14 Ge-
sänge (Eitner 1). Aulserdem in Verde-
lot's 1. lib. Madr. 1537: Madonnio sol
vorrei 4 v. und in einer Tenorst. s. a.
(M. f. M. 23, 141) eine Missa, Thema dort
verz. — In Scotto's 1. üb. de'Motetti
5 voci 1549 eine Motette. In Mss:
Cap. sLstma, Cod. 45 Missa 0. Titel
4 voc. mit Andreas gez.
— Cod. 55 Missa Tu es pastor 7 voc.
— fol. 135: lilumina c. 2. et 3. p. 6 voc.
— Cod. 46: Ave Maria, 2. p. Gaude
gloriosa, 5 voc. — foL 69: Laetatus sum,
2. p. Fiat pax 3 voc.
— Cod. 38: Crux clavis 5 (6) voc. —
fol. 92: In te Dne., 2. p. Quoniam for-
titudo 5 voc.
— Cod. 24: Omnis pulchritudo, c. 2. p.
5 voc. — fol. 34 Surrexit pastor c. 2. p.
5 voc.
B. B. Ms. Z91. Chorbuch, Anfg. des
16. Jh.s. fo. 57: Missa 4 voc. (Diso: d d
d d d e. d c h d c).
Ms. B. B. Landsbg. 321: Virtute magna
reddebant, 4 v. — 0 regem coeli 4 v. —
Natus est, 4 voc. P. Letzteres im Ms.
21 590 noch einmal.
In Bologna im Ms. in 4 Stb. Te Deum
laudamus. In einer Altstimme ohne Titel
Silva, Giovanni.
178
Silvani, Gius. Ant.
(Kat. 2, 344) 2 Gesge. Kat. 3, 4, Ms. in
kl. fol. von 1518: Tors seulenient 4 v. In
ülo tempore 4 v. Judica me Deus 4 voc.
In B. M., Ms. 252 Nr. 23 eine f. Laute
arrang. Motette.
In neuer Ausg. 1 Gesg. (Eitner 2).
SilTa, (xiovanni, ein Neapoli-
taner des 18. Jhs., der herausgab;
Elogio di Pasquale Caffaro, detto Caf-
farelli. Napoli 1788 (Fetis).
SÜTa, Herciiiia, ein Benedik-
tiner-Mönch, bekannt durch
Alauda coelestis seu coucentus sacri,
singulis, binis, 3, öque vocib., unä cum
duobus Violinis necessarijs, & aliis Instru-
mentis passim ad üb. addeudis, adornati
a Camoenis Monasterij S. Georgij . . .
Opus 1 . . . Ulmae 1Ö82 suaipt. Dan
Goerlini, literis Mat. Wagneri. 5 Singst.
2 Y. 2 Viole Yiolone et Bg. in 4o. 32
Gesge. [B. B.
Alauda coelestis . . . Op. 2. Ib. 1695.
6 Gesangstim. 2 V. 2 Violen u. Bg. 30
Gesge. [B. B. fehlen 2 V. u. Bg.
Silya, Prospero, geb. den 5.
Dez. 1762 zu Regeio aus edlem
Geschlechte, gest. ^ebd. 29. Okt.
1834. Er war Violinist, städti-
scher Musikdirektor zu Reggio,
Direktor der Musikschule und Vio-
linist beim Herzoge Francesco IV.
Er erzog viele Schüler, unter ihnen
auch seine spätere Frau Rosalindc
Grossi (Valdrighi 14, 27).
Silva, TristSo da, Kapellmeister
König Alfonso V. von Portugal im
15. Jh., schrieb den Tractat:
Amables de musica, der sich einst in
der vernichteten Lissaboner Bibl. befand.
Vasconcellos citiert noch einen 2. Tractat,
betitelt: De la realidad y expeiiencia de
la musica.
SilTa Leite, Antonio da (nach
dem Kataloge des br. Mus.), ist be-
kannt durch
Estudo de Guitarra . . . dividido em
duas partes. A primeira contem a.s prin-
cipas regra.s da musica, e do accompanha-
mento, a segunda as da Guitarra; a que
se ajunta hmua Collec9ao de Minuetes,
Marchas, Allegros, Contradamjas e outras
Pe9as . . . com acc. de segunda Guitarra
. . . Porto 1795 A. A. Ribeiro. 2 Teile,
fol. [br. Mus.
Silva. In Portugal lebten eine
Reihe Musiker dieses Namens, die
Vasconcellos einzeln anführt:
— Alberto Jose Ooines du, lebte im
18. Jh. und gab 1758 heraus: Regras de
acompanhar para Cravo ou Orgao . . .
Lisbao. 4°. 8 u. 39 S. Fundort wie ge-
wöhnlich fehlt (s. S. 172, 1. Spalte unten).
— Antonio da, Organist und Kompo-
nist an der Kgl. Kapelle zu Ajuda, schrieb
1778 ein Oratorium: Gioas, Re di Guidäu. a.
— Ayres Antonio da, geb. 15. April
1700 zu Lissabon, trat in den Orden
Christo und komponierte Messen u. a.
geistl. Musik.
— Francisco da Costa e, gest. 11. Mai
1727 zu Lissabon, war Kapellmeister an
der Kathedrale daselbst und komponierte
viele geistliche Musik.
— Joäo Cordeiro da, geb. zu Lissa-
bon, komponierte in den Jahren 1778 bis
1789 zahlreiche Opern.
— Fr. Jose Marques de Santa Rita e,
geb. zu Alemtejo, gest. um 1837, war
Kapellmeister zu Bemposta und hinterhefs
zahlreiche geistl. Gesänge.
— P. Mannet Nunes da, ein Jesuit,
geb. um 1678, lebte zu Lissabon als
Kapellmeister an S. Catharina und gab
1685 ('? 1678 geb.?) das theoretische Werk
heraus: Arte minima que com Semibreve
prolaram tratta ein tempo breve . . . Lis-
bao 16S5 Joam Galram. 4°. 44, 52 u. 136 S.
— Policarpo Jose Antonio da, ein be-
rühmter Tenorist um 1788, trat auch als
Komponist auf mit: A Primavera, em
novo nocturuos musicaes sobre versos de
Metastasio. 1787. [Kgl. B. zu Ajuda.
Silvani, Gioseffo Antonio, aus
Bologna, Ende des 17. Jhs. geb.,
war um 1702 Kapellmeister an S.
Stefano zu Bologna und lässt sich
bis 1725 verfolgen. Aus dem Ver-
lage seiner Druckwerke von 1720
ab ersieht man, dass er der Erbe
des Verlagsgeschäft von Marino
Silvani war und wahrscheinlich
ein Bruder desselben, denn schon
17 13 zeichneu die Brüder des
Marino (fratelli Silvani). 1727 oder
kurz vorher rauss er gestorben
sein, denn es erschien in diesem
Jahre „Indice delPopere in musica
sin'ora stampate in Bologna, e si
fanno vendere dalli eredi di Giu-
Silvani, Gios. Ant.
174
Silvani, Mariuo.
Seppe Antonio Silvani in capo al
Pavaglione. Bologna 1727 CJ. M.
Sassi". 1 Bog. in kl. 4«. [Brüs-
sel 5168.]. Man kennt von seinen
Kompositionen:
1702 a. Litanie concertate ä 4. voci
con Violini. e senza, e suoi ripieni ä be-
neplacito consecrate . . Fil. Xeri . . . Op. 1.
Bologna 1702 per Mariuo Siluaui. 12 Stb.
(8 f. Gesaug. 2 V. Violone od. Tiorbe u.
Org.). 4P. [Bologna.
1702 b. Inni sacri per tutto l'anuo a
voce sola, con Yiolini ä beneplacito, cou-
secrati al . . B. Calvi . . . Op. 2. Bo-
logna 1702 Mariuo Silvaui. 1 Singst. 2
V. Bc. -u. Org. 6 Stb. 4«. [Bologna.
br. Mus : Org.
1704. Sacri Eespousorii per li tre
giorni della settimaua santa, cioe Mercordi,
Giovedi. e Yenerdi, ä 4 voci pieni, da
cantarsi con Torgano, e senza . . . Op. 3.
Bologna 1704 ib. 5 Stb. 4». [B. M. im
Druck u. Kopie. Bologna. C. P. Dresd.
Mus. im Druck u. hds. Part.
1705. Inni sacri per tutto Tanno ä 4
voci pieni, da cantarsi con l'org. e senza
. . . Op. 4. Bologna 1 705 ib. 5 Stb. [Bo-
logna. Dresd. im Ms. in 5 Stb. Ms. 1224.
br. Mus: C. A. T. Org.
1707. Cautate moraü, e spirituali a
1. 2. e 3. voci con V. e senza . . . Op. 5.
Bol. 1707 ib. 7 Stb. (3 Singst. 2 V. Vio-
lone, Bc.) 4». [Bologna, br. Mus: V 2.
Violone.
1708. Stabat mater, Benedictus, Mise-
rere, li 3. Alleluia, con il Tratte del Sa-
bato Santo ä 8 voci pieni . . . Op. 6. Bol.
1708 ib. 10 Stb. 4». [Bologna fehlt B 1.
1711a. Messe brevi concertate a 4
voci con V. e ripieni . . . Op. 7. Bol. 1711
ib. 8 Singst. 2 V. Violone u. Org. 12 Stb.
4P. [im Besitze des Padre Corista della
SS. Nuuziata in Boiog.
1711b. Motetti a 8 voci pieni con il
Eesponsorio di S. Antonio di Padoua. Da
cantarsi con l'org. e senza . . . Op. 8. Bo-
logna 1711 per gli Eredi del Silvaui. 9
Stb. 40. [Bologna, br. Mus: 9 Stb.
1713. Motetti con le quatro Antifone
della B. Vergine a voce sola . . . Op. 9.
Bologna 1713 per li fratelli Silvani. 2 Stb.
qu4". [Bologna.
1716. Motetti a 2. e 3. voci c. Vio-
lini, e senza ... Op. 10. Bol. 1716 ib.
7 Stb. 4«. [Bologna. Dresd. Mus.
1720. Messe brevi a 4 voci piene di
... Op. 11. Bologna 1720 per Giuseppe
Antonio Silvani sotto le scuole all'Insegna
del Violino. 6 Stb. (4 Singst. Violone ed
org.) 40. 4 Messen. [Bologna. Dresden:
Bassus. Padua Ant.
1724. Versi della turba per li pasij
della domenica delle palme, e venerdi
Santo, con il pueri hebraeorum &c. per la
Processione deirUlivo; il Vexilla regis
prodeunt &c. per quella del venerabile
nel Venerdi Santo, con il versetto Ado-
ramus te Christe &c. A 4 voci da cantarsi
con l'org. e senza... Op. 12. Bol. 1724
ib. 6 Stb. (mit Violone u. Org.) 4". [B.
M. Privatbibl. des Padre Corista, siebe
1711a. C. P.
1725. Sacre Lamentazioni della setti-
maua Santa ä voce sola . . , Op. 13. Bol.
1725 ib. 1 vol. qu4P. [Dresd. Mus.
Bologna.
1725. U 2. lib. delle Litanie della B.
V. a 4 voci concertate c. V., e ripieni . . .
Op. 14. Bolog. 1725 Gius. Ant. Silvani.
12 Stb. (8 Singst. 2 V. Violone 0 Tiorba
e Org. 4". [Bologna, auch in hds. Parti-
tur von G. Busi.
Im Ms. 187, B. B. Missa brevis 4
voc. c. Bc. Part., in F. — Ms. 20870
dieselbe Messe in P. — Ms. 167 Missa
brevis 4 voc. c. sü'om. in Em. und eine
2te in Gm. ohue lustr. in P.
In Modena, Ms. 2 Cantate a voce sola
c. Bc.
Silyaiü, Marino, ein Verleger
in Bologna seit c. 1665, Sammler
und Herausgeber von folgenden
Samlwken:
1668. Sacri Concerto overo Motetti a
2, e tre voci di diuersi eccellentiss. autori;
raccolti, e dati in luce da Marino Siluani,
e coüsacrati al Molt'IUustre Signor Giac.
Maria Mai-chesini. Bologna 1668 G. Monti.
4 Stb. 40. Enthält au Autoren: Mauriz.
Cazzati, Franc. CavaUi 2, Giov. Paolo Co-
lonua, Carlo Donato Cossonio, Agost. Fi-
lippucci, Xatale Monferrato, Giov. fiovetta.
Oraz. Tarditi, Egidio Trabatone, Gio. Batt.
Volpe detto Rovetto, Pietro Andr. Ziani.
[Bologna, Kat. 2, 360 das Reg.
1670a. Nuova raccolta di Motetti sacri
a voce sola di diuersi eccell. autori mo-
dern!. Dati in luce da Mar. Siluani, e
dal medesirao dedicati . . G. Batt. Parisi . .
di Bologna. Bologna 1670 G. Monti. 1
vol. fiu40. 90 Bll. Enthält au Autoren:
Mario Agatea Agostiuiauo, demente Cel-
lini, Seb. Cherici, G. Paolo Colonna, Agost.
Filippucci, Nat. Monferrato, Carlo Palavi-
cino, Franc. Petrobelli, G. Batt. Quaglia,
Oraz. Tarditi. [Bologna, Reg. im Kat. 2,
360.
1670 b. Canzonette per camera a voce
Silvanus, Andreas.
175
Simler.
sola di div. aiit., dati in luce da M. S.,
e dal medesiino dod. ... G. P. Culomia . . .
Bologna 1670 Mouti. 1 vol. iu qu4".
74 S. 15 Gesänge von Mario Agateo,
Genari 2, Vinc. Grandis 2, G. Legrenzi,
Atto Melani, Carlo Pallaviciuo 3, Gio. Batt.
Pellicani 2, Carlo Saioni u. 2 Anon. [Bo-
logna.
1685. Mclpomene coronata da felsina
Cantate musicali ä. voce sola, date ia luce
da Signori Compositori Bolognesi . . . Bo-
logna 1685 Giac. Monti ... Si vendono da
Marino Silvani. 1 vol. in qu4''. 171 S.
die Dedic. von Silvani gez. Enthält an
Komponisten P. Albergato, G. Ces. Arresti,
G. P. Colonna, An. Frabetti, Dom. Gabrieli,
Ein. Gherardini, Nie. Giovanardi, Bart.
Monari, Franc. Passarini, Dr. G. B. Sa-
nuti Pellicani, Giac. Parti, Gius. Tosi je
1 Gesg. [Hofb. AVien. Bologna. R. C
of Mus. Ferrara. B. Wagener. Brüssel.
Ergab auch 1673 G. G. Gastoldi's Salmi
heraus nebst anderen Autoren, siehe das
Eeg. im Kat. 2 von Bologna.
Silyamis (Sjlvanus). Andreas,
jedeufalls ein anderer als Andreas
Silva, war 1511 mit Seb. Virdimg
befreundet und
kommt mit Kompositionen im Glai'ean
und Egeuolf's Liederbuch von 1535 vor,
doch ist letztere Komposition im Forster
unter Joh. Wenck's Namen gedruckt (Eit-
ner 1. Siehe auch M. f. M. 26, 47). —
In B. Proske, Ms. 940 Nr. 258 unter
Audr. Sylvanus das Lied: Mein gmuet
und bluet, 4 voc.
Silvanus, Jacehus Heremias,
nennt sich J. Herrn. Schein auf
dem Druck von 1619.
Silvanus, Meualca, ist eben-
falls Schein.
Silvestari, Florimondo, aus
Cremona, wird von Fetis ange-
führt mit:
Cantiones sacrae 2, 3 et 4 vocum.
Yen. 1649 Aless. Yincentius. 4°.
Silvester, John, wurde 1521
Baccalaureus der Musik und als
Musiker sehr geschätzt (Hawkins
3, 422).
Silvostri, Henrieus, Kleriker
und 11.31 päpstl. Sänger (Viertel].
1, 498. 514).
Silvestrino, Francesco, ge-
nannt Chechin.
Iu "Willaert's Canzone Villancsche 4 voc.
von 1545 befinden sich 3 Nrn. von ihm,
Ausgabe 1548 u. 1553 nur 1 Nr. (Eitnei' 1
u. JI. f. M. 19 p. 100).
Silvestris, siehe Florido.
Silvcstro, siehe Andrea.
Silvestro dal Fontego, siehe
Cranassi.
Silvestro de'Ferrari, aus Mai-
land, lebte 1490 als Lautenist in
Genua (Motta 44).
Ein Silvestro ist in Bologna, Kat. 2,
313 mit einem Magnificat ä 9 concertato
del Sigr. . . iu Ms. P. qufol. vertreten.
Möglich, dass damit Silvestro Durante ge-
meint ist.
Silvestrueci , Latantio, um
1668 Organist am Dome zu Or-
vieto. Vannarelli widmet ihm
1668 ein Ave regina coelorum.
Silvius, Camillus, aus Kessel,
ist am 24/4 1719 als Musicus in
der Universit. zu Levden einge-
schrieben (ßouwst. 3, 5).
Sime, D..., aus Edinburgh,
gab heraus:
The Edinburgh musical miscellany; a
coUection of the tnost approved Scotch,
Euglish & Insh Songs, set to music . . .
Edinburgh 1792 W. Gordon. 8». XU u.
360 S. mit 147 Lied. [B. B. B. Kgsbg.
B. M. Musikfr.Wien. br. Mus. in 2 voll.,
der 2te von 1793.
Siniili, Vincenzo, aus Faenza,
gab heraus:
Canzonette a 3 voci . . . Lib. 1. Fer-
rara 1610 Vitt. Baldini. Vom Verleger
die Dedic. an Giac. Spinola gerichtet.
[Bologna: A. br. Mus: C. B.
Simler, Joliann Wilhelm, Sohn
des Eudolphi, geb. um 1605 in
Zürich, war Dichter und Musiker,
1629 Prediger zu Uticken und
1631 zu Herliberg (Schweiz), später
Inspektor am Collegium Alunmo-
rum zu Zürich, starb am 14. März
1672 daselbst (Jöcher. G. Becker
1, 87). Er gab heraus:
Teutsche Getichte darinnen: 1. Haupt
begriffliche Inhalte der Psalmen Davids;
2. Unterschiedliche auf Zeiten und An-
lässe gerichtete Gesänge; 3. Allerhand er-
bauliche Ueberschilften . . . enthaltend
Simler.
176
Simon, . .
sein. Zürich 1648 Job. Jac. Bodmer. 8".
216 S. mit 50 Lieder, davon 36 im 4stim.
Toüsatze von Andreas Schwilge. [B. B.
B. M. Einsiedeln.
— 2. Ausg. Zürich 1653. Hier ist ein
Komponist mit H. H. gez. (siehe Nälieres
bei Schwilge). [br. Mus. Einsiedehi.
— Teutscber Getichte die 3. von Ibme
Selbsten um ein Drittheil verjnehrte und
verbesserte Aussfertigung: 1. Aller Psal-
men Haubtbegriff in 150 V^ergedichten.
2. Fest- und Unterweisungs-Gesänge. 3.
Unterschiedene auf Zeiten und Anlässe ge-
richtete Gesänge und Loblieder. 4. Neu-
aufgesetzte mit geistl. neuen Texten unter-
legte Musikstücke. 5. . . Zürich 1663
Joh. Wilh. Simler. 104 Gesg. zu 4 Stirn.
von D. F. = Daniel Friderici. C. D. =
Kaspar Dietbold. A. S. = A. Steigleder.
(Die Auflösung der Monogramme in der
4. Aufl. Dr. Nagel sagt aber in M. f. M.
24, 121 statt A. S: Ä. T. und setzt noch
ein A. B. hinzu. Zahn jedoch liest aucli
A. S., also ist wohl A. T. ein Irrtum,
[br. Mus.
— Eine 4. Aufl. erschien in Züricli
1688 ebendaselbst. Ein A. B. wird als
Musik-Refei-ent genannt, der die Diebold-
schen Beiträge durch eigene ersetzt, [ß.
Wagener. B. Lpz. Einsiedeln, br. Mus.
Ich glaube nicht zu irren, wenn ich
die romanische Ausgabe für eine Ueber-
setzung der Teutschen Getichte halte. Die
älteste mir vorgekommene Ausgabe ist
von 1684:
Philomela quai ais canzuns spirituales
drizadas a plü part a 4 vuschs in la me-
lodias dal cudesch musical dal'revd Sgr.
Joh. Vilhelm Simler. Stampii a Tschliu
in Engadina bassa. 1684. 12. [br. Mus.
— Eine Ausg. von 1702 besafs 1873
der Antiq. Mai, betitelt: Philomela quai
es Canzuns spirituales sun divers temps
& occasiuns in part dauoev componidas
in part our da autras linguas vertidas,
drizadas quasi totas ä 4. vuschs in las
melodias darcudesch musical dal'Rev. . . .
Tras Joh. Martinum ex Martinis Minister
de la Baselgia da Remuosch. La 2. edi-
tium. Revisa dal Authur cun auctium
da anno 47. novas Canzuns & 60. novas
Melodias la plü part our dal'Geistlich
Seelen-Music dal'Sigr. Jacob Hochreiäiner
da Sant-Gallen. Stampa in Turi tras John
Rodolph Simler . . . 1702. kl. 8». 432 S.
[br. Mus.
— 1747 mit gleichem Titel besafs der-
selbe Antiquar. Ebenso eine 3. Ausg.
mit wenig verändertem Titel, 1751 eben-
falls von Martinus herausgegeben nebst
Hochreutiner's Seelen-Music. [Letztere
von 1751 auch in B. Brüssel. br. Mus.,
dort noch eine Ausg. „Coira 1797". kl. 8".]
Ferner erschien: Tras Johannem Jaco-
bum Yitalium, Minister dala Baslegia da
Sent et stampa in Schuol tras Jac. N. Ga-
diua. M. 80. 472 S. 4stim. Tonsätze,
Psalmen u. geistl. Lieder.
Simmardus (Symardus), Mar-
cus, wurde 1529 päpstl. Sänger
in Rom und st. daselbst im Jan.
1535 (Viertel]. 3, 262 u. p. 122
im Keg. der Bausteine 3 von
Haberl).
Simmeren, Joannes Tan, Ha-
giensis, ist am 8/3 1695 als Musi-
cus an der Univers, zu Leyden
eingeschrieben (Bouwst. 3, 3).
Siuims, . . .
In J. Alcock's The harmony of Jeru-
salejn 1801 ein Gesang.
Simon, siehe Synion.
Simon, . . . Organist um 1496
au der Liebfrauen-Bruderschaft zu
Herzogenbusch (Bouwst. 2, 211).
Simon, Magister.
In der B. zu Cambrai (Coussemaker 6)
befindet sich im Ms. 458 das Frag-ment
einer theoretischen Abhandlung: Dicta
Magistri Simonis de semitonio I^latonico.
Nach Coussemaker aus dem 12. Jh. S. 151
ein Abdmck derselben. Der Wortaus-
druck leidet oft an Unklarheit.
Simon (Symon), Maitre von
Ypres um 1313, Chef der Mini-
strels der Stadt, errichtete dort
eine Musikschule nach den Re-
gistern des Archivs zu Tpres (Fotis).
Simon, ... ein Jude, wie ihn
seine Frau bez. und auch G-er-
ber 1 (Kade, Kat. 2, 235 ver-
wechselt ihn mit Joh. Gottfr.), lebte
in der 2ten Hälfte des 18. Jhs.
und stand als Violinist vor dem
30. Okt. 1776 in herzgl. Mecklen-
burg. Dieusten in Ludwigslust; er
muss diese Stellung vor dem 20.
Sept. 1785 verlassen haben, denn
seine Frau, Friederica Simon, geb.
Behrensen aus Schwerin, richtet
aus Harburg ein Bittgesuch an
Simon,
177
Simon, M.
den Herzoff um eine Unterstützuns;
&5
da „ihr Mann, der Jude, sie ver-
lassen habe'' (geh. Staatsarchiv in
Schwerin). Die Schweriner F. Bibl.
besitzt von ihm
Sonate a Clavicemb. et Violino obl.
dedic. an . . Prinz Friedrich Franz (I.) zu
Mecklenburg. Ms. Stb.
Zehn Menuet altemat. für 2 V., Ob.
Clarino, Flaute, Basson. Ms. kop. 1770.
Simon, ... ein Violoncellist in
Mannheim a/d. Hofkapelle. 1776
beträgt sein Gehalt 250 Gld., 177S
aber 400 Gid. — Ein Simon junior
ist 1778 als 2ter Violinist mit
50 Gld. verz. (Kreisarch. in Mün-
chen).
Simon Ferrariensis.
In Schoeffer's Samlwk. 15.39 e eine
5 Stirn. Motette (Eituer 1). Im Ms. kl. fol.
von 1518 [Bologna, Kat. 3, 4) unter Sy-
mon Ferrariensis: Maria ergo unxit pedes
a 4. Bl. 39. — Nisi quia Duus. erat in
nobis a 4. Bl. 129.
Simon de Oandavo, war 1350
Sänger in Herzogenbusch an der
Liebfrauen - Bruderschaft (Bouwst.
2, 211).
Simon de lusiila, 15. Jh.
Im Cod. 88 des Domkapitelarchivs zu
Trient (jetzt in Wien) Bl. 304b: Et in
terra. — Patrem. — Sauctus mit dem
Tenor „0 admirabile".
Simo. Pa., vielleicht Simone
Patavino^ ist im Samlwk. 1515 a
mit 2 Gesg. vertreten (Eituer 1).
Simon Perusinus, päpstlicher
Sänger, wird 1565 pensioniert
(Straeten 6, 376).
Von einem Simon in B. Br. Ms. 2
u. 5 die Motette: Surrexit pastor bonus
5 voc, 2te Hälfte des 16. Jhs. in Kopie.
Simon yon ßliom (Eom ?), war
von 1568 bis 1572 Tenorist an
der kurf. Kapelle in München und
hatte 2 Knaben in Kost, wofür
er Summa 252 Gld. jährl. erhielt
(Kreisarch.).
Simon de Sacalia, ein sonst
unbekannter Komponist aus der
zweiten Hallte des 12. Jhs., Zeit-
Rob. Eitner's Quellen-Lexikon. Bd. 9.
genösse des Johannes de Garlandia
(Coussemaker Script. I, 311).
Oswald Koller.
Simon , Johann Grottfried,
gest. 1790 in Dresden, wo er an-
fänglich Oboist der Leibgarde des
Kurfürsten war und 1764 Brat-
schist a/d. Hofkapelle wurde.
Er komponierte zahlreiche Militärmusik
(Fürstenau 1, 169). 18 Duos für 2 V.
verlegte 1780 Breitkopf in Lpz. ohne
Yornamen, können daher auch einem
anderen Simon angehören,
Simon, Johann Kaspar, um
1750 Organist, Musikdirektor und
Lehrer der 4ten Klasse an der
lateinischen Schule zu Nördlingen,
verstand den Satz gründlich, wie
Schubart S. 232 sagt, machte aber
eine grofse Erbschaft u. liefs Amt
und Musik im Stich (auch Gerb. 1).
Von seinen Kompositionen ist be-
kannt:
Gemüthsvergnügende musicalische Ne-
benstunden, bestehend in aiiserlesenen
Galanterie-Stücken aufs Ciavier nach heu-
tigem Gusto gesetzt. Augsburg (1750)
Lotters sei. Erben, qufol. 23 S. [B. B.
B. "Wagener.
— Anderer Theil. Ib. (1752). aufol.
[B.B. B.Lpz.
Musicalisches A. B. C. in kleinen und
leichten Fugetten auf der Orgel. Augs-
burg 1749 Lotter's sei. Erben. 24 S. in
4". Hier bez. er sieh als Organist und
Praeceptor der IV. classis in Nördliugen.
[B.B. B. Wagener (mit 1754 gez.?).
Leichte Praeludien und Fugen durch
die Töne CD... Bdur, für . . . Orgel oder
Clavicordio. 1. 2. Thl. Augsburg (1700,51)
Lotters sei. Erben, fol. je 14 S. [B. Lpz.
B. M. B. Wagener. Im Ritter S. 167 ein
Tonsatz.
Yanirte und fugirie Choräle auf der
Orgel. Nürnberg (1754). [B.Lpz.
Die in B. Zw. (712. CX, 1.) in 5 Stbll.
in fol. (2 V. 2 Fl. u. B.) im Ms. befind-
liche Partia in Cdur in 4 Sätzen nur
mit Simon gez., scheint von einem älteren
Komponisten oder überhaupt von einem
anderen S. zu sein.
Simon, 31. 18. Jh. Im Ar-
naud (Baculard d') 2 Romanzen
12
Simon, Martin.
178
Simouelli, Matteo.
mit Melodien: 1. Araour, laisse-moi.
2. Lasse-moi goiiter.
Simon, Martin, Stadt- n. XJni-
versitäts-Musikus in Frankfurt a/0.
um 1715; lebte noch 1740 (Mat-
theson 1, 415).
Simon, P. . ., s. Symon, 16. Jh.
Simon, P. . ., bekannt durch
Etat actuel de la musique de la chara-
bre du roi, et des trois spectacles de
Paris. Contenaut les Noras et Deraeures
. . . Le Catalogue des Pieces. Paris 1760,
s. nom. kl. 8". 144 S. [B. Rhg. Dresd.
1768. B. B: 1774. 1777. R. C. of Mus.
1772. Brüssel 4567: 1760.1767—78, 13
voll. Der Verleger ist in letzteren Jahrg.
„Vente". Glasgow 1768.
Der Almanacli wird in den BibUotheks-
Katalogen als von geringem AVerte be-
zeichnet: Ich habe den von 1760 genauer
durchgegangen und finde ihn in betreff
der zur Zeit Angestellten an der Oper u.
anderen Pariser Theatern als ein sehr
brauchbares Hilfsbuch. Er teilt sogar
die jeweilige Wohnung der Personen mit,
muss also doch auf authentischen Quellen
beruhen. Ebenso werden die Stücke an-
geführt, die gegeben worden sind. Es
lässt sich durch die Almanache manches
Datum verbessern, auch sind die Gehälter
öfters verz.
Simon, Pierre, bekannt durch
die Kantate „Gia'l sonno per Sopr.
0. B." Ms. fol. 84 in B. Kassel.
Simon, Ilaphael,
in der B. M. eine Missa 6 voc. c. Org.
1646. Ms. P. und ein Magnificat 6 voc.
c. Bc. 1686. Ms. P.
Simon, Simon, geb. gegen
1720 zu Vaux-de-Cernay, bei
Rambouillet, Schüler von Dau-
vergne zu Paris. 3 Bücher für
Klavier machten ihn bekannt und
erwarben ihm den Titel Maitre de
Clavecin des enfants de France.
Louis XY. engagierte ihn als Lehrer
der Königin und der Comtesse
von Artois (Gerber 1. Fetis).
Simon, Victor,
gab 1780 zu Paris eine Samlg. Anet-
ten heraus und 1782 ein Konzert für
Violine (Magazin).
Simone, . . . wurde am 18. Ok-
tober 1434 nach Mantua als Pif-
fero berufen und findet sich noch
1446 dort (Bertolotti 7).
Simone, Griovanni, um 1599
Kapellmeister am Florentiner Hofe
(Nerici 387).
Simone, P. . ., ein Piarist zu
Nikolsburg in Mähren ist durch
ein Motette pro festo S. Caeciliae, f.
Chor u. lustrura. in P. bekannt. [Mu-
sikfr. "Wien.
Simone, Pietro.
In Oxford Ch. Ch. im Ms. 1 Cantate
a voce sola.
Simonelli, Angelo,
durch ein Patrem omnipotentem 8 voc.
ex Missa: Egressae sunt 1612 bekannt
(Eitner 1).
Simonelli, Carlo Ferdinando,
Organist a/d. Hofkapelle in Wien
mit 50 Gld. monatl. vom 1. Jan.
1640—1653 (Köchel 1).
Simonelli, Matteo, geb. zu
Rom, Schüler von Greg. AUegri u.
Or. Benevoli, bildete sich nach
Palestrina's \Yerken, die er in
einer Weise nachzuahmen suchte,
dass man ihn den Palestrina des
17. Jhs. nannte. Er ist in den
Jahren um 1684 pcäpstl. Sänger.
Nach Baini schon seit dem 15. Dez.
1662. 1688 ist er noch im Amte
(Fetis. Haberl Kat. 31. 33. 70.
Im Hawkin's sein Porträt, Bd. 4,
285). Von seinen Kompositionen
sind nachweisbar in gedruckten
Samlwken :
1655 in Florido's Alias Cantiones sa-
cras und Aufl. 1668: Haec est quae nes-
civit (1668 als päpstl. Sänger bez.). —
In Caifahri's Samlwk. 1683: Laudate
pueri 4 voc. c. Bo.
In Mss. B. B., L262, Sequenza: Vic-
time paschali 4 v. — Cautemus Duo. 6 v.
— Ecce sacei'dos magnus 6 v. in P. —
Victime auch in W 1, 15a u. 163, 1. —
In T 58 Gesänge in P. - 535 Bd. 2 Al-
fieri's Hds: Ecce sacerdos 6 v. S. 83,
Ms. 164: Loquebautur. — Pulchra es. —
Agnus redemit. — Sederunt. Motetten
zu 4 u. 5 Stim. in P.
Mss. Cap. sistina, Cod. 87 : Missa „Buda
ex puguata'' fusis ad Deum precibus Id-
noceutii XL 1686 geschrieben (5 voc).
Simonelli, Michel Angelo.
179
Simons-Cancleille.
— Cod. 98: Cantemus Dno. c. 2. p. Dnus.
quasi 6 voc. — fol. 16: Fundamenta ejus,
8 voc. — Cod. 111 : Missa s. noni. 6 voci-
bus. — Cod. 191 u. 199: Miserere 8 v.
(Gmoli).
Ms. Berlin Siugakad. Yictimae paschali
4 voc. P., auch Hofb. Wien, Ms. 15755.
Ms. Bologna, Kat. 2, 313: Pulchra es
und eine Antifone zu 2 u. 4 St. mit Bc.
P. kl. 40. 6 Bll.
Simonelli, Michel Angelo,
in Dresden Mus., Ms. 815 eine Cautata
ä 3 voci con stromenti. qufol.
Simones, William.
In Oxford im Ms. 1 Fantasies a 4 for
Organ.
Simonet, Fran^ois, Sohn eines
Choristen der Kgl. Kapelle zu
Paris, diente als Oboist in der
französischen Garde nnd wurde
um 1793 als Hornist am Theater
fran(,'ais angestellt. Fetis verz. von
ihm 5 Werke für Hörn u. a. In- |
Strumen te.
Simonetti, ... um 1717 Kon-
zertmeister in Darmstadt (Marpurg
3, 50).
In Dresd. Mus. Ms. Cx. 857 ein Con-
certo a Violine concertato con V. Va. e
B. GmolL 5 Stb. fol. Vielleicht ist es
von obigem.
Simonetti, Leonardo (Lunardo),
nennt sich auf 1619 und später
Cantore nella capella di S. Marco
in Venetia. Er gab aufser Aless.
Grandi's Concerte, 5. Buch 1619
nebst anderen Werken (siehe den
Kat. Bologna's 2 im Reg.) noch
einige Samlwke. heraus:
1625 a. Gliirlanda sacra scielta da
diuersi eccellent. compositori de varij
Motetti ä voce sola. Lib. 1. Op. 2. per
Leonardo S. . . Musico (wie oben gesagt).
Ven. 1625. Stampa Gardano. P. und
Singst. 2 Stb. ([u4ö. [Bologna, Reg.
Kat. 2, 365 u. 366.
— Ausg. Ven. 1636 B. Magni. 2 Stb.
kl. f[u4". [B. Br. Bologna, br. Mus.
Von den 45 Motetten sind 12, hds.
P., in meinem Besitze.
Ich finde noch die Notiz ohne Angabe
des Fundortes, dass Bertis Giov. Pietro,
,,Dodici Motetti estratto delle ,,GhirIanda
Sacra. Ven. 1625 Gardano", herausgab.
Einst besafs auch eine Bibl. in Breslau
zu von Winterfeld's Zeit eine „Raccolta
di Messe e Salmi 16.32".
Simonitlis, Oeorg, diente um
1643 in der Hofkapelle zu War-
schau.
In Scacchi's Cribrum 1643 S. 218 ein
Kanon.
Simonis, Ferdinando, geb. um
1773 zu Parma, gest. ebd. um
1837, bildete sich unter Rolla,
Lanfranchi, Ghirelli und Fortunati
zum Musiker aus, wurde dann
Accompagneur beim Theater zu
Parma und später Musikdirektor.
Er sch]ieb Ballets, Messen u. a.
Gesangsmusik sowie Instrumental-
werke (Fetis).
Siniono, D. . .
De GL Psalmen Davids, benev. veele
andere stigtelyke lof-gedigten voor de
Viool, flutoos en hobo'is-instrumenten ge-
transportert . . . Amst., A. Olofseu. 4".
18. Jh. [Amst.
Simons - Candeille , Amelie-
Julie, heiratete zum zweiten Male
einen Peri^, geb. 31. Juli 1767 zu
Paris, gest. 4. Febr. 1834 ebd., bil-
dete sich unter ihrem Vater, Pierre-
Joseph Candeille, zur Sängerin,
Harfenistin, Pianistin und Kompo-
nistin aus. Schon in ihrem 13.
Jahre trat sie im Concert spirituel
auf, ging 1782 zur Oper über u.
trat in der Rolle der Iphigenie von
Aulis auf, wurde darauf am Thea-
ter fran9ais Schauspielerin, heiratete
1798 den Wagenbauer Simons in
Brüssel, der aber 1802 bankerott
wurde, lebte dann als geschiedene
Frau in Paris als Musiklehrerin u.
heiratete 1821 den Maler Perie.
1792 brachte sie ein Singspiel
„La belle fermiere" im Theater
fran(,*ais zur Aufführung, das sie
gedichtet und komponiert hatte;
sie spielte darin die Titelrolle, sang
und begleitete sich am Klavier u.
mit der Harfe. 1807 brachte sie
die komische Oper „Ida, l'orpheliue
12*
Simons, Henry.
180
Simpson, Christoplier.
de Berlin" auf die Bühne, fiel
aber damit durch (Fetis ausführ-
lich). Von ihren Kompositionen
sind nachweisbar:
3 Senates poiu' clavecin av. acc. de V.
et Volle, oe. 1. Paris, Leduc.
Concerto pour le forte piano ou cla-
vecin, a grand orchestre, oe. 2. Paris,
I'auteur.
Deux grands sonates p. clav. oe. 8.
Paris, i^adermann.
[Sämtlicli in Paris Nat.
Duo (in A) p. 2 pfte. Paris, Boyer.
Stb. [Brüssel Cons.
1 Romanze u. 1 Chansonett im Einzel-
drack in Paris, [br. Mus.
Simons, Henry, lebte am An-
fange des 18. Jhs. und ist
im R. C. of Mus. Xr. 1591 durch Zwei
sets of Ayres, London, qufol. 4 Stb. ver-
treten.
Simper, Andreas, um 1621
Organist a/d. Hofkapelle in Halle.
Scheidt widmet ihm u. a. seine
Paduanen.
Simpson, . . . trat 1750 als
Oboevirtuose in London auf (Pohl
2, 372).
Simpson (Sympson), Cliristo-
l)her, ein englischer Violaspieler,
geb. in Yorkshire. gest. zwischen
dem 5. Mai und' 29. Juli 1669
(nach dem Testament). Er war
Katholik, diente als Soldat unter
Kg. Charles I. ; während der Eevo-
lutionszeit war er ein Schützling
Sir Robert BolJes auf Leicester-
shire, darauf lebte er einige Jahre
in Turnstille (Holborn) und be-
endigte dort sein Leben. Das
biograph. Material beruht auf der
Darstellung "Wood's, die Hawkins
Bd. 4, 381 mitteilt und Seite 398
sein Porträt bringt. Siehe auch
Stephen. Von seinen AVerken ist
nachweisbar :
1658. A brief of introduction (in John
Playford's An introduction) Londou 1658
u. spätere Ausg. [br. Mus. Brüssel 5352
in 8. Ausg. 1679.
— A Compendium, or Introduction to
practica! Music . . . The Ninth Edition
with . . Additions. Lond., Longman,
Luckey and Co. r[u8'\ fbr. Mus.
1659. The Division-Violist: or, an in-
troduction to the playing upon a ground:
Divided into bxo parts. The first, Di-
recting the band, ^^^th other preparative
instructions. The 2., laying open the
Männer and Method of playing Es -tem-
pore, or composing dinsious to a ground.
To which is added some divisions made
upon grounds for the practice of Learners.
London 1659 W. Godbid. fol. [R. C. of
Mus. Brüssel 6211. br. Mus. Oxford
Bodl.
• — 2. Ausg. mit verändertem Titel:
Chelys, minuritionum artificio exomata:
sive, Minuritioues ad Basin, etiam extem-
pore modulandi ratio. The division Viol,
or the art of playing . . . upon a ground.
(Lat. u. engl.) ed. 2. Lond. 1665, mit
Portr. fol. 67 S. [br. Mus. B. B. von
1667 by "^". Godbid, for Henry Brome. —
Ebenso in C. P., siehe Weclcerlin's Kai
490. Ebenso in Paris Nat., Glasgow und
Bologna.
— ed. 3. London 1712 Pearson. fol.
61 S. Text u. 14 S. mit 2 Sonaten f. Viola,
[br. Mus. R. C. of Mus. B. "Wagener.
Glasgow.
1665. The principles of practica! mu-
sic ... either in singing or playing upon
instram. Lond. 1665. 8^. [br. Mus.
1667. A compendium of practica! mu-
sick, in five parts : Teaching, by a new
and easie Method, 1. The mdimeuts of
song; 2. The principles of composition;
3. The use of discords; 4. The form of
figurata descant; 5. The contrivance of
Canon (2. ed., die erste soU das vorher-
gehende "Werk von 1665 sein; bedai'f der
Untersuchung). Lundou 1667 W. Godbid
for H. Brome. 8». [br. Mus. R. C of
Mus. Briissel. Glasgow. Cambridge
Universit.
— 3. ed. London 1678 Brome. 8''.
[br. Mus. R. C. of Mus. Bologna.
— 4. ed. Lond. 1706 J. Cullen for
W. Pearson. 8". [B. B.
Mus. Bologna.
— 5. ed. Lond. 1714.
— 6. ed. Lond. 1722
Mus. Glasgow.
— 7. ed. L. 1727.
R. C. of Mus.
— 8. ed. L. 1732 W. Pearson. kl. 8°.
6 Bll. 144 S. mit Portr. [B. Vagener.
Brässel. br. Mus, R. C. of Mus.
— 9. ed. L. s. a. qu8". mit Portr.
[R. C. of Mus. Glasgow.
Hawkins 4, 399 giebt Auszüge aus
Biüssel. br.
80. [br. Mus.
8». [R. C. of
8°. [br. Mus.
Simpson, Henry Purver.
181
Simpson, Thojnas.
Chelys minuritionimi, auch einen Satz f.
1 Viola, überschrieben: Division on a
Ground., aus 1G65. Die Schlüssel wechseln
zwischen Discant, Alt u. Bass (4, 404).
ürove teilt noch mit, dass sich in Th.
Campion's Art of setting or composing of
Mus. 2. Ausg. 1664 einige Piecen f. Viola
befinden.
Ms. 3193 B. Hbg. Consorts of parts
2 B. 2 Trebles with a Bc. Hds. von 1ÜS3,
153 Piecen, davon Nr. 1 — 20 von S.,
4 Stb. das ö. fehlt.
la Playford's Catch that catch, siehe
Hilton, Ausg. 1672/73 einige Nrn. In
desselben Division Violin 1685 eine Piece.
Im br.Mus., Ms. 142 Pegeln zur Theorie.
In Oxford Ch. Ch. im Ms. Fancies u. a.
Viele Fancies und Divisions im br. Mus.
Ms. 31436 und Oxford Bodl.
Simpson, Henry PurYer, ein
englischer Komponist , bekannt
durcli
An Anthem . . . dedic. to all the socie-
ties. London 1792. fol. [br. Mus.
Simpson, Jolin, war Organist
in Newcastel upon Tyne und Musik-
verleger im 18. Jh. in London.
Er tritt bei folgenden Drucken als
Sammler und Verleger auf.
Thesaurus musicus a coUection of 2,
3, & 4 part songs several of them never
before printed, to which are added some
choice Dialogues set to musick by the
most eminent masters Viz. Aldr. Bedford,
John Blow, Carey, Cook, Corelli, John
Eccles 5. Gillier, Dr. Green 2, Handel
(Händel) 2, Haydn (Jos.), Henly, Leve-
ridge 3, Marshall, Morgan, Dan. Purcell,
Henry Purcell 16, John Weldon u. Mich.
Wise. London ... 77 S. in fol. P. [R.
C. of Mus. Nr. 1385. Bibl. Chrysander in
Bergedorf (Chrys. 1, 381 ff. mit Abdr.
von ,,God save our Lord". Er setzt den
Druck ins Jahr 1744). B.^agener. B. M.
fehlen am Schluss 3 Seit. br. Mus.
— Vol. n. Ib. gleicher Titel, fol. 80 S.,
wahrscheinlich 1746 erschienen, enthält
Dr. Blow, Corte, Dr. Croft, Eccles, Gra-
ves, Hicks, Lock (Locke), Morly (Morley),
H. Purcell und Travers. [B. Wagener. br.
Mus. und beide Teile in anderer Ausgabe
mit Aenderungen. R. C. of Mus. 1385 u.
Glasgow beide Teile.
6 Solos for 2 Vcl. compos'd by ... &
other emin. authors. Loud., print. J.
Simpson, fol. P. 6 Sonaten noch in
alter Form. 24 S. An Autoren sind ge-
nannt: 1 Yon Bononcini, Pasqualini, St.
Martini, Caporale, Spourni, Porta, [br.
Mus. B. AVagener.
12 Voluntaries 7 of them composed,
the others selected and adapted for the
organ or pfte. Printed by Goiüding Phipps
d'Almaine. 29 S. Enthält nur eigene
Kompositionen. [B. Wagener.
The Delightful Pocket Companion for
the German flute, cont. a choice coUection
of . . . Italiim, English & Scotch tunes,
curiously adapted to that instniment.
(c. 1740.) 8». 6 Teile ä 36 Nm. für 1
und 2 Flöten mit Generalbass von Ariosti
(Attüio), Arne, Auretti, Baston, Bau-
stetter, Bononcini, Boromeo, Boyce, ßri-
vio, Burges, Carey, Caporale, Castracci,
Chilcot, Corelli, Corfe, Count, Crookenden,
Cuuee, Cutteuham, Gius. Dalmiadoro,
Defesch, Dubourg, Dünn, Dupar, F. E. S.,
Fausan, Festing, GalMard, Geminiani, Giz-
zielo, Gladwin, Grano und Grauem, Green,
Gronemann, Handel, Hasse, Hodson und
Hudson, Holcombe, Hornik, Howard,
Lampe, Lully, San Martini, Messing, Os-
wald, Pescetti, Petsold, Pepusch, Powell,
Prelleur, ßavenscroft, Russell, Saint-Ger-
main, Snow, Spourni, Stanley, J. Strolger,
Telemann, Tessarini, Travers, Vinci, C.
Wisemann und Worgan. [br. ilus. in
2 Ausg. Bibl. W. Tappert in Berlin.
Simpson, Thomas, ein Eng-
länder, Yiolaspieler, ging nach
Deutschland und ist nach seinen
Druckwerken 1610 Churf. Pfaltz-
gräfl. Yiolist und Musicus und
1617 bis 1621 fürstl. Holstein-
Schaumburgischer A^iolist. Yon
hier scheint er bald darauf nach
Kopenhagen in die Kgl. Kapelle
gekommen zu sein, doch fehlt eine
Jahresangabe (Yiertelj. 9, 78). Er
gab heraus:
Opusculum Neuwer Pauanen, Galliarden,
Couranten vnd Volten . . . Auff aller-
hand musical. Insti-umenten , souderhch
auff Violen zu gebrauchen. Frankfurt
a, M. 1610 Nie. Stein. 5 Stb. 50 Nrn.,
davon 24 von S . . ., 3 von J. Dowland,
2 von Joh. Fai-mer, 1 von Th. Tomkins.
[B.B: B. B. Hbg. 6 Stb.? B. N.
Opus Newer Paduanen, GaUiarden,
Intraden, Canzoneu, Ricercaren, Fantasien,
Ballettea, Ahmanden, Couranten, Volten
vnnd Passamezen, auff allerhand Instru-
menten . . . mit 5 Stim. Hambg. 1617
H. Carstens, Verlag v. Hering. 5 Stb.
Simrock, Heinrich.
182
Singer, Johann.
22 Nrn. [B. B: A. B. B.Kassel 5 Sth.
B. Hbg. 6 Stb. Wolfenb. 5 Stb.
Taffei Consort, Erster Theil, von aller-
hand Xewen lustigen musicalischen Sachen,
mit 4 Stimmen, neben einem General-
Bass, mit sonderlichem fleiTs zusammen
getragen, verfertiget vnd publicirt durch ;
. . . Engelländer . . . Hambg. 1621 P.
Lange, Verlag Mich. Hering. 5 Stb. 4".
Dedic. in Buckenburg den 1/11 1620 gez.
50 Instrumentalpiecen, von Simps. 7, Nie.
Bleyer 6, Rob. Bateman, Alex. Chezani,
Joh. Douland 5, Chrstn. Engelmann 2,
Alionso Ferabosco, Joh. Grabbe 3, Edw.
•und Rob. Johnson, Joh. Erosch 3, P. Phi-
lippi, Jos. Scherley, Chrstn. Töpffer 5,
Moritz Webster 4 u. 8 Inceiü. [Wolfen-
büttel felilt Bc. br.Mus: Bc.
1 Paduane 4 voc. in Hagius' Samlwk.
von 1617. — In Dav. Oberndorier's Alle-
grezza 1620 ein Tonsatz Nr. 38.
Folgendes Werk ist zwar mit T. Simp-
son gez., gehört aber einer späteren
Zeit an:
The Norma virium or musical accen-
tuator. A disrpisitory essav on the ob-
structions students meet with in becomiug
good timeists . . . London, 4^. [Glasgow,
Simrock, Heiurieli, Bruder des
Nikolaus, geb. um 1760 in Bonn,
bildete sich zum Violinisten aus,
trat in die kurf. Kapelle in Bonn,
ging dann nach Paris, wo er am
Theaterorchester Montansier ange-
stellt war, hielt ein Lager Musika-
lien, die bei seinem Bruder in
Bonn erschienen waren und kehrte
später wieder nach Bonn zurück.
Fotis kannte ihn in Paris noch
1807. Er gab Mehreres heraus,
bekannt ist nur
Trois Duos ponr V. et Yiola, oe. 5.
Bonn, N. Simrock. 2 Stb. [B. Wagener.
Variationen f. Ciavier oder Harfe. Ib.
[Musikfr. Wien.
Simrock, Nikolaus, geb. 1752
in Mainz, gest. 1834 in Bonn,
bildete sich zum Hornisten aus,
diente an 9 Jahre in einer fran-
zösischen Militärkapelle, wurde
1774 zweiter AValdhornist an der
kurf. Kapelle in Bonn mit jährl.
400 Gld. und 1789 erster Wald-
homist, handelte seit 1790 neben-
bei mit geschriebenen Musikalien,
gab dann nach 1794 die Kapell-
stelle auf, vergröfserte sein Ge-
schäft, legte auch in Köln ein
Zweiggeschäft an und wurde ein
angesehener Musik Verleger, der
auch mit musikalischem Verständ-
nis seinen Verlag vermehrte. 1834
wurde Peter Joseph S. sein Nach-
folger, der 1868 starb und Fried-
rich ihm folgte, der in den 70er
Jahren das Geschäft nach Berlin
verlegte (Thayer 1, 104. 150). Niko-
laus war selbst Komponist fürs
Waldhorn und verlegte eine An-
zahl Werke in eigenem Geschäfte.
Siehe Handbuch von Whistling
1828/29.
Siiiapius, Wilhelm, Tenorist
an der Hofkapelle in Wien von
1553_58 mit 10 Gld. monatl.
(Köchel 1).
Siutle, X . . .
Im Ms. 402 der B. Kgsbg., Samlg. von
Arien u. Liedern, befinden sich S. 12 u.
16 zwei Arien: Mein Mädchen ist für
mich. Schön ist es auf Gottes Welt.
Sinfonien (Symphonien).
Siehe die Samlwk. des 18. Jhs. nnter
Breitkopf 5 ff., J. J. Hummel Samlwk. 6
u. 8. — Im Schweriner F. Kataloge von
Kade 1, 159 ein Yerz. anonymer Sin-
fonien. Sämtl. gröfsere Bibl. sind im Be-
sitze anonymer Sinfonien. Aeltere Sym-
phoniae sind Motetten.
Im br. Mus : A coUection of several
Simphonies and Airs in three parts; com-
posed for Vs. Flutes and Hoe-boys, piin-
ted for all Lovers of Musick. s. 1. Wm.
Nott (in London) 1688. 3 Stb. : 2 Dessus
u. B. in 40.
Singer, Bartliolomaeus , ein
Komponist aus der ersten Hälfte
des 16. Jhs., der
im Ms. 18810, 5 Stb. von c. 1530 der
Hofb. Wien mit dem Liede „Ain dierleia
zart/- 3 voc. fol. 2 a vertreten ist. [Hofb,
Wien, in Ms. 19183 in Part.
Singer. Johann, ein Magister
zu Nürnberg in der ersten Hälfte
des 16. Jhs., gab heraus:
Ein kurtzer Ausszug der Music, den
Singer, Mathias.
183
Sipurtini.
jungen die singen und auff den lustrii-
lueiiten lernen wollen gantz nützlich . . .
Nürmberg 1531 Friedr. Pryssens. 8".
[Glasgow.^ (Titel nach Fetis.)
Singer, Jlathias, von Cilla,
Bassist an der Hofkapelle in Wien
vom 1. Sept. 1567 — 1580, mit
12 Girl, monatl., wurde dann Rggs.
(Regier imgs-) Thürliüter (Köchel 1,
127. 2]0\md S. 123).
Singe- I Spiel- |
und I General -Bass.- ] Übungen. | Ge-
stochen in Versalien. 4°. 49 Bll. ein-
seitig bedruckt mit 48 Musikuunimern.
Die Dichter sind genannt, doch kein Kom-
ponist. 18. Jh. [besafs 1871 der Autiq.
Mai in Berlin.
Singspiele siehe Kat. Augsburg Nr. 174
bis 178. Auch im Ms. im National-Mu-
seum in Nürnberg.
Sinibaldi, Anna de, Tochter
des Kapellmeisters Giovanni S.,
diente als Sängerin und Instru-
mentistin der Kaiserin Maria,
Frau des Kaisers Maximilian ET.
und Schwester Philipp IL von Spa-
nien (Lucchini 11).
Sinibaldi, Manrizio, aus Cre-
mona, Geiger an der Hofkapelle
in Wien vom 1. Nov. 1566 bis
t 16. Juli 1591, mit 12 Gld.
monatl. (Köchel 1).
Sinn, Cliristopli Albert, Sohn
eines Lohgerbers in Wernigerode,
gegen 1680 oder 1682 geb., be-
sachte 1691 die Oberschule und
trat 1698 in das HandAverk seines
Täters ein. Die Liebe zur Wis-
senschaft trieb ihn 1702 abermals
in die Schule. 1703 ging er nach
Clausthal, um sich als Mathema-
tiker und Feldmesser auszubilden,
siedelt sich d^mn um 1706 in
Wernigerode an und heiratete.
1717 bez. er sich als hochfürstl.
Braunschweig -Lüneburgischer . . .
Geometer. Sein Todesjahr ist nicht
bekannt (Viertel]. 5, 570 nebst Be-
schreibung und Auszügen aus fol-
gendem Werke):
Die aus mathematischen Gründen rich-
tig gestellte musicalische Temperatura
practica, d. i. gnmdrichtige Vergleichung
der 12 Semitoniorum in der Octave, wie
dieselbe nach Anweisung der Arithmetik
und Geometrie ad praxin fürnenilich in
' die Orgelwerke können gebraucht werden,
I nebst den dazu gehörigen Figuren . . .
! Mit einer Vorrede Hrn. Caspar. Calvoers.
' Wernigerode (1717) StiTick. kl. 40. 22 BU.
136 S. 2 Taf. 110 imd 132 Seit. [B. B.
B. Wernigerode. B. Wagener. Musikfr.
Wien.
Sintram, . . . Kopist im Kloster
St. Galleu im 9. Jh. (Schubiger
1, 78).
Sinzig, Oeorg Ludwig, ein
Cistercienser-Mönch, Kapellmeister
im Frei-Reichskloster Kaisersheira
(Neuburg a/d. Donau), gab heraus:
Melpomene hymnisona, producens hym-
nos de Dominicis ... a 1 — 4 voc. 2 Y.
2 Viohs, Fag. et Bc. op. 1. Aug. Vindel.
1702 (nach Gerber 1).
Sion, . . . gab bei Imbault in
Paris Konzerte für Klav. heraus.
Sipintini, . . .
ein Trio in C. von 1779. Ms. in Stb.
[Berlin E. H.
Yergl. auch Sipurtini.
Sipontius , Albertus , Contra-
bassist (Sänger) am St. Peter in
Rom um 1492 (Yiertelj. 3, 289).
Sippel, C . . . H . . ., gab heraus :
Zwölf Lieder mit einer leichten Be-
gleitujig der Guitarre von . . . Brnschwg.,
Musikal. Magazin auf der Höhe (489).
ciufol. 13 S. [B. Kgsbg.
Sipurtini, Emmanuel, der Sohn
jüdischer Eltern aus Holland, ein
bedeutender Virtuose auf dem
Violoncell, liefs sich in London
nieder. Jahn 1, 6 berichtet, dass
sich Leopold Mozart bei seiner
Anwesenheit in London 1764 viel
Mühe gab, ihn zum Katholicismus
zu bekehren. Sowohl Gerber 1
wie Jahn schreiben seinen Namen
falsch, Gerber schreibt Sipratini
und Jahn Siprimtini., den Vor-
namen kennen beide nicht. Pohl
1, 55 schreibt: Siprutini gab am
Sirede.
184
Sirmen, Maddalena Laura.
3. Mai 1764 ein Konzert im Hick-
ford's room in London, trat auch
in den 70er Jahren noch öfter
auf. S. 109: er hatte Italien und
Spanien durchreist und befand sich
seit 1758 in London, wo er am
27. Febr. zum erstenmale auftrat.
Man kennt von ihm:
6 Solos for a Vcl. or a V. with a Th.
B. op. 1. London, fol. [br. Mus.
6 Duets for a Violin and a Violoncelle,
or 2 V. op. 2. London c. 1775. fol.
25 S. [br. Mus. B. Wagener.
Six Solos for a Vcl. with a Tli. B. for
the harpsichord. Op. 3. London, Wor-
man. [B. Wagener. C. P.
6 Solo dito op. 5, dito op. 7, dito ohne
opus. London, fol. [br. Mus.
Six Solos for a Tel. with a Th. B. for
the hai'ps. Op. 6. London, Worman.
25 S. [B. Wagener.
Vielleicht soll der Name Sipintini (s. d.)
auch Sijmrtini heifsen.
Sirede, siehe Direde.
Sireua (Syrena), Gfaleazzo, aus
Cremona, wo er um 1626 Kapell-
meister an der Kathedrale war
(Titel). Man kennt von ihm
. . . Misse duae quateruis vocibus, cum
omniuiu partium diuisioue duae octonis,
cum grauiorum partitione organo accomo-
date . . . Lib. 1. Sub signo Gardani
Venetiis 1626 apud B. Magni. fol. [Bo-
logna nur die Partitura. Upsala 8 Stb.
in 2 Chören in #.
In Bonometti's Parnassus musicus 1615
1 Motette zu 2 Stim.
Sirenes Partheniae,
sive Hj'mni, filio Virginis, Christo Jesu
... Herbipoli 1649 Elias Mich. Zinck.
8^. Melod. mit Bass. 12". 136 S. [B. M.
Einsiedeln. B. Kgsbg. S. 133.
Sirenes (Sacrae) . . . Missae 1671, siehe
Rudolph Dreher, ein Samlwk.
Siret, . . . bekannt durch
Pieces de claveciu, dediees a M. Cou-
perin . . . Paris, Chrstph. Ballard. [Paris
Nat. Stadtbibl. Troyes.
SM, (xiacomo, gegen 1770 in
Genua geb., lebte noch 1841. In
Turin machte er seine Musikstudien
und legte sich dann aufs Opernfach.
1791 kam auf dem Theater San Carlo
in Neapel die Oper: Naples Recimero in
2 Aiteu zur Aufführung, dann schrieb er
für das Theater Del Fondo die Opera
buffa: La Caccia interrotta u. s. f. Siehe
Fetis u. Clement. Nachweisen kann ich
keine.
Sirini, GriOTanni, aus Cremona,
war um 1680 Kapellmeister am
Hofe zu Florenz (Lucchini 19).
Sirmen, Ludovico, ein Violi-
nist und Kapellmeister an S. Maria-
Maddalena zu Bergamo im 18. Jh.
Er ist der Gemahl der Maddalena
Lombardini mit der er gemein-
schaftlich herausgab:
6 Quartetti ä 2 V. A. e B. oe. 3.
Paris (1769) Berault. 4 Stb. fol. [br. Mus.
B. Wagener.
Das Conservatorium in Mailand besitzt
im Ms. eine Ouvertüre in Em. für Oboe,
2 Hörner und Streichquart, in Stb,
Sirmen (Syrmen), Maddalena
Laura, Lombardini (den Vor-
namen Laura fand ich nur im
Kat. des br. Museums u. B. Wa-
gener, sonst fehlt er), Frau des
Ludovico, geb. zu Venedig gegen
1735, erzogen im Conservatorio di
Mendicanti und wie man auf den
6 Sonaten für 2 Violinen liest:
Schülerin Tartini's zu Padua; trat
als Violinistin öffentlich auf, z. B.
in Paris im Concert spirituel, 1768
ebenfalls in einem Konzert mit
ihrem Manne. Pohl 1, 161
schreibt: sie war nicht nur Violi-
nistin, sondern auch Sängerin und
Klavierspielerin. 1771 trat sie in
London in den Oratorien im Con-
vent Garden mit einem Violin-
konzert eigener Komposition auf.
Im April desselben Jahres gab sie
ein Benefizkonzert in dem sie auch
ein Klavierkonzert vortrug. 1772
spielte sie im Concert spirituel ein
Violinkonzert von Cirri und am
1. Juni trat sie im Kingstheater
als Sängerin in Piccinni's Buona
figliuola auf. Ihr Lehrer Tartini
hmterliefs ihr bekanntlich die Ab-
handlung über das Violinspiel in
Briefform (soweit im Pohl). Von
Siroli.
185
Sivol.
ihren Kompositionen sind nach-
weisbar :
Obige 6 Quartetti . . . op. 3, die sie in
Paris 1769 mit ihrem Manne Ludovico
gemeinschaftlich, herausgab, [br. Mus. B.
Wagener.
Ferner
6 Concertos for the harpsicliord (ein-
gerichtet von Giordani). London, fol.
[br. Mus.
6 Concertos pour Violine av. 2 V. A.
B. 2 Hautb. et 2 Cors. oe. 2. Amsterd.,
Hummel. Stb. [Brüssel Cons. Upsala
nur 3 Concertos, ebenso in B. Wagener,
6 Stb.?
3 Concertos (dito), oe. 3. Amst., Hum-
mel. Stb. [Brüssel Cons.
Six Trios k 2 V. et Vcl. oe. 1. Lon-
don, Welcker. 3 Stb. [B. Wagener. br.
Mus. Berlin K. H. im Ms. Stb., fraglich
ob dieselben.
6 Senates ä 2 V. (ohne Opus) Amst.,
Hummel, [besafs einst Th. Böttcher in
Cannstadt. Im br. Mus: 6 Duetts for 2
Viol. London, fol. 2 Bücher (wahrschein-
lich dieselben).
6 Senates ä 2 V. oe. 4. La flaye,
Hummel. 2 Stb. fol. [B.B., mit dem
Porträt der Verfasserin.
Siroli, . . .
Latrobe veröffentlicht in seinem Samlwlr.
in Pai't., 1806—2.5 erschienen, ein „Praise
the Lord", Duetto.
Sirotti, Francesco, aus Reggio,
ein Opernkomponist, der 1783 bis
1811 mit Opern auf italienischen
Bühnen zu verfolgen ist (Fetis.
Clement).
Sirvela, Pedro de, Sänger am
Hofe der Königin Isabella zu Se-
villa um 1490 (Straeten VU, 104).
Sismut, . . .
In Ms. 535, HL in B. B. ein Quis as-
cendet, 5 voc. c. Bc. P. 8 BU. mit
obigem Namen überschrieben.
Sistiiius, Teodorus, aus Monza
(Lombardei), war um 1608 Orga-
nist a/d. Kirche „D. Virginis'' zu
Kopenhagen (nach dem Titel des
folgenden Werkes). Er gab heraus:
Cantiones 3 voc. Hamburg! 1608
typis Ohr, impensis Samuel Jauch. Dedic.
dem Xönige von Dänemark. 3 Stb. 4P.
22 italienische Gesänge. [B. Proske. B.
D. br. Mus.
AYie mir Herr Hagen in Kopenhagen
mitteilt, war sein dänischer Name 2rioid
Aagesen.
Sisto, Graetano,
bekannt durch ein Divertimento per
Giütarre. [Musikfr. Wien.
Sitter, Andreas Paul, gegen
1750 geb. ging mit dem Baron
von Bagge nach Paris als dessen
Sekretär, trat 1792 als Bratschist
ins Opernorchester und verblieb
daselbst bis 1817. Er starb wenige
Jahre darauf zu Passy bei Paris.
Man verz. mehrere Hefte Duos, von
denen nur bekannt ist:
3 Duos pour 2 Violons, oe. 4, liv. 1.
Offenbach bei Andre. 2 Stb. [B. B.
Sitter, Daniel Henrich Kitt,
ist in Joh. Val. Meder's Stamm-
buch am 14. Juni 1698 als Musik-
direktor an St. Maria in Königs-
berg gez. (Viertel]. 8, 504).
Sivers, Hinrich, geb. 23. Juni
1674 zu Lübeck, gest. 6. Novbr.
1736 ebd., Avurde am 10. März
1706 zum Kantor am Katharineum
gewählt und am 22. April einge-
führt. Ein Ehreugedächtnis liefs
Heinrich von Seelen in Lübeck
1736 in Fol. drucken (Stiehl, Lex.).
Sivers, Heinrich Jakoh, des
vorigen Sohn, in Lübeck geboren,
wurde Magister u. in Wismar an-
gestellt. Er schrieb:
Dissertatio ex historia litteraria sistens
cantorum eruditorum decades duas, quam
praeses . . . Rostoch. 1729. 4". Ist seine
Doctor-Dissertation in Rostock. [Dresd.
B. Hbg.
— ... Gelehrter Kantor in zwanzig
aus den Geschichten der Gelehrsamkeit
ausgesuchten Exempeln, aus dem Latei-
nischen übersetzt und mit Anmerkungen
Hambg. 1730
[B. B. Dresd.
versehen von Matthcson.
Wiering. 40. 33 Seit.
B. Hbg. Brüssel.
Gerber 2 zeigt noch eine zweite Sclu'ift
an, die sich im Besitze des Herrn Schiör-
riug befand, betitelt: Specimen primum sis-
tens Lapidis musicalis . . . Lubecae 1732. 8''.
Sivol, . . .
bekannt durch Airs avec Fortepiano
im Samlwk. Choix de musique 1784 Nr.
32. [B. M.
Sixt, Giovanni.
186
Skeats.
Sixt, Griovanni,
bekannt durch 2 Sonate per il Cem-
balo e Violino. Una Sonata per 2 Cem-
bali concertati, op. 1. Lyon, chez Guera.
[Dresd. Mus.
Sixt, Johannes, aus Lerchen-
fels (a Lerchenfelsensis), in Prag
geb., gest. 3. Nov. 1629 zu Leit-
meritz (nach dem Denkmale, dessen
Inschrift Dlabacz mitteilt). Er
diente um 1584 ff. in der Hof-
kapelle Kaiser Eudolph 11. als
Sänger, dann als Chorregens a/d.
Jesuitenkirche zu Olmütz, wo er
1597 die Magister würde erlangte
und erhielt vom Kaiser mehrere
Eanonikate zu Bautzen, AI tb unzlau
etc., zuletzt war er Probst zu Leit-
meritz. Die Musik pflegte er auch
ferner und gab heraus:
Ciiorus musicus Caesareus XII vocum.
In praestautem ac eniditum iuveuem D.
Joannen! Sixtum Boemum Pragensem,
Sac; Caes: Maies: chori musici olim pue-
rum musicum: nunc vero cliori musici
in teiuplo Societatis Olom: praefectum,
et philosophiae licentiatum, cum anno M.
D. XCVII . . . (siehe Kat. Brässel 2210).
Pragae 1597 V. M. ä Genczicz. 1 vol.
4P. [Biiissel.
Im Kat. der B. Hbg. wii-d ein schein-
bar ähnliches Werk, o. Jahr, verzeichnet
mit: „Pragensis Chori Musici in templo
societatis Jesu ß. Olomutii Rector."
Leo Liepmaunssohu besafs einst: Meli-
cum poema D. Joanni Sixto . . . munici-
palis musicae ergo decantatum ä Fr. Möl-
lere Vienuensi (Musicus musico congra-
tulatur et musicum melos modulatur).
Olomutii 1597. kl. 4°. 6 Bll. mit Holz-
schnitt.
Deo Opt: Max: trino et uni laus...
Triumphus et Victoria . . . Am Ende : Lito-
mericii, typis Domesticis, D. Praepositi
coUegiatae ecclesiae S. Stephani . . . 1G26.
8. Sept. 1 vol. gr. fol. 47 Bll. Bl. 5
der Titel: Cantate Domino et Benedicite
nomini ejus ... 5 Gesäuge, Stim. gegen-
über, geistlich und weltlich. Siehe Ge-
naueres im Kat. Zwickau. [B. Zw. C. P.
Sixt, Johann A[ugust, nach
Fetis], geb. zu Geifslingen, war im
18. Jh. Organist in Strafsburg i/Els.
Gerber 2 tadelt in seinen Kompo-
sitionen die chromatischen Gänge
und „geschärften Vorschläge", im
Uebrigen hält er ihn für einen
Nachahmer Mozart's. Er führt
von ihm Sonaten f. Klav. V. u. B.,
Duette für 2 Fl. u. a. an. Bekannt
sind:
12 Lieder beim Ciavier zu singen.
Augsburg, Gombart. [Stadtb. Augsburg.
Unter G. A. Sixt: Sonate, pour le
Clavecin ou Pfte. Offenbach, Andre.
[Berlin E. H.
Sixt, Wilhelm, bekannt durch
Symphoniae nuptiales zu . . Ehren . .
Johauni Allbrechten . . unnd . . Margare-
thae . . Bruuuers . . mit G Stim. Coburgk
1614 Just. Hauck. 6 Stbll. 4«. [br. Mus :
Tenor.
Skal, Gr. . . B. . ., gab 1794 in
Wien bei Artaria Variazioni per
il Cembalo heraus.
Skalde -Stycken satte i Musik.
Stockholm, Kgl. Not Tryck. 1795.
4 voll. 80. [B. B.
Skarratt, ß. T., s. Cyclopedia.
Skegg'S, ... trat 1751 in Lond.
als Waldhornist auf fPohl 2, 373).
Skeats, Highmore. Es giebt
zwei Musiker dieses Namens, Vater
und Sohn, und ist daher eine Ver-
wechslung sehr leicht möglich,
wenn nicht die Jahreszahl den
älteren von dem jüngeren unter-
scheidet. Nach West war der
Vater 1760 geboren, Chorknabe
in Exeter, 1778—1803 Organist
zu Ely, von 1803 — 31 zu Canter-
bury. Der Sohn war von 1804
bis 1830 Organist zu Ely als Nach-
folger seines Vaters und wurde
dann Organist an der Kgl. Kapelle
zu Windsor. Er war 1786 ge-
boren und st. den 24. Febr. 1835,
Vom Vater ist bekannt:
A coUection of songs. London 1784.
fol. [br. Mus. Glasgow.
Im br. Mus. in Einzeldrucken 1 Glee,
2 Songs und das Anthem „The righteons
Söuls".
Sicher ist er auch der Herausgeber von
J. Stephens Cathedral Music 1805.
Skillern.
187
SluTster.
Skillern, Isaae, of Abingdon,
bekannt durch
Six Anthems and twelve Psalm tunes
for 4 voic. coniposed . . . London, Long-
man & Broderip. fol. [Sch-sverin F.
Skiiiiier, Benjamin, bekannt
durch
Six Solos for a German Flute Yiolin
or Harpsichord, to which are added some
pieces designed as Lessons for the Harps.
Lond., printed for Richard Bride, qufol.
18. Jh. [br. Mus.
Skolioff, Peter, ein russischer
Opernkoraponist, der zu Neapel
1788 die Oper Rinaido auf die
Bühne brachte (Gerber 2).
Skydänek, Joseph, aus Melnik
in Böhmen, Schüler von Seegr,
wurde in Melnik, dann in Laun
Chorregent u. zeichnete sich auch
als Orgel- und Klavierspieler vor-
teilhaft aus. Dlabacz nennt nur
das Jahr 177.^ in dem er bereits
als Komponist auftrat und kennt
6 Sonaten und eine Serenade.
Fetis schreibt den Namen falsch.
Gerber 2 giebt ein zu frühes Todes-
jahr an.
Slapp, William, ein englischer
Musiker um 1800.
Das br. Mus. besitzt von ihm 7 Dnick-
werke: Songs, Balladen und Variationen
für Ffte.
Slatkonia oder Slakony, Oeorg,
nach Cuspinian Kapellmeister am
kaiserl. Hofe und Bischof an der
Stephanskirche in "Wien, geb. 1456
zu Crain, st. 26. April 1522 (Ger-
ber 1, 526).
Auf der Abbildung von Albr. Dürer
und Hans Burgkmair: Triumphzug Kaiser
Maximilian I. wird er Jörg Slakany
(Bischof Slatkonia) genannt. Im Besitze
des Herrn Ad. Holzhausen in "Wien 1891,
Ausstellungs-Kat. S. 3. Siehe auch M. f.
M. 29 Beilage, Waldner's Nachrichten
S. 43, Anmkg. 46, 13 vom Jahre 1509.
Slatter, Georg Maximilian,
gab heraus:
6 Chansons et Trio av. Ffte. Lond.,
Lavenu. [Brüssel Cons.
Slatyer, William, in folgendem
Drucke nur mit TF. S. gez., be-
titelt:
The Fsalmes of David in 4 languages
[i. e. Greek, Hebrew, English and Latin]
and in 4 parts. Set to ye Tunes of our
Church by W. S. London 1643 printed
by Tho. Harper, for George Tho. Mason
& Octauian Füllen. 12». Enthält Kom-
positionen von R. Allison, J. Bennet, E.
Blancks, T. Carapion, W. Cobbold, AVm.
Cranford, J. Dowlaud, D. Kirbye, J. Mu-
ten, T. Ravenscroft u. S. Stubbs. [br. Mus.
Slaiiter (Slater), Edmund, Bas-
sist aus Windsor, kam 13/10 1669
auf Wartezeit an die Kgl. Kapelle
in London und schwor kurze Zeit
darauf, f 10/9 1670 (Rimbault).
Sl^, . . .
bekannt durch Sonate a V. e B. Dedic.
dem Herzoge von Modena Ms. F. [Mo-
dena.
81eclitenliort(Slichtenhorst,Sleg-
tenhorst), lebte zu Utrecht 1668
als Glockenist, wird dann 1677
als Bassuscontinuus-Spieler im Col-
legium musicum verzeichnet und
erhält 1678 einen Organistenposten
zu Leyden; f 1688 (Bouwst. 2,
168. 171).
Slegclius, Valentin, aus Wal-
hausen, Kr. Heiligenstadt, ist be-
kannt durch:
Duodecim cantilenae ex sacrosancta
Scriptura desumptae ac musices numeris,
quam jucundissime, per . . . verbi divini
Miuistrum redditae. Mulhusii 1578 G.
Hautzsch. Die Dedic. ist mit Forwoldae
4. Nonas Septemb. 1578 Valent. Slege-
lius Walhusanus unterz. Näheres über
den Druck ist mir unbekannt. [B. M.
Slegtenliorst, s. Sleclitenliort.
Siellein, Melchior.
Die Liebfrauenkirche in Würzburg be-
safs 1694 noch 21 Fsalmen von ihm.
Slöpke, Mauritius, 17. Jh.
Die B. üpsala besitzt im Ms: Ich
preise dich a 3 voci e 4 ström, c. Bc.
fol. — Nun kom der Heyden Heyland a
5 voci e Bc.
Slufsler, Kaspar, Ende des
15. Jhs. Kantor an St. Stephan in
Wien (Pohl 3, 33).
Smalle.
188
Smegergill.
Smalle, Aegiduis, 18. Jh.
Six Senates a 2 fl. trav. ou 2 V. par
... oe. 2. Paris, Le Clerc. Boivin.
[Karlsruhe Nr. 56, IT.
Smart, Oeorge, lebte an der
"Wende des 18. Jhs. und ist be-
kannt durch
The Vocal Pocket Companion, being a
collection of . . . Catches, Glees & Duetts
for 2 and 3 voices. London, c. 1800.
[br. Mus.
Smart, Sir Greorge Thomas,
Sohn des Musikhändlers, geb. 10. Mai
1776 zu London, gest. 23. Febr.
1867 ebd. Sängerknabe a/d. Kgl.
Kapelle St. James, studierte Musik
unter Dr. Ayrton, dann bei Dr.
Arnold; bei Dr. Dupuis im Orgel-
spiel, der ihn zu seinem Substitut
ernannte u. bei Gramer in Klavier-
spiel. 1791 wurde er Organist an
der St. James-Kapelle, Harapstead
Road und trat als Violinist ins
Orchester der Salomon- Konzerte.
1811 dirigierte er in Dublin eine
Anzahl Konzerte und dort erhielt
er durch Verwendung des Herzogs
von Richraond die Ritterwürde.
Schon im Jahre 1794 trat er als
Klaviervirtuose auf. Am 1. April
1822 erhielt er che Organistenstelle
a/d. Kgl. Kapelle. K. Maria von
Weber wohnte bei ihm und starb
auch in seiner Wohnung. 1823
bis 1840 leitete er die Musikfeste
in Liverpool, Norwich, Bath u. a.
Städten. Grove schreibt: Er war
lange Zeit durch die Erlebnisse
seines Vaters die lebendige Ver-
mittelung zwischen der Tradition
von Händel's Musikaufführimgen
mit denen der Gegenwart u. übte
dadurch einen grofsen Einfluss auf
Sänger und Orchester aus (Grove.
Pohl 2, 266. 368). Er schrieb
zahlreiche geistliche und weltliche
Gesänge. Nachweisbar sind:
Music for the Service at the Chapel
loyal, Whitehall, on Maundy Thursday. ..
s. 1. fol. [br. Mus.
A collection of sacred music. London
1863. vol. 1. [br. Mus.
A collection of Glees and Canons. P.
Lond. fol. [R. C. of Mus.
An Einzeldrucken im br. Mus: 1 An-
them, 1 Hymne, 2 Songs, 1 Canzonette,
5 Glees, 1 Tanz und Klavierstücke.
Zu J. Calkin's Catalogue of the library
belonging to the Philharmonie Society
schrieb er Noten und Zusätze (1823). 8".
[br. Mus.
AuTserdem verz. der Kat. des br. Mus.
unter TJiomas Stnart mit der Notiz: um
1780: Songs, ] Glee, 1 Trio, 6 Variations-
werke f. Pfte. in Londoner Einzeldiiicken.
Damit ist ein älterer Smart gemeint.
Smart, Henry, Bruder des Sir
George Thomas, geb. um 1778 in
London, gest. 23. Nov. 1823 zu
Dublin. Schüler von Wilh. Gramer
als Violinist, wurde Orchester-
dirigent der Philii armenischen Ge-
sellschaft, des englischen Opern-
hauses und anderer Theater. 1820
errichtete er eine Pianoforte-Fabrik.
Um das Aufti'eten einer Schülerin
in Dublin zu unterstützen reiste
er mit ihr nach Dublin, erlag aber
dort dem Typhus. Alle Kompo-
sitionen unter obigem Namen ge-
hören seinem Sohne an, der 1813
geb. ist.
Im br. Mus. unter Smart, ohne Vor-
namen, befinden sich 1 Song c. 1765 im
Einzeldruck, London bei R. Falkener. fol.
Countiy Dances von 1795 u. 1798,
Balladen u. a.
Smeaton, Mark, Musiker der
Königin Anna Boleyn und Diener
in ihren Zimmern, wurde den
12. Mai 1536 hingerichtet (Bur-
n.QY 5, 575).
Smedecke, Andreas, Meister;
zwischen 1500 und 1521 Organist
am Dome in Hamburg (Ratsakten).
Smeducci, siehe Bartolommei,
Girolamo.
Smeekirs, 3Iiclia.
Li der B. Leiden im Ms.. 6 Chor-
büther, E 68 ein luviolata iutegra 4 voc.
Smegergill alias Caesar, Wil-
liam, ein Engländer des 17. Jhs.,
der
Smert.
189
Smith, Am and Wilhelm.
in Hilton's Catch that catch can 1652,
auch in Ausg. 1667, 2. Teil von Playford
und in 1720 und 1726, 10. Aufl. von
Johnson vertreten ist. Vielleicht sind
auch einige Catches von ihm die unter
Dr. Julius Caesar verz. sind (s. d.).
Smert, Richard, ein englischer
Musiker, Lebenszeit unbestimmt.
Im Ms. 204, einem Samlwk. von Hym-
nen und Gesängen aus dem 15. und 16.
Jh., ist obiger Autor bei 11 Gesgen gez.
[br. Mus.
Smet, Tan, mit der Bezeichnung
„Procureur", so zu lesen in einem
Kataloge von 1734 der Bibliothek
in der Kirche St. Walburge in
Audenarde, wo er mehrfach als
Komponist verz. ist. Noch klarer
tritt Name und Amt in einer Liste
von 1752 hervor, wo es heifst
,,een werk van Smet, procureur''
(Straeten 1, 226, auch 216—224).
Ein de Smet ist in einer Sub-
scriptionsliste von 1749 als Orga-
nist in Tirlemont verz.
Smet, Artus, um 1610 Orga-
nist an der Kgl. Kapelle in Brüs-
sel (Straeten 5, 155).
Smet, Fraiicois- Joseph de,
aus Brüssel, ist als Musicus am
23/10 1722 in der Universit. zu
Leydeneingeschriebeu(Bouwst.3,5).
Smetaiia, . . .
gab im Jahre 1786 zu Amsterdani sein
opus 1 heraus: 2 Quatuors pour Clavecin
av. 2 V. et Vcl. (Gerber 1). Im Ger-
ber 2 wird ein Concert p. le Clav. oe. 2.
Amsterd., chez Schmitt 1793 angezeig-t.
Smethergell, William (Fetis
fälschlich J. . .), ein Musiker der
2teu Hälfte des 18. Jhs., war Or-
ganist an St. Margaret on the Hill,
Southwark & AUhallows, Barking
in London (Grove), von dem man
kennt:
6 Overtm-es in 8 parts. London.
[B. Lpz.
6 Overtui'es in 8 pts. 2. sett, op. 5.
London, fol. [br. Mus.
6 Concertos for the harjDsichord, with
2 V. and Vcl. London c. 1785. fol.
[br. Mus.
Eules for Thorough Bass . . . annexed
3 Sonatas for the harps. with V. op. 7.
London, fol. [br. Mus.
6 Duettos for 2 Yiolins, op. 12. Lon-
don, fol. [ib.
6 lessons for the harps. op. 1. Lon-
don, qufol. [ib.
6 easy lessons for a Y. with a figured
Bass for a harpsich. Lond. fol. [ib.
Im br. Mus. im Einzeldruck 1 Song.
Die theoretische Abhandlung: A trea-
tise on thorough Bass, Lond. 1794 habe
ich auf keiner mir bekannten Bibl. ge-
funden.
Mr. "William Smegergill, alias Caesar
lebte im 17. Jh. u. darf jnit obigem nicht
verwechselt werden.
Smezer, Georg.
Das Musikkollegium in Groningen be-
sals einst:
,,Motettae sive cant. sacrae 2—9 voc.
Aug. Vindel. 1671. 8 Stb."
„Sacri concentus tam vocib. quam instr.
op. alterum. Aug. Yiud. 1G89. 19 Stb.'^
Smidh, Loiiis Edmoml, be-
kannt durch ein
Quatuor pour 2 Y. A. et Ycl. Oe. 1.
(Dm.) Yienne, Thade Weigl (Nr. 1154).
4 Stb. fol. [B. B.
Ein zweites op. 7 ebd. [B. ß.
Smidts, Jacob, siehe Le Feyre,
Jacques, im 17. Jh. Der Faber
Stapulensis, der auch Jacques Le
Febrre genannt wird, siehe Bd. 5
im Nachtrage unter Faber.
Smitli, ... trat 1784 in Lon-
don als Violoncellist auf (Pohl 2,
371).
Smith, Adam;
im br. Mus. 2 Songs im Einzeldruck
bei Longman u. Lukey (nur L. L. gez.).
Smith, Alexander, lebte in der
2ten Hälfte des 18. Jh. und gab
herans :
The musical Miscellany; a select col-
lection of . , . Scots, English and Irish
Song. Perth 1786 J. Brown. 8°. [br.
Mus.
Smith, Amaiid Wilhelm, ein
Arzt zu Berlin gegen 1780, lebte
später in "Wien, dann in Ungarn
und gab heraus:
. . . Philosophische Fragmente über die
praktische Musik. ~\Yien 1787 Taub-
stummen-Institus-Buchdrackerei. 8°, 164
Smith. B . . .
190
Smith, John Christopher I.
Seit., sine nomine. [B. B. B. Lpz. Brüs-
sel. Musikfr. Wien.
Smith, B. . ., gab mit Peter
Prellew heraus:
The Harmouious Companion, or the
Psalm Singer's Magazine; being a diffe-
rent tune to each Psalm in four parts.
Collected from Mr. Thomas Ravcnscroft,
and others. With several Tunes never
before puUish'd. Also several Hymns
and Anthems. London 1732. 8°. Part.
[R. C. of Mus.
Smith, Bernhard, eigentlich
Schmidt^ war nach London nm
1680 gekommen und bekleidete
bis zum Jahre 1708 den Orga-
nistenposten an St. Margaret in
Westminster zu London. Man
nannte ihn kurzweg Father SmWi.
Besonders war er als Orgelbauer
berühmt (Hawkins 5, 101. Bur-
ney 6, 436/37. Gerber 2 aus
Hawkins).
Smith, Charles, diente um 1710
in der Kgl. Kapelle in London als
Sänger u. ging 1726 ab (Viertel]. 5,
515/16).
Smith, Clement, lebte am
Ende des 18. Jhs. u. schrieb aller-
lei kleinere Kompositionen für den
Tagesgebranch.
Das br. Mus. besitzt 7 Drucke von
ihm, eine Sonata cappriciosa, Songs,
Variat. u. a. in Londoner Ausgaben. Ln
Kat. von Cambridge FW. wird er Mus.
Dr. genannt und befinden sich daselbst
2 Gesge. von ihm: London by Lavenu.
Smith, Edward Woodley,
geb. 23. Mai 1775, gest. 17. Juni
1849. Anfänglich Chorsänger an
St. Paul, sp. Laienvikar an der St.
George Kapelle zu Windsor von
1795 bis zu seinem Tode. Seine
3 Söhne: George Toivnsliend, Mon-
tem und Samuel zeichneten sich
im 19. Jh. als Musiker aus (Grove).
Im br. Mus. befindet sich unter E. W.
Smith, Ms. 419 in P. eine Oper: „Dido
and Eneas", fraglich ob von obigem.
Smith, Henry, wurde Anfang
1666 als Gentleman an der Kgl.
Kapelle in London angestellt und
starb am 23. Mai 1688 (Rimbault).
In Hilton's Catch that catch can von
1658, 2. Ausg., ein Gesang.
Smith, Isaac, lebte um 1770
und ist bekannt durch:
A collection of Psalm tunes in 3 pts. . .
London , sold by Mrs. Davenhill & Mr.
Buckland. quS». Enth. 18 Tunes, 2 An-
thems und 1 Sanctus von Orl. Oibbons.
Dem Exemplare sind hds. angehängt
Psalmen von C Burney, M. P. King,
J. Lucas^ J. Stanley^ Wainivright und
Winter. Das br. Mus. besitzt noch die
5. Ausg. mit Additions by S. Major. Lon-
don, S. Major, ({w^^. [br. Mus.
In. Charles Sraith's Ancient Psalmody
1843 einige Gesge. in P. mit Orgel. In
S. Major's Sacred Melody befinden sich
Kompositionen von I. S.
Smith, John, ein Komponist
des 17. Jhs., der in
Hilton's Catch that catch can 1652 und
Ausg. 1G67 von Playford, sowie in A. B.
Synopsis KJSO mit Gesängen vertreten ist.
Im br. Mus. ein John Smith., Opern-
komponist im Anfange des 18. Jh., ist
dort vertreten mit der Oper: Musick in
the opera call'd Tho Kingdom of the
Birds. s. 1. 1705. An Stb. vorhanden:
1. 2. Treble, Ten. Bass.
Ein dritter John Smith aus der 2. Hälfte
des 18. Jhs. mit der Bezeichnung „of
Market Lavington" ist ebd. vertreten mit;
A Set of Services, Anthems & Psalm
Tunes . . all intirely new (Book the Second,
cont. 12 Anth. u. 12 Psalm). London c.
1760 Selbstverlag-, fol. — A3. Set of Ser-
vices, Anthems and Psalm Tunes . . . Lond.,
printed for John Johnson, fol.
Smith, John Christopher I.,
hiefs eigentlich Joh. Christoph
Schmidt und war in Ansbach geb.,
begleitete Händel aus Zuneigung
1716 nach London u. wurde bald
dessen Factotum. Auch auf der
letzten Reise nach Italien beglei-
tete er Händel. Wenige Jahre
vor H.'s Tode entzweiten sie sich,
trotzdem vermachte ihm H. testa-
mentarisch 2400 £. Sein Sohn
ist der bekannte John Christopher IL
Smith, der das Buch über H.
schrieb: Anecdotes of . . . (Pohl 1,
178).
Smith, Johann Christ ophei U. 191 Smith, Johann Christopher II.
Smith, Johann Christoi)hei'II.,
hiefs eigentlich Schmidt. Sein
Vater war das Factotum Hiindel's.
Ob er noch in Ansbach oder Lon-
don geboren, ist nicht sicher an-
zugeben. Wenn der Vater erst
1716 nach England ging und der
Sohn, wie die Lexika angeben, 1712
geb., dann ist er allerdings in
Deutschland geboren, doch fehlen
die Beweise, gest. 3. Okt. 1795 zu
Bath. In London wurde er Hän-
deFs Schüler, dann Pepusch' und
Roseingrave's. 1732 (1731) schrieb
er die Oper Teraminta, 1733 Ulysses,
1738 das Oratorium David's lamen-
tation over Saul and Jonathan.
1745 bereiste er den Coutinent.
1750 Organist am Findlings -Hos-
pital. Als Händel erblindete dik-
tierte er demselben seine Kompo-
sitionen. 1752 war Smith in
Fi'ankreich. Händel, der immer
leidender wurde, liefs ihn auffor-
dern statt seiner die Oratorien in
London zu dirigieren. 1754 brachte
er wieder mehrere Opern auf die
Bühne. 1774 zog er sich nach
Bath zurück. Händel hatte ihm
testamentarisch alle seine Werke
im Ms. vermacht, sein Klavier,
sein von Denner 1736 gemaltes
Porträt und seine Büste von ßou-
billiac. Smith befand sich bis zum
Tode der Prinzessin von Wales,
Wittwe, Mutter Georg IIL, im
Dienste derselben, von der er eine
Pension von 200 ^ erhielt. Nach
deren Tode liefs der König aus
seiner Privatschatulle die Pension
fortbezahlen. Aus Dankbarkeit ver-
ehrte er dem Könige alle Häudel'-
schen Partitur-Autographe, dessen
Klavier und Büste und behielt nur
das Ölbild, was sich dann in der
Sacr. härm. Society und jetzt im
Royal College of Music in London
befindet. Die Partituren befinden
sich heute im Buckingham Palast
und bilden eine Samlg. von 87
Bänden. S. kopierte vieles von
Händel und befinden sich die
Kopien heute in der Stadtb. Ham-
burgs. Von 1753 ab dirigierte
er die Oratorien - Aufführungen
(Grove. Pohl 1, 178). Von seinen
Werken sind nachweisbar:
Anecdotes of G. Fr. Handel and John
Chr. Smith. With select pieces of inusic
composed by J. C. Smith. Never before
pubUshed. London 1799 Bulmer & Co.
8». 64 S. Text, 34 S. Musili mit den
Porträts von Händel und Smith. [B. B.
auch im Ms. Mus. theoret. 51. B. Wage-
ner. R. C. of Mus. Biüssel. br. Mus.
Cambridge FW. Glasgow.
Von den Oratorien kenne ich:
Paradise Lost, an oratorio (the overture
and songs). London 1758. P. fol. [br.
Mus. ß. C. of Mus. Glasgow im Ms.
Rebecca, an oratorio (the overture &
songs). London (1761). P. [R. C. ofMus.
Glasgow im Ms.
Burney führt noch 7, 666 an:
Davids Lamentation over Saul and
Jonathan 1740. Nabal, 1764.
Von seinen englischen Opem sind
nachweisbar:
The Enchanter, a musical entertainnient
(written by David Garrick) London (1760)
P. fol. [br.Mus. R. C.ofMus. Glas-
gow.
The fairies, au opera. London (1755).
P. fol. [ib. und Musikfr. Wien.
The Tempest, an opera. London 1756.
P. fol. [br.Mus. R. C.ofMus.
Teraminta, an opera, by Heniy Carey.
Ms. P. 40 (um 1732). [R. C. of Mus.
In Thalia. A collection of songs, comp,
by Dr. Boyce . . . 1767. fol. Einige Songs
von S. [br. Mus. R. C. of. Mus. 982.
Suites de pieces pour le clavecin, comp,
par J. C. Smith. Premier vol. London,
by the author. qu40. 59 S. im Stich.
Dedic. Lady Walpole.
— Second. vol. qu40. 82 S. Lond.,
Walsh. [C. P. B. Wagener. br. Mus.
B.B: 2. vol.
6 Suites of lessons for the harpsichord,
op. 3. Lond., Walsh. qufol. 41 S. [br.
Mus. B. Wagener. Cambridge FW.
— A collection of Lessons (6) for the
harps. Op. 3. Composed by Mr. Smith,
author of the opera call'd „The Fairies".
Lond., Walsh. [Cambridge FW.
Smith, John Spencer.
192
Smith, John Stafford.
Select pieces of music . . . never before
published. Lond. fol. [br. Mus.
12 Sonata« for the Harps. op. 5. Lond.,
Walsh. fol. 75 S. [B. Wagener.
9 Suites de pieces de Clav, in Farrenc's
Tresor, Bd. 11. [B. M. etc.
Der Antiquar Eeeves besaTs noch op. 4:
Six lessons for the Harps. Lond., Walsh.
qufol.
In Karl Fr. Äbel's 6 fav. Overtures
1760 mit 2 Ouvert. vertreten.
Otto Kade schreibt ihm eine Anzahl
"Werke in der Bibl. der Schweriner F. zu,
die nur mit John Smith gez. sind, der
bekanntlich weit später als der obige lebte.
Smith, John Spencer, geb.
11. Sept. 1769 in London, gest.
5. Juni 1845 zu Caen (Xormandie).
Dr. der Eechte a/d. Universität zu
Oxford, ging später nach Frank-
reich u. liefs sich in Caen nieder.
In den Schriften der dortigen Aka-
demie befindet sich im Bande 1825 — 1828
eine Abhandlung, die er am 10. Nov. 1826
daselbst las, betitelt: Memoire siu' la cul-
ture de la musique dans la ville de Caen
et dans rancienneBasse-Normandie (Fetis).
Die B. B. besitzt obige Schilft in einer
Separatausgabe von 1827.
Smith, John StaflPord, Sohn
des Martin, eines Organisten a/d.
Kathedrale in Gloucester von 1743
bis 1782, geb. um 1750 zu Glou-
cester, gest. 20. (21.) Sept. 1836 in
London. Schüler seines Yaters u.
James ^"ares als Chorsänger a./d.
Kgl. Kapelle in London. 1784
wurde er Gentleman an der Kgl.
Kapelle, 1794 Laien- Yicar an der
"\Yestminster-Abtei, 1802 Organist
a/d. Kgl. Kapelle und 1805—1817
Direktor und Lehrer der Chor-
knaben a/d. Kgl. Kapelle. Gewann '
mehrfach Preise auf Glees. Für
Hawkins besorgte er die Partituren
alter Gesänge für dessen Geschichte
der Musik (Stephens. Brown). S.
besafs eine bedeutende Bibliothek,
die nach seinem Tode versteigert
wurde. Von seinen Werken sind
nachweisbar:
An Introduction to the art of compo-
sing Music. Im Autograph. q}i4P. [R.
C. of Mus.
A musical common-place book, contai-
ning a few compositions and many memo-
randa in bis handwritiug, together with
several on detached slips of paper, amongst
the latter is a rough draft of the notes
on the compositions in his published
work, ..Musica Antiqua". Ms. kl. fol.
[R. C. of.' Mus.
Anthems, composed for the Choir Ser-
vice of the Church of England. London
1793. P. mit Notizen vom Komponisten.
[R. C. of Mus. br. Mus. Glasgow.
2 Anthems in Londoner Einzeldmcken.
[br. Mus.
Ode on the first of Apiil, commencing,
„While rumour from his brazen lungs"
. . . Ms. Stb., die Gesangstim. fehlen.
[R. C. of Mus.
A coilection of Glees, for 3, 4, 5 &
6 V. Lond. qufol. [br. Mus. Glasgow.
R. C. of Mus.
A select coUection of Catches, Canons
& Glees ... for 3 & 4 v. Lond. qufol,
[br. Mus. R. C. of Mus.
A MisceUaneous coUection of new
Songs, Catches & Glees. Lond. (1780)
qufol. [br. Mus. R. C. of Mus.
A 5. book of Canzonets, Catches, Ca-
nons & Glees sprightly & plaintive. Lond.
qufol. [br. Mus. R. C. of Mus.
12 Chants . . . Lond., Preston. qn4P.
[br. Mus.
A coUection of songs of various kinds and
for different voices. Lond. qufol. [R.
C. of Mus.
Series of progr. studies, Bd. 11, 1882.
80. [br. Mus.].
Im br. Mus im Einzeldruck: 5 mehrst.
Glees, 6 Songs und 1 BaUad.
In Samlwk. 1 Round in Hullah's
Singer iibrary Xr. 65. 1859. — In Wm.
Horsley's Vocal Harmony 5 Gesge. — 3
Glees in Bishop's Collect, of Glees. — 1
Praelud. u. Fuge im Pittman. — Catches
und Glees in Amüsement 1791. — In
Longman's CoUection of Catches 8 Catches
u. Glees zu 3 u. 4 Stim. — Im Catch
Club 3 (Sibbald in Edinbg.) 2 Catches.
6 Gesge. in neuen Ausg. (Eitner 2).
Samlwke. von älteren Kompcsitionen :
A coUection of English songs in score,
for 3 and 4 voic, compos. about the year
1500, taken from Mss. of the same age.
Revised and digested . . . London (1779).
fol. (Die Samlg. ist aus dem Fairfax-Ms.
spartiert mit Ausnahme des Agincourt-
liedes. [B. B. br. Mus. Glasgow. R. C.
of Mus., nebst dem Ms. Cambridge FW.
Smith, John Stafford.
193
Smith, Eobert Archibald.
Musica antif[ua. Selection of music
of this and other Countries, froin the
Commencement of the 12. to the begin-
ning of the 18. Century; Comprising
some of the earliest & most curious Mo-
tetts, Madiigals, Hymns, Anthems, Songs,
Lessons & Dances tunes some of them
now first puhlished from Ms. and printed
. . . Selected and Arranged by . . . London
(1812) printed & sold bv Preston. 2 voll.
gr. fol. 9 Yorbll. 2i2 S. Musik, [br.
Mus. E. C. of Mus. Eoyal Academy.
Enth. bis S. 13 anonyme Gesge. und
Tänze aus den frühesten Jh., dann folgen
Troubadour -Gesge. des 13. Jhs., darauf
geistl. Gesge. des 15. Jhs. zu 2 u. 3 St.,
genannt ist Joh?i Cole, dann Gesge. des
16. Jhs. von Heath, S. 38—43 "allerlei
Tänze bis ins 17. Jh., dann Gesge. und
Instrumentalp. von Byrd, Obrecht^ Fran-
cJiitms, Jolinson^ Fr.Pilkingfon, Coprario^
Math. Locke, Talus, Od. Gibbons, Dr.
BitU. Hiighe Aston., Josquin Desprcs,
Wülaert, Okec/hem., Jac. Wert, Clemens
n. p., Clir. Murales, Jeh. de Latre, Richa-
fort, P. Certon, Zarlino, Or. Vecchi,
Jhan Gero, Dr. W. Child, Bob. Jones,
Tib. Massaino, John Douiand, George
j\[aso7i and John Earsden., Sim. Iccs,
J. Jenkins, Pelh. Humplireij ., Dr. Stag-
gins, Benj. Rogers, Math. Locke, Handel,
Bloiv, Dan. Pnrcell, Henry Pureell, Rob.
Jones, Weelkes, W. Laices und Gemi-
niani. 129 Nrn. NB. Obige unsinnige
Aufeinanderfolge der Autoren stellt die
Ordnung in der Saralg. dar.
Smith, Robert, geb. um 1689
zu Cambridge, gest. um 1768. Ein
Physiker und Astronom, zeichnete
sich mit „D. D., F. K. S. and Master
of Trinity College in the Univer-
sity of Cambridge" und gab her-
aus:
Haimonics, or the phüosophy of musi-
cal Sounds, by . . . Cambridice 1749 J.
Bentham for W. Thurlbourn & T. Merrill.
8». 292 S. [B.B. Brü.ssel. br. Mus.
Glasgow. E. C. of Mus. Musikfr. Wien.
— The second edition, much improved
and augraented. London 1759 T. and
T. MerriU. 8«. 280 S. 28 Taf. [B. B.
Brüssel. Glasgow.
A PostScript to Dr. Smith's upon the
changeable harpsichord, a perfect Instru-
ment. London 1762. 8". [Glasgow, br.
Mus. B. B.
Eine deutsche Uebersetzung der Har-
monik oder die Philosophie harmonischer
Rob. Eitner's Quellen-Lexikon. Bd. 9.
Klänge. Nach der Ausgabe von 1769
(sie?) ins Deutsche übersetzt von Fr. W.
Riedt. Berlin 1771. 337 u. 11 S. Ms.
theor. 4». 118. [B. B.
Er gab auch 1722 Eoger Cotesius' Har-
monia heraus. Selbst als Komponist hat
mau Proben: Im Ms. 118 der B. Cam-
bridge FW. Nr. 63: From friends all in-
spired und Songs und Duets in Henry
Playford's Harmonia sacra und in dessen
The Pleasant Companion, s. Hilton's Cat-
ches, 1. T. 1686.
Smith, Rohort Arcliihald, geb.
16. Nov. 1780 zu Reading, Berks,
gest. 3. Jan. 1829 zu Edinburgh, be-
erdigt in St. Cuthbert's churchyard.
Sein Tat er, ein Seiden wirker, be-
stimmte ihn zu seinem Nachfolger.
Er wurde Lehrling und kam dann
1800 nach Paisley, wo er Gelegen-
heit fand seine musikalischen An-
lagen auszubiklen. 1802 verheira-
tete er sich mit Mary MacNicol,
wurde Musiklohrer und 1807 Di-
rektor an der Abteikirche zu Pais-
ley, 1823 Musikdirektor an St.
George's zu Edinburgh. Er hat
sich dort besonders verdient ge-
macht um den Kirchengesang und
zum behufe dessen zahlreiche Werke
herausgegeben (Brown, der auch
seine Druckwerke verz., spendet
ihm grolses Lob und sagt unter
anderem, dass S. einer der ver-
diensteten Musiker Schottlands ge-
wesen ist). Auf öffentl. Bib]. fand
ich folgende Werke:
The Scotish minstrel, a selection from
the vocal melodies of Scotland ancient
and modern arranged for the pfte., by
E. A. Smith. Edinburgh 1824 Pardie.
6 Bde. in 3 voll. gr. 8». [Bi-üssel. E.
C. of Mus. Glasgow.
The Irish minstrel, a selection (wie
vorher). Edinburgh (1825). gr. 8». [Glas-
gow. Privatb. Sir John Stainer.
A volume of Songs, fol. [Glasgow.
Flowers of Scottish song. Glasgow,
fol. [ib.
Devotional music. Edit. bv John Tum-
buU. 4. ed. Glasgow. 8°. "[ib.
An introduction to singing, comprising
various examples, with scales, exercises,
13
Smith, Theodore.
194
Snedorf.
& songs, in all the major & minor keys
in general use. Edinburgh, fol. [ib.
Yen einem älteren Bohert Smith be-
finden sich in Locke's Samlwk. 1673 drei
Couranten für Ela\'ier (Eitner 1). Viel-
leicht ist auch die Violinpiece in John
Playfoid"s Division Yiolin von 1685 mit
E. Smith gez. von demselben.
Smith, Theodore, über ihn
fehlen alle ISTachrichten. Gerber 1
erwähnt ihn als einen gefälligen
Komponisten, der um 1780 in
Berlin Mehreres herausgab. Es
scheint, dass er sich eine Zeitlang
in Deutschland aufgehalten hat,
denn Bossler und Hummel ver-
legten Kompositionen von ihm,
doch ebenso erschienen sie in
London. Bekannt sind folgende:
8 Tunes, selected, composed for and
adapted to the selection of Psalms, Hymns,
and Anthems of Ebury Chapel. London,
E. Goulding. qufol. [br. Mus.
Alfred, Opera. Ms. P. 1796. [R. C.
of Mus.
6 Concerts pour le Clavecin ou le Pfte.
l'acc. de 2 V. et B. Op. 4. Berlin,
Hummel. 4 Stb. [Dresd. Mus. Dieselben
auch für- 2 Klav. gesetzt, br. Mus. defekt.
3 Sonates ä 4 ms. op. 1. Liv. 1. In
Liv. 2 abermals 3 Sonaten. Ms. [Dresd. Mus.
3 Sonates a 4 ms. op. 3. [ib.
3 Sonates en Duo, qui peuvent etre
executes par 2 personnes sur un Clavecin
ou Pfte... Oeuv. 4. Berl., Hummel,
fol. [br. Mus. Dresd. Mus. im Ms.
3 Duos p. harpe ou Pfte. Lond., Long-
man. [Biüssel Cons.
Im br. Mus. 26 englische Drucke von
allerlei Klavierstücken, Arrangements mit
u. ohne Begltg., auch Sonaten f. Klavier
op. 5, 6 u. 36. ö Songs und 1 Ballade
in Einzeldiiicken.
Der Antiquar Reeves in London besafs
6 Sonaten f. Fi. V. u. Ycl., The celebrated
music which is on the organ at Mr. Coxe's
Museum Spring Garden, adapted for the
harpsich. Lond.
Im Bossler, Samlwk. 11, einige Xrn.
— In John Corri"s Collection of the Songs
1788, Bd. 3 p. 27.
Smith, Thomas, diente von c.
1710—1726 an der Kgl. Kapelle
in London mit 40 ^ Gehalt und
16 ^ Kleidung (Viertelj. 5, 515/16).
Smith, William. Brown führt
zwar einen Musiker obigen Namens
an: geb. 1754 in Schottland, ging
i 1783 nach Amerika und st. den
6. April 1821 in New York, doch
findet sich das folgende Werk
nicht unter den bei Brown au-
i geführten, so dass dasselbe wohl
: von einem anderen sein kann:
' Sacred harmony, containing an Essay
introduction to the art of siuging ... in
the Methodist General Hymn book . . .
Dublin 1810. [br. Mus.
j Smith, ohne Vornamen in
Samlwken:
Che and Euterpe, London 1758. 8".
: 4 Gesge. — In Oxford Ch. Ch. im Ms.
1 Dialogue ä 3, 2 chants, Airs, Fancies etc.
Smits, Eduard, bekannt durch
eine Elegie pour Sopr. av. Pfte.
Ms. [Brüssel Cons.] Lebenszeit
j nicht bekannt.
Smits, Wilhelm, Lebenszeit
unbekannt.
I In Bologna findet man eine Missa
j 3 vocibus humanis comitante organo,
auctore "Wmo Smits. Amstelod. apud
Thuone et Socios. P. fol. 43 S.
Smolz, M° (Maestro), bekannt
durch
3 Duetti per Clavieimbalo e Yiolino.
[Musikfr. Wien.] In Einsiedeln von Smolz
ein Lauda Jerusalem a 4 voci c. org. Ms.
Smorto, Bernardo, ein Theor-
bist an der grolsen Oper zu Paris
um 1707 (Campardon).
Smout, Adriaan Joriszon, siehe
unter Thysiiis.
Smyth, Charles John, ein Eng-
länder des 18. Jhs., von dem das
br. Mus. besitzt:
Chants, Single and Double, with a
Sanctus for the use of choirs, arranged
also for the orgau . . . London, Preston.
qu40.
— William S. war Organist an der
Kathedrale zu Durham von 1.594^99 und
dessen Sohn Edicard S. von 1609 — 11.
Das Archiv obiger Kirche besitzt von beiden
einige Kircheukorapositionen (West).
Snedorf, Frederik, ein däni-
scher Gelehrter, st. um 1792 zu
Kopenhagen und gab heraus:
Sneeu.
195
Sobinger.
De hymnis vetemm Graecomm scripsit
Fridericus Snedorf. Accedunt tres hymni
Dionysio adscripti. Hafniae et Lipsiae
1786 Proftius. 8». 72 S. [Brüssel.
Sneeii, Y. B., 18. JIi., siehe
Swaeii, G. de.
Siiegasius, siehe SeLueegafs.
Siieiliiiger, siehe Schnelliiiger.
Siiep, Jan, aus Zierikzee in
Holland, lebte im Anfange des
18. Jhs., gab Lieder und Sonaten
für Gambe heraus, "wie sich aus
alten Katalogen ergiebt.
Snittelbaeli, Nataniel, siehe
Sclmittelbaeh.
Siiodham, siehe Este, Thomas.
Siiocck, F... J... J..., geb.
um 1773 zu Brüssel, gest. 15. Juli
1845 ebd., war gegen 40 Jahre
Lehrer des Gesanges in Brüssel
und gab heraus:
Je n'en sais plus; j'en sais toujours
Melodie p. . . . Bnixelles, Terry et l'auteur
(Gregoir, Pauth. 3, 87. Die dort einge-
fügte Jalii-eszahl 1810 ist falsch, siehe
Eoucourt, denn letzterer wird bez. mit
„ancien directeur de lecole royale de
musique". Er konnte aber erst nach
1830 das Amt bekleiden).
Siioeck, Henri, um 1783 zwei-
ter Violinist an der Kgl. Kapelle
zu Brüssel mit 250 Gld. Gehalt
(Straeten 5, 172).
— J/ö;-c[k], ein Lautenist und
Instrumentenmacher seit etwa 1742,
gest. zwischen dem 27. u. 31. März
1762. Seit 1722 war er an der Kgl.
Kapelle in Brüssel angestellt (Strae-
ten 5, 181 ff.).
— Sein Sohn : Henri Äugustin,
wurde als Lautenist ebd. am 19.
April 1762 fest angestellt. .Seit
dem 7/4 1760 diente er schon als
Supernumerarius. 4 Jahre später
wurde er 1. Violinist (ib. 5, 186).
SnOTT, J . . ., bekannt durch:
Fickle Chloe. Sung by Master Heny-
man at Sadlers "Wells. . . s. 1. fol. [br.
Mus. Einzeldi-uck.] In Henry Playford's
The Theatre 1685 ein Tonsatz.
Snow, Moses, schwor am 17/12
I 1689 als Gentleman an der Kgl.
{ Kapelle in London, wurde aber
I erst am 8/4 1692 fest angestellt.
Am 24/2 1693 wurde er Epistier
und t 20/12 1702.
Eimbault sagt noch, dass er in den
; Jahren 1685 — 93 in Samlwken. als Kom-
ponist anzutreffen ist, giebt aber nichts
Näheres an. Nachweisbar sind in Play-
ford's Banquet of Musick 1688 sieben
Songs, im 2. Buche 3 Songs, im 4. Buche
des Samlwkes. The Theatre 1687 stehen
4 Gesge.
Snow, Valentine, wahrsch. der
i Sohn des Moses. Einer der besten
Trompeter seiner Zeit, für den
Händel die obligaten Trompeter-
stellen zu seinem Messias, Samson,
Dettinger Te Deura, Judas Macca-
baeus u, a. schrieb. Im Jan. 1753
wurde er Nachfolger des John
Shore als Sergeant -Trompeter des
Königs, nachdem er schon 1748
in die Kgl. Kapelle eingetreten
war und behielt die Stelle bis zu
seinem im Dez. 1770 erfolgten
Tode (Grove. Viertel]. 8, 519).
Unter Snow in John Simpson 's
Pocket Companion 1 Piece.
Soaper, »Jolin, geb. 1743, gest.
5. Juni 1794 zu London. Chor-
sänger an St. Paul unter W. Sa-
vage, wurde 1764 Gentleman an
der Kgl. Kapelle und Vicar Cho-
ralist an St. Paul, starb in Sion
Garden, Aldermanbury (Stephens).
In der Kirche Ely eine Litaney; der
dortige Katalog bez. ihn um 1779 als
Chorsäuger an der "Westminster-Abtei.
Soares (nicht Soaves), P. Manoel,
geb. zu Lissabon im 17. Jh. Er
war ein Presbyter an S. Pedro
und starb am 4. Juli 1756 zu
Lissabon. Vasconcellos führt von
ihm 5 geistl. Kompositionen an.
Sobinger (Soubinger), Augustin,
Lautenspieler und Cornettist um
1504 — 6 im Dienste Philipp des
Schönen (Straeten 7, 149. Doku-
mente S. 170 ff. 172).
13*
Soderino, Agostino.
196
Soerensen.
Soderino, Agostino, um 1608
Organist an der Kirche di N. S.
della Rosa zu Mailand (Titel), ist
bekannt durch:
Sacrarura cautionum 8 et 9 voc. Lib. 1.
cum 3 aliis canticis voc. et instrum. alter-
natim Mediolani 1598 Aug. Tradatus.
SSth. 40. [B. M. B. B: C2. Part. def.
Canzoni ä 4. & 8. voci, di . . . Lib. 1,
Op. 2. Milano 1608 per l'herede di Simon
Tiüi & Fü. Lomazzo. 4 Stb. 4P. Ohue
Text, daher für Instrum. [Bologna.
In B. M., Ms. 264, 5 flu.- Orgel be-
arbeitete Motetten.
Soderino, (xioYanni, auch Joan.
Soder geschrieben, ist
in Ms. q78, 6 Stb., fehlen 6 a und 7 a,
mit 2 Motetten vertreten. [B. Dauzig.
Sodi (Sodj), Carlo und Pietro,
zwei Brüder zu Eom, im Anfange
des 18. Jhs. geb., liefsen sich in
Paris nieder. Carlo war Mando-
linenspieler und trat gegen 1749
ins Orchester der Comodie italienue.
Er starb im Sept. 1788. Fetis
führt einige Operetten und Diver-
tissement an, die in den Jahren
1753_1760 in obigem Theater ge-
geben wurden.
In der Kgl. Musikaliensamlg. in Dres-
den befindet sich im Ms. 313 eine Missa
zu 4 Stim. u. Instrum. P. qufol, die mit
Carlo Lodi (?) gez. ist. Ob damit obiger
gemeint ist, bedarf noch des Beweises. —
Sein Bruder Pietro war Harfenist und
Komponist. Er lebte seit 1743 zu Paris,
trat ins Opernorchester und starb 1764.
Er schrieb Pantomimen und gab 1760
Chansons heraus (Fetis).
Im Cons. zu Paris eine Operette von
Sodij: Bajocco et Serpilla 1753. Auch in
Schwerin F. vorhanden in P. mit dem
Titel: Parodie fran^oise du Joueur. Dediee
ä Mad. la Marquise de Champcenetz par
Mr. Sody. Amst., J. J. Hummel, qufol.
Soel, . . .
bekannt durch 12 Senates per il Cem-
balo. [Dresd. Mus. ohne Signat.
Sölder (Sölderer), Franz Xaver,
diente im Jahre 1706 seit 14 Jahren
am kurf. Hofe zu München als
Kammermusikus. Sein Gehalt be-
trug 300 Gld., doch schon seit dem
30/3 1700 erhält er nur 150 Gld.
und während der österreichischen
Besetzung Baierns (1702-1713)
nur 100 Gld. (Kreisarchiv).
Sölker, . . • war um 1796 Musik-
direktor am Theater zu Keval (Rei-
chard 1797, 325).
Sölner, Joh., siehe Seiner.
Söltl, Michael, Präfekt und
Chorregent zu Neuburg und seit
1738 Domkapellmeister in Regens-
burg (Mettenleiter 1, 121).
— Wolfgamj, war 1730 eben-
dort Vikar imd Kapellmeister (ib. ■
121). S. 134 zeigt er seine Kom-
positionen an, die vielleicht in
Regensburg liegen.
Die doi-tigen Seminare besitzen fast
durchweg reiche BibL, aber ungeordnet,
die ßüclier und Noten haufenweis auf-
geschichtet (1890).
Soenius, Glottfried, aus Amster-
dam, gab in Harlem heraus:
Mengelzangeu. . . . Arietteu, Alieman-
des, Sarabandes, Gavottes en Gigues voor
het Clavecimbaal en de Stern, Violoncello,
Violino, Flauto &c. Gedr. voor den
Autheur. Te Haarlem 1724 Hulkenroi.
1 vol. 40. Klaviersatz 2 st. 47 S. Text
rechts stehend. Nur Lieder vorhanden.
Der Name Soenius findet sich nur auf
dem Vorblatte unter einer Abbildung.
[Amsterd. Bibl. des Herrn Prof. Fr. Zelle
in Berün 1889.
Melodie per camera c'io e XII Concer-
tini mescolati d'Ariette novelle a due: 3,
4, 5, 6, 7 strumenti ad libit. Possono
aucora toccarsi a voce sola: col Vcl. 0
Cimbalo. Gedr. voor den Autheur. Haar-
lem 1725. 4". [Amsterd.
Ein alter Auktiouskat. zeigt noch au:
Concerti seriosi, of ernstige gezangen met
een, 2, 3 en 4 stem.
Sönniclisen, J . . ., ein Musik-
verleger in Kopenhagen um 1789
und folgende Jahre, gab eine
Samig. Gesänge unter dem Titel
heraus:
Apollo. Et musikalste Maanedskrivt for
Sang or Klaveer af forskieUige Compo-
nister. Forste Aargang. qufoL. [Brüssel
Cons. besitzt den 1. und 3. Jahrg. unter
Nr. 474/75.
Soerensen, Joliann, geb. 18.
Mai 1767 zu Glückstadt (Holstein),
Soerensen.
197
Sohier, Mathias.
gest. um 1824 zu Ebersdorf. Stu-
dierte Medicin und liefs sich als
Arzt 1802 in Ebersdorf bei Loben-
stein nieder. In der Jugend hatte
er guten Musik - Unterricht em-
pfangen, zuletzt noch von J. A. P.
Schulz und betrieb zeitlebens die
Musik als Nebenbeschäftigung, trat
auch als Komponist mit Glück auf.
Gerber 2 beurteilt zwei Fugen für
Chor sehr günstig. Bekannt sind
von seinen Kompositionen, die Ger-
ber ausführlich verz.
19 Lieder in Musik gesetzt von Job.
Sörensen, Dr. Med. Leipzig (1803 P. G.
Kummer), qufol. 2 Ell. 27 S. [B.
Egsbg.
?. Gesänge von Matthisson ... op. 9.
Lpz., Ivülinel. [B. B.
Geistl. Gesänge, Oden und Lieder.
2. verm. Aufl. Eudolstadt, Hofbuchdr.
3 Abtlgen. in gr. 4" zu 32, 30 u. 28 S.
[Hofb. Wien. B. Kgsbg. nur 2 Abtlg.
(Samlg. 50). Ein Samlwk., genannt sind
Klose Q Nrn., 1 von iV. . ., 1 von St...?
Neue Samlg. geistlicher Lieder mit
Melodien . lierausgegeben von . . 2 Ab-
tlgen. Eudolstadt, Hofbuchdr. 40. 1805
die Vorrede. Die Lieder sind meistens
von seinem Freunde St. . . Es sollen
7 Abtlg. erschienen sein. [B. Kgsbg. 1.
2. Abtlg. (Samlg. 51).
Neue Samlg. geistlicher Gesänge, Mo-
tetten, Oden und Lieder. Herausgeg.
von . . . 2. Tbl. Oschatz 1812 Oldecop.
[Wernigerode, ist die 6. Abtlg. der geistl.
Oden und Lieder.
Soest (Sust), Johannes von,
war um 1483 Sängermeister des
Pfalzgrafen Philipp (M. f. M. 14,
108, dort auch die Singeordnung).
Die Heidelberger Universitäts-Bibl. be-
sitzt von ihm die Handschrift einer 1470
vollendeten Reimchronik, welche die Schick-
sale der Markgräfin Margaretha von Lim-
burg und ihres Bruders Heinrich behan-
delt. Auf dem Buche ist Sust selbst ab-
gebildet, wie er dieselbe dem Pfalzgrafen
überreicht.
Soeterijk, Pieter, ist am 23.
April 1770 als Musicus an der
Universität zu Leyden eingeschrie-
ben (Bouwst. 8, 9).
Soffi, Abate Pasquale, geb.
um 1732 zu Lucca, f c. 1810
ebd. Er war Kapellmeister am
Seminar de'Ss. Giovanni e Eepa-
rata und Direktor des Theaters.
Er schrieb viel Kirchenmusik u. a.,
auch das Oratorium S. Tommaso Apostolo,
1766 aufgefülirt. Die Archive von Puc-
ciui und Quilici in Lucca, ebenso das
Seminar S. Michele bewahren Messen,
Vespern, Motetten, Responsorien, 1 Bene-
dictus, Miserere, Fugen und eine Regole
per imparare ad accompagnare im Ms.
auf. Auch als Lehrer geuoss er einen
ausgebreiteten Ruf. 1777 wurde in Lucca
die Oper Marco Manlio aufgef. (Nerici
313. 334).
Sogabria, Francesco, um 1590
Instrumentist an der Hofkapelle in
Dresden mit 228 Gld. 12 gr. Ge-
halt; ist noch 1606 im Dienst
(Fürstenau 1, 3G).
Sog'ner, Tomaso, geb. zu Ne-
apel in der Mitte des 18. Jhs.,
besuchte das Conservatorio della
Pietä de'Turchini in Neapel, liefs
sich dann in Livorno nieder, schrieb
für Rom u. a. Städte Opern, gab
Musikunterricht und starb um
1821.
In Bologna Filarmonia, Autogr. von
Masseangeli, ein Brief: Livorno 9. Juli
1821. Er gab Sonaten für Klavier her-
aus, schrieb Kirchenkompositionen, ein
Oratorium, Streichquartette u. a. (Fetis.
Masseangeli's Kat.).
Sohier, Oerard, 1448/49 Kopist
von Notenbüchern an der Kathe-
drale in Cambrai.
Sohier, siehe Jehan Fede.
Sohier, Mathias (Mathieu), ein
französischer Musiker aus dem
Anfange des 16. Jhs., war unter
König Franz I. Lehrer der Chor-
knaben an der Kathedrale zu Paris
und seit 1549 Kapellmeister (Fetis).
1556 nennt ihn aber der Druck-
titel: Puerorum Symphon. eccles.
Parisiensis praefectus. Danach ist
Fetis' letzte obige Angabe zu ver-
bessern, da S. noch 1556 dem
Sohier, M
198
Sohr.
Knabenchore vorstand. Von seinen
Kompositionen sind nachweisbar :
Missa cum 5 vocibus. Ad iraitationeai
moduli: Vidi speciosam, condita. Xuuc
primum in lucem edita. Die 24. mensis
Jullij 1556. Parisiis, du Chemin. Cliorb.
in gr. fol. 16 Ell. [B. Kgsbg. Ein-
siedeln. Bologna. Hofb. Wien.
In alten Samlwk. 14 Gesge , darunter
eine Messe von 1534 (Eitner 1). Man
füge dort zu Regina eoeli noch, ein zwei-
tes auf fol. 3/4 hinzu. — In Expert's
Neuausgaben in Paris tei Leduc erschien
1898 das Samlwk. Chansons von Artaing-
nant 1529, welches 1 Chans, von ihm
enthält.
Soliier, M. . . l'aino, lebte im
18. Jh. und ist bekannt durch
6 Senates a 2 Y. oe. 4. Paris, Le
Clerc. fol. [br. Mus.
Sohier (Sohyer), Valentin, ein
Franzose aus der 1. Hälfte des 16.
Jhs., der
in alten Samlwk. mit 4 Chansons zu
4 Stim. vertreten ist (Eitner 1). Femer
in Michel Eezandat's 1. et 2. liv. de Psal-
mes et Cantiques 1553/56: Eesiouy toy
Vierge Marie, 1. liv. fol. 3. — Salut en
toy, 1. liv. fol. 12. — 0 grand bonte,
1. liv. fol. 23. Helas mon Dieu tu me
fais, 2. üv. fol. 5.
In B. M., Ms. 205 Nr. 58 mit Sohier
gez : Un meuager viellart recreu d'enhan,
4 part. (der Autor ist unsicher).
Soliinn, . . . gab 1800 Lieder
heraus (Anzeige).
Sohl- (Sohren?), Peter. Zahn 5,
427 stellt die Vermutung auf,
dass er der Sohn des Daniel Sohren
sei, der 1655/56 Prediger in Len-
zen bei Elbing war. P. ist in El-
bing geb. und nach Döring 1692
oder 93 in Elbing gest. Bis 1674
Kantor der Kirche zum hlg. Leich-
nam in Elbing, dann Lehrer der
deutschen Klasse, 1675 Kantor in
Dirschau, später wieder in seiner
ersten Stellung in Elbing. In
seinen Druckwerken bez. er sich
von 1668—1676 als „bestalter
Schul- und Rechenmeister der
christl. Gemeine zum H. Leich-
nam" in Elbing. In dem von
1683 als Kantor u. Organist der
H. Leichnamskirche. Hiemach
wären Zahn's Nachrichten zu ver-
bessern. Er hat sich besonders
durch Erfindung von Kirchen-
melüdien verdient gemacht, die in
Elbing u. a. 0. eine Zeitlang im
kirchlichen Gebrauche sich hielten.
1738 wurden noch 12 Melodien
in Elbing gesungen (Döring 46.
Zahn 5, 427 nach Privatnachrichten.
Winterfeld 2, 535).
Von 1668 ab gab er Joh. Crüger's
Praxis pietatis melica in vermehrter imd
teilweise umgearbeiteten Ausgaben heraus,
betitelt . . . Das ist: Übung der Gottselig-
keit . . . mit etlichen hundert schönen
trostreichen Gesängen vermehret u. ver-
bessert von Peter Sohren . . . Drucks und
Verlags Balth. Chrstph. Wust's, in
Franckf. a/M. 80. 1280 S. mit 888 Liedern
f. Melod. und B. 191 davon sind von
Sohr, 46 von Crüger, 22 von Schop, 8
von Scheidemann, 6 von Weichviann, 5
V. Stobäus, 4 V. Eccard, 4 v. Selle^ 5 v.
H. Albert, 3 v. Hammersckmid, andere
ohne Autor (siehe Näheres bei Zahn 6,
196/97, dort auch ein Verz. der Lieder
von Sohr). [B. Elbing 126 a. B. B.
Darmst.
— Ausg. ebd. 1674. Bei Zahn 1. c.
die Aenderungen. [In Zahu"s Bibl.
— Ausg. ebd. 1676 mit bedeutenden
Aenderungen. S. Zahn S. 199. [Darmst.
Univ. Bibl. Erlangen. Hofb. Wien. El-
bing Nr. 126b von 1675?
— Ausg. ebd. 1679 nur im Auszuge,
488 Lied. [Stadtb. Nördlingen.
— Ausg. ebd. 1680, wie die von 1674.
[B.B.
— Ausg. ebd. 1683 im Auszuge. 208
Lieder. [B. Hbg.
— Ausg. ebd. 1693 in vielfacher Ver-
änderung, Zahn 1. c. 200. In seinem
Besitze.
— Ausg. ebd. 1700 mit Vermehi'ung,
1225 Lied., siehe ZaJin. [B. Lpz.
— Zahn kennt noch ein Titelbl, mit
der Jahreszahl 1713 (Zahn 6, 201).
Sohr gab auch ein eigenes Gesangbuch
heraus: Musicalischer Vorschmack der
Jauchtzenden Seelen im ewigen Leben...
Gesang-Buch . . . über 1100 Texte f. Dis-
cant und Bafs. Hamburg 1683 Heiur.
Völcker. Eatzeburg, gedr. bev Nie. Nis-
sen. 8". 1444 S. mit 1117 Ued., folgt
das Gebetbuch. Zahn 6, 253 Angabe der
Soika.
199
Solchup.
Autoren, 242 Lied, sind von Sohr. Zahn
teilt die Melodien mit, [Dresden. B. Br.
B. Ilbg. B.Kgsbg. Wernigerode. B.
Wagen er.
Soika und Sogka, s. Sojka.
Soir Valeiitiims.
In Proske's Bibl, Ms. 840 Nr. 7, Clior-
buch von c. 1570 in fol. Nr. 7 die Mo-
tette: In principio 4 voc. Dieselbe auch
im Ms. 855, 7. Ebendort noch 5 andere
Motetten. Obige Motette auch im Samlwk.
1554 e (Eitner 1) u. im Ms. 3 der B. Br.
Sojka (Soyka), Mattliaeiis, geb.
1733 zu Willimow im Czaslauer
Kreise, gest. gegen 1820 ebd. 1743
bis 1748 besuchte er die Thomas-
schule in Leipzig und genoss als
Chorknabe die Unterweisung Seb.
Bach's. Bach schickte ihn später
mit einem sehr günstigen Zeug-
nisse an Seegert in Prag. Dieses
Empfehlungsschreiben besafs noch
1832 der letzte Schüler Seegert's,
der Organist Kucharz. Sojka ging
auf den Wunsch seines Wohl-
thäters des Grafen Millesimo als
Küchenmeister in dessen Dienste
(in seinen Geburtsort) u. verlebte
in angenehmer nur der Kunst ge-
widmeten Thätigkeit seine Tage.
Er hiuterliefs gegen 300 Kircheu-
kompositionen. daninter 40 Messen, meist
a capella, 8 Lilaueien, 2 Seelenmessen,
2 Te Deum, über 100 kleiue lürchen-
gesänge, aufserdem Orgelpräludien, Fugen,
Toccata u. a. Nichts ist gedruckt. In
"Willimow liegen nur 5 Messen. Lanrcn-
cin in seiner Biogr. S.'s (N. Z. f. M. GO,
137) fand in böhmischen Dörfern auf den
Kirchenchören noch ein und die andere
Komposition von ihm, die er sammelte.
Laurencin stellt ihn gleich neben Bach u.
sag-t: die geistige Verwandtschaft tritt be-
sonders in seineu Fugen oft täuschend zu
Tage. — Im Stifte Einsiedeln eine Messe
zu 4 Stim. mit Orch. im Ms. P. — In
B B Autogr. Grasn. eine Litania 4 voc.
c. Bc. — In Hofb. Wien, Ms. 19 144 Part.-
Äutogr: Missa in C ä 4 voc. 2 V. Ya. 2
Clarin. 2 Com. 2 Tromp. Tymp. c. Org.
Sola, Jakob, aus Ostende, wird
am 2. Okt. 1730 zum Phonascus
an St. Sauveur in Brügge gewählt
und nimmt am 29. April 1737
seinen Abschied (Straeten la, 57).
Sola, Josquino de la.
In MeUe's Lib. 3. Motettorum 158o
eine Motette.
Solamliio, . . 17/18. Jh.
Eine Salve regina zu 2 St. u. 4 Instr.
besafs einst die Bibl. v. St. Walburge zu
Audenarde (Straeten 1, 224).
Solaiido, Sigiior, bekannt durch
3 Concerti da camera a 4 Decacorte
(ist eine 10 saitige Harfe) humauo e Corno
di caccia e Violone. Ms. [Rostock.
Solano, Francisco Ignacio,
um 1727 in Lissabon geb., lebte
noch 1793. Besser kennt man seine
theoretischen Werke als seine
Lebensumstände, betitelt:
Nova instruc(,'äo musical, ou theoria
pratica da musica lythmica, com a quel
se forma, e ordena sobre os mais solides
fundamentos hum novo methodo, e ver-
dadeiro svstema . . . Lisboa 1764 Mig. Man.
da Costa," impressor. 4». 30 Bll. 340 S.
lind Anhang 47 S. [Bologna. Brüssel.
B. B. B. Wagener.
Exame instructivo sobre a musica
multiforme, metrica, e rythmica, no qual
se pergunta, e da resposta de muitas cou-
sas interessantes para o solfejo, contra-
ponto e composi^äo . . . Lisboa 1790 na
regia officina typografica. kl. 8«. [Brassel.
Yasconcellos teilt ein Schreiben Sola-
no's und eins von David Perez mit, aufser-
dem noch die Titel von
Nova arte e breve compendio de mu-
sica para ligäo dos priucipiantes, extra-
hida do livro que se intitula: Nova in-
straccäo musical . . . Lisboa 1768 da Costa
[besafs 1900 Leo Liepm. und eine 2te
Ausg: Lisboa 1794 Simäo Thad. Ferreira.
40. 16 S.
Novo tratado de musica metrica, e
rythmica, 0 quäl ensina a acompauhar no
Cravo, Orgäo, ou outro qualquer Instru-
mento . . . Lisboa 17 < 9 regia officina ty-
pogr. 40. XVI, 301 S. [Leo Liepm. 1900.
'üissertaväo sobre a caracter, qualida-
des e antiguidades da musica . . . Lisboa
1780 ib. '4'^. 27 S. [Rom Cecilia im
Ms. Leo Liepm. 1900 im Druck.
Vindicio do tono. Exame das^ regras
do canto ecclesiastico. Lisboa 1793 ib.
4". 50 S. Einen Fundort giebt er
nicht an.
Solchup, Graf A.. ., unbekannter
Komponist, von dem die Musikfr.
SoMo.
200
SoHe.
in Wien besitzen: 6 Divertimenti
p. 2 V. e B.
Soldo, Antonio,
gab 1611 Stef. Bernardi's 1. üb. di
Madrigali k 3 voci heraus uud bez. sich
in der Dedic. als Sänger an der Kirche
della Madonna de'i Monti.
Sole, Francesco, siehe Säle.
Solör, El Padre Fray Antonio,
Mönch des Ordens St. Hieronymus,
Organist und Kapelhneister im
Kloster S. Lorenzo des Escurials
bei Madrid (Titel). Er gab heraus:
Llave de la Modulacion, y Autigue-
dades de la musica, en que se trata del
fundamento necessario para saber Modu-
lax: Theorica, y Practica para el mas
claro conocimiento de qualquier especie
de Figuras, desde el tiempo de Juan de
Muris, hasta hoy, con algiinos Canones
enigmaticos, y sus Resoluciones . . . Madrid
1762 Joachim Ibarra. 4°. 272 S. nebst
Taf. [C. P. Bologna. Glasgow, br. Mus.
Satisfaccion a los Reparos precisos
hechos por D. Antonio Roel del Rio, a
la Llave de la modulacion . . . Madrid 1765
Ant. Marin. 4». 67 S. Siehe Roel.
[Bologna, br. Mus.
L'Eventail Sonata (Pfte). Lond. fol.
[br. Mus.
27 Sonatas para Clave. London, Rob.
BirchaU. 91 S. [B. Hbg. B. Wagener.
br.Mus. Cambridge FW.
1 Canon zu 4 Stim im Ms. [B. M.
Eslava veröffentlichte von einem An-
tonio Fargas y Soler einen lutroitus u.
1 Offeriorium zu 8 Stim. (Eitner 2).
Soler, Francisco, ein Spanier
aus dem Anfange des 18. Jhs.
2 Gesänge, 1 Motette und eine Messe
zu 10 Stim. mit Bc. im Ms. Ripolles. [B.
"Wagener.
Soler, GrioTanni, diente um
1451 in der Hofkapelle zu Neapel
(Valdrighi, Mera. Acc. Modena 1884
p. 242. 420).
Solare, Etienne, geb. 4. April
1753 zu Mont-Louis, gest. um 1817
zu Paris, ein berühmter Klarinet-
tist, der anfänglich Militärmusiker
war, dann im Dienste des Her-
zogs von Orleans stand, darauf an
die Kgl. Kapelle kam, Lehrer am
Konservatorium wurde und endlich
ans Orchester der grofsen Oper
kam. Fetis verz. von ihm Sinfo-
nien, Konzerte f. Klarinette, Duos
u. a.
Solfeges
— d'ltalie avec la basse chiffree, com-
poses par Leo, Durante, Searlatti, Hasse,
Porpo?-a, Maxxoni, Caffaro^ David Perex . . .
Paris chez Porro. 4. edition in 4 voU.
[B. M., ebendort noch die 5. ed. Heraus-
geber sind P. Levesque et L. Beelie.
B. B. Bologna.
Nouveaux Solfeges d'ltalie, siehe Bail-
leux.
Solfeges pour servir ä l'etude dans le
Conservatoire de Musique par les Cytoiens
Agus, Catel^ Cheruhini^ Oossec, Langte,
Lesueur^ MartinJ, Mehul et Bey. II. Par-
tie. Graves par M^e le Roy. A Paris etc.
An X. (1801) fol. [Dresd. Mus. br. Mus.
Methode de Chant du Conservatoire
de Musique contenant. Les Piincipes du
Chant, des Exercices pour la Voix, des
Solfeges tirees des meilleurs Ouvxages
Auciens et Modernes, et des Airs dans
tous les mouvemens et les Differenz
Caracteres. Gravee par M^e Le Rov. A
Paris. An XII (1803j fol. [Dresd. Mus.
Pezzi di Musica vocale Obhgati al So-
prano. Concertanti con altre voci et Ac-
compagnati dal Pianof. tutti Scelti dalle
migliori Opere de Maestri Italiani. Ent-
hält Gesänge von Rossini^ Generali,
Waigl^ Portogallo, Recita, Pacini. fol.
[Dresd. Mus.
Gesanglehrc des Conservatoriums der
Musik in Paris. Enthaltend die Grund-
regeln des Gesanges, Uebungen für die
Stimme, Solfeggien aus den besten älteren
u. neueren Werken u. Arien in jeder Art
von Bewegung uud Character. Verfafst
von Bernardo J\Iengozxi, Cherubini, Ga-
rat, Gossec^ Mehul, Richter, Gingitene,
LüJiglc^ Plantade u. Guichard. Leipzig,
Ambrosius Kühuel. fol. [Dresd. Mus:
br. Mus. in 2 voll.
Solfleiscli, Kaspar,
in Andreas Berger's Harmoniae von
, 1606 ein 8 stim. Gesang.
Solle, Jean -Pierre, geb. um
1755 zu Nimes, gest. 6. Aug. 1812
zu Paris. Sohn eines Violon-
cellisten, wurde Chorknabe, bildete
sich zum Violoncellisten aus, ging
aber 1778 als Tenorist auf die
I Bühne in Avignon, dann in Nancy,
Solie.
201
Solniz.
auch in Paris an die Comedie
italienne, doch mit wenig Glück,
so dass er wieder nacli Kancy
zurücklvchrte, dann uacli Lyon
ging. Seine Stimme bildete sich
während dessen zum Bariton aus,
ein in der komischeu Oper bis
dahin ganz imbekannte Stimmart.
Nun schrieben die Komponisten
ausdrücklich Rollen für ihn u. er
war der Held des Tages. 1787
wurde er an der Opera -comique
in Paris angestellt. 1790 trat er
auch als Opernkomponist auf und
schrieb bis 1811 gegen 25 komische
Opern (Fetis, der auch ein Yerz.
der Operetten giebt).
Nacli-u-eisbar sind von seinen Kompo-
sitionen :
Anna, ou ies deux Cliaumieres, come-
die en 1 acte. Paris (1808). P. fol.
[br. Mus. C. P.
Le chapitre second, opera comique en
1 acte (Paris 29. Prairial Tan 7e: 17/6
1799). Grave. Paris, Imbault. P. 109 S.
[Darmst. Briissel Cons. B. B. Ms. P.
mit deutschem Test. C. P. br. Mus.
Schwerin F: Hbg., chez Mees. P. Musitfr.
Wien, Ms. in Stb.
— Deutsch im Kl.-A. Wien, Hof-
theater Musikverlag. [B. B. Dresd. Mus.
Le diable ä quatre, ou la Femme acca-
riatre (sie?) op.-com. en 3 a. (Paris
1806) Paris, Md. Massen. P. [Brüssel
Cons.
L'epoux genereux, op.-com. eu 1 a.
(Paris 7/2 1804) Paris, Md. Massen. P.
[Briissel Cons. C. P.
L'incertitude maternelle, ou le Chois
impossible, op.-com. en 1 a. (Paris 6, 8 1803)
Paris, l'auteur. [Brüss. Cons. C. P.
Jean et Genevieve, op.-com. en i a.
(Paris c. 1792) Paiis, l'imprim. du Con-
seiT. P. [Briiss. Cons. C. P.
Le Jockey, op.-com. en 1 a. (Paris 6/1
1795) Paris, Imbault. P. [Brüssel Cons.
br. Mus. C. P.
Louise, ou la malade par amoui-, op.-
com. en 1 a. (16/4 1804) Paris, l'auteur.
P. [Brüss. Cons. C. P.
Mademoiselle de Guise, op.-com. eu
3 a. (17/3 1808) Paris, l'auteur (Masson).
P. [B.B. Brüss. Cons. br.Mus. C. P.
Dai'mst.
L'Opera au ViUage, Piece de circon-
stauce a roccasion de la Paix et du retour
de l'Empereur, paroles de Sewrin. . .
(30/7 1807). Ms. P. fol. [Brüss. Cons.
Nr. 1973.
Le secret, op.-com. en 1 a. (Paris 20/4
1796) Ms. in Stb. [Bmssel Cons. C. P.
— Hamburg chez J. Mees. P. [Schwe-
rin F.
— Paris, Imbault. P. [B. M. Brüss.
Cons. br. Mus.
— Paris, Leblanc. P. [B. B.
— Kl.-A. Bonn, Simrock. [B. Kgsbg.
B. B. nur Ouvertiu'e.
— Deutsch. Ms. P. Das Geheimniss.
[Dresd. Oper. München Oper. Dai'mst.
1 Arie im Archiv de musique, Chan-
son patriotique p. Gueroult. (Solo u. Chor)
(Paris) Magasin. [B. B.
Air du petit Jockev „II faut quitter".
Paris, le Blanc. [B.B.
2 Gesge. f. 1 St. u. Pfte. Bari., Compt.
[B.B.
1 Chanson in Chansons Nr. 10,
Im br. Mus. einige Arien im Einzel-
dn;ck.
Solieri, Jofiiines, 1514 Sänger
in der Capella Julia an St. Peter
in Rom (Viertel]. 3, 258).
Soli^ny, . . . verz. Gerber 2 als
seinen Zeitgenossen, der herausgab :
Le passe -temps de societe. Liv. 1.
Berlin 1788 Hummel. Gesänge mit Kla-
vier. — Eoniances p. le chant et clavecin.
Liv. 2. Ib. 1797. — In der B. Schwe-
rin F. befinden sich obige „Les Passe-
Tems de Societe ou Recueil de Romances
et Petits Rondeaux. Mis en musique et
arrange pour le Clavecin ou Pfte., par
Mr. Soligny, Acteur du College Drama-
tique, Berlin, J. J. Hummel, fol.
Soliiü , (^uiiitio , Kachfolger
Tavolaccio's an San Maria del
Popolo in Rom als Organist und
Lehrer Pietro della Yalle's (Yier-
telj. 8, 356).
Solitaire second, Lyon 1555,
siehe Tliiard, Pontus de.
Soller, . . .
bekannt durch ein Coucerto pour une
Ciarinette principale. Paris. Stb., ge-
stochen und im Ms. [Darmst.
Solniz (Solnitz, Sollnitz), Anton
"Wilhelm, ein Komponist zu
Amsterdam, der um 1758 im
36. Lebensjahre starb, am 12. Juni
1743 die Universität zu Leyden
Solnstri.
202
Sommer, Chiistoph.
besuchte (Bouwst. 1, 100) und von
dem Gerber 1 sagt: ein starker
Meister in der Komposition, der
aber nie eher setzte, bis er be-
trunken war, oder ihn die Not
dazu zwang. Darauf führt er
12 Sinfonien, Partien und 6 Trios
an. Bekannt sind
Sbc Souatas for 2 V. witli a Tb. B.
for tlie harpsich. or Vcl. London, "Walsli.
3 Stb. [ß. Wagener.
Sonata a 4: 2 V. Va. B. fol. — 3 So-
natas ä 4 ebenso. Mss. in Upsala (Sol-
nitz eingeklammert, also fraglicb).
Im Ms. in Darmstadt: 3 Sinfonien,
12 Senates a 2 Y. e Cembalo und 1 Trio
a 2 V. et B. in Gd. in Stb. — In Schwe-
rin F: 2 Sinf. Ms. Stb.
Ein alter Auktionskatalog enthält: op. 2
u. 3 je 6 Sonatas for 2 germ. fl. or Y.
with a B. — Divertimento per il Cem-
balo. — 2 Sonate a 3, 2 fl. e B. — 3
Sinfonie a 4, 2 Y. A. e B. — Concerto
a 5, Yd. ob]. 2 Y. A. e B.
Solnstri, Carlo, Lebenszeit un-
bestimmt, ist bekannt durch:
Messe a 3 voci, 2 Ten. e B. con Org.
obig. Ms. P. 19 Bll. [Bologna.
Letanie delle B. Y. a 3 c. Pfte. Ms.
T 76 in B. B. fol. 1.
Someiizi, Corona, Tochter des
Senators Agostino in Cremona, trat
ins Kloster Maggiore zu Mailand
und st. 12. April 1609. Sie zeich-
nete sich als Komponistin aus
(Lucchini 7).
Somis, GrioTaniü Battista (nicht
Lorenzo), geb. 1676 im Piemonte-
sischen, gest. 14. Aug. 1763 zu
Turin, Schüler der Violinisten Vi-
valdi und Corelli, gründete die
Piemontesische Schule, liefs sich
in Turin nieder, wurde an der
Hofkapelle Solo-Violinist und Or-
chesterdirektor. Nach Wasielewski
1, 48 (91) sind seine Komposi-
tionen unbedeutend (Regli, Storio
del Violino, Turino 1863). Von
seinen Werken sind nachweisbar:
Concerto a Yiolino concertato con Y.
Ya. e B. Ddur. Ms. Cx. 869, 5 Stb.
[Dresd, Mus.
Senates pour Yiolon et Ycl. ou Clav.
Oeuvre 4. grave Paris 1726. [Paris Nat.
Sonate (12) da camera a Y. e Ycl. o
Cembalo, op. 6. Paris 1734 ä veuve
Boiviu. 71 S. [B. "Wagener. Paris Nat.
Dresd. Mus. im Ms. Cx. 870, 1 Sonata in
DmoU gez. mit Turin 1723.
— Eeeves besafe eine Ausg: Amst, Le
Cene. Leo Liepm. eine Ausg: Amst,
Roger.
In B. Karisruhe. Ms. 909 Sonata ä Y.
eB. inP. (Gd. Cd. Gd.: Allg., Largo, Allgr.).
Eine Sonate für Gambe mit Begltg. im
Ms. 6208 der Kgl. Hausbibl. Beriin.
In Musikfr. Wien: 8 Sonate per Y. e B.
In Händel's Solo Sonaten f. Fl. u. B.
von 1725 b. — In Mich. Corrette's L'art
de Y. 1 Piece.
Eine Sonate op. 1 in neuer Ausg.,
fälschlich mit Lorenzo, wie Fetis, gez.
(Eitner 2).
Einige Menuets in Maupetit's Samlwk.
Menuets. — In Alfr. Moffat's Meister
Schule (Berl., Simrock) 1 Piece.
Sein Bruder Lorenxo Somis war eben-
falls Violinist, doch ist über sein Leben
nichts bekannt. Das Liceo musicale in
Bologna besitzt die Porträts beider Brü-
der, 1765 von einem 3. Bruder Igiiazio
gemalt.
Somma, Francesco, lebte im
17/18. Jh.
Im Ms. 910, B. Karlsruhe, Concerto ä
Fl. trav. solo c. 2 Y. Yioletta e Fonda-
mento, Stb. Cd. 3 Sätze : Allg. And. Allg.
Sommain, Jelian de, um 1576
Tenorist an der Kgl. niederlän-
dischen Kapelle (Straeten 3, 820).
Nach einer Zahlungsliste von 1573
bezog er nach einer Dienstzeit von
408 Tagen, den Tag zu 9 Placas
gerechnet: 4432 PI. als Musiker zu
Brüssel unter Herzog Alba (Vier-
tel]. 9, 398).
Sommer, Christoph, aus Bres-
lau, ein Theologe (SS. Theol. Cult),
schrieb :
Glückwünschende Freude bey Hoch-
zeitlichen Ehren des ... Job. Schmidt,
.1. U. D. 19/29 Sept. 1665 ... Mit 2. Yio-
lineu u. 1 Singst, neben dem Gb. zum
Fundament. Gesendet . . aus Jena von . . .
Jena, gedr. bey Joh. Jac. Bauhof fern.
2 Bll. fol. Was, hilff Himmel! seh ich
hier? f. C. B. u. 2 Y., eine Sinfonie ä 3
I als Einleitung. [B. Br.
Sommer, Fiiedr. Ant.
203
Songs.
Sommer , Friedrich Anton,
lebte am Anfange des 19. Jhs.
und ist bekannt durch:
Greise Sonate f. das Pfte. auf 4 Hd.
Erzherzog Rudolph v. Oesterreich gew.
Wien, Cappi u. Diabelli. fol. [B. B.
Musikfr. Wien.
Sommer, Fat. Jacob, ordinis
St. Bernardi in Salem, ist bekannt
durch das Ms. in der B. M:
Missa solen. in B., 4 voc. 2 V. Va.
2 Fl. 2 Clarinetti, 2 Comi, 2 Clarini et
Org. 17 Stb. 18. Jh.
Sommer, Johann, ein Instru-
mentist, nach Fetis in Holstein
geb. imd gegen 1623 Direktor der
Kapelle des Herzogs von Holstein,
gab heraus:
Der fröhlichen Sommerzeit erster Theil
aus neuen Concerten zu singen und zu
spielen bestehend. Oldenburg 1623. 4".
(Fetis). In den Samlwk. 1607 u. 1609
ist er mit Instrumentalkompositionen ver-
treten (Eitner 1). In der B. Danzig be-
findet sich im Ms. der 8. Psalm zu
12 Stirn, von 1611. In B. B. Ms. ohne
Sig. 3 Stb. in 4«: 2 C. u. B. Hds. um
1619, befinden sich am Ende Tänze zu
5 Stim., daiTinter ist auch S. genannt.
Sommario della
dottrina Christiaua per la citta et dio-
cese di Genova (mit 4 st. Gesg.). Genova
1589. 120. j^br. i]:^g.
Sommereys, Nicolas, Hofmusi-
kus an der kui'f. Kapelle in Bonn,
am 20. Juli 1725 angestellt (Thayer
1, 23).
Sonate da organo di varii autori
Dedic. Ant. Vidraan, ohne Ort u. Jahr,
c. 1700. Enth. 18 Sonaten im Stich in
gr. qufol. von Aresti di Bolorjmi 3, Bas-
sani di Ferrara, Che>ii, Colomifi di Bo-
logna 2, Mich. OnistiniaHi, Monari 3,
N. N. di Eoma 3, -ZV. N. di Piacenza,
Pollaroli, Schiava u. Ziani. [B, B. B.
Wagener. B. M. Bologna.
Eine engl. Ausg:
— Yoluntarj' & fugiies made on par-
pose for the organ or harps. by Ziani . . .
Lond., Walsh & Eandall & Hare. 12 Son.
28 S. [B. Wagener. br. Mus.
Eine dritte Ausgabe, betitelt:
— XYII Sonate da organo o Cimbalo
del Sig. Ziani, Pollaroli, Bassani e altri
amosi autorij. 2. edit. A Amst., Eoger.
[Paris Nat. Cambridge FW. br. Mus.
unter Ziani.
Sonate per camera a Yiolino e Violon-
cello di vari avtori (in Arabesken), 24 ein-
zelne Bll. in qufol., die Noten stehen in
Abbildmigen, die mehr Raum als die
Noten selbst einnehmen, geheftet Violine
u. Vcl. hmtereinander, enth. 12 Sonaten
aus 2 — 3 Sätzen bestehend. Siehe Nähe-
res im Eitner 1, 1700a, S. 294. [B. B.
B. Wagener nur 2—10 u. 12. Sonate vor-
handen.
Sonatas (6) on Duets for 2 germ. flutes
or V. . . by G. Aggrell, F. Aurelli, L. Vinci.
London, fol. [br. Mus.
Ms. fol. 60 in B. Kassel, allerlei So-
naten aus dem 17. Jh.
Im Augsburger Kat. siehe Nr. 234.
244. 379.
Sonate ä 3, siehe Chinzer.
Sonatas for a V. and B., siehe Elisab.
Hare.
SoJiatas for 2 V. & B., siehe Har-
tnonia mundi.
Sonaten und Fugen, siehe Wever.
Senates (3) p. le Clavecin, siehe Win-
terschmidt.
Sonate ä 3 di vari autori (Aldrovan-
dini, Torelli, Stradella, Gabrieli, Jachini).
Bol. s. a. [Bologna.
Soucino, F. F. Vinceuzo, dell'
ordine di Predicatori cantore del
Convento di D. Domenico in Bo-
logna (Titel), gab heraus:
12 Credo in Canto fermo. Ven. 1624
Magni. fol. [Rom Cecilia.
Songs.
(1523) Tyme to pas with goodly sport.
(Lond.) [br. M.
Songs 1530. Das brit. Mus. besitzt den
Bassus mit dem Titel „In this boke ar
cöteynyd. XX. söges. IX. of IUI. ptes.,
and \ XL of thre ptes." | Darunter das
Register u. unten „Anno dni. M. ccccc.
XXX. Decimo die mensio Octobris." 1 vol.
in qu40. Enthält an Autoren
AshweU, Cornysh 4, Cowper 3, Fayr-
fax 2, Gwynneth, Jones, Pygot, Tauernar
3 u. Anonym.
1672. Thrice illustrious famous city
London, s. sh. Lond. [br. Mus.
1680. Three new songs. Lond. [br. M.
1683. The newest . . . of the choicest
Songs. Lond. [br. Mus.
1684. Several New Songs. By Tho.
D'Urfey, Gent. Set to as many New
Tunes by the best Masters in Music (ohne
Autoren). Lond. 1684. kl. fol. [R. C
of Mus. 1366.
Songs.
204
Sonnenkalb.
1684. Choice of new songs. Siehe
D' Urfeij.
1685 a. A third collection of new
songs. Siehe D'ürfey.
1685 b. A choice collection of 180
loyal songs. Lond. 1685. 120. [Glasgow.
1687. Comes Amoris; or the Com-
panion of Love. Being a choice collection
of the newest Songs now in use. Books
1. 2. 4. Lond. 1687—94. kl. fol. [R. C.
of Mus. 1368. br. Mus. book?
1687. Vinculum societatis; or the Tie
of Good Company. Being a choice collect.
of the newest Songs now in use. books 1. 2.
Lond. 1687—88. kl. fol. [R. C. ofMus.
1693. Thesaurus musicus. Beiug a
collection of the newest songs periorm'd
at their Maj. Theatres; and at the Con-
sorts in Viller -Street, in York buildings
and in Charles -Street, Covent Garden.
5 books. Lond. 1693-96. [R. C. of Mus.
1384.
1694. A collect, of loyal songs. vide
Thompson, [br. M.
1697. Songs in the new opera called
The World in the Moon. Lond. [br. M.
1698. The first song in the Imposture
defeated. (Lond. 1698.) |br. M.
1699. Songs (12 new) with a Thorow-
Bass to each song, figur'd for the org.,
harps. or theorbo. Chiefly to encoui'age
Will. Pcarson's new London cliaracter.
Coraposed by Dr. Blow, Dr. Turner, Mr.
Nicola (Matteis), Balph Courtwill, Sam.
Akeroyde, John Eccles, Dan. Purcell, John
Barrett, Mr. Williams, John Church, &
Will. Orofts, with 2 new dialogues, sett
by Jer. Clark, sung in the last revived
play . . . Lond. 1699. kl. fol. [R. C. of
Mus. 1370.
1719. Songs compleat, siehe Dr. Blow.
1729. The music. miscellany, collect,
of songs. 1729-31. Watts. [B. Kgbg. 55.
c. 1744. Thesaurus musices, siehe John
Simpson.
1788. The London Songster, containing
544 Songs, Catches & most favorits. Lond.
1788. [Musikfr. Wien.
1794. Seotish Songs in 2 voll. Lond.,
J. Johnson & J. Egerton 1794. [B. M.
1797. The german Erato 1797. Ber-
lin, Nauck. [B. Kgbg. 357.
1798. The german Songster 1798.
Berlin, Nauck. [B. Kgsbg. 358.
Siehe beide Samlwke. unter Erato.
150 Scotch Songs, music & words.
Lond., Davidson. [B. M.
Songs in the new opera, call'd Clotilda;
the songs done in italian and english as
they are perform'd at the Queens theatre,
the whole carefully corrected. Lond.,
Walsh. fol. [Brüssel 2857.
Thii-ty Scots songs for a voice and
harps. The music taken from the most
genuine sets extant; the words from
Allan Ranisay. Edinburgh. R. Bremner.
40. [Brüssel 2478.
Eine reichhaltige Samlg. Songs in der
Bibl. des verstorbenen Sir John Stainer,
Kat. S. 77 ff. Ebenso im br. Mus. im
Ms. u. Druck.
The Songster Companion, con-
tain. an collection of Songs, Cantatas . . .
Lond. 1760. 8». [B. Lpz.
Soimabeiit, Martin, um 1621
Instrumentist an der Hofkapelle in
Halle. Sclieidt widmet ihm u. a.
seine Paduana.
Sonnema, Tjaert:
Basuin-klauk vervat. eemge uitgelesen
Psalmen Davids, lof- en feest-gezangen
. . . Amst. 1662 P. Matthyz. 12" mit
2stim. Liedern. [Amst.
— 2. Ausg. Amst. 1705 Weduwe G.
de Groot. 12*'. [Amst.
Sonnen- und Mondfinsternisse,
Almanach für 1782, s. M. f. M. 12,
148. [B. B.
Sonnenfels, Joseph, geb. um
1733 zu Nickelsburg in Mähren,
gest. 26. April 1817 zu Wien.
Sekretär der Maler-Akademie, Rat
für Niederösterreich, schrieb
Brief über die Wienerische Schau-
bühnen. Wien 1768, 4 voll. 8». Darin
eine Abhandig. über Gluck's Alceste, die
wieder abgedrnckt ist in Hiller's Wöchentl.
Nachrichten (nach Fetis).
Sonnenlialb, Johann Friedrich
Willielm, wird von Marpurg 2,
287. 574 u. 3, 465 und C. K
Becker 1 als Organist in Herzberg
um 1756 und 1760 und dann als
Kantor u. Musikdirektor zu Dahme
bez. mit der Bemerkung: „kann
nicht mehr so jung sein". Er gab
heraus :
Kurze Entscheidung der Frage: Wie
sollen die Praeludia eines Organisten beym
Gottesdienst beschaffen sein. Torgau 1756
J. G. Petersell. 4". 28 S. [B. B.
In Marpurg's kritischen Beytr. 3, 465
bis 486: Unpartbeyische Gedanken über
. . . den Generalbass des Herrn Daube.
Sonnet.
205
Sophie Elisabeth.
Sonnet auf das von Ihrer Kgl.
Hoheit der Churpriuzessin zu Sachsen
selbst yerfertigte ... H Trionfo della
fedelta . . . Leipzig 1755 Magazin von
. . . Breitkopf. [C P. Kat. p. 478.
Sonnotte , Giovanni Giacomo.
Pseudonym für Ange (xOiidar.
Sonnevelt, Jan Janszoon, von
1615—1624 t Organist zu Leyden
(Bomvst. 2, 168).
Sonnleithner, Christoph, geb.
28. Mai 1734 zu Szegediu (Ungarn),
gest. 25. Dez. 1786 zu Wien. Dr.
der Rechte, Hof- und Gerichts-
advokat, auch Dekan der juristi-
schen Fakultät zu Wien, betrieb
nebenbei Musik wie ein ausüben-
der Künstler und zeichnete sich
besonders als Kirchenkompouist
aus, dessen Werke vielfach zur
Aufführung gelaugten (Gerber 2.
Fütis. Biogr. in der Wiener Musik-
ztg. 1, 277 u. Lpz. Ztg. 30, 70).
Yon seinen Kompositionen sind
nachweisbar:
6 Messen, 1 Te Deum, Ms. P. [Gött-
weih.
2 Messen, Ms. P. [Klosterneuburg.
5 Messen f. Chor u. Orch. Ms. P. u.
Stb. — 5 Motetten f. Chor, Solo u. Orch.,
auch für 1 Stirn, u. Orch. — Coelites!
gaudete, Motetta — und 3 Messen in Stb.
[Musikf r. Wien.
16 Symphonien in P. zum Teil im
Autogr. — 3 Quai-tette f. 2 V. Ya. u. B.
op. posth. — 9 Quartette, ebenso, im
Autogr. — 3 Trios f. 2 V. u. B. -
2 Divertissement f. 2 V. u. B. [Musikfr.
Wien.
3 Quatuors p. 2 V. A. et Vcl. oe.
posth. 1. Vienne, Bureau. 4 Stb. [ß. B.
Sonate f. Streichquartett, mit Porträt,
Autogr. Grasn. B. B.
Sonnleithner, Joseph Ferdi-
nand, Sohn des Christoph, geb.
um 1765 zu Wien, gest. ebd. in
der Christnacht 1835. Er war
zuerst Kreiskommissar, dann Con-
cipist, Hoftheater- Sekretär, K. K.
Hofagent, Regierungsrat, dabei ein
tüchtiger Musikkenner u. eifiiger
Sammler; gab in den Jahren 1794
bis 96 drei Theater Almanache f.
Wien heraus über deren luhalt
Gerber 2 genau berichtet und die
zahlreiche " Biographien von Zeit-
genossen enthalten. Nachweisbar
ist mir keins derselben, es müssten
gerade im Artikel „Almanache"
sich ein und das andere darunter
befinden. S. ist auch einer der
Hauptbegründer des adeligen
Frauenvereins, der Gesellschaft der
Musikfreunde und des Konser-
vatoriums, an denen er ständiger
Sekretär war. Ferner sammelte er
alte und neuere Tonsätze und be-
absichtigte eine viel teilige Neu-
ausgabe alter Werke zu veranstal-
ten. Der 1. Bd. war bereits in
Leipzig fertig gestochen u. Probe-
abzüge gemacht, als die Franzosen
nach der Schlacht bei Jena auch
in Leipzig eindrangen und die fer-
tigen Platten mit Beschlag belegten
und einschmolzen. Nur ein ein-
ziges Druckexemplar, was Forkel
besafs, befindet sich heute im Be-
sitze der Kgl. Bibl. zu Berlin. S.
den Artikel Forkel.
Er schrieb auch und übersetzte Opern-
texte, wovon die Hofb. in Wien im Ms.
Einiges besitzt.
Ferner besitzen die Musikfr. in Wien
im Autograph: Collectaneen zum Behufe
des Studiums der Musik und ihrer Ge-
schichte. Ms. von 1815—35. — Ebendort
befindet sich auch eine Biographie über
Walther. Wien 1835.
Sonnoys, Andr^, geb. gegen
1540 zu Mussy-l'Eveque in der
Champagne, gewann im Concourse
Evreux 1577 den Preis der sil-
bernen Flöte für die Chanson:
J'ai un joli courtant (verger).
(Fetis.)
Sophie Elisabeth, Gemahün
des Herzogs August von Braun-
schweig-Wolfenbüttel, Tochter Jo-
hann Albrechts von Mecklenburg-
Güstrow (Chrysander 1, 159-173
Briefe von H. Schütz an die
Sophie Elisabeth.
206
Sorge.
Fürstin. — Wiuterfeld 2, 446.
484). Sie war eine eifrige Musik-
freundin und besafs die nötige
Vorbildung um selbst schaffend
aufzutreten. Ihre geistlichen Lied-
kompositionen erschienen anonym:
Yinetum evaugelicum. Evangelischer
"Weinberg. Gott zu Ehren, u. der Musik
Liebhabern zu Wolgefallen von der
Durchlauchtigen Befreyenden mit schönen
anmuhtigen JMelodeyen kunstreich aus-
gezieret . . . Joach. h Glasenapp (Siehe
Näheres im Artikel Qlasenapp).
Neu erfundenes Freuden Spiel genandt
Friedens Sieg. In gegenwart vieler
Chur- und Fürstlicher . . . Personen, in
dem Fiirstl: Burg Saal zu Braunsweig,
im Jahr 1642 von lauter kleinen Knaben
vorgestellet. . . Verlegt durch Conrad Buno
in Wolffenbüttel 1648. 12 Bg. in quS».
Dedic. von Justus Georgius Schottelius
in Wolfenbüttel 20/7 1648 unterz. 10 S.
Musik, Gesge. u. Instrumentalsätze in P.
[ß. Br.
Glückwünschende Freude ndarstellimg
Dem . . . Herrn Augusten, Hertzogen zu
Brunschwig . . . dargestellet, den 10. Apri-
lis An. 1652. Lüneburg, gedr. durch Job.
u. Heinr. Gebrädere die Sterne. 1 vol.
fol. 16 S. Part., besteht aus einer
östim. Sinfonie, 5 einstim. Gesgen. mit
Bc. und einem 4stim. Schlusschore.
[Wolfenb., nebst einer Ausg. von 1655
mit Hinweglassung von Nr. 2.
Cbj-istfürstliches Davids-Harpfen Spiel:
zum Spiegel u. Fürbild himmel-flammen-
der Andacht mit ihren Arien oder Sing-
weisen, hervorgegeben, Nürnberg 1667
Chr. Gerhard, kl. 8«. 14 Bll. 265 S. u.
2 Bll. 63 Lied. [B. Lpz. Winterfeld 2,
482 kannte eine 2. Ausg. von 1670,
Wolfenbüttel. Die Texte sind vom Her-
zoge Anton Ulrich von Braunschweig. Lii
Winterfeld 2, Nr. 175—179: 5 Lieder aus
obigen Drucken (Eitner 2).
Sophie, Gr.
Die B. B. besitzt im Ms. 6850 die
Operette: Die beiden Eifersüchtigen, in
1 Akt. P.
Sor, Ferdinand, geb. 14. Febr.
1778 zu Madrid. Becker 1 Terz,
von ihm eine Methode pour la
Guitarre. Bonn, Simrock. Auch
schrieb er die Oper Telemacho, auf-
geführt den 19. Mai 1798 zu Bar-
celona (Pougin). Nachweisbar sind
Cendrillon, Ballet -feerie en 3 actes,
repres. Paris 3/3 1823. Ms. P. [Paris
l'opera.
Le Souvenir, Nocturne ä 2 vois. av.
acc. de Pfte. Paris, Pacini. [Mailand
Cons.
Ariette italiane f. 1 Stirn, mit Klav. u.
3 Duetti c. Pfte. [Musikfr. Wien.
12 Etudes pour Guitarre, oe. 6. Bonn
et Cologne, Simrock. fol. [B. B.
Sorag'Ona, Ottario, um 1608
Bassist am Dome zu Pavia, bittet
um ein Benefiz (Bertolotti 87).
Soranzo, Griovanni,
ist in der Bibl. der Kapelle Antoniana
in Padua mit hds. Kompositionen ver-
treten: 3 Messen 3 voci c. strum., oder
f. Chor u. Solo. 1 Requiem 3 v. o. str.
Messenteüe, Psalmen, Magnificat, Lita-
neien, Offertorien, noch eine Messa VII.,
alle zu 3 Stirn, mit Orch. und eines reli-
giösen Marsches f. Orchester, Summa 30
Kompositionen. Lebenszeit unbekannt.
Sordella, ... ein italienischer
Opernkomponist des 18. Jh., von
dem
das Opernarchiv zu Turin eine 1745
aufgefühiie Oper „La conquista del VeUo
d'oro" im Textbuche besitzt.
Sore, Martin, siehe Agricola.
Soret, . . .
Einige Menutte in Maupetit's Samlwk.
Menuets, siehe Menuet.
Sorge, Greorge Andreas, geb.
30. März 1703 in Mellenbach im
Schwarzburgischen, gest. 4. April
1778 zu Lobenstein. Erhielt nur
mangelhaften Musikunterricht, zu-
letzt bei Kasp. Fischer in Schney
(Frauken), ebenso machte er seine
wissenschaftlichen Studien nur bei
einem Kandidaten der Theologie
ab. In seinem 19. Jahre erhielt
er schon den Ruf als Hoforganist in
Lobenstein und behielt denselben
bis zu seinem Tode 56 Jahre hin-
durch. Als Komponist war er
nicht hervorragend, doch als Theo-
retiker zeigt er sich als ein scharfer
und glücklicher Beobachter, nur
litt er an dem Fehler, dass er
allein alles wissen wollte und ge-
Soi-gc.
207
Sorge.
riet dadurch mit seinen Zeitgenossen
in heftigen Streit. Quantz charak-
terisiert ihn einmal sehr treffend,
er schreibt in Briefform an Em.
Bach (Marpurg's krit. Briefe ISTr. 4
S. 25): „Sie müssen bedenken,
dass der Herr Sorge der einzige
Mann in der Welt zu sein glaubt,
der weifs, dass 2X2 nicht 5, und
eine Terz keine Quarte ist. Er
hält sich aus diesem Grunde alleine
berechtigt von der Musik zu
schreiben, und wehe dem, der ihm
auf dem Wege begegnet." Aehn-
lich äufsert er sich im 8. Briefe
an Joh. Georg Hoffmann. S. stand
anfänglich im Verkehr mit Mar-
purg und hatte ihm zum 4. Bde.
S. 1 (zu den histor.-kri tisch. Bey-
trägen) einen Artikel über „Herrn
Quanzens H D und \> E Klappe der
Querflöte" eingesandt, der auch
zum Abdruck gelangte. 1745 bis
1747 gab S. auf eigene Kosten u.
eigenen Yertrieb sein „Yorgemach
der musicalischen Composition"
heraus. Als nun Marpurg 1757
seine Anfangsgründe der theoreti-
schen Musik herausgab und S. da-
durch Abbruch am Vertrieb seines
Vorgemaches zu erleiden glaubte,
begann er Marpurg in grober und
verletzender Weise anzugreifen
(Marpurg selbst erklärt dies im
18. Briefe, wo er S. in gleicher
Weise angreift). Der Streit zieht
sich Jahrzehnte hin u. dreht sich
stets um theoretische Meinungs-
verschiedenheiten. Es war die
Zeit der Entwickelung des Har-
moniesystems, welches von Rameau
angeregt und von den Deutschen
in bekannter Gründlichkeit weiter
geführt wird. S. baute sein System
auf Terzen auf und leitete alle
Akkorde davon ab. Marpurg nahm
Rameau's System an und baute es
auf die sogenannte Sympathie auf,
es beruht auf dem Mitklingen der
8ve^ 5t, grofsen 3 u. s. f. Also
eigentlich auch auf dem Terzen-
System. Es würde zu weit führen
den verschiedenen Lehren dama-
liger Zeit nachzugehen; die ein-
schlägigen AVerke S.'s und Mar-
purg's liefern das nötige Material
für Spezialforschung. Als darauf
Sorge 1760 sein Compendium har-
monicum oder kurzer Begriff der
Lehre von der Harmonie heraus-
gab, liefs Marpurg das ganze AVerk
nochmals abdrucken mit seinen
Bemerkungan u. 52 beistimmenden
Urteilen von damals lebenden
Theoretikern, wie Mattheson, Quantz,
Riedt, Albrecht, Em. Bach, Schrö-
ter, Gramer u. a., die er in den
hist. krit. Beytr. Bd. 5, 100 ab-
druckt (siehe Marpurg: Herrn G.
A. Sorgens Anleitung zum General-
bass und zur Composition, Berlin
1760). Sorge ist im Ausdrucke
sehr umständlich und ungenau, so
dass man nur mit Mühe seine
Meinung erkennt. Dies giebt
natürlich den Gegnern eine Hand-
habe zum Angriff, den sie auch
redlich benützen. Das Stärkste
leistet er in seiner Genealogia alle-
gorica 1741, worin er durch An-
merkungen sich gezwungen sieht
die Schwabelei im Texte zu er-
klären. Es ist ganz unglaublich in
wie wegwerfender Weise sich die
beiden gegenseitig befeinden und
dabei doch an einem Strange ziehen
(Biogr. nach hds. Mitteilungen in
Mattheson's Ehrenpforte. Gerb. 1
danach). Von seinen Werken sind
nachweisbar (die meist sehr langen
umständlichen Titel gebe ich nur
nach dem Anfangs- Wortlaute wieder
und verweise auf C. F. Becker 1.
2., der sie ausführlich mitteilt):
Schriften (alphabetisch nach dem Stich-
worte) :
Sorge.
208
Sorge.
Anleitung zur Fantasie oder zu der
schönen Kunst das Ciavier ... zu spielen.
Lobenstein 17ü7 Selbstverlag. 4°. SOS.
17 Taf. (Becker 1, 471). [B. B. Dresd.
B. M. B. Wagener. B. Lpz. Briissel.
Herrn G. A. Sorgens Anleitung zum
Generalbass imd zur Composition mit An-
merkungen herausgegeben von Marpurg.
Berlin 1760 Lange. 40. 152 S. 4 Taf.
(siehe Sorgens Compendium. Becker 1,
404). [B. B. Dresd. B. M. B. Wagener.
B. Lpz. Brässel.
. . . Zuvei'lässige Amceistmg Claviere
und Orgeln zu temperireu und zu stim-
men . . . Leipzig und Lobenstein 1758 G-.
Fr. Authenrieth. 4°. 28 Seit. [B. B.
Dresd. B. Lpz. B. M. Musikfr. Wien.
Ausführliche und deutliche Amceisung
zur Eationalrechnung. und der damit ver-
knüpften Ausmessung und Abtheilung des
Monochords . . . Lobeusteiu 1749. 8°.
308 Seit. (Becker 1, 236). [B. B. B. M.
Brüssel. Kopenh. Musikfr. Wien.
Amceisung zur Stimmung und Tempe-
ratur sowohl der Orgelwerke, als auch
anderer Instrumente, sonderlich aber des
Claviers. In einem Gespräche zwischen
einem Musico theoretico u. seinem Scho-
laren. Mit nöthigen mathematischen Be-
weisthümern . . . Hambg. 1744 gedr. mit
Piscators Schriften, kl. 8». 56 S. [B. B.
B. Lpz. B. M. Kopenhag.
Ausführliche, siehe Anweisung.
Ausiveichungs -IdheWen; in welchen
auf vierfache Art gezeiget wird wie eine
iede Tonart in ihre Nebeu-Tonarten aus-
weichen könne, entworfen von . . . Verlag
Haffners in Nmbg. fol, Xupferstich
11 S. [B.B., auch im Ms. theor. fol. 79.
Brüssel.
Cornpeiidiuin harmonicum oder kurzer
Begriff der Lehre von der Harmonie,
vor diejenigen, welche den Generalbass
und die Composition studieren . . . Loben-
stein 1760 b. Verfasser. 4°. 8 Bll. 121 S.
24 Taf. (Becker 404.) Liefs Marpurg
mit Bemerkungen nochmals abdrucken,
siehe Anleitung zum Generalbass. [B. B.
Dresd. B. M. B. Wagener. Brüssel.
Lübeck. Musikfr. AVien.
Kurze Erklärung des canonis harmo-
nici. s. 1. et a. (Lobenst. 1763). fol. 4S.
Handelt von der gleichschwebenden Tem-
peratur. [B. B. B. Lpz.
Qetiealogia allegorica intervallorum
octavae diatono - chromaticae, d. i. Ge-
schlechtsregister der Intervallen nach An-
leitung der Klänge des greisen Waldhorn.
Franckfurt (1741). Hof, gedr. bey Joh.
Ernst Schnitzen. Selbstverlag, kl. 8''.
4 BU. 44 S. u. 2 Bll. Ist im symboli-
schen Stile abgefasst, indem er die Töne
als Prinzen u. Prinzessinnen aufführt u.
ihre Verwandtschaft mit den Tönen ver-
gleicht. In Anmerkungen sieht er sich
gezwungen, was er oben in allegorischer
Weise gesagt hat in einfache Worte zu
kleiden. [B. B. B. Hbg. B. B.
Gespräch zwischen einem Musico theo-
retico und einem Studioso Musices von
der Praetorianischen, Printzischen, Werck-
meisterischen, Neidthardtischen und Sil-
bermannischen Temperatur . . . Loben-
stein 1748. 80. 86 S. (Becker 238.)
[B. B. B.Hbg. B. M. B. Wagener.
Brüssel. Musikfr. Wien.
Der in der Rechen- und Messkunst
wohlerfahrene Orgelbaumeister . . . (Lo-
benstein) 1773 Selbstverlag. 40. 68 S.
(Becker 248.) [B. B. Dresd. B. Wa-
gener. Brüssel. Musikfr. Wien.
Giündliche Untersuchung, ob die im
3. Theile des 3. Bdes. der Mizlerischen
musikal. Bibl. Seite 457 und 580 befind-
liche Scbröterische Ciavier -Temperaturen
für gleichschwebend passiren können oder
nicht. Aus Liebe zur Wahrheit ange-
stellet von . . . Gräfl. Keufs-Plauischen
Hof- u. Stadt -Organisten zu Lobenstein.
Im Jahre 1754. kl. 8". 38 S. ohne
Drucker. [B. B. B. M. B. Wagen er.
Vorgemach der musicalischen Compo-
sition ... 1. 2. 3. Thl. Lobenst. 1745
bis 1747 Selbstveriag. 4«. 432 S. u. Reg.
nebst 22 u. 40 S. Notenbeispiele. (Becker
415.) [B. B. Dresd. B. Lpz. B. Wa-
gener. Brüssel. Musikfr. Wien. Kloster
Beuron in HohenzoUern.
Zuverlässige Anweisung, siehe An-
tveisung.
Becker 251 schreibt ihm noch zu:
Bei der Einweihung des durch den . .
Orgelbaumeister . . Fr. Heidenreich, zu
Gerolsgrün . . . erbauten neuen Orgel-
werks ... Hof (1771) Hetschel. 4P.
4 S. [B. Lpz.
Alitophilos Schreiben an den Herrn
Johann Georg Hofmann (enthaltend eine
Verteidigung von Sorgen's Comjjendium
1760, unterz. Alitophilos). Lobeustein
1759. 4P. Ist jedenfalls von Sorge selbst
abgefasst. [Dresden.
J. A. J. Ludwig sehrieb: Eine helle
Brille ... s. 1. et a., worin er den Streit
zwischen Sorge und Marpurg bespricht.
Die Melodie aus der Harmonie her-
geleitet. Ms. [Musikfr. Wien.
S.'s Anmerkungen zu Quanzens Dis
und Es Klappe auf der Querflöte (im
Marpuig 4, 1).
Sorge.
209
Soriano.
Ueber S.'s Lehre vou der Entstehung
der dissonierenden Töne (Marpurg 5, 131,
der ihm sehr scharf in breiter, damals
beliebter, öfter in recht unlogischer "Weise
zu Leibe rückt).
Instrumentalwerice.
Ciavier Übung in sich haltend das I.
und II. halbe Dutzend Von 24. melo-
dieusen vollstimmigen u. nach modernem
Gustu durch den gantzen Circulum Mo-
dorum musiconim gesetzten Praeludiis
welche sich so wohl auf der Orgel als
. . . Clavicymbel u. Clavicordio . . . Ver-
legts Balth. Schmidt, Org. u. Kupfer-
stecher in Nrnbg. Nr. 7. nufol. 24 S.
[B.M. B.B.
— Das III. und IV. halbe Dutzend
(wie vorher). Ib. Nr. 13. 24 S. in fol.
[B. B. B. M. B. Wagener.
Im 2. Praeludium kommt folgende
Bassfigur vor:
und 80 noch 6 Takte.
Ciavier Übung, bestehend in 6 nach
italienischem Gusto gesetzten Sonatinen.
1. Thl. Nrnbg., B. Schmid Nr. 6. — 2tes
halbes Dutzend Sonatinen. Ib. Nr. 12. —
3tes halbes Dutzend vors Ciavier . . .
Dem . , . Herrn Joh. Seb. Bach dediciit.
Ib. Nr. 22. fol. je 12 Seiten. Sonaten
sind nur einsätzig. Die Dedic. an Seb.
Bach abgedr. in K. f. M. 11, 65. [B. B.
B. M. Dresd. Mus. im Ms. A493, Samlbd.
von 1711 in qu40. 9 BU. nur 1. Teil.
Dass Sorge ein tüchtiger Harmoniker
war, beweist folgende Stelle:
Pi|
SEL=i3Et3=^H
con 8va.
Dagegen ist ihm eine kontrapunktische
Fühmng der Stimmen eine scheinbar un-
bekannte Fertigkeit, obgleich er in seinen
11 Trios und den Kanons beweist, dass
er in der Kontrapunktik kein Fremd-
ling ist.
24 kurtze Prcäludia . . . kleiner Clavier-
schüler. Nürubg.. Schmid, Nr. 16. 12 Bll.
[B. B. B. Hbg. B. M. B. Wagener.
1. Liefg. von XII. Sonaten vor die
Orgel und das Ciavier im neuern Stvl
gesetzet. Ib. Nr. 29. 10 Bll. mit 3 So-
naten. [B. M. Berlin Th.
Sonatinen, Fantasien, Toccatinen und
Sinfonien vors Ciavier im neuern Style
gesetzet. 1. Herausgabe. Nürnbg., B.
Schmids Erben, fol. [B. M. B. Lpz. im
Druck u. Ms.
_ Im Ms. 110 (17858) hochfol. 6 Sonaten,
einsätzig in dreiteiliger Form. Nur 1 So-
nate komplet, die 2te defekt. Folgen
noch 1 Toccata u. eine def., die wahrsch.
auch von S. sind. [B. B. Ebendort Ms.
199 c. Nr. 9: Toccata per omnes modos.
Zweyter Theil der Vorspiele vor be-
kannten Choral - Gesang in 3stim. . . .
Selbstverlag 1754. qufol. [B. B.
Wohlgewürtzte Klangspeisen vor musi-
calische Gemüther, 6 Clavierparthien.
Nrnbg., Haffner Nr. 8. 18 S. [B. Wa-
gener.
Kob. Eitner's Quellen-Lesikon. Bd. 9.
^--J
Preludes p. l'org. Nürembg., Schmitt.
[Bräss. Cons.
Orgel-Sonate. Ms. [Musikfr. Wien.
Herr Ernst von Werra in Constanz
besitzt (1887) eine Anzahl Kompositionen
in Kopie.
In B. Brüssel, Ms. 2013, Samlwk. mit
Orgelpiecen, darunter auch S.
Toccata per omnem circulum. Ms.
[B. Lpz.
11 Trios (im 3 st. Klaviersatze, nicht
unbedeutend und kontrapunktisch öfter
recht geschickt und wohlklingend gearbei-
tet, wenn auch ohne tiefere Empfindung^.
Ms. 2013. [Brüssel fds. Fetis.
In neuen Ausg. 3 Fiigen (Eitner 2).
Soriano (Surianus), Francesco,
in Soriano um 1549 geb., sein
Tod ist um 1621 anzusetzen, be-
erdigt in der Kirche S. Maria Mag-
giore in Koni. Knabensänger an
S. Giovanni di Laterano unter An-
nibale Zoilo und dann unter Bartol.
Koy; nach der Mutation Schüler
G. B. Montanari's, G. Maria Na-
nini's und zuletzt Palestrina's, was
in einem Briefe bestätigt wird.
1581 ist er Kapellmeister an S.
14
Soriano.
210
Soriano.
Luigi in Rom (auf dem Titel der
1581 erschienenen Madrigale nennt
er sich einen Eömer). Gegen 1583
scheint er am Hofe zu Mantua
gelebt zu haben, Haberl, Jahrb.
1886, 45 sagt, man kann anneh-
men, dass er dort von c. 1581 bis
1585 Direktor der Kapelle wai'.
Im Jan. 1586 knüpfte der Herzog
mit Oiacomeiti Verhandlungen zur
Uebernahme der Stelle an. Soriano
bezog einen Gehalt von 100 Du-
katen nebst Naturalien. Auch Emil
Vogel bestätigt obiges in Yiertelj.
3, 320. 1587 wurde er Kapell-
meister an S. Maria Maggiore zu
Rom mit monatl. 20 Scudi Gehalt,
1599 Kapellmeister an S. Giov. di
Laterano, ging aber bald darauf
wieder zurück an die Kirche S.
Maria Maggiore und von hier 1603
an St. Peter in Rom, wo er am
23. Juni 1620 als TOjähriger Mann
in den Ruhestand trat. S. war
auch Priester und an S. Maria
Maggiore Benefiziant imd später
Dekan (Biogr. Haberl, Jahrb. 1895,
95. Canal 35. Titel).
Geistliche Kompositionen :
. . . Motectoruin quae octo vocibus con-
cinuntur (Lib. 1). Eomae 1597 Nie. Mu-
tius. 8 Stb. 40. 9 Motetten, 1 Litau.
[B. B. Bologna AI. B 1. Bora Barbe-
rina. Proske in hds. Part.
. . . Missarum lib. 1. Romae 1609 J.
B. Robblettus. Chorb. in gr. fol. Enthält
2 Messen zu 4 Stirn., 3 zu 5, 2 zu 6,
1 zu 8 Stirn. [B. B. Cap. Laterano Nr.
22 — 24, 3 Exempl. Cap. sistina. B. zu
Assissi. Rom S. Pietro. Bologna, br.
Mus. Proske hds. Paii.
Psalmi et Motecta quae octo, duodecim
et sexdecim voc. Lib. 2. Yen. 1616
J. Yincentius. 13 Stb. 4". 20 Xrn.
[C. P. 13 Stb. Cap. JuHa (S. Pietro)
10 Stb. Rom Chiesa nuova.
. . . Passio D. N. Jesu Christi secun-
dum quatuor Euangelistas. Maguificat sex-
decim. Sequentia fideUuni defunctorum,
Tina cum Responsoria. aliaq; non nulla
ecclesiastica 4 vocib. . . . Romae 1619
Soldus. Chorb. gr. fol. Dedic. im Kat.
Bologna 2, 140. Auf dem dabei befind-
lichen Porträt nennt er sich einen sieben-
zigjährigen. [Bologna. Rom S. Pietro.
Rom Cecilia. Cap. Laterano.
Haberl, Jahrb. 1895 teilt sie in Part. mit.
Canoni, et Oblighi di cento, et dieci
Sorte, sopra l'Ave Maris Stella, Di . . .
a 3, 4, 5, 6, 7, et 8 voci. Roma 1610
Robletti. fol. 1 vol. 76 BU. Abdr. der
Dedic. im Kat. Bologna 1, 325, siehe auch
Haberl, Jahrb. 1895, 99 u. 103. [B. B.
B. Wagener. Cap. Julia. Florenz. Bo-
logna, auch im Ms. in Partitur in Auf-
lösung der Canons. Rom Cecilia im Druck.
In Mss. in B. B. Ms. 535 Bd. 1 S. 155:
Alma redemptor 4 voc. in P. — Ms. 37 :
Maguificat 12 v. (dasselbe auch im Ms. 5).
— In dedicatioue 12 v. — Nunc dimittis
8 voc. in P. — Ms. 20910: Benedictus
8 voc. 1610, in 2 Kopien, P. — Ms. 32:
Ecce sacerdos 8 v. P.
In B. L. Adorna thalamum 8 voc.
Ms. 16.
In B. M. 2 Messen im Ms. P. zu 6 u.
4 Stim. in Samlwken.
In Bologna, Kat. 2, 313: Magnificat
4. toni, 2 voc. Magnif. 7. toni 4 voc. P.
In Dresd. Ms. 262, 44: Missa super
voces musicales 6 voc. in P.
In Eofb. Wien, Ms. 16221 in P. „Cre-
didi propter quod locutus sum", 8 v. c. org.
Weltliche Gesänge :
... II 1. lib. de MadrigaU ä 5 voci . . .
Ven. 1581 Ang. Gardano. 5 Stb. 4°.
21 Gesge., bez. er als .seine ersten im
Druck erschienenen Kompositionen. [Bo-
logna. Modena.
II 1. lib. de Madr. a 5 voc, ristamp.
Ven. 1588 G. Vincenti. 5 Stb. 40. 21 Nrn.
[Bologna. Köln: C. A. 5a.
... II 2. lib. de Madr. a 5 voci . . .
Roma 1592 ad instanza di Ascanio & Gii'ol.
Douangeli. Per Franc. Coattini. 5 Stb.
40. 21 Gesge. [Bologna, A. def. br.
Mus: CT.
... H 1. lib. de Madr. a 4 voci, con
dui ä 5 in Prosa & dui ä 6 nel fine . . .
Roma 1601 heredi di Nie. Mutij. Stb.?
40. 21 Gesge. [Bologna: B.
Nunc dimittis serv. tuum 4 v. c. org.
Ms. P. Bd. 116. [K. Br. und Bd. 117:
In dedicatione tempü 12 voc. (lib. 2.
1626). Ms. P.
Im Ms. Oxford Ch. Ch. 1 Canzone ä 3 v.
In alten Samlwk. 17 Gesge. (Eitner 1),
dazu kommen noch in T. L. de Yictoria's
Motecta festorum 1585 a eine Mot., in
Sorlisi.
211
Soto, Andrea de.
Palestrina's Missa Papae MarccUi am
Ende 1 Messe, auch bei Schott's Söhnen
1850 in P. erschienen und nach Vogel:
Caddi al primo apparir 5 voci in Gar-
dauo's 4. lib. delle Muse 1574, — Ohirae
Tantica fiauiraa 5 v. in Fei. Anerio's Le
gioie Madr. 1589. — Vedo ogni selva und
Ameni coUi vaghi 3 v. in G. Vincenti's
Canzonette 1591. — Lasso non e il morir
5 V. in G. Vincenti's Nuova spogha 1593.
— Alta armonia gentile 3 v. in Ancina's
Tempio armonico 1599. — Vedo ogni
selva 3 v. in Phalese's Canzonette 1607.
— Ninfa, la falsa und Mestissimi con-
centi 5 v. in desselben II Helicone 1616.
Im Samlwk. Contrapunto 2 stehen 3 Ton-
sätze und emer von einem Vecchio So-
riano (?).
29 Gesge. in neuen Ausg. (Eitner 2).
Ferner in Commefs 25. Bd. Musica
Sacra: Ecce sacerdos niagnus 8 voc. Nr. 3.
Sorlisi, Bartolomeo, ein Kastrat,
gest. 3. März 1672 in Dresden,
diente um 1651 in der baierschen
Hofkapelle nnd wurde um 1666
durch Bandini für die Dresdner
Hofkapelle gewonnen. Sein Ge-
halt betrug in Baiern um 1657:
432 Gld., in Dresden dagegen
800 Rthlr. Er wurde ein Günst-
ling des Kurfürsten, der neben der
vSingerei noch allerlei einträgliche
Aemter erhielt. Trotz der Kastri-
rung verheiratete er sich mit einer
geb. Lichtwer in Dresden (Kreis-
archiv in München. Fürstenau 1,
92. 95. M. f. M. 28, 87).
Sorosiiia, Pietro Nicolö, nach
dem Ms. 19163 der Hofb. A¥ien
war er im 17. Jh. Organist der
Kaiserin Eleonore von Oesterreich
zu Wien und ist bekannt durch
Madrigale zu 2 und 4 Stirn, mit Bc.
und 1 Serenata f. 2 Öopr. und Tenor mit
Instrumenten. Ms. P. u. Stb. Ferner
7 Sonate e Sinfonie a 2 V. c. B. org.,
oder V. Va. e Bc. — Arie e Canzonetta
etc. [Modena im Ms.] In der Hofb.
Wien, Ms. 19163 das Oratorium: Adamo
et Eva, in 2 pari P. Ms. 19242: La
caduta del primo uomo (Orator.) P.
Sorte, Bartolomeo, aus Padua,
wo er auch in den 70 er bis 90 er
Jahren des 16. Jhs. lebte und
Sänger an der Kathedrale war
(Dedic. und Katalog Bologna 2,
140). Er gab heraus:
Vespertina omnium solemnitatum Psal-
modia, duoque cantica B. V. et Hymnus
Diui Ambrosij & Augustini. 8 vocib. Ven.
1593 Gardanus. 21 Gesge. 8 Stb. 4".
[Proske fehlen T2. B2. AVestminster Abt.
in London 8 Stb,
. . . Missarum hber 1 cum 4, 5, «fe 8
vocibus nunc primuin in lucem aeditus.
Additisq; Psaimis ad tertiam spectantibus
octonis voc. . . . Ven. 1596 Ang. Gar-
danus. 6 Stb. 40. [Bologna.
... II 1. lib. de Madrigali a 4, 5 et
6 voci, con doi Dialoghi a sette . . . Ven.
1573 figliuoli di Ant. Gardano. 5 Stb.
qu40. 29 Madr. [Bologna, Kat. 3, 171
Abdr. der Dedic.
... II 2. lib. de Madrig. a 5 voci . . .
Ven. 1579 Ang. Gardano. 5 Stb. qu40.
21 Madr. [B. L.
Im Samlwk. 1598 ein zweiteiliges Madri-
gal (Eitner 1).
Sosieperdecker, . . . verz. der
ältere allerdings sehr fehlerhafte
Katalog des Conservatoir zu Brüs-
sel: Serenade f. 4 St. u. Orch. Ms.
in Stb. Wotquenne hat ihn nicht.
Sosson, ... ein Priester, wurde
1775 oder 1780 Musikdirektor
(Sangmeister) an der Kirche St-
Pierre zu Caeu; 1793 am 9. Okt.
wählte man ihn zum Maire der
Stadt und streifte er den Priester
und den Musikdirektor ab.
Man erwähnt von seiner Komposition
eine Messe, ein Maguificat, ein Dominus
und ein Te Deum (Pougin).
Sotelo, Juan Gonzales de,
1614 Sänger an der Kgl. Kapelle
in Brüssel (Straeten 5, 155).
— Jehan, um 1620 Instrumen-
tist ebd. (ib. 156).
Sotliin, Joannes, diente im
letzten Drittel des 15. Jhs. in der
Hofkapelle in Neapel (Straeten 4,
28. 29).
Soto (Sotos), Andrea de, geb.
in Estramadura, ein Guitarrist im
18. Jh., bekannt durch die Schule:
Arte para aprender com facilidad y sin
maestro a templar y tarier rasgado la
14*
Soto, Francisco.
212
Soutlibrook.
guitarra di cinco ordenes, o chordas, y
tambien la de quatro, o seis ordenes,
Uamadas guitarra espaüola, banduria y
vandola; y tambien el tiple . . . Madrid
1764. 12". 63 S. [B. B.
Soto (Sotto), Francisco, geb.
um 1534 zu Lauga, Diöcese Osma
in Spanien, gest. 25. Sept. 1619
zu Rom, 85 Jahr alt. Er ging
schon in seiner Jugend nach Rom
und wurde Priester, trat am 8. Juni
1562 als Sänger (Sopranist) in die
päpstl. Kapelle und diente dort
noch im Jahre 1617 (!). 1590/91
versah er den Kapellmeisterdienst.
Er dirigierte auch die Aufführungen
im Oratorio und gründete in Rom
das erste Karmeliterkloster. Er
gab 1588 u. 89 das 3. u. 4. Buch
der Laudi spirituali a 3 e 4 voci
heraus, die im Oratorienvereine
gesungen wurden (siehe Titel bei
Aless. Gardano und füge den Bibl.
noch hinzu: Brüssel Cons. das
4. Buch). Adami da Bolsena bringt
5. 176 in seinen Osservazioni sein
Porträt (Fotis. Haberl Kat. Cod.
25 u. 29. Straeten 6, 455 mit
Dokum.).
In Ancina's Tempio armonico 1599
13 dreist. Gesänge. — lu Arascione's
Nuove Laudi 1600 10 vierstim. Qesge.
In B. Brüssel, fds. Fetis 1826 ein
neuerer Druck in Part, des Sauilwkes.
Diletto spirituali, Verovio 1586 li u. 1590,
1892 veranstaltet von E. Frober, gedr. in
Paris bei N. Legouix. #, enthält auch
einen Gesang von Soto, der aber im Ve-
rovio nicht stellt.
Soto, Jose, Priester und Orga-
nist an der Kathedrale zu Barce-
lona, wo er auch gegen Mitte des
15. Jhs. geboren ist. Er ist der Ver-
fasser eines Tratado de Canto llano.
Barcelona 1512. 4» (Fetis).
Sotteau, Antoiiie- Joseph, um
1780 Organist an St. Germain zu
Mons, bescheinigt die Güte der
Fortepiano des Sr. Ermel pere et
fils (Straeten 2, 125).
Sougueiiet, Louys, 1559 Sänger
a/d. spanischen Hofkapelle, wurde
Kapellan und stand noch 1584
im Dienst (Straeten 8, 31. 52. 79.
111).
Souliaitty, P. Jean -Jacques,
ein Priester und Mönch im Kloster
St. Fran9ois zu Paris in der Mitte
des 17. Jhs. Er gab heraus:
Nouveaux elements du chant ou l'essai
d'une nouvelle decouverte qu'on a faite
dans l'art de chanter (Titel im Fetis).
Paris 1677 Pierre le Petit. 4". 56 S.
[Bibl. zu Paris Geneve.
Fetis bez. die 1. Ausg. mit 1665 und
ein 2. Werk mit: Essai du chant de
l'eglise par la nouvelle methode des nom-
bres . . . Paris 1679 Thom. Jolly. 8».
50 S. Text und 40 S. chifferierte Choräle.
Näheres bei Fetis.
Soule, V. . .
Im Conservat. zu Paris befinden sich
angebunden au .1. B. de Boismortier's Les
Titans: 6 Motetten.
Souliaert (Souliart, Swillart),
Carolus, ein Niederländer der
1. Hälfte des 16. Jhs.,
der in alten Samlwk. mit 7 vierstim.
meist niederdeutschen Liedern vertreten
ist. In der B. Proske's Ms. 848 Nr. 6
die Motette Panis quem ego c. 2. p. 4 voc.
und in Ms. 867 vier andere (Eitner 1).
Souman, Antonie, 1529 päpstl.
Sänger mit 8 Duk. monatl. Gehalt
(Viertel j. 3, 261).
Sousa Yillalobos, Mathias de,
Baccalaureus juris an der Univer-
sität zu Coimbra, Kapellmeister zu
Elvas in Portugal. Gab heraus:
Arte de Cantochäo, offerecida ao lUu-
striss. . . Joam de Mello. Coimbra 1688
officiua Kodrigues de Almeyda. 4^. 16
u. 214 S. [br. Mus.
Inchiridion des Missas solemnes . . .
Ib. 1691. gr. fol. 241 S. (Fetis und
Vasconcellos unter Yillalobos).
Souter-liedekens, siehe Susato.
Soutlibrook, W . . . E . . ., ein
englischer Komponist vom Ende
des 18. Jhs., ist bekannt durch:
6 Sonnets and 6 Sonatines, with a
froutispiece by Zoffany. Lond. 1797.
Second set of dito. Lond. fol. [br.
Mus. Ebendort im Einzeldruck 1 Glee
für 3 Stim. und 1 Gesang von 1802.
Soutliertoa.
213
Spadi, Giov. Batt.
Southertoii, . . .
In John Day's Psalmenbuch von 1563
befinden sich 5 vierstim. Psalmen.
South well, F... W..., ein
englischer Musiker am Ende des
18. Jlis., bekannt durch
A Concerto for the pfte. with 2 V.
2 FI. 2 Hoi-n. T. & Vcl. op. 4. Dublin
c. 1790. fol. [br. Mus. Dort noch im
Einzeldnick 3 Songs und 2 Klavierst.
niederen Ranges.
Souue (Souve), Oerard, ein
französischer Instruraentist, wurde
am 28/10 1685 an der Hofkapelle
in München angestellt, nachdem
er schon auf Probe einige Zeit
gedient hatte. 1701 diente er beim
vertriebenen Kurfürsten in Brüssel
mit 300 Gld. Gehalt (Kreisarchiv).
Souvrin, üeiidrik, lebte um
1750 zu Middelburg und ist be-
kannt durch die Hds:
Alle de 150 Psalmen Davids in de
gewoone zangwysen niet musikaale tus-
schenloopen verrykt door verschyde lief-
hebbers, waar agter en Aeuhangsel van
eeniege (sie) Psalmen gecomponeerdt door
. . . qu40. [Amst.
Sowerby, . . . trat 1781 in Lon-
don als Flötist auf (Pohl 2, 372).
Soyez, Fraiicois Hubert de,
wird am 15/4 1737 zum Phonas-
cus an St. Donatien zu Brügge
gewählt (Straeten la, 37).
vSoyka, Matth., siehe Sojka.
Sozzi, Francesco, geb. gegen
1765 zu Florenz, Schüler Nardini's
als Violinist, trat in die Kapelle
des Herzogs von Toscana, ging
dann nach Deutschland und lebte
um 1801 in Augsburg, machte
Konzertreisen und traf 1811 wie-
der in Augsburg ein. Sein weite-
res Leben ist unbekannt.
Fetis verz. 3 Werke : Variationen, Quar-
tette und Trios für Streichinstrumente.
Die Leipz. Ztg. 4, 701 beurteilt Einiges.
— Im Cons. zu Mailand: Quaranta Ca-
pricci ossiano Studi in tutti i toni a tre
Cadenze per Violine (composti in Fuligno
1817). Op. post. Milauo, Kicordi.
Sozzi, movanni Micliele, 1795
Oboist am Scalatheater in Mailand
(Textbuch zur Oper Fra i due li
tiganti von Sarti. B. B.).
Spaarbach, Nicolaus, bekannt
durch :
Salz zur Brunnenkur . . . Denksprüche,
Fabeln und Erzählungen. Nebst einigen
Ciavierstücken. s. 1. 1769. IV BU.
143 S. in 8». [B. Wagener.
Spada, Prete (xiacoino Filippo,
trat am 6. Sept. 1673 als Bassist
in die herzgl. Kapelle am S. Marco
in Venedig mit 100 Dukaten Ge-
halt ein, wurde am 16. Jan. 1678
zweiter Organist ebd., am 6. Aug.
1690 erster und starb 1704. Er
war ein Schüler Volpe's (Caffi 1,
56. 57. 310).
Spada, Vinceuzo, aus Faeuza,
nach Artusi's Discorso 1608, be-
kannt durch
II 1. lib. delle Villanelle di . . . a 3 voci.
Ven. 1589. 12o. [br. Mus: B.
II 1. lib. delle Canzoni a 6 voci, di
M . . . Ven. 1592 Amadino. 6 Stb. 4P.
22 Nrn. Ediert von Paolo Vasto, der
den Verfasser einen jungen Mann nennt.
[Kas.sel. Bologna: B.
Im Samlwk. 1604c 2 Gesge. zu 6 Stirn,
aus obiger Samlg. von 1592 (Eitner 1).
Spadario, (xiovanni, aus Bo-
logna, Schüler Pareia's, welcher
1482 zu Bologna lehrte, schrieb
gegen Burzio's Angriffe seines
Lehrers wegen dessen musika-
lischen Tractats (Gerber 2).
Im br. Mus., Ms. 152 (Add. 4920):
Utile et breve regule di canto, composite
per Maestro Zoanue (= Giovanni) di
Spadari. da Bologna. Anfang: Nel canto
figurato overo mensurato. 1510 gez. kl. 4".
Spadi, Uiovaimi Battista, aus
Faenza, Schüler von Giulio Belli,
bekannt durch
Passaggi ascendenti & descendenti di
grado per grado ed ancor di terza. Con
altie Cadenze & Madrigali diminuiti per
sonare . . . ä 1 voci. Eistampati. Ven.
1609 G. Vincenti. 23 Nrn. am Schluss
2 Gesge. von C. di Pore. [Proske. B. B : C
Im Kat. 2, 37 letzter Satz der ß. Bo-
logna liest man, dass sich im liceo eine
Spadina.
214
Spahn, Job. Ernst.
Ausgabe von 1624 befindet, docb feblt
das Werk im Kataloge; auch Busi 1, 289
verz. die Ausg. Yon 1624 in derselben Bibl.
Spadina, Stefano N., detto,
bez. sich mit Edelmann in Dal-
matien. Man kennt von ihm
Sei Sonate a due V., composte da
Stefano N. detto Spadina, Gentiluomo
Dalmatiuo. Op. 6. Amsteld., Hummel.
2 Stb. fol. [br. Mus.
Leo Liepm. besafs: 6 Sonate a V. e
B. e in fiue un capricio, op. 3. Paris,
Bayard. fol. — Im Kat des Cons. zu
Mailand wird er Spadino geschrieben luit:
Twelwe italian Menuets for two Yiolins
and a Bass. London, Thorowgood &
Hörne. P.
Spaeth, Joliann Adam, geb.
9. Dez. 1742 zu Ausbach, gest.
29. Sept. 1794 ebd., war Stadt-
kantor u. Mitglied der Hofkapelle
in Ansbach und als Liederkompo-
nist allgemein behebt. Einige
davon drangen bis in die niederen
Volkskreise. Gerber 1. u. 2 halten
ihn für denselben, der sich als
Orgel- und Klavierbauer auszeich-
nete. Letzterer hiefs aber Franx
Joseph Späth und lebte in Regens-
burg um 1770. Seine Elaviere
hatten einen guten Ruf u. waren
weit verbreitet. Felis nennt ihn auch
Job. Adam, giebt aber fälschlich
Regensburg an. Schubart S. 231
erwähnt einen Späth, der Lolli's
Lehrer gewesen sein soU und um
1784 ein bereits bejahrter Mann
war. Er wirft ihm vor, dass er
sich zu sehr einem cynischen
Leben hingegeben habe und von
Ort zu Ort gewandert sei. Seine
Kompositionen haben für unsere
Zeit eine etwas altväterliche Miene
und werden mithin nicht sonder-
lich gesucht. Wen Schubart damit
meint, ist heute wohl nicht mehr
festzustellen.
Die Musikfr. in "^^ien besitzen von
einem Franx, Karl Späth eine Fantaisie
avec Variations pour Clavecin, der sonst
nicht weiter bekannt ist.
Von A. Spaeth besitzt die Kgl. Haas-
bibl. zu Berlin eine "W^'eihnachts-Cantate
im Ms. P. Man hält sie für ein Autogr.
Ln Kataloge des Conserv. zu Brüssel
ist ein Andreas Spaeth mit französischen
Titehi angeführt, trotzdem sie Autographe
sind; ohne eigene Prüfung sind alle Mut-
mafsungeu vergeblich. Der Kat. verz.
1. Messe a quatre voix mixtes, avec
orchestre par Aiidre Spaeth, op. 55. Ms.
Autogr. qufol.
2. Agnus Dei ä 4 voix d'hommes, av.
orch. par .4. Spaeth. Ms. Autogr. qufol.
3. Introit de la messe des defunts (Re-
quiem aeternum), ä 4 voix d'hommes,
av. orch. Ms. Autogr. qufol. ebenfalls nur
mit A. Spaeth gez.
4. Das Lutschiff (! Luftschiff?), melo-
dramatisches Tongemälde mit Deklamation,
Sologesang und Chören, Dichtung von
F. W. KawaczynsM, Musik von Andre
Spaeth. Ms. Autogr. qufol.
Späth, Joliann Friedrieh, gest.
am 27. April 1759 in Strafsburg
i/Els., wo er seit dem 6. Nov. 1754
Kantor an der Predigerkirche und
Gesanglehrer am Gymnasium war.
Er diente schon vorher als Adjunkt
in diesen Stellungen (Lobstein 46).
Spagnoletti, P. . ., aus Cre-
mona, wurde 1761 als Viohnist
am Theater in Bologna angestellt
(Dittersdorf Selbstbiogr. 108 nennt '
ihn ohne Vornamen Spagnolette
und fügt obige Nachricht bei).
Im br. Mus. befinden sich unter obi-
gem Namen 10 Londoner Drucke von
Canzonen f. Gesg. u. Klav., Variat. für
Violine mit Klav., Tänze und Gesänge.
Spahn, Christian, aus Stettin,
von 1693 — 1702 Organist an der
Marienkirche in Danzig (Döring 200).
Spahn (Span), Johann Ernst
(Gerber 2 : Joaehim statt Johann).
Ln Ms. Z40 der B. B., 9 Stb. des
17. Jh., befindet sich luiter Nr. 110 ein
Kyrie et Gloria 8 voc c Bc. Dieselbe
Messe in Ms. 20600, 4. Stück in P. in
Z 40 ■närd er mit Musikdirektor u. Kantor
in Freiberg (Sachsen?) bez. Auch Ger-
ber 1 bez. ihn so. In Gerber's Bibl. be-
fand sich im Ms. der Choral: Was mein
Gott ^vill, in Contrap. alla breve f. 4 St.
u. Bc. In der Bibl. der Musikfr. in
"Wien müsste er noch vorhanden sein.
Spalenza, Hortensie.
215
Spangenberg, Johann.
Spalenza, Hortensio,
ist in Aucina's Tempio armouico 1599
mit 3 italienischen dreistim. geistlichen
Canzonen vertreten.
Spalenza, Pietr'Autonio, aus
Brescia, um 1574 Domkapcllmeister
in Treviso, bekannt durch den
Druck:
11 1. lib. di Madrigali a quattro voci,
di . . . Ven. 1574 figliuoli di Ant. Gardano.
4 Stb. qu-l". 25 Madi'., dananter 2 von
Ä. Barhet und 2 von Fr. Maffon (Kat.
Bologna schreibt Massen,' Vogel Maffon).
[Bologna.
Spalletti, ßatfaele, ein Neapoli-
taner, Schüler von Sala. Florimo
erwähnt ihn nur in 3, 84 beiläufig
als Schüler des Conservatorio della
Pietä dei Turchini in Neapel im
Jahre 1798, als er seine Probe-
arbeit machte.
Fetis schreibt, im Konservatorium be-
findet sich ein Oratorium: Caino ed
Abele und die Lamentazioni del giovedi
Santo per Soprano, Viele, Vcl. e B.
Span,... Kantor in Liegnitz;
Ende des Jahres 1676 legte er diePrü-
fung in Leipzig zum Kantorat a/d.
Thomasschule ab, erhielt es aber
nicht, sondern Schelle (M. f. M.
27, 45).
Span, H. . ., um 1781 Violinist
beim Fürst von Taxis in Regens-
burg (Mettenleiter 1, 144).
Spandan, . . . trat 1773 in Lon-
don als Waldhomist mit einem
Konzertstücke für 3 Hörner auf
(Pohl 2, 373). Gerber 1 berichtet,
dass er beim Erbstatthalter im
Haag angestellt war. Im Mss.-
Kat. von Traeg sind Concerti 1788
und Terzetti a Corno, Oboe e B.
angezeigt. Schubart S. 231 rühmt
die Zartheit seines Tones.
Spangenberg, Cyriakns, sein
Geburtsdatum wird ganz verschie-
den angegeben: den 7. Juni, den
14. Juni, 17. Juni, 17. Jan. 1528
zu Nordhausen, gest. 10. (18.) Febr.
1604 zu Strafsburg. Sohn des
Johannes, ist am 2. Jan. 1542 ins
Matrikelbuch der Universität zu
Wittenberg eingeschrieben und ist
Luther's Hausgenosse; 1546 Rektor
der Schule zu Eisleben, 1550 Pre-
diger daselbst, wird arg angefeindet
und wecliselt deshalb sehr oft die
Stellungen, 1595 nimmt sich seiner
der Graf Ernst von Mansfeld in
Strafsburg an und giebt ihm Woh-
nung und Kost (Zahn 5, 403.
Koch 2, 258). Er gab heraus:
Von der edlen hochbeiaihmten Kunst
der Musica, und deren Ankunft, Lob,
Nutzen und Wirkung, -nie auch vom Auf-
kommen der Meistersänger, zu Ehi-en der
löblichen . . . Gesellschaft der Meistersänger
in der freyen Eeichsstadt Strafsburg im
Jahr 1Ö98 verfertiget. Ms. in der 1870
verbrannten StraTsburger Bibliothek. 1861
von Ad. von Keller in der Bibl. des lit-
terar. Vereins in Stuttgart aus obigem
Ms. abgediiickt in Bd. 62.
Aufserdem gab er 1568 das Eislebener
Gesangbüchlein mit 118 Melodien, sowie
1582 den Psalter lieraus. Aus ersterem
druckt Zahn 7 Melodien ab. Zahn 1. c.
Ueber seine Schuldramen in Viertel]'. 6,
312. 338. 343.
Spangenberg, G. . . C. . ., ein
Musiker des 18. Jh. von dem nach-
weisbar sind:
1 Sinfonie in J. J. Hummel's Samlwk. 9.
(Forkel 4, 99. Gerber 1 und Breitkopf's
Verz. zeigen 1761 Kompositionen von ihm
au).
Die Kgl. Hausbibl. zu Berlin besitzt
von einem F. (?) . . C. . . Spangenberg eine
Sinfonie in F. Ms. Stb.
Spangenberg, Johann, geb.
30. März 1484 zu Hardegsen (Han-
nover), gest. 13. Juni 1550 zu Eis-
leben, studierte 1501 in Einbeck
Philosophie, Theologie und Musik,
wird Rektor der Stiftsschule zu
Gandersheim, bezieht die Universi-
tät Erfurt, wird Magister, Rektor
und Pfarrer in Stolberg, 1521
erster evangel. Pastor in Hardeg-
sen, 1524 Prediger an St. Blasien
in Nordhausen, 1546 Superintendent
zu Eisleben (Zahn. Winterfeld 1,
Spangenberg, Johann.
216
Spaiiheim.
306). Yon seinen Werken ge-
hören hierher:
Questiones musicae in usum scholae
Northusianae per Joh. Spang. collectae.
Am Ende: Impressum Vitebergae apud
Georg. Ehau. Dedic. an Rhau, gez. 1536
in Nordhausen. 5 Bog. in kl. S''. [B. Br.
B. M.
— Ausg. Lipsiae 1.540 Mich. Blum, am
Ende 1541. [Darmst. B. Lpz. Upsala.
— Au,sg. 1542 ibid. 40 Bll. [B. G.
B. Br. Mainz. B. M. mit 154.3 gez.?
— Ausg. sine anno: Noribergae, Joh.
Petreius. Vorwort wie in 1536. [B. B.
C. P. Paris Nat.
— Ausg. sine anno: Yitebg., Rhau.
kl. 8". 40 ßU. [B. Wagener.
— Ausg. recogu. Lips. 1547 Blum.
[B.B.
— Ausg. Lips. 1554 Hantzsch. [B.B.
— Ausg. Lipsiae 1560. 8". [ITpsala.
1544 gab er das Gesangbuch „Alte u.
Newe Geistliche Lieder vnd Lobgesenge
. . . Eiifurdt 1544 Melcher Sachsseu",
heraus. 16 Bll. mit 7 Melodien (siehe
Zahn 6, 24). [B.W.
Zwöitf christliche Lobgesenge vnd
Leifsen . . . Wittern berg 1545 Khau. 8°.
[Hofb. Wien. br. Mus.
1545 das gröfsere Liederbuch: Cantiones
ecclesiasticae latinae simul acsynceriores
quaedam praeculae . . . Kirchengesenge
deutsch, auff die Sontage vnnd fürnem-
liche Feste . . . Magdeburg 1545 Mich.
Lotther. fol. 165 Bll. Siehe Becker 4,
76 mit Reg. der deutschen Lieder. [B. B.
B. Kgsbg. B. Lpz. Kassel. B. Hbg. B.
Zw. Strafsburg i; Eis. Hermesdorf. Pirna.
W^ernigerode. Brilssel. Paris Nat. br.
Mus. (Zahn dnickt 3 Melod. ab: 6, 26).
Da er sich in seinen Drucken öfter
nur in der Abkürzung ,,Spci>ig.'-'- zeichnet,
so ist auch folgender Dnick von ihm:
Prosodia in usum juventutis Nort-
husianae, congesta per Joan. Spang. 1538.
Am Ende: Excusum Vitebg. 1533 (sie?)
G. Ehau. kl. 8". 28 Bll. Regeln über
die Prosodie mit 4 vierst. Gesängen.
[B. Zw.
Auch in folgenden Druken befinden
sich 4 lat. Oden zu 4 Stim., betitelt:
Grammaticae latinae partes . . . denuo
per authorem recoguitae & auctae.
Norimbg. 1546 Joh. Petreius. kl. 8".
15 Bog. [B. Br.
Im Ms. 5273 in B. Briissel fds. Fetis
in einem Samlbde. eine theoretische
Abhdlg.
Spangler, Greorg, 2. Sohn des
Joh. Michael, geb. 22. März 1752
in Wien, gest. 2. Nov. 1802 ebd.
Tenorist an der St. Michaelkirche.
Nach des Vaters Tode wurde er
daselbst Chorregent. Am 3. Dez.
1798 titulierter Kapellmeister-Sub-
stitut a/d. Hofkapelle, 1799 pensio-
niert. Nach Umlaufs Tode über-
gab man ihm auch das Hofmusik-
Archiv und die acht Hofsänger-
knaben in Kost und Unterricht
(Pohl 3, 119. Köchel 1). Auf
einem Autogr. der B. B. nennt er
sich Kaplan.
In der Hofb. Wien, 16484 Autogr.
Part. Motetto S. Aloysii: Expectate rosas
Candida lilia 4 voc. c. instrum. Ao. 1780.
In B. B. Autogr. um 1780: Salve
regina 4 voc. c. 2 V. Va. et Org. P.
In Musikfr. Wien: 1. Cantata, Salve
numinis amator, a 4 voci soü et 2 Y. Va.
B. Part.
2. Cantate f. Clior u. Orch. P.
3. Graduale: Alleluja, ebenso, im
Autogr. P.
4. Dixit Dominus 4 voc. c. org. und
1 Motette für Sopr. und Instr. in P.
Autogr. Grasn. B. B.
Spaiigler. Ignaz, 3. Sohn des
Joh. Michael, geb. 31. Okt. 1757
zu Wien, diente als Tenorist an
der Hofkapelle vom 21. Dez. 1800
bis t 5. Dez. 1811. Zugleich war
er Magistratsbeamter (Köchel 1).
Spaiigler, Joliaim Michael,
geb. um 1721, gest. 4. Juni 1794
in Wien. Tenorist, Chorist an der
Hofkirche St. Michael, seit 1775
\ ebd. Chorregent; als Kirchenkom-
; ponist geschätzt. Er hat für uns
noch die besondere Beachtung, da
i er derjenige war, der Haydn zu
j sich aufnahm, als er von Keutter
! als Chorknabe 1749 entlassen
} wurde und hilflos die November-
! nacht auf der Strafse zubrachte
I (Pohl 3, 118).
I Spanlieim, Ezecliiel, geb. 7.
: Dez. 1629 zu Genf, gest. 7. Nov.
I 1710 zu London. Ein Philologe
Spano, Donat' Antonio.
217
Spataro.
und Diplomat abwechselnd im
Dienste von Holland, England,
Frankreich u. Preufsen. In seinen
Schriften, die 1697 zu Utrecht ge-
sammelt erschienen, befindet sich
auch eine Abhandlung über die
Musikinstrumente der Alten (Wal-
ther. Fetis).
Spano, Doiiat' Antonio, Schüler
des Griov. de Macque zu Neapel,
woselbst er im Anfange des 17. Jhs.
lebte. Sein erstes Werk enthält
nach eigener Erklärung die unter
Macque's Anleitung komponierten
Gesänge, betitelt:
... II 1. üb. de Madrigaletti ariosi, &
Villaiielle ä 4 voci, Napoli 1607 stampa
di Q. B. Sottile, per Scipione Bonino.
4 Stb. 40. 21 Nrn. [Neapel B. n: A.
... II 1. üb. de Madrigaü ä 5 voci.
Napoü 1608 Ib. 5 Stb. 4P. 21 Nrn.
Ein Amt bekleidet der Autor nicht. [Bo-
logna.
Im Samlwk. von 1609 ein 5stim. Ma-
drigal (Eituer 1).
Spano, Grasparo, lebte im 18. Jh.
In Upsala befindet sich im Ms. in Stb.
fol. ein Trio con accompagnamento: Per
esser mi infide (La Face 1738).
Im br. Mus., Ms. 345, Samlwk. von
Kantaten, Arien u, Duette, dabei ein Sp.
Sparacciari (Fetis fälschlich
Sparaccioni), Grioranni (xiorgio,
da Monte Cosaro, Flecken in der
römischen Provinz, sein Geburts-
ort. Nach den folgenden Druck-
werken war er 1625 Organist an
St. Nicolai zu Ravenna, 1628 Or-
ganist an St. Euphemia zu Verona,
ebenso 1630. Er ist bekannt durch:
Da^-idici Concentus, per ... 5 vocum
modulatione cum fundamentali parte dis-
positi . . . Ven. 1625 Alex. Vincentius.
6 Stb. 40. 8 Psalmen u. 2 Magnif. [B.
Frkft. Bologna.
Lyra sacrorum Davidis concentuum,
per . . . tribus cum B. ad org. . . Ven.
1628 ib. 2 C. B. Bc. 4 Stb. 4«. 11
Psaün., 1 Magnif. [B. Br. B. Frkft. Bo-
logna fehlt B. Upsala: C2.
Breve corso di concerti musicaü a 1,
2, 3, et 4 voci. Con la parte per l'organo.
Di . . . Opera 3 nouain. comp. . . Ven.
1680 ib. 4 Stb. 4*^ wie vorher. [Bologna.
Sparano (Fetis fälschlich Spa-
rouo), Francesco, aus Palermo,
lebte in der 2. Hälfte des 18. Jhs.
und schrieb fürs Theater Fenice
in Neapel die Färsen: Una notte
in carnevale in 1 Akt, 1830, Lo
stipo maggico in 2 Akt, L'amma-
lata per apprensione in 1 Akt
(Masseangeli). Florimo 4 verz. ihn
als Opernsänger 1813 am Theater
Fiorentini in Neapel und 1837 am
Theater Nuovo.
Unter den Autographen Masseangeli's
in Bologna Philharmonia ein Offertorium
ad Virginia per 2 Sopr. Ten. e B. con
orch. Part.
Sparrow, Stephen, ein eng-
lischer Musiker an der Wende des
18. Jhs., bekannt durch:
A coUection of sacred music for the
use of Cathoüc chapels. London c, 1800.
fol. [br. Mus.
Sparry, Franz, geb. 28. April
1715 zu Graz in Steyermark, gest.
5. April 1767 im Kloster Krems-
münster in 0 esterreich, in welches
er 1736 eintrat, 1740 auf Kosten
des Klosters nach Italien zur Aus-
bildung in der Musik gesendet,
und nach der Rückkehr Chorregent
wurde (1747—1767). Ueber seine
Rückreise fasste er einen Bericht
ab, den Huemer S. 45 abdruckt.
In Italien nahm er Unterricht bei
Leo u. Chiti in Rom und Philo-
sophie hatte er in Salzburg studiert
(Lpz. Ztg. 31, 459. Huemer S. 44).
In Kremsmünster befinden sich hds.
zahlreiche meist kirchüche Kompositionen.
Spataro (Spadaro, Spadarius),
Griovanni, ein Theoretiker des 15.
bis 16. Jhs., geb. gegen 1460 zu
Bologna; Fetis sagt, dass er an-
fänglich Degenfutterale fabrizierte
und durch den Umgang mit Gafor
auf musiktheoretische Fragen auf-
merksam wurde und sich ganz
dieser Wissenschaft hingab. 1482
soll er Schüler des Ramis de Pa-
reja gewesen sein. 1491 erwähnt
Spataro.
218
Spazier.
ihn schon IS'ic. Burzio (Burtius).
1512 war er an S. Petronio in
Bologna Kapelhneister (Gaspari 2,
6—8). Fetis geht auf seine Schrif-
ten näher ein). Bekannt sind von
denselben:
Ad Reverendissimum in Xpo patrem
et D. d. Antonium Galeax. de Bentiuolis
Sedis apostolicae protlionotarium B. M.
Johannis spadaiii in rausica liumüimi pro-
fessoris eiusdem musices ac Bartolomei
Rami parcie eins preceptoris honesta
defensio In Xicolai Burtii parmensis
opusculum. Am Ende: Bologna 1491
per nii Plato de Benedicti Eegnate . . et
illustre. Signor. S. Zohäne di Betiuogli . . .
16. März. kl. 4». Bog. A— F. [Bologna
Kat. 1, 95 mit Auszug, und einer Kopie
zur Zeit Pat. Maiüni's.
Errori de Franchino GafuHo da. Lodi:
Da Maestro Joäne Spatario Musico Bo-
lognese: i sua deffensione: et del suo
preceptore Maestro Bart. Ramis Hispauo.
Subtilemente demonstrati. Am Ende:
Impressum Bononiae per Benedict. Hec-
toris anno dem. 1521. die. 12. Jan. 4°.
52 BU. [Bologna, Kat. 1, 96 Auszüge.
Florenz, br. Mus.
Tractato di niusica di . . . nel quäle si
tracta de la perfectione da la sesqualtera
producta in la musica mensurata exerci-
tate. Am Ende : Impressa in Vinegia
per maestro Bernardino de Yitali . . .
8. Oct. 1531. fol. Bog. A— i. [B. B.
B. "Wagener. B. M. Brüssel. Bologna.
Florenz. Rom Cecilia. br. Mus, Ox-
ford Bodl.
Ms. 152 (Add. 4920) ütüe et breve
regule di canto, composite per Maestro
Zoanne di Spadari, da Bologna. Anfang:
Nel canto figurato overo mensurato.
kl. 40. [br.Mus.
Missa super In ülo tempore niissus
est, Codex cart. 16. Jh. [Mailand Dom.
Ms. Cod. 5318 im Yatican zu Rom:
Eine Epistola.
Ein Brief vom 25/1 1529 in Ricordi's
Gazzetta MUano 1853, 81.
Siehe auch Glafor's Apologia, die gegen
Sp. sich richtet (1520). Siehe Viertel]. 1,
407. 4, 276. 6, 45 ff. Reg.
Späth, siehe Spaeth, J. Ad.
Spatz, Albert,
2 inkomplete Lieder in B. Brieg Nr. 52
(D. T. B. beschädigt) unter Nr. 31: Wir
wollen trawren lassen 5 voc. Nr. 32: Das
thuen die Studenten 5 v. (nur 5 a vorh.).
Spaul,
von 1787—1794 Yio-
loncellist an der Egl. Oper zu
Brüssel (Gregoir, Panth. 6, 154).
Sparenta, Seipione, de Sermo-
neta Canonici Veliterni (Velletri);
bekannt durch:
Musica, qua canticum B. M. V. 4, 5
et 6 vocib. canitur . . . Yen. 1608 J. Yin-
centius. 4 Stb. 4". [Rom Ceciha.
I sogni pastorali primo libro a 4 voci
di (wie oben mitgeteilt), du lui posti in
rausica, & nuouain. . . Yen. 1608 G. Yin-
centi. 4 Stb. 40. 21 Gesge. [Bologna,
Kat. 3, 171 Abdr. der Dedic.
Im Samlwk. 1613 zwei Madrigale 6 v.
(Eitner 1).
Spaziano, Francesco. Gerber
1 berichtet über eine Samlg. von
Volksgesängen zur Karnevalszeit in
Florenz im Anfange des 16. Jhs.
auf der Strafse mehrstimmig ge-
sungen, die Sp. 1559 zu Florenz
unter dem Titel herausgab:
Canti camascialeschi. Ein Exemplar
ist unbekannt. Fetis schreibt fälschlich
1529 statt 1559.
Spazier, Karl (Johann Karl
Gottlieb), geb. 20. Aprü 1761 zu
Berlin, gest. 19. Jan. 1805 zu
Leipzig. Als Knabe war er ein
tüchtiger Diskantist und trat selbst
beim Prinzen Heinrich in Rheins-
berg in Opern auf, studierte dann
in Halle, wurde Lehrer und Auf-
seher im Phylanthropin zu Halle,
ging darauf als Begleiter des Vio-
linvirtuosen Baron von Mengden
auf Konzertreisen, liefs sich dann
in Halle als Privatgelehrter nieder
und trat als Schriftsteller über
mancherlei philosophische Themen
auf; erhielt darauf einen Ruf an
die Universität in Giefsen, wurde
aber in einer Weise angefeindet,
die ihn bewog die Stellung auf-
zugeben, unternahm Reisen durch
Deutschland, Holland, Dänemark,
1 Schweiz und Italien und wurde
I darauf nach ^"euwied am Rh. als
' Professor und Hofrat berufen,
I gründete daselbst eine Handlungs-
Spazier.
219
Spech.
akademie, gab aber die Leitimg
nach 2 Jahren ab, ging nach Ber-
lin, dann nach Dessau, wurde dort
Mitdirektor der Olivier'schen Er-
ziehungsanstalt, übernahm darauf
die Redaktion der Zeitung für die
elegante Welt und zog zum Behufe
dessen 1800 nach Leipzig. Musik
betrieb er nur als Dilettant und
bedauert in seiner Selbstbiographie,
die leider arm an Jahreszahlen ist,
dass er nie einen regelmäfsigen
gründlichen Unterricht genossen
habe und sein Wissen nur aus
eigenen Studien hervorgegangen sei
(Gerber 2. Lpz. Ztg. 7, 306. Ferkel
4, 33 ein Urteil. Ledebur). Seine
hierher gehörigen AVerke sind fol-
gende:
Freymüthige Gedanken über die Gottes-
verehrung der Protestanten. Gotha 1788
Ettinger. S». Handelt S. 274 über Kir-
chengesang und Kirchenmusik. [B. B.
Brüssel. Musikfr. Wien.
BerUnische musicalische Zeitung . . .
mit 50 Musikstücken von verschiedenen
Meistern. BerHn 1794 (1793—94 nur
1 Jahrg., ist eine Fortsetzg. von Reichardt's
Studien für Tonkünstler). 4". 210 Seit.
[B. B. B. Lpz. B. M. B. W. Brüssel.
Musikfr. "Wien.
Etwas über Gluckische Musik und die
Oper Iphigenia in Tauris auf dem Ber-
linischen Nationaltheater. Berlin (1795)
Hummel (sine nom.). 8". [B. B.
UeberdenYolksgesang. Lpz. Ztg. 3, 78 ff.
Rechtfertigxmg Marpurg's und Erinne-
ning an seine Verdienste. Auf Veranlas-
sung eines Aufsatzes des Herrn Schulz.
Lpz. Ztg. 2, 553 ff.
Karl Pilgers Eöman seines Lebens,
von ihm selbst geschrieben. Berlin 1792
bis 1796. 3 voll. 8^, ist seine eigene
Biographie mit teilweiser Dichtung. [B. B.
Hauptbibl.
Gretiy's Versuche über die Musik. Im
Auszuge imd mit kritischen und histo-
rischen Zusätzen herausgegeben von Dr.
Karl Spazier. Lpz. 1800 Br. & H. 8».
XVI u. 446 S. [B. Wagener. Brüssel.
Musikfr. Wien. Brüssel Cons.
Er gab auch 1801 ebd. Karl von Dit-
tersdorf's Lebensbeschi-eibung, seinem
Sohne in die Feder diktiei-t heraus; siehe
Ditters.
Zwanzig vierstimmige Cliöre, im
philantropinischen Betsale gesungen. In
Musik gesetzt und in Partitur mit unter-
legtem Klavierauszuge herausgeg. von
K . . . Sp . . . Lpz. 1785 S. L. Crusius.
fol. 3 BU. 62 S. Letzter Chor ist von
Gluck. [B. B. B. Kgsbg. B. Wagener.
EinsiedeLn.
Rosaliens Klagen, eine Kantate. Hbg.
& Lpz. 1785 B. G. Hoff manu. [Stadtb.
Augsburg. Brüssel Cons.
Lieder und andere Gesaenge für Freunde
einfacher Natur . . . Lpz. 1792 Breitkopf
& Haertel. [Musikfr. Wien.
Einfache Ciavierlieder, der Herzogin
von York zugeeignet. Berlin (1790 u.
1794) Neue Berliner Musikhdlg. 2 Hefte.
[besaTs einst Schletterer.
Melodien zu Hartung's Lieder. Berlin
1794. [Stadtb. Augsburg. (Siehe auch
Viertel]. 10, 77. 236.)
Lieder am Klavier. Lpz., Br. & H.
s. a. [B. M.
Zwei Lieder in Nehrlich's Gesang-
Schule 1844.
Lieder einsamer und gesellschaftlicher
Freude. Wien, Artaria. 20 S. [B. M.
Lieder und Oden und Lieder von Voss.
Düsseldorf 1851. [B. M.
Im Samlwk. Blumenstrauis (Musikal.)
z. Neujahr. Berlin. S''. 1 Lied von Sp.
— Im Samlwk. Klavierstücke 1. 1794
eins von Sp. — 1 Lied in Reichardt's
Lieder geselliger Freude 1796. — In
Theomele 1. Bd. 1 Lied.
Spech, Joliann, geb. 6. Juli
1768 zu Pressburg, lebte noch
1834 zu Wien. In Wien empfing
er seine Ausbildung, liefs sich
dann in Pest nieder (1804) und
trat darauf in den Dienst des
Baron von Podmaniczky in Pest.
1816 besuchte er Paris, gab dort
mehrere Kompositionen heraus u.
siedelte sich dann in Wien als
Musiklehrer an (Schilling). Ton
seinen Kompositionen sind nach-
weisbar:
Cantate f. Sopr. u. Orch. Hbg. 1785
Hoffmann. P. [Brüssel Cons.
Die Ideale von Schiller in Musik ges.
f. 1 Singst, mit Pfte. Wien, Pennauer.
qufol. [Antiq. Rosenthal.
Trois Quatuor p. 2 V. A. Vcl. oe. 2.
Vienue, Bureau des arts. 4 Stb. [B. B.
B. Wagener.
Spechtshart.
220
Speelbaeh.
Quatuor (Bd.) p. 2 V. Va. et Vcl. oe. 22.
Vienne, Mechetti. 4 Stb. [B. "Wagener.
3 Fugues p. 2 V. A. et Vcl. oe. 3.
Vienne, Bureau des arts. 4 Stb. [B. B.
B. Kgsbg. B. Wagener.
Sonata per Pfte. e V. op. 17. Vienna
nel Contojo d'Industria. 2 Stb. [B. "Wa-
gener.
Drey Fugen f. Pfte. zu 4 Hd. op. 39.
"Wien, Diabelli & Co. 16 S. [B. B. B.
"\\''agener.
2 rhapsodische AUegri zu 4 Hd. op. 43.
Ib. [B. B.
Die Gesellschaft der Musikfr. in Wien
ist mit seinen Kompositionen imgemein
reich vertreten. Ich zähle 36 Werke bis
op. 43, darunter die oben angezeigten,
ferner 3 Missae op. 17, 1807 erschienen,
3 Quartetts op. 11, 1 Hymne, 3 Trauer-
Kantaten (1812), 1 Einweihungsmusik f.
Chor u. Orch. P. (Geschenk des Autors),
viele Liederhefte op. 21. 23. 30. 33. 34.
35. 37. 42. u. ohne Opus, 6 Canoui ä 3
voci, Romanzen, 4 Ouvertüren, eine zur
Oper Felizia f. gr. Orch., die 3te im
Autogr. Sonaten f. Klav. op. 4. 5. 6. 16.
17. 20. Variat. u. a. Der Kat. ist so
dürftig abgefasst, dass sich nicht ersehen
lässt ob im Druck oder Ms.
Speehtzliart, siehe Hugo von
Reutlingen.
Speci, siehe Speuy, Hendrik.
Speck, Johann Wilhelm Gün-
ther, geb. 6. Juli 1751 zu Son-
dershausen, gest. ebd. 8. Dez. 1797.
Kammerregistrator, Regierungs-Ad-
vokat und Mitglied der fürstl. Hof-
musik zu Sondershausen, ein fleifsi-
ger Büchersammler und Helfer
Gerber's bei Abfassung seiner bei-
den Lexika. Gerber 1. 2. widmet
ihm einen dankbaren und aner-
kennenden Nachruf.
Speckhun, Christian,
gab nach Gerber 2 1678 zu Jena her-
aus: Concentuuni sacrorum 1, 2, 3, 4 et
5 Toc. c. iustiTiment.
Spectacle de Brüssel, ou calen-
drier historique et chronologique du theätre,
pour l'annees 1767 et 1768. Bruxelles,
Boucherie. 12». [Brüssel 4563.
*S)j., Les, de Paris, ou suite du calen-
drier historique et chronologique des
theätres. Paris, Duchesne 1754—1791.
12». [Briissel 4566.
Sp.^ Les, de Paris et de toute la France,
ou calendrier (wie vorher). Paris, Veuve
Duchesne 1792—1794. 120. [Brüssel
4566. B. B. von 1777. Leo Liepm. be-
safs sie von 1774—1794.
Spee, Friedrich (von), aus dem
adligen Geschlechte von Langen-
feld, geb. 1591 zu Kaiserswert
am Rh., gest. 7. Aug. 1635 zu
Trier, Jesuit u. geistlicher Lieder-
dichter (Biogr. im Brummer. Koch
4, 185). Da ein Komponist in
seinen Liederbüchern nicht ge-
nannt ist (so weit ich dieselben
kenne), so kann man ihn wohl als
den Tonsetzer betrachten. Er gab
heraus :
Güldenes Tugendbuch d. i. Werck und
üebuDg der göttlichen Tugenden des
Glaubens . . . CöUen, 1649. 12o. 28 Ge-
sänge, [besafs der Antiq. Eosenthai, so-
wie eine Ausg. von 1656 ib.
Trutz Nachtigal, oder geistlichs-poetisch
Lustwäldlein, defsgleichen noch nie zuvor
in Teutscher Sprach gesehen. Durch den
Ehrw. P. . . . Priestern der Gesellschaft
Jesu. Jetzo, nach vieler wünsch vnd
langem anhalten, zum erstenmahl in Truck
verfertiget . . . Collen 1 649 W. Friessem.
12». 6 Bll. 341 S. 51 Lied. f. Mel. u.
B. [B. Lpz. B. Wagener.
— Ausg. ib. 1654. 12». 258 S. 24 Bll.
mit Musik. [Glasgow. Hofb. Wien.
— Ausg. ib. 1660. [B. Br. Proske.
— eine böhmische Ausg: Zdoro-Slawj-
cek. Prag 1665. 157, Bog- !-"• [ß- Br.
— deutsche Ausg. ib. 1672. [Antiq.
Eosenthai.
— Ausg. ib. 1683. [B. Br.
— neue Ausg. von P. L. WiUmes.
Köln 1812. [Antiq. Eosenthai.
— Ausg. Berlin 1817. 120. [zeigt
C. F. Becker 4, 13 an.
— Ausg. von C. Föliner, nach der
1. Ausg. ed. von B. Hüppe und W. Junk-
mann. Coesfeld 1841. 12". 311 S.
29 S. Melod. [Antiq. Eosenthai.
— Ausg. herausg. von Fr. X. Weninger.
Innsbi-uck 1844 Wagner. 8». 440 S. mit
3 Musikbig. [zeigt Becker 4, 13 an.
Speelbaeh, Philii)pe, wird am
11/9 1508 Organist an St. Sauveur
in Brügge und noch am 19/12
1558 erwähnt. Er st. am 14. Sept.
1559 (Straeten la, 58).
Speer, Daniel.
221
Speidel.
Speer, Daniel, geb. zwischen
1620—1625 zu Breslau, wird 1675
Stadtpfeifer in Göppingen, 1680
Kautor und Kollaborator au der
Lateinschule in Göppingen, 1688
und 1689 wegen einer politischen
Schrift gefangen gesetzt und 1692
nach Waibliugen als Kantor und
Kollaborator versetzt. Gestorben
daselbst 1693 oder 94. Er fügt
seinem Namen das Wort „Uratis."
bei = Vratislavia (Zahn u. Titel).
Von seinen Werken sind bekannt:
Grand -richtiger, kurtz, leicht und
nöthiger Unterricht der musicalischen
Kunst, wie man füglich und in kurtzer
Zeit Choral und Figural singen, den
Generalbass tractiren und componiren
lernen soll . . . Ulm 1687 Eühne. S».
144 S. [B. B. B. M. B. Wagener. Brüs-
sel. Stuttgart.
— Grund-richtiger, kurtz-, leicht- und
nöthiger, jetzt wohl -vermehrter Unter-
richt . . . (Titel bei Becker 1, 289). Ulm
1697 Kühne. 4». 289 S. [B. B. B. Lpz.
B. M. B.W. Brüssel. Paris Nat.
Evangelische Seeleu-Gedancken, in lieb-
lichen Arien bestehend Zur Ehre Gottes,
auff alle Fest-, Sonn- vnd Feyertägliche
Evangelia . . . mit 2 Discänten vnd einem
doppelten General-Bass . . . (nebst) 2 Vio-
linen . . wie auch Alt , Ten. vnd B. . .
Stuttgart 1Ü81 Paul Trew. 9 Stb. 4".
41 Gesge. [B. Frkft. B. B. 1. Viol.
— Ander vnd letzter Theil . . . von
Trinitatis bifs Advent. Ulm 1682 Matth.
Wagner. 9 Stb. 4». 55 Gesge. [ib.
Philomela angelica cantionum sacra-
rum, quas Romae virgo quaedam deo di-
cata ordinis S. Clarae, Voce sola c. Bc.
. . . cum Violae quataor additae ... A
tribus vocibus A. T. B. cum 2 V. et Bc.
Authore ^^vayQa^^ax'iyiw? denominato: Res
plena dei. Ven. 1688. 4«. 6 Stb. 24
Gesge. Im Altus der Autorname auf-
gelöst. [B. Frkft. Im Kat. ausführlicher
Titel, Dedic. u. Register. Paris Nat.
Jubilum coelest. Himlischer Jubelschall
. . . mit 2 Stirn. 5 Violinen u. Bc. Stutt-
gart 1692 Lorber. 8 Stb. 4». [B. B:
C 1. 2. Viol. 1. 2. Va. 1. 2. 2 Bc. Strafs-
burg i/Els. Wilhelmitauerstift.
Choral Gesang -Buch, Auff das Clavir
oder Orgel, Worinnen aller brauchbaren
Kirchen- und Haufs-Gesängen eigene Melo-
dien, in Koten-Satz mit 2 Stim., als: Disc.
und B. untereinander: Neben einem An-
hang vieler auserlesener Arien, und Neu
eingefülu'ter schöner geistreichen Lieder
. . . heraufs gegeben von D . . Speeren,
Uratis zu Waiblingen. Stuttgart 1692
Lorber. ciu40. 3 S. 119 S. mit 315 Cho-
rälen u. Arien. Siehe Zahn 6, 264, der
auch 32 Melod. mitteilt. [B. Stuttgart.
Darmst. B. M. B. Wernigerode.
In Paris Nat. noch das Werk (Titel
nach Fetis) : Recens fabricatus labor, oder
die lustige Tafel-Musik, mit 3 Vocal- und
4 Instrumental-Stimmen. Franckfurt 1685
(nicht 1686). fol.
Speer, Johann Geor^, geb. in
Zerbst, wurde 1741 als Kammer-
musikus in die Berliner Hofkapelle
mit 300 Thlr. Gehalt aufgenommen
(Bitter 1, 26. Ledebur). Marpurg
1, 78 verz. ihn 1754 als Violon-
cellisten ebd.
Spehi', Johann Peter, der Ver-
leger und Besitzer der Musikalien-
handlung auf der Höhe in Braun-
schweig, seit etwa 1794. Er war
mit der Erste, der Mozart's Werke
verbreitete. In einer Anzeige wer-
den im Jahre 1800 Harfenpiecen
von Sp. angekündigt, er war also
auch ausübender Musiker. Das
Geschäft bestand noch 1854. Auch
in Hamburg befand sich 1800 eine
Musikalien-Verlagshdlg. Spehrdb Co.
Ob dies derselbe ist, bedarf des
Beweises.
Sp. gab auch die Samlg. heraus: Eo-
jnanzen und Oden mit Begltg. der Gui-
tarre. Braunschwg., Auf der Höhe. Euth.
Ambrosch, Fleischmann und Walter, fol.
[Dresd.
Speidel , Johann Christoph,
Pastor u. Superintendent zu Waib-
lingen (Württemberg), gab ein
Werk heraus, welches Gerber 1
näher beschreibt, betitelt:
Unvenverfiiche Spuren von der alten
Davidischen Sing -Kunst ... Stuttgart
1740 Metzger & Erhardt. 40. III u. 48 S.
[B. B. B. Wagener. Musikfr. Wien.
Basel.
Von einem Kaspar Speier besitzt die
B. Grimma im Ms. 49/50, 8 Stb. in 4».
Nr. 95: Veni in hortum meum, 6 voc.
Speilier.
222
Speranza.
Speilier, Petrus.
Die Kgi. Musikalien-Samlg. in Dresden
besitzt im Ms. Da 48 S. 118 in P: Chri-
stus natus est 4 voc. c. 2. p. Derselbe
Satz im Ms. B. Br. und in Joanellus'
Samlwk. 1568b. Dort noch ein 2ter Satz:
Spiritus sanctus c. 2. p. 4 voc. Es scheint,
als wenn der latinisierte Name ,,Speula-
nus'-\ von dem Waelrant 1556 b den Ton-
satz : Sanctus Wilhehnus bringt, denselben
Autor bezeichnet (Eitner 1).
Speiser (Speisser), Kaspar, Thu-
ringus, Musicus, war im Anfange
des 17. Jhs. Kantor in Halber-
stadt. Man kennt von ihm:
Harraonia lugubris 8. vocum ad modum
Hypophrygium in obitura Repentinum tarn
piae quam honestae Matronae Annae, cla-
lissimi viri . . . Christiani Eggerstorphii . . .
composita ä . . . Magdeburg. 1616 typis
Andr. Bezelij. 4 BU. in 4". Text: Nu
praeter lachrymas. [B. B.
In B. Br. und Brieg, Kat. S. 23 Nr. 27
die Motette: Veni in hortum meum, 6 voc.
In B. Zw. Nr. 714 die Motette: Faciat
Dominus haue muliei'um, 8 voc. Ms.
fehlen T 1. B 1. 2. In Stockholm an Viü-
pius Pars I. cant. sacr. 1602 im Ms. in
Stb. obige Motette in B. Br.
Spencer, Joliii L, geb. um
1630 zu Bocton (Kent), gest. 27.
Mai 1695 zu Cambridge. Studierte
zu Cambridge Theologie, wurde
Rektor zu Lundbeach, dann Archi-
diakonus zu Sudbury und endlich
Diakonus zu Ely (Fetis). Von
seinen Werken, die hierher ge-
hören, kennt man:
De legibus Hebraeorum ritualibus et
earum rationibus libri tres . . . Cambridge
1685. 2 voll. 4".
— Ausg. La Haye 1686.
— Ausg. Lipsiae 1705.
— Ausg. Tubingae 1732. fol. [Antiq.
Eosenthai.
Das 3. Kap. des 4. Buches (?) handelt
von dem: „Usus musicae in sacris cele-
brandis" und wurde auch in Ugolinus'
Thesaurus antiq. T. 32 p. 556 aufge-
nommen.
Spencer, John II., ein eng-
lischer Musiker aus dem Ende
des 18. und Anfange des 19. Jhs.,
von dem das br. Mus. besitzt:
Urania, or the ülumine . . . Musical
entertainment in 2 acts. London (1802)
fol. (von Sp. und Mich. Kelly).
A Christmas Carol. Lond. c. 1800. fol.
— In Dupuis Cathedral Music . . . Lond.
fol. _ 2 Glees für 3 u. 4 Stirn, und
2 Songs im Eiuzeldruck.
Spengler, Lazarus, geb. 13.
März 1479 zu Nürnberg, gest. ebd.
7. Sept. 1534. Studierte in Leip-
zig 1494 die Rechte, wurde 1507
Ratsschreiber in Nürnberg, dabei
ein eifriger Beförderer des Refor-
mationswesens. 1520 mit dem
Banne belegt, nahm die Stadt nur
wenig Notiz davon und sandte ihn
sogar 1521 auf den Reichstag in
Worms. Er schrieb geistliche
Streitschriften und zeichnete sich
auch als geistlicher Liederdichter
aus (Haufsdorf's Lebensbeschrbg.
Sp.'s. Spengleriana, gesammelt von
M. M. Mayer. Nürnbg. 1830). Auch
als Komponist ist er bekannt.
Peter Schoeffer nahm 1536 a das
deutsche 4stim. Lied: ,,üieweil umbsonst
jetzt alle kunst" auf (Eitner 1). Dasselbe
Lied im Ms. 940, 262 der B. Proske. Im
Neudruck: M. f. M. 26, 72.
Ein L. Spengler gab auf eigene Kosten
die auf der Löwenburg bei Kassel in
einen Tisch eingedruckten (!) Musiknoten,
angebüch vom Landgraf Moritz von Hessen
komponiert, in Partitur heraus. Kassel,
L. Spengler (19. Jh.?). Die 2 Gescänge
beginnen mit 1. Musica cum Musis com-
mercia mutua tractant. 2. Die Music
gönnt uns Gott zur Freud, für 6 Stimmen.
[Schwerin F., in Kade's Kat. 2, 240 die
Notenanfänge aller Stimmen mitgeteilt.
ß. Kassel.
Speraindio , siehe Bertoldo
Sper'inDio.
Speranza, Sacerdote D. Ales-
sandro, geb. 1728 in Palma bei
Nola, gest. 17. Nov. 1797 zu Ne-
apel, besuchte das Konservatorium
Sant'Onofrio zu Neapel, wurde dar-
auf Priester und liefs sich in Ne-
apel als Gesang- und theoretischer
Lehrer nieder. Unter seinen Schü-
lern befinden sich Zingarelli und
Gasp. Selvaggi, auch leitete er die
Speranza.
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Sporger, Johann.
Mnsikauffübruugen in religiösen
Häusern. Im Archive des PP. del
Oratorio zu Neapel sollen sich
Kompositionen befinden (Fetis.
Florimo 2, 349).
Das Archiv des Real Colleg. zu Neapel
(Conservatorio) besitzt von ihm:
Christus e Miserere a voce sola dl
Sopr. e 2 cori col Bc. — Ein anderes zu
3 Stirn, u. Bc.
Turba del Passio di San Matteo per
4 voci c. Bc. — Passio di S. Giovanni,
ebenso.
3 Lezioni pel Sabato Santo per Sopr,
c. Bc.
Lamentazione seconda pel Sabato Santo,
ebenso.
Solfeggio per Sopr. col B.
Alle im Ms.
1 Messe für 2 Ten. u. Bc. (für Orgel)
in Nie. Corsari's Istituzioni 1806.
Im Conservatorio di Milano ist er reich-
lich mit Mss. vertreten: 3 Messen zu 2
und 3 Stirn, mit Bc. — Christo eleison
4 V. c. V. e Bc. — Christus in Gm. per
Sopr. e Coro a 3 voci di Sopr. Contralto
e T. c. V. Va. e Bc. im Autogr. — 3
Christus e Miserere a 2, a 3 v. c. org.
— Miserere in Dm. ä 2 cori c. org. —
3 Lamentazioni et oratio Jeremiae Pro-
phetae, die 3. mit den Lezioni 1. 2. 3.
Notturno, per Sopr. c. org. — Litanie a
3 V. c. ripieno ed org. — Punti della
Turba per la Domenica delle Palme e p